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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 12.02.1901
Umfang: 6
. Annoncen sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer den nicht zurückge- . sendet. Mit 52 Unttrhaltiuigs-BeilM«, 52 humoristischen Beilage« und 24 Modebeilage». Wr. 3ö ,s.-ir,Dienstag, den t2 Ieöruar ISOl. -«>-»»»- „Mein Reich ist Mi o«a dieser Well'.*« Eo. Johannes XVIII 36. Nachdem sich der monarchische Episkopat entwickelt hatte, begann die Kirche ihre Ver fassung an die staatliche Administration anzu lehnen. Der Metropolitenoerband, an dessen Spitze in der Negel der Bischof der Provin- zial

trat etwas ganz anderes ein: das weströmische Reich ging im fünften Jahrhundert an innerer Schwäche und die Einfälle der Barbaren zn Grunde. Was vom Römischen noch blieb, das rrttete sich in die römische Kirche — der orthodoxe Glaube gegenüber dem arianischen, die Kultur, das Recht. Sich zum römischen Kaiser auszuwerfen, und in das leer gewordene Gehäuse des Imperiums einzuziehen, das wagten aber die Barbarenhäuptlinge nicht; sie gründeten ihre eigenen Reiche in den Provin zen

es einen Kaiser nicht mehr gab. In Rom aber saßen im fünften Jahrhun dert Männer auf dem bischöflichen Stuhl, die die Zeichen der Zeit verstanden und ausnützten. Unter der Hand schob sich so die römische Kirche an die Stelle des römischen Weltreichs; in ihr lebte dieses Reich thatsächlich fort; es *) Nach Adolf Harnack.Das Wesen des Ch isten- thums.' Anmerkung. Adol^ Harnack, Professor der (evan gelischen) Theologie in Berlin und Sekretär der Aka demie der Wissenschaften dortselbst, der gelehrteste Theologe

geweihte alte römische Reich, so ist das keine „geistreiche' Bemerkung, sondern die Anerken nung eines geschichtlichen Thatbestandes und die zutreffendste nnd fruchtbarste Charakteristik dieser Kirche. Sie regiert noch immer die Völker; ihre Päpste herrschen wie Trajan und Mark Aurel; an die Stelle von Romuius und Remus sind Petrus und Paulus getreten; an die Stelle der Prokousuln die Erzbischöse nnd Bischöfe; den Legionen entsprechen die Scha ren von Priestern. Mönchen, der kaiserlichen Leibwache

', wie groß die Gewalt des Banns: Was mit Strömen von Kriegerblut Einstmals Marius' Heldenmuth Und des Julius Kraft erreicht. Wirkst du jetzt durch ein leises Wort. Rom, von neuem durch dich erhöht. Bringt dir schuldigen Dank; es bot Nicht den Siegen des Scipio. Keiner That des Quiriten je Wohlverdienteren Kranz als dir! Wer wird hier ang-redet, ein Bischof oder ein Cäsar? Doch offenbar ein Cäsar oder viel mehr ein priesterlicher Cäsar, so wurde es empfunden. Er beherrscht ein Reich

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Brixener Chronik
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Seite 9 von 10
Datum: 14.03.1899
Umfang: 10
Weil'age zu Wr. 21 der „Mrisener KHronik' 1899. DmW ist kathMsch! Nede de« Al»g. Dr. Ncho«pf«v in der Protestversammluna im Musikvorelnssaale in Wien. Das liebe Oesterreich hat doch ein sonder bares Geschick ; das friedlichste Reich, das ge müthlichste Volk, und dennoch kann es nicht zum Frieden und zur Ruhe kommen. Schon die Ost mark, Oesterreichs Wiege, ward nicht gegründet als das Haus, worin der ruhige Bürger die Segnungen des Friedens genießen könnte, sondern als Festungsmauer

, um den Ansturm der Feinde aufzuhalten und von den deutschen Landen die räuberischen Einfälle der barbarischen Völker des Ostens abzuwehren. Ein Glück für Deutschland, dass aus der kleinen Ostmark das große Oester reich wurde, und dass dieses Reich ,n den Habs burger« eine Dynastie erhielt, die den angeborenen Beruf des Reiches, Deutschlands Schild zu sein, als Lebensaufgabe des eigenen Hauses erfasst hat; denn wäre das Oesterreich der Habsburger nicht gewesen, Deutschland würde schon im XVI., gewiss

aber im folgenden Jahrhundert der Türken gefahr erlegen sein. Ein Glück für Oesterreich, ein Glück für das deutsche Volk, ein Glück für die Katholische Religion und für die christliche Cultur des gesammten Abendlandes; ein Glück hiefür, dass Wien die Hauptstadt Oesterreichs war. Denn hätte nicht zweimal, 1529 und 1683, das katholische Wien durch verzweifelte Gegen wehr und wahren Heldenmnth den Andrang der nur sieggewohnten türkischen Heere aufgehalten: aus wär's mit dem Deutschen Reich, geschehen wär's

im Inneren des Reiches selbst, und ihm ergab sich das Reich, vor ihm öffnete die Haupt stadt freiwillig ihre Thore. Auch dieser Feind stammt vom fernen Osten, dort ist die eigentliche Heimat seiner Führer, dort ist die Schutztruppe seiner Federhelden zuhause; dort hatten sich schon vor Jahrtausenden die Praktiken der Volks ausbeutung an den eigenen jüdischen Stammes genossen aufs vortheilhaftests bewährt. (Bravo.) Warum sollten diese Volksfreunde es nicht auch in Oesterreich und in Wien probieren

(die folgen den Worte sind von einem Propheten), „die Grenz marken der Felder zu beseitigen, Haus an HauS zu reihen, den Leuten die Haut abzuziehen, das Fleisch von den Knochen loszuschälen, die Knochen zu zerbrechen, in den Kessel zu werfen und das letzteMark auszusieben'. (LanganhaltenderBeifall.) Hatten Oesterreich und Wien es versäumt, diesen Erzfcind des Volkes von sich abzuwehren, so blieb, als man mit leerem Magen und leeren Taschen von der Betäubung erwachte, nichts anderes übrig, als das Reich

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 10
Datum: 13.11.1896
Umfang: 10
der Deutschen Oesterreichs au das Deutsche Reich zu sesseln. Der Dreibund bietet keine sichere Gewähr mehr für die Zukunft; die Bismarck'schen Ent hüllungen vollends machten, um unseren früheren Ausdruck zu wiederholen, das Misstrauen zum stabilen Element der Dreibundspolitik. Ja, noch mehr, Oesterreich und Italien werden das Beispiel der Bismarck'schen Politik nachmachen; die „Opinione' hat das mit großem Cynismus für die Tiroler freudig auf ihr durch tüchtige Männer der Wissenschaft und der Glaubenstreue

für das Deutsche Reich war, was wir anerkennen, doch die Wiederbelebung alter Traditionen der preußisch-brandenburgischen Politik war, eine Felome (Treulosigkeit) gegen Oesterreich, weil er hinter dem Rücken desselben Artikel II des deutsch-österreichischen Bündnis vertrages wirkungslos machte. So können wir das Borgehen Bismarcks als eine beabsichtigte Aufhebung des Dreibundes ansehen, wenngleich es ' geleugnet wird, i Aus diesem Motiv entspringt das andere des Anschlusses an Russland. Allein

, dazu ist es zu spät. Frankreich und Russland sind dauernd verbunden, Russland wird infolge der unbequemen Ent hüllungen dem Deutschen Reiche noch mehr fremd und sieht sich genöthigt, sich noch enger an Frank reich anzuschließen.... Die Folge aus diesem unerwünschten Zustande ist gegeben: die deutsche Politik nimmt eine isolierte Stellung ein, sie ist dazu verurtheilt, England oder Russland Dienste zu thun. Ihr Prestige ist gesunken, die Präponderanz in Europa und in' den großen Weltfragen hat sie an Russ land

eine andere Wendung zu geben. Wir könnten daraus die Nutzanwendung für den großdeutschen Standpunkt machen, indes verzichten wir darauf zu wiederholen, was wir am 18. Jänner d. I. nach dieser Richtung gesagt. Das, was jcht eingetreten ist, musste naturnoth wendig kommen, es ist die Folge des Zustandes, dass Fürst Bismarck ein Reich geschaffen, das auf Bündnisse mit fremden Staaten angewiesen; es ist die Folge der durch den Fürsten herbei geführten Jnteressenverschiebung, die sich deshalb nur sehr schwer

beseitigen lässt, weil Bündnisse, die von Cabinet zu Cabinet geschlossen werden, nicht die wirkliche Jnteressengruppierung ändern können.' Politische Rundschau. Deutsches Reich. Abgeordneter Doctor Lieber hielt in Wiesbaden anlässlich der Feier des fünfundzwanzigjährigen Jubiläums der Centrums-Fraction eine große Rede, in welcher Fürst Bismarck verdientermaßen hart mitgenommen wurde. „Ich habe mir vorgenommen,' führte Redner aus, „über einige brennende Fragen des Augenblicks zu sprechen, insbesondere

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Brixener Chronik
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Seite 10 von 10
Datum: 14.03.1899
Umfang: 10
sein heidnisch sein bedeute, soll das Volk wenigstens durch die hohle Phrase bethört werden: „Deutsch sein heißt lutherisch sein!' Heißt deutsch fein lutherisch sein? Warum denn gerade „lutherisch sein' ? Wenn deutsch sein lutherisch heißen soll, dann muss das Lutherthum, der Protestantismus der größte Wohlthäter des deutschen Volkes und seines Reiches gewesen sein, dann muss wohl erst unter seinem Einfluss Volk und Reich groß, berühmt und mächtig geworden sein, dann muss er wohl das Reich nach innen

den dem Kaiser geschworenen Fahneneid brachen und gegen das Reichsoberhaupt das Schwert erhoben? Wo blieb damals die „deutsche Gsmeinbürgschaft', da die protestantischen Reichsfürsten zur Zeit der Türkennoth in Schmalkalden einen feindlichen Bund gegen Kaiser und Reich schlössen und da durch die Einheit der deutschen Nation zer trümmerten? Datiert vielleicht die Wiederher stellung der deutschen Gemeinbürgschaft aus dem Jahre 1618, wo die Protestanten die größte un tilgbare Schmach, den dreißigjährigen

Bundesgenossen gegen das Deutsche Reich und seinen Kaiser begrüßten. „Lutherisch werden!' ruft man heute und will damit den deutschen Besitzstand wahren, während gerade ein lutherischer Fürst, Moriz von Sachsen, deutsche Lande an den Erzfeind, an die Fran zosen, ausgeliefert Hai. Das ist eine kleine Blumenlese aus dem Ehrenstrauß» den die nationale Politik der pro testantischen Fürsten dem deutschen Volke ge wunden hat; die getroffene Auswahl ist klein, aber gewiss reich genug, um das Wort „Deutsch

, durch die Begründung decken: „Uns gilt's die Religion, uns gilt's das Wort Gottes, uns gilt's den Weg zum Himmel reich; hinter diesen höchsten Gütern der Mensch heit müssen Volk und Reich zurückstehen.' Was liegt aber den Führern der „Los von Rom'-- Bewegung mit ihrem Wahlspruch „Deutsch sein heißt lutherisch sein' an Religion und am Worte Gottes? Nichts, gar nichts liegt ihnen daran. In der „Ostd. R.', dem officiellen würdigen Organ dieser Bewegung (Pfui Ruft), wurde es ja ausdrücklich und wiederholt betont

wie von den Romanen, das ^ lasfen wir bei den Slaven gelten, aber wir lassen es uns auch als Deutsche nicht verwehren. Wir lassen es uns nicht wehren, weil wir Deutsche und ! gute Oesterreicher sind, weil wir wissen, was das deutsche Volk in Oesterreich für das Reich war, und was es darum noch in Zukunft für dasselbe sein soll. (Langanhaltender Beifall.) Und noch einem Missverständnis soll be gegnet werden. Uns kümmert bei Ausübung dieser nationalen Pflicht ganz und gar nicht, ob ' jene Stammesgenossen

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Volksblatt
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Seite 10 von 10
Datum: 18.03.1899
Umfang: 10
sein lutherisch sei«? Warum denn gerade „lutherisch sein'? Wenn deutsch sein lutherisch heißen soll, dann muss das Lutherthum, der Protestantismus der größte Wohlthäter des deutschen Volkes und seines Reiches gewesen sein, dann muss wohl erst unter seinem Einfluss Volk und Reich groß, berühmt und mächtig geworden sein, dann muss er wohl das Reich nach innen geeinigt, nach Außen be schirmt und seine Anhänger zur energischen Abwehr aller Feinde des deutschen Volkes ringsum aufgerufen

', da die protestantischen Reichssürsten zur Zeit der Türkennoth in Schmalkalden emen feind lichen Bund gegen Kaiser und Reich schlössen und da durch die Einheit der deutschen Nation zertrümmerten? Datiert vielleicht die Wiederherstellung der deutschen Gemeinbürgschaft aus dem Jahre 1618, wo die Prote stanten die größte untilgbare Schmach, den dreißig« jährigen Bruderkrieg, herausbeschworen und es endlich zu jenem berüchtigten Frieden brachten, durch den das im Krieg erschöpfte Deutschland um den letzten Rest

seiner ehemaligen europäischen Machtstellung gekommen. d.urch den seine politische Ohnmacht besiegelt woroen ist? (Bravo.) Heute soll „lutherisch' als Parole dienen im Kampse gegen alles, was nicht deutsch ist; und gerade die lutherischen Fürsten sind es gewesen, welche Fran» zosen, Schweden, Türken oder wer immer zu haben war, als willkommene Bundesgenossen gegen das Deutsche Reich und seinen Kaiser begrüßten. „Lutherisch werden!' ruft man heute und will damit den deutschen Besitzstand wahren, während gerade

ein lutherischer Fürst, Moriz von Sachsen, deutsche Lande an den Erzfeind, an die Franzosen ausgeliesert hat. Das ist eine kleine Blumenlese aus dem Ehrenstrauß, den die nationale Politik der protestantischen Fürsten dem deutschen Volke gewunden hat; die getroffene Aus wahl ist klein, aber gewiss reich genug, um das Wort „Deutsch sein heißt lutherisch sein' ins rechte Li t zu stellen. Dieses Wort ist eine hohle Phrase, der histo rischen Wahrheit ein Faustjchlag ins Gesicht. Es ver wahren sich heute

Volk und Reich zurückstehen.' Was liegt aber den Führern der „Los von Rom'-Bewegung mit ihrem Wahlspruch „Deutsch sein, heißt lutherisch sein' an Religion und am Worte Gottes. Nichts, gar nichts liegt ihnen daran. In der „Ost. R.', dem officiellen würdigen Organ dieser Bewegung (Psui-Rufe), wurde es ja ausdrücklich und wiederholt betont: „Das deutschvölkliche „Los von Rom' entspringt lediglich und ausschließlich politischen Erwägungen.' — Würde es den Herren wirklich um Religion, um religiöse

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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 18.03.1899
Umfang: 10
Aweite Beilage zum „Tiroler Golksblatt' Nr. 22, vom Samstag, 18. März 18SS. Deutsch ist katholisch. Rede des Abg. Dr. Schöpfer in der Protestversammlung im Musikvereinssaale in Wien. Das liebe Oesterreich hat doch ein sonderbares Ge schick; das friedlichste Reich, das^gemüthlichste Volk, und dennoch kann eS nicht zum Frieden und zur Ruhe kommen. Schon die Ostmark, Oesterreichs Wiege, ward nicht gegründet als das Haus, worin der ruhige Bürger die Segnungen des Friedens genießen

könnte, sondern als Festungsmauer, um den Ansturm der Feinde aufzuhalten und von den deutschen Landen die räuberischen Einfälle der barbarischen Völker des Ostens abzuwehren. Ein Glück für Deutschland, dass aus der kleinen Ostmark das große Oesterreich wurde, und d«ss dieses Reich in den Habsburger» eine Dynastie erhielt, die den angeborenen Beruf des Reiches, Deutschlands l Schild zu sein, als Lebensaufgabe des eigenen Hauses l erfasst hat; denn wäre das Oesterreich der Habsburger ' nicht gewesen, Deutschland würde schon

Reich, geschehen wär's um die deutsche Frei heit ; in deutschen Landen wäre das Kreuz verschwun den, um dem Halbmonde Platz zu machen, die christ lichdeutsche Cultur wäre von dw Hufen der türkischen Rosse niedergestampft worden, rohe Barbarei an die Stelle getreten. Oesterreich war nicht bloß katholisch, es war die Schirmvogtei für den katholischen Namen; Wien war nicht bloß deutsch, die Stadt war das un bezwingbare Bollwerk des deutschen Volkes und der christlichdeutschen Cultur. Es erhob

sich ein neuer Feind des Christenthums im Innern des Reiches selbst, und ihm ergab sich das Reich, vor ihm öffnete die Hauptstadt freiwillig ihre Thore. Auch dieser Feind stammt vom fernen Osten, dort ist die eigentliche Heimat seiner Führer, dort ist die Schutztruppe seiner Felderhelden zu Hause; dort hatten sich schon vor Jahrtausenden die Praktiken der Volksausbeutung an den eigenen jüdischen Stammes genossen auf's vortheilhafteste bewährt. (Bravo.) Warum sollten diese Volksfreunde

, nichts anderes übrig, als das Reich und seine Hauptstadt wieoerum zurückzuerobern. Sie sind, weil die tapferen Vorstreiter, auch die un mittelbaren Zeugen, und Sie, Herr Bürgermeister Dr. Lueger, der Führer des in seiner Art beispiellosen Kampfes gegen das unerträgliche Joch der Fremdherr schast, der Sieg, den Sie errungen, er ist zwar nicht vollständig — der christliche Geist muss noch weiter hinaus in die Massen und noch viel tieser hinein in die Herzen — der Sieg war aber groß und herrlich genug, um diese Stadt

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 16
Datum: 08.02.1900
Umfang: 16
und mit seiner kratzenden Feder ins Reich oder ms Land oder in den Bezirk oder in die Stadt hineinregiert, sagen: „Was geht mich die Religion an? Die Religion kümmert sich um das Reich Gottes, das Reich aber, für welches ich angestellt bin, ist von dieser Welt; für dieses Reich muss ich schreiben und in der Kanzlei sitzen, Amtsstunden halten und Siegel aufdrücken.' So, mein lieber, gescheiter Herr im schwarzen Frack, jetzt sag' mir einmal, wer gibt dir denn eigentlich das tägliche Brot? Wer gibt dir den gesunden Leib

diese Dinge nicht dazu anwendet (wer sich nicht darum kümmert), dass das Reich Gottes, Tugend und Christenthum aufkommen und wachsen in seinem Regierungs kreis, der ist ein Tagedieb vor Gott, seinem höchsten Kaiser und wer durch seine Regiererei dazu beiträgt, dass das Reich Gottes, die Religion untergraben wird, der ist ein Verräther an seinem höchsten Herrn, von dem er eigentlich seine Anstellung hat. Aber auch für den Staat, für das Reich in dieser Welt ist ein Beamter, der keine Religion

wie die Ameise am Holz, so ist er^ gewissermaßen auch ein Verräther am weltlichen Reich, am Herrn, der ihn angestellt, und dessen Rock er trägt. Da kommt mir etwas in den Sinn, was die Herren angeht, die weiter oben und gar auf den obersten Sprifseln der Regierungsleiter stehen. — In einer rechten Haushaltung ist der Hausvater jedenfalls mehr für die Kinder besorgt als für die Dienstboten. Er verlangt sicherlich, dass die Dienstboten den Kindern kein schlechtes Beispiel geben. Will ein Knecht durchaus

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 14
Datum: 10.09.1900
Umfang: 14
e» las, der mcintr blind zu sein. Wer konnte Oestreich seinen Engel rauben. Dies Herz verwunden, heilig, mild und rein? D«ch seht den Unheilsboten, der erschien, Lr Pochte an die Kaiferburg zu Wien, So ist es wahr, sträubt sich auch Her; und Sinn, S« ist es wahr, todt war die Kaiserin! Da kamen sie, die thränenreichen Tage, DurchS ganze Reich gieng eine bange Frage: Wer hat uns das «entsetzliche gethan? Die beste Mutter hat ihr Volk verlassen, O klagt und weint, legt tiefe Trauer an. Und schwarz

verhängt die Häuser und die Gassen! Verloren sie, die wir so sehr geliebt, : Mit jener Hiebe, die ihr Bestes gibt. Denn Liebe war's, die uns die Hohe schenkte. Als aus des Reiches weit entfernten Gauen Die Völkerschar sich zum Empfange drängte. Des Kaisers junge, holde Braut zu schauen. War er die Eiche, stolz zum Himmel ragend, War sie die Rose, duftig, anmuthreich. Das Auge klar, dem hellen Sterne gleich. Die »Stirne weiß, wie reiner Firnenschnee, Bon dunkler Flechtenfülle reich umrahmt, Rubinenlicht

, die Glück gebracht. Wie eine Heilige lebt sie uns im Herzin, So reich an Liebe und so reich an Schmerzen. Zwei Jahre sind dahin, zwei Tage kaum, Noch fragen wir uns zweifelnd: Ist 'S kein Traum? Roch bluten frisch die Herzen, Seufzer weh'n, Als wäre gestern erst dir That gescheh'n. — So mögen auch die Jahr« kommen, geh'n, Sie war von Jenen, welche nie vergeh'«. Denn unj're '^iebe, sie ist unermesslich, Und niiier'n Herzen bleibt sie unvergesslich, Und un>'re Kinder sprechen ein Gebet: AU-cwig bitt

in den Gefahren, Dann schaut sie segnend nieder auf das Reich — An ihrer Bahre da war Oesterreich! Wien. Heinrich Penn. III. Tiroler Lehrertag. Ain 4. dS. fand in Brixen der vom katholischen und Unterinnthaler Lehrerverein einberufene Tiroler Lehrertag statt. Schon an» Vorabende zur Vor besprechung waren nahezu 200 Lehrer anwesend. Am 4. selbst waren über 400 Lehrperfonen erschienen. Die Versammlung eröffnete der Obmann des kath. Lehrer vereins Herr Bonell. Er begrüßte alle Anwesenden auf das herzlichste

und Schöpfer. Herr Bonell dankte nun für das Vertrauen, das seiner Person entgegengebracht wurde und ersucht, die Verhandlungen, Reden«, mögen in einem dem Lehrerstande würdigen Tone verlaufen. Hierauf begrüßte der Herr Vicebürgermeifter von Brixen alle Anwesenden im Namen der Stadt auf das herz lichste. Brixen war aus diesem Anlasse reich beflaggt. Hierauf bat Abg. Schöpfer um das Wort. Der Redner drückte sein Bedauern darüber ans, dass er der Versammlung wegen bald bevorstehender Abreise nicht lange

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 12.05.1896
Umfang: 8
Durch religiöse Aufsätze soll der fromme Sinn geweckt und genährt, durch edle Lebensbilder und Schilderungen werkthätiger Nächstenliebe ein höheres Streben angefacht werden; in den Er zählungen, ganz aus dem Leben gegriffen, soll Verstand und Herz gute Nahrung finden. Die bisher erschienenen Hefte lassen in der That er warten, dass der „Marienbote' zur Jugendzeit schrift ersten Ranges sich ausbilde. Die großen Hefte zu je 16 Seiten sind reich und fein illu striert; Druck und Papier ist sehr gefällig

haben, sind in erster Reihe: Russland mit 7541 Millionen Franken, dann Deutsches Reich mit 5743, Frank reich mit 2278, Italien mit 1914 und Oesterreich- Ungarn mit 1237 Millionen Franken. Die Länder, deren Schuld abgenommen hat, sind: England um 2244 Millionen Franken, Spanien um 394, Dänemark um 23 und Luxemburg um 4 Millionen Franken. Die sechs im Jahre 1895 am meisten verschuldeten Länder sind: Frankreich mit der Schuld von 26.779 Millionen Franken oder 698 Franken für jeden Einwohner, England mit 16.424

Millionen Franken oder 419 Franken für jeden Einwohner, Russland mit 15.767 Millionen Franken oder 161 Franken sür jeden Einwohner, Deutsches Reich mit 15.252 Millionen Franken oder 296 Franken für jeden Einwohner. Oester reich-Ungarn mit 14.021 Millionen Franken oder 338 Franken für jeden Einwohner, endlich Italien mit 12.941 Millionen Franken oder 418 Franken für jeden Einwohner. Es ist bezeichnend, dass das Deutsche Reich und Russland am meisten an Schulden zugenommen haben. als Monatsschrift

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 06.08.1898
Umfang: 10
und Sieg! L. Wie die druW Frage Rchdng »>>d «t ft Zismrck löAr! Darüber schreibt die „Arbeiter Zeitung' treffend: Auch Oesterreich wollte einmal die deut sche Frage lösen, und es verlohnt sich, in den Blättern der Vergangenheit nachzu lesen, wie dieses Reich der Halbheit diese von der Geschichte gestellte Aufgabe aufgefaßt hat. Bekanntlich stand Oesterreich mit seinen deut schen Kronländern im Deutschen Bunde, der im Jahre 1815 gegründet, bis zu dem Ent scheidungsjahre von 1866 dauerte. Oester reich

war sogar Präsidialmacht; das heißt sein Gesandter sührte in der Bundesversamm lung in Frankreich am Main den Vorsitz. Die „deutsche Frage' war damals nichts Anderes, als aus den 33 „Staaten', die den „Bund' ausmachten, ein modernes, die wirth schaftliche Entwicklung ermöglichendes Reich zu gestalten. Oesterreich machte zweimal Vorschläge zur Bundesreform. Im Jahre 1862 trat das Wiener Kabinet, an ^ dessen Spitze der österreichische Bismarck, nämlich Herr v. Schmerling stand, an den Frankfur ter

, und noch weniger, wie sich die weitere Entwicklung vollzog; das gehört der Geschichte an ; was aber heute noch lehrreich ist, das ist der Unterschied, wie Oesterreich die deutsche Frage lösen, Deutschland begründen wollte, und wie esBismarck gethan. Oe st erreichwollte ein blut loses, schatten haftesSch ein- parlament; Bismarck begründete das Reich, indem er ihm ein Parla ment aus allgemeinen, gleichen und direkten Wahlen zum Kern gab. Oesterreich ist immer Oesterreich geblieben, ein Land der Halbheit

und Kurzsichtigkeit. Je schwieriger das Problem dieses Staates ist — ein Reich mit acht Volksstämmen, die sich bis zum Aberwitz hassen —, desto gleich- giltiger fassen es seine Lenker auf. Wenn diese letzten zwei Jahre einst der Geschichte angehören werden, so wird man staunen über die Gelassenheit, womit man den Zerbröck- lungsprozeß des Staates gewähren ließ, und der Geschichtsschreiber unserer Zeit wird es nicht begreifen, daß man gleichmüthig einen Zustand erduldete , der das Reich verwüstet, ohne ernstlich

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 7 von 8
Datum: 03.09.1897
Umfang: 8
postiert. Uni nun den FML. Davidowich zu schützen, verließ die genannte Compagnie, 140 Mann stark, am 7. Ok tober 1796 die Stadt Bozen. Hauptmann war Joh. Josef Reich, Oberlieutenant Johann v. Ansschnaiter, Lieutenant Peter AloiS v. Röggla und Oberjäger neben Frauz Gaffer auch Anton Steger von Bruueck °). Die Compagnie begab sich in das Fleimserthal. In dcr Nähe von Castello bekam sie eine Verstärkung durch die erste Scharfschützen-Compagnie von Brixen?). Beide Compagnien wurden hier unter militärische

am 10. October in Castello auf und kamen am nächsten Tage bei Borgo in Balfugana an. Bis Borgo begleitete sie Rittmeister v. Scheffer, wo er das Comniando über beide TrUppenkörper dem Hauptmann v. Reich übertrugt). Da aber die Gefahr für die Bewohner dieses Thales immer größer wurde, mussten die Landesvertheidiger Borgo wieder verlassen. Sie brachen deshalb am nächsten Morgen, den 12. October gegen Levico auf. Der Marsch dauerte nicht lange. In der Nähe von Levico bemerkten nämlich die LandeS- vertheidiger

den Feind in der Stärke von 350 Mann. Hauptmann v. Reich gab nun den Befehl zum An griffe, worauf ein scharfes Gef-cht entstand. Die Tiroler jagten die Franzosen, welche „dem scharfen Feuer' der LaudeSvertheidiger keinen Widerstand leisten konnten, in die Flucht. Die Franzofen ließen 20 Todte und 15 Verwundete zurück. In diesem Kampfe zeich nete sich vor allen anderen dcr Oberjäger Franz Gasser aus; leider wurde er dabei verwundet; ebenso der Oberjäger der Brixner Conipagnie Anton v. Peißer

musste. In diesem weitverzweigten Kampfe zeichnete sich unsere Compagnie bei Bedol, ungefähr eiue Stunde von Ba- felga di Pins, ganz besonder« ans '). Um den wei teren Belästigungen der Franzosen ein Ende zu machen, ordnete FML. Alvinzi für den 4. November einen allgemeinen Angriff an, der so glücklich ausfiel, dass die Sieger gegen Abend von allen Seiten im Etsch- thale erschienen und den Kampf bis in die späte Nacht fortsetzte». Hauptmann v. Reich rückte bei diesem all gemeinen Sturm ebenfalls gegen den Feind los uud schlug

. ») Geschichte Tirols von Dr. Jos. Egger, Innsbruck It>80, III. B. S. 132. »j Defensionsacten a. a. O. ') Defensionsacien; Lxdidit Nr. 0187 ex 1737; übermittelt durch Herrn Milit.-Jnt. Karl Schmid. ') Aus dem Zeug» nisse, welches Rittmeister Karl v. Scheffer am IS. October 1796 zu Borgo dem Hauptmanne v. Reich ausstellte; De fensionsacien Nr. 9187 ex 1797. ') Defensionsacten a. a. O. >°) Defensionsacien pro 17S6. 'j Landschaftliches Ehren protokoll Ztr. 4825 vom 28. Mai 1793; übermittelt durch Herrn Milit

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 25.03.1897
Umfang: 12
ist, ein Alter, wie eS keinem feiner Vorfahren, keinem Kaiser des alten deutschen Reichs zutheil geworden. Heute wollen wir nicht trauern, nein, ein Fest des Dankes feiern, wir haben uns hier versammelt, der Dank barkeit Ausdruck zu geben, daß vor 100 Jahren Wilhelm I. geboren ward. Ein langes Leben, reich an Schicksalen, aber auch reich an Segen, durck alles das, was er seinem Volke gebracht hat. ES ist unnöthig, sich in dithyrambischer Weise zu ergchen. Für die Größe Wilhelm's genügen wenige Worte

seiner Thron besteigung gestattet, auch nicht den fünsundzwaiizigjährigeii. Auch das war ein Charakterzug des Allverchrten, der genau dem Mutterwort entsprach. Der Siebzehnjährige begleitete den Vater ans dem Zuge nach Frankreich. Am 27. Februar 1814 erwarb er sich durch seinen Heldenritt bei Bar sur Aube das Eiserne Kreuz. Nach der Rückkehr aus Frank reich widmete sich der Prinz ernsten Studien und bereitete sich vor zu dem hohen Werke, das er erfüllen sollte, unent wegt an seinen Grundsätzen haltend

ein monarchischer bleibe, dafür trat Kaiser Wilhelm stets ein mit Kraft und Klugheit. Die diplomatischen Verhandlungen von 1814 und 1815 hatten zur Genüge gezeigt, daß das alte Reich unwider- bringlich verloren war.' Redner zeigte nun in einem geschichtlichen Rückblicke auf den Wechsel der Kaiserdynaftien, auf den Erwerb der Mark Brandenburg durch die Hohenzollem, wie gerade dieses Haus durch eigenthümliche Fügung der Geschichte berufe» worden sei zur Herstellung des neuen Deutschen Kaiserreiches, und fuhr

überlebte. Ein Trost blieb dem alten Kaiser Wilhelm, nicht blos Enkel vom Sohne, sondern Urenkel zu besitzen, vor allem im ältesten Enkel einen Mann, auf den er sich voll und ganz verlassen könne, einen, der nicht nur durch Tüchtigkeit des Geistes, sondern der auch, reich an eigenen Ideen, km Stande war, sein Werk weiter zu führen.—Wir können auf einen Verstorbenen keinen Trinkspruch ausbringen, darum wollen wir auf das Wohl des kaiserlichen Enkels des Ruhmgekrönten, von dem wir hoffen und fest erwarten

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 21.01.1896
Umfang: 4
. Deutsche« Reich. Die kaiserliche Botschaft, welche Kaiser Wilhelm vorgestern bei der ReichgrllndungSseier verlas, enthält folgende markante Sätze: „Da» bei der Annahme der Kaiserwürde von unseres unvergeßlichen Herrn Großvaters Majestät abgegebene und von seinen Nachfolgern in der Krone übernommene Gelöbniß, in deutscher Treue die Rechte deS Reiche« und seiner Glie der zu schützen, den Frieden zu wahren, die Unabhängig keit Deutschlands zu stützen und die Kraft d S Volkes zu stärke», ist mit GotteS

Hilfe bis dal^in erfüllt. Bon dem Bewußtsei» getragen, daß es berufen sei, Niemandem zu Liebe und Nieman dem zu Leide in, Rathe der Völker seine Stimme zu Gunsten deS Frieden« zu erheben, hat da« junge Reich sich ungestört dem Ausbau seiner inneren Einrichtungen überlassen können. In freu diger Begeisterung über die heißersehnte und schwer errungene Einheit und Machtstellung, im festen Vertrauen auf die Führung ve« großen Kaisers und auf den Rath bewährter Staatsmänner, insonderheit seines Kanzlers

, de« Fürsten v. BiSmarck, stellten sich die werkthätigen Kräfte der Nation rückhaltlos in den Dienst der gemeinsamen Arbeit verständnißvoll und opferbereit bethätigte das Reich seinen Willen, das Erworbene se st zuhalten und zu sichern, die Schäden deS wirthschastlichen Lebens zu heilen und bahnbrechend den Weg zur Förderung der Zufriedenheit der verschiedenen Classe» der Bevölkerung vorznzeichnen. Was in dieser Beziehung geschehen ist, dessen wollen wir uns freuen. Neben der Ausbildung unserer Wehrkraft

unparteischer achtunggebietender Rechtspflege u. Er ziehung der Jugend zur Gottesfurcht und Treue gegen das Vaterland, das find Ziele, welche das Reich unablässig bestrebt hat. So werthvoll aber die bisher erreichten Erfolge auch sei» mögen, nicht müde werden wollen wir bei der Fortsetzung deS un« vorgczcichncten WegeS. Der weitere AnSbau der Rcichöcin- richtungeu, die Festigung des Bandes, welches die deutschen Stämme umschlingt, die nothwendige Abwehr der mancherlei Ge fahren denen wir ausgesetzt

diese« ehrwürdi gen Feldzeichens, welches mit fast zweihundertjährigem Ruhme bedeckt ist, erneuere ich das Gelübde, für de« Volke« und de» Reiches Ehre einzustehen, sei eS nach Znnen oder Außen. Ein Reich, ein Volk, ein Gott'.' Hierauf brachte Graf Lerchenfeld ein Hoch auf den Kaiser au», in wel ches die Versammelten dreimal begeistert einstimmten. Der Kaiser verließ dann den Weißen Saal, sich nach allen Seiten huldvoll verneigend. Italien. Die Lage der Besetzung in Makalle wird immer gefahrdrohen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 09.09.1893
Umfang: 6
mit den christ lichen Mndern.' „Someinte der Monarch, „das ist schöntz wahrlich, sehr schön!' Deutsches Reich. (Aus Metz) wird vom vor gestrigen^ Tage telegraphisch gemeldet: Dem Manö ver bnder Divisionen des 1k. Korps unter der Lei tung dH Generals Grafen von Häseler zwischen Metz und Urville wohnte der Kaiser mN seinen fürst- lichen Gasten bei. Der Kaiser hielt auf der Höhe westlich pom Dorfe Coligny. Dieser Ort wurde nach heftigem - Gefecht um 10 Uhr von dem Westkorps genommen und das Ostkorps

und die Füllungen mit ungemein reichen Aluminium- Einlagen dekorirt. Die Polsterarbeite» in stahlgrauer Procat-Seide sind theilweise mir reichen Posamew terien versehen. Die Losenen on den Nncktehnen der Sophab, Stühle, sowie Fauteuil, zeigen einfache Ein lagen, dafür sind reich und tadellcs geschnitzte Aus sätze angewendet und wiederholen sich ebenso korrekt durchgesührte Schnitzarbeiten an den durchwegs an gewendeten Säulen und Füßen der Möbel, wie an dererseits wieder an den geradflächigen Theilen

iu diesem Stile erkennen läßt. )er Denselben Charakterzug trägt auch der Silberschrank. e mit seinen Verhältnissen in der Architektur ein wahres Kabinetsstück genannt zu werden verdient. Doch auch dieses Stück soll nicht so ganz unbetastet wegkommen, denn seine Füllungen an der Rückwand des offenen Unterbaues sind dafür, daß es eine un tergeordnete Stelle ist. etwas zu reich in der Kom position gehalten, dafür wirken die beiden Pilaster ruhig und edel. Der reich geschnitzte Aufsatz mit zwei Halbfiguren

erscheinen wegen des auf- und abstrebenden Ornamentes; bekrönt wird derselbe von einem reich geschnitzten Aussatz. Die Tischlerarbeiten zeigen bei allen Objekten innen wie außen eine staunenswerthe Präzision in der Aue- öhrung und lassen auch die gravirten Intarsien aus Aluminium den Meister vollüens erkennen. Zur Bervolländigiing dieses Salons g.chöien iveilers noch zwei fjngirte Fenster, die. durch schöne Spitzenvoi- lzäng- niarkitt, jedoch nicht ganz diesem Stil», an passen. Die reichen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 31.03.1895
Umfang: 14
jener Gedanke nicht verwirklicht werden, und erst jetzt hat ihn die Regierung durch jenen Novellenentwurf wieder auf gegriffen. Man kann gespannt darauf sein, welche Auf nahme die Novelle im Reichsrathe finden und namentlich, welche Stellung Niederösterreich mit seinem neuen Armengesetze zu derselben einnehmen, ob die humanitäre oder nationale Strömung die stärkere sein wird. Im ersteren Falle, welcher der wahrscheinlichere ist, wird jetzt besonders in Oester reich in der Armenpflege sich eine weise Strenge

vom volkswirthschastlichen Stand punkte auS im Principe durchaus nicht beipflichten, in der deutschen Armengesetzgebung hat er auch nirgends Ausdruck gefunden; wohl aber hat er An spruch auf weise Berücksichtigung bei der Hand habung jenes Rechtes und bei dem Maße seines Umfanges im Einzelfalle. Kurze politische Nachrichten. DaS vom Tiroler Landtage beschlossene Landesvertheidigungs-Gesetz hat die allerhöchste Sanktion erhalten. und Eseln. Der fleißigste europäische Weinstaat ist Frank reich mit 40 Millionen Hektolitern

, welche in jüngster Zeit wieder emporgeschlagen waren, gründlich zu dämpfen. Wahrscheinlich auch mit Absicht, denn die Mög- Mk. daran, die ihm mancher Oesterreicher, er braucht nicht einmal Rothschild zu heißen, aus ein Brett bezahlen könnte, wenn eS ihm Spaß machte. An den Schulden der Staaten trägt daS Militär die Hauptschuld. So wenden wir Oester reicher, die wir nach Frankreich, Rußland und dem Deutschen Reich daS stärkste Heer besitzen, jährlich nur 7 Mk. pro Kopf der Bevölkerung für dasselbe auf, hingegen

Frankreich 19 Mk., England 17 Mk., daS Deutsche Reich 15 Mk. und Rußland auch nur 8 Mk. Die werden den armen MuschickS aber doch recht sauer werden, denn das „Blechen' ist auch eine Kunst, zumal von Unterthanen, die zu 80 pCt. aus Leuten bestehen, die nicht l.sen und schreiben können. Da sind wir doch noch besser daran, denn trotz Bukowina (63 pCt.), Dalmatien (66 p<lt), Galizien (64 pCt.) und Ungarn (39 pCt) rangirt unsere Monarchie mit ?4 pCt. noch immer in der Mitte aller europäischen Staaten. ES lebe

der Schulmeister I Die trefflichen, in dem Büchlein vorhandenen Abbildungen der Münzen auS den verschiedenen Staaten erfreuen daS Auge, obgleich man diese Gelder wohl lieber in vaturs, vor sich liegen hätte; eine Anzahl von Länderkarten ersetzen jeden kleinen Tafchenatlas/und die Uebersichten über die Produkten-Er- zeugnisse, die Bodenverwerthung, die Länge der Telegraphen- und Eisenbahnlinien stn denen daS Deutsche Reich im Ver hältniß zu seiner Größe daS „Prae' besitzt), sind außer ordentlich lehrreich

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Pustertaler Bote
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Seite 5 von 18
Datum: 02.09.1892
Umfang: 18
und Trient 185 Lehrer mit je 21 fl. und 100 Lehrerinnen mit je 14 fl. be-- theilt. In der Diözese Brizcen waren 100 Lehrer und 10 Lehrerinnen; in der Diözese Trient 85 Lehrer und 90 Lehrerinnen. — Die silberne Hochzeit feierte letzter Tage der Abgeordnete Dr. Angerer. — Der Kaiser . spendete der Gemeinde- fraction Piazzo zur Restaurirung des Seelsor gegebäudes 100 fl. der. Pfarrgemeinde Leibel- singen 150 fl. — Die diesjährige Ernte in Oester reich-Ungarn ist nach amtlichen Ausweisen in Oesterreich

eine gute, in Ungarn eine mittlere gewesen. Das Erträgniß war.: Weizen in Oesterreich 17 Millionen, in Uygarn 38^/z Millionen Meterzentner. Roggen in Oester reich 27, in Ungarn 14'/^ Millionen Meter zentner. Gerste in Oesterreich 17, in Ungarn 13 Vz Millionen Meterzentner. Hafer in Oester reich 26, in Ungarn 14^/z Millio»en Meter zentner. * Große Kegate. Die in Hitzing bei Wien verstorbene Gräfin Vecsetz vermachte nebst vielen kleineren Legaten einigen Vereinen und Anstalten in Wien^noch 75.000 Gulden

in München eingetroffen und begab sich zu Fuß nach dem Hotel „Bellevue'. Die Kaiserin gedenkt in Baiern bis Mitte Sep tember zu verbleiben. -j- Rußland. Die Hnngersnath ist in 26 Gemeinden Bessarabiens wieder ausgebrochen. -f- 1OO0 Gebände sind in der Stadt Barisiow in Rußland abgebrannt. 1- Die großen Westmanöver in Frank reich sollen in Folge des stärkeren Auftretens der Cholera nicht nur abgeändert sondern wahr scheinlich ganz abgesagt werden. -s- Die Grnben-Katastrophe in Wales ist schrecklicher

und Frankreich kommenden Rei senden angeordnet. Mien, 29. August. Die „Montagsre vue meldet aus Jschl im Zusammenhange mit der Nachricht vom Unterbleiben der galizischen Kaiserreise: Maßgebend für die Entschließung des Kaisers war in erster Linie der Wunsch des Monarchen, aus unmittelbarster Nähe sich zu überzeugen daß in der Kaiserstadt deren Ge sundheitszustand erfreulicher Weise noch immer ein ausgezeichneter ist, nichts verabsäumt werde um von Stadt und Land und Reich den tü- kischen Feind fernzuhalten

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Pustertaler Bote
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Seite 6 von 16
Datum: 29.03.1895
Umfang: 16
etwas Magi sches; dazu diese eigenartig prächtige innere Architektur, welche fast gänzlich aus polirtem Marmor in den verschiedensten Formen und Farben hergestellt, und — besonders das Trep penhaus — mit Galerien, Statuen, Vergol dungen und Fresken reichlich geschmückt ist. Dann beim Betreten der Säle, welch'namenloser Reich thnm an Schätzen der verschiedensten Art; die Gemälde-Sammlung, worunter auch Defregger's „Letztes Aufgebot' und „Der Zitherspieler'; die Sammlung von Geschenken an's Kaiserhaus

, daß wir diese Woche in Wien viel ge sehen haben, obschon das eben nur ein Bruch theil der Sehenswürdigkeiten ist. So fuhren wir dann auch recht befriedigt wieder nach Tirol, im Herzen und Sinne dankbar für die so reich lich empfangenen grandiöseu und begeisternden Eindrücke. Denn von den vielerlei Schatten seiten, die es ja auch gibt, haben wir so viel wie nichts zu sehen bekommen. „Wien, die chöne und gemüthliche deutsche Weltstadt, mit den heiteren und schönen Menschen, müssen wir wiedersehen

des Inhaltes mit Geschmack und Reichthum der Illustrationen glücklich ver bindet. Jedes Heft des „Bunten Blattes' bringt die Fortsetzung eines überaus spannen den, reich illustrierten Romanes, vorzüglichen Novellen ernsten und heiteren Inhaltes aus den besten Federn, historische und populär gehal tene wissenschaftliche Aufsätze, Modeberichte, Hu moristisches :c., kurz, „Das Bunte Blatt' ist ein Familienblatt bester Art, dessen ungewöhn liche Billigkeit — 10 kr. für das reich illu- trierte Heft

erhältlich und kostet das reich il lustrierte Heft (30—40 Abbildungen) nur 30 Kreuzer, beziehungsweise 50 Pfennig. * Mit einer Kuustbeilage, welche eines der neue-, sten und vollendetsten Bismarckporträts von Lenbach vorzüglich wiedergiebt, und einem stim mungsvollen Gedicht von Rudolf von - Gott schall trägt die „Gartenlaube' dem 80. Ge burtstag des ersten deutschen Reichskanzlers in würdigster Weise Rechnung. Beim weiteren Durchblättern des neuen Heftes weht uns ein frischer Hauch des Frühlings

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