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Brixener Chronik
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Seite 11 von 12
Datum: 06.06.1900
Umfang: 12
. Er sieht zu viel, um beim einzelnen verweilen zu können; so wollen auch wir jetzt eine kurze Umschau halten über die Ereignisse, die unsere trostlose Lage ge schaffen haben. Um die innere Lage ganz zu erfassen, müsste man weit zurückgreifen, wenigstens bis an den Beginn dieser Reichsrathsperiode. Den eigentlichen Anstoß zu den beklagenswerten Er eignissen der letzten Jahre gab die damalige Re gierung, die sich dazu hergab, das Reich noch mehr, als es schon früher der Fall war, den in Ungarn

das eigentliche Commando führenden Kreisen auszuliefern. Zu diesem Zweck suchte sie eine Majorität; sie fand selbe auch, freilich nur dadurch, dass sie die Jungczechen um einen hohen Preis sich kaufte. Zahlen sollten ihn die Deutschen Oesterreichs. So wurde der Sprachenstreit mehr als je entflammt, und seit 3 Jahren steht Oester reich in diesem Zeichen. Im ganzen Reich hat er seine Nachwirkungen, aber er coneentriert sich im Parlament, gerade an jener Stelle, wo alle Abgeordneten sich einfinden sollten

gegriffen wurde. Denn wozu sich die Regierung Badem, unterstützt von den regierungsfreundlichen Parteien, im Jahre 1897 hergegeben hat, das war ein Stoß ins Herz des deutschen Volkes in Oester reich, das war der wohlberechnete Versuch, die berechtigte Stellung der Deutschen in Oesterreich zu erschüttern; er war nach der eigenen Be hauptung der Jungczechen der wichtigste Schritt zum böhmischen Staatsrecht und darum ein Stoß nicht bloß gegen die Deutschen, sondern gegen die Einheit des Staates selber

werden können. Und die professionellen Hetzer sind unzugänglich, denn sie wollen nur die Hetze. Und diese czechischen Wolf und Schönerer haben heute das Commando in Händen, und was sie commandieren, ist — Obstruetion. Die Gefahr fürs Reich» Wie schwer die VerantwortNng ist, welche die Partei der Jungczechen dadurch auf ihr Haupt ladet, fällt in die Augen. Dr. v- Koerber hat am 8. Mai in ernsten Worten auf die traurige Lage gewiesen, in welche das ganze Reich durch die Lähmung des Parlamentarismus hineingetrieben

' (lebhafter Beifall) ; leben und zur Blüte kommen muss der Bauern-- und Gewerbestand; es muss die Aus beutung der arbeitenden Mittelstände bald ein Ende finden. Nicht bloß die finaneiellen' Mittel des Staates find zurückgegangen, auch die Grund lage derselben, der Wohlstand des Volkes, ist anstatt im Aufschwung vielmehr im Niedergang begriffen. „Ein großes Reich,' sagte der Minister präsident, „ein großes Reich mitten in Europa steht still, zu einer Zeit, die für andere Staaten eine Epoche des Wohlstandes

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 10.03.1908
Umfang: 8
1Z08.) Hochansehnliche Versammlung! Es ist ein herrliches Land, das wir unser Vaterland nennen, ein herrliches Reich. So reich an Geschenken der Natur, wie kaum ein zweites auf Erden. Reich an Forsten und Wäldern, an Wiesen gründen und Weizenfeldern, in den Kohlenschächten und Erzbergwerken seiner Tiefen, reich an Weide gründen und Weingeländen, in den großen Ge werkschaften und Fabriken, in unvergleichlichen Heilquellen feiner großen Bäder, in Ackerbau und Viehzucht, Oesterreich ist reich

Städten reihen sich die Prachtgebäude der Neuzeit an die ehrfurchtgebietenden Denkmale einer ruhmvollen Vergangenheit. Oesterreich ist reich und Oesterreich ist schön. Und in all diesen gesegneten schönen Ländern, welch ein gesegnetes, herrliches Volk! Gesund und kräftig; arbeitsfreudig und hoch entwickelt, für alles Gute und Edle empfänglich, *) Wir entnehmen diese herrliche Rede des gefeierten Rhetors der „Katholischen Kirchenzeitung', Nr. 17 und 18. „Brixener Chronik.' von einer Bescheidenheit

treulich legen jedem Untertan in Schoß'. So hat die gütige Vorsehung in Oesterreich wahrhaftig alles vereinigt, was irdisches Glück begründen, was ein Paradies auf Erden schaffen kann-, drückt es nicht das alte Lied aus: „Es gibt nur ein Oesterreich, Es gibt nur ein Wien — Dort muß es herrlich sein, Dort möcht' ich hin'; verkündet es nicht die jubelnde Weise: „O du mein Oesterreich, An Ruhm — und Siegen reich.' Und dennoch, hochansehnliche Versammlung, welch ein Schauspiel der Zerrissenheit

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 19.01.1905
Umfang: 8
Heidentum bedeute. Es ist ja lächerlich zu glauben, daß die nahezu 2000jährige, glorreiche Weltkultu? des Christentums von der Schnapsverdämmerung dieser deutschen Brüder etwas zu befürchten hätte; aber es ist ganz gut möglich, daß ein einzelnes Land, ein einzelner Staat an dem zersetzenden Gift dieser religionslosen Sippe Schaden leiden und zugrunde gehen kann. Und jenes Land, das ich meine, ist das liebe Oesterreich. Diese Sippe weiß eS ganz gut, daß Oester reich, so lange es katholisch

zu viel beschweren würden.' Also „Los von Rom!' vor allem und dann: „Los von Oesterreich!' Der offene Hochverrat, der Verrat an Land und Volk und Kaiser ist es, „Vinzenzbrüder' verstanden es gewiß, nicht nur bis zum Leib und zum Magen der Armen den Weg zu finden, sondern auch deren Herzen zu erobern und dadurch in ihren Kreisen die Kluft zwischen arm und reich zu überbrücken. Das Werk des Bischofs besteht übrigens auch heute noch fort. Auch an seinem nächsten Posten als Pfarrer zu St. Augustin verewigte

, hat am 5. November 1898 öffentlich erklärt, daß die Rettung Oesterreichs vom Deutschen Reich kommen soll; und damit ja kein Zweifel über seine Absichten bestehen kann, fuhr er fort: „Die Hohenzollern treiben deutsch nationale Politik; wir werden sie unterstützen bei jeder Gelegenheit, bis etwa das Deutsche Reich uns wieder einlöst.' Und weil zwischen Oester reich und dem Deutschen Reich damals ein Bündnis bestand und auch heute übrigens noch besteht, so fuhr er unter lautem Beifall seiner Freunde fort: „Damm

müssen wir nun hoffen, daß dieses Bündnis je eher je lieber gelöst werde.' Und dann? „Dann ist,' so heißt es in der antirömischen Flugschrift: „Habsburgische Sünden wider Deutschland', „dann ist das Schicksal des Staates Oesterreich und der Dynastie Habsburg entschieden!' „Denn wir müssen trachten,' so sagte der Schönererianer Stein auf einer Los von Rom-Versammlung in München, „wir müssen trachten, die österreichischen Gebiete mit deutscher Bevölkerung an das Reich anzugliedern unter der glorreichen

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 12
Datum: 15.04.1909
Umfang: 12
auswärtigen Politik. Der Patriotismus der unter Habsburgs Zepter stehenden Völkerschaften hat das Reich gerettet, der groß österreichische Gedanke die Monarchie neu gekräftigt. Der Nationalitätenhader legte sich. „Auch ich bin ein Oesterreicher!' hallte es durch die Lande, da verschwanden die nationalen Gegensätze und nur wenige der verbissensten Chauvinisten verhielten sich ablehnend. Begeistert strömte das Volk zu den Waffen in der Stunde der Gefahr, treu dem Schwur, Kaiser und Reich zu schirmen

. Das hat unserem Staate zu äußerem Ansehen verholfen, die Durchführung der großösterreichischen Idee wird das Reich auch im Innern regenerieren und dem veralteten Oesterreich neues Leben verleihen. Oesterreich muß ein Bundes staat auf föderalistischer Grundlage wer den, um sich weiter entwickeln zu können. Die Völkerschaften, die unser Reich bewohnen, dürfen nicht mehr von einer Minorität vergewaltigt werden, wie es bisher geschah. Jede Nationalität muß freie Selbstverwaltung besitzen, um sich zu entfalten

; der Kaiser und das Parlament schlingen ein festes Band um die einzelnen Nationen. Es darf keine Vorherrschaft der Deutschen, Magyaren und Tschechen geben wie bisher, sondern Oesterreicher. „Des Volkes Stimme ist der Ruf Gottes.' Oesterreichs Völker haben deutlich gesprochen. Nicht für eine einzelne Nation, nein, für Oester reich, für den Kaiser waren sie bereit, Gut und Blut hinzuopfern. Freilich, die Regierung scheint die Stimme des Volkes nicht verstehen zu wollen, sie lauscht den staatsvernichtenden

Chauvinisten und sucht diese zufriedenzustellen, anstatt sich zu einem energischen Schritte aufzuraffen und auf die Seite des Volkes zu treten. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo eine Verfassungsreform die besten Aussichten besitzt; das Volk will den Föderalismus, die Verkörperung des großösterreichischen Gedankens, und haßt den Dualismus. Sollen die nationalen Kämpfe fortwährend unser Vaterland zerfleischen? Wann wird Oester reich zur Ruhe kommen? Sollen ihm niemals die Segnungen des inneren Friedens

beschert sein, fortwährende Bürgerkriege seine Fluren durch toben? Es kann so nicht weitergehen, Abhilfe muß geschaffen werden, die geeignete Zeit dazu ist erschienen. Wenn doch endlich einmal ein bißchen Vernunft in Wien Einkehr halten möchte, unsere Chauvinisten führen ja das Reich direkt ins Verderben. Vielleicht mangelt es uns^a Staatsmännern nicht am guten Willen, aber sie wagen es nicht, den hetzenden Tintenjuden und dem übrigen Ge schmeiße, das vom Volksverrate vegetiert, ent gegenzutreten

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 20
Datum: 25.10.1908
Umfang: 20
Seile 2. „Tiroler Volksboke.' Jahrg. XVI. wickelten, Sicherheit, Bildung und Kultur überall Eingang fanden. Selbst die Feinde Oesterreichs mußten anerkennen, daß die öster reichische Verwaltung in Bosnien eine Musterleistung sei. Oester reich hat aber auch rund 500 Millionen Kronen in Bosnien hineingesteckt. Nachdem es das Land unter solchen Kosten (an Blut und Geld) so glänzend hergerichtet hatte, durste sich niemand mehr einbilden, daß Oesterreich diese Länder noch einmal her geben

einsackt, wo er nur zukommt (man denke nur an das Burenland), tut schrecklich entrüstet, daß Oesterreich den Berliner Vertrag gebrochen habe, und fordert die andern Staaten auf. dafür zu sorgen, daß die Abmachungen (vom Jahre 1878) aufrecht erhalten bleiben. Die englischen Zeitungen schimpften in der niederträchtigsten Weise über Oester reich und sogar über unseren Kaiser. (Dem Raubstaat England steht die Rechtsheuchelei wunderbar an!) Der Lärm war so groß, daß man glauben mochte, es müsse über Nacht

ein großer Weltkrieg ausbrechen. — Deutschland, der Bundesgenosse Oester reichs, beobachtete aber eine eisige Ruhe und ließ auch merken, es werde mit seiner ganzen schlagfertigen Armee hinter Oester reich stehen, sobald dieses angegriffen würde. Vor Deutschland mit Oesterreich im Bunde haben die Franzosen, Engländer und Russen aber Zeinen heillosen Respekt. Da auch Italien bis jetzt noch zu uns hält, gab man es schnell billiger. Es wurde nun der Vorschlag gemacht, eine Konferenz (Zusammenkunst

) der Großmächte einzuberufen, wo die Neugestaltung auf dem Balkan geregelt und für die Zukunft neue Verträge auf gesetzt werden sollen. Der Plan ging vom russischen Außen minister Jswolsky aus. Dieser reist auch jetzt an den europäischen Höfen herum, um die Konferenz zustande zu bringen. Oester reich erklärt, es werde die Konferenz nur dann besuchen, wenn über Bosnien und Herzegowina gar nicht gesprochen und die Einverleibung als eine vollendete Tatsache angesehen werde, an der nicht gerüttelt werden darf

aber die ganze Angelegenheit Serbien gar nichts an. Aber man hat sich in Serbien allzustark in Einbildungen hinein geträumt. Der saubere König Peter, der durch einen Mord auf den Thron gekommen ist, wollte ein großes serbisches Reich gründen. Serbien, Bosnien, Montenegro und späterhin Dalma- tien, Kroatien, Slawonien und Krain sollten zu einem großen südslawischen Reich vereinigt und unter das Zepter der Kara- georgevic (serbische Königsfamilie) gebracht werden. Zu diesem Zwecke hat Serbien schon seit Jahren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 02.06.1906
Umfang: 16
und Monarchie in tausend Verlegen heiten zustürzen. Die durch den Deak-Beust- schen Ausgleich unseligen Andenkens gelockerten Bande Oesterreich'UngarnS sollen heute noch loser die beiden Reiche verbinden und wenn Oester reich verblutet ist und den Ungarn keinen Schutz mehr nach außen hin gewähren kann, keine Gelder mehr über die Leitha zu tragen ver mag, dann soll die letzte VerbindungSbrücke zwischen ZiS und Trans abgebrochen und Oesterreichs Einfluß auS Ungarn gebannt werden, wie er heute

aus der Lombardei gebannt ist, Wahrheit und Schönheit, Antike und Christen tum, Reales und Ideales vereinigt sind. Hätte er nur ein tief christliches Herz ge habt und den Mut, zu glauben, er hätte nicht zu suchen brauchen. Julian konnte dies Reich nicht errichten, am wenigsten. „Alle? Menschlich? bleib! nnr ein Gleichnis.' Goerhc, Weitere besonders berühmte Werke sind .Nora' „Gespenster', „Wildente', „RoS- merSholm', lauter Raisonnierdramen, Tendenz dramen, nicht im gewöhnlichen Sinn; „hohe' Tendenz

durch hundert Kordone gebannt wird, so lange werden Oesterreichs Macht und Glück und der Dynastie Frieden in tausend Banden gedrosselt liegen. Ohne ein Zurück zur christlichen Welt anschauung gleichen wir alle dem Wanderer, der sich einem Sumpfe anvertraut hat — wir sinken tiefer und tiefer; je mehr wir uns an strengen, desto schneller sinken wir. Prinz Hohenlohe hat treu seine Pflicht an Kaiser und Reich ersüllt und darüber ist er gefallen. Aber dieser Fall wird ihm immer zur Ehre gereichen

keine Ahnung von der Erregtheit, von der Erbitterung, welche in der Kaiser stadt alle Kreise der Bevölkerung ergriffen hat. Was Oberst Buttler bitter lachend gesprochen, ist seit gestern in aller Herzen, und der Sache nach aus allen Zungen: „Dank vom Haus Oestreich!' Die Krone hat sich vielleicht gedacht: Die Oesterreicher haben sich in ihrer Liebe zu Kaiser und Reich unglaublich vieles, sie werden sich darum — alles gefallen lassen. Diese Rechnung war falsch. Am Dienstag hat das Par- lament, obwohl

' den gleichen Weg geht: in den Mühlbach. „Die LebenSanschauung Rosmers adelt, aber sie tötet das Glück.' Der Pastor RoSmer folgt ihr;, denn sie war seine Welt und sein Lebenszweck. Eng ist'S, furchtbar eng, wie in Norwegens FelS- tälern; keine Sonne scheint und keine Freude lacht — wie in Norwegens Eisgefilden. In den 90er Jahren hat der bereits hohe Sechziger Ibsen neue Bahnen betreten, er ge langte inS Reich der Symbolik und Mystik. „Die Frau vom Meere', „Baumeister Solneß', .Klein Egolf

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 09.02.1909
Umfang: 8
hatte, in die Archive gewandert. Allerdings find auch jene Gesetzentwürfe mit in die Archive gewandert, die der Bevölkerung hätten zugute kommen sollen. WeiterS werden auch die Arbeiten im Landtage unter dieser ReichSkrise sehr leiben. Dieser Umstand wird daS Echo jener Stimmen kräftigen, die die Autonomie der Länder verlangen, und die Bande, die die Länder an das Reich fesseln, lockern wollen. Man wird nicht sagen können, daß diese Stimmen fich unberechtigt geltend machen und vermehren. Das Reich

seine Streitkräfte unweit Wien bei Wagram. Dort erfolgte nun am 5. und K. Juli die ewig denkwürdige Schlacht, die den vollständigen Sieg Napoleons über Oesterreich, die Einnahme Wiens und die Oberhoheit Frankreichs über Europa zur Folge hatte. Erzherzog Karl, der mutigste Kämpfer gegen die Franzosen, der damals schon über IS Jahre seine Heldenlaufbahn gegen sie geführt hatte, legte sein Amt und seine Würden nieder. Das ganze Heer war entmutigt. Für das ganze Reich begann ein trauriger, ohnmächtiger Zustand

verlassen, als cr noch im Spitale lag. Mehr als je beschäftigte nun den jungen Mann die Sorge für die Zukunft. Alles lag schwarz und düster vor ihm. für gekommen. So meint die Zeitung .Füg- getlen MagyarorSzag', die ungarische Regie rung und die Unabhängigkeitspartei haben nun die unaufschiebbare Pflicht, die nun gebotene Gelegenheit zur Ausnützung der Vorteile der neuen Situation nicht zu versäumen. Ungarn habe keinesfalls abzuwarten, bis man in Oester reich wieder nüchtern wird. Viel frecher

ein schweres Nerven fieber über sie gekommen, von dem sie erst vor ein paar Wochen genas. Die Wirtsleute beim Domanig hatten ihr indessen eine eigene Wärterin bestellt und behandelten sie überhaupt mit aller Liebe, wie ein Kind deS Hauses. Es war schon einmal so in jener schweren, drangvollen Zeit, daß hoch und nieder, arm und reich einander nach Kräften beistand. (Fortsetzung folgt). Stadls vrzü p! Si-Iüiil ?on du II«; lltiis Ks los-ohl u . »irzei» ürche). nach dl,! tann!^ D«, Li,, Luidi! ratior!^ Heinrij

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 16
Datum: 15.09.1906
Umfang: 16
Schwindel. Die Italiener wurden von den Deutschen vor den Kopf gestoßen und jetzt rechne man aus ihre Bundesgenossenschast. Die Deutschen werden im Parlament, das auf Grund des gleichen Wahlrechtes Zusammentritt, eine hoffnungslose Minderheit bilden, selbst wenn sie geschlossen auftreten würden. Im alten Oesterreich haben nur Adel nnd Geistlichkeit geherrscht und durch ihre Unfähigkeit das Reich an den Rand des Ab grundes gebracht. (Hier schneidet Herr v. Grab- mayr parteipolitisch auf. Im „alten

Oesterreich' - meint er da Oesterreich bis 1905, oder das Kaiserreich von 1405—1866? — sollen Adel und Geistlichkeit das Reich durch ihre Unfähigkeit an den Rand des Abgrundes gebracht haben? Bis in die Zeiten Kaiser Ioses II. halten allerdings Adel und Geistlichkeit bedeutenden Einfluß, aber in jenen Tagen stand Oesterreich groß da und mächtig, trotz dem cs sich fortgesetzt gegen halb oder ganz Europa zu wehren halle. Heute, seitdem der liberale „Segen' über das Reich gekommen, wäre es nicht mehr

jede öffentliche Tätigkeit unterbunden. Die traurigsten Zeiten hatte aber Oesterreich durchzumachen, als die Freisin nigen ans Ruder kamen, dem Minister Beust halfen, Oesterreich in zwei Hälften zerreißen, den Nationalitätenkampf entfachten, den „wirtschaftlichen Aufschwung' herbeiführten, der mit dem Börsen krache endigte, und das ganze Reich zum Schuldner des jüdischen Grohkapitals machten und durch die fortgesetzte Belämpsung von Kirche und Klerus ein gemeinsames Zusammenarbeiten der Bevölkerung zum Wohle

auch nach dem gleichen Wahlrechte nicht bessern. Wohin wir blicken, sehen wir Staat und Reich in peinlicher Lage. Trösten kann uns nur die Erfahrung, daß unsere Monarchie schon schwerere Krisen mitgemacht, aus denen sie immer heil hervorging. In unseren Vaterlande Tirol traten im letzten Jahrzehnt unleidliche politische Verhältnisse ein. Es wird ein heftiger nationaler Krieg geführt, für den jeder vernünftige Anlaß fehlt. Zwei gleichwertige Kulturvölker leben in Tirol nahe zu räumlich getrennt. In der Autonomiefrage

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 07.07.1906
Umfang: 12
. Tirol wird zuerst an der Reihe ' seiu. Es ist nicht bloß Liebe zur Dynastie der! Habsburger, es ist auch Liebe zum engern ! Vaterland, was den Tiroler zu einem so war- ^ men Patrioten macht, was ihn bestimmt, für ^ Kaiser und Reich selbst Blut und Leben hin- ! zuopfern. Die Monarchie muß erhalten werden ; ! dieses Losungswort ist tief im Herzen eines! jeden wahren Patrioten eingeschrieben; darum! auch die allgemeine Trauer, weil sich die Zeichen j mehren, daß die Monarchie in die Brüche zu i gehen

droht. Man sieht eben ein, daß es so ^ nicht mehr geht: man sieht das Reich aus einem Wege, der sicher und gewiß zum Unter gange führt! Dies gilt aber nur dann, wenn man alles ^ beim Alten läßt, oder vielmehr dies gilt, wenn ! jene, welche das Reich, welche die Monarchie ^ ernstlich wollen, nichts tun, wenn sie das ! Feld der Tätigkeit den Feinden der Monarchie ! überlassen, wenn sie die Zerstörer der Mo- ! narchie tun lassen, was diese wollen. Große l > Für jene, welche das Stück nicht kennen, sei

, und ein solcher kühner Griff zur Gesundung deS Reiches ist — die Wahlreform. Diese große, unschätzbare Bedeutung hat die Wahlresorin deshalb, weil sie naturnotwendig vor allem zur Verfassungsänderung in Oester reich selber führen wird. II. Vie Aerfassaagsänderilng. Wiederholt konnte man in letzter Zeit ver nehmen, der Wahlreform müsse die Aenderung der Verfassung vorausgehen, oder wenigstens zugleich damit erfolgen. Die einen verlangten die Sonderstellung Galiziens, die anderen ver langten, daß den Ländern mehr

. Wir haben dieses >o ausführlich beschrieben, damit jedermann wisse, was mau sich in Oesler- reich und auch in Tirvl unter dein Schutz der Re- gieruug gegenüber den größten Helden des Landes erlauben kann. Ist vielleicht die Beleidigung eines Laubes uud die Verhöhnung der 'National helden nicht im österreichischen Straskvdex ;u finden? Dann wäre es traurig!! iFortsetzuiil, 'slgl.

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Pustertaler Bote
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Seite 9 von 16
Datum: 06.12.1901
Umfang: 16
von Prag, Realitätenbesitzer und Baumeister Josef Kandert hat sein gesammtes Vermögen im Betrage von 200.000 Kronen dem czechischen Schulverein destirt. * Die Weihnachtsferien an den Mittel- schulen sollen vom 21. Dezember bis I.Jänner dauern. * Flüchtig. Der Advocat Jakob Reich in Lemberg flüchtete nach VerÜbung zahlreicher Malversationen, deren Gesammtbetrag 200.000 Kronen betragen dürfte. Reich soll sich nach Amerika gewendet haben. * Die Neuwahlen in die Mitte Dezember aufzulösenden Handelskammern

und empfehlen den Bezug der von der genannten Firma hergestellten Waren, deren Güte sowohl durch goldene und silberne Ausstellungsmedaillen als auch durch Verleihung des kaiserlichen Adlers unzweifelhaft dargethan ist. Die Firma, welche sowohl im In- wie auch im Auslande ein wohlverdientes Renomme genießt, verschickt nur echte vom k. k. Münz amte punzierte Gold- und Silberuhren und garantiert schriftlich für den Feingehalt des Goldes und des Silbers, sowie auch für rich tigen und verläßlichen Gang. Reich

, doppelseitige Schnittmuster bogen (zu jeder 14tägigen Nummer) demselben Zweck. Der große Modentheil, die hochinteressante Rubrik: .Neuestes aus Paris', die Rubrik „Kunst und Wissen schaft', eine vornehme, reich illustrierte Belletristik, eine achtseitige Romanbeilage „Aus besten Federn- und eine Extra-Handarbeitenbeilage» ein farben prächtiges Modencolorit zc. zeugen von dem reichen Inhalt deS Blattes. Für nur 75 kr. vierteljährlich nehmen sämmtliche Buchhandlungen und Postanstalten Abonnements entgegen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.11.1900
Umfang: 6
Partei, die den regierenden Kreisen verhaßter wäre, als die deutschnationale, und dies einzig und allein nur darum, weil diese Deutschnationalen es verschmähen, der unter dem Titel des Preußenhasses betriebenen Falsch heit gegen das Deutsche Reich solche schänd liche Kärrnerdienste zu leisten, wie die Kleri kalen und Christlichsozialen. . ° Man ist wüthend darüber, daß es unter den Deutschen dieser Monarchie noch so viel anständige, nicht käufliche Elemente gibt. Die christlichsoziale Partei

aus einem in der ^Deutschen Zeitschrift' erschienenen Aufsatze. soll heißen das Deutsche Reich — für eine Seuche erklärt. Gehässiger kann eine inter nationale Stimmung wohl kaum zum Aus druck gebracht werden. Noch etwas klarer wird das Verständnis für diesen österreichischen Preußenhaß, wenn wir die Kreise näher ins Auge fassen, wo derselbe sozusagen zum guten Tone gehört. Von den natürlichen Feinden, d-n Slaven, wollen wir dabei ganz absehen. Deren Deut schenhaß ist ein volksthümlicher. Der eigent liche österreichische

Preußenhaß hat seinen Sitz in ganz anderen Kreisen. An dem denkbar ausgesprochensten Deutschenhasse gewisser Kreise Oesterreichs kann doch nach allem, was vor geht, kein vernünftiger Mensch mehr zweifeln. Es gibt nicht nur in China ein Boxerthum. Ein solches treibt gegen Deutsche in Oester reich geradeso sein Unwesen. Der Wahlspruch Fort mit den Fremden! wird hier auf Deutsche angewendet. Der nationale Vertheidigungs kampf der Deutschen Oesterreichs hat einiger maßen Aehnlichkeit mit dem der armen ver

ge- gegen das neue Deutsche Reich geht, liegt auf der Hand. Diesen finsteren Plänen steht ja vor allem das mächtige, zielbewußte, von hohen Weltherrschaftsgedanken getragene neue deutsche Kaisergeschlecht im Wege. Ehrliche Anhänger des deutsch-österreichi schen Bündnisses hatte dieses von Anbeginn in Oesterreich nur an den deutschnational gesinn ten Parteien. Nömlinge und Slaven. Hof kamarilla und Hochadel haßten von jeher das Bündnis und noch viel mehr dessen Urheber — die Sieger von Sadowa. Es gibt indessen

. Wenn der österreichische Patriotismus sich mit dem Deutschgesühl nicht mehr verträgt, sollte man doch vor Allem ein so peinliches Gefühlsdilemma beseitigen, dem die österreichische Bevölkerung ausgesetzt wird, so lange das Bündniß besteht. Das wollen auch die Slaven und die österreichischen Nöm linge, die es gar nicht erwarten können, daß es gegen das Deutsche Reich losgeht. In deutschösterreichischen Kreisen herrscht heute das Gefühl vor, daß das unnatürliche Verhältniß keinen langen Bestand mehr

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 16.01.1909
Umfang: 8
von jeher seine Ränke gegen die Türkei. Russisch-türkische Kriege gab es in ununterbrochener Folge seit den Tagen der Kaiserin Elisabeth. Wie mit magischer Gewalt zog es Rußland nach Süden, wozu die Bluts und Glaubensverwandtschaft mit südslawischen Völkern den Vorwand, aber vielleicht oftmals nur nach außeuhin, bildete. Im Grunde ge nommen, sprach sich darin doch nur das instink tive Verlangen aus nach dem Anschlüsse an das Weltmeer, den weiten, offenen Handelsweg, der dem Ungeheuern Reich bisher

mangelt. Rußland ist ein Reich von 15l) Millionen Bewohnern und umfaßt nahezu ein Viertel der gesamten festen Erdoberfläche, besitzt aber keinen einzigen, jederzeit offenen, eisfreien Hafen. Sein ganzer internatio naler Handelsverkehr ist gewissermaßen von seinen Nachbarländern abhängig. Ein Zustand, der nahezu unhaltbar ist. Immer wieder suchte sich daher Rußland einen Ausweg an das Meer zu eröffnen. Zu nächst in Europa gegen Süden hin, dann auf asiatischem Boden in der Richtung des persischen

Lage stets getan, andere wider uns Hetzen und sie durch finanzielle Bei hilfe dazu ermuntern. Rußland ist, wie bereits oben dargelegt worden, gleichfalls nicht in der Lage, zum Schwert zu greifen, und Frank reich, das im Oriente nur in zweiter Linie interessiert ist, rührt sich nicht und wartet die Gelegenheit ab, wo es mit Aussicht auf Erfolg über Deutschland herfallen kann. Deutschland hinwieder steht zu uns und Italien ist an scheinend wenigstens nicht gegen uns. Viele Kreise denken

diesbezüglich zwar anders; aber was hätte Italien von einem Kriege gegen Oester reich zu erwarten? Jeder Krieg ist heutzutage eine Frage der Existenz und von unabsehbarer Tragweite. Wären denn das sogenannte Trentino und selbst Trieft eines solchen Wagnisses wert? Zwischen de« „Fällen'. München, Mitte Jänner. Seit dem großen Haberfeldtreiben, das im Deutschen Reichstage auf Martini gegen den Kaiser veranstaltet worden ist, ist der sonst so redefröhliche Monarch ganz still geworden. Die kurze Erklärung

, umgeben von einem Wall und Graben der andern Mächte. Der zweite Teil des Artikels legt die politische Lage der europä ischen Staaten zueinander und besonders die Lage Deutschlands gegenüber den zu kriegerischen Taten mehr oder minder entschlossenen Mächten dar. Diese Ausführungen besagen in ihrem Kern, daß das Deutsche Reich in Europa isoliert da steht, lediglich auf die Freunds ch aft Oester- reichs angewiesen ist. Deutschland ist also doppelt eingekreist: militärisch und politisch. Eine unmittelbare

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Maiser Wochenblatt
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Seite 2 von 16
Datum: 19.03.1909
Umfang: 16
keitsantrages Klofäcs wegen der gegen die tschechisch-radikale Partei jüngst eingcleiteten Strafverfolgung. Klofac behauptete, daß die getroffen und ging sofort energisch vor. Die in Reserve gehaltene Gendarmerie räumte schließlich mit gefälltem Bajonett den Wenzels platz. Am Abend zogen schreiende Horden in die Stadt, die von Polizeisoldaten ausein- ander getrieben »verden mußten. Deutfcbcs Reich. Die Verwirrung der parlamentarischen Lage wird immer größer. Die Finänz- kommission, welche die Vorarbeiten

auch sie reich an einen» gerüttelten Uebermaß von Kleinkram und Pedanterie, der für dieje»»igen, die diese Pläne in die Tat umsetzen sollten, verhängnisvoll und »»»»- heilbringend »verden sollte. Um dieses jedoch zu erkennen, müssen »vir uns etivas eingehen der mit den österreichischen Feldzugsvlänen vor hundert Jahren, die bekanntlich schließ lich zur offenen Kriegserklärung an Frank reich führten, befassen. So stark die Beivegung, die zu diesem Kriege führte, auch eingesetzt hatte — ihr Drän gen war Ende

1808 schon vernehmlich ge- worden — so langsam begannen sich jencJdeale, die sie trugen, zu realisieren. Es ist und bleibt eine Eigentümlichkeit des deutschen Volks- stanunes, in der Theorie groß zu sein, in der Praxis aber eigensinnig einen Sonderweg zu gehen. So auch vor hundert Jahren in Oester reich. Das Ziel stand da. Ihn, »vollten alle zustrcben. Uebcr den Weg zun» Ziele aber langte ein starkes Polizeiaufgebot an, das die in» Innern der Säle errichteten Barri- konnte inan keinen Weg finden

der genann ten Staaten, einen »»»»beliebten Kardinal von der Wahl zun» Papst a»»szuschließen) »vurde bekanntlich bei der letzten Papstivahl zu Un- gunsten des Kardinals Rannpolla von Oester reich-Ungarn ausgeübt. Serbien. Die Lage ivird immer drohender. Hatte »nan vorige Woche nach der scheinbar fried lichen Antivort. die Serbien auf die russische Note gegeben hatte, auf eine gute Lösung der Spannung gehofft, so ist inzivischen diese Hoffnung »vieder zuschanden gcivorden. Serbien verzichtet

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 28.06.1906
Umfang: 8
. Mit der Gemeinsamkeit zwischen Oesterreich und Ungarn ist cö bald aus. Es ist bereits die Anordnung getroffen worden, daß im nächstjährigen Hof- und StaatShandbuch bei der bisher üblichen Titelüberschrift „Gemein sames (Reich s-)M inistcrium' das in Klammern gesetzte Wort „Reich' gestrichen wird; für die Bezeichnung „Reichskriegsministerium' wird sonach „Gemeinsames Kriegsministerium' geschrieben werden. Einen. Reichssinanzminister' gab es seit dem Tode des Herrn v, Kallay nicht. Baron Burian wird iin Hof

^ und StaatShand buch von 1904 bereits als k. u. k. gemeinsamer Finanzminister bezeichnet. Weiters ist dem Verlangen der Ungarn nach Beseitigung dergem einsamen Regierung bereits entsprochen. Das Ministerium dcs Acuszern wird künstig niemals mchr „im Namen der österreichifch-ungurifchen Regierung', sondern nur „im Namen der Regierungen von Oesterreich und Ungarn' auftreten. Also gibt cs nun nicht mchr ein „österreichisch-ungarisches Reich'. Die Ungarn haben sonach abermals eine staatsrechtliche Errungenschaft

zu ben höchsten Spaniens. Er war seiner Geburt nach Andalusier und in Xercs reich begütert. Der nunmehr Ver storbene hatte lange Zeit in England gelebt und war auch dort Herzog geworden. Bald nach der Konserenz von Algeciras erkrankte der Herzog schwer. Vor mehreren Wochen verschlimmerte sich sein Zustand derart, daß der König mit der Leitung der Geschäfte des Auswärtigen den Ministerpräsidenten betrauen mußte. * Aeise des italienischen Königspaares nach Ancona. Ain 24. Juni sind der König

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 15.03.1901
Umfang: 12
und dem Reiche zu erhalten. Von der Höhe dieser Auffassung gelangt der Sprecher der Jungtschechen mühelos zu der Napoleonischen Doktrin vom euro päischen Gleichgewicht. Er sagt: „Wir (Tschechen) sind die Hüter des Gleichgewichtes Europa's. In d->m Momente, wo das Deutsche Reich über unsere Köpfe hinweg die Verbindung mit den deutschen Theilen Oesterreichs bis Trieft herstellt, ist das Gleichgewicht Europa'S dahin und das Deutsche Reich die erste Macht der Welt. (Rufe: Heil

! Das ist eS und soll es sein!) Der Redner betont weiter, daß ein großes mitteleuropäisches Reich, dessen deutsche Flagge auf allen Meeren weht, eine inter nationale Gefahr wäre und ganz besonders auch die Polen in ihrer nationalen Existenz bedrohen würde. Noch rechtloser als in Rußland sei daS Polenthum in Preußen. Nicht nur die Hakatistin, auch der preußische Ministerpräsident und die Minister seien seine Bedrücker. Aber nicht nur in Posen, auch in Böhmen gäbe es Hakatisten, und doch wollten die Tschechen, die Staatsrechtler

Bayerns und Sachsens herabsinken und das Deutsche Reich die erste Weltmacht werden und den Balkan, sowie Kleinasien beherrschen. Die Tschechen wünschen Frieden mit den Deutschen auf Grund der Gleichberechtigung. Abg. Tollinger als Generalredner für in der Generaldebatte trat sür Erleichterungen im Militär dienste ein, um den in der Landwirthschast fühl baren Mangel an Arbeitskräften abzuhelfen. Redner beantragt eine Resolution, womit die Regierung aufgefordert wird, den zu militärischen Uebungen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 7 von 8
Datum: 12.03.1903
Umfang: 8
„Tyrolia' in Bozen, Obstmarkt 3. Alle hier angezeigten Werke find in unserem Geschäfte in mehrfacher Anzahl vorrätig. Gleichzeitig halten wir unser reich assortiertes Lager von Werken aller Wissensgebiete geneigtem Zuspruch« besten» empfohlen und stellen u»seren geehrten Kunden beliebige Bücher, Zeitschriften u. dgl., wo immer und von wem immer angezeigt, auf kurze Zeit sehr gerne auch zur Anficht zu Diensten. Bädecker K.: ItsUeu. Handbuch für Reisende. Erster Teil: Oberitalien, Ligurien

S. Gr.-M. Preis geheftet X 2 40. Höller, Dr. Josef, (?. Ls. Q.: wmwolsMSvdt nnä Lräen- derrsodstt. St. Petri irdisches Reich. Jubilämnsbroschüre zu Ehren des hohen Gefangmen im Vatikan. 207 S. 12' mit vielen Wbildungen und einer Karte. Preis geheftet X 216. Hörnes, Hauptmann Hermann: Ms I-uttsvdtllakrt der Gegen wart. 264 S. K> mit einer Tafel und 161 Abbildungen. Preis gebunden LI 5 50. Huppert, Dr. PH.: ver äoutsodv krotestanttsmus zu Be ginn des 20. Jahrhunderts. Nach protestantischen Zeugnissen

dargestellt. Dritte Auflage. 180 S. Gr.-M. Preis ge heftet X 2 40. Kratzert H.: vrunärlss äer LlsktrotvoluM für den praktischen Gebrauch, für Studierende und zum Selbststudium. Zweite Auflage. Reich illustriert. Zwei Teile in fünf Büchern. Preis geheftet X 52'—. Lange W.: Ms Llumsndlnklorsl. Anleitung zur künstlerischen Zusammenstellung von Blumen und Pflanzen und zur Ein richtung und Führung einer Blumenhandlung. 198 S. 8° mit 56 Abbildungen. Preis gebunden X 3 60. I-eden Ses odrvüräigsu

vom heiligsten Sakrament. 411 S. Kl.-N>. Preis geheftet X 3.— Prochaskas neue Ausgabe der Liso»d»Im5srts von Oester reich-Ungarn für 1903. Mit vollständigem Stationsverzeichnisse. Gefalzt in Umschlag LI 2 40. — Ltsttononvorsolodllls des Post-, Eisenbahn-, Telegraphen-, Telephon- und Dampfschiffverkehres in Oesterreich-Ungarn. Ausgabe für 1903. 182 S. M. Preis geheftet 160. Lstgodor Kr kstdoUsode Litern. Almanach und Führer durch katholische Pensionate, Lehr- und Erziehungsanstalten. Unter Mitwirkung

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 22.12.1906
Umfang: 10
Chancen zum Durchdringen haben als die Radikalen. Auch die radikalsten Parteien aber haben, wie insbesondere die neuere Entwick lung des Sozialismus in Deutschland und Frank reich beweist, Männer sehr verschiedenen Tempe raments innerhalb ihrer Führer und ihrer Scharen, die deshalb auch hinsichtlich der von der Partei einzuschlagenden Taktik nicht durchaus derselben Anschauung huldigen. Dringen nun innerhalb der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Parteien die gemäßigten Elemente

an, daß sie demnächst die vorgeschriebenen Formalitäten er füllen werden. Aus dieser Statistik geht die Tat sache hervor, daß in 50.000 Gemeinden- die Katho liken, den' Weisungen des Papstes folgend, keine Kultusgesellschaften gebildet haben. Das ist ein glänzendes Fiasko für Briand und sein Gesetz. Die ganze Lage ist jetzt danach, daß die Widerstands kraft der Katholiken erstarken muß. Die Taktik der Regierung scheint nun darauf hinauszugehen, daß sie im Kampfe gegen die Kirche die Gemeinden Fanni war nun reich

, sehr reich, und es fehlte ihr nicht an Bewerbern, aber sie erhörte keinen und lebte mit ihrer Nichte nach wie vor zurückge zogen in dem alten Hause. Ihr Bruder Udo schrieb ihr oft aus Amerika; er lebte dort mit wechselndem Glücke, aber trotzdem wollte er nicht in die Heimat zurückkehren. Das wilde, abenteuerliche Leben behagte seinem Geschmacke, und wenn er in Not geriet, so unter stützte ihn Fanni freigebig, denn sie war reich genug, um den Anforderungen ihres Bruders ge nügen

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 21.10.1908
Umfang: 8
' des bulgarischen Reiches sehen; man muß diesem kühnen und geschickten Manne auch zugeben, daß er besser verstanden hat, seine dynastisch-nationalen Großmachtspläne durch zuführen, als etwa der armselige König Peter in Belgrad mit seiner Hintertreppen-, Verschwörer und Bombenpolitik. Aber spätere Geschichtsschreiber werden, meinen wir, doch feststellen müssen, daß Oesterreichs Erwachen in der großen Politik nach jahrzehntelangem Schlummer das Signal zu der ganzen Umwälzung gegeben hat. Vom Habsburger reich

Deutschland die wertvolle türkische Freundschaft. — Oesterreich sah feine Aufgabe in. Algeciras darin, alle Hindernisse, die dem Frieden entgegenstanden, durch vermittelnde Arbeit aus dem Wege zu räumen und alle billigen Forderungen seines Verbündeten zu unterstützen. Mehr verlangt in der heutigen Situation kein österreichischer Staats mann von Deutschland, das sicherlich, wenn es dreißig Jahre im faktischen, unbestrittenen Besitze eines Landes gewesen wäre, genau so wie Oester reich gehandelt hätte

ist, sie wird alle Belastungsproben sieg reich aushalten. Aber es ist wahrlich nicht ange bracht, solche überhaupt anzustellen und daher würden wir es sreudig begrüßen, wenn man in Deutschland selbst der antiösterreichischen In trige mit der nötigen Schärfe entgegentreten würde. Dann brauchten wir eine lästige Arbeit nicht zu verrichten, die wir nur vollbringen, weil man im Reich noch schweigt. Hoffentlich erklingt aber auf unser Rufen bald ein zustimmendes Echo von jenseits der Grenzpfähle! Wir würden es dankbarst begrüßen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 19.02.1908
Umfang: 8
2 Inland. Landeshauptmann Dr. Kathreiu hielt am Sonntag in 2mst und Landcck öffentliche Wähler versammlungen. 2n 2 m st waren die Gegner zahl reich erschienen, doch hatten die Anhänger Kalhreins die Mehrheit. Den Vorsitz sührte Dekan Prieth. Als Gegenredner sprach Apotheker Moser. Die Ver sammlung sprach sich in der Mehrheit für Dr.Kathrein aus und wurde mit Hochs auf Papst und Kaiser geschlossen. — 2n Landeck präsidierten Bezirks richter Oberweis und Vorsteher Handle. Doktor Kathrein wurde

des Zaren wieder aus der Welt schaffen können, wie beispiels weise 1897 ein Telegramm Nikolaus II. den sieg reichen türkischen Heeren in Thessalien Halt gebot. Die Sandschakbahn aber ist ein anderer Fall. Der oerantworttiche Letter der Auswärtigen Politik Oester reich-Ungarns hat den Eisenbahnplan amtlich bekannt gegeben, die finanziellen und technischen Vorberei- tnngen sind, bereits im Gange, der Sultan hat seine Zustimmung ausgesprochen. Hinter Oesterreich steht als Bundesgenosse das Deutsche Reich

oder wegen der in Petersburg zur Schau getragenen Verstim mung zurüäzuziehen. Ein solcher Schritt würde ja auch den Rücktritt Oesterreichs von seiner Stellung als Großmacht bedeuten. Die Angelegenheit wird also ihren Verlaus nehmen. Oesterreich wird die Vorbereitungen zu dem Bahnbau fortsetzen und die entsessetten Geister in Rußland werden weiter toben. Man wird die Frage der mazedonischen Reformen mit der Bahnfrage vermengen. Man wird Oester reich und Deutschland onklageu, sie suchten für wirt

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