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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 12
Datum: 21.06.1903
Umfang: 12
mit seinem Flügeladjutanten nach Schönbrunn fuhr, trat ihm an der Ecke der Andreasgasse und Mariahilferstraße ein Mann mit drohend erhobenem Stocke entgegen. Der Kutscher der Hofequipage versetzte dem Menschen sofort mit der Peitsche einen Schlag über die Hand. Unter- deffen kamen Passanten und die Sicherheitswache und nahmen den Mann fest. Auf dem Polizeikommissariate wurde festgestellt, daß er 37 Jahre alt und irrsinnig ist und Jakob Reich heißt. Er ist Handelsagent und war bereits in Irrenanstalten interniert

; er befand sich gegenwärtig im städtischen Versorgungshause. Ueber den Zwischenfall erzählen Augenzeugen: Reich lief, als die Hofequipage sich der Andreasgasse näherte, wie im Sturmschritte dem Wagen des Kaisers ent gegen. Nachdem er dicht an die Equipage herange kommen war, hörte man ihn Rufe ausstoßen und sah ihn einen Stock schwingen. Reich holte mit dem Stocke zu einem Schlage aus und traf ins Leere. Das Ganze spielte sich mit großer Raschheit ab. Der Kaiser wendete sich, nachdem er an dem Manne

vorüberge fahren war, um und blickte eine Weile zurück, ohne die geringste Aufregung zu verraten. Der Menge, die Hochrufe ausbrachte, dankte der Monarch freundlich und der Wagen setzte die Fahrt nach Schönbrunn fort. Sobald die Paffanten Reich mit dem Stocke fuchtelnd neben dem Wagen des Kaisers erblickten, eilten sie in größter Aufregung auf ihn zu. Reich versuchte anfangs zu fliehen, doch war er alsbald von Menschen umringt. Gleich nachher waren Wachleute zur Stelle, deren An wesenheit

sich in diesem kritischen Augenblicke als dringend erwies, da die Paffanten Miene machten, Reich zu lynchen. Mehrere Zuschauer begannen auf ihn mit Stöcken und Fäusten loszuschlagen. Ein Fleischhauer soll ihm einen derartigen Schlag über das Hinterhaupt versetzt haben, daß Reich vorübergehend das Bewußt sein verlor. Sodann wurde Reich abgeführt. Beim Verhöre beharrte Reich dabei, er sei der Sohn Gottes und müsse dessen Weisungen ausführen. Gleich darauf beteuerte er, an nichts Schlechtes gedacht

zucken Flamme um Flamme in langer Feuerzeile. Wer das Licht der Freiheit und der Aufklärung nicht zu scheuen braucht, und den Fortschritten auf der Bahn der Kultur folgen kann, der findet sich beim Sonnwendfeuer ein oder gedenkt im Kreise Gleichgesinnter des altehrwürdigen Brauches. Ursprünglich loderten die Sunnwend- oder Johannis feuer zu Ehren des sterbenden Lichtgottes, der von diesem Tage an der Nacht zu unterliegen beginnt und in Hela's dunkles Reich hinabtaucht; es waren heilige Opferfeuer

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Tiroler Post
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Seite 1 von 16
Datum: 17.04.1908
Umfang: 16
konfessionellen Gesetze den Frie den zwischen Staat und Kirche „den s ch ö n- sten Frieden", den Krieg aber zwischen Staat und Kirche „den s ch l i m m st e n Krieg" genannt. Ein Krieg ist immer von vielen bitteren Übeln begleitet, mag er auch sieg reich verlaufen. Je mehr aber diese beiden Ge walten berufen und bestimmt sind, in innigster Verbindung und gegenseitiger Durchdringung miteinander an dem Wohle der Völker zu ar beiten, um so bitterer äußern sich die Folgen die ses Konfliktes. Die Religion dringt

nicht, die Absicht, die Kirche, das Christentum zu unter drücken, besteht ungeschwächt weiter, aber die Taktik ist eine andere geworden. Ms «iMliche MittelMge. Bon Bank R. Greußing. (Nachdruck verboten). Die Umgebung der tirolischen Landeshaupt stadt ist reich an landschaftlichen Schönheiten. Rund um die Alpenstadt laden Dutzende von Wiesen und Waldwegen zur Erholung nach mühseliger Werkstagsarbeit ein. Einer der an ziehendsten Spaziergänge bleibt aber zweifellos der Anstieg zu den idyllischen Höhen

, dann ist der Kultur kampf in neuer Form da. Siegt die christliche Partei, dann wird das abgewehrt. Wir wollen diese Auffassung noch weiter begründen. Was ist gegenwärtig die Regierung in Öster- reich? Es ist nicht eine über den Parlaments parteien und den Völkern thronende allgewal tige Macht. Das alte Wahlgesetz ist zertrümmert worden und mit Hilfe des neuen, mehr den Wünschen der immer mehr mündig werdenden Völkern angepaßten Wahlgesetze sind Parteien in das Parlament gekommen

, welche nicht alle nach den Wünschen der früheren liberalen Bu reaukratie sind. Wir haben deshalb auch in Öster reich immer mehr Ministerien bekommen, welche nicht getrennt von oder über den Parteien stehen, sondern wirkliche parlamentarische Mini sterien sind. Die Regierung, so -weit sie noch von diesem Wechsel unbeeinflußt ist und zur r e- gieren sucht, kann nur mühsam sich halten und dem Ansturm der vielen Konflikte widerstehen. Mühsam fristet sie ihr Dasein zwischen der Par teien Gunst und Haß. Sie muß alle Geschicklich- keit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 11.02.1904
Umfang: 4
denn auch zu wiederholtenmalen eingehende Kritiken des Statutes und forderte in energischer Weise ein Einschreiten der Behörden gegen diese ganz und gar gesetzwidrigen Bestimmungen. Das brachte den Leiter der Wiener Filiale der ,Kiiumon6 , den Sekretär Reich, um den letzten Rest des Verstandes und sein ganzer Zorn und Grimm richtete sich nun gegen dre Organisation. Mit allen möglichen Ausbeuterschikanen und Repressalien Preßte er seine Leute zum Austritt aus dem Verein der Versicherungs-Beamten

der Versicherungs-Beamten Licht geworden und zweifeln nicht, daß es ihnen bald gelingen wird, dem Herrn Reich etwas Anstand beizubringen. Jeder anständige Mensch wird aber für die Zukunft wissen, wie er es mit der „R i u n i o n e“. zu halten hat. Eine Antwort auf zukunftsstaatliche Fragen. Im englischen Parlament forderte der liberale Führer die Regierung auf, dem Parlamente doch einmal die Einzelheiten der neuen Finanzpolitik darzulegen. Darauf antwortete der Finanzminister: „Im Parlament wurden oft derartige

machen würde, daß auch die Arbeiter noch da sind." Wenngleich dies alte Wahrheiten sind, so ist es bei der bekannten Feigheit der Mehrzahl der deutschen Professoren immerhin anzuerkennen, wenn einer von ihnen den Mut aufbringt, diese Wahrheiten auszusprechen. Der Invalide. Ein Arbeiter schreibt: „Mein Vater land, mein Oesterreich, du Land an Kraft und Ehren reich". — So beginnt ein Lied, das wir als Schuljungen einstens richtig oder falsch, jedenfalls gedankenlos, aber mit jungendfrischen Stimmen oft und oft ertönen ließen

. Gedankenlos, wie s ja nicht anders möglich war, sagte ich vorhin und heute, nach fünfund zwanzig Jahren, was für Gedanken kamen mir da beim Anblicke eines weißhaarigen Arbeitslosen, der wie zum Hohne noch seine zwei Medaillen auf seinen fadenscheinigen Rock geheftet auf der eingedrückten Brust trug; was für aufreizende Gedanken! „An Kraft und Ehren reich", heißt's in dem Liede, das klingt ja herrlich; aber —. Die Kraft, wo ist sie? Zersplittert, auf gerieben im elenden Daseinskämpfe, den die Völker

Lebens hat er dahingegeben für das Vaterland an Ehren reich; und der Lohn: hungernd und frierend, heimatslos herumzuirren, ein fremder, ein verfolgter und gehaßter armer Alter. Ja, gehaßt ist er, obendrein gehaßt, weil er elend und hilflos ein Bild darstellt, das nicht nach jeder manns Geschmack geraten ist. Also Ehre ist's, wenn so ein alter Krüppel, der jung sein Bestes aufgeopfert, angesichts der Millionen und Millionen, die man für Kanonen, der Millionen, die man für die hohen Pensionisten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 12.03.1909
Umfang: 8
Prozent. Es fleht also wieder ein hef tiger Wahlkampf in Aussicht. Unsere tschechischen Genossen werden ihren Mann stellen. Ausland. Deutsches Reich. * E«- kriselt weiter. Das Blockkompromiß, wonach die 500 Millionen neuer Steuern, welche das Reich braucht, fast zur Gänze auf oie Taschen der arbeitenden Bevölkerung abgewälzt werden sol len, hat wenig Aussicht, durchzudringen. Ganz ab gesehen davon, daß auch einige bürgerliche Fraktio nen im Reichstag Widerstand leisten, sind es meh rere

den in Frankreich einige Ersatzwahlen von Kam- merabgeoroneten statt. Soweit sich unsere Partei daran beteiligt, erzielte sie durchwegs außerordent liche Erfolge. Wenn sie auch nur ein Mandat er obern konnte — manchen Kandidaten unserer Par tei fehlten nur wenige hundert Stimmen zum Sieg — so ist die große Stimmenzahl, die sie vereinigle, ein eklatanter Beweis, daß unsere Partei in Frank reich glänzende Fortschritte macht. * Das Einkommensteuergesetz. Die Depu- tiertenkammer nahm den Gesetzesentwurf betreffend

von 1848 weist nachstehendes reich haltiges Programm auf. 1. a) Durch Kampf zum Sieg, Marsch von Bloner; b) Ouvertüre zur Oper „Norma", von Bellini. 2. Märzsturm, Män nerchor, von Uthmann. 3. Festrede, gehalten vom Genossen Rapp oldi. 4. a) Ouvertüre zu „Venus auf Erden," von P. Lincke; b) Lied aus „Jadwiga", von Dollinger. 5. „Achtzehnter. - 52 — garnicht laufgefallen, daß Ambros sie angeredet hatte und merkte dann nicht, daß sie ihm, statt hinter der Kirche links durch das Dorf zu gehen

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Tiroler Post
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Seite 7 von 24
Datum: 01.05.1908
Umfang: 24
würde als Staatsverbrecher gegen die Staatsgrundgesetze gerichtet werden. Man schaut immer nach Deutschland, wo es einem paßt, ist etwas dort gut, dann schaut man weg. Unsere Presse ist die von einer Clique von Menschen, die Presse von jenem Stamme geschrieben, die vor 2000 Jahren das „Crucifige" schrie, dieselbe unerstorbene Haßleidenschaft bewegt noch jetzt die Führung unserer öffentlichen Presse. Religionslos — sittenlos! Das sind Tatsachen. Soll bei uns in Öster reich der Glaube herausgerissen werden, soll das Volk

wir uns nicht darüber hinweg! Dieser Stamm ist christenfeindlich durch und durch; ist das Christenvolk vernichtet, kann er allein herrschen, und er kann es nur, wenn die Christenheit zugrunde gerichtet ist. Darum sagte schon der Jude Moses Montefiori, daß man vor allem sich der Presse bemächtigen müsse, wolle man sich die Christen untertan machen. Wir Ka tholiken haben geschlafen, und unterdes hat sich das Natterngezücht ausgebreitet über ganz Öster reich. Und diese Presse ist vorgegangen nach dem Grundsätze: Weß

hatten. Da werden die Men schen zu Bestien und ohne Religion wird es auch in Österreich dazu kommen. Und als Napoleon Ordnung schaffen wollte, tat er es da mit Ka nonen? Nein, aber er gab einen Erlaß heraus: Von heute an glauben die Franzosen wieder an einen Gott, denn ein Reich ohne Gott regieren, ist unmöglich. Die Siraßendirne von Innsbruck. Wenn das im allgemeinen von der schlech ten Presse gilt, so gilt das in Innsbruck ganz besonders von einem Blatt, das ich mir gemerkt habe von der Studentenzeit. Damals

wie ein heiliges Evangelium, wenn auch ein Jude selber zur Einsicht kommt und sagt, daß die „Neue Freie Presse" den Juden selbst zum Schaden sei. Aber mit uns wird s o umgegangen! So be handelt man unsere Güter mit Werkzeugen, die wir selbst bezahlen, die uns nur Tag um Tag dem Hohn und Spott ausliefern. Aber über an dere Dinge schweigt die Judenpresse, wenn z. B. Jahr um Jahr Tausende gezwungen sind, aus den gesegneten Gefilden ihrer schönen Heimat Öster reich auszuwandern, sie, die einst eigenen Besitz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 27.01.1909
Umfang: 18
. * Eine Ortsgruppe des Vereins Freie Schule in BruneÄ. Unter dem Wahlspruch: Mehr Licht! wurde für die heute abends eriol- gende Gründung des Vereins Freie Schule nach stehende Einladung versendet: Gegen den immer mehr um sich greifenden, vaterlandslosen, die Religion zu politischen Parteizwecken miß brauchenden Klerikalismus hat sich fast in letz ter Stunde eine Organisation gegründet, die alle freiheitlich gesinnten Männer, welcher Parteirich tung immer angehörend, ohne Unterschied des Standes, arm und reich

. „Tröste dich, Peter," sagte der Geist, „unser Elend soll ein Ende haben! Und du bist dazu erkoren, ihm dieses Ende zu bereiten. Die drun ten haben sich wohl verschlossen und verschanzt. Aber einen Tag, eine Nacht gibt es in tausend Jahren, wo ihre Hüter, die Felsen, wankelmütig ind, wo ein Spruch genügt, den Berg zu öff nen und das Reich der mächtigen Dämonen zu zertrümmern. Morgen, Peter, ja morgen ist die ser große, einzige heilige Tag, den ich dem stren gen Lenker der Welten auf den Knien

, daß der Luegersche Magistrat die Heut' ist deine Kraft gebannt, Heute ist dein Trug erkannt, Heute bricht dein Thron entzwei, Heute ist dein Reich vorbei, Deine tausendjähr'gen Knechte Fordern heute ihre Rechte." „Ich kenne den Spruchs, sagte Peter lang sam und rieb sich die Stirne. „Freilich kennst du ihn", antwortete der Geist, „ich Hab' ihn dir schon ins Ohr gesungen, als du noch in der Wiege lagst. Aber eines weißt du noch nicht. Und das ist das Wichtigste. Be hieltest du den Spruch für dich, gingest allein

hin und sprächest ihn vor dich hin, es würde dir nichts, garnichts nützen. Alle müssen ihn kennen und ihr alle aus dem Dorfe müßt morgen nachts an diese Stelle kommen und im Chore den Zau berspruch sprechen. Und dann müßt ihr einander in die Arme fallen und einander dreimal küssen. Dann wird sich der Berg auftun. Dann Peter, beginnt für euch das Reich der 'Glückseligkeit und für mich — die ersehnte Ruhe. Doch das ist nichts für dein menschliches Ohr. — Eile nun hinab und ruf es jedermann in die Ohren! Geh

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 27.07.1907
Umfang: 16
Hilfe zur Bekämpfung der Pellagra, zur Ausgestaltung des Kommunikations- Wesens usw. Am 24. Juli hat das Haus die Sommer ferien begonnen. Es wird erst im September oder Oktober wieder zusammentreten. Die Rettung Oesterreichs? Der durch sein oftmals sehr sonderbares Auftreten bekannt ge wordene Abgeordnete Graf Stern berg hat eine umfangreiche Broschüre verfaßt, die in Form eines Appells an den Kaiser einen vollkommenen „Staatsrettungsplan" für das „zerfallende Oester reich" entwickelt. „Die neue

zwischen Herrenhaus und Abgeord- ! netenhaus und zwischen Reich und Ländern. Die Staatssekretäre sind den Landtagen, die aus zwei ; Kammern bestehen, verantwortlich. Die Deutschtiroler Abgeordneten beim Ministerpräsidenten. In Vertretung der deut schen Wahlbezirke Tirols erschienen am 22. Juli Nach- j mittags die Abgeordneten Dr. Erler, Dr. Pe- z rathvner, Dr. Schöpfer, Schraffl und ! Unterkircher beim Ministerpräsidenten Frhrn. ! v. Beck, um ihm die wirtschaftlichen Wünsche ! Deutschtirols zur Berücksichtigung

durch den Unterpräfekten und den Polizei- kommiffär entfernt. Die Bevölkerung veranstaltete eine Sympathiekundgebung für die Geistlichen. Die Abdankung des Kaisers von Korea. Was schon lange vorauszusehen war, ist einge treten. Japan hat den Kaiser von Korea zur Abdankung gezwungen und dadurch aufs nach drücklichste seine vollständige Herrschaft über dies alte Reich dargetan. Indem Kaiser Ai-Höng sein Szepter dem ganz unter japanischem Einflüsse stehenden Thronfolger J-Tschak überließ, hat er den schweren Kampf

und Schutz gegen Japan zu finden, alles war vergebens. Weder Europa noch Amerika hat ein Ohr für das weite Reich, das sich der moderne Erobererstaat Ostasiens als nächste Beute erkoren hat. So lange er sich mit dem Opfer beschäftigt, haben jene Staaten weniger von ihm zu fürchten, die in seiner Nachbarschaft Kolonien besitzen. Es ist ein liestragisches Ereignis, diese erzwungene Ab- dankung. Ein Herrscher ist vom Throne gestoßen worden, den seine Vorfahren seit dem vierzehnten Jahrhundert einnahmen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 12.09.1906
Umfang: 8
, der Geistlichkeit und der Bürgerschaft war das eine Festversammlung, so glänzend und reich an Trägern hervorragender Namen, wie sie Kufstein vielleicht noch nie in seinen Mauern vereint gesehen hat. Mit den ergreifenden Klängen des 8tabat water a. d. Oratorium von Rossini und dem Beethovenschen Chor „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre" (Reutlinger Liederkranz, Liedertafel u. Orchester), nahm die Feier ihren Anfang. Sodann betrat Herr Univer sitäts-Professor Dr. v. Eheberg das Podium, um in wahrhaft meisterhafter

Weise in einer in Inhalt wie in der Formvollendung gleich hervorragenden Rede List's Bedeutung als Gründer des Zollvereins, ohne den es nie zu einem deutschen Reich gekommen wäre, als des Bahnbrechers auf dem Gebiet des Eisenbahn verkehrswesens, als eines der besten deutschen Publi zisten und glänzenden Stilisten darlegte und ihn wegen seines vorbildlichen Charakters, wegen seiner unzer störbaren Vaterlands- und Heimatsliebe feierte. Diese Rede machte auf die Festversammlung einen großen Eindruck

war, wird bei den Kufsteinern weiter leben und noch lange nachklingen. Oesterreich • Ungarn. Die Seemanöver und Italien. In Italien soll man ungehalten sein über die jüngsten österreichischen Flottenmanöver. Die Tatsache, daß diese Manöver in nächster Nähe von Ancona ver anstaltet wurden, soll beweisen, daß man sich in Oester reich mit Angriffsgedanken auf diesen Hafen und Küsten strich trage. Im Falle eines Krieges wolle Oesterreich dort Truppen landen zu dem Zwecke, die Eisenbahn nach Bologna zu zerstören usw. Es wurde

wird, wie berichtet wird. Erzherzog Franz Ferdinand an den Manövern, deren Programm in allen seinen Teilen bestehen bleibt, teilnehmen. Ausland. DeutTches Reich. (Einführung des Befähigungsnach weises.) München, 5. d. Geheimrat v. Spielhagen aus dem Reichsamt des Innern teilte heute auf dem 7. deutschen Handels- und Gewerbekammertag in Nürn berg mit, daß dem Reichstag alsbald eine Vorlage zugehen werde, die einen Befähigungsnachweis nicht allein für das Baugewerbe, sondern auch für einige andere Gewerbe fordern

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Tiroler Post
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Seite 2 von 16
Datum: 07.04.1905
Umfang: 16
Sonntag sprach eine Deputation von über 70 Bauern beim hochwst. Fürstbischof Dr. Altenweisel in Berxen vor, um ihm die Wünsche der Bauernbündler zu unterbreiten und ihn von der Volksstimmung zu unterrichten. — Das Deutsche Reich hat bis heute zur Unterdrückung des Aufstandes in Südwestafrika 229 Millionen Mark geopfert. So viel sei die ganze Kolonie kaum wert. — Das italienische Parlament hat wieder ein Ministerium, das folgenderweise zu sammengefügt ist: Fortis (Vorsitz und Inneres); Tittoni

, ist natürlich ganz unrichtig; diese Nachricht verdankt ihren Ur sprung wohl der schwachen Geistesverfassung des be kannten konservativen parlamentarischen Datensamm- sammlers. — Ungarn exportiert jährlich um 600 Millionen Kronen agrarische Produkte nach Oester reich. Die Magyaren geberden sich aber, als ob das Umgekehrte der Fall wäre. — Die sozialdemo kratische Landeskonferenz für Niederösterreich, welche die beiden Feiertage in Krems ihre Jahresversamm lung hielt, hat den bisherigen „Grundsatz

auf den Hals gehetzt wie in Kaltern. „Nein, die wahre Liebe ist das nicht!" Italien und Ungarn. Der christlichsoziale Abg. Schneider erzählte am 29. März in einer Wählerversammlung, in Ita lien bestehe eine bis in die höchsten Kreise hinauf geförderte Agitation, die darauf abziele, Triest und die kleinen istrianischen Hafenstädte an das König reich zu bringen. Die Christlichsozialen haben durch ihre Vertrauensmänner erfahren, daß der Führer der Jrredentisten, der Advokat Vittorio Vinci, am 31. Dezember

kann die Aufrichtung von Zollschranken zwischen den Reich?Hälften absolut nicht aushal-en, um so weniger, als Ungarn durch seine unglückselige Agrarpolitik, welche nur den I u- d e n zu gute kommt, jährlich 40.000 bis 50.000 Ar- beitskräfte verliert, die nach Amerika auswandern. Daher ist es notwendig, daß wir gerade jetzt die Grenzen sperren, die Trennung durchführen, damit Ungarn nicht in die Lage kommt, eine Industrie schaffen zu können. — Der Redner gab dann ein'ge iteressante Daten an, wie es in Ungarn

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 05.08.1899
Umfang: 18
? Oder jene Reichsfürsten, die mit Franzosen und Türken gegen das Reich Verschwörungen anzettelten? Ein Friedrich der Große, der selbst bekannte, daß er nicht ordentlich deutsch könne? Oder jene Helden, welche nach der Schlacht von Jena die preußischen Städte den Franzosen überlieferten? Für solche Deutsche des Dr. Erler bedanken wir uns. Auch jene Männer, die in unserm Vaterlande gegen die Franzosen kämpften, bei Tpinges und im Jahre 1809, sie waren nach Dr. Erler keine Deutschen, denn sie kämpften

für den katholischen Glauben. Sie wußten mit dem Rosenkranz ebenso umzugehen wie mit dem Stutzen. Der urdeutsche Vizebürgermeister geht noch weiter. Unser Kaiser, der unlängst im Stefansdom gekniet und sich und sein Reich dem Herzen Jesu geweiht, der unlängst seinen nächsten Verwandten in unsere Berge geschickt, um der Einweihung der Herz Jesu- Anbetungskirche in Bozen beizuwohnen, wäre nach Dr. Erler kein Deutscher mehr! — Das Ideal der Gegner ist dafür jener Reichskanzler, der gegen Oester reich den Bund

, als ihm die Treue gegen das Kaiserhaus zu nehmen." Und am Berg Jsel stehen die Worte in Stein eingegraben: So lange unsere Berge und Felsen zum Himmel ragen, wird unsere Brust die Mauer für das Haus Oester reich sein! Diesen Schwur wollen wir heute erneuern. — Wer da nicht mitthun will, wer sich nicht an schließen will dem Rufe: „Für Gott, Kaiser und Vaterland!", dem sprechen wir das Recht ab, sich ! einen Tiroler zu nennen und diesen Ehrennamen zu mißbrauchen. Im Gegensätze zu Dr. Erler sagen wir: Wo Unglaube

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 13.03.1909
Umfang: 12
zu einem Kriege gegen die Türkei führen könnte. Der Groß vezier blieb fest und mit Recht. Denn die Türkei weiß nur zu gut, daß sie in diesem Falle einen gutgesinnten und energisch handelnden Freund in Oester reich besitzt. Die Türkei verfügt übrigens noch immer über eine derartige Truppenmacht, daß sie auch allein gegenüber dem serbischen Kriegsvolke aufkommen könnte. Das Vorgehen Serbiens ist aber auch in an derer Beziehung der Türkei gegenüber feindlich. In Belgrad verlangte man ursprünglich ganz Bosnien

in Erwägung, denn zu Großvezier ^ und das Ministerium sich gegenüber t zahlen und noch dazu geprügelt zu werden, das geht diesen Vorschlägen ablehnend verhalten werden. : denn doch sogar über die bulgarischen Nerven. \ ' ^ Serbien will keinen Krieg gegen Oester- j Militärische Bewilligungen in Rußland, reich. Die Zirkulardepesche, welche der serbische ! Die Duma votierte 40 Millionen Rubel für Minister Milowanowitsch am 10. März den serbi- Komplettierung von Kciegsvorräten und Munition scheu Gesandten

und Admiral Lischin ist an Schwindsucht erkrankt Der Marineminister befürwortet das Begnadigungs gesuch beim Zaren. Innsbrucker Lokalnachrichten. Paris, Wien, Nom und Konstantinopel, zur Be- i kanntgabe an die betreffenden Regierungen über- , mittelte, lautet: „Von der Ansicht ausgehend, daß ; die rechtliche Lage Serbiens gegenüber Oester- i reich-Ungarn nach der Proklamation der Aiinexion normal geblieben ist, hat Serbien weder die Absicht, einen Krieg mit der benachbarten Mon archie zu provozieren

danten des freiwilligen Hilfskorps zu sich berufen und ihn beauftragt, dem Ausschuß der nationalen Verteidigung mitzuteilen, daß die serbischen Forde rungen unbedingt erfüllt werden würden, und zwar entweder durch territoriale Konzessionen von Oester reich oder durch solche von Seiten der Türkei. Der letztere Fall sei der wahrschein lichere und Rußland werde es übernehmen, die Türkei zur Abtretung eines Teiles des Sandschak Novibazars zu bewegen. Die Truppen müßten sich bereit halten, sofort

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 09.01.1909
Umfang: 12
garantieren iollic. Dabei wollte man dem Herr scher aufs neue in feierlichster Form ewige Treue nnd Gehorsam geloben, wofür diesen Patrioten nur die Kleinigkeit der selbständigen ungarischen Rationalarmee mit sechs Regimentern Ar tillerie für die magyarische Landwehr zugestanden werden sollte. Dafür wollten die „Getreuen" für das ganze Reich eine Heeresvermehrung um volle 17000 Mann bewilligen und die gemeinsame Bank, welche den Kredit Ungarns so wirksam schützt, noch ganze drei Jahre länger

, die sem schwersten aller Angriffe gegen den Bestand des Habsburgerreiches ernsten Widerstand entgegen- zusetzen. Da kam der Rettungsversuch für das Reich aus dem kleinen Freundeskreise des Thron folgers Erzherzogs Franz Ferdinand, in dessen Namen der konservative Graf Franz Thun eine eindrucksvolle Rede im Herrenhause hielt und die der Leiter der österreichischen Regierung mit der Versicherung beantworten mußte, daß das öster reichische Parlament ebenfalls ein Wort bezüglich der ungarischen

wieder in dumpfen Drohungen. Also, das ungarische Barometer ist wieder aus Sturm gestellt, und es wird sehr bald die Kraftprobe ein- treten, welche zeigen soll, ob der Einfluß des sich um den Thronfolger gruppierenden Adels in Oester reich, oder die mit der ungarischen Negierung ver bundene liberal-sreimaurerische Klique die stärkere bleiben wird. Oesterreich Ungarn hat gegenüber Monte negro deu Höchst-Zolltarif in Anwendung gebracht. Diese Maßregel, welche sich gegen Mon tenegro richten soll, hat anch

. Denn die Freiheit, welche die Balkanvölker seit 1813 bis 1876 er langten, erhielten sie durch Rußland, während Oesterreich-Ungarns erster Schritt am Balkan darin besteht, daß es das Volk zweier serbi scher Länder zu Sklaven machte. Den Balkan Völkern droht nur von Oester reich-Ungarn Gefahr und das Gleichgewicht muß gegen Oesterreich-Ungarn verteidigt werden. Oesterreich-Ungarn muß der Weg zum A eg ä i scheu Meere versperrt werden. Oesterreich-Ungarn muß aufhöreu, ein Balkan st aat zu sein, deun

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 12
Datum: 01.10.1904
Umfang: 12
so ausgesetzt erscheint wie unsere Monarchie. Österreich- Ungarn liegt im Südosten Mitteleuropas, wird auf drei Seiten von mächtigen Nachbarn umgeben und reicht im Süden weit hinab „in den „politischen Wetterwinkel", der Balkanhalbinsel. Überhaupt ist kein anderes Reich der Welt von einer gleichen Anzahl größerer und kleinerer Staaten begrenzt als eben die habsburgische Monarchie. Zudem laust mitten durch dieses große Reich der einzige Strom Mitteleuropas, der seine Richtung von Westen nach Osten nimmt

und den Orient geradezu in den Ok zident hereinzieht. Diese Verhältnisse bergen neben großen wirtschaftlichen Vorteilen ebenso große politische Gefahren. Vom Osten her kamen auch die gefähr lichsten Feinde des schönen Donaustaates: Die Osma- nischen Türken, die im 16. und 17. Jahrhundert mehr mals nahe daran waren, das Reich der Habsburger zu zer stören. Aber gerade die langen, blutigen Türkenkriege sind sür unseren Staat wenigstens indirekt von Nutzen gewesen und haben nicht bloß das vorhin angezogene

so wie die anmutigen Höhen und Vorberge ringsum den starren Fels zierlich verbergen, so steckt auch hinter dem lebens freudigen Wesen des Unterländers ein harter, hell funkelnder Edelstein: Das treue Tirolerherz, das allem Erhabenen und Edlen entgegenschlägt und niemals wankt. Die Bezeugung der Treue nicht bloß gegen den vaterländischen Helden, sondern auch gegen Kaiser und Reich, das war der andere Grund zur Ausrichtung dieses Denkmales. Es soll für alle Zeit ein Wahr zeichen sür den echten Patriotismus Kufsteins

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