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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 18.09.1906
Umfang: 8
„Brixener Chronik.' 13. September 1906. Seite 4. Nr. 112. Dienstage Randglossen M Schwsrserichtsxrijesse Aadtrit Srezeiij kontra „V«lk«dlatt'. Vor dem Arlberg, 14. September. Einem Teilnehmer an genannter Schwur- gerichtsverhandlung sei es gtstattet, hier einige AVahmehmungen mitzuteilen. Der 10. September war für den Geklagten, Herrn Redakteur Jakob Butzerin, und seinen Rechtsbeistand, Herrn Doktor Reich in Feldkirch, ein Tag seltener Genug tuung und eine Gelegenheit vollkommener Recht

die Rolle des Klägers spielte, während die alte Stadt- Vertretung von Bregenz sich gern oder ungern in die Situation eines Geklagten hineinfinden mußte. Es .mußte auf die Geschworenen schon die Tatsache, daß die Herausgabe des Haupt steuerverzeichnisses der Stadt Bregenz von dem Verteidiger Dr. Reich durch das Schwurgerichts präsidium und durch verschiedene politische Be hörden betrieben werden mußte, den folgerichtigen Eindruck machen: die Sache der klägerischen Partei steht auf schwachen Füßen

oder Aufrichtigkeit, welche zwei Herren drefes „ja' auf die Zunge legte. Bemerkenswert ist auch, daß Herr Reichsratsabgeordr.eter Heinrich Hueter sich in seiner Ehre nicht beleidigt fühlte; Herr Dr. Reich erklärte diese Tatsache mit dem sarkastischen Witze: „Ist vielleicht die Ehre eines Abgeordneten und Stadtrates minder wert als die seiner übrigen Kollegen?' Gleich beim Verhör der ersten Zeugen, die trotz ihrer urdeutschen Kraftnaturen a Ig, Vizebürgermeister Natter sehr kleinlaut waren, merkte man die Tendenz

allen Fällen haftete mit Recht das Brandmal an: „Wahl mogelei!' Im Verlaufe des ganzen Prozesses leuchtete die Noblesse und Akkuratesse des Ver- terdrgerS Herrn Dr. Reich in glänzendster Weise hervor; er war jeder Situation gewachsen; sogleich fand er sich zurecht, wenn sich im Verlaufe der Verhandlung neue Perspektiven eröffneten, und war auch seinem Gegner an Geistesschärfe, juridischen Kenntnissen und Schlagfertigkeit weit üvrrlegen. Das reiche Material auf dem sehr komplizierten Gebiete, welches Herr

wird es zur Be zeichnung großer Unbeholfenheit und Einfalt das geflügelte Wort im Lande geben: „Hilflos wie der Bregenzer Stadtrat! Einfällig wie die Bregenzer Herren!- — Sehr angenehm hat all gemein die sehr korrekte und zuvorkommende Be handlung berührt, welche Herr Kreisgerichts präsident Dr. Alois Juffmann dem Geklagten im Priesterkleide hat zuteil werden lassen. — Für Herrn Butzerin und Herrn Dr. Reich war der 10. September 1906 ein Tag angestrengter Mühe, aber auch ein Tag der Ehre; besonders ist das juridische

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 12
Datum: 26.11.1908
Umfang: 12
in Wien zu sehen. Es ist ein herr liches, glanzvolles, prächtiges Bild, das sich da entfaltet. Wenn Se. Majestät unser Kaiser mit semer glänzenden Suite über das Manöverfeld reitet und Kapelle um Kapelle die Kaiserhymne intoniert und Truppe sür Truppe dem obersten Kriegsherrn huldigt und Taufende von Soldaten dem Herrscher ins Auge sehen, bereit, jeden Tag seinem Befehl zu gehorchen und Blut und Leben für das Reich zu opfern im Kriege, so sieht und fühlt und empfindet man die Entfaltung kaiser licher

der Kirche über die Menschengeister, über die Völker der Erde; denn der Wahrheit muß der Menschengeist sich beugen. Aber diese Machtentfaltung ist zugleich Segen für die Völker, denn die Wahrheit und sie allein „macht den Menschen frei'. Pilatus fragte einst Christus den Herrn, ob er König sei, und Christus antwortete in Majestät und Herrlichkeit: „Ja, ich bin ein König; aber mein Reich ist nicht von dieser Welt, sondern ich bin gekommen, der Wahrheit Zeugnis zu geben.' Wenn der Papst als Lehrer der Wahr

der Wissen schast herrscht. Aber die Menschen dürsten nach der Wahrheit und diese Wissenschaft kann sie nicht befriedigen. Darum tritt der Papst der Wissenschaft entgegen und sagt: Es gibt eine Wahrheit und es gibt eine unabänderliche Wahr heit und die Kirche ist der Aort und die Ver- kündigerin dieser Wahrheit; die Wahrheit ist ihre Königin und die Kirche ist das Reich der Wahr heit, das sich ausbreitet über alle Völker; ein Reich, zwar ohne Heer und shne weltliche Macht und doch ein wahres Reich

. Wie wird aber dieses Reich unter den Menschen bestehen können, wenn es durch keine weltliche Macht geschützt wird? Es hat das sür sich, daß Ideen, daß die Wahrheit durch keine weltlichen Machtmittel, durch keine irdische Gewalt bekämpft werden können, sondern immer wieder emporkommen. Aber sie hat auch noch einen andern Schutz. Es ist ein wunderbares Bild, das im Mar tyrium der hl. Cäcilia, der Heiligen des heutigen Tages, sich enthüllt. Sie, die Christin, wurde einem heidnischen Römer gegen ihren Willen verlobt

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Lienzer Zeitung
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Seite 22 von 22
Datum: 03.09.1904
Umfang: 22
ruhmvolle Ära der baktcrivlogischen Forschung begründete, die der moderne» Hygiene eine neue Richtung gab. Gaffky begleitete Koch auch a»s der 1883/84 vom Deutschen Reich nach Ägypten und Ostindien gesandte» Cholara-Sxp-» dition undvcr- faßte gemein schaft lich mit seinem Lehrer den Be richt überdie- selbe, deren Haupt ergeb nis die Ent deckung desKom- maba- zillns war. — 1888 folgte Gaffky einem Ruf nach Gießen, 1892 war er wegen der Cholera- Epidemie in Hamburg als hygienischer Berater

der dortigen Behörden tätig. 1897 stand er an der Spitze der gefahrvollen Expedition, die vom Deutschen Reich zur Erforschung der Pest nach Indien gesandt wurde. Ans Teutfch-Südwestafrika. Vom Kriege gegen die Hereros bringen wir heule eine Aufnahme, welche uns die gemischte Besatzung der Station Teufelsbach zeigt. Glückliche Stunde. Unser vorstehendes, hübsches Bild ist ein kleines, stimmungsvolles Gemälde von R. Gebhardt; die junge Braut wird von der Freundin zum Kirchgang geschmückt, und die greise

Großmutter schaut mit beglücktem Blick von der Ofenbank aus zu. Blasiert. „Deshalb wird man also früh um z Nhr herausgetrommelt! Wenn's weiter nichts is! Ausgehen tut die Sonne bei uns in Berlin ooch!' Unangenehm. Hausfrau (geschmeichelt): „Also die Dame nahm Sie gleich, als sie hörte, daß Sie bei mir gedient haben?' — Mädchen: „Ja, sie sagte, daß ich es drei Monate hier ausgehalten habe, sei die beste Empfehlung?' Der Kenner. Reich gewordener Selchermeister: „Das Bild tät mir schon gefallen

bedient hatte, und daß der Krückstock, den er in den letzten Lebensjahre» trug, ein spanisches Rohr war, mit einer reich mit Diamanten besetzte» goldenen Llrücke. Der bekannte Buchhändler und Schrift steller Friedrich Nikolai, der Freund Lessings, fügte einer Betrachtung über diese welterschütternde Begebenheit witzig hinzu: „Ach! Wie manche deutsche Schauspieler, welche die besten dramatischen Werke verderbe», hätten eine solche Zkrü-k- nötig, damit man auf ihr Tragieren weniger acht gäbe!' Stj

. Seitenstechen ist nicht immer Symptom der Brustfellentzündung, sonder» es tritt auch ohne Fieber und Husten auf und ist dann Folge von Blähungen oder verdorbenem Magen. Diese Art des Seitenstechens wird bekämpft durch Kümmel- oder Pfefferminztee, Reiben der Magengegend, Spazierengehen. Holzasche ist sehr reich an zwei unserer wertvollsten und wichtigsten Pslanzeniiährstoffen, nämlich an Kali und Phosphorsäure. Leider läßt sich das von der Braun- und Steinkohlenasche nicht sagen. Erstere enthält ja ziemlich

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 27.04.1900
Umfang: 6
Beitage zu Nr. 96 der „Bözner Zeittmst' vom 27. April 1900 (Nächdruck verboten.) Der Stern von Hukon. Eine Erzählung aus den Kanadischen Gold feldern. (1. Fortsetzung.) .Bei dem Entschluß, mir hieher zu folgen, darsst Du nicht vergessen, daß dieses seltsame Land ebenso öde und unwohnlich wie reich ist. Die Möglichkeit wäre nicht ausgeschlossen, daß vielleicht die Summe von dreihundert Pfund etwa« zu hoch gegriffen wäre ; aber ich halte letzteres für höchst zweifelhaft, be sonders

einstigen Reich thums sie nicht dafür entschädigen könne, in Hangen und Bangen während der Abwesen-. heit des Mannes zu schweben, den sie aus wahrster innigster Liebe erwählt halte. „Reich zu'werden möchte ja ganz schön sein/ bemerkte sie mit zitternder Stimme, „aber es würde mir das Herz brechen, mich von Dir zu trennen! Oh! Sylvester, es ist den wirklich nöthig, mich hier allein zurück zulassen? Könntest Du mich denn nicht mit Dir nehmen?' .Mein liebes Kind! Jeder Gedanke hieran ist ausgeschlossen

und benachrichtigte die Verwandten des Hingerichteten. — Reich gewordene« Erfinder. Man liest so häufig von Erfindern, die nicht den verdienten Lohn für ihre Mühe und Anstren gung fanden, daß es sich auch einmal ver lohnt, einen Fall zu veröffentlichen, der zeigt, datz heute sich da» Erfinden reichlich lohnt. Pros. Hughes, der bekannte Konstrukteur des Typendruck-Telegräphen und Erfinder ver schiedener elektrischer Apparate, hat nach seinem kürzlich erfolgten Tode ein Vermögen von ungefähr 47 Millionen Mark

hinterlassen. Daß er nicht nur ein Mann von Geist war, sondern auch reich an Gemüth und wahrer Nächstenliebe, zeigt sein Testament, in dem er sein» Vermögen wissenschaftlichen und menschen freundlichen Zwecken widmete. Der Löwen- ' antheib fällt den Londoner Hospitälern zu, sie > erhalten allein ca. 40 Millionen Mark.

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.11.1900
Umfang: 6
Partei, die den regierenden Kreisen verhaßter wäre, als die deutschnationale, und dies einzig und allein nur darum, weil diese Deutschnationalen es verschmähen, der unter dem Titel des Preußenhasses betriebenen Falsch heit gegen das Deutsche Reich solche schänd liche Kärrnerdienste zu leisten, wie die Kleri kalen und Christlichsozialen. . ° Man ist wüthend darüber, daß es unter den Deutschen dieser Monarchie noch so viel anständige, nicht käufliche Elemente gibt. Die christlichsoziale Partei

aus einem in der ^Deutschen Zeitschrift' erschienenen Aufsatze. soll heißen das Deutsche Reich — für eine Seuche erklärt. Gehässiger kann eine inter nationale Stimmung wohl kaum zum Aus druck gebracht werden. Noch etwas klarer wird das Verständnis für diesen österreichischen Preußenhaß, wenn wir die Kreise näher ins Auge fassen, wo derselbe sozusagen zum guten Tone gehört. Von den natürlichen Feinden, d-n Slaven, wollen wir dabei ganz absehen. Deren Deut schenhaß ist ein volksthümlicher. Der eigent liche österreichische

Preußenhaß hat seinen Sitz in ganz anderen Kreisen. An dem denkbar ausgesprochensten Deutschenhasse gewisser Kreise Oesterreichs kann doch nach allem, was vor geht, kein vernünftiger Mensch mehr zweifeln. Es gibt nicht nur in China ein Boxerthum. Ein solches treibt gegen Deutsche in Oester reich geradeso sein Unwesen. Der Wahlspruch Fort mit den Fremden! wird hier auf Deutsche angewendet. Der nationale Vertheidigungs kampf der Deutschen Oesterreichs hat einiger maßen Aehnlichkeit mit dem der armen ver

ge- gegen das neue Deutsche Reich geht, liegt auf der Hand. Diesen finsteren Plänen steht ja vor allem das mächtige, zielbewußte, von hohen Weltherrschaftsgedanken getragene neue deutsche Kaisergeschlecht im Wege. Ehrliche Anhänger des deutsch-österreichi schen Bündnisses hatte dieses von Anbeginn in Oesterreich nur an den deutschnational gesinn ten Parteien. Nömlinge und Slaven. Hof kamarilla und Hochadel haßten von jeher das Bündnis und noch viel mehr dessen Urheber — die Sieger von Sadowa. Es gibt indessen

. Wenn der österreichische Patriotismus sich mit dem Deutschgesühl nicht mehr verträgt, sollte man doch vor Allem ein so peinliches Gefühlsdilemma beseitigen, dem die österreichische Bevölkerung ausgesetzt wird, so lange das Bündniß besteht. Das wollen auch die Slaven und die österreichischen Nöm linge, die es gar nicht erwarten können, daß es gegen das Deutsche Reich losgeht. In deutschösterreichischen Kreisen herrscht heute das Gefühl vor, daß das unnatürliche Verhältniß keinen langen Bestand mehr

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 22.12.1906
Umfang: 10
Chancen zum Durchdringen haben als die Radikalen. Auch die radikalsten Parteien aber haben, wie insbesondere die neuere Entwick lung des Sozialismus in Deutschland und Frank reich beweist, Männer sehr verschiedenen Tempe raments innerhalb ihrer Führer und ihrer Scharen, die deshalb auch hinsichtlich der von der Partei einzuschlagenden Taktik nicht durchaus derselben Anschauung huldigen. Dringen nun innerhalb der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Parteien die gemäßigten Elemente

an, daß sie demnächst die vorgeschriebenen Formalitäten er füllen werden. Aus dieser Statistik geht die Tat sache hervor, daß in 50.000 Gemeinden- die Katho liken, den' Weisungen des Papstes folgend, keine Kultusgesellschaften gebildet haben. Das ist ein glänzendes Fiasko für Briand und sein Gesetz. Die ganze Lage ist jetzt danach, daß die Widerstands kraft der Katholiken erstarken muß. Die Taktik der Regierung scheint nun darauf hinauszugehen, daß sie im Kampfe gegen die Kirche die Gemeinden Fanni war nun reich

, sehr reich, und es fehlte ihr nicht an Bewerbern, aber sie erhörte keinen und lebte mit ihrer Nichte nach wie vor zurückge zogen in dem alten Hause. Ihr Bruder Udo schrieb ihr oft aus Amerika; er lebte dort mit wechselndem Glücke, aber trotzdem wollte er nicht in die Heimat zurückkehren. Das wilde, abenteuerliche Leben behagte seinem Geschmacke, und wenn er in Not geriet, so unter stützte ihn Fanni freigebig, denn sie war reich genug, um den Anforderungen ihres Bruders ge nügen

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Volksblatt
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Seite 2 von 14
Datum: 07.05.1902
Umfang: 14
sein, dass auch die blinkenden Markstücke, die von dort aus den verschiedenen „Gotteskästen' herüberrollen, viel zu diesem Wahn beitragen; es mag sein, dass jene Species mit falschen Brillen nach Deutschland hin» übersieht; ohne Markstücke jedoch und ohne Brillen betrachtet, nimmt sich die Sache wesentlich anders aus. Es ist wirklich auch „draußen' gar vieles, was glänzt und blendet, nur Talmigold. Es würde an dieser Stelle zu weit führen, sollte das Verhältnis der einzelnen Bundesstaaten zum Reich

ausführlich erörtert werden. Eine der wichtigsten einschlägigen Bestimmungen ist die Bei tragsleistung der Einzelstaaten zu den gemeinsamen Ausgaben. Diese Beitragsleistungen müssen von den Einzelstaaten als solchen geleistet werden. Eine Reichssteuer, eine directe Steuer, welche die einzelnen deutschen Staatsbürger an das Reich entrichten, gibt es nicht. Nur einige indirecte Steuern fließen dem gemeinsamen Staatshaushalte zu. Hauptsteuer träger des Reiches sind die Bundesstaaten und deren Abgaben nennt

man Matricularbeiträge. In den Vertretungskörpern der meisten deutschen Bundcsstaaten sind in der letzten Zeit ganz ernste Klagen über das horrende Anwachsen der an das Reich zu entrichtenden Matricularbeiträge erhoben worden mitgetheilt hatte. Dieser Freund war kürzlich Witwer geworden, und er hatte Eusapia gebeten, den Geist seiner verswrbenen Frau zu citieren. Der Geist gab sich durch Umarmungen und Küsse zu erkennen, und der Gatte nahm deutlich einen starken Marsalageruch wahr. Er hatte aber gesehen, wie Eusapia

werden, Uberweisungssteuern. i Während Nun die Abgaben an das Reich Jahr auf Jahr sich steigern, sinkt das Ergebnis der Überweisungssteuern fast ununterbrochen, und sie ergeben sür das lausende Rechnungsjahr gegen den Voranschlag einen Abgang von 17,907.000 Mark, sodass das Budget aller Bundes staaten dadurch ins Wanken geräth. Das Gesammtdeficit s des Staats haushaltes im deutschen Reiche beträgt für das laufende Jahr „nur' 70 Millionen Mark. Ein Fehlbetrag iu dieser Höhe war noch nicht seit 1870, dem Geburtsjahr

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 19.02.1908
Umfang: 8
2 Inland. Landeshauptmann Dr. Kathreiu hielt am Sonntag in 2mst und Landcck öffentliche Wähler versammlungen. 2n 2 m st waren die Gegner zahl reich erschienen, doch hatten die Anhänger Kalhreins die Mehrheit. Den Vorsitz sührte Dekan Prieth. Als Gegenredner sprach Apotheker Moser. Die Ver sammlung sprach sich in der Mehrheit für Dr.Kathrein aus und wurde mit Hochs auf Papst und Kaiser geschlossen. — 2n Landeck präsidierten Bezirks richter Oberweis und Vorsteher Handle. Doktor Kathrein wurde

des Zaren wieder aus der Welt schaffen können, wie beispiels weise 1897 ein Telegramm Nikolaus II. den sieg reichen türkischen Heeren in Thessalien Halt gebot. Die Sandschakbahn aber ist ein anderer Fall. Der oerantworttiche Letter der Auswärtigen Politik Oester reich-Ungarns hat den Eisenbahnplan amtlich bekannt gegeben, die finanziellen und technischen Vorberei- tnngen sind, bereits im Gange, der Sultan hat seine Zustimmung ausgesprochen. Hinter Oesterreich steht als Bundesgenosse das Deutsche Reich

oder wegen der in Petersburg zur Schau getragenen Verstim mung zurüäzuziehen. Ein solcher Schritt würde ja auch den Rücktritt Oesterreichs von seiner Stellung als Großmacht bedeuten. Die Angelegenheit wird also ihren Verlaus nehmen. Oesterreich wird die Vorbereitungen zu dem Bahnbau fortsetzen und die entsessetten Geister in Rußland werden weiter toben. Man wird die Frage der mazedonischen Reformen mit der Bahnfrage vermengen. Man wird Oester reich und Deutschland onklageu, sie suchten für wirt

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Bozner Zeitung
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Seite 9 von 13
Datum: 01.07.1902
Umfang: 13
gegen die Nordwinde liegt, ange siedelt. Jeder aber, der nach seiner militairischen und civilen Stellung gehen muß, ist gezwungen, hier zu klettern. Es ist im Sommer durchaus nicht so öde und kahl, wie es etwa scheint. Zur Zeit der Mag- nolienblüthe schimmern unsere Berge roth und grüu und Henning hat ja ganz Recht, wenn wir erst ein mal die Waldverwüstnngen uuterdnlckt haben, werden wir auch ein anderes Landschaftsbild bekommen. Außerdem ist das Hinterland recht reich nnd Du siehst im Sommer blühende Felder

, und jeder nach denKVerhältnissen der Eltern reich oder weniger reich beschenkt wurde, aber doch immer beschenkt wurde. Wie wenig wird man im späteren Leben beschenkt, wie selten thut uns ein Fremder etwas Liebes, und wir können sicher rechnen, daß sie lieber gegen uns einen feindlichen Stoß führen werden, als uns mit einem freundlichen Händedruck zu grüßen beabsichtigen. Das empfand auch heute die zukünftige Erbherrin, als sie den großen Saal am Arme ihres Vaters betrat, wo seine liebe Hand eine dem deutschen Tannenbaum

ähnliche Kiefer geschmückt und mit Lichtern besetzt hatte. Sie wußte nicht, wie viel Mühe eS dein alten Herrn aekostet. tief aus dem Innern von Schantnng'diesen'Bäum heranzuschaffen, um gleich die Ankunft seines Lieblings mit einem Fest zu begrüßen, das gewissermaßen den Uebergang zu der eben verlassenen Heimath und Civilisation bildete. Und sie hatte das Glück ja stets genossen, beschenkt, und reich beschenkt zu werden, aber was man ihr heute that, das übertraf doch die Greifen alles sicheren

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 03.04.1908
Umfang: 8
, Graf Hiero nymus Plaz mit Gemahlin, Graf Ferry Thuir niit Gemahlin unid Baron Wrairzel. Ausfindig geuwcht. Der am 2. März ans einem Meraner 'Hotel niit Hinterlassung von 15VV lv Schulöeit verfchwuttdene Kurgast I. S. aus Frank reich wurde nunmehr ausfindig gemacht. Er gab bei seiner Abreise aus Merau an. daß er beim srauzösischen Konsulat iu Innsbruck eine Erb- ?ck>viiIraiigelegenl>eit zu ordnen habe und am näch- sien Tage wieder zurückkehren werde. Er bezab sich aber nach Brüssel

. Tie Königin lnd den Forscl?er ciu. nach Spanien zu kommen, um auch dort das Wesen, die mutmaszliche Entstehung der Krankheit und deren Bekämpfung zu studieren. Sic ersuchte ihn. den Behörden seine bisherigen Erfahrungen aus dem Gebiete der Pellagrasorschung zur Verfügung zu stellen. inund versetzte dabei seinem Gegner einen! der- artigen Stoß, dag er über einen Koffer fiel. Daraufhin stürzte sich Reich in Hellem Zorn auf Sigmund, den er mit einen? Fauskschlag ins Auge traf. Sigmund erlitt -dadurch

eine schwere !Aer- reißung der Rcgenbogenl>aut und Verschiebung der Augenlinse, die eine dauernde Herabsetzung der Sehschärfe und« mehr als drcißigtäzige Berufs- törunz zur Folge hatte. Reich wurde vom hiesigen KreiSgerichte zu drei Monaten schweren Kerkers verurteilt. 88 Oeffcntlichc Gewalttätigkeit. A»n 19. Jän ner sollte der Holzarbeiter Dionys Angerinann aus Dellach in- Kärnten, zuletzt beim, Reiter in Laisach, vom Wachmann Beinrohr in Lienz ver haftet werden, nachdem er dem Wachmann einen heftigen

Alois Reich und -Andreas Sigmund in Meraii in Streit und Sig VerdiM 8ie irni' Lenfi'ifllWli-KMi'! . ^ ZM' 8is ist zLkmslZkkzftLi'. Kai köilm 8Llgk8lZkmAi:j! u»iZ i8i SU8giLdlllLi'. o » o «» « 5 - - KIK I.SVSI klolliöi'öiPi'sts-^^el'Iägs mm Mli»ii.ck - Ac Vsrziiiizc >» Uiißiaud. Tefraudatioiieii eines russischen Gesandten in Korea. Dem frühere» Gesandten Rnnlands am koivani- fchei! Hofe. Pawlow. droht ein riesiger Prozeß. Er l>at sich ^Unterschlagungen zn Schulden komnien lassen, die mehrere

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 17.03.1904
Umfang: 8
«.' „Ich danke Ihnen. Sie glauben also, niein Bruder habe nichts zu befürchten?' „Ich werde mit dem Herrn reden und die Ange legenheit zu ordnen suchen. ^Schlimm Ware es. Donnerstag, der? 17. März 1304. passiven Masse nach unüberwindlichen „himmlischen Reich' begegnen, das ewig seine kühnlen Feinde an sich zieht und ihnon am folgenden Tag nach dem Ruhm auf dem Schlachtfeld eine moralische Nieder- l!ag>e bereitet — anderseits drohen über dem vor lockenden Korea die gefährlichen Bajonetite. das Reich

fing schnell und si cher zu sinken an. Zu gilterletzt gelangte dieser Staat politisch in einen sehr traurigen Zustanzd. Ungeachtet dessen bleibt er deniwch das Objekt brennenden Verlangens für das kriegerische Nach barvolk. Der Grund ist begreiflich: elf Milliolien der koreanischen Bevölkerung verfügen über em ungewöhnlich fruchtbares und an natürlichen Reich tümern verschwenderisch ausgestattetes Land. Gold, Silber. Eisen. Kupfer und Kohle werden mit Hilfe einfachster Mittel in großen Mengen

nicht stillschweigend die politischen Träu- mereiqn der dortigen Staatsmänner übersehen!. Deren Wiege ist vornehmlich das Reich der „auf gehenden Sonne', das schon beinahe das Unglück- liche Korea aus dem VerzeiäMs der selbständiges asiatischen Staaten mit der Faust desSiegers ge strichen hat und jetzt an das schwerfällige Chinst heranschleicht. Der nnbegrenizte Ehrgeiz des ja panischen Herrschers Chiodevechi (vor 300 Jahren) träumte bereits von einem Verlegen, der heimat- Hchon Residenz nach Peking

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 01.11.1906
Umfang: 8
, bis spät abends währenden Sitzung alle noch vorhandenen Resolutionen und Anträge, so daß die Wahlreform im Ausschuß erledigt erscheint. Einen Akt des widerlichsten Hochverrates an Kaiser und Reich haben die Alldeutschen im Sinne. Die Abgeordneten Schönerer,'Stein und Genossen werden im Abgeordnetenhaus einen Dringlichkeitsantrag einbringen, wonach anläßlich der doch einmal notwendig werdenden Krönung des deutschen Kaisers unser Monarch die Aus lieferung der historischen Kroninsignien ge währen solle

bescheiden und erfüllt es einen Oesterreicher förmlich mit Neid, wenn er auf seine reich ausgestattete Nachbarin blickt. Die k. k. österreichische Fischereigesellschaft, welcher die Veranstaltung der österreichischen Ausstellung oblag, hatte eben nur über sehr geringe Mittel zu verfügen, einige tausend Kronen, während den deutschen Vereinen vom Bundesrat an die 600.000 Mark zu Gebote gestellt worden sein sollen. Solcherweise waren sie eben in die Lage gekommen, alle anderen Teilnehmer zu über treffen

und faktisch mehr zu exponieren als sämt liche übrigen zusammen. Dabei drängt sich unwillkürlich die Frage auf, warum das Deutsche Reich solche Krast-- anstrengungen machte, die von einer eminent praktischen Nation gewiß nicht des Pompes wegen geschahen? Deutschland bezweckt in seiner weit- zielenden Wirtschaftspolitik das verschiedenartigste materielle Interesse dem Mutterlande dienstbar zu machen und ringt sohin wie in so vielen anderen Richtungen auch aus dem Gebiete des Fischereiwesens

und ihre verwandten Zweige betrieben werden, zeigt der Umstand, daß das im Verhältnis zu Deutschland kleine Japan 650.000 Berussfischer beherbergt, während Deutschland deren nur 80.000 zählt. Nicht den letzten Platz okkupiert auch das sehr extendierte chinesische Reich, das in einem eigenen Pavillon recht interessante Dinge zur Schau gebracht und gleich Japan eine mehr- köpfige Spezialkommission nach Europa gesandt hat. Während der Arbeit der internationalen Jury traf sogar der chinesische Ackerbauminister

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 09.05.1906
Umfang: 8
. Der Maimonat ist Heuer ein wahrer Wahlmonat. In Wien beginnen morgen die Ge meinderatswahlen, welche neben ihrer eigentlichen Bedeutung ganz besonders für die kommenden Reichsratswahlen wichtig sind. Es stehen sich dort eigentlich nur zwei Parteien gegenüber, die Christlich- Sozialen und die Sozialdemokraten; die letzteren werden vom Liberalismus und Radikalismus offen unterstützt. Die Christlich-Sozialen hoffen auch diesmal den Ansturm der vereinten Gegner sieg reich zu bestehen. Die Wahlbewegung

. Volkspartei aus. Gegründet vor 10 Jahren zur Abwehr der kulturkämpferischen antikirchlichen Gesetze in Un garn, hat sie sich mit ihren Feinden zusammen getan gegen Kaiser und Reich und bei den letzten Wahlen aus den Händen Kossuths und Wekerles dafür 30 Mandate erbettelt. Es ist die reinste Va sallentruppe Kossuths. Wenn das nächstemal die Großmut Kossuths nachläßt, ist auch die Volks- partei in Ungarn gewesen. Die Nationalitäten in Ungarn bilden etwas mehr als die Hälfte der Be völkerung in Ungarn

waren die ungarischen Wahlen wohl ein Todesstoß. Das Unheil, das die Wahlen in Ungarn in patriotischer Hinsicht heraufbeschworen haben, brach- ren die Wahlen in Frankreich in kirchlicher Hin sicht. Am letzten Sonntag fanden in ganz Frank reich und in den Kolonien die Wahlen in die Kammer statt. Mochte man erwarten, daß der Kulturkampf der letzten Jahre, die Vertreibung der Kongregationen, der Bruch mit dem Papste, die Inventaraufnahmen und die Trennung von der Kirche denn doch die Katholiken zur Einsicht

und zu beruhigen und das haben sie auch erreicht. Die Kammer ist auf 6 Jahre gewählt und ihre Majorität mehr als früher kirchenfeindlich; jetzt nach den Wahlen kann es dann wieder in ver stärktem Maße gegen die Kirche losgehen. Für den Papst und die Kirche und wohl das ganze katho lische Volk sind die Wahlen vom Sonntag in Frank reich ein großes, bitteres Unglück. Freilich vertrösten die französischen Katholiken auf die Stichwahlen, wo sie die Verluste wettmachen wollen, aber das bleibt ein sehr unsicherer

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 30.05.1900
Umfang: 10
hat sich überlebt und gehört zum allen Eisen. Wie wir gesehen haben, steht Italien und Oester reich im Zeichen der Obstruction, das gleiche kann man auch für Deutschland sagen. Freilich ist's hier an ständiger und einfacher, aber es wird regelrecht ob struiert. Der Stein des Anstoßes ist die lex Heinze, ein Gesetzantrag, der wenigstens den gröbsten Unfug der Unsittlichkeit eindämmen will. Man sollte glauben, dass jeder anständige Mensch einverstanden sein muss, wenn es gilt dem öffentlichen Aergernisse entgegen

und besorgen als Wähler die Geschäfte jener, die Oestrreich zugrunde richten. Diese Leute sprechen von ihrem Volke, aber 100.000 Menschen sind keine Nation. Die Extremen unter den Deutschnationalen gestehen es offen ein und man kann es in Gasthäusern sagen hören, dass sie nichts anderes beabsichtigen, als durch parlamentarische Anarchie den Staat von Katastrophe zu Katastrophe zu drängen, um den Anschluss der deutschen Provinzen an das Deutsche Reich zu erzwingen. Die Deutschen haben nicht die Macht

. Wie thöricht müssen die gebildeten Deutschöster reicher sein, wenn sie von einem Anschlüsse der deutschen Provinzen an das Deutsche Reich träumen? Selbst nur der Anschluss der nördlichen und westlichen Theile Böhmens an das Deutsche Reich, worüber sich zur Noth Baiern, Sachsen und Preußen einigen könnten, während Preußen eine Vergrößerung Baierns bis zur Adria nie mals zugeben würde, würde voraussetzen, dass der Dreibund untergraben wird, dass die persönliche Freund schaft dreier deutscher Königsfamilien

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 18.07.1906
Umfang: 14
! „Eine Religion für das Reich dieser Welt, „das eben nach Christi Ausspruch nicht „sein Reich ist, sondern das direkte Ge- „genteil! “ Genügt das der Los von Romlüstcrncn „Mer. Ztg-'? Ein Freund unseres Blattes übergibt uns zu ge nannter Auslese der „Mer. Ztg.' noch folgende Be merkung : Napoleon I. war ein Ricscutalent, das wird nie mand in Abrede stellen. Hätte er sich nicht von der Leidenschaft nach Kriegsruhm mit sich reißen lassen, so tonnte er ebenso ein Segen für Europa werden, wie er in Wirklichkeit

ein Attila geworden ist. An Geist und Talent stand er sicher etwas höher als der pensionierte Sekretär Eoudenhove Kalergi oder auch die „Mer. Ztg.' Nachdem die stille Insel Helena dem großen Denker Gelegenheit zu ruhiger Ucberleguug geboten hatte, entspann sch zwischen ihm und den Generälen Bertram und Montholon unter andern auch ein Gespräch über Christus und feine hl. Kirche. Napoleon sagte: „Das größte Wunder Christi ist das Reich der Liebe, welches er gegründet hat. 2n Bezug auf das Gewinnen

und angcbetet wird!' So Napoleon. Wenn das Hündlein den Mond anbellt, weil es in seinem tierischen Unverstand in demselben einen Gegner erblickt, so bemitleidet gewiß niemand den Mond, der droben ruhig seinen Weg wandelt; Mitleiden verdient vielmehr das arme unvernünftige Tier, das den Mond mit seinem Bellen zu schrecken glaubt. Die Anwendung ist sehr leicht. Nur elende Verblendung kann die Feder eintauchen gegen das Reich der Liebe, das Gott selbst gegründet hat und leitet und das unendlich

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 16.05.1905
Umfang: 8
, das ist geschehen während der letzten zehn Jahre. Ich mache Sie auf den mit Deutschland bereits ver einbarten Zoll- und Handelsvertrag aufmerksam, der uns in kurzer Zeit hier vorgelegt werden dürfte. Dieser Vertrag ist ein weiterer Schritt der deutschen Bauern zum Ausschluß der österreichischen Konkurrenz. Und welche Bedeutung er für Oester reich hat, erlaube ich mir, Ihnen durch die Aussxrüche kompetenter Männer zu erhärten. Die Zentralstelle zur Wahrung landwirt schaftlicher Interessen sagt am 4. Februar 1905

in einer landwirtschaftlichen Zeitung (liest): „Der neue Handelsvertrag mit Deutschland bedeutet einen großen Sieg der deutschen und eine bedeutende Niederlage der österreichischen und ungarischen Agrarier. Die neue Viehseuchen konvention ist eine offizielle Verzichtleistung auf unsere Viehausfuhr nach dem Deutschen Reich überhaupt. Der Umwandlung der Repressivsperre (Einfuhrverbot auf Grund von konstatierter Vieh- feucheneinfchleppung nach Deutschland) in die Präventivsperre (Einfuhrverbot auf Grund von in Oesterreich

mit Oesterreich folgendes (liest): „Große Schwierigkeiten machten die Speziali sierung der Gerste und die Veterinärkonvention, die zum Schutz unseres Viehbestandes unbedingt nötig ist. Hier namentlich konnten wir nicht nachgeben, denn unser Viehbestand hat einen Wert von sieben Milliarden. Wir haben uns jetzt volle Aktions- und Sperrsreiheit gewahrt, während wir früher, namentlich gegenüber Oester reich-Ungarn, gewissermaßen erst dann den Brunnen zudecken konnten, nachdem ein Kind hineingefallen

könnte, wenn Oester reich alleinmit Deutschland paktierte. Und nach dem nun keine Aussicht ist, gemeinsam mit Ungarn einen Vertrag mit Deutschland abzu schließen, glaube ich, daß jetzt der Moment ge kommen ist, um wenigstens das zu retten, was zu retten ist: die österreichische Viehzucht und die österreichische Landwirtschaft. — Sie sehen, die Situation zu Deutschland allein zwingt uns, mit den Verhältnissen zu rechnen und einen öster reichischen selbständigen Zolltarif in Beratung zu ziehen. — Aehnlich

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 07.04.1909
Umfang: 8
, daß das 50 Millionen-Reich trotz aller inneren Zwistigkeiten nach Außen hin festgefügt dasteht und imstande ist, mit seiner gut geschulten und geordneten Militärmacht seine Ehre und seine Interessen zu verteidigen. Europa muß mit unserer Monarchie rechnen. Weiters wurde der Dreibund gefestigt. Er hat sich als Schutzwehr für den europäischen Frieden erwiesen. Italien war daran, abzuspringen und sich mit Frankreich, Rußland und England zu verbinden, aber in elfter Stunde machte es wieder eine Schwenkung zurück

, während die französische Arme« im Drrysusismus ihre Einheit und das Vertrauen in ihre Führer verlor, arbeiteten die Mächte Zentraleuropas still und methodisch an dem Ausbau ihrer militärischen Macht. Seit mehr als 30 Jahren hat Oesterreich sich gesammelt. Als der Balkankonflilt ausbrach, da fragten sich viele unserer Publizisten: „Oester reich, was ist das, und was will es? Kaiser Franz Josef sollte lieber trachten, seine Völker besser zu sammenzuhalten!' Heute weiß die Welt, was Oester reich ist. Und die Zukunft

wird lehren, was Oester reich kann. Während Frankreich und Rußland durch die Revolution geschwächt wurden, brachte Oesterreich seine Finanzen in Ordnung und organi sierte seine Verwaltung. . . . Der Dreibund ist heute der herrschende Faktor in der kontinentalen Politik, und die Hoffnungen aus die „Triple en teilte' zerflossen wie Schnee bei der ersten Probe, welche dieselbe triple ontenta, England, Frankreich, Rußland, zu bestehen hatte.' Besser kann diese» zweite Ergebnis der internationalen Krisis

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 04.12.1907
Umfang: 8
ist, wird bei der .dadurch, bedingten Verzögerung die ziveite Lesung des Ausgleiches erst Freitag lx'ginnen. Der TeurschnatioiiQlc Verband schloß einstiimniz für die Dringlichkeit der Aus- gleicht- uird Budzetberatungen eiilzutreten. Dr. Lueger über die Irre de Uta. In einer Wählervcr'ainlniig erklärte Tr, Lueger: ..Mit dein. T,enrschen Reich.' leben wir im innigen Bunde. Es ist zwar in letzter Zeil eine Frage her» vorgekommen, die vielleicht auch in dieser Bezie hung eine gewisse Störung Hervornisen wird- ich hin ober

überzeugt, das Bündnis« niit dein Deut schen Neich wird unter gar keinen wie uimicr ge- arteten Verhältnissen erschüttert werden. Wir wer den treue Freundschaft siir immerivahrende Zeiten bewahren. Nach eineni kleinen Exkurs über Frank reich fuhr Dr. Lueger fort: „Mit -dem offiziellen Königreich Italien leben wir auch auf gutem Fuße. Ich bin ein großer Freund des italienischen Vol- 5es. auch das Land Italien liebe ich. und es fällt mir nicht ein, daran zu denken, daß einsteits ein Teil dieses Reiches

zu unserem Vaterland? Oester reich gehört hat. Zehen Tie, da ist aber ein bischen etwas anderes, was mich geniert i Nämlich nicht in Italien, sondern in Oesterreich wohnen Leute, die italienisch roden und die keine Italiener sind und die sich .^Irredenta' nennen, das heißt das unbefreitc Italien. Das brauchen wir nicifl zu leiden. Wenn einer in Oesterreich ist. ist er nicht Jrredentist und hat kein Recht, es zu sein. Er muß ein guter treuer Oeslerreicher sein, und darüber zu reden, lasse ich niir

hingewie'cn :r. .v daß die Irredentisten Beziehungen zu einem anderen Teile der Monarchie haben, nämlich zn Ungarn, in dem ja auch viele Hansen, die Oester reich zu zerstreueil wün'äsen.' Tr. Luezer kam dann ans den Ausgleich zu sprechen und gab aber mals seiner Befriedigung darüber Ausdruck, daß Kossurh den Ausgleich mit Oesterreich uiner'chrei- ben mußte und daß die Ouote erhöht wurde, „Unsere Partei.' erklärte Tr. Lueger. „nnrd für den Ausgleich stimmen: die andere Rechnung wird später beglichen

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