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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 9 von 20
Datum: 20.06.1903
Umfang: 20
sestgestellt, daß er mit dem siebenundzwanzigjährigen ehemaligen Buchhalter Jakob Reich, zu Dukla in Galizien geboren, verhei ratet, identisch ist. Reich ist irrsinig. In Wien und in Lemberg ist er schon in irrenärztlicher Be handlung gestanden, da er an Paralyse leidet. Schon am 8. Jänner d. I. hat sich Reich in der Hofburg bemerkbar gemacht. Er erschien damals in der Burg und erklärte, er müsse den Kaiser in einer für das Reich höchst wichtigen Angelegenheit sprechen. Der Beamte bemerkte damals sofort

, daß er es mit einem Irrsinnigen zu thun habe. Man bat Reich zunächst, sich noch eine Weile zu gedulden und fragte ihn, was sein Begehren sei. Er erwiderte damals: „Ich bin der Sohn Gottes und habe dem Kaiser höchst wichtige Mittheilungen über die Affaire der Kronprinzessin Louise von Sachsen zu machen. Mein Name ist Jakob Reich. Ich bin der Sohn Gottes." Mittlerweile waren Leute geholt worden, denen es gelang, den Irrsinnigen aus die psychiatrische Klinik zu bringen. Am 12. Juni vormittags schon ist Reich im Parlamente

erschienen. Dort verlangte er, man möge ihm eine Empfehlung an die Polizeidirek tion geben, damit er einen Paß nach China erlangen könne. Es wurde ihm bedeutet, er möge sich direkt an die Polizeidirektion wenden, da das Parlament mit Pässen nichts zu thun habe. Reich kam jedoch diesem Rathe nicht nach, sondern irrte in den Straßen herum, bis er die kaiserliche Equipage traf. Reich ist von dem Wahn befallen, daß ihm vor einem Jahre Gott erschienen sei und daß er deshalb mit dem Kaiser sprechen müsse

. Er wurde in der nieder österreichischen Irrenanstalt am 13. Juni von einer Anzahl Aerzte untersucht und diese kamen zu dem Schluffe, daß er ein durchaus harmloser Kranker sei, welcher der Jrrenanstaltsbehandlung nicht bedürftig ist, aber in einer Versorgungsanstalt unter entsprechen der Beaufsichtigung untergebracht werden soll. Auf Grund des Ergebnisses dieses Gutachtens wird die Ueberstellung des Jakob Reich in seine heimatliche Versorgung veranlaßt werden. Nachdem er das erstemal in Wien

in irrenärztlicher Behandlung ge standen, wurde er auch heim geschickt. In seiner Gemeinde Dukla stellte er sich dem Bürgermeister vor mit dem Bemerken, daß er geisteskrank sei und ver sorgt werden solle. Der Bürgermeister wies ihn aber mit der Bemerkung ab: „Schaun's, daß Sie weiter kommen. Sie sind gesünder als ich!" Den Rath befolgte Reich auch tatsächlich und kam wieder nach Wien. — ErschossenerHauptmann. Man meldet aus Marburg (Steiermark), 15. Juni: Der Haupt mann Kanz rom 47. Infanterie-Regiment

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Tiroler Post
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Seite 5 von 20
Datum: 13.07.1906
Umfang: 20
Schraffl, Reichsrats- und Landtagsabgeordneter Dr. Aem. Schöpfer und Landtagsabgeordneter Anton Winkler. Am gleichen Tage, vormittags nach dem Gottesdienste, wird eine Versammlung des christlich soziale« Vereines in Kirchdorf beim Winter st allerwirt Georg Waltl abgehalten. Sprechen werden: Reichsrats- und Landtags- abgeordneter Josef Schraffl, Sekretär Peter Nnterkircher aus Innsbruck und Bauernrat Niedrist. Zum ZolltarWreit zwischenHester- reich und Ungarn. Bon Reichsratsabgeordneten Dr. Schöpfer

besteht keine Zollgrenze, die Waren haben herüber und hinüber freie Einfuhr. Beide Staaten sind von - einer einheitlichen Zollgrenze gegen das Ausland abgeschlossen; rS ist ganz einerlei, ob von außen etwas in Oesterreich oder Ungarn eingeführt, oder ob von Oesterreich oder Ungarn etwas ins Aus land ausgeführt wird Für das ganze Gebiet der Monarchie gellen dieselben Aus fuhr- und dieselben Einfuhrzölle. Auf Grund dieses Zoll- und Handelsbünd- nisses schließen auch nicht die Staaten Oester reich

und Ungarn, sondern das ganze Reich, die österreichisch-ungarische Monarchie, schließt mit den benachbarten Staaten die Zoll- und Handelsverträge. Die drei wichtigsten Grund sätze in dem Wirtschafts Verhältnisse zwischen Oesterreich und Ungarn sind also: 1. Es be steht ein Zoll- und Handelsbündnis zwischen beiden Staaten, auf Grund dessen beide Staaten ein einheitliches Wirt schaftsgebiet bilden ; 2. d i e ganze M o n a r ch i e hat als einh eitliches Wirtschafts gebiet nach außen einen gemeinsamen

, daß das zwischenOe st er reich undUngarnbestehendeWirt- schaftSverhältnis bis Ende 1907 fortdauern soll, unter der Bedingung, daß keiner der beiden Staaten eine Verände rung beschließt. Diese Vereinbarung ist in Ungarn durch ein Gesetz, in Oesterreich durch eine kaiserliche Verordnung zu stände gekommen. Damals wurde in Aus sicht genommen, daß es wenigstens bis Ende des Jahres 1903, wo der Zolltarif und die Handelsverträge abliefen, sowohl in Oesterreich als auch in Ungarn gelingen wird, das Zoll

Zolltarif zu beschließen. Bei den Zoll- und Handelsver trägen hat man sich nämlich mit provisorischen Verlängerungen geholfen. Aber endlich hat das Deutsche Reich und haben auch andere Staaten die Verträge mit unserer Monarchie gekündigt und so sah sich die Regierung in die Notwendigkeit versetzt, neue Verträge zu vereinbaren und von den Parlamenten be schließen zu lassen. Angesichts dieser Sachlage hat das öster reichische Parlament Vernunft angenommen, den gemeinsamen Zolltarif in Be ratung gezogen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 27.07.1908
Umfang: 8
es, als ob im osmanischen Reich die Revolution ausbrechen und deren Stürme und Schrecken eine gewalttätige „Beruhigung" — zu welcher sich Rußland und England ja schon lange rüsteten — seitens europäischer Mächte zur Folge haben werde. In letzter Stunde nun hat der Sultan dem nach der Teilung Mazedoniens lüsternen England und Rußland einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er hat der Forderung der Jungtürken nach einer Konstitution entsprochen, somit der drohenden Militärrevolution vorge- bengt und der für den Thron

des Sultans gefahr vollen Bewegung gesetzmäßige Bahnen eröffnet. Mit diesem Schnippchen, das dä der zünftigen europäischen Diplomatie geschlagen wurde, tritt wieder ein Reich in die Reihen der konstitutio nellen Staaten ein; der Demokratie, die sich in der konstitutionellen Türkei trotz des beschränk ten Wahlrechts zu regen beginnen wird, ist ein neues, weites Feld eröffnet. Welche Folgen die Konstitution für das Reich des Sultans selbst haben wird, läßt sich heute noch nicht abschätzen. Wohl

; und auch politisch sind sie eine Partei der ländlichen Aristokra tie, der Offiziere und der reichen Kauf mannschaft, welche Schichten naturgemäß keine weitgehenden Reformen auf politischem Gebiet wünschen. Das einzige, was sie dem Volke versprechen, ist eine gewisse Linderung der Steuerlast. Als konstitutionelle Partei traten die Jung türken zuerst in den Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts in die O essen tlichkeit. Das os- manische Reich wandte sich damals unter den Schlägen, die es auf verschiedenen

Schlachtfeldern geholt. In dem gebildeten Teil der Bourgeoisie, der liberalen Beamten und einem Teile der die Interessen der aristokratischen Grundbesitzer ver tretenden Offiziere, entstand die jungtürkische Bewegung und diese suchte nach den Nieder lagen das Reich durch eine Konstitution zu ver jüngen. In ihrem ersten Manifest (1868) er klärte sie: „D er Absolutismus ist immer gefährlich, mag der Auto krat auch die vortrefflichsten Eigen schaften besitzen." Da aber den Jnng- türken jeder Zusammenhang

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 13.02.1903
Umfang: 16
, um sich kürzer auszudrücken, mit dem „Parla mente". Dem Parlamente obliegt es' nun auch, durch seine Beratungen und Beschlüsse das Volkswohl zu fördern und zu kräftigen. Wir wollen heute nicht darüber jammern, daß das „Parlament" in der Zeit der liberalen Aera bei seinen Beratungen für das Volkswohl die Bauern ganz vergessen hat und zumeist nur für das Wohl ergehen der ohnedies mit Glücksgütern reich Geseg neten sorgte, wir wollen auch nicht besonders darauf verweisen, daß die Gesetzgebung sich förmlich

darum bemühte, die armen Juden in Oesterreich zu Reich- tümern und die reichen Juden zu Ehrenstellen zu bringen, aber darauf wollen wir verweisen, daß heute Die nächste Nummer der „Tiroler Baut jene Gattung „Parlamentarier" selbst den Parla mentarismus zu Grunde richten möchte, die sich und ihre Hintermänner mit Hilfe der Gesetzgebungs maschine und zumeist auf Kosten der bäuerlichen Steuerzahler und der kleineren Geschäftsleute und Handwerker die Geldkatzen gefüllt haben, weil nun endlich

mit sich bringt. Was da die Christlichsozialen planen und an regten, wird dem Parlamente wieder zur Achtung im Volke und zur Arbeitsfähigkeit verhelfen. Auch in anderen Ländern, z. B. in England und Frank reich, wo der Parlamentarismus eine noch größere Rolle als in Oesterreich spielt, hat sich das Parla ment vor solchen „Abgeordneten" geschützt, die eS zn einem Kasperltheater machen möchten. Wenn in England ein Abgeordneter die Anordnungen des Präsidenten mißachtet und „Obstruktion" macht, so m-Zeitung

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 29.01.1908
Umfang: 8
12 ft.; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen u. Ankündigungs - Remtern entgegengenommen. Crscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. verterreiev - Ungarn. Die Millelekulreiorm. Die unter dem Voisitz des Unterrichtsministers tagende Enquete über die Reform des Gymnasiums beschloß einstimmig, Erleichterungen bei der Maturi tätsprüfung einzuführen, welche noch Heuer in Kraft treten sollen. Die Details wird das Unterrichts- minperium festflellen und anordnen. Ausland. DeutTches Reich

. (Geburtstag Kaiser Wilhelms.) Am 27. Jänner beging Kaiser Wilhelm seinen 50. Geburts tag. Dieser Tag wurde im ganzen deutschen Reiche und überall, wo Reichsdeutsche im AuSlande in größerer Anzahl wohnen, gefeiert. In voller Manneskraft tritt der Kaiser in sein 50. Jahr noch 20 Jahren einer Regierung, die für ihn voller Arbeit, für das Reich voller Segen waren. Trotz seine? kriegerischen Geistes und seines lebhaften Temperamentes war es seine stete Sorge, den Frieden zu erhalten

und das ist ihm ge- gelungen. In diesen langen Friedensjahren hat das deutsche Reich einen bewundernswerten Aufschwung ge nommen, den der Kaiser mit vollem Verständnis för dert, wo er nur kann. Auch wir im benachbarten, verbündeten und befreundeten Oesterreich nehmen regen Anteil an allem, was den deutschen Kaiser betrifft und wünschen, daß er dem deutschen Reich in voller Frische und Rüstigkeit noch lange erhalten bleibe. PerTien. (Der türkisch-persische Grenzstreit.) Der Befehlshaber der türkischen Truppen an der per

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 24.01.1908
Umfang: 8
oder Bauernhütte sich rackert, trete ein in die politisch eund gewerk schaftliche Organisation der Sozial- demokra tie, werde einKämpfer gegen Unrecht und Ausbeutung! Airchliches Einkommen und Grundbesitz in Oesterreich. Als sich Frankreich endlich dazu aufrafste, sich von dem Pfaffenvolk zu befreien, Belgien, ja sogar Spanien auf die Auszeichnung, die Davon gejagten beherbergen zu,dürfen, Verzicht leisteten, richteten sich die frommen Augen sofort nach Klösterreich, wie einst Johann Most Oester reich

nicht mit Unrecht umtaufte. Man konnte sich das nicht recht erklären, warum sie gerade Oesterreich heimzusüchen beschlossen haben. Und doch ist die Lösung so einfach: Sie betrieben ihren eigenen Berufsgenossen gegenüber Schmutzkonkur renz und eine eigenartige Lohndrückerei. Sie haben erfahren, wie gut es dem Pfaffenvolk in Oester reich geht und da sie übrigens keine gewerkschaft liche Organisation haben, überfluten sie einfach Gegenden, wo es ihren Berufsgenossen noch gut geht

. Anastasius Grün. * Der Schneeball und das böse Wort, Sie wachsen wie sie rollen fort! Eine Handvoll wirf zum Tor hinaus, Ein.Berg wird's vor des Nachbars Haus. Wilhelm Müller. * Eine stolz getragene Niederlage ist auch ein Sieg. Was hat also die Herrschaften nach Oester reich gelockt? In dieses Oesterreich des Hungers, des Elends, der Selbstmorde, der Tuberkulose, der Auswanderung? Tausende und Abertausende sterben bei uns an der Krankheit des Proletariats, ein Ozean von Tränen wird alljährlich

Strafe belegt ist. Der Umstand, daß eine Arbeitseinstellung in Form eines Streiks nach dem Koalitionsgesetz nicht mehr unter strafgerichtliche Sanktion ge stellt ist, steht der Anwendbarkeit der Gewerbe ordnung nicht entgegen. Der Schaden wurde widerrechtlich entgegen einer übernommenen rechtlichen Verpflichtung zugefügt, darin ist die Ersatzpflicht begründet. Diese gekünstelte Inter pretation des bürgerlichen Gesetzbuches in Oester reich als Praxis eingebürgert, würde dem Unter nehmertum

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Tiroler Post
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Seite 5 von 20
Datum: 24.05.1907
Umfang: 20
.) Redaktionsschl. Mittw. Manuskripte werde« nicht zurückgesandt. Inserate werden billigst nach Tarif be- rechnet u. nehmen solche alle soliden Annoncen bureaus^entgegen. Geldsendungen (Be stellungen) u. Leitungs reklamationen,sowie alle anderen Zuschriften sind zu adressieren: „Tiroler ~", Innsbruck, Post- Nummer 21. Innsbruck, Freitag, 24. Mai 1907. 6. Jahrgang Das große Sterben! Der 14. Mai sollte Antwort geben auf die Frage: Wie denkt das Volk in Oester reich in politischer Beziehung? Wel chen Parteien

Reichsrate wiederholt vorhergesagt, er fand aber taube Ohren. Nun liegt aber die große Gefahr für Oester reich weniger in den 60 sozialistischen Man daten, sondern in der Vergiftung der ganzen öffentlichen Meinung in Oesterreich, die durch die diesmaligen Reichsratswahlen blitzartig aufgedeckt wur de. Einkehr und Umschau wird da für Oesterreich sehr notwendig sein! Gegenüber diesem politischen Trümmer feld, das der 14. Mai geschaffen hat, gibt das Anwachsen der christlichsozialen Partei

in Stadt und Land, wie bei Reich und Arm, wie auch bei hochgebildeten und einfachen Männern des Volkes. Wenn es in Oesterreich einer Partei gestattet ist, sich Volks partei zu nennen, so ist es die christlich soziale, darüber ist sich heute Freund und Feind einig. Wir sehen neues Leben aus den Ruinm, die der 14. Mai geschaffen hat, erblühen. Die Gesundung unserer politischen Verhältniffe liegt in der sozialen Reform, für welche die Christlichsozialen seit Jahrzehnten eintreten. Soll aber eine gerechte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 04.06.1909
Umfang: 12
, die in Oesterreich ungefähr produziert werden, entfallen auf die er sten drei Länder zirka 17 Millionen, Niederöster reich und Schlesien zusammen gegen 3 Millionen, die übrigen 2 Millionen entfalten auf die gesam ten Alpenländer, von welchen Oberösterreich, Steier mark, Kärnten und Krain kaum den Eigenbedarf der Landwirtschaft zu decken vermögen. In Ti rol und Vorarlberg wird aber nicht einmal so viel Roggen erzeugt, um nur ein Drittel des Bedarfes der Bauern zu decken. Noch viel schlim mer steht

es in der Weizenproduktion. Nach den letzten statistischen Ausweisen erzeugt ganz Oester reich '14 Millionen Meterzentner Weizen, davon Böhmen Galizien und Mähren 11 Millionen; die restlichen 3 Millionen entfallen aus alle übrigen Länder. In Tirol und Vorarlb erg kommt die Weizenproduktion überhaupt nicht in Betracht und wir übertreiben gar nicht, wenn wir sagen: neun Zehntel des in Tirol und Vorarl berg verbrauchten Weizenmehles ist böhmischer, galizischer, größtenteils ungarischer Provenienz. Die Tiroler

gegen jede Fleischeinfuhr verschlossen sind und durch Gegenmaßregeln Oester reich auch sein Nutzvieh nicht ausführen kann, be schränkt sich die Fleischverforgung der österreichi schen Bevölkerung hauptsächlich auf Ungarn, Böh men und' Galizien. Die Großgrundbesitzer in diesen Ländern wissen die Situation sehr wohl auszu nützen. diktieren uns wahnsinnige Fleischpreise und bezahlen dem Bauer für sein Nutzvieh — der al penländische Nutzviehzüchter ist infolge der Grenz sperre ausschließlich auf den Jnlandsmarkt ange

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 02.06.1907
Umfang: 16
Werden die so dumm sein, aus lauter Gerechtigkeitssinn auf ihr Brot zu ver zichten ? Nicht nur die verwaltungstechnische Undurchführbarkeit, sondern auch die Stärke der politischen Kräfte verweist diesen Gedanken in das Reich der Hirngespinste. Dr. H. Rundschau. Inland. Die ersten Aufgaben -es neuen Parlamentes. In den ersten Tagen des Juni wird der Ministerrat zur Verfassung der Thronrede zusammentreten. In derselben wird auch auf den gegenwärtigen Stand des Aus gleiches mit Ungarn Bedacht

während Der Antlasritt im Vrirental. Wenngleich auch in den letzten 3—5 Jahr zehnten, insbesondere, seit brausend und schnaubend das Dampfroß unsere Berge durchzieht, sich Tirol stark modernisiert hat, so blieben doch in den einzelnen Tälern und Ortschaften althergebrachte Sitten und Bräuche, die teils den religiösen Charakter, teils die felsenfeste Treue zum Vater lande, d'es Tiroler Volkes kennzeichnen, erhalten. Der Volksdichter Rosegger sagt in einem Werke, daß kein Land Europas so reich an kirchlichen Aufzügen

. Gleichzeitig gesellten sich die Bauern von Kirchberg zu der bereits erwähnten Reiterei, fo daß sich nun die reitende Teilnehmerzahl insgesamt aus 133 Mann und Pferde belief. In Kirchberg hatte sich trotz der etwas trüben, regnerischen Witterung eine ungeheure Volksmenge aus nah und fern ange sammelt, die mit Interesse das religiöse Schau spiel schaute. Ge^en 2 Uhr passierte nun hier der „Antlasritt" das reich mit Fahnen und Tannengrün dekorierte Dorf und langte zirka 3 /J3 Uhr am Hauptziele

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 15.01.1909
Umfang: 8
. Der Antrag wird ohne Widerspruch angenom men. Tie Sitzung geschlossen. Nächste Sitzung heute Freitag 5 Uhr abends. Inland. * Friede mit der Türkei. Zwischen Oester reich-Ungarn und der Türkei ist nun ein Ueber- einkommen getroffen worden, welches in seiner Folge die Aufhebung der Boykottbewegung und eine Lösung der Spannung am Balkan bewirken dürfte. Oesterreich-Ungarn machte den für uns zwar teueren, aber unabweislichen Schritt und bot der Türkei für ihre seinerzeitigen Besitzungen in Bosnien

zurückzuführen ist, trat auch die Frage eines Zündholzmonopols und zwar sowohl in Oester reich als auch in Ungarn in den Vordergrund. Gefordert wird das Monopol hauptsächlich von den Fabrikanten selbst, welche erklären, daß sie bei Durchführung des Beschlusses aus Verbot der Verwendung des weißen Phosphors den Export verlieren und die Kosten einer völlig geänderten Betriebsweise nicht ertragen können. Natürlich hat diese Liebe für das Monopol bei allen Fabri kanten das Bestreben hervorgerufen, den Absatz

, vorwiegend gegen König Peter, dem die Schuld an der Nie derlage der serbischen Politik beigemessen wird, wenden dürften. Verschiedene einflußreiche Poli tiker machen sogar für eine Absetzung des Kö nigs zu Gunsten des kriegslüsternen Kronprinzen Propaganda. Unter solchen Umständen ist es wahrlich nicht zu verwundern, wenn auch ein König krank wird. Deutsches Reich. * Der Peters-Prozeß der „Münchener Post." Vor der Berufungsstrafkammer zu Mün chen beginnt am 18. Januar die zweitinstanzliche Verhandlung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 13.11.1908
Umfang: 10
Abgeordneter der Ad vokat Dr. Emanuel Karasso, ein Anhänger der Jungtürken, gewählt. Im allgemeinen ist die Stimmung in der Türket wieder ruhiger gewor den, auch die Boykottbewegung gegen österrei chische Waren hat an Schärfe nachgelassen. Dmztsches Reich. Der neueste Wilhelms-Skandal. Am Dienstag ist der deutsche Reichstag zusam mengetreten. Sein Zusammentritt stand natür lich im Zeichen des Kaiser-Interviews. Von allen Parteien, natürlich auch von den Sozialdemo kraten, wurden Interpellationen

. Gewährung von Zuschüssen aus gemeindlichen und staatlichen Mit teln an Vereinigungen, die ihren Mitgliedern bei eingetretener Arbeitslosigkeit Unterstützung ge währen. Durchführung Arier fortlaufenden Ar- beitlosenzählung. Baldige Einführung einer Ar beitslosenversicherung durch das Reich im An schluß an die bevorstehende Aenderung der Ar beiterversicherungsgesetze. Zur beschichte des Giietikarteils. Die Schädigung der eisenverarbeitenden Indu strien durch das Kartell der Wittgenstein, Roth schild

, ihnen in Wien eine Moschee zu er bauen, damit jeder Türke, der in Wien wohnt und nach Wien kommt, daselbst auch zu „Allah" beten könne. Die Toleranz des Parteipapstes für Oester reich in allen Ehren, wenn aber durch ein Bet haus der „Ungläubigen" der katholischen Kirche nicht Abbruch geschehen kann, dann wohl noch weniger durch eine den Katholiken näherstehende evangelische Christuskirche. Sollte daher die Entrüstung gegen die Chri stuskirche bloß ein christlich-klerikaler Schwindel gewesen sein?

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