475 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1898/21_12_1898/BRG_1898_12_21_2_object_806527.png
Seite 2 von 14
Datum: 21.12.1898
Umfang: 14
zu verwirklichen. Nun erst gelang es dem deutschen HauS Oesterreich, der „Casa d’Austria“, in der That, ein Weltreich zu begründen, wie es feit den Zeiten der Römer Europa nicht geschaut hatte. Burgund, also halb Frankreich und Belgien, die Niederlande, Spanien, halb Italien, Böhmen, Ungarn ward habsburgisch, ward kaiserlich und Karl Y. durfte es sogar wagen, die Inschrift ayf den Säulen des Herkules „Nec plus ultra“ zu verändern, in das stolze „Plus ultra!“ und ein Reich zu vereinigen, in dem die Sonne

anders ge worden. ES gehört zu den Lügen, die unseren Nachkommen kaum glaublich dünken werden, daß daS deutsche Reich mit dem Jahre 1866 oder 1870 nach langer Zerriffenheit geeint worden sei. Die faktische Thatsache ist vielmehr, daß eS nach langer politischer, rechtlicher und moralischer Ein- heit in zwei Theile auseinander gerissen worden ist. W«r haben nun zwei deutsche Kaiser, gerade so, wie da» römische Reich nach TheodosiuS zwei römische Kaiser hatte. Wir wollen da» weder rühmen noch beklagen

sollen. Damit soll auch nicht ge sagt werden, daß wir nicht viele Versäumniffe verschuldet haben. Nur da» soll damit bekräf tigt werden, daß trotz all' unserer Fehler noch nicht Alle» verloren ist, daß e» noch Zeit ist, uns zu besinnen zu unserem Heile und zum Heile de» gesummten deutschen Volkes. Noch steht un» ein reicher Wirkungskreis offen, noch sind es Aufgaben deutscher Kultur, die wir hier in Oester reich zu erfüllen haben. Und noch ist eS die Krone des heiligen römischen Reiches deutscher

Nation, die in der Schatzkammer der Habsburger aufbewahrt wird. Sie ist keine bloße Kuriosität, kein Museumsgegenstand geworden. Sie hat noch etwa« von der Kraft der alten Weihe in sich, und sie wird diese Kraft nie ganz verlieren. Freilich in der alten Wirksamkeit und Glanzes fülle wird sie nur dann sich bewähren können, wenn Volk und Reich wieder zu jenen großen, ewigen, heiligen Grundlagen zurückgekehrt sein wird, denn Oesterreich und Habsburg, denen das deutsche Volk und die ganze zivilisirte

1
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1891/01_04_1891/BRG_1891_04_01_2_object_804741.png
Seite 2 von 10
Datum: 01.04.1891
Umfang: 10
mehr darnach seine Macht auf Kosten deS anderen zu erweitern, da ihre Rechte natürlich nicht genau abgegrenzt waren. DaS Papstthum entwickelt sich auf Kosten des KaiserthumS in dem Maße, als dieses nicht verstand die idealen Bedürfnisse deS Bolkcs zu befriedigen. Dazu kam ein anderes. Das romanisch sprechende Reich Burgund, das den Südosten des heutigen Frankreich bildete, war später erworben worden, so daß da- Reich auS drei durch Personalunion verbundenen Königreichen bestand, von denen

jedes eine verschiedene Landessprache redete. Sie wurden nur zusammengehalten durch die höhere Idee der Reichseinheit. Hätten die Kaiser sich nun immer auf diese Länder beschränkt, welche eine zusammenhängende Ländermasse im Mittel punkte Europas bildeten und dadurch das Gleich gewicht im Welttheile aufrecht erhielten, so wäre vielleicht deS Reiches Herrlichkeit länger erhalten worden. Unglücklicherweise suchten aber die Hohcnstaufen das Reich durch das schöne König reich Sizilien zu vergrößern und legten dadurch

als „deutsche Volkspartei' wiederer stehen Der Gegensatz des neuen Klubs zur judenliberalen Partei ist ein noch viel ent schiedenerer, als früher, da eine Anzahl aus gesprochener Antisemiten aus Niederöster- reich in die deutsche Volkspartei eintreten dürften. Freilich fallen ein paar der bis herigen Mitglieder ab, so der Abgeordnete v. Kraus, der aus Familienrücksichten nicht dem Antisemitismus huldigen kann, und der Abgeordnete Pernerstorfer, der ganz zur judenliberalen Partei übergetreten

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1894/31_03_1894/BRG_1894_03_31_5_object_757269.png
Seite 5 von 12
Datum: 31.03.1894
Umfang: 12
wird. Mit den Vorarbeiten wird demnächst begonnen wer den. Der Bau soll bi» längstens 1. Oktober d. I. vollendet sein. g Der gtvlintv „Keichobotr' aud fHcraa» Wir lesen in der Berliner „Gwmania' eine Notiz mit der Neberschrift: „Line Mahnung an den Reich» boten, zu größerer Höflichkeit und Vorsicht', deren Anfang lautet: Die Thatsache, „daß die inMeranzurKurlebenden deutschen Eoan« gelischen einem Dominikanermönch nachlaufen, der dort seit einiger Zeit mit großer Beredtsam- keil Borträge hält,' preßt dem Berliner ortho

doxen Reichsboten den Wunsch aus: „Mühte Gott einmal einen Herold der evangelischen Kirche hierher senden, der.aller Herzen nicht an sich risse, wie der Dominikaner, sondern aus dem Taumel der Unklarheit und Sinnlichkeit heraus zu der ew gen Qrelle göttlicher Wahr heit, die wir in dem unverfälschten Worte Götter finden.' Der „Reich-bote' erklärt in derselben Nummer, in der die angeführten Worte stehen: „Für den evangelischen Geistlichen gibt e» in geistlichen Dingen nur eine Autorität

, und da ist Gatte» Wort.' Ueber Die Gegenüberstellung oom „unverfälschten Warte Gatte»' und „Taumel der Unklarheit und Sinnlichkeit' können wir, sofern letzterer Satz einen Seitenhieb aus den Katholizismus enthalten sollte, doch nicht so ganz ruhig hinweggehen. Der Reich-bote wird un» genau die Bücher oder Stellen der heiligen Schrift angeben, welche von der katholischen Kirche verfälscht worden sind. So lange er diese» nicht gethan hat, werden wir diesen seinen starken Borwurf als eine grobe Verletzung

Palmer alle Pre diger nachdrücklichst, dem Volke nie zu sagen, daß diese oder jene Stelle von Luther falsch übersetzt sei. dies sei ein Geheimnis, das durch aus verschwiegen werden müffe, man solle höch sten- nur dirs zugeben, daß die Urbersetzung unklar, undeutlich sei. Wenn wir un- nicht täuschen, so lasen wir erst in den letz'en Tagen im Reich-boten die Verse: „Wer die Wahrheit kennt und sagt sie nicht, Der ist fürwahr ein erbärmlicher Wicht.' So polemisirt die „Germania' noch weiter. Man ersieht

also hieraus, daß der „Reich-bote' seine Spitzeln in Meran hat, welche unsere protestautischen Kurgäste auf Schritt und Tritt bewachen. Die „Diener am Worte' mögen doch die Christen au» dem Reiche hier in Meran nicht hindern, nach der Mehrheit zu forschen und ihr Heil zu wirken. Kruhttagssest. Für da» vom Meraner Bizyklrklab über Einladung der Kurvorstehung am 8 April in Aussicht genommene Frllhjahe»- wettfahren gibt sich große» Interesse kund, und zahlreich werden besonders die auswärtigen Radfahrer fein

3
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1901/29_05_1901/BRG_1901_05_29_3_object_761811.png
Seite 3 von 20
Datum: 29.05.1901
Umfang: 20
von tirolischen Abgeordneten auf die Bc- nachtheiligung und stiefmütterliche Behandlung Tirols hingewiesen worden. Gemeinden, darunter die von Meran, Bozen, Innsbruck treten im Verein mit anderen Corporationen noch eigens an die Regierung heran, um aus dem für das Reich in Aussicht gestellten Goldregen den für Tirol treffenden Theil zu retten. Mit dem Wohlwollen der Regierung allein, wenn es nicht durch die Zuweisung einer entsprechenden Quote aus diesem Goldregen an Tirol bethätigt

, kann man sich vorstellen, das- er die einer anderen Macht annehmen würde!? Dann inter pelliert man den Reich-krieg-minister wegen Be urlaubungen in der Landwehr, die den Krieg-- minister genau so viel angeht, wie den Lande-- vertheidigung-minister der Armee. Noch toller ist aber wohl, das- er und Herr Dr. Sylvester (ein Jurist!) einen Antrag auf Abänderung des Wehr- gesetze- einbringen, obgleich die Wehrgesctzgebung doch vor den Reich-rath gehört! Die Herren Antragsteller müssen die Verfassung, die sie be- eidigt

Beitrag an Herrn Schönerer ciuseudcn. „Heil!' L^retkttch! Die „Unv. D. Worte' bringen die folgende Kunde: „Es ist doch be reit- wiederholt in die Oeffentlichkeit gekommen, das- die Gemeindevertretung von Krem- unter Führung der deutschen Volk-parteiler, nämlich de- Landtag-abgeordneten Hofbauer und de- Reich-rath-abgeordneten Kleewein die Bi-- marckstraße abgelehnt hat. Abg. Schönerer der seit 10 Jahren in Krem- wohnt, wird nun im Herbste nach Wien übersiedeln . . .' Wenn den Kremsern nicht der Senf

4
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1901/12_06_1901/BRG_1901_06_12_3_object_762097.png
Seite 3 von 16
Datum: 12.06.1901
Umfang: 16
«**»i<tz. Heute liegt cine interessante Kundgebung des Alldeutschen Verbandes im Deutschen Reiche' vor. Vorletzten Sonntag wurde in lllm der dies jährige Gautag der süddeutschen Ortsgruppe des Alldeutschen Verbandes unter Vorsitz von Dr. Schultheiß abgehalten. Aus den Verhandlungen wird im „Schwab. Merkur' mitgetheilt, dass eine Aussprache über das Verhältnis der All deutschen im Deutschen Reich zu denen in Oesterreich, also des Deutschen Verbandes zu der „Alldeutschen Vereinigung' der dcntschradi- calen

Abgeordneten im österreichischen Rcichsrath stattgefunden habe. In den Kreisen des All deutschen Verbandes habe es seinerzeit peinlich berührt, dass die Vertreter der Schöncrcr-Wolf- Partci die Bezeichnung Alldeutsche ohne alle Rücksicht auf den Alldeutschen. Verband und dessen Stellilng über dem Partciwesen gewählt haben, wodurch in Oesterreich und außerhalb desselben die Meinung entstehen konnte, dass der Alldeutsche Verband sich mit den Zielen und dem Auftreten der Dcutschradicalen in Oester reich

solidarisch fühle. Demgegenüber habe der süddeutsche Gautag jetzt von neuem festgestellt, dass der Alldeutsche Verband als überkonfessio neller Verein die sogenannte „Los von Rom'- Bewcgung zu betreiben stets abgelehnt habe, und ebensowenig die jüngst wieder von Schönerer formulierte Forderung einer Aufnahme der ehe maligen deutschen Bundesbrüder Oesterreichs in das heutige Deutsche Reich zu unterstützen ge neigt sei. Eine Förderung des österreichischen Dcutschthums sei auch im Rahmen des von Bismaick

werde. — Also selbst ein Theil der Alldeutschen im Deutschen Reiche weist die Bestrebungen der „Alldeutschen' in Oester reich zurück: Herr v. Körb er jedoch lässt ibnen die weiteste Duldung angcdcihen. Das lässt doch tief, sehr tief blicken! Ausland. Dentschknnd. Im St. Hedwig-Kranken- hausc in Berlin ist der Legation-rath Friedrich v. Kehler gestorben, einer der verdienstvollsten Förderer de» katholischen Leben» in Berlin und einer der treusten Vorkämpfer der katholischen Sache im Deutschen Reiche. Friedrich v. Kehler

5
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1901/30_10_1901/BRG_1901_10_30_3_object_764837.png
Seite 3 von 16
Datum: 30.10.1901
Umfang: 16
trugen reichen Flaggen- schmuck und waren mit Taxgewinden, Guirlanden und Wappen reich, sehr reich und geschmackvoll geziert. Viel Arbeit und Geld ist da drange gangen. Die Festlichkeiten begannen am SamStag mit der Eröffnung der Fest- und Freischießen-, de- Diöcesanmuseum», der Ausstellung dc» Dom schätze-, der Eröffnung de- Leo Waisenhäuser Abend- war großer Fackelzug. AI- Festgäste hatten sich eingefunden der Ver> treter Sr. Majestät de- Kaiser- Erzherzog Eugen, am Vorabende weilte

auch Fürstbischof Eugen Karl von Trient dahier, Bischof Dr. Kaltner von Salzburg, Se. Excellenz der Herr Statt halter Graf Merveldt, Landc-hauptmann Graf Brandi-, Landeshauptmann von Vorarlberg Ad. Rhombcrg, Mitglieder der Prälatcncurie, der Behörden, Reich-raths- und Landtag-abgeordnete, Bürgermeister Dr. Lueger, Vicebürgermeister Strohbach mit mehreren Gcmcinderäthen von Wien u. s. w. u. s. w. Die Stadt Meran war durch den Bürgermeister Dr. Weinberger, mehreren Magistrat-räthen und dem Curvorsteher

feierlichen Pontificalamle kam Mitterer- neueste Salvator-Meffe durch den Domherrn und de- OrchesterS der Männergesangverein- zu ge lungenster Aufführung. Der Hymnus zum Offer- torium hatte einen Brixener Fürstbischof, Johann Platzgummer, (f 1647) zum Componisten. Mit Spannung hatte Alle- auf den historischen Die Gaffen und Straßen der Zuschauern gefüllt, ebenso die und Mauern und die Fenster, wahrhaft großartig und reich er vergegenwärtigte un- einige Hauptzüge au- Brixen- Vergangenheit und Gegen wart

6
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1896/22_01_1896/BRG_1896_01_22_2_object_769454.png
Seite 2 von 14
Datum: 22.01.1896
Umfang: 14
und niemandem zu Leide im Rathe der Völker feine Stimme zu Gunsten des Friedens zu erheben, hat das junge Reich sich un gestört dem Ausbau seiner inneren Einrichtungen über lassen können. .In freudiger Begeisterung über die heiß er! ehnte und schwererrungene Einheit und Machtstellung, in 'festem Vertrauen auf die Führung des großen Kaisers und auf den Rath bewährter Staatsmänner, insonderheit seines Kanzlers, des Fürsten von Bismarck, stellten sich die werkthätigen Kräfte der Nation rückhalt los

in den Dienst der gemeinsamen Arbeit; verständnis voll und opferbereit bethätigte das Reich seinen Willen, das Erworbene festzuhalten und zu sichern, die Schäden des wirthschaftlichen Lebens zu heilen und bahnbrechend den Weg zur Förderung der Zufriedenheit der ver schiedenen Klassen der Bevölkerung vorzuzeichnen- Was in dieser Beziehung gesckiehen und geschaffen ist, dessen wollen wir uns freuen. Neben der Ausbildung unserer Wehrkraft, welche zum Schutze der Unabhängigkeit Unseres Vaterlandes auf der Höhe

zur Gottesfurcht und Treue gegen daS Vater land, das sind die Ziele, welche das Reich unablässig erstrebt hat- So werthvoll aber die bisher erreichten Erfolge auch sein mögen, nicht müde werden wollen wir bei der Fortsetzung des uns vorgezeickneten Weges. Der weitere Ausbau der Reichseinrichtungen, die Festigung des Bandes, welches die deutschen Stämme umschlingt, die nothwendige Abwehr der mancherlei Gefahren, denen wir ausgesetzt sind, erfordert neben den Ansprüchen einer schnell voranschreitenden Ent

, um so in gemeinsamer Arbeit die Größe und das Glück des geliebten Vaterlandes zu fördern. Geschieht dies, so wird, das hoffen wir zu versichtlich, auch ferner der Segen des Himmels uns nicht fehlen, Dann werden wir, wie in jener großen Zeit, geeint und fest allen Angriffen a>lf innere Un abhängigkeit begegnen und ungestört der Pflege unserer eigenen Interessen uns hingeben können. Das deutsche Reich aber wird, weit entfernt davon, eine Gefahr für andere Staaten zu sein, begleitet von der Achtung und dem Vertrauen

7
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1901/11_05_1901/BRG_1901_05_11_2_object_761419.png
Seite 2 von 18
Datum: 11.05.1901
Umfang: 18
leiben. Dabei wurde auch die verfaffungSrechtliche Competenzfrage aufgeworfen, in welcher die große Bedeutung der pragmatischen Sanction allseits anerkannt wurde. Wie in Ungarn, so ist eS auch im diesseitigen Parlamente keinem einzigen Redner beigefallen, die Bedeutung der pragmatischen Sanction als des eigentlichen Reich-grundgesetze- irgendwie zu bestreiten oder anzutasten. Bekannt- lich ist die pragmatische Sanction seinerzeit nicht blos allen Landtagen der damals unter Habs burg» Scepter

mit aller wünschens werten Klarheit den aggressiven Protestantismus, der in der gegenwärtigen Verfassung ein förm liches Privilegium für protestantische Proselyten- macherei und Katholikenhetze erblickt. Die all deutschen Herren vom Berge machen allen Ernstes Miene, der Oeffentlichkeit weiß zu machen, dass sich ihr „LoS von Rom!' weder gegen O.ster- reich noch gegen die katholische Religion richtet. Wenn man die Auslegungen de» Herrn Abge- ordneten Bareuther liest, so möchte man fast glauben, dass diese Bewegung

.' — Die Alldeutschen zeigten sich diesmal — welche Ironie — sehr besorgt, weil die Erklärung des Thronfolger» die Frage der Thronfolge aufrollen und Ver wicklungen ernster Art herbeiführen könnte. Die Furcht um Oesterreich» Zukunft ist an den Deutschradicalen ebenso lustig al» neu, haben sie doch erst Sonntag erklärt aus dem „BolkStage', das» sie sich „vorläufig' noch al» zu Oester reich gehörig betrachten, und alle» übrige der — Weltgeschichte überlasten.' Da» erstere können sie ruhig heute schon bleiben lasten

bedingungslos, dieser bedingungsweise. Dieser ablehnende Beschluss wird der für den 20. ds. anberaumten Aus- schusssitzung der deutschen Section zur Kenntnis gebracht und von dem Präsidenten Schreiner begründet werden. Und <St?af ©w»*f i ? Wie weit die Kühnheit der reich-deutschen Faiseure der ,,Lo» von Rom'-Bewegung reicht, da» zeigt der nachstehende Dresdener Bericht in der „N. Fr. Pr.': „Die sächsische Landessynode nahm am 2. ds. einstimmig eine» Antrag an, nach welchem dieselbe ihre ungetheilte

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1920/28_08_1920/BRG_1920_08_28_2_object_756190.png
Seite 2 von 8
Datum: 28.08.1920
Umfang: 8
ist. Damals bandelte eS stch darum, die Autonowtesrage einer Lösung entgege zuführen, die das Gefüge deS öster reichischen GeiamtstaateS festigen uad die hiezu dien lichen Reformen bringen sollte Die Verwaltungsorgauisation und Gesetzgebung war damals, von geringen Abwetchunaen abgesehen. In allen Kronländern gleichgeartet. Es ließen stch deshalb damals leicht einheitliche Grundsätze aufstelleu. Heute hat stch die Lage verschoben. Südtirol ist einem Reich eingegltedcrr, dessen soziale Struktur

deS in ihr vertretenen Grundsatzes der Selbst verwaltung schon an stch eine neuzeitliche, fortschrittliche Entwicklung gegenüber dem tlolientscheu Prinzip der Zen. traliiatton bedeutet. Man blicke nur auf England, das mit feiner Selbstverwaltung wohl das bestverwaltete Reich auf der Erde ist. Auch ta Frankreich und Italien gewinnt die Idee oer Selbstverwaltung sRegioualismuS) n ehr und mehr Anhänger. Natürlich läßt sich unsere Autouomte tu Zukunst noch verschiedenen Reformer, im Sinne der oben dargelegten Verbindung

Realrolitik neirm man es — ist zwar charakterlos, aber erfolgreich. Erst verfeindete sich Lloyd George beinahe mit Frank reich wegen der Rnßlandpolitik, weil er den Russe», so-» lange sie im Glücke waren, goldene Brücken zu bauen: beftxcbi war, während Frankreich die Poleir zu uiuerT stützen trachieie. Jjn frostiger Unnahbarkeit fuhr er durch ganz Frankreich rrach L-izerri, ohne den Persuch z' machen, mil Millerand oder einer anderen, sraichösischen Amtsst person einen «Pieinnngsaustaiisch herbeizuführen

9
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1903/12_08_1903/BRG_1903_08_12_3_object_776926.png
Seite 3 von 12
Datum: 12.08.1903
Umfang: 12
Der Burggräfler Seine Kindheit war nicht reich an Ereignissen. Das s erteilte, wiederholte die Volksmenge _tm Chöre das Schicksal aber meinte es gut mit ihm, es gab ihm ein wohlgeformtes Antlitz und eine hervorragende Intelligenz. Don Fusarini, Pfarrer von Riese, ge wann den jungen Mann lieb, der einen großen Wissensdrang und eine große Neigung zur Fröm- Llttsrit«rt auf den Amen und brach ebenso wie im Augenblicke derldeirt«« (Coens. In Marseille feuerte Krönung in begeisterte Ovationen

Sie den Namen des Nachfolgers in Mantua?' „Nein.' „Wohl, kommen Sie mit mir!' In sein Privatoratorium geführt, gab er ihm! zogen ist, das päpstliche Breve, welches Sarro zum Bischof!Reich.' von Mantua ernannte. Dieser wurde fast ohnmächtig vor Schreck und bat, ihn von diesem Amt zu be freien, da er sich ihm nicht gewachsen fühle, aber alle Bitten halfen nichts, und er blieb auf dem Posten und hinterließ die Spuren einer außerordent lichen Tätigkeit und eines guten Wollens. Nach Mantua begab

mit einem dreifachen „Hoch!' auf das „glorreiche Geschlecht der Hohen- zollern', welchem auch die Ostmärker den tiefge fühlten Dank aussprechen müssen für die herrliche Führung des deutschen Volkes in schweren Tagen. So sprach ein „Vertreter' der Deutschen in Oester reich. Und die 2000 österreichisch.n T- rner stimmten begeistert in das „Hoch' ein. — N ich solchen Szenen darf man sich nicht wundern, imnn die Reichsdeutschen den Charakter der österreichischen Deutschen immer mehr verachten lernen

10
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1921/12_11_1921/BRG_1921_11_12_1_object_799672.png
Seite 1 von 8
Datum: 12.11.1921
Umfang: 8
kommerziell un- keine Rede, doch ist es klar, daß durch diele Verh n* ...U.. 9 .y,..HV,« .... H Litt' .JitUL, IfirilJ l| l IV 11UL, UUO imiU/ lUl|l < erhandtuu- pergWchlich stärker als 'zur Zeit, als es den gegen- gen die Erledigung der BurgeulandSfrage sehr beschleunigt ,wattigen. gekündigten Handelsvertrag abschloß. Frani- werden wird. Man spricht davon, daß Z t a I i e n die reich kann das Risiko eines Zollkrteges gegen Italien auf Be r m i tt l e r rv tle übernvmmeu l,ab.'. da es Ztalien sich nehmen

be- grüßenswcrt und es wird schon dann von cinein prak tischen Erfolge begleitet sein, wenn' es dem Minister präsidenten nun gelingt, der Reichsrcgierung gezenübe- als ein überzeugter Interpret der baper. Auffassungen und Wültsche aufzutteteu. Es war der Pflege der Be ziehungen zwischen Bauern und dem Reich ohne Zweifel abträglich, daß das rein persönliche Verhältnis des Vor gängers des Grafen Lerchenfeld zu den Männerit der Wilhelmstcaße ein gespanntes war nicht nur die Schuld v'es Herrn v. Kahr

ein hesvlld res Verdienst erwerben, weil» ihm bei dieser Gelegenheit gelingt, die interessierlen Kreise in Berlkii von deai Ernste „nd der Bedcuttlng der Par teitags-Beschlüsse. vor alle»' der födecalistischen Rn.ttn tion. zur überzeugen. Neuerliche Drohungen gegen Deutschland. Berlin. '12. Nov. Wir bekannt ist in Berlin eine 'Abordnung der Reparalionskommission eingetrosfen. Frank reich droht, im Falle daß Drulschlarrd die Reparations summe nicht zahlkl mit der Beschlagnahme der deutstheir Kunstwerke

11
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1893/18_01_1893/BRG_1893_01_18_3_object_750232.png
Seite 3 von 12
Datum: 18.01.1893
Umfang: 12
bereits unterrichtet. t Am zweiten Tage wurden, wie aus Paris l telegraphirt wird. Cottu und Eisiel vernom i men. Cottu erklärte, er stehe der Berthei- ! lung von Panamageldern völlig fremd. Er habe J große Anstrengungen gemacht, um daS am Ka- ; ; nal arbeitende Personal, das er für viel zu zahl reich hielt, zu verringern, sei aber von Charles de LesiepS hieran verhindert worden. Eiffel, be- j fragt, ob es richtig sei. daß er 18 Millionen ! für Beschaffung von Material in Empfang ge- : nominen

reich hat Ribot als Präsidenten und be steht aus Mitgliedern des Kabinets Loubet, nur Loubet und Freycinet wurden vor die Thüre gesetzt. Marinemillister ver- ? mochte Ribot bislang keinen aufzubringen. ; Die Lage des Präsidenten, des Kabinets Ribot sowie der Kammer ist eine schlimme. ; Präsident Carnot kann sich von dem Vorwürfe nicht rein waschen, daß er von der Mitschuld der Herren Rouvier, Jules , Röche, Burdeau rc. an dem Panama- ! schwindet gewußt und diese trotzdem in's' ; Ministerium berufen

für die Republikaner werden, und in dieser harten Prüfung werden sie erkennen, vaß der größte Fehler, welcher seit der Begründung der Republik begangen wurde, darin besteht, daß die Kammer die gesammte verfassungsmäßige Gewalt an sich ge rissen, den Senat zur Nichtigkeit und den Präsiden ten zu einer Schattenfigur herabgedrückt hat. Frank reich wird vom Radikalismus regiert, der überall Unheil stiftet, wo er mächtig wird und durch seine Unfruchtbarkeit die Keime einer natürlichen Ent wicklung löstet. Der Präsident

13
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1893/01_03_1893/BRG_1893_03_01_2_object_750934.png
Seite 2 von 14
Datum: 01.03.1893
Umfang: 14
, (d. h. Verfolgung von ausschließlich landwirth- schaftlichen Interessen gegenüber den Geldmän nern), welche (Bewegung) er sehr ernst nehme und deren Tiefe er nicht verkenne. Er versicherte, ein durch und durch konservativer Mann zu sein, aber kein Agrarier. Wollte man da» Reich agrarisch regieren, so würde dasselbe bald vor schweren Katastrophen stehen. Er ist besorgt über die reißende Geschwindigkeit, mit welcher die den verschiedensten Beweggründen entsprin gende Besi tzlosenbewegung immer stärker auf trete

ihre Forderungen wenigsten» scharf sormuliren werden. Nicht um den Ruf: „Mann über Bord!' dürfte es sich handeln, sondern um daS Schiff, auf dem die deutsche Flagge weht, um Kaiser und Reich. Diese Rede machte im Hause sichtlichen Eindruck. Die Abgeordneten hatten sich in der Nähe des Platzes des Reichs- kanzlers zusammengedrängt. Die konservativen Redner beeilten sich, zu erklären, daß sie nur wirthschaftlich, keineswegs politisch oppositionell seien und daß sie als gute Royalisten die Be wegung in ruhige

, die bestandenen Verhöre, die Angst vor dem kommenden Gerichte, steigerten sein Uebel in dem Maße, daß er ihm nun rasch zum Opfer fiel. Sein Leichnam wird — weit weg vom verhängnisvollen Rom — in Neapel bestattet. Neuer Srnalsprasident in Frank- reich. Jules Ferry wurde am Freitag abend mit 148 von 229 Stimmen zum Präsidenten des Senats gewählt. Magnin, welcher eine Kandidatur abgelehnt hatte, erhielt 26 Stimmen. Die Wahl Ferry.s wurde mit Beifallsrufen begrüßt. Ferry steht im 61. Lebensjahre, erfreut

16
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1893/04_03_1893/BRG_1893_03_04_3_object_751005.png
Seite 3 von 12
Datum: 04.03.1893
Umfang: 12
wird durch Ergreifung ; des Rekurses an die Finanzlandesdirektion und event, an daS Finanzministerium, nötigenfalls durch Beschwerde an den LerwaltungSgerichtShof Abhilfe geschaffen werden könne». St Leonh ard (Passeyer), 1. März. (W e g b a u). Die vielen Vortheile eines gut . angelegten Weges in unser Thal sind in frühern \ Artikeln zur Genüge dargelegt worden; damit ist; aber nicht behauptet worden, daß jeder einzelne j Mensch dadurch reich werden müßte, oder daß ein ^ solcher Weg keine Nachtheile

. Derselbe wird ob I seiner musikalischen Kenntnisse nach 4wöchenl j lichem Dienste bei der Rekrutenabtheilung der j RegimentSkapelle zugetheilt. Der junge Nieder- ; stätter beherrscht jedes musikalische Instrument ’ meisterhaft. — Gestern wurde unter allgemeiner I Betheiligung der Bevölkerung daS 13jährig« ! und einzige Töchterchen der Eheleute Josef uud ! Anna Lehmayr, Kellerback, begraben. DaS Kind j hätte Aussicht gehabt, seinerzeit eine der reich- , sten BürgerStöchker von Kältern zu werden. © Trient, 28. Febr. (Verschiedenes

.) Auf Grund der Statistik des italienischen Finanzministeriums ist festgestellt, j daß die Ausfuhr italienischer Weine nach Oester- ■ reich-Ungarn im Jahre 1892 sich auf 829.673 : Hektoliter belief; im Jahre 1891 wurden 599.422 : Hektoliter iwportirt. — Am 19. d M. fand zu ' Creto die feierliche Dekorirung des k. u. k. Ober- i lieutenants Mayer des Jägerregimentes mit dem I Offiziersverdienstkreuze, sowie die Bertheilung von 4 Ehrendiplomen an Soldaten desselben Truppen- ; lörpers statt. Genannte

17