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Tiroler Post
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Seite 5 von 20
Datum: 24.04.1908
Umfang: 20
der christlichen Sozialresorm hat sich durchgesetzt. Er hat in den Städten den Kampf aufgenommen gegen den Liberalismus Der Leidenskönig und sein Reich. (Nachdruck verboten.) Bon Professor Dr. S. Waitz. Wenn das Abendglühen den Rosen garten, das Wahrzeichen von Bozen, verklärt, erinnert man sich wohl der schönen Sage, die diese Bergesgruppe umspielt. Laurin, der König der Zwerge, so erzählt die Sage, hatte ehedem in diesem Gebiete sein märchenhaft schönes Reich voll Herrlichkeit und Pracht und Glück und Wonne

, wie sie „die Welt" nur bieten kann. Und einstmals zogen deutsche Ritter des Weges und folgten der Lockung König Laurins in das Reich der Freude. Tenn der König hatte die Schwester eines dieser Ritter vorher dahin entführt und sie zur Königin seines Märchenlandes gemacht. Und die Ritter sahen dort im Rosengarten des Kö nigs der Zwerge, all die Pracht, die funkelnden Edelsteine und konnten sich laben am köstlichen Mahle und dem schäumenden Weine und sich er freuen an Spiel und Tanz und herrlichen Lie dern

Freude auf Erden. Und gegenüber dem „Rosengarten", dem sagenhaften Reiche König Laurins, dem Sinn- hild weltlicher Freude, erhebt sich am Fuße des Penegal ein anderes Reich, das Reich eines größeren Königs. Es ist kein märchenhaftes Reich, und wer vorübergeht, wird nicht gelockt durch die Kunde täuschender Freuden, es ist das Reich ernster Wirklichkeit, das Reich der Schmer zen und Leiden, das Reich des Elends und der Trübsal, das Reich des Todes und seiner Schrecken; aber es ist das Reich des Königs

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 11.02.1926
Umfang: 8
eines Kalcndervierteljahres durch eingeschriebene Karte. — Der Anzeigenteil steht nur Deutschariern offen. 7. Zahrgang Innsbruck, Donnerstag, üen 11. Zebruar 1926 Zeige 6 Für das Reich aller Deutschen. (Rede des Pfarrers Dr. Ludwig Mahnert auf dem .40. Reichskommers der Burschenschaften Groß-Berlins.) Diese vaterländische Weihestunde, die dem 40. Reichskommers der Burschenschafter Groß- Berlins vorausgeht, wird beherrscht von der Cr- innerung an das große geschichtliche Ereignis der Reichsgründung vor 55 Jahren im Spiegelsaale zu Versailles

und von den: Gedanken der Einheit des deutschen Volkes. Das Deutsche Reich, oder wie wir es drüben in Oesterreich ganz einfach nennen, mit Inbrunst, mit heiliger Andacht, mit einem Herzen, das ganz Liebe ist, das ganz Heimweh ist, und unsere Stim me zittert dabei, und in unsere Augen kommt ein feuchter Glanz: Das Reich! Wir kennen alle das Bild von Anton von Werner: die Ausrufung des deutschen Kaiserreiches. Fürst Bismarck, im weißen Waffenrock seiner Halberftädter Kürassiere, verliest das Schriftstück

zu werden. Ja, die aus dem Bewußtsein der Einheit des deutschen Volkes heraus geborene Einigkeit aller deutschen Stämme schuf das einige Deutsche Reich. Es hat lange gedauert, es hat'Jahrhunderte ge dauert, bis dieses Bewußtsein der Einheit sich durchgesetzt hatte. Die wechselvolle Geschichte des e r st e n Rei ches, des heiligen römischen Reiches deutscher Ratton, ist eine Geschichte des Kampfes aller ge gen alle, der im deutschen Wesen liegende Drang nach Freiheit, Selbständigkeit und Eigenbrödelei schürte immer wieder das Feuer

aus die Dauer das deusiche Herz nicht befriedigen, und ein junger Wiener Dichter hat recht, mhm er singt: „Das erste Reich der Deutschen, das war uns allzu fromm, da holten sich die Kaiser die Krone gar in Rom! Das zweite Reich der Deusichen, das war uns viel zu klein. Cs ließ viel tausend Brüder durch seine Tür nicht ein!" Das Wort „Vaterland" im Wahlsvruch ter Deutschen Bur schenschaft wurde vielfach zu eng gefaßt; man ver stand darunter nur das Reich, man setzte deutsch und reichsdeutsch

als gleichbedeutend nebeneinan der und vergaß darüber, daß jenseits der Grenzen deutsche Brüder wohnen, deren Traum, deren Seh nen, deren Hoffnung es ist: zu erleben das d r i t t e d e u t s ch e R e i ch! „Das dritte Reich der Deutschen, dem wir uns liebend weih'n, Es muß um vieles größer, um vie- les deutscher sein!" Die Einheit des deusichen Volkes erheischt na- turgemäß auch einen einheitlichen deutschen Staat, ein Großdeutschland, das alle Deut- scheu in Mitteleuropa umfaßt, und so lange dieser Traum

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Alpenland
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Seite 3 von 10
Datum: 17.12.1925
Umfang: 10
; daß 1648 Holland und die Schweiz aus dem Reiche ausschieden; daß die Freigrafschaft Burgund, Elsaß, Lothringen, Belgien verloren gingen; daß unsere Flußmündungen alle in stem- den Händen waren. Langsam löste sich Oesterreich von Deutschland. Crdmannsdörffer schreibt in Onkens Weltgeschichte: „Rudolf iv. §at der Po litik seines Hauses für alle folgenden Zeiten Rich tung gegeben: völlige Unabhängigkeit vom Reich, soweit dasselbe Pflichten auferlegt; striktie Ver bindung mit dem Reich, soweit

), Elsaß- Lothringen (1871). Sie brachten die Mündungen unserer Sttöme wieder in brutschen Besitz, und es begann ein neuer Aufschwung deutscher See geltung. Gegenüber den Neuromantikern muß doch be tont werden, daß nicht das von Bismark errichtete Deutsche Reich, sondern die zusammengeheiratete österreichisch-ungarische Doppelmonarchie „ein künstliches Gebäude" war. Wer unbefangen die geschichtliche Entwicklung seit 1648, seit dem Zu samenbruche des alten Reiches betrachtet, der er kennt

in der Ausbreitung des Kurfürstentums Brandenburg, in der Entstehung der preußischen Großmacht und des neuen deutschen Reiches ein organisches Wachstum. In der napoleonischen Zeit erwachte mit aller Gewalt das deutsche Na tionalbewusstsein und die Sehnsucht nach einem neuen deutschen Reich. Leider konnte man in der 1. Hälfte des vorigen Jahrhunderts, ttotz allem Deutfchbewußtsein, ttotz der edelsten nationalen Gesinnung, nicht loskommen von universalen, weltbürgerlichen Ideen. Preußens Könige Fried rich Wilhelm

an verschiedenen Orten halten mußte, un sere Hoffnung mit den Worten ausgesprochen: „Kleindeutsch, Großdeutsch, Alldeutsch! Das ist die Linie, auf der wir uns seit 100 Jahren bewe gen. Die Einigung der Deutschen konnte zunächst nur in kleindeutschem Sinne gelöst werden, mit Ausschluß Oesterreichs. Wenn heute das Deut- sche Reich und Oesterreich zusammen gegen Frankreich, England, Rußland kämpfen, so ist Großdeutschland vereint. Unser Ziel ist, daß das Gesamte Deutschtum Mitteleuropas sich zusam menschließt

, daß in irgend einer Form deutsches Staatstum und deutsches Volkstum eins wird." „Römisches Reich deutscher Nation?" Mit allem Nachdruck müssen wir auf folgendes Hinwei sen: Was 1871 wieder hergestellt wurde, war nicht das alte Reich; das neue Kaisertum war nicht die Fortsetzung des Kaisertums der Ottonen, der Salier, der Staufen, sondern es war die Er neuerung des deutschen Königtums; es knüpfte an das an, was Heinrich i. und Otto I. im Anfang des 10. Jahrhunderts schufen, als sie alle deutschen Stämme

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 10
Datum: 01.01.1888
Umfang: 10
mit großerFeierlichkeit begangen, während ander seits das ganze Reich durch die Krankheit des Kronprinzen in Angst und Unruhe ver setzt wurde. Die. Italiener sind in Afrika in eine unangenehme Geschichte verwickelt, in Belgien erhebt die soziale Revolution bald mehr bald minder kühn das Haupt, die Franzosen hatten m ihrem General Bonlanger einen nationalen Rache-Heiligen entdeckt, doch wurde seine Person bald durch ben Pariser Ordens-Schwindel vor läufig verdrängt, dem dann wieder der Republik-Präsident Grevy

verschaffen soll, wozu es aber freilich zniiächst noch der Niederwerfung von Oesterreich und deffen Verbündeten, dann aber auch der Unterjochuiig der Bal kan-Staaten selbst bedarf, welch' letztere wohl mit der Anschmiedung Bulgariens an die Nordmacht beginnen soll. Die russischen Czaren haben das Testa ment Peters des Großen strenge befolgt und ihrer zielbewnßten Politik haben sie es auch zu danken, daß sie den neunten Theil der gesummten Erdoberfläche bereits erobert und ein Reich geschaffen

» gegen Nordost (Sibirien) und nahmen den Schweden Jngermannland, und die gleiche Erober ungspolitik verfolgten auch die nun folgen den Herrscher aus dem Hause Romanow, deren hervorragendste Czaren Michael(1613), Czar Alexei (1645—1676) und Peter der Große waren, welch' letzterer den Grund stein zu Rußlands heutiger Größe legte, indem er das Reich im Innern befestigte und durch die großen nordischen Kriege von dem Hauptfeinde, den Schweden befreite. Seine ganze Politik war das Bestreben, das Reich zn festigen

und auszudehnen und er hat es auch gethan, denn während unter Iwan 111. Rußland nur 4 Millionen Geviert-Kilom. umfaßte, so hinterließ er es in einer Größe voll 18 Millionen Geviert- Kilometer. Die vierte Periode der Entwicklung des russischen Reiches ist dem Abschnitt der weiblichen Herrschaft znzuschreiben, denn Frauen wie Katharina 1, Anna, Elisabeth und Katharina 11. beherrschten das Reich und traten in die Fußstapfen Peters des Großen. Unter der Franenherrschaft trat in ben russischen Eroberungszügen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 10.06.1938
Umfang: 12
Nr. 133 Freitag, den 10. Juni 103? Deutsche Volk?zel:,in§ Seite S Me Aufgaben des Gastgewerbes im Tau % roi Bei einer vom Tiroler Gastwirtegewerbe veranstalte ten Versammlung im Innsbrucker Stadtsaal sprach am 9. Juni Pg. Dreesen, Leiter der Wirtschaftsgruppe Gast stätten und Beherbergungsgewerbe in der DAF über die Aufgaben, die dem ostmärkischen und insbesondere dem Ti roler Gastgewerbe nach der Wiederkehr ins Reich und an gesichts des zu erwartenden gewaltigen Fremdenzustroms erwachsen

werden. Der Redner behandelte eingehend Wirt- schastliche Fragen des Gastgewerbes und verwies besonders auf die im Mtreich zunächst mit großem Widerstreben, später aber mit dem größten Erfolg durchgeführte klare Preisbildung, die einerseits den Gast in die Möglichkeit versetzt, die Kosten einer Urlaubsreise im voraus ziemlich genau zu bestimmen und andererseits jeden ungesunden Wettbewerb durch Nebenleistungen ausschließt. Pg. Dree sen verwies bewnders auch darauf, daß die Aufgabe des Gastwirtes im Dritten Reich

auch in hervorragendem Maße eine politische sei. Nirgends werde so viel politisiert wie im Gasthaus und kein anständiger deutscher Gastwirt dürfe unfruchtbare Kritik und Miesmacherei in seinen Gasträumen dulden. Ebenso müsse jeder Gastwirt daraus bedach: sein, jeden Ausländer so zu empfangen und zu be- ,handeln, daß er in seiner Heimat zum Werber für das Dritte Reich werden müsse. Anschließend sprach R e ichswchg r upp e n wal t e r Pg, Gensch über die Bedeutung des Gastgewerbes, das im Mt reich einen jährlichen

Geldumsatz von sechseinhalb Milliar den Reichsmark erzielt, in der Gesamtwirt'chaft und über die sozialen Forderungen, die der Betriebsführer gegen über seinem Personal berücksichtigen muß. Im Gastwirte gewerbe alten Systems ist der Angestellte durchschnittlich mit 35 Jahren ein verbrauchter Mensch, ein Zustand, der im Dritten Reich von Grund auf geändert wurde. Sowohl dieser Redner als auch der nachfolgende Pg. Gieselbrecht beleuchteten die Bedeutung der nationalsozia listischen Gemeinschaft „Kraft

durch Freude" für das Fremdengewerbe besonders in Tirol. Tirol ist dazu auser sehen, das erste Fremdenverkehrsgebiet und besonders das bedeutendste Reisegebiet für KdF im Dritten Reich zu wer den. Um dieses zu verwirklichen, muß die Gastwirteschaft des Landes unverzüglich die richtige Einstellung zu die sem Zweig von Fremdenbeherbergung finden, weil das laufende Jahr das entscheidende dafür ist, daß Tirol den nach seiner Lage und Natur erreichbaren Vorsprung vor anderen Gauen der Ostmark auch tatsächlich

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 31.08.1935
Umfang: 6
nicht nach dem Deutschen Reich? Die „B a s l e r N a ch r i ch t e n" melden: Letzter Tage über- schritten auf Saumwegen, die nur von Schmugglern began gen werden, drei italienische Deserteure den Großen St. Bern- hard, nachdem sie sich zuvor Zivilkleider verschafft hatten, und Engten völlig erschöpft in S t. M o r i tz an. Auf Weisung der Rundesbehörden wurden die drei Deserteure, die alle aus , Aozenstammen, des Landes verwiesen. Ihrem Wunsche i gemäß wurde es ihnen freigestellt, sich nach Deutschland zu begeben

nichts mehr über ihr weiteres Schicksal. Berlin, 30. August. Im Verlaufe der Aussprache, die um die Berechtigung der italienischen Kolonialansprüche in den westlichen Hauptstädten entbrannt ist, ist auch von englischer Seite mehrfach dar auf hingewiesen worden, daß, wenn man Italien das Recht auf Abessinien zubillige, man auch dem Deutschen Reich ähnliche Zugeständnisse machen müsse. In Berlin sind alle diese Stimmen mit großer Sorgfalt verwertet worden. Besonders bemerkt wird jetzt in allen Zeitungen

ein Leit aufsatz der „Daily Mail", in dem es u. a. heißt: „In Eng land wächst immer mehr die Ansicht, daß die Frage der Freundschaft Englands mit Deutschland den Schluß st ein der britischen Politik bilden solle. Das Reich sei mit außerordentlicher Schnelligkeit wieder zu einer Großmacht ersten Ranges herangewachsen. Das deutsch englische Marineabkommen stehe in einem erfrischenden Gegensatz zu dem andauernden Gezänk, das alle Versuche zu einer Annäherung in Genf begleitet und schließlich

eingesehen, daß der Schlüssel punkt der britischen Politik die Pflege der Freundschaft mit dem Deutschen Reich sein sollte. Das F l o t t e n a b k o m m e n sei ein größerer Schritt zur Be friedigung der berechtigten Ansprüche des Deutschen Reiches gewesen als je ein Abkommen zuvor. Es bleibe noch die Frage der Kolonien übrig, die dem Deutschen Reiche durch den Versailler Vertrag genommen worden sind. Die Zeit rücke schnell heran, da diese Angelegen heit zur Sicherung des Welffriedens ein für allemal

geregelt werden müsse. Das deutsche Kolonialreich Habe vor dem Kriege eine Ausdehnung von mehr als einer Million Quadratmeilen bedeckt und der überseeische Besitz Deutschlands habe ein wert volles Siedlungsland für seine überschüssige Bevölkerung ge bildet. Außerdem habe das Deutsche Reich von seinen Kolo nien über die Hälfte seiner Rohstoffe bezogen. Das Deut sche Reich habe sein Recht durchgesetzt, als g l e i ch b e r e ch- tigt unter den Mächten angehört zu werden und habe heute begründete

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 10.02.1929
Umfang: 16
vorherrscht, die einzelnen Bundesstaaten unter dem Vorwände von Ersparungen ihrer Selbständigkeit zu berauben und alles von Berlin aus zu regieren, das Steuerwesen dem Reiche zuzuweisen, Eisenbahn, Post und Telegraph u. dgl. Nun verlangt das Reich neue Steuern, um das Auslangen zu finden; da hat man unter anderem, ähn lich wie bei uns, zu der m Bayern besonders verhaß ten Biersteuererhöhung gegriffen, die Bayern am mei sten trifft, von der aber Bayern wenig erhalten soll. Es scheint, daß das den Krug

u. a., das Verhältnis zwischen dem Reich und den Län dern habe durch die letzten Berliner Verhandlungen eine Zuspitzung erfahren, die den Bestand des Reichesbedrohe. Schuld daran fei nicht etwa das Reich. sondern Preußen, das Bayern bei fernen finan ziellen Forderungen an das Reich die größten Schwie rigkeiten mache. Der Finanzminister nannte Preußens Haltung eine Schamlostgkei t. wie sie im Staats leben noch nie dagewesen sei. Preußen betreibe eine Politik, die auf nichts anderes hinauslaufe, als baß

durch das Reich Bayern auf die Knie gezwungen und das Reich zu einem Grotzpreutzen gemacht werden solle. — Auf das gehts ja auch hrnaus und ist es schon vor dem Kriege hinausgeaanaen. Und da soll man noch Lust und Liebe zum Anschluß bekommen? Gin Notschrei öee bayerisch«, Bauern. „Wir sind am Ende unserer Kräfte". Die bayerische Landesbauernkammer hat in ihix Vollversammlung am 18. Jänner zur großen witz schaftlichen Krise der Landwirtschaft Stellung genau men und dabei folgendes Ultimatum an die Rech

schweren Lasten. - Wegen der Lebensmittelknappbeit konnte der M alles gut verkaufen. Der Bauer ist reich, hieß es, » her wurde die Bauernschaft mit ungeheuren WgM belastet. So wie in Oesterreich sind auch in DeB land die Grund- oder Realsteuern mit unzähligen 1» lagen belastet» während die Einkommensteuer b# nicht nur frei ist, sondern auch ansonsten der Einm mensteuerträger zahlreiche Begünstigungen genießt.» ihm die vielfältigsten Abstreichungen ermöglich» Während der Gehalts- und Lohnempfänger

nur W einzige Einkommensteuer zu tragen hat. ist der W. mit nicht weniger als 12 verschieden!' Steuern belastet. Wenn auch die Realsteuern die gleichen staatlichen Bedürfnisse eingehoben weG wie vor dem Kriege, so haben sich doch die DerbaltB sehr geändert. Das Reich hat wohl ein recht iE tätiges Reichsfürsorgegesetz geschaffen, von den KE wollte es aber nichts wissen, diese wurden auf" Realsteuern überwälzt. Ungemein schwer wirktI* auch die Ueberwälzung der Kosten für die StE erhaltung auf die Realsteuern

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 02.11.1890
Umfang: 8
die Oberhand und zwar wollte Oesterreich die seit Franz I verlorene Großniachtstellnng in Deutschland durch die wirthschaftliche Vereinig ung wieder gewinnen. 1849 begann Oester reich mit aller Energie für die Bereinigung zu arbeiten und stellte im Jahre 1851 einen neuen Zosttarif auf. Prenßeu, welches schon damals um die Oberherrschaft in Deutschland mit Oesterreich kämpfte, setzte jedoch alle Hebel in Bewegung, die Bestrebungen Oesterreichs zu nichte zu machen und brachte es dahin, daß die im Jänner 1851

in Dresden stattgehabte Konferenz der Bevollmächtigten der deutschen Staaten, welche über die Vereinigung Oester reichs mit dem Zollvereine berathen sollten, im Sande verlief. Es ist hier nicht der Platz, alle Phasen der langwierigen Konferenzen zwischen den süddeutsche» Staaten und Oester reich einerseits, den norddeutschen Staaten und Preußen andererseits, des Langen und Brei ten wiederzugeben, bekannt ist es, daß das Jahr 1866 allen Bestrebungen Oesterreichs in Deutschland ein Ende bereitet

hat. Nunmehr aber stehen sich Oesterreich-Un garn und das deutsche Reich nicht mehr feind lich, sondern in der innigsten Freundschaft ver bunden gegenüber und es ist der Zeitpunkt gekommen, wo auch eine wirthschaftliche Ver einigung um so nothwendiger ist, als beide Reiche sich uothgedrungen gegen die landwirth- schaftliche u. industrielle Ueberittachi Englands, der Vereinigten Staaten von Nordamerika und Rußlands wahren und sichern müssen. Freilich stellen sich de» Einignugs-Bestrebnngen viel fache

. Die Vortheile, die daraus erwachse», würden sich vor allen in der Textil- und Eisenindustrie zeigen, indem unser Reich in diesen Erwerbs zweigen unter der übermächtigen Konkurrenz Englands und Belgiens leidet. Die öster reichisch-ungarische Landwirthschast würde sich von dem Drucke baldigst erholen und wieder exportfähig werden. Ein Falle» der Zoll schranken würde für alle Zweige des Kunst gewerbes, für die Wein-, Bier-, Spiritns- und Zuckerproduction, für die Papier-, Sei- Die Slockuhr. Eine Ciiminal-Skiz

." — „Hundert Dukaten", war die Antwort. Die Enttäuschung war nicht gering. Gewiß, die Uhr war das Geld werth — aber hundert Dukaten für eine Uhr! . . . „Schlägt sie auch?" — „Ge wiß, hört nur!" — Und der Uhrmacher setzte das Schlagwerk in Gang; es erklang hell wie silberner Glockenton. „Ich sehe schon, ich werde die Uhr nicht loswerden," meinte Pierret; „ich glaube, es war eine große Dummheit, sie zu kaufen." „Niemand von uns kann sie kaufen," war die Antwort; „dazu sind wir nicht reich genug

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Gardasee-Post
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Seite 4 von 12
Datum: 22.02.1908
Umfang: 12
, Gewinn zieht, hat die Zahl der Fremden im vergan genen Jahre um rund 10.000 zugenommen, sie betrug 77.794. An der Spitze steht das Deutsche Reich mit 40.573 Besuchern. Öster reich (ohne Tirol) reiht sich mit 13.605 an, dann folgt Tirol allein mit 11.684. Aus Un garn erschienen 1895 Besucher etc. Wäh rend im Bezirk Ampezzo im Jahre 1902 Deutsche, und unverkennbar solche. Die dicke Familienmama im Lodenkostüm, einen Burenhut mit verwegener Feder über dem roten, rechthaberischen Hausfrauengesicht

mit seiner im Wechsel begriffenen Stimme warnende Beispiele in Bezug auf Defraudation, die Mutter schalt, der Blaustrumpf langte Eßware hervor, der Gatte warnte vor Erkältung — kurz, die kleine Gesellschaft entwickelte solche Le bendigkeit, daß die Einsame sich vertrieben fühlte. Sie erhob sich und ging — vom nur 13.495 Besucher verzeichnet wurden, stieg die Zahl im Jahr 1907 auf 18.137 (ge gen 15.007 im Vorjahr). Auch im Bezirk Ampezzo stellt das liauptkontingent wieder das deutsche Reich mit 8186 Fremden

, dann kamen aus Österreich 3788, aus Tirol allein 1114 Besucher, im Verhältnisse bemerkens wert viele Italiener, Engländer und Ameri kaner. Im Bezirk Meran finden wir im Jahre 1907 gegenüber dem vorhergegangen Jahre eine Zunahme von 3319. Die Gesamt frequenz betrug 55.060, darunter aus dem Deutschen Reiche 21.440, Tirol 12.138. Öster reich (außer Tirol) 11.858 etc. Der Bezirk Schlanders weist eine Zunahme von rund 4000 auf, von denen der überwiegende Teil auf Mals, die Kopfstation der Vinsch- gaubahn

, entfällt, dessen Frequenz von 1100 auf 3000 gestiegen ist. Eine große Zunahme kann auch Trafo! verzeichnen. Die Gesamt frequenz im Bezirk Schlanders beträgt 30.067, von denen mehr als die Hälfte, nämlich 15.800 Besucher, aus dem Deut schen Reich. Diese Zahlen beweisen am besten, welch schöner Zukunft die Gebiete der Dolomitenstraße und der Vinsehgaubahn entgengehen. Sie bilden aber auch das tref fendste Argument, um die berechtigten For derungen nach Ausbau unserer Straßen und unseres Bahnnetzes

390.210 Kronen. ''Tirnlpr Tqgblatt). “Reise-Ecke. Arco. Diese Kurstadt des österreichischen Südens zeigt sich in ihren Klima-Vorzügen und Landschafts-Schönheiten am wirkungs vollsten während der Monate Oktober bis Februar. Wenn alle Welt, d. h. jene Welt die erho lungshalber den nebeligen und frostigen Nordwinter mit dem sonnigen, mit Blau himmel bedachten — Zwillingsbruder des Südens vertauscht, — wüßte, wie reich an Vorzügen die Kuroase Arco ist, — die Spätherbst- und eigentliche Wintersaison müßten

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 09.04.1938
Umfang: 16
von Tirol geworden war und zu seinem leitenden Minister den Spanier Gabriel S a l a - man ca gemacht hatte, entstand über dessen Uehergriffe und Eigenmächtigkeiten im Lande große Mißstimmung. Darüber schrieb Georg K i r ch m a i e r, Richter zu N e u st i f t bei Brixen, in seiner Zeitgeschichte: „Salamanea war ein rechter Spanier. Derselbe regiert gewaltig dis jung Pluet von Oester reich. Und war fürwar in mir ain Wunder, daß ain ainzig Mentsch, ain Auslender und dsrzu ainer frömbden Nacionn

umbstuktz"; wenn er endlich feine Besorgnis über die Folgen der Kirchenspastung ausspricht, daß „das Teutschlannd in solicher Gefarlikast nie gestanden sey; der Religion halben sind haimliche, neidische Krieg nie so gemain gewesen als yetz, also daß unter den Ständen des Reichs kein Hilf ze hoffen ist; ain jedes Reich, in im selbs ge- tailt, fällt dahin". 184« Wilhelm B i e n e r, der berühmte Kanzler von Tirol, er- klarte im Jahre 1640 vor dem Tiroler Landtag, um diesen zur Miegsrüstung

Defensionsstand gestellt werde, wie ja Tirol anno 1703 mst rapfer mutiger Unterbrechung der von den Reichsfeinden (Frankreich und Bayern) gesuchten höchst gefährlichen Konjunktion (Verbindung) um das gesamte Römische Reich deutscher Hation wohl verdient zu haben hofft". Als im Jahre 1720 der Tiroler LarOläg di« pragmatische Sanktion oder staatsrechtliche Vereinigung der Lander des Hquses Oestarreich anerkannte, fügte er die Bedingung bei. feg der kaiserliche Gubernator (d. L Statthalter) von Tiro! immer

, nun aber ist es soweit gekommen, daß di« geschworenen Feinde der Deutschen euch als'wie Hund« herumjogen, um Beute zu machen und ihr Reich zu vergrößern. Brüder ietz scheint der glückliche Aiwenbück für euch gekommen zu sein, daß ihr die schimpflichen Sklavenfesseln zerbrechen und das französische Joch abwerfen könnet. Höret aus. wider die Tyroler, euere Bruder, zu streiten, wendet die Waffen gegen di« Feinde euerer Fürsten und eueres lieben Vaterlandes... Wenn einmal der gerechte Kampf mit Gottes Beistand geendet

besten ist sein Gedicht „T e u t o n i a", in dem er die Sehnsucht nach einem einigen und alle deutschen Randländer unffaffen- den deuffchen Reich ausdrückt. „Ein einziger Augenblick hat, was Jahrhundert«. Gelöset in so kriechend wimmelndes Geblld. Daß nur des Wurmes Leben noch darin gezuckt. In einen Leib gebunden wieder und gefügt *); *) Gemeint ist dos alte Deutsch« Reich zur Zeit seiner Auflösung vor 1806 und im Gegensatz dazu die vereinigte Heeresmacht der deutschen Staaten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 28.02.1902
Umfang: 16
, sie haben ihre eigenen Namen (Nieder- und Oberösterreich, Böhmen, Tirol rc.), haben auch ihre alten Titel: Böhmen ist ein König reich, Salzburg ist ein Herzogthum, Tirol eine ge fürstete Grafschaft rc. Dabei haben sich auch eine ganze Reihe einzelner Völker oder Nationen, Deutsche, Italiener, Tschechen, Magyaren rc. unter dem gemein samen Scepter (Herrscherstab) der Habsburger zu sammengefunden. Unsere Monarchie hat demnach ein ganz anderes Aussehen, als z. V. Frankreich. Frankreich hat keine einzelnen Kronländer

Nationen, die Deutschen und die Tschechen, die Slovenen und die Italiener rc. rc., weil jede Nation durch die andere sich geschädigt glaubt; so etwas gibt es in dem national einheitlichen Frankreich nicht. Es sind bei uns auch einzelne Kronländer und Nationen voll Eifersucht gegen das Reich; sie wollen nämlich für sich möglichst große Selbständigkeit erhalten oder wiedererlangen. Am weitesten haben es damit die Ungarn getrieben und dies führt uns zur ersten und wichtigsten großen politischen Frage

Oesterreichs, zürn Verhältnis zwischen Oesterreich und Ungarn. Ungarn ist ein altes Reich, das um das Jahr 1000 in Stephan dem Heiligen den ersten christlichen König erhielt. Im 15. Jahrhundert wurde es mit Böhmen vereint und kam bald darauf unter Maximilian zu Oesterreich. Die Verdienste, welche sich die ungarischen Großen zur Zeit der Kaiserin Maria Theresia um MN" Die nächste Nummer der „Tiroler Bauern-Zeitung“ erscheint am 14. März.

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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 09.04.1938
Umfang: 16
in den Herzen jedes wahren Oesterreichers, jedes echtere Deutschen von neuem die Ueberzeugung, daß Oester reich unzertrennlich von Deutschland, daß beide von der Vorsehung, weiche des Landes Lage uiw feine Stämme schuf, bestimmt sinh, ihr Schicksal zu teilen, daß ihnen eine Bahn angewiesen im Fort schritte der Kultur und Gesittung." Hieraus erwiderte der Oberschützenmeister von Bozen Peter vonMayrl: „Auch in unserem engeren Vaterlande Tirol lebt ein warmes Gefühl für die Einigkeit des deutschen Volkes

, aber das Deutschland der Sprache und des Volkstums, der Kunst und Wisseuschost, der gemeinsamen tausendjährige» Geschichte be steht weiter und diesem gehört Oesterreich und Tirol auch weiter' hin an." 1870/71 Die Siege der vereinigten deutschen Heere gegen Frank reich und die Aufrichtung des zweiten deutschen Kaiserreiches durch Bismarck hat auch in Tirol lebhaftes völkisches Mit gefühl hervorgerufen, und zur Kundgebung desselben fausten in Innsbruck, Bozen und Meran öffentliche Feiern statt. Das damals

geschöpft, daß ein dauerndes Freundschaftsbündnis zwischen Oesterreich und dem neuerstandenen Deutschen Reich die Ruhe Europas sichern und eine Aera friedlicher Entwicklung verbürgen werde." Das enge Bündnis, das dann bald nachher zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich-Ungarn geschlossen wurde, hat diese Voraussicht bestätigt. An kt Mmlle unseres Wrhunöerts 1000 Die Deutschen in Oesterreich hatten feit 1870 eine zwei fache schwere Aufgabe übernommen: einerseits das Bündnis zwischen Oesterreich

an das Deutsche Reich aus, damit selbstverständlich auch die Ab geordneten ans Tirol. Die Feindmächte verboten di« Durchführung. Um den noch die Sache weiter vorwärts zu bringen, brachten im Jän ner 1921 die großdeutschen Abgeordneten Greil und S t r a f f n e r im Landtag den Antrag ein, d a ß d a s L a n d Tiro! für sich — ohne Rücksicht auf die eingeschüchterte Bundesregierung in Wien — eine allgemeine Volks- a b st i m m u n g über den Anschluß zu veranstalten. Auch Ab geordnete anderer Parteien

von 97 vom Hundert für den Anschluß — eine vieltausendfache Ja- Stimme des Tiroler Volkes für die deutsche Einheit. Besonders denkwürdig sind aber auch die Worte, welche in der Wechselrede des Landtages am 25. Februar 1921 der hoch verdiente Bürgermeister von Innsbruck, Wilhelm Greif, über die Bedeutung dieser Volksabstimmung gesagt hat: „Das Volk von Tirol hat die Lage, in der wir uns befinden, klar erkannt; darum verlangt e"s dringend nach dem Anschlüsse an das Deutsche Reich. Wenn daher der . Handtag glaubt

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 28.10.1928
Umfang: 14
verpflichtet sich darin auch, Frank reich kräftigst zu unterstützen gegen jeden Druck, der zur Abrüstung seiner Wehrmacht zu Lande aus geübt wird, wofür sich Frankreich verpflichtet, Eng land zu unterstützen, wenn von ihm Abrüstung zur See verlangt wird. Nebenbei werden auch Richt linien für die Außenpolitik beider Staaten festge legt, zum Beispiel: Frankreich erhält in Marokko freie Hand, dafür bleibt Aegypten bei England; Frankreich fördert die von England betriebene Ein kreisung Rußlands und erhält

dafür freie Hand gegen Deutschland. Frankreich soll außerdem Eng land das Recht zugestanden haben, seine Flugstatio nen entlang der deutschen Grenze zu benützen, falls Deutschland England allein angreifen sollte. Frank reich verzichtet auf seine Politik des finanziellen und wirtschaftlichen Ausgleiches mit Sowjetruß land. England erklärt, die französische Politik fsir eine jugoslawisch-bulgarische Annäherung auf dem Balkan im Gegensatz zu seiner letzten Einstellung zu unterstützen. Auch im polnisch

-litauischen Streit und in der Wilnasrage stimme der englische Stand punkt nunmehr mit der französisch-polnischen Hal tung überein, während England in der Vergangen heit ebenso wie Italien Sympathien für Litauens Sorgen bezeigt habe. In der Rheinlandfrage werde die Ansicht vertreten, daß England es Frank reich allein überlassen habe, zu entscheiden, ob eine Rheinlandräumung erfolgen solle oder nicht. Das Abkommen über die sogenannte Abrüstung der beiden Mächte stellt sich als das gerade Gegenteil heraus

. England kam ferner Frank reich noch in einem Stücke entgegen; es macht keine Einwendungen, wenn Frankreich zu Lande weiter rüstet. Dafür hat Frankreich England ge genüber sich verpflichtet, die Plätze für die Luft schiffe und Flugzeuge an der England gegenüber liegenden Meeresküste nicht weiter auszubauen. Der Ausbau dieses Gürtels von Luftschiffstationen und der Bau der Unterseeboote war es, was Eng land am gefährlichsten schien, da es damit aufs schwerste sich von Frankreich im Ernstfälle bedroht

Schwester, wie man Frankreich in Italien zu nennen pflegt, mit der man, die Kriegsjahre ausgenommen, stän dig auf dem Zankfuße gegen Italien steht! Die welschen Blätter pfauchen wie eine erzürnte Katze. Es waren liebliche Dinge, die man schon beim er sten Durchsickern des Abkommens zu hören, rich tiger zu lesen bekam. So erfuhr man, daß Frank reich auf der Insel Korsika, also in der nächsten Nähe Italiens, ein ganzes Nest für Unterseeboote und Flugzeugstationen zu bauen im Begriffe sei. Weiters erfährt

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 08.06.1890
Umfang: 8
. „Fortwursteln" ist die Losung in Oester reich, das treffen wir vorzüglich. In keinem Staate der Welt gibt es eine so große An zahl Volksvertretungen, berathende, debatti- rende und beschließende Körperschaften, Raths versammlungen und Parlamente wie in Oester- reich. Da haben wir, von dem glücklicheren Un garn, welches nur einen einzigen Reichstag und nur einen einzigen Landtag (den kroa tischen) besitzt, gänzlich abgesehen, außer un- serem Reichsrath und dem Herrenhause noch wohlgezählte siebzehn Landtage

Gemeindeversammlungen — lauter Bolksvertretungskörper, welche das Recht haben, ihren Wählern und auch der viel größeren Masse von Nichtwählern Steu ern und Umlagen vorzuschreiben, die pünktlich eingehoben — eingetrieben werden. Sehr merk würdig, wenn man bedenkt, daß in Oester reich bis zum Jahre 1860 seit Jahrhunder ten eigentlich keinerlei Volksvertretungen be standen, denn die paar Monate von 1848 sind als ungeordnete Ausnahme nicht zu rechnen und die vormärzlichen Adelsversamm lungen waren selbst als bloße Standesver

. Der Dichter Arndt übertrieb nicht, als er sang: — „das Oesterreich, an Siegen und an Ehren reich". Glänzend ist zeitweise die Staatspolitik Oesterreichs ge führt worden; aber eine schwache Seite hat das Reglerungssystem immer gehabt, ein Krebs schaden hat Oesterreich immer chalb gelähmt — die schlechte Wirthschaft, die chronische Fi- nanznoth, der Mangel an überlegter, andau ernder, zweckmäßiger Pflege der materiellen Volkswohlfahrt, der Volks- und Staatswirth- schaft. Ist es nun in dieser Hinsicht

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 20.11.1887
Umfang: 8
. Europas Schuldbuch. Eine jüngst veröffentlichte Schrift berech net die Schulden aller europäischen Staa ten zusammen auf 100 Milliarden Mark. An dieser riesigen Summe nimmt Frank reich allein mit einem Viertel theil. Weiln nun Staatsschulden ein Zeichen einer vor geschrittenen Kultur sein sollten, so uiar- schirt Frankreich allerdings auch heute noch trotz Ordensschachers u. s. lv. an der Spitze der Zivilisation. Nächst Frankreich kommt Rußland an die Reihe; seine Staatsschul den werden mit rund

15 Milliarden Mark veranschlagt. England, welches nur 14 Milli arden Mark Schulden aufweist, muß sich mit der dritten Stelle begnügen. Den 4. Rang nimmt unser Oesterreich-Ungarn m i t 10 Milliarde n M a r k, den fünf ten Rang Italien mit 9 Milliarden ein. Das Deiitsche Reich kann sich in dieser Beziehung mit den anderen Großmächten ganz und gar nicht messen. Dies hat es noch nicht einmal auf 700 Millionen Schul den gebracht und befindet sich jedenfalls ganz wohl dabei. Lehrreich ist eine Vergleichung

der Schul den der einzelnen Staaten mit den Sum men, welche dieselben für das Heeresersor- derniß ansgeben. Man findet, daß Frank reich und Rußland, welche die höchste Staats schuld haben, zugleich am meisten für mi litärische Zwecke verwenden. Doch muß hier Frankreich den Vorrang Rußland überlas sen, dessen jährliches Herreserforderniß auf 800 Millionen Mark angegeben wird, während jenes von Frankreich auf 700 Millionen sich beziffert. So groß diese Summen sind, so werden sie doch noch von den Beträgen

, O e st e r re i ch -Ungarn und Italien die Summen, welche jährlich zur Verziu- sulig und Tilgung der Staatsschulden noth- wendig sind, noch die fürHeereszweckc äuf- gewendeten Beträge übersteigen. In Eng land halten sich die beiden großen Aus- gabeposteu ungefähr die Wage, indem Eng land sowohl für die Verzinsung seiner Staatsschulden, wie für das Erforderniß von Heer und Marine jährlich 600 Mil lionen Mark ausgibt. Eine Ausnahmestel lung nimmt unter allen Großmächten das Deutsche Reich ein, dessen Schulden ver

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 13.02.1903
Umfang: 16
, um sich kürzer auszudrücken, mit dem „Parla mente". Dem Parlamente obliegt es' nun auch, durch seine Beratungen und Beschlüsse das Volkswohl zu fördern und zu kräftigen. Wir wollen heute nicht darüber jammern, daß das „Parlament" in der Zeit der liberalen Aera bei seinen Beratungen für das Volkswohl die Bauern ganz vergessen hat und zumeist nur für das Wohl ergehen der ohnedies mit Glücksgütern reich Geseg neten sorgte, wir wollen auch nicht besonders darauf verweisen, daß die Gesetzgebung sich förmlich

darum bemühte, die armen Juden in Oesterreich zu Reich- tümern und die reichen Juden zu Ehrenstellen zu bringen, aber darauf wollen wir verweisen, daß heute Die nächste Nummer der „Tiroler Baut jene Gattung „Parlamentarier" selbst den Parla mentarismus zu Grunde richten möchte, die sich und ihre Hintermänner mit Hilfe der Gesetzgebungs maschine und zumeist auf Kosten der bäuerlichen Steuerzahler und der kleineren Geschäftsleute und Handwerker die Geldkatzen gefüllt haben, weil nun endlich

mit sich bringt. Was da die Christlichsozialen planen und an regten, wird dem Parlamente wieder zur Achtung im Volke und zur Arbeitsfähigkeit verhelfen. Auch in anderen Ländern, z. B. in England und Frank reich, wo der Parlamentarismus eine noch größere Rolle als in Oesterreich spielt, hat sich das Parla ment vor solchen „Abgeordneten" geschützt, die eS zn einem Kasperltheater machen möchten. Wenn in England ein Abgeordneter die Anordnungen des Präsidenten mißachtet und „Obstruktion" macht, so m-Zeitung

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Alpenland
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Seite 1 von 4
Datum: 08.12.1927
Umfang: 4
der ewigen Eroberungsstadt hat sie Stück für Stück eingefädelt. Das Endschicksal hat sich denn auch dem entsprechend gestaltet. Rom ist an Unverdaulichkeiten zugrunde gegangen und sein Reich schließlich selber barbarisch überflutet worden. Im Innern hat eine unsägliche Korruption und Sit- tensäulms, überfirnist mit dem Schein eines armseligen, wesentlich blos formellen Prrvatrechts das Fazit gebildet. In den neueren Jahrhunderten hat man glücklicherweise noch kein eigentliches Gegenstück zum römischen

können, wenn nicht die Rolle der mehr oder minder unterworfenen Kaffern hinzugekommen wäre und seitens Eng land hätte benutzt werden können. So rächten sich also «die Kolonialverbrechen nach und nach, und, wenn auch spät, so doch sicher. England selbst steht allerdings noch leidlich aufrecht; aber 1 es wackelt doch schon und wird seinem kolonialverdientem Schicksal nicht entgehen. Gerade dieses Reich muß aber immer mehr ein warnendes Beispiel bilden; denn in ihm gibt es immer mehr und immer riesigere Uuverdaulichkeiten

. So wahr die Gerechtigkeit im Grund der Dinge waltet, wird dieses Verbrechen einmal seine Sühne finden müffen, sonst hätte das Völkerdasein keinen Wert. M. Joksch. frfrfrfrfrfrfrfrfrfrfrfr♦♦♦♦frfrfrfr♦♦♦♦♦♦♦♦♦♦***♦»*♦♦♦♦♦ ! Ölocben-Rundfcbau | frfrfrfrfrfrfrfrfrfrfrfrfrfrfrfrfrfrfrfrfrfrfrfrfrfrfrfr♦♦♦*♦♦♦»♦++♦+ Deutsches Reich. Das Reich uni die Länder. In einer öffentlichen Bersammlirng der D e u t s ch e n V 0 l k s p a r t e i sprach am Freitag äbend Reichsaußemninister Dr. Sresemann. Er setzte

d e r L a st e n für die Wirtschaft. Das sei kein leichtfertiger Ver zicht auf Steuereinnahmen, sondern eine Rücksichtnahme auf die Konkurrenzfähigkeit unserer Wirtschaft aus dem Auslands markt Auf das Verhältnis zwischen Reich und Ländern übergehend, betonte Dr. Stresemann, daß die Entwicklung seit dem Kriege in der Komptenzverteilung zwischen Reich und Ländern die Existenzfähigkeit einzelner Länder bedroht habe. Die Berfaffung dürfe kein Hinderungsgrund für eine gesunde Entwicklung sein. Die Länder, die Reichsländer

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 21.05.1925
Umfang: 18
trotz unserer Verarmung daran mittragen. Wir können nicht als Bettler unsere Rückkehr ins Reich machen. Das würde uns sehr lange nachgetragen werden. Darum ist es von größter Wichtig keit, daß Oesterreich eine wirtschaftliche Erholung zu ge winnen trachtet, welche seknen Anschluß den Deutschen im Reiche draußen begehrenswert erscheinen läßt. Nur unter dieser Voraussetzung können die Oesterreicher er- warten, daß sie als vollends Gleichberechtigte Aufnahme finden und auch eine gewisie Selbständigkeit

über die Aufhebung des Paß- Visums zwischen Oe st erreich und dem Deutschen Reich gepflogen. Unser Außenminister Dr. Mataja gab im Bundesrat vom 15. Mai darüber Auf klärungen und verwies auf die unausgesetzten Bemühun gen der österreichischen Regierung, die Reiseverkehrsbe- schränkungen abzubauen. Leider müsse aber auch a u f die finanzielle Seite der Frage Rücksicht genommen werden. Die Tatsache, daß die Sichtvermerk- gebühr im Budget mit einer Summe von 56 Milliarden eingestellt ist, zwingt die Bundesregierung

mit dem Deutschen Reich gehandelt hat. Aber auch in München mußten die Unterhändler auf die staatsfinanziellen Schwierigkeiten Hinweisen. Die Ver- Handlungen in München wurden nicht abgebrochen, sie werden vielmehr fortgesetzt werden. Um aber schon im gegenwärtigen Augenblick einen Beweis unseres guten Willens zu erbringen, werde der Minister dem Ministerrat einen Antrag unterbreiten, daß die österreichischen Sichtvermerkgebühren dem Deutschen Reich gegenüber auf den früheren Satz er- mäßigt

werden. Die Regierung werde dahin wirken, daß die Verhandlungen mit dem Deutschen Reich fortge- setzt und einvernehmlich zu einem gedeihlichen Resultat gebracht werden. Gerade Tirol hat auch neben Salzburg ein beson- deres Interesse, daß diese Paßschwierigkeiten endlich ein mal gemildert, beziehungsweise ganz beseitigt werden, weil es eine neue Anregung für den Fremdenverkehr be deuten würde. Man muß aber auch an unsere Bundes regierung den dringenden Appell richten, etwas, das ein mal in» Auge gefaßt

, indem man es unterlassen hat, ehe man die Pilgerzüge hinunterführte, diesbezügliche Forderungen zu erheben. Man hätte sich kostbarer machen sollen, dann wäre man auch kostbarer gehalten worden. Zumindest müssen uns das Winke für die Zukunft sein, nicht etwa bloß in der Form, daß unser Außenminister einige — wenn auch schärfere — Worte an diae Höflichkeit Ita- liens richtet, sondern daß endlich einmal Taten heran- reifen. Im übrigen ist im Deutschen Reich genau der gleiche Fehler gemacht worden und wenn Oesterreich

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 01.08.1934
Umfang: 8
Dom Stritt« oerfonöl t V. b. b. Das zerrillimi Tirol Milleilunge« für Freunde Südlirols Erscheint am 1.und 15. jeden Monats Einzelnummer 40 Groschen - Bestellungen an Verwalt. und Schrtftl. de« Blatter, Innsbruck. Postfach US. —Nicht abbestellt« Bezüge gelten als erneuert. Abbestellungen nur vierteljährlich.—Einzahlungs stellen: Postsparkassen!». Men 146.888, Postscheckamt München Nr. 59.999 („Der Südttroler"). Bezugspreis ganzjhr. u. im voraus zahlbar, Osterr. 8 S: Deutsches Reich

RM 6; Schweiz Fr. 9; Amerika (USA) D S; Jugoslav. D 100; übriges Ausland Schw. Fr. 9. (Nur in vsterr. und Deutsche» Reich vtertelsährl. Bezug mögl.,Preis: 5 2.50 dezw. RM 1.80) Folge 15 Innsbruck. 1. August 1934 n. Jahrgang Ohne Maske Verschärfte Schläge gegen deutschen Privatunterricht in Südtirot Anstangs / 3uli, also 5 Wochen, nachdem der kgl. italienische Schulverwalter in Trient die bekannte Verordnung über die „Freigabe" des deutschen Privatunterrichtes unterzeichnet hat, wurde vom Gericht Meran

auf Grund einer Anzeige des gleichen Schulverwalters ein Mädchen aus St. Martin in Passeier, namens Anna Reich, deshalb, weil sie in St. Leonhard, dem Geburtsorte Andreas Hofers, „Unterricht in deutschest Sprache erteilt haßte",, zn einer Geldstrafe von 1500 Lire und zur Tragung der Gerichtskosten verurteilt. Diese Geldsumme stellt das Fünffache der höchsten bis- bisher wiegen Erteilung deutschen Unterrichtes verhängten Geldstrafen dar,- gleichzeitig werden ebenfalls aus der jüngk sten Zeit weitere

in Rom): „Hier Ma- lina!" > ' > Jlari: „Entschuldigen Sie, Cavaliere, ich benötige eine authentische Auskunft von Ihnen. Sie haben mir eine An zeige gegen eine gewisse Anna Reich aus Passeier wegen Erteilung deutschen Privatunterrichtes geschickt und eine be sonders exemplarische Bestrafung dieser Person beantragt. Ich möchte Ihnen gerne gefällig sein, bin aber schrecklich mit Arbeit überlastet. Außerdem hörte ich, daß Sie am 39. Mai ein Dekret über die Freigabe des deutschen Privatunterrich? tes

, wo* von man in Wien, Berlin, Paris und London reden soll, der unwiderlegliche Beweis erbracht wird, daß wir als Nachkommen der Cäsaren die Kunst, fremde Nationen zu führen, aus dem ff beherrschen. Das ist der Zweck des De kretes. Die Tiroler haben keine Ursache, sich darüber zu freuen. Die werden wir nach den Artikeln des Dekretes kleinkriegen. Tun sie also Ihre Pflicht, Pretore. So wie Er es will!" Jlari: „Va bene, Cavaliere. Jetzt bin ich im Bilde. Ich werde den Fall Anna Reich zu Ihrer Zufriedenheit ent

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