V7Ü Die Decessene von Niel--es-Eaur. (Ans dein Univers.) ^Zch beeile mich, Ihne» außerordentliche Dilige mitzutheilen, Tatsa chen, welche nicht nur die Behörden der Gegend, wo sie sich zugetra gen, sondern auch alle Bewohner der Gemeinde von Niel-des-Eaur, keinen Einzigen ausgenommen, bestätigen werden. Seit vielen Jahren, als ich das Arondissement Chatillon sur Seine (Oüte-ci'or) besuchte, hörte ich zehn Meilen in der Runde von sonst Niemand sprechen, als von Regina Guetet, der Besessenen
von Riel- des-Eaur. Endlich, als ich mich gerade am letzten 8. Mai, der ein Sonntag war (ein Tag, wo der Dämon seine Rolle spielt), an dem genannten Orte befand, konnte ich dem Wunsche nickt widerstehen, Bekanntschaft mit ihr zu machen. Der Dämon quält Regina nur an Sonn- und Festtagen. — Am Morgen eines jeden Feiertags nimmt er sie in Besitz, und bleibt darin bis zum andern Tag. Regina, unter der Gewalt des Dämons, ist dann kein menschliches Wese» mehr, sie ist vielmehr ein gräßliches Ungethüm
, das heult, blickt, grunzt, lästert, bellt, mit den Zähnen fletscht und brüllt. Ihr falsches Auge vermag sodann weder den Himmel anzublicken noch das sanfte Morgenlicht zu vertragen. Sie hält sich immer im Dun keln auf, und verbirgt sich vor allen Blicken. Das Elend dieser un glücklichen ist ein undurchdringliches Geheimniß. Seit langer Zeit schon hatte ich es beschlossen, Regina eines Sonn tags zu sehen. Wie schon bemerkt, faßte ich am 8. Mai den festen Entschluß hierzu. Man gab sich zwar alle Mühe
, mich von diesem be denklichen Entschlüsse abzubringen. Mein Herr! hieß es von allen Seiten, gehen Sie nicht dahin; glauben Sie mir. Sie werden es be reuen. Man stellte mir tausend abschreckende Beispiele von Wagehäl sen auf, welche ebenfalls darauf bestanden, Regina Sonntags zu besu chen, und welche sehr übel zugerichtet zurückkamen. Ich blieb jedoch nichtsdestoweniger bei meinem Entschlüsse unerschütterlich stehen. Auch Hr. Naudot, Notar von Belan, welcher sich eines Inventars halber zu Riel befand, willigte lächelnd
ein, mich zu begleiten; er kannte Regina als ein gutes Pfarrkind recht wohl; aber er hatte, wie er sagte, den Teufel Sonntags niemals arbeiten gesehen. Nachdem wir lange bei der Familie Reginens inständig, sie sehen zu dürfen, angesucht, wur den wir endlich bei der Besessenen eingeführt. Alsbald verbreitete sich das Gerücht davon in der ganzen Gegend. — Die Einwohner, die uns