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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 24.04.1945
Umfang: 2
“, sagte Regina noch völlig bc- weckend an die Türen schlug, vollends ah sich. Und lm nächsten Augen* flammte Licht auf ira Stall. Zum Glück nur nomnjen von dem Schrecken und zuckte Als der Vater am Vormittag gelegent- blick lag sio schon in den Armen Ambros', eine Birne vorne im Futtergnng. Der Senn- dann als er es tat, doch zurück unter dieser lieh in die Küche kam, sagte er: du rinttlrlpi*. ffisfanrini* \fnnrl smilitn sinn Ipnhnop hpfrnt. sIpii RtAll. r(n»iilit«nnn» flßUt' HflCllt llUtt lOll (llCtl

bAl(i QUfKQ Berührung. Ambros konnte schon wieder lachen. weckt, weil ich ein Trank!'braucht hlltt für den Rappen. Ich hab Ihn aber gut abge rieben, und heut ls er schon wieder gut.“ Regina fühlte, wie sie weiß wurde wie die Mauer, Es war gar nicht auszudenken, vor was geschehen wäre,, hätte der Väter wlrk- Ein dunkler, tastender Mnnd suchte den lechner betrat den Stell, ihren und fand Ihn nnch gleich. Ihre Arme Regina glaubte, das Blut ln ihren Adern noch das andere. Während der Vosperzoit

um das Mädchen. „Aber einmal muß er es ja doch orfah- “* früher der Inspektor immer getan hatte, und Lebeasfrlsehe, und als sio einmal hoi und ihm sagen, daß ich immer auf ihn Was geschah jetzt! Regina wußte nichts ron. Ambros.' l-’iir dio jungen Gutsmügdo hatte er keine ihren heimlichen Zusammenkünften einem warten werde*. * ’ davon, daß eines der Pferde am Abend ein „Meine Güte, da wird er binnen ein denn Ambros dachte an Regina und fremde Ehepaar begegnetcu, das in Birkoti- Trotz aller guten Vorsätzo

- diese Nacht paar leichte Kollkanfftlle gehabt hatte, wes- Zorn.“ lieh seinen Entschluß wahrgemaoht und m den morgigen Tag. zell zur Kur weilte, blieben diese zwo! war an ders als die anderen Stunden. Sie wegen der Bauer jetzt nochmal nach- „Dös derf uns aber nix ausmachen, Am. hätte sie dann ln der Kammer nicht vor- Ambros und Regina wurde zwei ueue Menschen stehen und schauten dieser wuu- fühlten beide die dunklen Nöte des Blutes, schaute. Sie dachte nur, daß er aus Ir- hros. Es kommt allwell bloß

auf uns zwei gefunden. Schon würde die erste Kerbe ire- Menscheu. Wer das Mädchen in diesen dervollen, blonden Jugend nach, die ihre und doch hatte Regina noch nicht den gendeinem Grunde Ihre Abwesenheit in der an. Was will er denn maeh'n, wenn wir net schlagen in das Leben dieser jungen Liebe lagen genauer ansohaute, dem mußte die Stirn so frei uud stolz dem Wind entgegen- Mut, dem Geliebten gänzlich zuzufallen. Sie Kammer bemerkt hatte und sie nun suchen voneinander lassen! Er kann mir höchstens

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 13.04.1945
Umfang: 2
Roman-Verlag Klotzsche (Bez. Dresden) Regina war zunächst recht erschrocken. Aber als sie den Menschen erkannte, mußte sic recht lachen. „Moin Gott, hast du mich jetzt erschreckt, A mbros.“ ..Du hist es, Rcginat“ „Ja, ich biu9. Geil, da schaust, weil ich huch so weit heroben hin und ’s wird schon Nacht. Aber seit wann bist denn du im Dort', Ambros?' „Heit vierzehn Tag. Urlaub lmb ich.“ Kr glitt auf seinen Schiern näher heran, -ließ dio Stecken in den Schnee, nahm die Mütze ab und wischte

sich mit dem Hand rücken über die nasse Stirn. ..Als Soldat liab ich dich uoch gar net g'schn, Ambros. Da schaust ganz anders all-5.' „Sot Wie denn?“ „Größer mein ich.“ „Weil ich halt gewachsen hin in dev Zeit, sind ja doch schon zwei Jahre hör, daß ich fort bin. Und da drin heim Barras, da Streckens einen schon.“ ..Klein warst vorher auch net.“ Regina neckte sich ein wenig und lachte. „Ui joggen! Ich geh dir kaum bis zum Hais.“ „Ich steh auch ein hißt weiter oben wie du. lm übrigen brauchst ja auch noch gar

net so groß sein, denn schließlich bist ja gegen mich noch ein Kind.“ Regina .schwieg darauf. Sie war im No- . »mher siebzehn Jahre alt geworden, stand i.uu iiu achtzehnten. Da fragte er in ihr 'innen hinein: AVn- tu-' denn eigentlich noch da her- 'djent I- ja ■n.-hon Nacht.“ da i -ii weiß schon. Hält nimmer rauf- gs-> weit. Aber mit dem Sehlit ten hin ich gleich drunten. Fahr runter mit mir. Ambros.“ , Er faßte es so auf, daß sic wogen der Dunkelheit den Mut nicht mehr hätte, allein zu steuern

, und kam sich vor wie ein gü tiger Helfer in der Not. Ohne langes Be sinnen schnallte er die Schier ab, nahm sie unter den Arm und setzte sich zur Regina auf den Schlitten. Es war nichts! Nichts weiter als ein ra sender Flug durch Schnee und Nacht. Aber Regina Jcbnte an ihm. Er fühlte die Wärme ihres Körpers an seiner Brust, und seine Hand lag um ihre Hüfte. Und sie waren su allein in der Nacht voller Schnee, es war mit einem Male wie eine Fahrt durch tau send niegekannte Seligkeiten . . , Als sic

unten ankamen und der Schlitten langsam ausgelaufen war, war ihnen bei den zu Mule als seien sia verzaubert wor den, als dürften sie nicht aufstehen jetzt, als müßten sie so aneinandergeschmicgi, bleiben, Körper an Körper, weil sonst der Zauber zerbrach, Regina streifte einen Handschuh ab und legte ihre Hand auf die Hand des Soldaten Ambros Braudinüller. Eine lange Weile blieberi sie so, bis Axubros entstand und seine Schier wieder ansohuallte. „Ein Stück! haben wir noch den gleichen Weg“, sagte

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 12.04.1945
Umfang: 2
lich zu. Es kann auch sein, daß eie nur über dio Art des Mannes lächelte, aus dem mehr Unruhe als Zorn heraussclnie. Und das eben war der Frau fremd, denn wann war denn dieser Manu jemals unruhig ge wesen oder gar unsicher und ängstlich? Ja, hatte nicht gar etwa» wie Angst, aus ihm herausgesehrien, Ang-i vn,- i-iwa- Unab wendbarem! Jedenfalls wußte man Bescheid, -laß der Name Ambros Brandnnilier auf den Bauern u-le ein rotes Tuch wirkte. Regina begriff dies nicht, denn der Vater

war doch sonst nicht leicht ans der Fassung zu bringen und war ihren Wiiiisr-ben fast immer zugiingig. Ja, es War etwas Eigenartiges um dieses Mädchen Regina. Sie war so sehr mil den zwei Menschen verwachsen, die ihr Vater und Mutter waren, daß lauge Zeit für sie überhaupt kein anderer Mensch existierte, wenigstens nicht in dem Maße, daß cs ihr Leben in irgendwelcher Form beeinflußt hätte. Die geweinten Tränen mn den Baeli- -chmiedbuben waren mehr oder weniger _ neue kindlichen Trotz entsprungen, der Grab. Sio

hatte Augst um die eigenartige noch nichts weiß um jenes tiefere Leid, um Schönheit des Mädchens. iiuu ströme diese Welle wieder verjüngt und stark anf die beiden zurück. Allerdings, was die Liebe der Eltern zu dem herai,wachsenden Mädchen Regina be traf, so war sie sehr verschieden. Des Houulechuers Liebe wur zu stark mit Stolz gepaart, und nichts schmeichelte ihm mehr, als wenn jemand ihm die Schönheit des .Mädchens pries. l)a flogen seine Gedanken zie-Isneimnd nach einem jungen Menschen, der Regina

ebenbürtig wäre; nicht im Aeußcren, sondern \vn= die Abstammung betraf und den Reichtum. Dabei dünkte ihm, daß keiner von allen gut genug sei für dio Regina und für den Souulechnerhol'. Und es rührte ihn an wie Eifersucht, wenn *-r die Lljeke der jungen Burschen sah. wie sie hungrig an der Schönheit des Mäd chens hingen. Die Matter aber war dem Mädchen mit einer beinahe schmerzhaften Liebe zugetan. Vielleicht war ihre Liebe auch nur Dank an das Schicksal und dem Mädchen gegen über, weil ihr Leben

durch Regina erst einen Sinn bekommen hatte und weil diese Regina soviel Licht um die alterndo Frau verbreitete, daß sie die ganzen Jahre wio ein Geschenk Gottes betrachtete. Oft hatte Frau Therese Angst, daß diese.- Lieht einmal zerschlagen werden könnte und dal) es dann dunkel sei wie in einem dessentwilleu Tränen fließen' Bestimmend für ihr Leben waren der Vater und die Mutter. Von ihrer Sorge lühlto sie sieh ungerührt und vou ihrer Liebe getragen. Sie selbst liebte die beiden mit einer Liebe, als hätte

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 27.10.1916
Umfang: 8
man, den Konsum in den kleinen Land- 15, Hellern verwendet. städten so zu erdrosseln, daß die Viehschlachtung nicht mehr ren- Ein Pianino für unsere Kaiserjäger. Aus einem von Kai- tabel sein wird. Wenn man aber in Deutschland diese Schmie- . serjäger-Offizieren aus dem Felde an das ^ Kriegsfürsorgeamt würden ihr verraten, daß er sie liebte. Und selbst wenn ihre Tante diese Karte las, konn te sie kaum etwas anderes daraus entnehmen als einen Abschiedsgruß.' Für die Anspielung auf Solveig würde Regina

ihr schon eine aus weichende Erklärung geben können. Er kuvertierte uud adressierte die Karte n. schickte sie mit den Rosen an Regina in der heimlichen Hoffnung, daß sie ihm wenigstens noch ein schriftliches Lebewohl und eine Er klärung für ihr Verhalten geben würde. Tante Therese war, nachdem Haßberg sich entfernt hatte, zu Regina zurückgekehrt. „Kind, du hättest Haßberg doch ein Ab schiedswort sagen können. Gs schien ihm so viel daran zu liegen. Du weißt» ich bin seine Freundin

nicht, aber er ist ein Mensch, der vielleicht dem Tod geweiht ist. Solchen Men schen sollte man keinen Wunsch versagen,' sprach sie iu mahnendem Tone. Regina wurde rot und blaß, und ihre Au gen blickten trübe vor sich hin. „Schilt nicht, Tante Therese, ich konnte nicht anders,' stieß sie heiser hervor. Die Tante betrachtete sie kopfschüttelnd. Sie wnrde wieder nicht klug aus Regina. Und als dann Haßbergs Blumeu kamen mit der begleitenden Visitenkarte, da wunderte sich Tante Therese noch viel mehr. Regina wurde

von ihrem Angesicht. Wenn er das gewußt hätte — er hätte Wohl uicht mehr in so fieberhafter Unruhe auf Nach richt von ihr gewartet. Mit einem düsteren Blick sah Regina hin ter den roten Rosen her, die ihr wie lebendi ge Lügen schienen. Tante Therese stand später in der Halle eine ganze Weile nachdenklich vor den roten Rosen und zerbrach sich den Kopf, warum Regina, die doch entschieden ein großes, fast beängstigendes Interesse an Haßberg genom men, diesen: plötzlich so abweisend gegenüber stand. Am Abend

an. „Da kommt der tolle Haßberg.' Man sah fast bewundernd an der schneidi gen, kraftvollen Gestalt empor. Sie waren überzeugt, der junge Rittmeister würde seinen Mann stellen im Kampfe mit den Feinden des Vaterlandes. Schneid hatte er immer ge habt und solche Draufgänger, wie er war, die konnte man da draußen im Felde ant gebrau chen. Im Laufe des Abends gesellte sich mich Heinz von Tondern zu den Offizieren. Seit er zuletzt mit Regina Baldus gesprochen hat te, war er in einer wenig beneidenswerten Stimmung

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Bozner Nachrichten
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Seite 6 von 16
Datum: 15.10.1916
Umfang: 16
7 M. 26. Mazzolini Frieda, Hausdienerskind 2 I. I. ^ Gerta Werner und. ihr Vater waren, eben falls nicht in. der Stimmung,, äuszureiten. Sie'hätten es nur. Regina Zu Gefallen getan. Da diese absagts/Mieben auch sie zu Hause. Man wärtete^gewannt auf die neuen Zei tungsberichte. ... Gerta Werner vertiefte sich mit großer Un^ Me^jn dieselben. Und die Unruhe trieb sie denn, auch zu Maina. . , Diese chatte es heute in der Stille ibras Ar- ^beitszimmers nicht ausgehalten. Ihr war; als ruckten die Wände immer näher

an sie her- iür. Sie war hinausgegangen in den Garten 'Ahd promenierte da auf und ab. ^7? -7.'- ^0 traf sie Gerta. .. ^ 5 -Die- beiden Freundinnen kanien »ich ent- gegen. ^ ^ >-- ^,Du willst wir wohl Vorwürfe' ntächen,'lie be Gerta, weil ich^ heute Morgen nicht mit äusgsritten bin?', fragte Regina, nachdem sie die Freundin herzlich begrüßt, hatte,.-j,- ' Gerta schüttelte den Kopf. Auf ihnm-rei zenden Gesicht, das so anmutig von blondem Kraushaar umgeben war, lag heute'ekn ern ster Ausdruck. Sjß schob

siehst auch so ernst aus u. Mama weint schon im Voraus.- Denke dir, unsere! Regimentes sind heute Morgen gar nicht ausgerückt. Leut nant von Trebin und einige andere Offizier waren heute bei uns An Tisch geladen, Haben aber alle abgesagt wegen dienstlicher Abhal tung. Natürlich sind die Offiziere stark in Anspruch genommen. ^ du heute schon ei nen von ihnen (''eben?' , „Nein, Gerta, ich bin noch gar nicht aus dem Hause gewesen/ . .Gerta.stieß.einend zitternden Seufzer aus. - ,,Ach, Regina — 5venn

sie fort müssen — in den Krieg ^ ich weine mir die Augen aus!' Mit starren Augen sah Regina vor sich hin. „Tritt das Furchtbare wirklich an uns her an, dann Hilft'nichtis', als tapfer sein, Gerta. Mit einem wehen'Äächeln sah diese in Re ginas Gesicht. - „Das sagst du, Regina.'Nr wird es leicht, tapfer zu sein. Du hast za keinen lieb, der mit fort muß.' . - In Reginas Augen trat ein . seltsamer Schein. - - . . ^ ^ - > „Und du — Gerta? Hast denn du einen lieb?'.. .. . ' / ^Gerta neigte das. Haupt

. Ihr liebes Ge- Ncht war sehr bleich. „Ja, Regina — so lieb, daß ich sterben müß te/ wenn er fallen timrde.' Regina legte den Arm um dte zierliche Ge stalt. ^ . „Es ist Trebin/-Nicht 'wahr, Gerta?' es, wt Diese würgte die aufsteigenden Tränen hin unter, aber ihre Augen - schimmerten feuchl- „Dir kann ichs ja sagen, Regina, du Plau derst es nicht ans. Ja — as ist Trebin. N habe ihn schon lange lieb. Und er — ach, gina, das weiß man doch — man fühlt ohne daß es ausgesprochen wird' er mich anch lieb

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 18.08.1941
Umfang: 6
Kurat in Stal les. gestorben in Pinnizza di satta. Wir cnl- bicteit dem Jubelpaare unsere herzlichsten Glück- wünsche. Mögen sie noch recht lange rüstig und gesund ihren Lebensabend geniesten! m Fra« Regina Tränkl t. Am 13 August verschied in Lagundo Frau Regina Witwe Tränkl, geb. Wieser. lm 82. Levi-nssahre. Eine tieireligiöse 'Kutter, eine stille Wohl täterin her Armen ist mit ihr heimgegangen. Trotz ihres hohen Alters wohnte sie in gesunden Tagen täglich der hl. Messe bei ir^ wunderte sehr oft

, mir ist nicht nach Lachen zumute.' „Mir auch nicht. Liebster, aber komm, wir wollen zu unserem Kinde gehen.' Hetty hatte das Bewußtsein wieder be kommen. Aber sie lag im Fieber. Immer rauschte das Wasser um sie her. und immer war derselbe Ruf aus ihren Lippen: „Hilf mir, Mutter! — Hilf mir, Mutter!' Da setzte sich Maria Regina zu ihr und nahm ihre glühenden Hände, und allmählich Wies dos Köck» ein. Der Arzt kam und sagte: „Erkältung!' verschrieb Tropfen und Wärme und meinte: „Abwarten. Es wird morgen wohl besser

sein.' Aber es wurde nicht besser. Am andern Tage fiel die Entscheidung: Lungenentzün dung. „5)err Gott im Himmel. laß mir das Kind!' betete Maria Regina, und Klemens Wiedenbrück iah auf das kleine Mädchen, das er ftir das seine gehalten hatte und zu dem ihn dach niemals echte Baterzärtlichkeit gezogen. 2lls er sah. wie sich der kleine, zuk- kcnde .Körper im Fieber wand, und als er hörte, wie in den wilden Phantasien alles miederklang, was fast ein Jahr lang durch eine erschauernde Kinderseele hingegangen

. da stieg auch in ihnt das Mitleid auf, ans dem so leicht Liebe wird, und er kannte mit Maria Regina bitten: „Herr Gott, ich will ja zu vergessen juchen, laß uns das Kind!' Es war ein Gebet, das Erhörung fand. Es kam ein Maimorgen, voll Himmelsblau und Sonnenlicht, die Vögel sagen int Garten, und der Flieder duftete, zwei weiche Kinder augen sahen im leuchtend in ein mütter liches Franennanilitz, zwei Kinderärmchen streckten sich Maria Regina entgegen, zwei blasse Lippen flüsterten, was sic einst

mein Heiser gegen schlaflose Nächte, es soll mir Helsen zu mei nem letzten Schlaf, Sühne bringt Verzoi- dllitg. Verzeiht auch Ihr! Was mich trieb, war ja doch nur Liebe zu meiner Schwester. Liebe zu ihrem Kinde,' „Liebe aus Irrwege', sagte Klemens Wiedenbrück: er hielt das Blatt an dos Licht der Kerze und sah zu. wie cs zu Asche zulammeniank, Maria Regina sah gedankennoll vor sich hin. „Und Iulianens Briefe, Klcmen-s? Verbrenne nun auch die!' Er antmartcte nicht. Sie faßte seine Hand. „Klemens

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 10
Datum: 18.07.1890
Umfang: 10
nach, als glaübte sie, im Kopse ihres Herrn sei nicht alles in Ordnung. Wir müssen die alte Daiiie, mit ihren Gedanken allein lassen und Walberg nach Hok/r'ah begleiten. Er reitst, am.frühen Morgen des nächsten Tageö, aber es scheint, als . sehne er sich nicht, das Ziel seiner Reise zu erreichen. Schlaff liegen die Zügel in seiner Hand-und fast ist es dem Pferde überlassen, den Weg zu suchen. Jetzt erst, da Regina entschieden fort soll, unab- hänM von seinem Willen fort muss, fühlte er die ganz? Schwere

dieser Trennung. Wer lohnte ihm das schwere Opfer, welches er der Ehre brachte? Würde dieser junge Mensch, den» Regina durch ihr Wort angehörte, die Größe seines Verlustes wür digen ? . Wenn Regina demselben schriebe, sie liebe einen andern, sie könne nur mit diesem glücklich werden — wenn er jetzt versuchte, diese» Geständnis von des Mädchens Lippen zu erhalten, jetzt, wo es galt sie auf immer zu gewinnen oder für immer zu verlieren — dann — wollte er sie zur. Heimat zur Stätte ihrer Kindheit begleiten

fliehen, dahin. Sein Gesicht war drohend und finster; die Träume, die wahnwitzigen Pläne, sie waren Hirngespinnste einer zügellosen Phantasie und eines Walberg nicht würdig. Regina war Braut und durfte durch ihn nicht zum Bruch ihres Wortes verleitet werden. Mit diesem Entschlüsse langte er in Howrah an. Schon vom Wege aus erblickte er auf der Ve randa des Landhauses, das sein Ziel bildete, drei Damen, unter ihnen Regina; sie gewahrte ihn zuerst und stieß einen Schrei der Ueberraschung aus. Stolz

und kalt zog er den Hut und begrüßte alle drei Damen mit gleicher Höflichkeit; dann als er ins Haus getreten und einige gleichgiltige Redensarten gewechselt waren, sägte er, in Gegenwart der anderen, zu Regina gewandt: „Regina! Ich komme im Auftrage von Hans. Es ist dieser Brief ans Europa gekommen. Du musst unverzüglich abreisen, und zwar direct nach Deiner Heimat zurück.' DaS Mädchen erbleichte und trat ihm einige Schritte näher. „Ist dort ein Unglück geschehen?' „Nein,' entgegnete

er mit einiger Bitterkeit, welche nur ihr verständlich. „Dein Bräutigam und seine Familie befinden sich wohl!' Und da Regina unruhiger schien, erzählte er schnell, während die andern Damen sich von der Ve randa zurückgezogen, welche Nachrichten aus Europa angekommen waren. Sie hatte ihn schweigend angehört und jetzt, da er geendet, da er eine Antwort zu erwarten schien — schwieg sie noch immer, blickte ihn noch immer stumm än. „Bist Du mit allem einverstanden?' fragte Wal berg endlich. „Ja,', kam es klanglos

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Bozner Nachrichten
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Seite 5 von 8
Datum: 30.11.1916
Umfang: 8
eintreten. werde hinüber schlummern mit dem Bewußt sein, daß Du mich geliebt hast. Gute Nacht, Solveig! In alle Ewigkeit Dein getreuer Hans.' Regina hatte mit steigender Erregung zu Ende gelesen. Zuweilen verdunkelten die her- vorstürzenden Tränen ihren Blick, aber zu gleich war ein tiefes Glücksgefühl in ihrer Snle. Ein wunderbares Gefühl der Befrei ung von tausend Schmerzen nahm sie gefan gen. Ihr Glaube an Haßberg war wieder er wacht. So konnte kein Mann schreiben, der nicht im tiefsten Herzen

, wo er Aufnahme ge sunden. So mußte sie mit der Absendung warren, bis sie seine Adresse erfahren hatte. Das sollte bald geschehen. . Gerta Werner kam, wie immer, zur Mit tagszeit, um bei der Speisenverteilung an die Armen Regina zu helfen. Sie kam heute etwas früher und trat Regina aufgeregt en- gegen. „Hast du schon gehört, Regina? Haßberg ist hier. Er ist verwundet und befiiidet sich in der Klinik von Professor Menzel. Soeben war er bei ums und bestellte mir Grüße von Fritz. Du — prachtvoll sieht Haßberg

. Haßberg erzählte, er habe bei ei nem nächtlichen Patrouillenritt einen Lun genschuß erhalten. Haßberg war mit ihm zu sammen, er konnte ihn noch in eine Wald- Hütte bringen, wo er dann von der Ambu'an, abgeholt wurde. Denke nur, fast wäre mein Fritz an Tongerns Stelle getvesen. Er hat mir ihm gelost, wer Haßberg begleiten solle. Ton derns haben von Aachen aus noch nichts hö ren lassen. Die Dienstboten wissen auch keine Adresse — es ist alles so schnell gegangen. Ach. Regina — dieser fürchterliche Krieg

! Wär^' er doch erst zu Ende.' Ganz atemlos von der langen Rede, fiel Gerta in einen Sessel. Regina hatte nur eins davon begriffen — daß Haßberg bei Werners Besuch, gemacht hatte. „Also Haßberg ist in der Klinik von Pro fessor Menzel?' fragte sie. Gerta nickte. „War er lange bei euch?' „Nein, leider nicht. Er war auch gar nichr sehr gesprächig. Ganz ernst und düster sah er ai:.5. Alle, die aus dem Felde zurückkommen, selM ganz anders aus — so — aks hätten sie viel Schreckliches gesehen

, was sie nicht ver gessen können. Ich hätte gern noch hundert Fragen an ihn gerichtet, über Fritz und sein Ergehen. Aber er blieb uur lvenige Minuten, er sagte, er sei noch nicht wohl. Der großc Blutverlust hat ihn wohl sehr geschwächt. Er bat, sich gleich wieder zurückziel)en zu dürfen, er habe nur sein Versprechen, uns von Fritz Grüße zu bestellen, erfüllen wollen. Wunde re dich nicht, Regina, wenn er euch noch nichr aussuchte; er sagte, vorläufig mache er kein^- Besuche. Nur bei Frau von Hausen

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 23.04.1945
Umfang: 2
bist von hlert“ „Vielleicht hab loh erst fortkommen müs sen, um auf dem Umweg au Regina zu kommen.“ „Möglich. Im Grande genommen aber ist es doch Immer so, daß der Weg eines Menschen schon von allem Anfang an 70>n Schicksal vorgezelchnet Ist Er weiß es nur nicht und das Ist gut so.“ Unter diesem Gespräch waren sie wieder zum Gatshof gekommen. Die junge Frau — der älteste Sohn hatte inzwischen das Gut übernommen, befand sieh aber zur Zelt bei einer Reserveübung — war gerade aufge standen und ließ

In dem Sinne, daß Ambros plötzlich wußte, daß — wenn er sich jemand mittuilsn konnte — dann nur dieser Frau Dieser Ge danke war ihm zageflogeu in dem Augen blick, da er Regina ansichtig geworden war auf der Wiese. Er halte ein paarmal amgeschaut, so daß Frau Ilona ihn nek- klar fragte, ob ea dort für Ihn etwas ße- -onderes zu sehen gäbe. „Jn, eigentlich schon“, sagte Ambros. Ein Blick von der Seite her in sein Ge richt. .Ach. sieh mal an. Was ilonnl Regina vielleicht!“ Vielleicht Regina!' Die Reiterin

reiten und rechnen wie Frau Ilona es tun maßte, oder tun hatte müssen seit „Weißt du, Ambros — eigentlich müßtest Jahren. Nun — da als eigentlich Feier- du dem Schicksal danken, daß cs dir als abend hätte machen können brachte sie es erstes Mädchen gleich diese Regina zu- nicht fertig, die Hände tatenlos im Schoß führte. Du hättest da drinnen in der Stadt ruhen zu lassen. Nein, es ging wirklich leicht in andere Hände fallen können, die nicht, als man es die ersten Woeben ver dick verdorben hätten

an Leib und Seele, suchen wollte. Der Sohn sah es selber ein Es entscheidet oft das ganze Loben eines und bat die Mutter, sich wieder elnzu- Manschen, zu wem sein enter Gang zur schalten ln das Geschoben des täglichen Liebe geht. An dieser Regina ist alles licht Lebens. Es war ein toter Hof, nnd erst die und klar. Freilich, der Sonnlechner wird dunkle, warme Stimme Frau Ilonas gab sich störrisch zeigen, wie Ich Ihn kenne, diesem Hof das Leben. Das wäre ein gewaltiger Stoß gegen Seinen Stolz

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 01.07.1890
Umfang: 8
.) Auch Regina leitete die Schritte ihres Ponys da hin; sie näherte sich eben der Einmündung der Straße auf den Platz, als um die Ecke ein eigen thümliches Gefährt biegt. Vor einem großen Wagen mit unförmlichen Rädern wanderte mit gravitätischen Schritten ein Elephant. Dieser Anblick war Regina neu, sie hält ihren Pony an, »in deu Elephanten passieren zu lassen, da naht sich von der andern Seite ein Fruchthändler mit seinem hoch mit Furchtkörben bela steten Karren, den er an Regina vorbeiführen

will, als eben der Elephant auf der andern Seite neben ihr angelangt ist. Ein Moment reicht hin, um ihn die Nähe der ver führerischen Früchte wittern zu lassen; in weitem Bogen streckt er seinen Rüssel über Regina hinweg, ergreift -inen der Körbe und sucht ihn vorsichtig über die vor Schreck erstarrte Reiterin hinwegzubringen. Da eutladet sich der Inhalt dcS KorbeS über Pferd und Reiterin, der Pony bäumt sich hoch auf, und noch ehe Regina weiß, was ihr geschieht, jagt der Pony im schnellsten Laufe davondie

kommt ihr das jüngst Erlebte ins Ge dächtnis zurück, — sie ist in Todesgefahr gewesen, und ein Unbekannter hat sie gerettet. Indem sie sich besinnen will, wie alles gekommen, hört sie neben sich Tritte und sieht Walberg mit ihrem Hut in der Hand gerade auf sie zukommen. „Wie^fühlst Du Dich, Regina?' fragte er sanft. Sie steht dicht vor ihm, sie will ihn ansehen, sie will sprechen, will danken, sie vermag eS nicht. Er hat sie gerettet, er, dem sie zürnte, — dem sie keinen Dank schuldig

sein, den sie verlassen wollte, um seiner nie mehr zu gedenken. Endlich wagt sie ihre Augen zn erheben, doch ein SchreckeuSschrei entringt sich ihrer Brust. WalbergS Haud ist von Blut überströmt. „Um Gottes Willen! Sie sind verwundet!' „Es ist uichtS von Bedentung, gute Regina,' ent- gegnete er, seine Hand schnell zurückziehend, die sie hastig erfassen will. Bittend sieht sie ihn an. sich die einstigen Gouvernanten der Erzherzogin Luise Scherack uud Charlotte Wackerow, der Landesschul- iuspector Dr. Kummer

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 05.12.1916
Umfang: 8
ihn, ob er sich wirklich um Sie bewer ben wolle. Er sagte mir kurz und bündig, er werde um Ihre Hand anhalten, er sei Ihrer Liebe gewiß, und für mich sei jede Hoffnung verloren. Darauf bat er mich, nicht weiter über diese Angelegenheit zu sprechen, es wäre schon mehr darüber gesprochen, als gut sei. Als ich lhm ins Gesicht sagte, daß ich ihn für unwert hielt,..Sie zu erringen, verschmähte er jede Bertewiung. Er sagte mir nur noch mit strah len Augen: Regina ^ ^ ^ dieser Glaube hebt

mich über mich selbst hin aus. ^ Ich verließ ihn, wilde Eifersucht, glühenden Haß im Herzen. Dann ging ich zu Ihnen, und verleumdete ihn. Nie — niemals kann ich ver gehen, wie Sie mich ansahen, Regina, als Ihr Glaube an Haßberg zerbrechen mußte. Ich ha be seither keine ruhige Stunde mehr gehabt: ich hatte Ihnen gern mein Unrecht gebeichtet, wenn ich mich nicht so namenlos vor Ihnen geMmt hätte. Ich zog in den Krieg mit ei nem Gefühl, als könne nur der Tod mich von Schmerz und Qual und von allen Selbftvor- würfen befreien. Ich weiß

, mein'.Vergehen verdient keine Verzeihung. Trotzdem flehe ich Sie an — ge denken Sie meiner kicht in Zorn und Verach tung. Ich habe Si^ja so sehr geliebt! Ich sehe in die Zukunft, Regina — in eine Zukunft, in der ich nicht mehr sein werde. Und ich sehe Sie an Haßbergs Seite. Jetzt kann ich das, ohne mich in wilder Qual aufzubäu- j men, denn ich habe mich selbst bezwungen und - bin fertig mit dem Leben. Wenn Sie an Haß bergs Seite Ihr Glück finden» dann werden Sie mir verzeihen können. Oft habe ich Haß berg

hatte und ich unter den Händen des Arz tes aus tiefer Bewußtlosigkeit zu mir kam, bat ich ihn um Verzeihung und wollte beichten — aber ich hatte keine Kraft mehr dazu; ich wur de wieder ohnmächtig. Wenn Sie diesen meinen Brief erhalten, dann werden Sie Haßberg Ihre Liebe und Ihr Vertrauen wieder schÄrken. Ich bitte Sie inständig, schrieben Sie ihm und bitten Sie für mich bei ihm um Verzeihung. Wem eine Regina Baldus sich zu eigen gibt, der kann großmütig sein und einem armen Sünder vergeben, der' aus Liebe fehlte

— aus Liebe haßte. Da ich einmal beim Beichten bin, sagen Sie bitte Haßberg auch, daß ich damals seine Schulden durch eine Mittelsperson habe aus kommen lassen, um ihn im Regiment unmög lich zu achen,. So weit verlor ich ich, um ihn als Nebenbuhler unschädlich zu machen. Wie schwer lastet das alles auf mir, nun ich ' mich wiedergefunden habe! Gott schenke Jh- > nen beiden in Zukunft allcH Glück, das er mir 'vorenthielt. Noch einen letzten Wunsch habe ich, Regina. Ersparen Sie meinen Eltern die Erkenntnis

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 27.04.1945
Umfang: 2
Ich jetzt schon wieder vergessen, t.enzl, glaub ich, heißt, gell?' „Pfüat dich, ' Somileclmer. Und — auf Wiederscliaun, Regina.' Das Gefährt rollte iu scharfem Trab aus dem Bräuhof. „Was ist denn dös für einer? Und wie weiß denn der, daß ich Regina heiß?' Der Sonnfechner wandte seiner Tochter mit einer ruckartigen Bewegung das Ge- sicht zu. „Da hast recht! Wie weiß der. daß du „Aha ös seid’s auch so neumodisch ein- g’stellt.' „No ja. wir gehn halt mit der Zeit. Ge gen den Strom kann mau ja net schwim men

. Im übrigen liab ich g’liört, daß du Regina heißt^ auch net zrnckbleiben willst. Hast net einen Plötzlich dämmerte 'dem Sonnlechuer , u , o . I'uttertisch ncingebant m dem Stall mit etwas auf. Er schmunzelte vor sich hin und der Hast nur s ja damals g sagt. Selbiges- Absperrgitter un so. Wie bewährt sich denn |[ e ß d ie Gäule noch schärfer ausgreifen Daß mal mein ich. hast grad d Nas n embundcu „ös?' ihr» dies nicht gleich^ cinge Wien ' war? Er k nj01 ‘ „Ja, dös is schon ein anders Arbeiten wiegte

hältst. Sonnlechner, wir täten uns s ra J, e , ,f ae ?,,^ er . P aue J Hötzlieli: die Einrichtung gern einmal ansciiaun. Viel- ' Ein Pmclmannshlld ist „s leicht bann wir’s uns aucli ein.' „Ja. imschimien. Konnm’s nur.' Im selben Augenblick kam die Regina allgerannt. _ „Jetzt hält ich nicht bald versäumt. Falirn wir gleich, Vater?' - .. . u - Der Hochbichlcr Lorenz zog die Weste pL?'! oa ,f r *£ n ? rn * . . . herunter und streifte am Wagengeländer ^ , keine Antwort. Sie schaute die Asche

seiner Zigarre ab. äuf das SchauSpiei der „Aha. 's Fräulein Tochter? Respekt!' Sonne, die «U® «MM Berg- Was heißt da Respekt* Wie kam dieser te 7- Ie ml L e ‘ nem OoHmanle, zu umhüi- y as neiut ua laspext. wie Kam aiescr j en schien. Strome von Gold und Purpur mich a Roß »'schlagen. Grad } } “rsche aber!Iiaupt dazu, dazustehn nnd sie rieselten über die stellen Schluchten und wir’s hergeben ham unsere ^ Arren. ^^ster^allen^'' ' Oranblan der steigenden Däm- „Ein Prüglmannsbild ist es,' Regina

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 16.06.1890
Umfang: 8
ge- rieth, vie das Licht scheute; während Frau Babette, nachdem ihr die Flucht ihrer Stieftochter bekannt ge worden, zum nicht geringen Verdruss ihrer Freundin, Frau Auguste Schulz, ihr Krankenbett verließ, und keiner Pflegerin mehr zu bedürfen behauptete; während ZachinSky von neuen Pläne brütete, um seine Macht über Regina bis Ealcutta auszudehnen, und die Fa milie Merlitz die Stunde berechnete, in welcher die Reisenden glücklich an Ort und Stelle anlangen könnten, — ereilte diese, noch fern

ab von ihrem Ziele, ein sonderbar ernstes Schicksal. Der Anfang der Reiseroute niit dem „LaerteS' war gut vonstatten gegangen. Regina war von dem großartigen Naturschauspiel so sehr interessiert und gefesselt, dass der Gedanke des Geschiedenseins von den Lieben in der Heiniat und die Bangigkeit vor der Zukunft von den neuen Eindrücken der Gegenwart in den Hintergrund ge drängt wurde. Als das Schiff daS hohe Meer erreicht hatte und die Wellen immer höher giengen, sah das Mädchen nicht ohne Verwunderung

nach Caluctta und sei wahr scheinlich die Tochter eines OsficierS, der sich dort befinde, so wuchs sein Interesse nur noch mehr. Ganz entgegen dem englischen Phelgma näherte er sich dem Mädchen bald in einer so theilnahmSvollen Weise, dass die harmlose Regina es für eine Unart angesehen hätte, ihm auszuweichen. Jetzt trieb auch ihn die leidige Seekrankheit in seine Eajüte, Von der außer Haus und Regina nur wenige Passagiere verschont blieben. In Eorfu vermehrte sich die Zahl der Passagiere fast

um das Dreifache, und das Leben auf dem Ver deck hätte für Regina neuen fesselnden Reiz gehabt, wenn nicht zwei zudringliche Franzosen, die ebenfalls erst in Eorfu eingestiegen, sie beständig niit indecenter Aufmerksamkeit verfolgt hätten. Es fruchtete nichts, dass sie sich den beiden gegen über in stolze Schweigsamkeit hüllte, der eine von ihnen wich kaum, sobald sie auf den» Verdeck erschien, von ihrer Seite. Wollte sie nicht, dass Hans durch eine derbe Zu rechtweisung der Zudringlichen eine Scene

veranlassen sollte, die unbedingt Aufsehen erregen musste, so sah sie sich gezwungen, gerade in der Zeit ihre heiße Ea jüte aufzusuchen, wenu die andern Passagiere aus dem Verdeck die balsamisch schöne Luft athmen konnten. HauS war, bei aller Vorsicht des Mädchens, die Zudringlichkeit der Franzosen nicht verborgen geblie ben; da er jedoch ihre Sprache nicht verstand, so ließ er sich von Regina beschwichtigen, während diese in der Pension so viel KciintniS des Französische» erlangt hatte — nnr

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 2
Datum: 26.04.1945
Umfang: 2
(Bez. Dresden) anderen Bauern. Vieles gab es zu bespre chen. Das Für und Wider der neuen 000 Agrarpolitik gab dabei den gewichtigen Ausschlag. Darüber verging die Zeit wie im Fluge, und als es an der Zeit war. ' winkte der Sonnlechner dem Hausknecht, daß er die Rappen anspanne. Nun stand er im Hof neben seinem Qc- Wie sollte sie diesen Tag nun ruhig ver- Als er sich umdrehte, gewahrte er Regina. {ädeu*°Zlgarren^ d die bringen können? Sie hatte gemeint, daß „Ich hab dir schon eine ganze Well

in der frichen Luft, .Dafür ist er ia auch Soldat. an das osfilhrt herangetreten. Er trug nicht sagte man ihr. „Und kein schlechter mein ich. Vorige dle Midie kurze Lederhose, sondern einen ? Nun saß sie aut dem rüttelnden Waget- Woche hat er dem Vater g’schrleben, daß gr ß n tlchen Tuchanzug mit Hirschhornknöp- | dien und dachte bloß: wenn Ich nur schon er Unteroffizier worden is. ken. Dazu einen braunsamtnen Hut. auf dem wieder zu Hause wäre. „Is wahr?' fragte Regina mit pochendem e j n mächtiger Gamsbart

sllberscliimmernd Beim Hölzerbräu stellte der Sonnlechner Herzen. seine feinen Härchen ausbreitete, das Gefährt ein. Dort trennte er sich von „Dös freut ihn. unsern Vater, weißt. Dös Oer Bursche tippte an den Hutrand und Regina, denn er hatte allerlei Geschäfte is auch so ein Militärschädl. Was hast nahm dann seine Zigarre aus dem Mund, zu erledigen und saß dann mit bekannten denn Im Sinn jetzt. Regina?' „Sind dös die zwei Rappen, die du vor Bauern aus der weiteren Umgebung hei- „Eigentlich nix.' . drei Jahr

.. . solche Herzen umhängen. Auch Regina Seidenbandl um den Hals legen', und sie klopfte ihnen den Hals und die Schenkel, kam an diesem Tag zu solch einem Herz, merkte genau, weich große Freude sie dem und maß sie dann von hinten her mit und zwar erhielt sie es von einem Buben. Burschen damit machte. Hoffentlich macht Kennerblicken. Dabei hatte er die eine dem sie es nicht gut abschlagen konnte, er sich keine falschen Hoffnungen dabei. Hand in der Hosentasche, in der andern Es war dies der Bachschmied Hans

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 13.06.1894
Umfang: 4
um. Er hatte daS Rauschen eines FrouengewandeS gehört. — ein bekanntes Parfüm fiel ihm auf. „Herr Wilthauer, wollen Sie Ihre todte Gattin sehen?' Bor ihm stand Regina Lorenzen, mit der rechten Hand nach der Thür deutend, durch welche er oft genug gegangen war. um eine Ungeduldige durch Lug und Trug in der Geduld zu stärken. Heiß wallte es in ihm auf, seine Brauen zogen fich bedrohlich zusammen, ober ein Blick auf die ge bietende Fraüengestalt vor ihm ließ ihn stumm bleiben. Sie schritt ihm voran, sie öffnete die Thür

, — sein Fuß stockte, sie winkte ihn herbei und er mußte ihr folgen, wie von einer unbezwingbaren Gewalt beherrscht. Träumte er? War das Wirklichkeit? Sein Gesicht war fahl, seine Züge verzerrt. Er warf einen unsicheren Blick auf Regina, die schwei gend vor fich hin deutete. Per Raum war verändert, keine Spur der frü heren Armseligkeit darin zurückgeblieben. Das Bett, auf welchem die bleiche, abgezehrte Frauengestalt ge ruht. war hinausgeschafft. Die Ausstattung trug durchaus den Charakter der Trauer

herabwallendes Sterbegewand. Spitzen umschlossen den Hals und die Handgelenke. Die Hände hielten letzte Rosen, uud Rosen waren auch über das Gewand gestreut und schmückten das dunkle, prächtige Haar. Kränze lagen zu Füßen, während Lorbeer und Orangen den oberen Theil deS Sarges einfaßten. „Robert Wilthauer,' hob Regina mit ernster Stimme an, während er dastand, vergebens bemüht, fich zu sammeln und Worte zu finden, „wenn noch ein Funkte menschlichen Gefühls in dir ist, dann entsache es hier an dem letzten

Lager deines Opfers zu Heller Glut. Sieh' eng dir an!'Erinnere dich, woS ich dir eines TageS geschworen, wenn ich jemals in Erfahrung bringen sollte» daß du mich getäuscht habest. Damals dachte ich mir die Rache, die eine Regina Lorenzen üben würde, anderer Art. Ich dachte an Haß bis ans Ende. Die stille Dulderin hat mich betehrt. Was litt sie im Vergleich zu mir t Gie war. dein dir rechtmäßig angetraute» Wnb» uud doch hast du sie langsam und mit Borbedacht z» Grunde gehen lassen! Vertheidige

dich nicht! Ach kenne dich; ich weiß ihre, ich weiß deine Bergan» geuheit, weiß, mit welchen Mitteln du sie bethört, wie du an ihr gehandelt hast. Sie ist in Friede» gestorben, mit einem Segen für dich auf den Lip pen. Das dankst du mir. und da» ist Regina Lo- renzen's Rache! Nun find wir quitt, aber ich» er mähne dich: laß ihren Segen fich nicht in Mich über dich wandeln!' Regina holte tief Athem, eine Pause trat ein. Robert Wilthauer stand finsteren, verschlossene» Antlitzes da; nicht die Spur

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 09.07.1941
Umfang: 6
. D. Sch.). — Beginn: 5, 6.30, 8, 9.36 Uhr. „Lux. also Lux, nun gib dich! Genug, I Lux! Ja doch, bist mein braver, alter Kerl. Ja, ja. Frauchen ist da. Endlich ist Frauchen I wieder da. Lux, mein alter Lux.' „Wenn du mit dem j)unde fertig bist, kannst du ja auch noch etwas an mich den ken', sagte 5)anne trocken. Da ließ Maria Regina den schönen Schä ferhund fahren und sank der Freundin in die Arme. Lachen und Weinen war in ihrer Stimme. „Hanne, liebe Hanne! Aber kann man denn, wenn das Vieh

einen beinahe um bringt vor Freude?' Sie küßten sich, dann gingen sie Arm in Arm durch die Bahnhofshalle dem Aus gang zu. Sic sprachen nicht, aber ihre Hände hielten sich fest umschlungen. Maria Regina führte den Hund am Halsband. „Wir wollen sichen', sagte sie, als sie aus der Straße standen. „Ich will laufen durch die alte Stadt, durch unsere liebe alte Stadt.' „Und natürlich über den — Domplatz.' „Hanne, wie gut du einen verstehst. . .' Dann standen sie auf dem Domplatz und sahen hinüber nach dem Hause

der Wieden brücks. Es lag lang und dunkel im Sckiatten des Frühlingabends. Die Fenster verschlossen und verhängt. „Alles dunkel', flüsterte Maria Regina, „dunkel und tot. aber nun kommt das Le ben hinein.' „Möge es dir ein gesegnetes Leben sein!' Dann gingen sie weiter, und schon wenige Minuten später standen sie in den hohen, hellen Zimnrern ihrer gemeinsamen Woh- nrmg. Der Teekessel summte aus festlich ge decktem Tisch, Blumen blühten auf Schalen und Basen, ein Korb herrlicher Rosen prangte

vor allem. „Die sind nicht von mir', sagte 5zanne Maxen, „die hat Riedel vom Markt heute nachmittag für dich abgeben fassen, auf te legraphische Bestellung, sagte das Boten mädel. Sie müßte nicht, von wem. weißt du es vielleicht?' Der Schalk lachte aus ihren vergnügten Augen. Statt aller Antwort barg Maria Re gina ihr Gesicht in den blühenden Rosen. Dann saßen sie am Teetisch, aber schon nach wenigen Minuten schob Maria Regina das Gedeck beiseite, lehnte sich zurück und sah die Freundin an. „Ja Hanne, nun ist es doch so gekommen

immer wie vor einem Rätsel gestanden habe. Nun, sie ist tot. die kleine Juliane, und wir wollen von Toten nicht schlecht reden, aber eigentlich war sie nichts als ein ewig verliebtes, kleines, ober flächliches Mädchen. Sie paßte nicht zu ihm. Ich war stets davon überzeugt, es hatte eins andere die Hemd dabei im Spiel.' Maria Regina schwieg. Ihre Hand kraulte den Kopf des Hundes, der auf ihren Knien lag. „Du dürftest nicht so reden', sagte Hanne Maxen, „aber ich darf es. ich bin unbeteiligt. Nein

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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 09.08.1941
Umfang: 8
die Ströme, die von einem zum andern gingen und sie untrennbar aneinanderban den, und fühlten doch die dunkle Wand, die sich dazwischenschob. Es war spät in der Nacht, als Maria Regina aus unruhigem Schlaf empor schreckte, geweckt von etwas Unbekanntem. Sie horchte nach dem Gatten hinüber. Aber Klemens schlief ruhig. Da klang es wieder von der Tür her, ein leises Klopfen. Mit einem Ruck war sie vom Lager auf. „Was ist, Fräulein Lotte?. Ist etwas mit Bubi?' „Nein. Hetty!' „Ich komme sofort.' Sie warf

, aber sic enthüllten alles, was in diesen Wochen und in den letzten Stunden sie mit Grauen geschüttelt. „Sic soll mich nicht holen. Ich will nicht ins Grab. Nimm den Schrank weg! Der Schrank hat eine Stimme. Meine Mutter ist in dem Schrank. Aber Lux hat doch gar nicht gebissen, und geschlagen hat sie mich auch nicht. Aber ich sage es nicht, Tante, Maria, ich darf es nicht sagen. Wenn ich es sage, holt mich meine Mutter zu sich in das Grab'. „Hetty, Hettychen!' — Maria Regina nahm das aufgeregte Kind

in ihre Arme und bettete den kleinen schwarzen Kopf an ihre Brust. „Es holt dich niemand, Hettychen. Ich bin bei dir und Fräulein Lotte auch. Kennst du uns denn?' „Ach — ja!' Das Kind streckte sich unter dem Klang der beruhigenden Stimme. Es zuckte noch ein paarmal, dann war es eingeschlafen. Die beiden Frauen blieben noch ein Weil chen sitzen, eine stumme Erschütterung lag über ihnen. Dann erhob sich Maria Regina. Sic traten in das andere Zimmer zurück. „Hat sie solche Zustände schon öfter ge habt?' „Ganz

früher mal, Frau Doktor, aber nicht so schlimm, und nur. wenn sie sehr aufgeregt gewesen war. Wenn sie so einschläft, ist es vorbei, und morgen früh wird sie aufwachen und weiß von nichts. Sie müssen ihr ganze Räubergeschichten in den STopf gesetzt haben. Immer faselt sie von dem Schrank, da wäre ihre tote Mutter drin, und er hätte eine Stimme und solchen Unsinn.' „Wir werden den Schrank morgen aus räumen und herausnehmen, Fräulein Lotte, das wird das beste sein'. Maria Regina lag wach

einen gemeinsamen Imbiß nehmen, ein kurzes Stehfrühstück und er wünschte, dein fremden Gelehrten seine Frau vorzustellen, den ge treuen Kameraden seiner Arbeiten. Es war eine interessante, Helle Stunde gewesen, und als der Zug aus der Halle hinausgcrollt war und Maria Regina wieder ihrem Haufe zuschritt, befand sie sich in freundlich ange regter Stimmung. Je näher sie dem Dom platz kam, je mehr verflog die. Sie hatte Hetty am Morgen nur flüchtig gesehen, das Kind war kleinlaut und niedergedrückt

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Tiroler Volksbote
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Seite 13 von 24
Datum: 30.01.1910
Umfang: 24
Jahrg. XVIII. „Tirol er Volks böte.' Seite-13. entzückte durch sein munteres Wesen die jungen Eltern. Regina war ganz vernarrt in das Kind, ja sie betete es sorm- lich an. Wochen- und monatelang kam jcht nie mehr eine Klage über ihre Lippen. Sie hatte ja ein großes, unsagbares Glück an ihrem' Kind. Und plötzlich war alles zu Ende. Zu Ostern fiel das Kind in eine tückische Kraultici:, von der es ungeahnt jchnell dahingerafft wurde. Es ist nicht v.l beschreiben, wie nieder schlagend der Tod

des Kindes auf die a:'me Frau wirkte. Sie aß nichts mehr, sie sprach nichts nud weinte nur immer still in sich hinein. Dem Konrad und Hanser wollte es trotz aller Be mühung.n nicht gelingen, sie nur einigermaßen zu trösten. Aber das Schlimmste kam hinterher. Eines Tages ging Regina ins Dorf, wo sie der Schellin, dem Weib vom Heller Jörg, be gegnete. Diese Frau war eine alte Hexe, die nebst ihrer Bos heit anch allerhand abergläubische Sekten im Kopfe trug. Regina ließ sich von der Schellin böse Dinge

.... Wenn mit dem Sündengeld nicht Ordnung wird, sterben uns alle Kinder.' Lange Zeit sprach der Mann kein Wort und ließ die Frau toben. Als sich dieselbe endlich etwas beruhigt hatte, wandte er sich mit Ernst an sie und sagte mit scharfer Be tonung: „Es ist kein Sündengeld, Regina, sondern rein wie der Tag! . . . Aber du vertraust mir nicht und glaubst anderen Leuten, namentlich deinen Feinden mehr als deinem Manne . . Dein Mmtrauen bringt uns noch ins Unglück — in ein fürchter liches Unglück — ganz gewiß! Ich seh's

voraus . . . Aber ich lag' jetzt nichts mehr, Regina.' Am selben Tage ging der Stuibenbaner ans Gericht, um die Schellin zu verklagen. Dieselbe bekam drei Tage Arrest. )n das Verhältnis der jungen Ehelente auf dem Stnibenhof Me sich aber ein Mißklang eingeschlichen, der n cht mehr zu Mannen war. V. - AnkangS Juni erschien in Hollenstein ein merkwürdig r Gast, war ein alter Mann in feiner städtischer Kleidung mi' langeni schneeweißen Bart, vollständig überrunzettem Gesicht, scheu und mißtrauisch

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