alles dörren, was da grünt und blüht. Und die schwüle Luft brennt die Brust und macht das Atmen schwer. Nur die summenden Insekten fühlen sich wohl und tauzen und schwirren. > ' Dort, am Horizont stehen Wolken, schwarz und dräuend. Schwerfällig, unmerklich fast, wälzen sie sich vorwärts Gewitterschwüle. — Auf weitem Felde steht Mutter Regina und jätet Unkraut. Gebückt steht die kleine zusamme«- geschMApfte Gestölt. Die schwieligen, abgearbeiteten Hände wühlen mit Hast in der heißen, trockenen Erde
, und die knochigen, ungelenken Zinger stechen sich an den scharfen Disteln wund. Von der runze ligen Stirne rinst der Schweiß in großen Tropfen. IZoch drei, — zwei Furchen, — da endlich Wen-sie sauber und ordentlich, und das alte Frauchen seufzt erleichtert auf; dann sinkt es er mattet hin auf den steinharten, heißen Boden- Ja, — wenn's ums tägliche Brot geht! Wer «atte in früheren Jahren gedacht, daß Mutter Regina heute wieder so schwer arbeiten müßte, wie sie es tat, als ste noch junge Witwe, und ihre Kinder
klein waren. Eigentlich war es damals leichter gewesen wie letzte ste hatte es ja freiwillig getan. Der Jakob und die Sofie hatten nie dar» ! ben dürfen; eher hätte sich Mutter Regina die. fleißigen Hände blutig geschafft. Das war eine schlimme Zeit gewesen «nd doch hatte sie sich glücklich gefühlt; es »ar ja für die Kinder. Wenn sie abends heimgekehrt war vom Wasch zuber,'wo sie tags über um geringen Lohn gesta»- den hatte, würden die nach Bestreitung der nöti gen Ausgaben noch übrigen paar Rappen
hübsch beiseite gelegt. „Später, Mutter, wenn wir versorgt sind, ruht Ihr euch aus,' hatte es geheißen. Bald war der Kinder Lehrzeit beendet gewesen. Jaksb hatte als Schuster schnell Kundschaft und Sofie war eine tüchtige Schneiderin geworden. Dann hatten sie beide geheiratet, die Sofie ^mit einem Land wirt» Jakobs Frau, eine Freundin seiner Schwester, War ebenfalls Näherin. Mutter Regina hatte es damals noch nicht gut haben wollen. „Wenn ich einmal gebrechlich bin und nicht mehr verdienen
war alles verteilt gewesen und die Kinder hatten Mutter Regina geherzt und geküßt, jene Regina, die jetzt todmüde auf dem harten Ackerbo den ruht. — ^ So gut hat sie's gehabt beim Jakob, wo sie den ersten Monat zubrachte, daß sie am letzten Tage noch die Hälfte von dem hergab, was für ihre etwaizen außerordentlichen Bedürfnisse vorbe< halten hatte. — Und bei der Ssfie erst: „Aber, Mutter, steh doch nicht so früh auf,' oder „nehmet doch dies Stückchen Mersch, es ist saftiger, — bleibt doch nur ruhig sitzen