zurückgewiesen. Doch ich will heute iu aller Offenheit zu Ihnen sprechen: Sie haben Wohl daran getan, Sie errieten, daß ich noch eine andere leidenschaftlich liebte.' „Also Sie gestehen es ein,' sagte Mary heftig, „daß Ihre zärt lichen Blicke uud Worte nichts als Lüge waren, daß Sie, während Sie mich aufforderten, die Ihre zu werden, die .Regina bella' liebten!' „Nein, ich habe Sie nicht getäuscht. Ich glaubte die ,Regina bella' für mich verloren und unterlag nach und nach dem Reiz Ihrer Schönheit
und Ihres Geistes. Der plötzlich wieder zwischen uns erwähnte Name der berühmten Sängerin aber belehrte mich, daß ich von dieser Liebe noch immer nicht geheilt war und jetzt ist sie heftiger als jemals wieder in mir entbrannt. Das ist die Wahrheit. Ich war Ihnen diese Beichte schuldig, Cousine, uud muß Ihnen noch, so viel Vertrauen habe ich zu Ihrer Gerechtig keit und Ihrer Güte, bekennen, daß ich gestern abend die .Regina bella' gebeten habe, meine Fran zu werden.' „Denken Sie auch daran, Mhlord, daß der Name
, den sie tragen soll, derjenige Ihrer Mutter ist?' „Versuchen Sie es uicht, mich von einem unwiderruflichen Ent schluß abzubringen, es handelt sich um das Glück meines Lebens. Darf ich nicht auf Ihre Unterstützung bei meiner Mutter rechnen?' „Nein. Mhlord.' „Sie stellen sich mir also feindlich gegenüber?' Als der Herzog keine Antwort erhielt und die Ironie und den Zorn in den blauen Angen der jungen Frau blitzen sah, fuhr er fort: „Wenn es so ist, Mhladh, so verlange ich, die .Regina bella' zu sehen
ausdrucksvoller wurde ihre Stimme. Sie sang die Arie aus der „Madeleine'. Edward schlug sich vor den Kopf. „Ich Narr!' rief er, „ich tausendfacher Narr! Manchmal frei lich hat es mir geahnt.' „Ja, ich bin die,Regina bella', die Ihnen niemals verzeihen wird.' In seiner Überraschung,, seiner Ergriffenheit und Verzweiflung überkam den Herzog eine Schwäche. Er griff nach einer Stuhl lehne und sank wie bewußtlos in den Sessel. Bei diesem Anblick vergaß Mary ihren Zorn, sie neigte sich über den Mann
, den sie ja noch immer liebte, und rief ihn mit zärtlichen Namen. Sie sagte sich, daß, nachdem der Herzog wußte, daß sie und die „Re gina bella' identisch waren, es ja wahnsinnige Selbstquälerei sei, die eine gegen die andere auszuspielen. „Ich habe die .Regina bella' und mein Weib gefunden,' sagte der Herzog jubelud. Er hatte sich schnell erholt. „Jawohl, die .Regina bella',' u....oortx:e Lorenzo stolz. „Gibt es wohl zwei Stimmen lvie vie ihre?' Und während er mit italienischer Weitschweifigkeit die Erzäh lung