Dr. v. Koerber, mit dem er viel verkehrt habe, dazu benutzt habe, die Verlegung der italienischen Rechtssakultät nach Rovexeto einzuleiten. Er könne aber unter seinem Worte versichern und habe dies auch in einer Erklärung an leine Wähler gesagt, daß er nie und in keiner Form, weder direkt oder indirekt, etwas gesprochen und getan habe, um aus Rovereto als den Sitz der künftigen Rechtsfakultät hinzuweisen. Im Februar 1904 sei er auch zum Statthalter Baron Schwartzenau berufen worden
gesagt, er habe den Auftrag, ihm mitzuteilen, daß er nach Wien fahren möge, da Dr. v. Koerber Ihn zu sprechen wünsche. Er habe sich allerdings gefragt, wozu, sei aber schließlich mit demselben Zuge. mit dem er nach Hause fahren wollte, über das Pustertal nach Wien gefahren. Dort habe ihm Dr v. Koerber (es war am 12. Februar) in Anwesenheit des Unterrichtsministers Baron Harte! die fertige Regierungsvorlage, be treffend die Errichtung einer italienischen Rcchts- fakultät in Rovereto vorgelegt
und ihn zu bestim men versucht, für dieselbe einzutreten. Er, Malfatti, habe Koerber sofort erklärt, er könnte versichert sein, daß er als Bürgermeister von Rovereto alles aufbieten würde, der Vorlage zur Annahme zu ver helfen, wenn er annehmen könnte, daß dadurch die italienische Universitätsfrage eine gedeihliche Lösung fände. Dies sei aber nach seiner persönlichen Meinung nicht der Fall, und daher täte die Re gierung besser, die Vorlage, welche von den Ita lienern in allen Stadien auf das energischeste
werde. Er sei also nach Wien gefahren, und da habe Dr. von Koerber ihm gesagt, die in dem Memorandum niedergelegten Gründe seien ja recht gut, aber die Regierung müsse auf der Roveretovorlage verharren. Da mußte aber die Regierung auch die Verant wortung übernchmen. Dr. v. Koerber .habe dann gefragt, welches das kleinere Uebel sei, keine Fakultät oder eine in Rovereto. Darauf habe Maliatti ge antwortet, daß hier von einem kleineren Uebel nicht die Rede sein könne. Die Forderung der Italiener laute
auf Trieft. Wenn mau sich da mit Rovereto zufrieden geben würde, müßte man auch die Ver antwortung mittragen. Wenn die Regierung die Fakultät in Rovereto errichten wolle, so sei das nicht zu verhindern; den Italienern aber bleibe es frei und unbenommen, diese Gründung weiter zu bekämpfen. Es sei also bei der Roveretovorlage geblieben, obwohl er gerne eine befriedigende Lösung und damit ein besseres Verhältnis zur Regierung gewünscht hätte, denn für den Abgeordneten eines armen Landes sei das Brot