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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 4
Datum: 06.04.1860
Umfang: 4
. Bologna 1. März, womit die Bevölkerung der Provinzen, der sogenannten Emilia, einberufen wird zur Erklärung ihres Willens bezüglich der zwei Vorschlüge über daS Schicksal der selben Provinzen, ob nämlich Anschluß an die kon stitutionelle Monarchie deS Königs Victor Emanuel, oder ob abgesondertes Reich; über die darin enthaltene Berufung auf die Abstimmung der Kammern, welche bereilS früher angeblich einstimmig die Vereinigung mit dem konstitutionellen Reiche deS HaufeS Savoyen ausgesprochen

er scheinen : unter der Regierung Sr. Majestät Victor Emanuel II., nunaiehr die Berathung, ob diese Provinzen ihm sich unterwerfen oder ein be sonderes Reich bilden sollen, nicht bloS lächerlich, sondern sogar ein Akt von Rebellion, und Farini selbst deS HochverrathS im höchsten Grad- schuldig wäre, wenn man nicht wüßie, daß alles verab redeter Weis- geschehe; in Anbetracht, daß die Legitimität der entthronten Fürsten bis zum Augen blicke ihrer Entfernung von Allen anerkannt ist, daß später erfolgte

gestattet war, weil endlich '5. alles unter dem Drucke jener Herrschenden geschah, welche die Vertreibung der Fürsten veranlaßt hatten, und unter dem Drucke jener sremden Truppen, welche einzig von diesen Gewalthabern abhingen. In Erwägung, daß bei dieser zweiten Abstimmung, zu welcher dermalen die Bewohner dieser Provinzen be rufen sind, denselben keineswegs die freie Willensäuße rung gestattet ist, da man ihnen (während unläugbar Viele die Rückkehr ihrer Fürsten wünschen und wollen) einzig

sind, welchen Eid man ihnen schon früher ab verlangte, vor noch dessen wirkliche Ernennung zu unserm König einer Abstimmung unterzogen wurde; in Er wägung, daß die Zulassung aller aktiven Soldaten zur Abstimmung (abgesehen von der obenrähnten Unzu- kömmlichkeit wegen deS aufhabenden Eides, dessen Bruch man doch nicht verlangen wird, und wodurch sie offenbar im Zustande deS Aufruhrs sich versetzen würden), eine Gleichstellung von so vielen Fremden, welche kein In teresse für das Wohl dieser Provinzen

gegen jene, welche Theile d-S Kirchenstaates an sich reißen, nicht vermieden werden könnten. Erheben Wir Bürger von Modena und estensische Unterthanen, damit Stillschweigen nicht als Beiüimmung angesehen werde, Einsprache gegen die ungerechte Absetzung deS rechtmäßigen Souveräns, und als Kaiholiken gegen die Usurpation der zum Kirchenstaate gehörigen Provinzen nunmehr der sogenannten Emilia einverleibt. Wir er heben Einsprache und protestiren gegen die angeblich einhellige Abstimmung der Versammlung im Monat August

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 01.10.1860
Umfang: 8
mir den Vorschlag zu machen, den Antrag des Comitö's anzunehmen und die Debatte darüber zu schließen.« , xReichsralh Freiherr v. Schaguna erklärte sich, zwar mir dem Gatze, daß die Subventionirung ein-- zelner Provinzen eine Unbilligkeit gegenüber den anderen involvire, vollkommen einverstanden, jkonnie sich aber mit der daraus gezogenen Folgerung, daß darauf hinzuwirken sein werde, den Staatsschatz all mälig von dieser Last zu befreien,, nicht zufrieden stellen. Vom Standpunkte eines'Patriolcn könne

er nicht umbin, zu beantragen , es möge gesagt werden, daß dieselbe» Wohlthaten,, welche den drei Provinzen Oesterreich unter der Enns, Tirol- mit Vorarlberg und Dalmatien aus dem Staatsschatze bisher zu geflossen stnv, nach Maßgabe der Bedürfnisse, der- Zeitumständc und der Möglichkeit auch allen anderen Ländern z» Gute kommen, sollen. Sollte dieser Antrag keiner-Unterstützung gewürdigt werden, so stimme er für, die gänzliche Streichung des Absatzes im Comitvberichte. Reichsralh Graf Hartig fand

, daß die Debatte eine sehr gefährliche Wendung nehme, indem der der Grundsatz aufgestellt /werden solle, daß jedes Kronland bezüglich aller seiner inneren Bedürfnisse unmittelbar auf sich selbst beschränkt werde und es unthunlich sei, einzelnen Provinzen aus Staats mitteln irgend eine.Subvention zuzuführen. Dieser Grundsatz sei gefährlich, weil er alle Länder, welche in der Civilisation nicht genügend weit fortgeschritten, und deren Lage nicht so günstig sei, daß stc aus dem Boden und der Industrie bedeutenden

mit der österreichischen Monarchie oder vielleicht auch noch Schlimmeres hervorgerufen würde. Nach der Meinung des Red ners wäre daher die bezügliche Stelle aus dem Cvmitv-Antrage ganz wegzulassen und diese Debatte ihrer möglichen gefährlichen Folgerungen wegen zu schließen. , ? Reichsrath Bischof Stroßmayer erkannte zwar die Gerechtigkeit des Satzes, daß jedes Land für seine eigenen Bedürfnisse selbst zu sorgen habe, an, glaubte jedoch > daß von diesem Principe wegen der eigenthümlichen Verhältnisse einiger Provinzen

! aus höheren Rücksichten Ausnahmen stattfinden müssen. Der Redner faßt schließlich seine Ansicht dahin zu sammen, «6 solle alS Regel anerkannt w-rden, daß jedes Land sür seine eigenen Bedürfnisse aus eigenen Mitteln zu sorgen habe, wobei einerseits jeder Willkür- lichen Behandlung begegnet werden müsse, und anderer, seitS doch die in der Eigenthümlichkeit einiger Provinzen gegründeten und durch höhere Rücksichten gebotenen Ausnahmen berücksichtigt werden sollen. Indem der Revner beifügt

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 09.02.1865
Umfang: 4
allein entrichte, nenne er auch noch die „Blutsteuer', die das Land entrichte. Die anderen Provinzen seien auch weit mehr in der Lage, Stenern zu zahle« als Siebenbürgen, weil hier die Industrie und der Verkehr darniederliege. Die Donaudampf schifffahrt habe Siebenbürgen einen großen Theil des Trausitoverkehrs entzogen. Das Land sei höchst arm; ein Theil der Bevölkerung sei gezwungen, das Brod ungesalzen zu genießen. So lange die Kopfsteuer nicht verschwunden oder namhaft h.rabgemindert worden sei

derselbe in den anderen Theilen des Reiches. Er sei für die Her absetzung der Personalsteuern, aber nur unter der Vor aussetzung, daß der Aussall zum größten Theile aus den Mitteln des Landes wieder gedeckt werde. Er müsse deßhalb diese Bedingungen stellen, weil sonst eben der Ausfall aus den anderen Provinzen gedeckt werden müßte. Man hat eingewendet, der Ausfall werde deßhalb die anderen Provinzen nicht in Mitleidenschaft ziehen, weil ja jedes Jahr eine gewisse Quote der Steuern in Siebenbürgen als uneinbringlich

vergleicht nun die Höhe des Grundcntla- stungs- und Landesfonds-Zuschlages in Siebenbürgen mit dem anderer Länder, und liefert den Beweis, daß derselbe durchaus nicht höher sei, als in den andern Provinzen. Die Redner, welche die Höhe des Per- ceutsatzes dieses Zuschlages als Beweis angeführt ha ben, daß Siebenbürgen iin Vergleiche zu anderen Pro vinzen überbürdet sei, habe außer Acht gelasse», daß dieser Zuschlag in Siebenbürgen nur von einer zehn- percentige» Grundsteuer bemessen werde, in den an deren

Provinzen aber von einer ^Ipercentigen Grund steuer. Bei dem jüngsten Zuschlage zur Grundsteuer sei Siebenbürgen gleichfalls ein Vorzug gewährt worden, indem eben dieser Zuschlag hier geringer bemessen wurde, als in den anderen Kronländern. Redner weift serner ziffermäßig nach, daß das, was Sieben bürgen zu den allgemeinen Lasten des Reiches beitrage, gleich Null sei. An direkten Steuern zahle nämlich aufGrund des VoranschlagesS iebenbürge» 3,5ti(i,tXX) fl.; ein ungefähr gleich großer Betrag

werde aber auch sür die siebenbürgische Hofkanzlei in Anspruch genom men, also zu denselben Auslagen, welche in den west lichen Provinzen für die politische Verwaltung, Cul tus und Unterricht und das Justizministerium gemacht werden. In diesen westlichen Provinzen aber erübrige noch nach Deckung der Kosten für die speziellen Länderein Betrag von 50 Millionen, welche zur Deckung der allgemeinen Reichskosten verwendet werden, und in Ungarn nach Deckung des Erfordernisses für die un garische Hoskanzlei ein Betrag

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 02.10.1860
Umfang: 6
, daß der von dem Comilö aufgestellte Grundsatz hinsichtlich der Subventio- nen nicht richtig, und daß von dem Ministerium bei der Subvention für Oesterreich uiiier der ErmS, Tirol mit Vorarlberg und Dalmalien richtigen Grundsätzen nicht entgegengehandelt worden ist. Bei dieser Ueberzeugung entfalle die ganze Beanstandung der Post von 6!5,9W fl. für Zuschüsse deS Staatsschatzes zu den WoblthütigkeitS- anstalten der erwähnten Provinzen und eS könnte daher der ganze zur Berathung vorliegende Theil des VomitS. Berichtes

Drittel deS früheren Betrages aucmache. HS wurde also anerkannt, daß durch diese Subvention die übrigen Provinzen mehr als billig belastet worden sind, und daß diele Belastung eist jetzt auf das gehörige Maß zurück geführt werden soll. „Weiter erlaube ich mir die Aufmerksamkeit der hohen Versammlung auf die Entstehung dieser Subventionen zu lenken. Bis zum Jadre 1843 und noch einige Jahre weiter hin wurden die WohlihüiigkeitSanstalten der mehr erwähnten drei Länder aus dem SiaaiS>chatze rotirt

und erst im Jahre 135V oder 1351 die LandeSionte errichtet, auf welche der Unterhalt einiger solcher Anstalten über, wiesen wurde. In mehreren Provinzen wurde aber hier, von «ine Ausnahme gemacht und dem Steuersäckel der übrigen Länder zugemuihet, die tSrhaliungekosten für jene zu tragen. Wenn ich nun auch anerkenne, daß dieser Borgang gegenüber einzelner Provinzen, wie Tirol und Dalmatien, vollkommen begründet sein mag, so kann ich doch nur im Allgemeinen dem AuSspruche beipflichten

, daß eS nur zu leicht zu Unbilligkeilen führen könnte, wenn derlei Gegenstände im Innern der Bureau'S ab gewickelt würden, wo niemand Anderer über die Art und Weise, wie die Auslagen zu decken seien, mitzusprechen hat. So kommt eS, daß Spitäler oder Irrenhäuser in einem Lande gegründet werden, deren Kosten dieses Land zu sehr belasten und dann allen ütrigen Provinzen aus- geduldet werden, so daß beispielsweise Dalmatien zu einem Irrenhause in Tirol beitragen mußte, ungeachtet Dalmalien sür seine eigenen Anstalten

des Comile'S ausge sprochen.' ReichSrath Wohlwend erkläite. daß der Eomitö- Antrog ganz im Sinne r?r Bevölkerung von Tirol und Vorarloeig liege, welcher die Förstereien nur aufge drungen woiden seien, dahcr er demselben beipflichte. ReichSrach Graf Hartig ist gleichfalls mit diesem Antiare einverstanden und weiset zugleich auf die Un- zwcckriiäßigkeit eineS für das ganze Reich geltenden ForstgesetzrS hin. Leider bestehe dasselbe bereits und sei in seiner Ausführung in vielen Provinzen eben unmög lich

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 09.10.1860
Umfang: 6
unterstützt — in cl'uem höchst verderblichen Kriege errang, ge- mißbraucht, ihr Reich gegen jedes menschliche und göttliche Recht in Italien erweitert, die Bevölkerungen zur Empörung aufgestachelt, die rechtmäßigen Fürsten durch die höchste Ungerechtigkeit ans ihrem Eigenthum vertrieben und einige Provinzen Unseres päpstlichen Reiches in der Aemilia im ungerechtesten und geradezu kirchenrüuberischen Wagniß überfallen und usurpirr. Während aber die gesommte katholische Welt, Unsern sehr gerechten

und schweren Klagen gegen diese gott- lose Usurpation entsprechend, nicht aufhört, laut aufzuschreien, hat dieselbe Regierung beschlossen, auch die andere in den Marken, Umbri'en und im Patri- inouium Petri gelegenen Provinzen dieses h. Stuhles sich anzueignen. Als sie aber inne wurde, daß die Bevölkerungen jener Provinzen sich völliger Ruhe erfreuten. Uns treu anhingen und durch reichlich ausgestreutes Geld und die Anwendung anderer frevelhafter Fallstricke Unserem und dieses h. Stuhles rechtmäßiger

weltlicher Regierung nicht entfremdet und von derselben nicht abgerissen werden konnten, entsendete sie in dieselben Provinzen zunächst eine Rotte verderbter Leute, die dort Unruhen und Auf stand erregen sollten, und dann ein großes Herr, um dieselben. Provinzen in feindlichem Angriff und durch die Gewalt der Waffen zu unterwersen. - Ehrwürdige Brüder, Ihr kennt sehr wohl das schamlose Schreiben, das die Piemontesische Regie rung zur Beschöyigung ihreS Raubes Unserem Kar dinal-Staatssekretär geschrieben

hat, in welchem sie okne Scham ankündigte, sie habe ihren Truppen die Weisung gegeben, die erwähnten UnS gehörenden Provinzen zu besetzen, falls nicht die Fremden ent lassen würden, die Unserem kleinen Heere einver leibt sind, daS nur zur Aufrechthaltung der Ruhe des päpstlichen Staates und seiner Bevölkerung ge bildet worden war. Es ist Euch auch bekannt, daß die erwähnten Provinzen fast gleichzeitig mir dem Eintreffen jenes Schreibens von den Piemomesischen Truppen besetzt wurden. Niemand wird sich der tiefsten

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 22.02.1860
Umfang: 4
sich bei der Umschau in der Welt gewiß zunächst nach Rom, und srägt, wie eS um den heil. Vater steht. Wie eS um ihn stehe, hat er selbst in seinem letzten Rundschreiben vom 19. v. M. der ganzen Welt ver kündet. Er erzählt darin, er habe dem Kaiser von Frankreich geschrieben, und sei in ihn gedrungen, endlich einmal sein Versprechen, das er ihm beilk Beginne deS vorjährigen FeldzugeS in Italien gegeben hatte, zu er füllen, und in den empörten Provinzen des Kirchenstaates die in Folge dieses FeldzugeS gestörte

Ordnung wieder herzustellen. Allein zu seinem tiefsten Schmerze müsse er melden, der Kaiser von Frankreich hab: in seiner Antwort von seinen früheren Versprechungen nichts mehr wissen wollen, und ihm vielmehr den Rath gegeben, die empörten Provinzen freiwillig abzutreten. Also seine empörten Provinzen freiwillig abtreten soll der heil. Vater. Und wozu dieß? werdet ihr fragen. Geliebte, cS ist dieß hart zu sagen, weil eS schmachvoll zu d-nken ist. Der heil. Vater soll seine en.pönen Provinzen

freiwillig abtreten, um die Aufwiegler, die von Außen gekommen sind, unter fremde n Solde stehen und alle schlechten Elemente, an denen es natürlich auch im Kirchenstaate nicht fehlt» an sich gezogen haben, zu be lohnen, und sie zu ermuntern, den Brand deS Aufruhrs recht bald auch noch in die treu gebliebenen Provinzen zu verbreiten und mit dieser Brandfackel in der Hand recht bald vor den Thoren NomS zu erscheinen! Der heil. Vater soll die empörten Provinzen freiwillig ab treten, um die Revolution

, ihm in den Weg zu treten, und daS ist die Kirche. Darum soll auch diese zur Magd deS Staates herabge würdigt werden. Dieß kann aber nur dann gelingen, wenn daS Oberhaupt der Kirche seiner Selbstständigkeit und Unabhängigkeit beraubt, auf Rom beschränkt, dort von einer französischen Besatzung bewacht und dahin gebracht ist, beim NapoleoniSmuS umS Gnadenbrot zu betteln. Seht, Geliebteste, daS sind die unendlich schmach vollen Hintergedanken, die in der Zumuthung lagen, der hell. Vater solle die empörten Provinzen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 17.02.1866
Umfang: 12
von 20 Canonicus und 18 Beneficiate»! Noch größere Anomalien findet man, wenn man die Anzahl der Diöcesen mit den verschiedenen Provinzen des Königreichs vergleicht. In der Lombardie sind 8 Diöcesen auf 3 Millionen Bewohner vertheilt, die Romagna mit 12 Diöcesen hat ein wenig mehr als 1 Million, in den Herzogthümeru sind 9 Diöcesen mit etwas über 100,000, in Toscana 21 Diöcesen mit 1.800,000 Bewohnern, Umbrien, welches 'j, Million Bewohner nicht erreicht, zählt 17 Diöcesen, die Marken mit kaum 1 Million

2 t Diöcesen, in Sardinien kommt auf 11 Diöcesen eine 'j, Million Bewohner, Sicilien mit 2.300,000 Bewohnern weist 18 Diöcesen nach und endlich kommen auf die nea politanischen Provinzen mit 7 Millionen Seelen 96 Diöcesen, woraus erhellt, daß in dem größeren Theil der Provinzen die Mittelzahl der Bevölkerung in den betreffenden Diöcesen weit unter die oben angege bene von 90,000 Seelen herabfällt. So beträgt die Mittelzahl in einer Diöcese z. B. in Umbrien 29,000, in den Marken 47,000

und im Neapolitanischen 65,000 Seelen. Wollte man daher die Diöcesen des katholischen Frankreichs zum Vorbilde nehmen, so würden in einigen italienischen Provinzen um das Sechsfache, ja in einigen sogar um das Fünfzehnfache zu viel sein. Die nämlichen Anomalien ergeben sich auch in d?r Anzahl der Pfarreien, welche in jeder Diöcese bestehen. Und in der That gibt es 56 Diöcesen mit mehr als 1000 Pfarreien. 2 mit mehr als 500, nämlich jene von Mailand, welche 769, und jene voll Como, welche 677 zählen; in 49 Diöcesen

in derselben die In- risdiction ausüben. ES ist leicht einzusehen, welche Unordnung und Verwirrung aus einer so ungereim ten Trennung der geistlichen von der administrativen Umschreibung hervorgehen muß. Die Provinz Siena z. B. besitzt 5 Bischofssitze und dennoch üben die Jurisdiction über mehrere Ork- schasten und Gemeinden sechs Bischöfe von anderen Provinzen ans. In der Provinz Parma bestehen zwei Bischofssitze, aber drei andere Bischöfe haben dort jurisdiction. In jener von Pavia sind drei Bi schofssitze und fünf

andere Diöcesen greifen dort mit der Jurisdiction ein. In der Provinz Pesaro ist die bischöfliche Jurisdiction zwischen seinen eigenen sieben Sitzen und noch süns anderen Sitzen in ver schiedenen Provinzen getheilt. In der Provinz Pe rugia wird die Verwirrung, welche in seinen eigenen siebzehn Sitzen besteht, noch durch drei andere Ju risdiktionen vermehrt, welche von den Diöcesen von Arezzo, Aquila und Tivoli ausgehen. Die Provinz Aquila, welche nur 3 Sitze hat, ist getheilt zwischen den eigenen Diöcesen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 11.10.1859
Umfang: 6
«SS abgetreten. Hat Oesterreich Frankreich diese Bedmgun- gen vorgeschrieben? Thatsächlich hatten unsere Waffen die lombardischen Provinzen erobert; rechtlich hat der Kaiser von Oesterreich seinen Besitztitel auf den Kaiser der Franzosen übertragen. Das Recht bestätigte das Geschehene; -nichts 'mehr, nicht« weniger. Frankreich aber, Jedermann weiß es, behielt nichts für sich. ES übergab tilso sekne Eroberunndem Sardinien, so wie das Schlachtenglück sie l,'hm gegeben

derartige Hülfe gestützt, und dadurch natürlich kecker gemacht, ließen sie nichts nngewagt und un versucht, .sämmtliche Unserer obeiprieflerlichen Herrschast un terworfenen Provinzen der Nomagna aufzuwiegeln, und sie von Unserer und dieses apostolischen Sitzes weltlicher Ober- Hoheit abzulösen. Hierauf wurden von eben diesen Provinzen nach Erhebung pes VannerS der Ncbellion und deS Abfalls, wie nach Beteiligung der päpstlichen Negierung, zuerst Dik tatoren des subalpinifchen Königreichs eingesetzt

wie dieses apostolische» SluhlS Herr schaft sort und fort zugethan ist, und daß der ganze KleruS eb°n derselbe» Provinzen zu seinem größten Lob nichts sür heiliger hielt, als iu dieser Bewegung und Veririrrung seiner Pflicht mit Eifer nachzukommen,'mW deullich zu zeige», mit welcher besondern Treue und Gehorsam er miter Gering schätzung und Verachtung der schreckhaftesten Gefahren UnS nnd diesem apostolischen Sitz ergebe» ist. Doch da Wir durch Rücksicht auf Unser so ernstes Amt nnd durch feierlichen Eiv. schwur

alle ehrwürdige» Brü der, der Heiligtlmmcr Priester, von denen Wir unter den ärgsten Bedrängnissen so tressliche und leuchtende Beweise un erschütterlicher Treue, Liebe und Ergebenheit gegen UnS wie gegen diesen heiligen Slukl und des beiligen Petrus Patri monium zur größten Freude Unseres Geistes empfingen, wohl erfahren, wie entschieden von UnS gemißbilligt wird, was jene Klasse von Menschen in den Provinzen der Nomagna Unseres päpstlichen Staats zu vollbringen gewagt hat. Und so thun

Wir in dieser Eurer erlauchten Versamnilung kund, daß Wir sowohl die erwähnten als alle und jede andere Akte der Nebelten gegen die kirchliche Gewalt und Immunität, wie gegen Unsere und dieses apostolischen Stuhls weltliche Herr, schast. Fürstenthum und Jurisdiktion, wie sie auch heißen möge», durchaus «verwerfen, und d-ß sie völlig null und nich tig sind. Jedem aber ist eS bekannt, daß alle, welche in den genannten Provinzen den bezeichneten Akten ihre Hülfe, Nalh und Beistimmung gewährten, oder anderswie ihnen günstig

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 29.09.1860
Umfang: 8
nur, daß die Sub- ventionirung der einzelnen Provinzen gegenüber anderer eine Unbilligkeit involvire, stellt aber keineswegs, den de, stimmten Antrag, daß diese Subventioni'Ungen sogleich «ingestellt werden sollen. Die Unbilligkeit liegt nur darin, eine Provinz zu subventioniren und die andere nicht. DaS ComitS war sich wohl bewußt, daß in den verschiedenen Provinzen verschiedenartige Verhältnisse in Betracht kommen^ und daß die Ursache der Unzuläng lichkeit der LandeSmittel in der Jnkammerirung ter

und nur die Spitäler und eigentlichen Krankenanstalten kommen ausdas Budget deS Ministeriums des Innern und rücksichtlich auf den LandeSsond. Die für Tirol ausgeworfene Subventioni- rung ist in diesem letzteren Budget enthalten und es müßte von dem Herrn Minister deS Innern erst auf geklärt werden, ob sich dieselbe auch auf die Kliniken beziehe, was icb bezweifle. Im ComitS wurde nur der Grundsatz der Unbilligkeit der Subventionirung einzel ner Provinzen den anderen gegenüber auSgeiprochen, obne reShalb ras

unterstützin soll. Aber so lange alle Provinzen zu dem Kaiserstaate Oesterreich gehören, kann man auch mit Grund gerechten Anspruch auf Aushilfe aus dem Staatsschätze machen. Aus den früheren De batten habe ich mit Leidwesen entnommen, daß sich auch in anteren Provinzen, insbesondere in der Bukowina und der Woiwodina Beschwerten wegen Mangel «in UnterrittS-Anstalten ergeben haben. Auch die'e Länder vermögen die Lasten hiesür allein nickt zu tragen; man soll sie also unterstützen, dann würcen die Kronländer

Fällen schlimm» uud erst der , letzte Moment wird England auS seinem Schwanken zur energischen That, b. h. zum energischen Widerstand gegen alle und jede individuelle «der nationale Agreffion auf rütteln.» Zu Rom ist der Herzog von Grammont beauftragt worden, zu erklären, daß man die von Piemvnt besetzten Provinzen auf diplomatischem Weg« dem Papste wieder zuzustellen versuchen werde. — Der Kaiser von Oester reich, die Königin von Spanien, die Könige von B-iern und Portugal haben dem Heiligen Vater

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Volksblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 13.06.1866
Umfang: 4
unter sich, wie jetzt, wo die Re gierung, weil sie die an Gewohnheiten, Sitten, Bedürfnissen, Bildungs stufen gänzlich verschiedenen Provinzen ganz nach der gleichen Schablone regieren will, den Haß Aller gegen sich heraufbeschworen hat. Nament lich aber sind es die Piemontesen, die von allen übrigen tödtlich ge haßt werden, theils weil man sie als die die Uebrigen beherrschende Partei ansieht, theils auch weil man sie als die Urheber aller jener Uebel beträchtet, an denen Italien leidet. In den meisten neu annek- tirten Provinzen

eingefangen werden. Dies und dann die dem Italiener angeborne Abneigung gegen Zucht und Ordnung macht ihm nichts verhaßter als den Militärdienst, und es gilt dies wieder ganz besonders von dem Toskaner und dem Romagnolen, von denen man noch recht gut weiß, welch eine lächer liche Figur sie im Jahre 1848 machten. Anfangs wollte man, wie in jedem andern Staate in den ein zelnen Provinzen eigene Regimenter errichten, und so dem Provinzialismus und der Nationalität Rechnung tragen. Aber was geschah

? Sie liefen haufenweise davon. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, machte man aus den Rekruten aller Provinzen ein Gemengsel, steckte Neapolitaner, Toskaner, Lombarden/ Romagnolen, Modeneser, Piemonteser in ein und dasselbe Regiment, in der Hoffnung, es würden die Einen gleichsam die Andern in Schach halten. Dies bewirkte man auch zum Theile, dafür aber fielen beständig Schlägereien und Reibungen zwischen den Soldaten der verschiedenen Provinzen vor, und da die Soldaten der alten Provinzen

Provinzen nicht mehr bestehen, sondern sich aufgelöst und in alle Truppenkörper eingereiht befinden. Zudem hat dieses also zusammengesetzte Heer noch keine eigentliche Kriegsschule durchgemacht, noch kein Pulver gerochen, ist noch ganz jung, und an die Kriegsstrapazen nicht gewöhnt. WaS es nun zu leisten im Stande sein wird, wird die Folge lehren. That sache ist, daß sich die italienischen Kommandanten und besonders Lamarmora durchaus nicht sanguinischen Hoffnungen hingeben, und daß man im Jahre 1860

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 12.04.1860
Umfang: 6
Ternavorschlag zur Ernennung der für die veiietiani- schen Provinzen bestimmlen beiden außerordentlichen Mitglieder deS verstärkten NeichSrathS soll bereits der Allerhöchsten Bestätigung unterbreitet worven sein und vie Publikation der Ernennung in den nächsten Tagen bevorstehen. DeutfHlattd. München, 1v. April. Unsere Künstler, welche sich in dieser Start niedergelassen, schaffen fortwährend mit großem Fleiße und Eiser. Kuabl ist mit den Schnitze reien sür die Frauenkirche beschäftigt, der Bildhauer Prinoth

Quelle nachstehende Miiiheilnng über die Haltung PrenßenS der schweizerisch-savoyischen Frage gegenüber: „Als bei SS« der sogenannten französischen Revindication SavoyenS die Frage der neutraltsirten Provinzen zur Sprache kam, und die Schweiz dagegen ihren Einspruch zu erheben begann, wollte der Prinz. Regent sofort die gesammte Armee mobil machen, um damit der Schweiz die un zweideutigsten Beweise seiner Zustimmung auszudrücken. Wie uns versichert wird, soll dieser Entschluß besonders

zur Lösung der Saroy.-r Frage ist nach den neuesten diplo matischen Mittheilungen fast aufgegeben, die Erhaltung deS st-Uus li>ia in den neutralisirten Provinzen wird täglich zweifelhafter; die Schweiz ist aus sich angewiesen, und sie wird wohl thun, sich auf jede Eventualität ge faßt zu machen. Wenn auch die französische Regierung mit der militärischen Okkupation NordsavoyenS noch warte», so wird sie sicher die civile Besitzergreifung nicht weiter vertagen, wenn einmal daS Parlament von Sar dinien

gesprochen und eine sür Frankreich günstige Volks abstimmung stattgefunden hat. Diese auf positive Mit theilungen gestützte Befürchtung bewog den BundeSrath in seiner gestrigen Sitzung in einer neuen Note bei den Mächten auf die schleunige Einberufung einer Kon ferenz zu dringen. Wir fürchten, unter diesen diplo matischen Verhandlungen geht i>ie beste Zeit verloren, und ehe die Schweiz sich umsieht, hat Frankreich die civile Besitzergreifung von ganz Savoyen, auch den neutralisirten Provinzen, vollzogen

nicht nur provocirend und gewaltthätig sein wird, sondern daß auch noch eine weitere Verwicklung, die municipalen Prätensionen, dazu komme. Die Riva litäten der Städte sind nicht erloschen; schon' will ToS- cana seine Autoiiomie bewahren, die lombardischen De putaten verlangen ihrerseits die Ausrechthaliung ihrer Gesetzbücher und ihrer Verwaltung und, waS Hochwich tiger ist, Verminderung der Abgaben; dann sind die Deputi'rten der alten Provinzen durchaus nicht zufrieden mit der Abtretung SavoyenS und namentlich

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 04.02.1860
Umfang: 6
in Centralitalien erwiesen. Man hat die Gewißheit, daß sich der Con greß für den Augenblick nicht versammeln wird. Die Regierungen Centralitaliens haben' diesin Ämsländen, gegenüber die oberste Wicht die gesetzmäßigen Wünsche der Bevölkerungen Lu, befriedigen. deren Benehmen ..ganz Europa in Staunen setzt. Die Regierungen haben ihrerseits die Wünsche der Provinzen befriedigt, indem sie das sardinische Wahlgesetz pröäannrten. Indem Cavour diese Thatsachen zur Kündender Höfe bringt/ erinnert er schließlich daran

und alten Pro vinzen Piemonts anschließen um das nationale Par lament deS neuen Königreichs zu bilden. Die Gou verneure der mittelitalienischeu Provinzen werden zuversichtlich einen Posten im hiesigen Ministerium finden, nachdem die provisorischen, Regierungen ihre Funktionen eingestellt haben werden, und somit ist dann die Annexion eine vollendete Thatsache! Dieß sind die Plane der sardinischen Regierung, es handelt sich nun darum, ob keine von allen europäischen Mäch> ten gegen das willkürliche

^Brief,> wc>rin «r^an «Men geHgmRa^sK^gj.pUnert''beu^! Uns Mrz vorher, »n Äetreff der rebellischen Proviyzm! ^rthM hatte, räth Hs der 'hohe Haiser^ den, B^! ÄMj Provinzen truWs^en, ,da^?r in dieser ^Mka-! gung das einzige Heilmittel fiir die gegenwärtigen. Wirren sche. Jeder von euch, ehrwürdige'Brüder,' begreift vollkommen, Pqß der Gedanke'an He Pflich-! ten Unftres hohm Empfang dieses Briefes zu -schweigen. Ohne Verzug haben wir Uns beeilt dem Kaiser zu antworten, uild^ in der apostolischen

, der' Sieg, welchen man den Empörern der (Wlia gewährt, würde die einheimischen und aus wärtigen Ruhestörer der andern Provinzen, sobald sie den glücklichen Erfolg der Rebellen sehen würden, dazu anstacheln ähnlichd Attentate zu begehen. Und unter anderm haben Wir dem Kaiser kund gethan, daß Wir die erwähnten Provinzen Unserer priesterlichen Herrschast nicht aufgebenkönnen ohne die feierlichen Eide zu verletzen, welche Uns binden, ohne Beschwerden und Aufstände in Unseren übrigen Staaten zu veranlassen

Provinzen der Aemilia würden als bereits losgelöst angesehen, so haben Wir Se. Maj. im Namen der Kirche gebeten: er möge in Anbetracht seines eigenen Wohls Unsere , Befürchtung vollkommen beseitigen. Bewegt von dieser väterlichen Liebe, womit Wir übcr das ewige Heil Aller wachen Müssen. , haben Wir ihn daran erinnert, daß Wir alle eines Tags vor dem Richterstnhl Jesu Christi strenge Rechenschaft, ablegen und ein sehr strenges Gericht über uns ergehen lassen müssen, und daß,'daher jeder energisch, thun

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 24.02.1866
Umfang: 8
auf alle italienischen Provinzen ausgedehnt wurde, hat ungem-in überrascht und eine allgemein freudige Sen sation hervorgerufen. Man war bisher der Anficht, daß freundliche commercielle Beziehungen zwischen Oesterreich und Italien nur auf Grundlage der An erkennung der italienischen Krone angebahnt werden könnten, daß aber Oesterreich sich dazu nimmer ver stehen, Italien dagegen hartnäckig daraus bestehen werde. Wider alles Erwarten wurde nun ein Modus der Verständigung aufgefunden, wodurch die schwer zu lösende

die von Frankreich gebotenen Anknüpfungspuncte mit be sonderer Zuvorkommenheit aus und ließ für die Küsten schiffahrt zu Gunsten Oesterreichs Erleichterungen eintreten. Oesterreich gestand, die gleichen Erleichte rungen für Italien nicht nur zu, sondern ging noch weiter, indem es den am 18. Oktober 1851 mit dem Königreich Sardinien abgeschlossenen Handels- und Schifffahrtsvertrag auf die gesammten Provinzen des Königreichs Italien ausgedehnt hat. Es ist-nicht im mindesten zy zweifeln >-daß Italien

ein Vertrag > welcher einerseits das Erbrecht der Dynastie und Las untrenn bare Zusammenbleiben aller Länder und Provinzen begründet, andererseits die Ausrechthaltung der gesetz lichen Unabhängigkeit und konstitutionellen Rechte Un garns sichert. So groß die Schwierigkeiten der Lösung der Frage über die gemeinsamen Angelegenheiten sein mögen, so hofft doch das Oberhaus um so zuverläß- 'licher, dieselben bekämpfen zu können, als es einerseits anerkennt, daß das Zusammensein der Länder und Provinzen

Sr. Majestät und deren Gestaltung zu einem mächtigen Staatskörper nicht ein Spiel des blinden Zufalls, sondern ein dringendes Erfordernis der wesentlichen innern Bedürfnisse der einzelnen Theile, der Verwandtschaft der gegenwärtigen Inte ressen und der friedlichen Aufrechthaltung und heil samen Entwicklung der europäischen Verhältnisse sei; und andererseits das Oberhaus des festen Glaubens ist, daß auch die übrigen Länder und Provinzen des Reiches in der gesetzlichen Stellung, in der geistigen

Deputationen des Vertretungskörpers der deutsch-slavischen Provinzen und des ungarischen Landtages zu bestehen hätte. Sie sollten durch keine Jiistructio» gebunden, zu öffent licher Verhandlung und namentlicher Abstimmung verpflichtet und mit entscheidendem Votum versehe» sein. Herr v. Bartal hat als Rezierunzsorgan ge sprochen, wodurch seine Erklärungen das wahre Ge wicht erhalten. Somit wäre die Regierung geneigt, blos zwer Ministerien sür daS Gesammtreich gelten zu lassen, alle übrigen Ministerien

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 23.02.1860
Umfang: 8
hatte, zu erfüllen, und in den empörten Provinzen deS Kirchenstaates die in Folge dieses Feldzuges gestörte Ordnung wieder herzustellcn. Allein zu seinem tiefsten Schmerze muffe er mclven, der Kaiser von Frankreich habe in seiner Antwort von seinen früheren Versprechungen nichts mehr wissen wol- len, und ihm vielmehr den Rath gegeben, die empörten Provinzen freiwillig abzu- treten. Also seine empörten Provinzen freiwillig abtreten soll der heil. Vater

. Und wozu dieß? werdet ihr fragen. Geliebte, cS ist dieß hart zu sagen, weil eS schmachvoll zu denken ist. Der heil. Vater soll seine empörten Provinzen frei¬ willig abtreten, um die Aufwiegler, die von Außen gekommen sind, unter frem¬ dem Solde stehen und alle schlechten Elemente, an denen eS natürlich auch im Kirchenstaate nicht fehlt, an sich gezogen haben, zu belohnen, und sie zu er¬ muntern, den Brand des Aufruhrs recht bald

auch noch in die treu gebliebenen Provinzen zu verbreiten und mit dieser Brandfackel in der Hand recht bald jvor den Thoren RowS zu erscheinen! Der heil. Vater soll die empörten Provinzen freiwillig abtreten, um die Revolution selbst zu sanktioniren. Denn man gedenkt in der Revolution noch große Geschäfte in Europa zu machen, und darum wäre eS gar förderlich, wenn der heil. Vater selbst vor der Revolution daS Haupt gebeugt und ihr gewissermaßen

seinen Segen gegeben hätte. Der heil. Vater soll die empörten Provinzen abtreten, damit ein LieblingSplan des NapoleoniSmuS, nämlich die Knechtung der Kirche, verwirklicht werden kann. Denn der Napo- leoniSmuS weiß recht gut, daß eS in Frankreich nur eine Macht gibt, die eS wagt, ihm in den Weg zu treten, und daS ist die Kirche. Darum soll auch diese zur Magd deS Staates herabgewürdigt werden. Dieß kann aber nur dann ge¬ lingen

, wenn das Oberhaupt der Kirche seiner Selbstständigkeit und Unabhängigkeit beraubt, auf Rom beschränkt, dort von einer französischen Besatzung bewacht und dahin gebracht ist, beim Napoleonismus umS Gnadenbrot zu betteln. Seht, Gcliebteste, das sind die unendlich schwach vollen Hintergedanken, die in der Zumuthung lagen, der heil. Vater solle die empörten Provinzen freiwillig ausgeben. Was hat also der heil. Vater auf diese Zumuthung geantwortet

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 19.01.1861
Umfang: 6
neue Elemente an sich, Maz- zi nisten und Anhänger der auf Gaeta beschränkten Dyna stie wetteifern an Thätigkeit während die piemontesische Regierung von Verwicklungen umstrickt ist. deren Verhält nisse nach und nach kolossal werden; die Dictatur des Prin zen von Carignan wird vielleicht geschickter, jedenfalls aber strenger, als die Farini's sein, obwohl die Zahl der unter seiner Verwaltung als verdächtig Verhafteten nach Tausen den zählt. Die Summe der in den Provinzen vorgenom menen Exekutionen

und vie Garibaldiner zu entfernen. Von den in der Hauptstadt bestehenden reaktionären Co- mitee's werden Weisungen und die Mittel zur Ausführung derselben nach allen Provinzen entsendet. — Ein Proclam. V. Emanuels (die turiner „Gazzeta officiale vel Regno' bedient sich des Ausdrucks „Sr. Majestät des Königs von Italien') an die ncapolit. Provinzen wurde veröffentlicht, in dem es heißt: Die Staatsgeschäste zwangen mich, mich von euch zn trennen. Ich könnte euch keinen größeren Be weis meiner Zuneigung

, geben, als indem ich meinen per sönlichen Vertreter zu euch schicke. Er wird die neapolit. Provinzen in meinem Namen und mit jenen Gewalten re gieren. die ich selbst ausübte und auf den hochangesehmen Staatsmann! (Farini) übertrug, ver ein schweres häusli ches Unglück veranlaßtes sein ehrenvolles Amt niederzule- gen. Europa, welches seit zwei Jahren bewundernd auf die großen Ereignisse blickt, welche sich in Italien voll ziehen. wird erfahren, daß die neapolitanische» Provinzen

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Pustertaler Bote
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Seite 4 von 4
Datum: 10.02.1860
Umfang: 4
und Unverletzbarkeit der weltlichen Herrschaft deö heiligen Stuhleö schützen und ihn von einer verbrecherischen Rebellion befreien. In seinem Briefe, worin er an einen gewissen Rath- schlag erinnert, den er UnS kurz vorher in Betreff der rebelli schen Provinzen ertheilt hatte, räth Uns der hohe Kaiser, den Besitz dieser Provinzen aufzugeben, da er in dieser Entsa> gung daS einzige Heilmittel für die gegenwärtigen Wirren sehe. Jeder von Euch, ehrwürdige Brüder, begreift vollkommen, daß der Gedanke an die Pflichten

einer königlichen Fa milie, sondern allen Katholiken gehören. Ur.d zugleich haben Wir erklärt, daß Wir nicht abgeben können, was Uns nicht ge hört, und daß Wir sehr wohl begriffen, den Sieg, welchen man den Empörern der Emilia gewähre, würde die einheimischen und auswärtigen Ruhestörer der anderen Provinzen, sobald sie den glücklichen Erfolg der Rebellen sihen würden, dazu anstacheln, ähnliche Attentate zu begehen. Und unter andern haben Wir dem Kaiser kundgethan, daß Wir die erwähnten Provinzen Un serer

können. Wir haben nicht vergtssen, zu bemerken, daß Se. Majestät nicht unbckannt ist, durch welche Männer, mit welchem Gelde und mit welcher Hilfe die Rebellion in Bologna, Ravenna und anderen Städten angezettelt und vollführt worden ist, wäh rend die große Mehrzahl deS Volkes erstarrt war über solche Empörungen, welche sie keineswegs erwartete und die sie sich durchaus nicht geneigt zeigt, nachzuahmen. Und da der durch lauchtigste Kaistr meinte, daß Wir von Unserem SouveränitälS- recht über diese Provinzen wegen

zu rufen, daß er Uns vor dem italienischen Krieg einen Brief geschrieben hat, dcr ganz anders lautet als sein letzter, einen Brief, der UnS Trost, nicht Betrübniß brachte. Und da nach einigen Worten deS vom erwähnten Journal (Moniteur) ver öffentlichten kaiserlichen Briefes Wir Ursache hatten, zu besorgen. Unsere rebellischen Provinzen der Emilia würden als bereits abgerissen von Unserer päpstlichen Herrschaft betrachtet, so haben Wir Se. Majestät im Namen der Kirche gebeten, er möge in. Anbetracht

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Volksblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 24.04.1867
Umfang: 4
bestechen ließen und dann viel weniger und das Wenige schlechter neferten, als wofür sie bezahlt wurden. Die Prozesse, welche wegen der schlechten Armeeverwaltung nach dem unglücklichen Kriege von 1859 eingeleitet wurden, halfen gar nichts. Die Selbstmorde der Zunächst Betheiligten zogen einen Schleier darüber. In der gesegnetsten Monarchie Europas sah man schon seit vielen Jahren im gemeinen Verkehr weder Gold noch Silber, sondern üur Kupfer und Papiergeld. In den Provinzen herrschte, einige gewerbsame

Städte und reiche Adelssitze ausgenommen, bittere Armuth. ') Wolfgang Menzel bespricht hier die Lage Oesterreichs vor dem letzten Kriege. Anmerkung der Redaktion. Das arme Volk fand keinen Schutz bei der Regierung, denn hier wurde jede Rücksicht auf das Volt von der Finanzfrage verschlungen. Von Wien aus drang in die Provinzen nicht jener stolze und edle germanische Geist tiefer Religiosität, strenger Rechtlichkeit und hoher Ritterlichkeit, der unS Deutschen im Mittelalter die slavischen

, wie die romanischen Nachbarn unterwarf. Der Geist, der von Wien aus in die Provinzen drang, war nur die Karrikatur davon, undeutsch und unchristlich durch und durch, jüdischer Spekulationsgeist und allerfrivolste Vergnügungslust und Liederlichkeit. Die evangelische Kirchenzeitung sagte: „In Oesterreich ist eine Ver armung des Geistes eingetreten, wie sie in einem christlichen Lande kaum größer gedacht werden kann. Alles ist auf das Materielle gerichtet. Alle Gedanken kriechen am Boden. Essen und Trinken

Theaterstücken und Possen, die in die Leinen Theater der Provinzen eindrangen. Die hist.pol. Blätter in München brachten im Frühjahr 1866 folgende Betrachtung dar über: „Vom sittlichen Ruin, den die Blätter, das Theater und die Harfenisten (Volkssänger) im Bunde unter dem Volke anrichten, ist es schwer, sich einen Begriff zu machen. Den schmutzigsten Witz blättern ist es gestattet, Minister und Geistliche in den schändlichsten Karrikaturen zu verhöhnen, die Karrikaturen werden vor die Schau fenster

vor den Kratzern an die Fabrikanten und Geberbsleute ergehen ließen. „Kratzer' werden jene jüdischen Gau ner genannt, die wie ein wahrer Aussatz ganze Provinzen umspinnen und wie Borkenkäfer den gesunden Stamm des ehrwürdigen Gewerbes unterwühlen und verderben. Ebenso wird der Landmann in ganzen Provinzen durch die jüdischen Wucherer um Haus und Hof gebracht. In Ungarn, Mähren, Böhmen, besonders in Galizien sind die Bauerngüter tausendweise vergantet worden und fallen in die Hände der Blutsauger. Die Regierung

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 14.05.1869
Umfang: 4
wir, daß es ein entscheidender war für die Vollen dung dieser Arbeit, und daß die Steuerreform nicht mehr von der Tagesordnung gestrichen werde, ehe dieselbe vollständig gelöst ist; denn lange genug schon klagt die Bevölkerung über ungleich mäßige Dertheilung der Lasten, insbesondere der Grundsteuer. Und diese Ungleichheit ist etwa nicht bloß auf einzelne Indivi duen beschränkt; sie erstreckt sich sogar aus die Steuer-Leistungen ganzer Provinzen. Für den, welcher mit der Geschichte der Grundsteuer-Bemes sung

in den zisleithanischen Provinzen nur einigermaßen vertraut ist, hat die erwähnte Erscheinung übrigens gar nichts Befrem dendes. Erinnern wir uns, daß in den österreichischen Eiblande bis auf den heutigen Tag fünf verschiedene Systeme die Grund lage zur Ermittlung der Grundsteuer-Schuldigkeiten bilden. So besteht in Tirol noch immer der im Jahre 1774 in Angriff ge nommene und im Jahre 1784 beendete Werthkataster, in welchem die steuerbaren Objekte nach dem mittleren bürdenfreicn Kauf preise oder Kurrentwerthc

zur Steuerleistung herangczogen worden sind. Auf denselben Prinzipien beruht das für Vorarlberg gü tige baierische Provisorium. Die Basis der Grundsteuer-Leistung für Galizien bildet das Grundsteuerprovisorium vom Jahre 1819 , welchem die Markt- durchschnittsprcise der Jahre 1772 bis 1782 zu Grunde gelegt und wobei 50 Perzenj vom Brutto - Ertrage bei Aeckern abge schlagen worden waren; ein anderes Provisorium vom Jahre 1835 regelt die Grundsteuer-Leistung für die Bukowina. In den übrigen Provinzen

ist der stabile Kataster cingeführt, welcher im Gegensätze zu den obigen Systemen die Grundsteuer nach Maßgabe des für die steuerbaren Entien ermittelten Rein ertrages fixirt. Wenn schon in jenen Provinzen, in welchen der stabile Ka taster, also ein und dasselbe Prinzip, zur Anwendung gelangte, erhebliche Ungleichheiten, insbesondere mit Rücksicht aus Nachbar provinzen, nachweisbar sind, sei es, daß die mit der Ab- und Einschätzung betrauten Organe nicht immer von denselben Grund sätzen geleitet waren, sei

durch spätere Mes sungen und Schätzungen herausgestellt hat. Jrrthümer solcher Art sind für den Beutel des Steuerträgers um so empfindlicher, als die ordinäre Grundsteuer den Maßstab für die Zuschläge, wie auch für die Gemeinde-Umlagen (Wustungen) bildet. Endlich war die Evidenzhaltung der Kataster in manchen Provinzen und zumal dort, wo viele Güterzerstückelungcn vorge kommen sind, eine so mangelhafte, daß selbst dort, wo die vorer wähnten Mängel nicht in der ursprünglichen Anlage des Kata sters wurzelten

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 23.03.1865
Umfang: 4
Wien, 20. März. (Au» dem ReichSrath.) Heute war eine der intereffantesten Sitzungen; denn e» war ein Kampf der Provinzen mit der Hauptstadt Wien auf mate riellem Boden. Wien hat nämlich bisher den Nutzen aus den Steuerzuschlägeu von Eisenbahnen für sich allein bezo gen; jetzt soll der Gewinn nach dem Steuerfuß auch zu % auf jene Provinzen und Gemeinden vertheilt werden, durch welche die Eisenbahn geht. Es war ein köstlicher Kampf, den meistens Liberale gegeneinander führten. Wir hörten

der Rede und eirw Verherrlichung deS Prinzi pes, das wir Tiroler vertreten. Die Konsequenz verlangt, daß man auch auf geistigem Gebiete dieselben Gründe gel tend mache, denn die Freiheit ist doch ein höheres Gut als die Steue- zuschlüge zu Eisenbahnen — auch im Gebiete der Freiheit werde Gerechtigkeit den centralifirten Provinzen! v. Schmerling erkannte, daß keine RechtSgrüade für Wien gegen die Provinzen sprechen, aber — mit Staunen hörte das HauS den Grund — man solle doch Wien die Hälfte laffen

— weil es billig sei, — denn Jemand verliert doch das, waS er bisher hatte viel schwerer, als jener, der eS zwar von Rechtswegen haben sollte, aber in der That nicht hatte. Der Justizminister saß ruhig auf seinem Stuhle, während solch' neues Recht vorgebracht wurde. Wien soll wisse«, rief Dr. Herbst (der, wohlgemerkt, selbst ein Wiener ist), daß nicht das Reich durch Wien, sondern daß Wien durch das Reich seine Größe erhalten hat. Das gesunde Blut strömt durch hundert Adern aus den Provinzen nach Wien, sagte

haben; ich kann Ihnen versichern, ganz aus der Luft gegriffen wa ren sie nicht, der Ministerwechsel hat aber gerade heute, wie ich verläßlich höre, seinen akuten Charakter verloren, er wird aber seinen chronischen, durch die Umstände gebotenen Verlauf ganz sicher nehmen. Bei der Abstimmung wurde der Antrag des Abg. Groß mit kleiner Majorität abgelehnt, ebenso der Antrag der Regierung auf die Hälfte mit großer Majorität, und der Antrag deS Ausschusses auf i / l für Wien und % für die Provinzen angenommen. Die Tiroler

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