und beträchtliche Strecken von Oberösterreich, Kärnthen und Kroatien dem österreichischen Kaiser- ftaate einverleibt worden. Mochte in den meisten dieser Länder an Servilismus der Regierung _ sehr wenig oder nichts zu wünschen mbrig sein, so trat doch in den italienischen Provinzen und in Dalmatien der Geist des Ultramontanismus ungeberdig auf, so daß die Beamten darüber Klage auf Klage erhoben. Bei der Mehrzahl der übrigen Bischöfe gewahrte man einige Neigung für Rom. Da die Regierung fest entschlossen
gemeinschaftlich waren. Von \ Seite der überwiegenden g.Mkanisch-iansenistischen Hierarchie der Katholiken, von den Griechen und Juden war, da ihre Herzen der Regierung zugethan schienen, und allen Ausartungen sattsam vor gebeugt worden, sehr wenig zu befürchten. Die Hauptfeinde wa ren der politische Liberalismus, der von allen Seiten andrang und im Innern viele Anhänger zählte, und der Ultramontanismus, der in den italienischen Provinzen und in Dalmatien kräftig dastand und ringsum Oesterreichs Gränzen
. Die Folge davon war, daß Jesuiten, Redemptoristen, Bischöfe, Geistlichkeit und Katholizismus als im Solde des Absolutismus stehend, den wüthendsten Haß der liberalen Partei sich zuzogen, und daß die indifferenten Katholiken ihre Herzen der protestantischen Geistlichkeit zuneigten. .... Um den Ultramontanismus in der Lombardei und in Dalma tien zu zersetzen, wurden mehrere ihrer bischöflichen Stühle mit gallikanisch-jansenistischen Männern der vom Hofgeiste ganz beseel ten deutschen Provinzen besetzt
. Diese Bischöfe hatten die Auf gabe, den ultramontanen Landesbischösen das Gleichgewicht zu hal ten, die ultramontanen Elemente im niederen Klerus darnieder zu drücken und allen für die Hofidee empfänglichen Köpfen empor zu helfen. Ein weiteres Mittel zur Unterdrückung des Ultramon tanismus in Italien und Dalmatien, und zu seiner Abwehr in allen übrigen Provinzen war die im Jahre 1817 zu Wien für Weltpriester errichtete höhere Bildungsanstalt — das Frintaneum! Weder der Papst noch ein Bischof
hatte einen Einfluß auf sie, Alles ordnete der Kaiser an. Ihr Lehrplan war der febronianische der Universität, ihre Lehrbücher die der Universität, ihre Lehrer die offenkundigsten Rationalisten, und das Doctorat mußte ebenfalls an der Universität erworben werden. In diese Anstalten wurden fast nur mittelmäßige Köpfe aus allen Provinzen aufgenommen, mit einem Gemengsel von gallikanischen, febronianischen, jansenisti- schen, rationalistischen und philosophischen Ideen unter dem Firniß katholisirender Phrasen