und von dort noch nach dem als wundertätig verehrten Muttergottesbild in der Pfarrkirche von Civegzcmo, welches Dorf etwa eineinhakb Stunden östlich von Trento im Dwlsugana liegt. In welcher Zeit dieser Dittgarig seinen Anfang nahm, läßt sich nicht nachweifen, jedenfalls ist er uralt. P. Ferdinand Troyer, welcher 1648 eine Sladtchronik schrieb, erzählt über den Ur sprung dieser Wallfahrt folgende merk würdige Geschaht»: Bor 400 Jahren (das wäre also in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts) habe es iu imferer Gegend sieben Jahre lang
Reliquieitgefäße) rvurden angefertigt, einer blieb in der Boz ner Pfarrkirche, wo er am St. Mgil-AUare, der vor der Eröffnung der Gnadenkapelle hinter dein Hochaltäre stand, aufbewahrt ivurde: der andere, der Kirche uon Cioez- zano zugedachte, wurde, meil diese Kirche ungeschützt am Wege lag, im Dome von Trento gelassen, von wo ans er bei der Wall fahrt nad» Cioeziano zügle ick) init dem von Bohzam» rnitgenmnmen und wieder nack) Trento zurückgebracht wurde, während der Arm vor» Bolzarw
, au-^eiauscht und wahrscheinlich zum Umjchmelzm in die Münze nach Hall abgeliefert wurden. Der Ursprung der Prozession nach Treutv ist höchst wahrscheinlich dieser: Schon seit ältesten Zeiten hatten die Pfarreien des Etschtales die Verpflichtung, jährlich einmal nach Trento zu wallfahren zum Zeichen der Anerkenrmng der Zugehörigkeit z,m, dort! gen Bistum. Die srfte Prozession war also noch Trentv pn Grabe de« hl. Biglliu« ge richtet; daß die Bozner anschließend daran noch nach Civezzano pilgeoten, mag wohl
nn großen Zutrauen ztrr dort verehrten Mrrtter. gottes gelegen sein, zu der man in den gro ßen Nöten jener Zeit, Trockenheit. Pest, Heuschreckenplage, welche so oft unsere Ge genden im Mttelalter helmsuchten, die Zu flucht nahnr, begründet sein. Daß die Pro- Zession nach Trento Vorschrift war, erhell, aus einer Zuschrift des dortigen Domkapitels (der Mschofstuhl war zu jener Zeit verwaist) . vom 4, Jum 1422 an den damaligen Stadt pfarrer von Bolzano Konrad von Plassen- berg, in dem sogar bei Androhung
bee Kirchenbannes gefordert wird, daß du Bgzner Pfarrlente nach altgeübtem Braub wie di« anderen Pfarren an der Etsch bk Haupt- »nd Mutterkirche zmn hl. VigVno nnt Kreuz und Opfer prozesstonsweise fir juchen sollen und ixierin keine Nachlässigkei' und Ungehorsam zeigen sollen. 1550 mutig eine ähnliche Aufforderung ertasten, iw boznenscherr Pfarrteute sollen zm österlichen Zeit gleich wie die übrigen mit Kreuz muh Trento gehen und für jede „Feuerstatt' je einen Kreuzer in St. Diglls Opferstock