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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 15.05.1930
Umfang: 8
sollte der Young-Plan werden. Die Deutsche Linke erklärte von vornherein bei Beginn der Verhandlungen, daß es sich nicht um die Frage handle, ob Reparationen bezahlt werden müßten, sondern nur, wer in Deutschland sie zahle- sie werde dafür sorgen, daß die deutsche Schwerindustrie und der deutsche Besitz sich nicht um ihre Zahlungsverpflichtungen drückten. Wie der frühere Sozialdemokrat August Winnig in einem Aufsatz „Die ewige Fron" ausführte, hat die Deutsche Linke immer ihre Aufgabe darin gesehen

des Young-Planes sind der deutschen Oeffentlichkeit vollkommen falsche Darstellungen gegeben worden. Es ist eine solche Täuschung nur möglich gewor den, weil in Deutschland kaum ein Mann es für nötig gefunden hat, sich mit dem wirklichen Inhalt des Uoung- Planes vertraut zu machen. Es wird behauptet, daß der Noung-Plan für Deutschland günstiger sei als der Dawes- Plan, und daß er die Lasten Deutschlands verringere. Das ist falsch. Es wird behauptet, der Noung-Plan biete bessere

Revisionsmöglichkeiten als der Dawes-Plan. Auch das ist eine Unwahrheit. Dr. Bögler ist gerade zu- rückgetreten, weil es nicht gelungen ist, eine Revisions- Möglichkeit für den Noung-Plan zu erreichen. Fm Noung- Plan selbst heißt es ausdrücklich immer wieder, daß er Die Novellierung des Wassengesetzes. Wien, 14. Mai. (Priv.) Wie berichtet, soll im Parlament eine Abänderung des alten Waffenpatentes noch in dieser Session erfol gen. Der Abäuderungsentwurf liegt gegenwärtig im Bundeskanzleramte. Es handelt sich um die Reform

. Die Nationalsozialisten holten unter endgültig und unabänderlich ist. Es wird auch behauptet, daß die Kontrollen aufhöreu. Auch das ist unwahr. Im Noung-Plan heißt es ausdrücklich, daß die bisherige poli tische Kontrolle ersetzt werden soll durch eine finanzielle unpolitische Stelle im Ausland, die neu zu schaffende Bank für internationale Zahlungen, die von jetzt ab alle die Aufgaben zu erfüllen hat, die bisher der Repara tionsagent und seine Kontrollorgane besorgt haben. Es wird behauptet, die Verpfändungen seien

nun weg gefallen. Im Noung-Plan heißt es ausdrücklich, daß das Reich sich weiterhin verpflichtet, gewisse Einnahmen (Zoll- und bestimmte Verbrauchsabgaben) für den Dienst des Nouug-Planes zu verpfänden, und daß diese verpfändeten Einnahmen wenigstens 160 v. H. der höchsten von Deutsch land zu entrichtenden Haushaltszählung ausmachen müs sen. Ferner mutz die Reichsbahn eine Verpflichtungs- Urkunde vinterlegen, die sie verpflichtet, 37 Jahre lang jährlich WO Millionen Reichsmark zu bezahlen. Diese Steuer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.01.1930
Umfang: 8
85 M'llmrden Goldmark beträgt. Die jährlichen Betreffn sse von derzeit mehr als 1609 Millionen Goldmark und steigend aus über 2000 Mil- lwnen stellen Deutschland durch mehrere Jahrzehnte unter schwerste Zahlungsverpflichtungen. Emen großen Teil da von muß Deutschland in fremden Valuten erlegen — den sogenannten ungeschützten Teil —. den Rest kann es auch tu Markbeträgen leisten oder bei Zahlungsunfähigkeit um «inen Zahlungsaufschub onsuchen. Sicher ist der Poung-Plan eme schwere Belastung für die Deutsche

Republik. Aber Deutschland hatte nur eine zweifache Wahl: Entweder Dawes-Plan oder Aoung-Plan. Und gegenüber dem Dawes-Plan ist jedenfalls der Young-Plan ein großer Fortschritt. Der Aounq-Plan rückt vor allem Deutschland aus dem Bereich der Möglichkeiten militärischer Sanktionen, die rm Dawes- Plan noch vorgesehen waren, vollkommen heraus. Entschei dend bei Differenzen, die besonders naheliegend gegenüber dem Hauptgläubiger Frankreich sind, ist der ständige internationale Gerichtshof im Haag

. An ihn und desien unparteiische Richter, nicht mehr an die Baionette und die stärkeren Bataillone soll in Hinkunft in Streit fällen aus dem Zoung-Plan appelliert werden. Auch die Zahlungen werden aus der Sphäre der Gegen sätze herausgenommen und der neu zu gründenden Bank fürinternationale Zahlungen mit dem Sch in der neutralen Schweiz. Basel, überwiesen. In hohem Grade ist der Poung-Plan auf Vertrauen gegründet. Die Sank tionsformel zum Vertrag drückt es in ihrer Einlei tung folgendermaßen aus: „Der neue Plan

beruht aus dem Grundgedanken, daß die vollständige und endgültige Lösung der Reparationtzsrage im gemeinsamen Jnteresie aller be- teikigten Länder liegt und daß er die Zusammenarbeit aller dieser Länder erfordert. Ohne guten Willen und ohne Ver trauen von beiden Seiten würde das Ziel des Planes nicht erreicht werden." Selbst für den Fall, als irgend eine deutsche Regierung sich entgegen der feierlichen Verpflichtung im Schlußproto koll. den Doung-Plan sabotieren wollte, treten keine Stras- sanktionen

in ein neues Entwicklungsstadium: Politisch, finanziell und wirtschaftlich. Politisch wird es mit Ende Juni 1930 vollkom men frei werden, die letzten französischen Bajonette werden Deutschland nach fast Zwölfjähriger Besetzung verkästen. Keine Milttarkommlssion wird es mehr kontrollieren, kein Reparattonsägent wird eine geheime Finanzdiktatur aus üben. Wirtschaftlich wird Deutschland zu äußersten Anstren gungen ausholen müssen. DerVoung-Plan mit seinen schwe ren Zahlungsverpflichtungen wird Deutschlands

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 24.10.1929
Umfang: 16
Der Young-Plan bestimmt die endgültige Dauer der Zahlungen. Eine Verpflichtung für zwei Generationen, Ne jede deutsche Hoffnung erdrücken könnte, wenn nicht Ne Hoffnung bestünde, d'aß Verpflichtungen für so lange Zeit an der Veränderung der Politischen, über auch der Mtschaftlichen Voraussetzungen scheitern würden. Der Dawes-Plan sicht eine jährliche Rormalleisiung von 2500 Millionen Reichsmark vor. Der Doung-Plan steht eine fühlbar geringere Jahresleistung vor. Erspar- nis gegenüber dem Dawes

-Plan im ersten Jahr rund 500 und im zweiten Jahr rund 700 Millionen Reichs- mark. Der Dawes-Plan sieht außer der Rormalleistung non 2500 Millionen Reichsmark noch darüber hin>aus Sonder- zulagen auf Grund des „steigenden Wohlstandles" vor. Wohlstand in Deutschland hatte erhöhte Zahlungen zur Folge. Die Franzosen und länderte würden bei erftbeftcx Gelegenheit bereit sein nachzu weisen, daß es lden Deutschen immer besser gche, ja glänzend, so daß sie auch mehr Reparationen zahlen könnten. Der Young

-Plan kennt 'diese Sonderzahlunglen nicht mchr. Gerade diese unvorhergesehenen Sonderzahlungen auf Grund ldes Wohlstandles, hätten ibic Hauchlaltsauf- siellung außerordentlich erschwert und unübersichtlich gemacht. Der Dawes-Plan sieht eine Unmenge von Kontroll- und Sicherheitsmaßnahmen vor, fremdle Kontrollore und Agenten, ib'ie Deutschland zu bezahlen hätte. Der Poung- Plan kennt - keine Kontrollämter 'b'cx Gläubiger mehr. Die Verpfändung ber Verbrauchsabgaben hört im wesent- lichen

auf. Deutschland ist die 'unwürdige Bevormundung los. Befriedigung und Jubel über den Poung^silan hlerrscht natürlich auch in jenen Kreisen nicht, welche ihlM gegenüber 'dem Dawes-Plan noch den Vorzug geb'en. Er bringt gewisse Erleichterungen, aber es steht fest, daß der Plan auch jetzt noch weit übler 'bäie deutsche Zahlungs fähig keit hinausgeht. Aber er bildet eine geeignete Grundlage für die politischen Verhandlungen. Wenn 'bie Bedenken, die heute bestehlen, nicht beseitigt wevd'en, dann wird ber Poung

-Plan mit ober ohne Volksentscheid im Reichstag schlechtes Wetter haben. Damit Deutsch- land zahlen kann, müssen wirtschaftliche Voraussetzungen gegeben sein, die nur die anderen Länder schaffen können. Auf der anderen Seite müssen auch politische Forderun gen erfüllt werden. Eine Selbstverständlichkeit muß sein: Ohne völlige Rheinlandräumung kein Poung-Plan. Der billige Jakob von Berlin. Me deutsche Öffentlichkeit wird seit Wochen von einem ausgewachsenen Skand-al beschäftigt. Drei Ge- brüder

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Lienzer Nachrichten
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Seite 12 von 16
Datum: 19.04.1929
Umfang: 16
: „Bon Bildern her kenne ich ihn wohl, aber ..." Schließlich ließ er sich erweichen und erkannte den deutschen Außenminister als durch General v. Seeckt, der genügend legiti miert erschien, richtig ausgewiesen. Die standes amtliche Trauung konnte dann vollzogen rver- den. Heue Vellenverteilung in kurops Abschluß der Prager Radiokonserenz. — Der neue „Prager Plan". — Oesterreich erhält Länge 517 und 352. Die Prager radioelektrische Konferenz wur de vergangene Woche in feierlicher Weise ge schlossen

. Unter dem Dorsiß des Sektions chefs Ingenieur Strnad wurde das Schluß protokoll genehmigt, das die Ergebnisse der Konferenzverhandlungen zusammenfaßt, die ei ne neue, sehr verbesserte Regelung der Wellen verteilung in Europa bedeuten. Die Grund lagen des neuen Planes bildeten einerseits der Brüsseler Plan für die Verteilung der Wellen längen, der von der Internationalen Radiopho- nischen Union der Rundfunkgesellschaften aus gearbeitet worden war, anderseits die besondere Situation des Rundfunks

in einigen europäi schen Ländern. Der neue Plan, der den Namen „Prager Plan" erhielt, bedeutet eine wesentliche Bes serung des gegenwärtigen Standes. Diese Bes serung ist dem Geiste der Versöhnlichkeit und des gegenseitigen Verständnisses, von welchem alle Delegierten durchdrungen waren, zu dan ken. Der Prager Plan der Längenwellenvertei lung soll am 30. Juni 1929 Geltung erlangen. Es müssen allerdings die notwendigen tech nischen Vorbereitungen vorangehen. Die not wendigen Beschränkungen, denen der Rund funk

im Hinblick auf die Bedürfnisse der üb rigen radiogr-aphischen Dienste unterworfen ist, verpflichten allerdings jede Rundfunkstation, die den neuesten Fortschritten vollkommen an gepaßte Technik anzuwenden, insbesondere, so weit es sich um die Stabilität der Wellen han delt. Der Prager Plan teilt u. a. Oesterreich als annähernde Wellenlänge 517 und 352 zu. Uoken in besserem Haushalte oder als Kinderfränlein gesucht. Zuschrif ten unter „Verläßlich" an die Ver waltung des Blattes., sw Haus mit Geschäft

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 19.10.1929
Umfang: 16
, anfangen würde, darüber wollen wir lieber schweigen. Bonns-Plan und Volksbegehren. Wie aus Berlin gemeldet wird, gab es für die deutsche politische Oeffentlichkeit schon seit langem nicht mehr ein solches bestürzendes Ereignis, wie der plötzliche Tod des Reichsaußenministers Dr. Stresemann. Was nun? ist die Frage, die alle politisch interessierten Gemüter beschäftigt. Wer die außenpolitische Arbeit Stresemanns würdigt, er kennt die einheitliche Linie, die seit dem Jahre 1923, in dem sich Stresemann

zum Exponenten der von den Sozialdemo kraten Zuerst geforderten Erfüllungspolitik gemacht hat, das Wirken dieses Staatsmannes, der seit Rathenau und Erz berger einer unserer Fähigsten war, durchzieht. Angefangen vom Eintritt Deutschlands in den Völkerbund, über Lo carno, Gens und Haag bis zur Rheinlandräumung und dem Poung-Plan, zeigt sich deutlich der Erfolg jener zähen und ausdauernden Verständigungspolitik, deren vorläufiger Ab schluß, die Rheinlandräumung, Stresemann in die Wege leiten konnte

. Der Nachfolger Stresemanns, wer immer es auch sein, wird, wird gut tun, allen Anfeindungen von rechts zum Trotz, in der bisherigen Richtung fortzufahren. Der Zoung- Plan bedeutet für uns ja nur einen weiteren Schritt zur endgültigen Lösung der Reparationsfrage und nur politi sche Kindsköpfe und Dilettanten werden erwarten, daß mit diesem einen Schritt bereits alls getan sei. Niemand hat be hauptet, daß mit der Annahme des Houng-Planes bereits wieder paradiesische Zustände nach Deutschland Zurückkehr ten

, immer noch bedeutet er eine schwere Belastung für Deutschland. Aber er ist von drei Uebeln das bei weitem kleinere. Der Dawes-Plan, der von dem Doung-Plan abgelöst wird, belastet Deutschland mit Reparationszahlungen von jährlich 2.5 Milliarden Mark auf eine nicht festgesetzte Zeit spanne, das heißt also aus eine unabsehbare Dauer von Jahren. Dagegen hat die Revision des Dawes-Planes, die man nach dem Leiter der Pariser Verhandlungen, Owen Poung, kurz Poung-Plan nennt, die Dauer der Zahlungen

aus den Zeitraum von 37 Jahren beschränkt und die Summe selbst aus 2050 Millionen Mark jährlich herabgesetzt. Der Doung-Plan bedeutet also eine Entlastung Deutschlands um jährlich 450 Millionen. Jeder Verständige wird einsehen, daß dies, wenn auch kein gewaltiger, so doch ein beträchtlicher Schritt zur Ent lastung des deutschen Volkes ist. Jede Million, die wir we niger zu zahlen brauchen, kommt dem Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft zugute, jede Million, die wir an das Ausland zuviel zahlen müssen

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Alpenland
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Seite 3 von 6
Datum: 15.03.1930
Umfang: 6
den einmütig verlau fenen Parteitag. Bevorzuget, wo immer nur möglich, die österreichischen Erzeugnisse. Dadurch nützt Ihr Euch selbst und vielen tausend Arbeitslosen, die Rot und Elend leiden Der Muiigplan angenommen. Der deutsche Reichstag hat in namentlicher Abstimmnrrg den Doung-Plan und die mit ihm gleichzeitig verhandelten Liquida tionsabkommen angenommen. Rach den heftigen parlamentarischen und außerparlarnentarifchen Auseinan dersetzungen über den Z)oung-Plan, der, wie erinnerlich, sogar den Anlaß

zu einem Volksbegehren geboten hatte, muß die Mehrheit des Reichstages, die sich dazu entschloß, dem Doung-Plan und dem ihm beigeschlossenen Abkommen über die Liquidierung des Krieges zuzustimmen, als über raschend groß bezeichnet werden. Richt weniger als 270 Reichstagsabgeordnete, die bisherige Regierungsmehrheit darstellend, stimmten für die Annahme des doung-Planes, die von 192 Abgeordneten abgelehnt wurde. Der lange, alle politischen Gegensätze im Reiche aufwühlende Kampf gegen den Z)oung-Plan

, dessen Bestimmungen so tief in das wirtschaftliche und soziale Leben des deutschen Volkes eingreifen, endete also damit, daß sich die Reichstagsmehr' heit der politischen Notwendigkeit beugte, einen Plan für die Erfüllung der im Friedensgebote nicht festgesetzten Zahlungsverpflichtungen zu übernehmen. Das Reich kennt nun seine Lasten. Es weiß, was es wird leisten müssen. 2lber, das muß hervorgehoben werden, es kennt nicht die Wirkungen der übernommenen Verpflichtungen. Cs ist geradezu tragisch, daß Reichskanzler

Müller in seiner Er klärung für die Annahme des Z)oung-Planes und der Rebengesetze, den Satz sprechen mußte, kein Mensch in der Welt könne heute mit ehrlicher Ueberzeu- gung, die Wirkungen des Poung Planes prophezeien. Alls j diesem Satze des Reichskanzlers tritt der brutale Gewalt-! charakter des Friedensgebotes von Versailles neuerdings hervor. Der Woung-Plan, der an die Stelle des Dawes- Planes tritt, ist, so wie er ist, eine Folge des Friedens gebotes von Versailles, dieses unerhörtesten Aktes

, wenn auch geschlossen werden könnte, daß die Mehrheit, die die große politische, nallonale und wirtschaftlichs Verantwortung für die Dounggesetze auf sich nahm, auch hinsichtlich der Finanz- stagen ein ^Übereinkommen finden müßte. Dr. Eckener über die Folgen des Donng-Planes. Unter der Udberschrift: „Dr. Eckener warnt in Letzter Stunde vor dem Doung-Plan" berichtet der „Lokalanzei ger", Dr. Eckener habe bei einer Feier in Potsdam für die alten Veteranen der Kriege von 1864, 1866 und 1870 irr einer Ansprache

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 24.04.1931
Umfang: 6
. - Heftige Kritik an den Wiener und Berliner Erklärungen. — Das Gegenprojekt der Kleinen Entente. KB. Prag, 23. April. Außenminister Dr. B e n e sch Hielt heute in öen Autzen- msschüssen Her beiden Kammern ein sehr ausführliches Wosee über öen Plan einer österreichisch-deut schen Zollunion. Dr. Benesch erklärte im wesent lichen, daß die tschechoslowakische Negierung in der Beur teilung des Planes mit der französischen Regierung Md den Regierungen der Staaten der Kleinen Entente gleich von Anfang

dann ausführlich auf Ke Argumente, die Oesterreich und besonders Reichs- «lßenminister Dr. Curtius zur Begründung ihres Ergehens anführen. Der Standpunkt des Ministers C u r i i n s, daß der Plan einer Union nur als w i r t- haftliche, nicht politische Aktion beurteilt werde und ftof nur die rechtliche Seite prüfe, sei unhaltbar. §rei Viertel der heutigen europäischen Politik seien nur fie Wirtschaftsfragen allein. Der deutsch-österreichische An habe einen speziell politischen Aspekt — A n- Ichlu

ß, an den in öen Friedensverträgen speziell gedacht wurde. Eine deutsch-österreichische Zollunion müßte als Schritt zm vollen wirtschaftlichen nnd politischen Bereinigung angesehen werden. Tie Klausel von der Erhaltung der wirtschaftlichen oder politischen Selbständigkeit eines kleinen Staates habe hier bloß akademischen Sinn. Dies müsse man sich sachlich, aufrichtig und klar sagen. Entgegen der Ber liner und Wiener Behauptung, daß der Plan der e r st e Schritt zu einer europäischen Kooperation wäre, halten

. Aber der vorbereitete Plan Oesterreichs helfe ihm nicht nur nicht, sondern er berühre auch dessen wirtschaftliches Leben so, daß er ihm tödliche Wunden versetzen könne. Die Anhänger dieses Planes setzen offenbar vor aus, daß in einer Art völliger Gleichheit mit der Wirtschaftsgemeinschaft eigentlich n n r die Tschechoslo wakei beitreten würde, deren wirtschaftliche Struktur sich der Struktur der beiden anderen Staaten am merst-w nähert. Auf eine völlige und voll rechtliche Angliederung der landwirtschaftlichen

, daß zwar zwischen öen mittel europäischen Staaten wie bisher die inneren Zoll schranken in Geltung bleiben, in manchen Fällen aber gegenseitig h e r a b g e s e tz t würden. Diese Zolleinheit würde eine ganz ungeheure Mauer dem übrigen Europa gegenüber bedeuten, hinter der die Industrie produktion überhaupt keine Konkurrenzfähigkeit fände. Oder es würde der Plan auf die drei angeführten I n d u st r i e st a a t e n beschränkt werden und die übrigen Agrarstaaten Mitteleuropas würden durch ein System

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Der Oberländer
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Seite 12 von 12
Datum: 25.07.1930
Umfang: 12
ist. Dein letzter Brief hat mich sehr erfreut. Du greifst darin auf einen Plan zurück, den wir beide vor dem Kriege schon ein mal erörtert hatten — den Plan unsere Kinder miteinander zu verheiraten. Und ich stimme die sem Plan mit großer Freude zu. Du weißt, meine Tochter Dora ist jetzt einundzwanzig Jahre alt; ich habe mir immer gewünscht, einen deut schen Schwiegersohn zu bekommen, und auch meine Tochter hat stets erklärt, daß sie nur einen Deut schen heiraten würde. Du sandtest mir Franks Photographie

ihrer Großmutter. Auch ihre Erziehung ist so viel als möglich nach deutschen Grundsätzen ge leitet worden. Als ich ihr die Photographie Deines Sohnes zeigte, sagte sie anerkennend: ,Ein interessantes, sympathisches Gesicht, es ge fällt mir/ Soweit wäre alles gut. Aber nun glaube nicht, daß damit schon alles für unseren Plan gewonnen wäre. Dora hat nämlich in letzter Zeit eine sehr bedenkliche Vorliebe für einen jun gen Deutschen an den Tag gelegt, der in meinem Betrieb als Korrespondent angestellt

zu beraten. Wenn dann Dein Sohn nach einigen Wochen nach Hamburg zu rückkehrt, sende ich meine Tochter unter seinem Schutz nach Deutschland, wo sie verweilen kann, so lange es nötig ist. Meine Hausdame, Sen- nora Rodigo, kann Dora begleiten. Während Deines Sohnes Aufenthalt hier und der gemeinsamen Uebersahrt können sich die bei den jungen Menschen nahe kommen. Wer weiß — vielleicht kommen sie dann schon als Braut paar in Hamburg an. Gelegenheit macht Liebe. Ich denke, so wird sich unser Plan am besten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 05.01.1923
Umfang: 16
lich zu machen. Der britische Plan, der in der Hauptsache Bonar Laws und Sir Lord Greams Werk sei und am letzten Freitag einstimmig vom britischen Kabinett gebilligt wurde, lege tatsächlich nach Ansicht von Finanzleuten Deutschland mehr auf, als es in Wirklichkeit zahlen könne. Er stelle die Grenze dar, der die britische Negierung zustim- men könne und diese habe es für an der Zeit er achtet, daß zur Vorbereitung dieses Planes die wirkliche Lage Deutschlands der Weltfinanz klar gemacht

eben nach den Pfändern greifen. Halten wir uns vor Augen, waS dies bedeutet. Die Pfänder, die der französische Plan auszählt, find mit der Annexion des Rheinlandes und Tei len des Ruhrgebietes gleichbedeutend. Psandnahme heißt: Bruch des Friedensvertrages, Aneignung der staatlichen Besitzungen, der Forste und Bergwerke, Aufrichtung einer Zollgrenze im Rhein- und Ruhr gebiet gegen Deutschland, Einhebung eines hohen Zolles für die nach den bleibenden Gebieten Deutsch lands ausgeführten Rohstoffe

, die jede Sa nierung des europäischen Wirtschaftslebens un möglich machen müßte. England leistet in dieser Erkenntnis dem französischen Imperialismus Wi derstand. Aber ob dieser nachhaltig genug sein wird, das Unheil zu verhindern, werden uns' die nächsten Tage lehren. Zweite Sitzung. — Französische Phrasen. In der zweiten Sitzung drehte sich die Verhand lung um den englischen Wiedergutmachungsplan. Ministerpräsident PoincarS erklärte, dieser Plan bedeute eine Veränderung des Frieoensvertrages und beraube

die Repärationskommission aller ihrer Rechte. Er stehe im vollkommenen Wider spruche zu den Bestimmungen des Friedensvertra ges über die Sachlieferungen und erwähne nir gends die Priorität der Kohlenlieferungen als Er satz für die Kohle aus den zerstörten Bergwerken. Der Friedensvertrag bilde für Frankreichs ein in neres Staatsgesetz, das nur aus Grund eines Beschlusses der Parlamente der Sig natar mach re abgeändert werden könne. Der britische Plan sehe keinerlei Pfand vor, das annehmen ließe, daß Deutschland nach Ablauf des Moratoriums

zahlen werde, während die Alliierten Rechte, die sie aus dem Friedensver trage besitzen, rkm Deutschland zur Erfüllung sei ner' Verpflichtungen zu zwingen, ausgeben sollen. Der englische Plan erscheine daher illusorisch und gefährlich. Dre nach dem englischen Plane verringerte Reparationsschuld Deutschlands wäre in etwa 15 Jahren amortisiert und Deutschland sodann das einzige Land in Europa, das keine auswärtigen Lasten zu tragen.hätte. Der britische Plan würde die effektive Zahlung Deutschlands

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 08.02.1930
Umfang: 16
eine derartige Annahme. Kritische Lase in der deutschen Politik. Nächste Woche (Dienstag) tritt in kritischer Zeit.der deutsche Reichstag wieder zusammen. Entscheidungen folgen schwerster Art sind zu treffen. Der rm Haag beschlossene ° Poung-Plan ist reichsgesetzlich zu verankern. Der Reichsrat. die Vertretung der Länder, hat ihm mit überwiegender Mehrheit bereits zugestimmt, auch der Reichstag wird den neuen Zahlungsplan akzeptieren. Freilich, die Schuldigen am Krieg, der ja die Ursache des Nebels

ist. und schon wie der Krieqsrüster werden sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, um gegen die ..schmachvolle Erfüllungspolitik" ihre Hustah-Reden-Attacken zu reiten. Doch das nicht allein: von gesamtbürgerlicher Geftc droht ein Anschlag auf die s o ; i a l e n Gesetze. Ganz wie bei uns in Oesterreich will das iozialreaktionäre Bürgertum zweierlei: Steuersenkung für sich selbst und Abbau der so zialen Gesetzgebung für den Arbeiter. Diese Forderungen bedrohen mehr noch als der umstrittene Poung-Plan

-den Be stand der heutigen bürgerlich-sozialistischen Regwrungs,- koalition. Der Poung-Plan. an dessen Verabschiedung sicher die Sozialdemokraten als Regierungspartei mitrnteresstext sind, wird von ihren Koalitionspartnern Zentrum und be sonders Deutsche Volkspartei mißbraucht, um von der sozial demokratischen Partei Zugeständnisse für das Bürgertum und Opfer iür die Arbeiterschaft förmlich zu erpressen. Der Vorstoß den das Zentrum beim ReichÄanzler ge macht hat zu dem Zweck vor der endgültigen

Entscheidicha über den Poung-Plan die Regierungsparteien auf bestiunutr Bedingungen die die Fi na n v- w n d S te u er P o l ick ; f betreffen, ftstzu legen, kommt gerade,noch zur rechten Zeit, um einen,grundlegenden Irrtum zu berichtigen, dem Man öfters schon in den Kreiftn, der bürgerlichen Regierungsparteien be gtzgnet ist. Diese.Aktion des Zentrums geht von der Voraus- fetzuna. aus daß das Zentrum der, Sozialdemokratie ein En "'gegen kommen zeige, wenn es dem Poung-Plan uM mm e. Das Zentrum möchte darum

des Wortes, zu der reparationspolitischen Bereinigung zu kommen, die der Poung-Plan jedenfalls für die nächste Zukunft bringen wird. Auch wenn man damit rechnen muß. daß der Gang der wirtschastlichen Entwicklung Deutschlands und vielleicht der' ganzen Welt nach emer Reihe von Jahren zu einer erneuten Nachprüfung des Reparationsproblems zwingt, so ist der Poung-Plan als Zwischenlösung doch die Voraussetzung iür eine spätere vernunftgemäße Regelung. Würde der Poung-Plan scheitern, so wären die Folgen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 04.01.1923
Umfang: 4
, um den verschiedene« Delegationen Zeit zu« Stn- dimn der vorgelegte« Pläne zu gebe«. Der englische Vorschlag für die Festsetzung der Repcmüionsraken. KB. London, 2. Jänner. (Reuter.) Der britische Plan einer Regelung der Reparationsfrage und teuer der interalliierte« Schulden steht vor, daß Deutschland ein Moratorium von vier Jahren gewtchrt wer de» soll. Nach beste« Ablauf so« Deutschland durch vier Jahre alljährlich zwei Goldmilliardeu bezahlen, weiterhin durch zwei Jahre 2y 2 Milliarden jährlich nnd

an den Schuldverschreibungen -der Serie A und B entspreche. Frankreich wäre dafür, falls Deutschland Vor auszahlungen leisten sollte, sie zu einem b i l l i - gen Zinsfuß zu eskomptieren und die Aufnahme von auswärtigen AnleiHen fitr Deutschland zu unter stützen. Nach französischer Anschauung miißte der Plan für die Reform der deutschen Finanzen folgende Punkte umfassen: 1. Ausarbeitung eines Planes zur Stabilisie rung der deutschen Valuta. 2. Herstellmrg des G lei ch g e w i ch te§ im H a us- ha Ittcw 3. Einstellung

, daß sich dieses nicht auf die G e f a w t h e t t der Zahlungen erstreckt und daß im Zusammenhang damit die E r g r e i- fung von Pfändern erfolgt. Das Moratorium dürfe höchstens für den Zettraum von zwei Jah ren gewährt werden. Der Plan wurde unter dem Gesichtspunkt ausgoar- bertet, jode neue militärische Besetzung zu ver meid e n, es sei denn, daß D eutschland nicht allen Verpflichtungen nachkäme. Zur Sicherung der Lieferung um Sachleistungen wird die Errichtung einer internationalen Kohlen- und Forst- attsbetttnngArontrollkommisswv in Esten

der Zolleiugänge im besetzten Gebiete nnd der größten Zollämter im R«he ge bist. Die Eingänge ans diesem Titel werde« ans 20« Millionen Goldmark jährlich veranschlagt. 3. Beschlagnahme der Kohlen stener in de« be setzte« Gebieten und im Nuhrbassin. Würde 400 Mil lionen Goldmark entsprechen. Ein wütender Kommentar der „Agence Savas*. KB. Paris, 2. Jänner. (Havas.) Der britische Plan hat in Konferenzkreisen wahrhafte Ueberra- schung, in französischen und belgischen Kreisen sichtlich« Enttäuschung hervorgerufen

. Dem französischen Standpunkt „kein Moratorium ohne Pfänder" stellt bas britische Kabinett einen Plan entgegen, der ein Moratorium von vier anstatt zwei Jahren vorsieht, den Zahlungsplan vollkommen er neuert und tiefgreifende Aenöerungen an dem Versailler Vertrag vornimmt, ohne Deutschland irgendeine Garantiemaßnahme > aufzuevlegen. Auf brittscher Seite weigert man sich, die flagrantesten Verfehlungen Deutschlands fest- zustellen und befreitDeutschland von jeder Bar zahlung für die Dauer von vier Jahren

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Alpenland
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Seite 2 von 4
Datum: 04.04.1931
Umfang: 4
Präsident Dr. Straffner über die österr.-de«tsche Zollgemeinschaft. KrokdeulMe Berlm»«I«rs in 3 nusbr«L Am 31. März fand in Innsbruck im großen Saale des Hotels „Grauer Bär" unter dem Vorsitze des Rechtsanwaltes Dr. Frank eine Versammlung der Großdeutschen Volks partei statt, in der Rationalratspräsident Dr. Straffner über die österreichisch-deutsche Zollunion sprach. Präsident Dr. Straffner führte u. a. folgendes aus: Der Plan der Deutsch-Oesterreichischen Zollunion ist der sichtbare Ausdruck

der g e m e i n s a m e n R o t Oesterreichs und des Deutschen Reiches. Deutschland und Oesterreich haben auf verschiedenen Gebieten und mit verschiedenen Mitteln dieser Rot, die sich in der großen Zahl der Arbeitslosen und der stillstehenden Betriebe ausdrückt, zu begegnen versucht. Von Oesterreich wurde im Herbst des vorigen Jahres bei der Pan- europa-Konferenz in Genf durch den jetzigen Vizekanzler Dok tor Schober der Plan von der Schaffung regio nal e r W i r t s ch a s L s k ö r p e r in die Debatte geworfen. Dieser Plan fand damals

Jahren des vorigen Jahrhundert« war es der österreichische Handelsminister Bruck, der denselben Plan wie Friedrich List verfolgte, indem er eine Wirtschafts gemeinschaft von der Adria bis zur Nordsee zu schaffen suchte. An Preußen scheiterte damals dieser Plan, denn es wollte seinen Zollverein aus kleindeutscher Politik unter allen Um ständen von einer österreichischen Mitregierung frei halten. Die Geschichte hat auch in der Folgezeit anders entschieden. Der Gedanke Brucks war jedoch nicht begraben

abstimmung nicht weiter reden, ich möchte nur darauf ver weisen, daß die Partei lebhaft und mit Erfolg bemüht war, die deutsche Wirtschaft für Oesterreich zu interessieren. Diese Bemühungen waren die Vorarbeit für die wirtschaftliche Durchdringung, durch die die Schaffung der Wirtschafts gemeinschaft vorbereitet werden sollte. Die Gesamtpartei hat durch den Plan der Rechtsangleichung auf einem anderen Gebiete gearbeitet. So kam es, daß selbst Anschlußgegner vor aller Öffentlichkeit bezeugen mußten

aus der Stimmung der Bevöl kerung in Oesterreich und dem Deutschen Reiche gezogen haben. Ich möchte sagen, daß seit dem Jahre 1871, dem Jahre der Schaffung des Deutschen Reiches durch Bismarck, der Plan einer Zollunion zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reiche die erste große deutsche Tat bedeutet. Die gemeinsame Rot Deutschlands und Oesterreichs hat Europa nie wesentlich interestiert. Die Konsequenzen aus dieser Rot, die Schaffung eines einheitlichen Zollgebietes der beiden Staaten, hat jedoch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 24.01.1925
Umfang: 16
W i l- s o n, über die anfangs 1918 in Wien eingeleiteten Friedensverhandlungen. Pros. Herron nahm damals im Auftrag Wilsons in Gens Auf enthalt, um dem amerikanischen Präsidenten jeden inoffiziellen Friedensantrag bekanntzugeben. Pro fessor L a m m a s ch, damals noch nicht Minister präsident, fuhr im Auftrag Kaiser Karls in die Schweiz, um mit Professor Herron in Verbindung zu treten. Im Schlosse des Dr. M ü h l o n s ber Bern wurde über den Plan lange verhandelt und es wurde folgender Weg in Betracht gezogen: Kaiser Karl

sollte dem Papst in einem Schrei ben die Erklärung abgeben, daß er ernstlich den Frieden und die Schaffung eines neuen Oester reich wünsche. Der Papst hätte daraufhin an Wilson ein Schreiben richten sollen, in dem diesem Plan zugestimmt worden wäre. Die Verbündeten sollten aufgefordert werden, diesen Plan zur Kennt nis zu nehmen. Kaiser Karl hätte dann die „D e r- einigten Staaten Oe st erreich s" bilden sollen. Oesterreich, Ungarn, Böhmen (wohl einschließlich Mähren und Schlesien), Siebenbür gen, Jugoslawien

und die österreichische Slowakei hätten autonome Staaten unter Teilnahme an einem föderativen Parlament werden sollen. Die Gebiete italienischer Zunge hätten auf die Dauer von zwei bis fünf Jahren eine Selbst verwaltung genießen sollen, worauf sie durch ein Plebiszit über ihren Anschluß an Oesterreich oder Italien hätten entscheiden sollen. Lammasch in formierte von Wien Herron, daß Kaiser Karl die sen Plan akzeptiere. Formal wurde dieser Plan von Windischgraetz und L a m m a s ch aus gearbeitet, der ihn schon

dem Kaiser zur Unter fertigung vorlegen wollte. Inzwischen erfuhr Graf C z e r n i n von diesem Plan und soll, wie Herron berichtet, Berlin in Kenntnis gesetzt haben. Kaiser Wilhelm telegraphierte an Kaiser Karl, daß diese Verhandlungen sofort abgebro chen werden müßten, widrigenfalls Wien von Wort gfüahrt und sein Cyristbaumkerzenliacht leuchten lasten. Fast wia das gfcheide Machel, dös bester gackern kann als die Henn! Monster wia Gsellen sein vor lauter Respekt vor sovl konzentrierter Weisheit oftamal

zu spät gewesen. Herron übersandte den Plan an Wilson und fügte seine Ansicht hinzu, daß er nicht für die Erhaltung der Habsburger aus dem Thron sei. Später soll sich Herron für die Selbständigkeit der Tschechoslowakei ausbesprochen haben. Wilson habe dieser Ansicht bergepflichtet, habe aber einen österreichischen Separatfrieden abgelehnt, und Amerika ser das erste Land gewesen, welches die Tschechoslowakei als selbständigen Staat aner kannt hat. * * Die deutschen Revarationsleitungen. Das Pariser

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 05.01.1923
Umfang: 4
. KB. PariS, 3. Jänner. (Ag. Hav.) Die zweite Sitzung der Konferenz war derkritifche « PrüfungdesbritifchenBorfchlages gewidmet. Ministerpräsident Potncare erklärte, der e «g- lische Plan bedente eine Veränderung »es Frie- densvertrages «nd beraube die Repara- tionskommisston aller ihrer Rechte. Er stehe im vollkommenen Widerspruche z« den Bestimmungen des Friedensvertrages über die Sachlieferunge« «nd er wähne nirgends die Priorität der Kohlenliefernn- ge« als Ersatz für die Kohle ans den zerstörten

i. — Malte» PMlarer an feinen Men. Bergwerken. Der Friedensvertrag bilde für Frank reich ein inneres Staatsgesetz, das «nr auf Grund eines Beschlusses der Parlamente der Signatar- Mächte abgeändert werden könne. Der vMfche Plan sehe keinerleiPfaud vor, das annehmen ließe, daß Deutschland nach Ablauf des Moratoriums zahlen werde, während die Alliierten Rechte, die sie ans dem Friedensvertrag besitzen, um Dentfchland znr Erfüllung seiner Verpflichtungen zn zwinge«, ansgeben sollen. Der englische Plan

erscheine daher illusorisch und gefährlich. Die nach dem englischen Plan verringerte Reparationsschul- Dentschlands wäre in etwa 15 Jahren amortisiert und Deutschland sodann das einzige Land in Europa, das keine answärttge« Lasten zn tragen hätte. Der britische Plan würde die effektive Zahlung Deutschlands ans etwa 27 Milliarde« Goldmark herabmindern. Während 88 Prozent -er A- nnd B-Obli gationen für die Wiedergutmachnngen bestimmt seien, würde sich der Gesamtbetrag der Zahlungen, die den Alliierten ans

diesem Titel geleistet würden, nur ans 20 Milliarde« belaufen, wovon ans Frankreich etwa 11 Milliarden entfielen. Bezüglich der Obligationen der zweiten Serie würde der englische Plan den Anteil Frankreichs mit 35 anstatt mit 52 Porzent begren zen, dagegen Englands Anteil von 22 ans 47 Prozent erhöhen. - Nach dem englischen Plane betreffend die Unmrlliernng eines Teiles der Fordernngen Großbritanniens an seine Alliierten wäre die Lage folgende: Frankreich würde mit seiner 14 Milliarden Gold- markschnld

ans 2,6 Milliarden von der Rückzahlung anS der belgische« Kriegsschuld und ans der bei der Bank von England erliegenden Depots von einer Milliarde Goldmark verzichten, abgesehen von de« Opfern, dte es bet de« A- und B-Obligationen brachte. Belgien auf Seite Frankreichs. — Vorschlag für ein Kompromiß. Nach der Rede Poincares, der znr Schlußfolgern ng ge langte, daß der englische Plan für Frankreich absolut unannehmbar sei, erklärte Thennis im Name« Belgiens, das britische Memorandum

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 30.03.1930
Umfang: 14
-Plan" ange nommen. Der Entscheid hat geschichtliche Bedeu tung. Auf ein halbes Jahrhundert hinaus werden die Wiedergutmachungslasten Deutschlands „end gültig" geregelt, wofür dann die Räumung der Rheinlande vorzeitig erfolgen wird. Wohl ist bei nahe jeder Deutsche überzeugt, daß auch die etwas erleichterten Aoung-Lasten auf die Dauer für die Wirtschaft untragbar sein werden; und um diesen Gedanken zu unterstreichen, ist Reichsbankpräsi dent Schacht zurückgetreten, seinen Posten dem früheren

der Rech ten aufgefordert worden, seinen Heerführernamen „nicht dadurch vor der Geschichte zu verdunkeln", daß er mit ihm diese Gesetze decke. Aber der Reichs präsident ist trotz großer Bedenken zur Ueberzeu- gung gelangt, „daß der Joung-Plan im Vergleich zum Daves-Plan eine Entlastung darstellt, wirt schaftlich und politisch einen Fortschritt auf dem schweren Wege der Befreiung und des Wiederauf baues Deutschlands bedeutet" und „uns allen die Erwartung weiterer Fortschritte gibt ... Ich habe niein

. das aus Agitationszwecken erfolgt; schlim mer ist es schon, wenn führende Männer aus diesen Kreisen öffentlich die Verträge von Versailles und Haag zerreißen und erklären, wenn sie an die Re gierung kommen sollten, würden sie die Verträge als null und nichtig erklären. Man darf sich nicht wundern, wenn man unter solchen Umständen in Frankreich nicht aus dem Mißtrauen kommt. Die Lage war bekanntlich auch dadurch erschwert worden, daß das Zentrum seine positive Zustim mung zum Aoung-Plan von einer vorherigen Klä rung

Umwegen kam man auf die Heran ziehung der Industriebelastung, jener Summe, die nach dem Davesplan aufzubringen war. unter dem Joung-Plan aber wegfallen wird. Die Bank für Industrieobligationen hatte außer dem Pflichtbetrag jeweilen 10 Prozent mehr erhoben, um eine Ausgleichsreserve für zahlungsunfähige Industrien zu schaffen. Von diesem Äorrat werden nun 70 Millionen gewonnen, was weniger spürbar ist als eine Steuererhöhung. Mit dem Auftreiben des Restes wird der Vorstand der Arbeitslosenver sicherung

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 6
Datum: 01.04.1931
Umfang: 6
soll nur wenig zurückoerlegt werden), fand das Angebot keine An nahme. Somit ist Härter vorläufig alleiniger Wirt am Hechtsee. Das seinerzeit vielerörterte Projekt der Hecht- see-Autostraße wurde an die Gemeinde Lang- kämpfen, in deren Gebiet der Thierberg liegt, abgetreten. Dazu veranlaßte wohl die Aussichts losigkeit, diesen Plan in absehbarer Zeit finanzie ren zu können, und man darf sich gewiß keinen übertriebenen Erwartungen hingeben, daß sich die Gemeinde Langkampfen nun beeilen

wird, den ihr überlassenen Plan schleunigst auszuführen. Ander seits wird gesagt, daß die Gemeinde Langkampfen, die ihre Rechte als Nutznießerin des Hechtseegebietes ausübt, wohl auch die Verpflichtung habe, etwas für die Erschließung des vielbesuchten Ge bietes für den Fremdenverkehr zu tun. Schließlich soll noch eine wichtige Angelegenheit betreffend die Zukunft des Hechtsees geregelt wer den, und das ist die Sorge für einen ge sicherten Wasser st and. Man kann der Marmor-Industrie-A.-G. in Kiefersfelden den Vorwurf

nicht ersparen, daß sie den Seeabfluß in einer Weise benützt, wodurch die Auffüllung im Frühjahr zu spät einsetzt. Das soll geregelt werden. An Stelle des Hechtsee-Straßenprojektes ist ein anderer lokal begrenzter Kussteiner Straßenplan in den Vordergrund gerückt. Es ist dies die Erbauung einer Köhenftraße auf tat Gamskogsl. Dieser Plan hat schnell greifbare Formen an genommen. Der Vorsitzende, Bürgermeister Pir- moser, berichtete über den Stand der Angelegen heit, deren Aussichten günstig beurteilt

(ungefähr 20.000 8) einschließlich Abzahlung der Baukosten durch die Einnahmen leicht zu decken sein. Was die Verwertung des Geländes betrifft, so hat bekanntlich eine aus namhaften Unternehmern in Kufstein bestehende Vetriebsgesellschaft bereits eine Sicherheit hiefür geboten. 30 % der Baukosten werden durch die Beiträge der produktiven Ar beitslosenfürsorge beigestellt. Stellungnahme zum Plan. Bei verschiedenen Körperschaften wurde eine Reihe von Gutachten über den Bau und die Aus wirkung

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 26.06.1929
Umfang: 8
. — Frankreich ist unersättlich. - Wann wird das Rheinland geräumt? Der Aaung-Plan vor dem Reichstag. Unter der Leitung des Reichsaußenministers fand am 21. Juni eine Kabinettssitzung statt. In ihr berichtete der Reichsaußenminister über die Tagung des Völkerbund rates in Madrid und über die in Madrid und in Paris geführten politischen Besprechungen. Im Anschluß an diesen Vortrag nahm das Kabinett Stellung zu dem Bericht des Sachverständigenausschusses vom 7. Juni 1929. Auf Grund dieser Beratungen faßte

das Reichskabinett ein stimmig folgenden Beschluß: „Die Reichsregierung ist be reit, den am 7. Juni 1929 in Paris von den Sach verständigen Unterzeichneten Plan für die Lösung des Reparationsplanes als Grundlage für die Konferenz der Regierungen anzunehmen; im notwendigen Zusammenhang hiemit ist gleichzeitig die Gesamtliquidation der noch schwebenden Fragen aus dem Weltkriege herbeizuführen." Das englische Kabinett hat ebenfalls die An nahme des Aoung-Planes beschlossen. Die Pariser Presse zeigt

sich sehr ungehalten darüber, daß das Reichskabinett ausdrücklich die Not wendigkeit feststellt, gleichzeitig alle aus dem Kriege her vorgegangenen Fragen zu liquidieren. Die Opposition gegen den 9)oung - Plan in Frankreich geht hauptsächlich von den nationalen Kriegervereinen aus und richtet sich auch sehr energisch gegen die Ratifizierung des Mellon-Berenger-Abkommens. Die Konferenz der Regierungen soll mög lichst bald einberufen werden und es kommt auf Grund einer Einigung zwischen Stresemann und Poincaro

nur ein neutraler Ort dafür in Frage. Im Reichstag hat Graf Westarp gegen Stresemann und die Locarno-Politik polemisiert. Die D e u t s ch natio nalen müßten das Pariser Abkommen als u n a n n e h m- bar ansehen. Sodann hielt Reichsaußenminister Dr. Stresemann eine große außenpolitische Rede, wobei er darauf verwies, daß man jetzt noch nicht in eine De batte über die Pariser Verhandlungen eintreten könne, da die politische Konferenz zum Joung-Plan noch nicht stattgefunden habe. Auch die Reichsregierung halte

den neuen Plan nicht für ein Ideal. Die Schwierigkeiten der Reichskassenlage dürfe nicht für die Entscheidung den Aus schlag geben. Auch hinsichtlich der Räumungsfrage könne er keine näheren Mitteilungen macken. Eine Ver söhnungskommission nach der Räumung sei jedoch für die Reichsregierung indiskutabel. Zur Frage der Kriegs schuldlüge erklärte der Minister, er habe niemals die Alleinschuld Deutschlands am Kriege anerkannt. Abg. Breitscheid (Soz.) polemisierte gegen die Deutschnarionalen. Seine Partei

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 05.12.1930
Umfang: 6
Zwei Wirlschaslssiihrer über den Poung-Plan. Dr. Schacht. KB. Breme», 4. Dezember. Der ehemalige Reichsbankpräsident Dr. Schacht sprach gestern auf Einladung der Bremer Handelskammer über seine Eindrücke und Erfahrungen in Amerika. Er habe in seinen Borträgen, sagte Dr. Schacht, u. a. ausgeführt, daß die Möglichkeiten, die den Y oun g- P lan erfüll bar machen, zum Teil im Noung-Plan selbst angedeutet oder ausgesprochen sind. Er sei der festen Ueberzeugung, daß Amerika keinen Finger rühren

werde, wenn nicht die A b r ü st u n g s f r a g e weitergeführt wird. Aber eines habe Amerika heute schon völlig begriffen, daß nämlich die Reparationsfrage nicht gelöst wer den könne durch irgendwelche politischen oder militäri schen Pressionen auf Deutschland. Wie Amerika durchaus begriffen habe, daß der Doung-Plan eine ökono mische Lösung des Reparationsproblems vorsieht, so würde Dr. Schacht es begrüßen, wenn man in Deutschland endlich, anstatt dauernd aus den Noung-Plan zu schelten, diese ökonomischen Grundtendenzen als Waffen be nützen

würde. Der Noung-Plan sehe vor, -atz nnr ans ökonomi- schem Wege die Reparationen erzielt werden. Ich habe den festen Glanben, so schloß Dr. Schacht, datz, wenn Deutschland sein Schicksal selbst in die Hand nimmt, es die anderen Mächte überzeugen wird, datz entweder auf ökonomischem Wege Abhilfe Die Bestellung der Regierung. KB. Wien, 4. Dezember. Der Bundespräsident hat an den Bundeskanzler Dok tor Otto En der nachstehendes Schreiben gerichtet: Herrn Landeshauptmann von Vorarlberg Dr. Ender! Gemäß Artikel

-München- Jnnsbruck—Brenner—Rom, der schon derzeit mit 30 Stun den Reisezeit die beste Schnellzugsverbindung Berlin- Rom darstellt, durch Kürzung der Fahrtdauer auf der italienischen Strecke um eine weitere Stunde, die Gesamt reisezeit auf 29 Stunden gekürzt. In der Strecke Berlin—Verona bleibt der Fahr plan ungeändert. Dagegen wird nunmehr die Ankunft in Bologna um 5.41 Uhr, in Florenz um 8.64 Uhr, in Rom um 14.26 Uhr (bisher 16.30 Uhr) erfolgen. In Rom wird der Anschluß zum Schnellzuge 89 nach Neapel

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Alpenländer-Bote
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Seite 7 von 20
Datum: 03.11.1929
Umfang: 20
und ganzen habe ich mir den Krieg so vorgestellt, wie er sich abspielt. Nur die Ver luste sind viel größer, als ich glaubte. Merkt SeWchten aus DeutWlanb. Fürst Bülow gestorben. — Volksabstimmung gegen über dem Doung-Plan. — Krach. Am 28. ds. M. ist in Rom Bernhard Fürst Bülow im 81. Lebensjahre gestorben. Der Verstorbene gehörte zu den sogenannten großen Staatsmännern oder Diploma ten Deutschlands. Guten Willen mag man ihm zubil- ligen, seine politische Tätigkeit gereichte weder Deutschland

gro ßen deutschen Zeitungen auch klipp und klar geschrie ben. Durch sein ungeschicktes und eigennütziges Vor gehen hat er viel beigetragen zu unserem Untergang. Was Deutschland zur Zeit in Atem hält, ist das so genannte Volksbegehren des Radikaldeutschen H. Hu- genberg. Der Mann möchte mit dem Kopf durch die Mauer rennen. Er verlangt, daß der Aoung-Plan mit allen Verpflichtungen von Deutschland nicht anerkannt werde und daß die Herren, die ihn zustande gebracht haben, als Hochverräter

unter Anklage gestellt werden sollten. Das Volk soll nun darüber abstimmen. Dafür und dawider wird in Radio, Presse und Versammlun gen heftig geredet und geschrieben. Die Ueberzeumrng, daß der Aoung-Plan auf die Dauer die deutsche Wirt schaft zu stark belastet, ist ja in Deutschland wohl all gemein. Aber die Befürworter des Aoung-Planes wei sen auf die Zwangslage hin, in der sich das besiegte Reich befindet: Verweigert Deutschland die Bezahlung der Reparationen, so können die Sieger — nach dem Versailler

Vertrag — ohne weiteres das ganze Land besetzen. Und sodann bringt die neue Vereinbarung eine Erleichterung der Dawes-Last um eine halbe Mil liarde jährlich. Aus diesem Grunde bekennt sich nun auch der deutsche Handels- und Jndustrieverein zum Aoung-Plan. , ... Im Grunde des Herzens hegt aber leder Deutsche die Hoffnung, daß die Last eines Tages noch bedeutend mehr erleichtert werde. Sehr deutlich hat dies der Füh rer der Bayerischen Volkspartei, Schaffer, vor einer Parteitagung ausgesprochen

: Die Außenpolitik Strese- manns sei durch die harte Tatsache eines verlorenen Krieges aufgezwungen. Der Aoung-Plan fei immer noch eine wirtschaftliche Unmöglichkeit. Er könne nur eine Etappe sein. Immerhin bedeutet er dem Dawes-Plan gegenüber einen Fortschritt. Zu glauben, eine soge nannte „Dawes-Krisis", von welcher Hugenberg die Gesundung Deutschlands' erhofft, sei eine Narrheit! Das Volksbegehren unterzeichnen, heiße die Hoffnung der Deutschen für den Saar zerschlagen . . . Man müsse

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 23.03.1931
Umfang: 8
und das wirtschaftliche Gedeihen der europäischen Staaten sichern würde. Sie internationale Presse über den Plan. Der Plan der deutschen und österreichischen Regierung ist bereits in Paris und London offiziell bekanntgegeben worden. In der internationalen Presse wird der Plan bereits lebhaft besprochen. Die französischen Preßstimmen zeigen im allgemeinen große Zurückhaltung. Die nationalistische Prefle wendet sich bereits entschieden gegen den Plan. Auch in der tsLechoslowakiichen Prelle, soweit sie tsche

und gewissen haften Wahrung seiner lebenswichtigen Interessen diesem großen Gebilde beizutreten oder es muß, sofern ihm diese Möglichkeit versagt bleibt, Umschau nach einer anderen Lö sung halten, mit deren Hilfe es Schutz gegen die Gefahr handelspolitischer Isolierung finden kann. Grundsätzlich und gefühlsmäßig hat die öffentliche Meinung des Landes keinen Grund, dem Plan mit unfreundlichen Gefühlen gegenüber zustehen. Eine italienische Stimme. Rom, 22. März. „Popolo d'Jtalia" schreibt

von Regionalverträgen vorgeschlagen. Oesterreich und Deutschland haben nichts anderes unternommen, als der immer schwieriger werdenden wirtschaftlichen Situation Rechnung tragend, sich mit dem bereits angekündigten Ge danken weiter zu beschäftigen und den Plan eines Zoll- Übereinkommens in Vorschlag zu bringen. Oesterreich trat anläßlich des Besuches des deutschen Außenministers Cur tius neuerlich mit diesem und den maßgebenden deutschen Faktoren zusammen, um die Frage eines Wirtschaftsab kommens neuerdings

zu besprechen. Gegenüber dem Hin weis, daß das Uebereinkommen gegen das Genfer Proto koll aus dem Jahre 1922 verstoße, erklärte Schober, daß das deshalb nicht zutreffend sei, da für den Fall des Zu standekommens allen in Betracht kommenden Staaten die politische und wirtschaftliche Souveränität vollkommen ge wahrt bleibe. Keine andere Macht könne erklären, man habe sie vor eine abgeschlossene, fertige Tatsache gestellt, da es sich nur um einen Plan handle, an dessen Verwirk lichung teilzunehwey

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