der Länder ratifiziert. Der Wille zur Einheit ganz Deutschlands zeigt sich darin, daß in der Verfassung die Teilnahme der ostdeutschen Zone offtn bleibt. Dis 1. Oktober soll die Frage des Desatzungsstatutes geklärt werden. Europäischer Wiederaufbau In Paris ist soeben die Konferenz aller Länder, die teilnehmen am Marshall-Plan, zu Enge gegan- gen. Der Administrator des Marshall-Planes, Paul D. Hoffmann, übte scharfe Kritik an der Haltung der europäischen Staaten, die immer wieder ver gäßen
, daß der Erfolg in erster Linie von ihrer Mitarbeit und von der europäischen Zusammenarbeit abhängig sei. In Deutschland ist die Begeisterung über den Marshall-Plan bei weitem nicht so groß, als man ln Amerika erwartete. Der Grund dafür liegt in der Fortsetzung der Politik der Ausplünderung Deutschlands — die unter dem Vorwand, die Kriegs, industrie zu schleifen, in Wirklichkeit die Konkur- ,renz der tüchtigen deutschen Industrie für alle Zei ten ausschalten will. Kaltes Entsetzen erfaßt
mit der Neubildung der Regierung beauf tragt wurde, mit 352 gegen 150 Stimmen ihr Ver- trauen ausgesprochen. Marie hat ein Kabinett der Vorkriegsgeneration zusammengeftellt, das in der Vielzahl seiner Minister zahlreiche gewesene Mini sterpräsidenten, unter anderem den Sozialisten Leon Blum und Paul Reynaud vereinigt. In der neuen Regierung sind die Radikalsozialisten, die katholische MRP und die rechtsstehenden Republikaner ver einigt. Der neue Ministerpräsident bekannte sich er neut zum Marshall-Plan
begeben. Er spricht sich gegen den Marshall-Plan aus, ist für eine Verständigung mit Rußland um jeden Preis, und sucht sich seine Anhänger vor allem unter Jugendlichen, unter Ah. nungslosen und unter den Negern, denen er die völlige Gleichberechtigung mit der weißen Rasse ver heißt. Die neue Partei wird zwar nicht sehr ernst genommen, immerhin aber wird sie der demokrati schen Partei so viel Stimmen entziehen — man spricht von 6 bis 10 Millionen —, daß das Schicksal Trumans besiegelt sein dürfte