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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 18.04.1884
Umfang: 4
und sagte: .Beruhigen Sie Signor Pietro, ich halte mein ihm gegebenes Wort. — Sie glauben nicht, meinte er lächelnd, wie mich des braunen Burschen Gesang er freute, als ich ihn einst drüben an der Riva der Schia- voni meinen „Tannhäuser' singen hörte: seine Marietta saß drinnen in der Gondel und bei der Stellet .Die Gluth, die Du mir in das Herz gegossen. Als Flamme lod're bell sie dir allein,' siel sie ihm begeistert um den Hals und rief ihm zu: .Pictro, das Lied mußt Du mir alle Abende singen

, es ist schöner, als all' die anderen, die ich ehedem ge hört!' >- Muß ich ihr nicht schon meinethalben den Pietro verschaffen?' Noch am selben Abende fuhr Wagner hinüber nach dem Lids; die Mutter war nicht zu Hause, wohl aber Marietta! die ihm mit rothgeweinten Augen entgegenkam. „Pietro,' berichtete Wagner ihr, „läßt Euch grüßen und fragen, ob Ihr heute nach der Riva dei Schiavom kommen wollt!' ..Scherzet nicht mit mir, Signor,' bat das Mädchen; .ich muß Pietro vergessen, und voch ist er der bravste, beste

. Eurer Toch ter Glück zu fördern; doch zuvor sagt mir. warum wollt Ihr sie dem Pietro nicht zur Frau geben? Ist er leichtsinnig, trinkt er, hat er andere üble Eigenschaften ? — .Er ist gar so arm.' sagte die Frau verlegen. .Ich weiß, er hat die Marietta gern; aber Signor. daS werden Sie wissen, vom Lieben und Singen kann man nicht leben.' — .Das weiß ich.' unterbrach lachend Wagner- .doch sagt mir. wenn er nun seine eingerich tete Wohnung hätte und 100 Lire für den Anfang, würdet Ihr ihm dann die Marietta

geben?' — .Mehr hat der Giuseppe wohl auch nicht.' entgegnete dieFrau. aber woher soll der arme Teufel 100 Lire nehmen?' — .Das laßt meine Sorge sein;' entgegnete der Fremde. Marietta, wollt Ihr mit mir nach der Riva der Schia vom fahren?' wendete er sich an das bestürzt drein schauende Mädchen. Marietta fuhr mit. Mutter Annetta, von Neugierde getrieben, folgte ihnen in einer Gondel; sie wußte, daß Pietro'S Stai'd an der Riva dei Schia vom war und ahnte den Znsammenhang. Pietro war auf seinem Posten

; sinnend stand er am Ufer- wer beschreibt seine Freude, als er dort in einer Gondel den Herrn vom Palqzzo Vendramin und an seiner Seite Marietta sahIhm flimmerte es vor den Augen; er wußte nicht, sollte er ersd den Unbekannten oder die Geliebte umarmen. „Pietro,' rief Wagner jetzt, hast Du so viel erspart, um Dir eine Einrichtung zu schaffend' — „Ich habe eine kranke Mutter und zwei Geschwister zu erhalten,' entgegnete verlegen der Gondoliere, .von Ersparnissen kann da keine Rede sein. Herr/' ' weiß

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 28.08.1880
Umfang: 6
, k. k. PostamtSdieuer hier, wegen Ber. brechenS der Veruntreuung. Vorsitzender: Herr KreiSge- richtS-Präsident Dr. Graf Melchiori. Richter: die Her ren L.-G R. Swiguam und Dr. v. PjeifferSberg, Vertheidiger : Herr Dr. Mo; Putz. 2. Am 2. September um 3 Uhr Bormittag gegeu Pietro Deflorian, Taglöhner vou Panchia, wegc» Ber- brechen? deS DiebstahlS. Vorsitzender: Herr Präsident Dr. Graf Melchior!. Richter: die Herren L.-G.-R. ^ Hr. v. PseifferSberg und v. Trentiui. Vertheidig«: -HerrDv vGrobmayr

öedauernswertyes KamMen- drama), das sich dieser Tage noch IN später Abendstunde in Trient abspielte, berichtet man folgendes: Pietro CeScatli. ein Jüngling von 13 Jahren, welcher voriges Jahr zufolge constalirter Tobsucht in das dortige Spital überliefert, später aber freigelassen wurde, kam wieder in das elterliche HauS seiner Mutter, einer 41 Jahre alten Wittwe und seiner beiden Ge- jchwisterte Virginia und Luigi zurück. Er gab noch später Zeichen von GeisteszerrÜttung. namentlich in den letzt verflossenen

nebenaiistoßeiiden Zimmer sich befindliche Pietro, welcher bis zu diesem Momente ebenfalls noch betete, in das Zimmer herein, überfiel in aller Wuth die Mutter und stieß — man weiß noch nicht, mit welchem Instrumente, wahrscheinlich mit einem Stein — zu wiederhatten Malen und mit voller Kraft auf deren Kops, bis die Hirnschale eingeschlagen war, so daß Ire in Folge dieser und anderer Contusionen in wenigen Minuten den Geist aufgab. Auf das Geschrei der Ge- jchwisterte eilten wohl die Nachbarn he.bei, sowie

ein SicherheitSwachmann. welcher zufälliger Weise sich dort in der Nähe besand. aber der noch immer 'obende Pietro. bewaffnet mit Stilet und Hacke, widersetzte sich diesen und es gelang ihm sogar, den Sicherheitswnch. mann zu entwaffnen; hierauf begab er sich in sein Zimmer, und stritt, unter der halb offenen Thüre stehen bleibend, noch mit den andern. Es währte ziem lich lange, bis endlich mit Hilfe von 6 Gendarmen der Ruchloseste konnte gezähmt und gekettet werden. Von den erstlich zu Hilfe Ereilten trugen zwei

leichtere Ver letzungen davon. Es kam sodann die Polizei und eine Gerichtscomminion mit den Aerzte» Pros. Cavazzini und Dr. Perger, welche den Tod der armen Mutter in Folge der idr von ihrem unglücklichen Sohne Pietro beigebrachten Wunden constatirlen. VerjHieäene». (Die Residenz des Kronprinzen in Prag.) Man meldet aus Prag: In der Burg auf dem Hradichin, in welcher bekanntlich Kronprinz Rudolf und Prinzessin Stephanie nach der Vermäluug einige Jahre residiren werden, arbeitet man eifrig

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 18.04.1884
Umfang: 4
zeuges, um vom Lande abzustoßen, da vernahm er die Stimme eines Herrn, der ihn etliche Wochen zuvor, als Pietro noch in seligster Stimmung von Marietta heim kehrte und Tannhäusers Liebeslied sang, reich beschenkt hatte. „Gondoliere!' rief er ihn an, „singen Sie mir heute wieder jenes Lied, das Sie unlängst besser als unser erster Heldentenor in die Welt hinausschmetterten!' Und er intonirte mit jugendlicher Kraft: „Stets soll nur dir. nur dir mein Lied ertönen, Gesungen laut sei nur Dein Preis

von mir! Dein süßer Reiz ist Quelle alles Schönen Und jedes holde Wunder .. „Doch was ist Ihnen?' unterbrach sich Wagner, Sie stimmen nicht ein? Gar Thränen? Die holde Schöne, für die ich gedichtet, ist Ihnen doch nicht untreu ge worden?' Nachdem Pietro sein Ruder ergriffen und in gleich mäßigen Schlägen die Gondel durch die Aare, mondbe» schieneue Fluth gefuhrt, ward ihm leichter ums-Herz; er fühlte des Meisters Blick voll Theilnahme auf sich ruheu und theilte An mit, was ihn bedrückte. «Ja. ja. wer meine Worte

richtig, interpretiren soll, muß sie mitfühlen,' sagte Richard Wagner; „will'S gern glauben, daß Sie heute kein Tannhäüserlied singen kön nen! — Vielleicht aber,' fügte er nachdenklich hinzu, „ist Mutter Annetta zn bestimmen; soll ich mit ihr reden ?' Da siel Pietro dem M^nne, dessen Worte ihn wie Sphärenmusik berührten, zu Füßen; es schien ihm ganz zweifellos, daß, wenn ein so vornehmer Herr sich seiner annehmen wolle, Alles sich noch zum Besten wenden könne. Der Fremde erkundigte sich, ob er gespart

, wie viel er benöthigte, um sich ein Heim einzurichten, und als ihm Pietro mittheilte, daß, wenn er 200 Lire hätte, Mitter Annetta sicher ihre Einwilligung geben würde, lächelte er und sagte: „Versprecht Ihr, mir taglich mei nen „Tannhäuser' zu singen, wenn ich Euch die Ma rietta verschaffe?' Pietro hatte, nachdem er den Fremden nach dem Pa lazzo Bendramin geführt, uoch bis lange nach Mitter nacht in seiner Gondel gelegen uud Gott und allen Heiligen gedankt, daß er ihm einen Helfer gesandt. Doch Tag auf Tag verging

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Seite 2 von 4
Datum: 08.03.1887
Umfang: 4
, ohne auf die Worte des ManneS einzugehen und ohne die dargebotene Rechte zu berühren. „Leonardo und immer wieder Leonardo!' er widerte Jener unmuthig, „schlage Dir den doch endlich aus den Sinn. Glaubst Du, der reiche Fremdling we.de ein armes Wsihermädchen, wie Du bist, heirathen? Bei solchen Herren heißt es: anderes Städtchen, anderes Mädchen; indessen w'tst Du wohl überhaupt seine letzte Liebe ge- gewesen sein.' „Was sagen Sie, Pietro?' rief das Mädchen angstvoll, indem es den Arm des Mannes faßte

verlöten.' Alles Bwt war aus dem Antlitze des Fischer Mädchens gewichen; mit starren, irren Blicken schaute sie einen Moment lang dem Manne in's Gesicht, daß dieser, den Ausbruch des Wahnsinns fürchtend, unwillkürlich einen Schritt zurücktrat. „Todt?' schrie sie mit gellender Stimme, „das ist Lüge! Leonardo ist nicht todt, er darf nicht todt sein, hören Sie es, Pietro, er soll, er muß leben, leben >ür mich, für mich, seine Braut, die ohne ihn nicht leben kann, nicht leben will.' In jedem Worte

, welches das Mädchen her vorstieß. spiegelte sich die Seelenangst, die ihr Inneres durchwühlte, und als sie geendet, streckte sie beide Hände aus, wie um einen Stützpunkt zu suchen, und ehe noch Pietro helfend herbei zuspringen vermochte, brach sie matt und kraftlos zusammen. Das Unglück war so plötzlich über sie hereingebrochen, daß das sonst so starke, ener gievolle Madchen ihm erlag. Der junge Mann hob sie empor und bot ihr seinen Arm. „Ergieb Dich in das Unvermeidliche, Marietta,' tröstete er und suchte

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 03.09.1880
Umfang: 8
Waffen ausge rüstet, er hatte sich mit Steinen, Steinmetz-Instrumenten, einem Schwert und sonstigen Werkzeugen vorgesehen. Am Mittwoch Abends um 10 Uhr, als seine Mutter mit dessen Geschwisterten Virginie und Luigi im Zimmer der ersteren das Abendgebet verrichtete, stürzte der im nebenanstoßenden Zimmer sich befindliche Pietro, welcher bis zu diesem Mo mente ebenfalls noch betete, in das Zimmer herein, über fiel in aller Wuth die Mutter und stieß — man weiß noch nicht, mit welchem Instrumente

, wahrscheinlich mit einem Stein — zu wiederholten Malen und mit voller Kraft auf deren Kopf, bis die Hirnschale eingeschlagen war, so daß sie in Folge dieser und anderer Kontusionen in wenigen Minuten den Geist aufgab. Auf das Geschrei der Ge schwisterte eilten wohl die Nachbarn herbei, sowie ein Sicherheitswachmann, welcher zufälliger Weise sich dort in der Nähe befand, aber der noch immer tobende Pietro, be waffnet mit Stilet und Hacke, widersetzte sich diesen und es gelang ihm sogar, den Sicherheiswachmann

Pietro beige brachten Wunden konstatirten. (Verkehrsstörung.) Man schreibt aus Bruneck, 29. Aug.: In Folge des anhaltend feuchten Wetters fand heute Nachts ein Felsabsturz statt, wodurch eine kleine Verkehrsstörung eintrat. Nach einigen Stunden jedoch war die Passage wieder frei. (Er hört das Gras wachsen!) sagt man bei uns von einem, der Alles wissen und verstehen will und doch soll 1 jetzt eine Erfindung gemacht worden sein, daß auch ge wöhnliche Leute das Gras wachsen hören können. Man berichtet

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