Freundschaft mit der Nachbar familie Stefanelli, zu welcher zwei junge Bursche, Pietro und Giovanni St., zählten, und dieß Ver hältniß dauerte auch fort, als letztere Familie nach dem 1'/, Stunden entfernten St. Jakob gezogen unv Giovanni St. als Güterfchaffer nach Andrian gekom men war. Ein Vorfall im Februar d. I. störte diese guten Beziehungen; Costante R. hatte sich von einer geselligen Zusammenkunft in St. Jakob, zu welcher sich auch Giovanni St. von Andrian her eingefunden, fenig»halten und letzterer
R. zuerst in Pfatten, dann in einer Schenke auf dem Wege zur Etschüberfahrt, sein ver schlossenes. zurückhaltendes Benehmen erregte aber be reitS den Unwillen des etwas vom Weine erhitzten Pietro St., der in seiner Aufwallung mit dem Stuhle nach R. schlug, aber von seinem Bruder Giovanni daran gehindert, und als er später wieder mit R. anbinden wollte, selbst zu Boden geschlagen ward. Erbittert eilte Pietro zur Etsch voraus, setzte allein in der Fähre über, während sein Bruder mit Costante R. nachfolgte
, und diesen, Pietro's Benehmen ent schuldigend, zu beschwichtigen suchte. Umsonst bemühte sich der Fährmann, der bereits Schlimmes ahnte, den Costante R. zur Trennung von seinen Gefährten und Rückkehr nach Pfatten zu bereden; er folgte lieber dem Giovanni St., der durchaus noch bei einem Glase Wein die frühere Freundschaft erneuern wollte, und als sie nach Uebersetzung der Etsch am andern User den Pietro St. wieder trafen, diesen bewog, den Costante R. um Vergebung zu bitten. So ging eS nun in die nächstgelegene
Schenke am diesseitigen lin- ken Ufer, wo stch neue Gesellschaft einfand unv das Trinken und Singen wieder anhub. Nur Pietro St., der des Guten schon zu viel gethan, ging in ein Seitenzimmer, wo er bald dem Schlafe verfiel. und Costante R. hielt sich noch verschlossener als früher, den Kopf vorübergeneigt, die Hände unter der umge hängten Jacke verborgen und die aufmunternden Worte Giovanni St.'s kurz abweisend. ES war nun Mitternacht und die Polizeistunde nöthigte zum Auf» bruch; ein Theil
der Gesellschaft mit R. mußte noch den Rückweg über die Etsch nach Pfatten antreten während die St.'S unv andere in entgegengesetzter Richtung nach St. Jakob zu gehe» sollten. Vor der Schenke sollte Abschied genommen werden; Costante R.. der einer der ersten herausgetreten war. stellte sich der Thür gegenüber, einen Schritt von Giovanni St. auf, der noch einige freundliche Worte zu ihm sprach. Da vermißte man plötzlich den schlafend im Seitenzimmer zurückgebliebenen Pietro St.; einer der Burschen, Gentili