, zerschnitten worden waren und zahlreiche Drohbriefe an Priester und solche, die sich an der Prozession be- theiligen wollten, circulirtcn, fand die Prozession doch um Uhr Morgens statt, ohne daß von der Sicher heitSbchörde die nöthigen Vorkehrungen zur Aufrecht- haliung der öffentlichen Ordnung getroffen worden waren. Als die Prozession auf der Piazza dei Sig- nori anlangte, warf sich plötzlich ein wüthender Volks- Haufe auf dieselbe, zersprengte sie und eS fand nun eine wüste Scene der Unordnung
ihm, daß nichts zu fürchten fei und die Feier stattzu finden habe. Der Umzug begann um 9 Uhr Morgens vom Dom aus, aber, im Vergleiche mit andern Jah ren, in sehr ärmlicher Weise. Die Straßen waren, mit sehr wenigen Ausnahmen, nicht geschmückt, die Läden offen, der Marktplatz mit Käufern und Ver käufern gefüllt, und auf den Baleonen sah man Lente^ welche die Ceremonie verspotteten und laute Beschim pfungen gegen die Priester ausstießen. Als ich mit meiner Pfarre auf der Piazza dell' Erbe anlangte, er litt die Prozession
die erste Störung. Kaum war sie wieder im Gange. als zwei Pserde im vollen Laufe daherjagten. die aber, verständiger als die Menschen, wieder umkehrten, ohne Schaden anzurichten. Alle folgenden Pfarreien hatten Aehnliches auszustehen. Als ich zur ^Straße „lwllt- qu-uiro spalle« kam, fiel ein Steinhagel auf uns und die Verwirrung war groß. Der ärgste ^candal aber ereignete sich auf der Piazza dei Signori. In dem Augenblicke, als der General viear den Segen gab, stürzte sich ein Garibaldianer auf ihn, riß