¬Die¬ Geschichte der Juden in Hohenems und im übrigen Vorarlberg.- (¬Die¬ Geschichte der Juden in Tirol und Vorarlberg ; T. 1/2)
Sitz und Stimme auf dem Reichstage im schwäbischen Grafen kollegium und auch im schwäbischen Kreis auf der Grafenbank. Diese Erhebung zur Reichsgrafschaft aber hatte zur Folge, dass Hohenems später, auch nachdem es an Österreich fiel, keinen .Vertreter unter den bis 1808 bestandenen Vorarlberger Ständen hatte. Gleichzeitig mit der Erhebung zur Reichsgrafschaft fällt auch die Erbauung der Pfarrkirche zusammen. Hohenems, in alter Zeit nach Lustenau eingepfarrt, erhielt dann gegen Ende
des 15. Jahrhunderts eine eigene Pfarre. Die Edlen von Embs hatten ihre eigenen Burgkapläne. Die letzte Burgkaplanei ging 1777 beim grossen Brande zugrunde. Nach .Weizenegger stammt eine der Glocken aus dem Jahre 1400. Als Pfarrkirche diente eine alte kleine Kapelle. In den Jahren 157 8 —1580 nun Hess Jakob Hannibal I., der nachmalige erste Reichsgraf die geräumige Pfarrkirche erbauen, die Balthasar, Bischof von Ascalon und Weihbischof zu Gonstanz einweihte. Die bei Weizenegger (a. a. 0. Bd. II, pag. 361) Bergmann
der schönen Pfarrkirche, die Be festigung des Schlosses, sondern auch die Anlegung des Lusthauses gegenüber vom Palaste und der Beginn des Palast baues selbst, allerdings durch den nachmaligen kunstsinnigen Kardinal Marx Sittich von- Salzburg, fallen in diese Zeit. An den grossen Kriegszügen des Grafen, besonders in die spani schen Niederlande, nahmen, nach einem Berichte, auch 1000 Mann Hohenembsisehen Volkes teil. Von eigentlich grossem und wohltätigem Einflüsse auf deu Ort Hohenems war erst Reichsgraf
Caspar, der Sohn des vorgenannten Jakob Hannibal I. Nicht in kriegerischen Unter- ') Vgl. 8. 442k. dieses Buches und meinen Aufsatz' „Die Pfarrkirche in Hohenems“ in der „Vorarlb. Landeszeitung“ Nr. 95 u. 9H, Jhg. 1904. nehmungen wie seine Vorgänger, sondern in Werken des Friedens, in ökonomischer Haushaltung, in Hebung der Quellen des Wohlstandes suchte er den Besitz und dadurch den Be stand seines Hauses und Ansehens zu sichern. Und eine ganze Reihe von einschneidenden Umgestaltungen für den Ort