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Lienzer Nachrichten
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Seite 11 von 16
Datum: 30.05.1930
Umfang: 16
Schrei aus. Paul Lestmann war mit einem Saß aus dem Auw. Er stand neben den erschreckten Kindern. Strich ihnen über das blonde Flachshaar. „Erschreckt ihr Lütten?" Tränen standen in den Augen der Kinder. Ein wenig unterernährt, blaß und mit ver ängstigten Augen. „Wie heißt ihr?" Lestmanns Hand drückte jedem ein blankes Geldstück in die Hand. Er erschreckte sie! Sie standen mit offenem 9Kutb'! Da aber fuhr eine grobe, polternde Stimme heran. Ein starkknochiger Mann packte die Kinder. Schleuderte

sie, daß sie fast stolpernd fielen . . . „Zum Teufel mit euch Görenpack! Laßt euch nicht mehr auf dem Hof sehen, sonst setzt es Hiebe . . . nach Noten ... !" Eine drohende, geschwungene Faust hetzte die Kinder über den Hof. Paul Lestmann sah, wie die weißen, verzerr ten Gesichter in einen Schuppen flüchteten. Paul Lestmann sah drohend und mit zittern den Lippen aus den Riesen. Er erkannte an der Uniform, daß, es der Portier der Werke fein mußte. Der stand jetzt mit der Mütze in der 5)and vor Lestmann

. Den Rücken devot geneigt. Paul Lestmanns Hand legte sich schwer und erschreckend auf die Schulter des Mannes. „Weshalb jagen Sie die Kinder? Sind es Ihre?" Der Portier fuhr erschrocken zusammen. Rat losigkeit stand in seinen Augen. „Herr Konsul lieben doch keine Kinder! Herr Konsul haben doch erst das letzte Mal Krach gemacht, weil die Rangen hier" spiel ten ! Ich dachte . . . ich wollte ... !" Paul Lestmann fuhr ein wenig zusammen. Um seine Lippen grub sich eine harte Falte. „Sie haben recht! Bisher

devot und strahlend. Sie zerbrachen fast an ihren eigenen Ver- veugungen. Inge lächelte verächtlich. Sie liebte diese Speichelleckerei nicht. AberPe wußte, daß Aram sich! geschmeichelt fühlte. Sie blickte auf ihren Verlobten. Sah das leise spöttische Lachen in seinen Lippen sich ver bergen und erstaunte. „Ich sehe, daß Sie mir treu ergeben sind. Es rührt mief} förmlich!" sagte Paul Lestmann. Irgend etwas war in seiner Stimme, das den schilauen Winter aufblicken ließ. Er sah in scharfe, beobachtende

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 23.10.1937
Umfang: 6
und ihn der Oeffentlichkeit zuzuführen. Daß aber jemand bei einem solchen Wettbewerb eigentlich versagte und doch als gefeierter und mit einem Schlage beliebt gewordener Vortragskünst- lcr, den-Saal verläßt, dürfte sich immerhin selten ereignen. Paul Lindemann erging es so. Als die Teilnehmer am Wettbewerb ausgelost wurden, kam Paul Lindemann als erster an die Reihe. In dem Augenblick, als er sich ein wenig schüchtern auf das Mikrophon zubewegte, begann im Vordergrund eine Gruppe junger Leute zu klatschen

. Es waren Freunde und Freundinnen Pauls, die seine Zaghaftigkeit erkannten und ihm mit diesem vorzeitigen Beifall aufmuntern woll ten. Doch die aufhorchende Menge der Zuhörer faßte es anders auf. Man hielt ihn für einen Ko miker. Und.als ex gar noch eine hilflose Bewegung nach dèm Mikrophon hin machte, als greife er nach einer verbotenen Frucht, da lachte bereits das hal be Haus wie über einen Witz. Paul warf einen hilflosen Blick nach dem Pro pagandaleiter hin, unter dessen Führung die Ver anstaltung

sich abspielte, aber selbst das sonst so strenge Gesicht dieses Mannes war zu einem Lä cheln verzogen. Paul zuckte die Schultern, als sei 'ihm das Verhalten der Zuhörer unverständlich, das aber hatte zur Folge, daß der ganze Saal lachte. Paul stieß wütend d'.. Hand in die Luft, um sich endlich Ruhe zu verschaffen, eine Maßnahme, Sie auch wirklich Erfolg aufwies. „Meine Damen und Herren!' begann er, und da ihm zugleich die Erkenntnis kam, daß diese Anrede ungebräuchlich sei, fügte er hinzu: „Verehrte Volks

genossen! Ich werde jetzt zu Ihnen über die Ein drücke beim Besuch eines Tiergartens sprechen —' Doch weiter kam er nicht, denn nun begann man auch schon in den entfernteren Teilen des Saales zu lachen. Paul sah beobachtend an sich herab, er tastete verstohlen mit der Hand nach hinten, ob er wohl etwas lächerlich Wirkendes an sich habe, viel leicht einen Riß in der Hose. Er fand nichts, aber man hatte diese verstohlene Bewegung bemerkt, und nun gellte eine neue Lachsalve durch den Saal. Paul Lindemann

sah mit einem um Hilfe flehen de«. Blick auf den Propagandaleiter und dann zur Saaldecke hinauf- Da das Lachen im Saal nicht aufhören wollte, wur^e er rechtschaffen wütend, u. er brüllte in das Mikrophon hinein: „Ich bitte um Ruhe!' Tatsächlich trat Stille ein, aber man merkte den Zuhörern an, daß sie hauptsächlich schwiegen, weil sie eine neue Gelegenheit .um Lachen abwarten wollten. „Also, die Eindrücke beim Besuch eines Tiergar tens', wiederholte Paul mechanisch den schon ein mal genannten

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Dolomiten
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Seite 8 von 12
Datum: 02.01.1937
Umfang: 12
Versuches, Eierkuchen zu bocken, in die Augen steigt. Paul Schelm kratzt äußerstch seelenruhig weiter in der Pfanne herum, obgleich ste so schwarz und schmutzig ist. wie eine Pfanne mit verbranntem Eicrkuchenteig nur sein kann. Aber in ihm kocht es. „Meine liebe Ilse, bitte rege dich nicht so auf. Tausend Mal habe ich dir gesagt, daß ich darauf Wert lege, daß ich eine gute Haus frau heirate. Aber dazu halst du dich offen bar zu fein! Deine Mutter ist da ganz anders und wenn ich an meine Kusine Fita

denke . „So heirate doch deine .Kusine Fita', platzt Ilse los. Wahrscheinlich ist sie ein Genie der Kochkunst und bäckt besseren Eierkuchen als ich!' Ueber Paul Schwelms Gesicht geht ein Leuchten, halb Trotz, halb Schalkhaftigkeit ist eg. Er ist nun fest entschlossen, diesen Zustand ein für allemal ein Ende zu machen. „Natürlich ist sie ein Genie der Kochkunst. Die wird ihrem Mann keinen verbrannten Eierkuchen liefern. Die wird nicht sagen, sie sei ein Hauspudel, wenn man von ihr ver langt

. daß sie sich gewisse Hausfrauen tugenden angewöhnen soll. Du kannst es, du willst nur nicht!' „Kusine Fita. >a Kusine Fita * höhnt Ilse, während ihr doch bang das Herz pocht. „Schon ist der Ring vom Finger, schon hat Ilse den Hut aufgestülpt und kramt ihr Köfferchen zusammen. „Ilse!' Nun ist ihm auch bange geworden. „Ach was, laß dir von Fita Eierkuchen backen! Verlob dich meinetwegen mit der!' Und schon ist sie hinaus und weg. Einen Augenblick ist es. als ob Paul Ihr Nacheilen wollte. Dann aber hält

, die auch Paul kennen. Da ist z. 33., Fritz Könnecke, Pauls aller bester Freund. Den trifft sie, als sie aus dem Geschäft kommt, auf der Straße. Fritz schüttelt ihr die Hand. „Tag, Ilse. Mädel, du siehst nicht gut aus. Laß dir die Sache mit Paul nur nicht zu sehr durch den Kops gehen. Paul ist gut versorgt — seine Kusine Fita ist jetzt häufig bei Ihm draußen. Ich babe da neulich bei denen Sonn tags zu Abend gegessen kochen kann die!' Ilse macht ein böses Gesicht! „Ach geh' — das ist nicht wahr!' „Tatsächlich

, Fita kocht famosl Ich glaube gar, aus den Beiden wird —' Cr kann nicht enden. Denn Ilse ist schon fort, hochrot im Gesicht. Sie ruft Pauls Bruder Rolf an. Sie redet Belanglosigkeiten. Fragt nach einem Buch, daß sie ihm mal geliehen hat. Rolf ist ein rauher Bursche mit seinen siebzehn Jahren. „Willst ja doch bloß wissen, was Paul macht. Na, dem gehts gut. Fita ist da — SUEE Husfc - EPeBikasi Der sicher arbeitende automatische FüNb leistift 3/.i Meter Mine folgen aufeinander. Kein umstand» Hohes

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 09.03.1930
Umfang: 8
»Plankenstein' läuft heute der hcchintereffante und dramatische Kunstfilm „Tra gische Symphonie' aus dem bekannten Roman von De Leo Dur.in und inspiriert nach den Symphonien von Tschaikowsky. In der Haupt- rrlle Georges Earpsntier, der bekannte ehema lige Boxchampion, sowie Olga Day, Michele Zkrly. Regina Darthy und Heinrich Kraus. Die Handlung spielt sich an der Riviera (Cannes und Mentane) sowie in Algerien und teilweise in Paris ab. Paul Roland (Georges Carpentier) weilt mit seinem Onkel, dem bekannten

Musikdirigenten Christian Marks (Helnr. Kraus) während der Hochsaison an 5er Cote d'Azur. Paul, welcher ein eifriger Huldiger des Sportes ist. wird von der dortigen Damenwelt sehr umworben. Dar unter befindet sich auch Fanny Darwool. (Re gina Darthy) eine reiche Witwe eines Diploma ten. welche ihm einmal bereits ihre Gunst ge währte und glaubt auch fernerhin Rechte auf ihn zu halien. Dcch sein Onkel will davon nen Neffen hegt und zivar in der Gestalt der hübschen Miß Beatrice Hamilton (Olga Day) eine reiche

amerikanische Erbin. Da Beatrice ein Markes Wohlgefallen für Paul zeigt, tvelches cheinbar auch er>oiedert wird, glaubt der Oukel eine Pläne ausführen zu können nnd spricht mit hm ernstlich darüber. Doch Paul will vorläufig nichts davon wissen, da in ihn die Erinnerung an die Vergangenheit noch zu wach ist. Cr hatte vor fast drei Jahnen, als er in Algerien seinen Dienst als Kolonialofizier versah, d-s schöne Zett-Zahia, die Tochter des sranzosenkreundlichen Scheits Dijlah kennen und lieben gelernt (Mi chele

Verly) und sich mit ihr verlob». Am Ver- lvbungstage wurde diese jedoch während der Feierlichkeiten vom Bruder ihres Vaters, Mou- loud, welcher diese Verbindung mit dem verhaß ten Fremdling nicht billigte, entführt und in die Gefangenschaft geschleppt. Bald darauf stirbt ihr Vater. Trostlos kehrt Paul nach Frankreich zu rück Aus Paula Tagebuch ersieht sein Onkel daß dieses Erlebnis noch heut« immer auf ihn lastet. Er ermuntert ihn jedoch und fitzt' eine weitere Annäherung mit Beatrice zustande

. An läßlich eines Gesellschaftsabend den Paul zu die sem Zweck in seiner Villa gibt, lernt er auch An nita Jackson, die beste Freundin von Beatrice kennen. Er ladet beide zur Besichtigung seiircs Museums ein. Annita welche später der Einla dung folgt, bleibt dann allein im M-.ssuin zu rück; Fanny Daarwnot, welche auch beim Feste weilt, sinnt auch Rache. Sie schleicht sich zum Museum und glaubt in Annita Beatrice, ihre Riralin zu erkennen. Mit ihrem schweren Ring, den sie auf einen Glasbehälter, worin

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 14.05.1903
Umfang: 8
zusammenquetschte, spielte um seinen Mund ein fragendes, qualvollverlegenes Lächeln. „Elfe — Du? ' Als das schweigende, junge Mädchen, welches bisher ruhig auf der Schwelle verharrte, diese schuld- durchzitterte, demüthige Stimme vernahm, wurde es sehr blaß und entschlossen nahe tretend, brachte es rasch hervor, gleichsam wie wenn es alles Weitere abschneiden wolle: „Paul, ich komme der Ellern wegen. Es dars nicht seih daß sie von liier scheiden, bevor Du sie nicht noch einmal gesehen! Nicht wahr?' Bittend

, ja beinahe flehend hatte sie gesprochen, und doch bargen ihre Worte eine Zurückhaltung, eine Würde, daß Paul sie nicht mehr anzublicken wagte. „Scheiden — Else? —' wiederhoüe er fassungslos — „ich ahnte doch nicht — sie wollen fort, meine Eltern wollen fort?' „Und das wußtest Du nicht?' fragte sie zweifelnd. „Nein, nein,' brach er heftig aus, und er fühlte, wie sein Herz, voll banger Ahnung, zu klopfen be gann — „Elfe, ich bitte Dich, wenn ich auch kein Recht mehr habe, Forderungen an Dich zu stellen

—.' Sie hob nnr abwehrend die Hand, sonst blieb sie unbeweglich mit ihren niedergeschlagenen Auge». Das Unglück hatte dem lieblichen Kinde eine Würde, einen Ernst verliehen, vor denen Paul wie ein gerichteter Sünder verstummte. Einen Augenblick herrschte Stille zwischen den Beiden, dann hob Else ihren Schleier ein wenig in die Höhe, und iwn erfuhr er von ihren Lippen, kurz, schnell, fast geschäftsmäßig die Ka- tastrophe seiner Familie. Nichts verschwieg sie. Der alte Hein war in die Hände eines gewissen

Theil seines disponiblen Kapitals in werth losen Jndustriepapieren angelegt hatte, so war er jetzt nicht jm Stande, seine Hypothekengläubiger zu be- friängü? und über seine Grundstücke war soeben die Zwangsversteigerung eröffnet. „Und jetzt?' rief Paul in namenlosem Entsetzen, „und jetzt, Elfe, wollen sie Berlin verlassen? Sicht der Bater darin einen Aus weg?' „Ach der Arme!' So lange hatte sich das junge Geschöpf standhast zezeigt, jcht stockte es zum ersten Mal, und Paul ah. wie es nach Fassung

für den armen Vater. Dort in der ge wohnten Um- gebnng wird er seinem Gewerbe wieder nachgehen können. Und wir ' „Und Ihr?' wiederholte Paul athemlos. Er war erschüttert, seiner selbst nicht mächtig. „Wir?' — entgegnete Else achsclzuckcnd. „Die Mutter begleitet natürlich den Vater; ich aber habe hier eine Stellung als Erzieherin in einem guten Hanse gesunden. Du weißt ja. daß ich schon in der Heimath meine Prüfungen durchmachte.' „Ich weiß es.' murmelte er wie zu Boden ge drückt, aber sich plötzlich

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 02.12.1933
Umfang: 6
àmskaa. Sen 2. Dezember 1S3Z, X» »A l p e n ; e l k u n g' Der (H^ànger^ Skizze von Gräfin Brockdorfs Merano Er war überraschend bequem hereingekommen Fast, hätte er einen Freudenjauchzer ausgestoßen, besann sich aber zur'rechten'Zeit, daß dieser erst ,»gebracht, sei, wenn er wieder draußen sein wür- ve. Paul Lengnick gehörte nämlich zu jener Gilde oon Leuten, die es sich zum LebenSberus gemacht haben, ihren Mitmenschen den Ballast überflüssi gen Geldes abzunehmen und so einer gerechteren

Verteilung der Güter dieser Erde beizutragen. Zu solchem Zweck befand er sich-jetzt auch in der Villa des Direktors der großen Bank. Seit Wochen hatte er dieses Haus beschlichèn, alle wissenswerten Ein zelheiten ausgekundschaftet und schließlich, frei nach Schiller, zu sich selbst gesagt: „Heut' Vollend' ich's, die Gelegenheit ist günstig.' Direktors waren mit den Töchtern aus einem Maskenball, die Diener unten nicht zu fürchten, da der Chasseur alle zu Punsch und Pfannkuchen eingeladen hatte. Paul kam

also glatt herein und betrachtete sich schmunzelnd in dem Spiegel der Garderobe. Gar nicht so übel, wie er im Smoking und Glacehandschuhen dastand. Er konnte gut sür einen Bankdirektor gehalten werden, und schließ lich war ja auch der Unterschied zwischen ihnen beiden nicht so groß. Der andere nahm es im gro ßen von den kleinen Leuten, er, Paul, im kleinen von den grocken L?üken. Was war moralischer? Doch mit solch philosophischen Betrachtungen hielt Paul sich nicht unnütz auf, sondern schlüpfte leise

in das Arbeitszimmer des Direktors. Aus der Küche tönte eine Schallplatte heraus, sonst war alles still. Paul öffnete die mitgebrachte elegante, kleine Handtasche, in der allerlei Werk zeuge funkelten, und kniete vor dem Geldschrank nieder, dessen Bauart untersuchend, Während er so herumtastete, horchte er gespannt aus jedes Ge räusch. Auf einemal er.tönten Schritte. Mit einem Sprunge war Paul aus den Füßen und blickte er schreckt nach der Tür. Ein Mann kam herein; Paul musterte ihm erregt. Soviel er im Mondlicht

er kennen konnte, war es ein Fachgenosse. Borsichtig schob Lengnick seine Werkzeuge mit dem Fuß unter -äs Sase, kommandierte leise: „Hände hoch!' Danni drehte er. das Licht an. > Richtig das war ein Einbrecher, aber ganz min derer Klasse. Schmutzig im Gesicht, nicht gekämmt, der Pullover arg zerissen und die Werkzeugtasche schäbig. ' „Oho', sagte Paul, „was wollen Sie hier? Der Besuch gilt Wohl meinen Geldschrank?' sragte er, auf den Szck deutend. „Macht es kurz!' antwortete der Mann, Paul vorsichttig

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 01.01.1931
Umfang: 10
bringen Sie de:i Dritten mit? Ist der auch besossen?' Der Aelz Hunioreske von Io Hanns Röster . Pauliue wünscht sich einen Pelz, schon seit Jahren. Zu Weihnachten, zum Geburtstag, zur Silberhochzeit, bei jedem Ausgleich und bei jeder guten Pleite. Aber Paul war ein verstockter Ehemann uud sagte stets: „Wozu brauchst du einen Pelz?' „Jede Frau hat heutzutage einen Pelz.' «Wieso jede Frau? Hat Frau Suppengrün «inen?' „Ausgerechnet Frali Suppengrün. Ihr Mann ist genau so ein Filz

wie Du. Aber Deine Se kretärin hat einen.' «Meine Sekretärin arbeilet auch und verdient ihr Geld und Du nicht.' Da brach Pauline in Tränen aus und weinte: »Wenn ich doch nicht Deine Frau, sondern Deine Sekretärin wäre!' Worauf Paul meinte: „Wenn Du stinger iwàrst, könnten wir darüber reden.' — So ging das schon seit Jahren .... Und als «s jetzt wieder Weihnacht wurde, begannen die Tränen und das Drängen um den HZelzmantel von neuem- »Eul', sagte Paul eines Tages, „Du sollst zu Weihnachten Deinen Pelz haben.' > ? j «Wirklich

. Mäiinel?' ' ' .1 : ' ^ »Ja. Ich Hube ihn bereits besteilt. Einen Nerz- Wum'.el.' —----- An diese»! Abend sprach Pauliine von nichts anderem als von ihrem Pelzmantel. Wie er gefüttert sei und ob ein Windschutz am Aermel wäre uud wieviel Wintermäntel man sich da durch erspare und was für ein Hut dazu passe und was Frau Suppengrün für ein Gesicht da zu machen würde und daß ihr Paul der beste Mann von der Welt sei. Das hatte sie Paul erst neunmal in ihrer lan gen Ehe gesagt. Nur neunmal, aber diese neun

mal schnell hintereinander. Nämlich ain Hoch zeitsmorgen. Auf dein Weihnachtstisch lag der Pelz unier strahlenden Baum. Es war ein prächtiger Nerz murmel, brauncrepedechine gefüttert, mit hohem Stehkragen, Allwetterkarosserie und Windschutz manschetten. Der Preis hing noch daran. Zwölfhundert Mark. „Den müssen wir morgen abend einweihen',, schlug Paul vor. u, „Gehen wir zu Suppengrüns.' ' ' ' ' „Neim Ich weiß etwas Besseres- Ich habe für den Abend zwei Theaterkarten besorgt.' „Wie aufmerksam

', strahlte Pauliue. ' ' Paul strahlte zurück- Er wußte schon, was er tat. — Am Abend des ersten Feiertages saßeil Pauk und Pauline in der Oper. Pauline, zog den Pelz nicht aus- Sie stemmte den Kragen hoch. Pauline schwitzte von innen und außen. Sie danlpste direkt oben hinaus. Uebxr -hrem Platze bildete sich eine nakle Wolke-.. Auf dem Heimwege nahm Paul eine, bereits bestellte Autotare. Hier endlich lüftete sich Pau liue, zog den Pelzmantel aus, wobei ihr Paul höflich zur Hand ging, und kuschelte

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.01.1872
Umfang: 8
und unter keiner Bedingung an einen Polen (oder Juden) abzutreten. In Folge der Feiertage sind heute keine Wiener Blätter hier angekommen. Gespräch zwischen Peter und Paul. Peter. Grüß Gott, Paul, wie geht's? Paul. Muß schon gut sein. Peter. Weißt, ich habe noch ein Bischen Kopfweh. Peter. Ah, das kommt vom Heurigen, den wir neulich getrunken haben und worauf wir dann im .Tiroler Volksblatt' zusammen gekommen sind und über die Schule geredet haben. Paul. Geh, ich schäme mich noch jetzt. baß

wir damals so viel dummes Zeug zusammengeredet haben. Wirst sehen, wenn sie das im Vinstgau droben lesen, wird Keiner mehr einen Heurigen trinken wollen. Peter. Aber daß wir da heute gerade in der Boz- ner Zeitung zusammenkommen müssen! Weißt, Paul, ich fürchte, wir seien halt schon im Kirchen bann und am Ende werden wir noch in Trient unten als Ketzer verbrannt. Hu! Hu! Paul. Du mußt nicht gleich so furchtsam sein. Weißt was, wenn wir schon auf dem Scheiter haufen stehen und der Hausknecht

vom Ketzerrichter anzünden will, schreien wir alle zwei überlaut, daß wir aller liberaler Ketzerei entsagen, den tirolisch? böhmischen Gaugrafenglauben annehmen und uns in den Bratlocrein einschreiben lassen wollen. Auch versprechen wir, daß wir bei allen Wahlen, die's gibt, unsere Stimmen dem Franzl geben wollen. Dann bindet uns der ScheiterhausenhauSknecht gleich wieder los. Peter.' Du nimmst die Sache doch zu leicht. Und wenn'S mit dem Bratlverein auch nimmer hilft? Paul. Verbrennen können sie uns deßwegen

doch nicht, weil's der Staat nicht erlaubt. Pcter. Ja, der Staat mischl sich jetzt aber doch überall hinein. Jsi'S wahr, daß er die Geistlichen auS der Schule hinausgeworfen hat? Paul. Ich weiß nichts davon, ich will aber doch noch den Pfarrer Sellemond in Schänna fragen, ob's wahr ist. Der kanns von der vorjährigen Schulinspektion her noch wissen. Peter. Richtig. Aber hör', Paul, ich möchte gern dieses oder jenes Rcichsgeietz nicht anerkennen, wie sind' ich da eine gute Ausrede? Paul. Ganz einfach, du sagst

Regenwurm' und - «Postillon-, oder an den „Christes' im „Lorle' zu erinnern, wo cr und Frau Boy durch ihr kurzes Zwie- Peter. Das leuchtet mir ein. Gib mir einen an dern Rath. Ich habe einen Buben, der in die Schule geht; wie müßt' ich'S nun anfangen, wenn ich wollte, daß der Bube nichts lernte und ich doch von ihm sagen könnte, er sei gut geschult? Paul. Dann schick' ihn in eine Schule, wo's noch gar keine Lesebücher, keine Wandkarten und solches Zeug gibt, etwa nach Mölten hinauf. Da lernt

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Bozner Nachrichten
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Seite 10 von 20
Datum: 25.12.1902
Umfang: 20
verabredet. ^ Paul saß gegen fünf Uhr in seinem Zimmer und that, als aÄeite er, als Steinmetz eilig eintrat. . „Eine Neuigkeit,' sagte er kurz. Mommen Sie mit.' 7-' Paul erhob sich und . folgte ihm durch die doppelte Thür in der dicken Mauer. - - . Das große Zimmer des Intendanten war nur von emer auf dem Tische stehenden Lampe erleuchtet. Ein großer, grü ner Schirm warf alles Licht auf die Platte und ließ das übrige Zimmer im Halbdunkel. In einer entfernten Ecke stand in 'abwartender Haltung ein Mann

. Paul, dev ihn im Dämmerlicht zu erkennen suchte, kam er verdächtig und zugleich bekannt vor. Plötzlich trat der Mann rasch auf ihn zu. - „Pawel,' Pawel,'' sagte er mit tiefer, hohler Stimme. ..Freilich, ich konnte nicht erwarten, Kaß du mich erkennen würdest.' Er schlang die Arme um ihn und lünarmte ihn nach russi scher Sitte. Dann hielt er ihn auf Armeslänge von sich. . , „Stephan!' rief Paul. „Nein/ach habe dich nicht er nannt.' . . - / ' - ' . Stephan Lanowitsch hielt ihn noch immer auf Armes

länge von sich und betrachtete ihn prüfend mit seinen großen, schwachen^blauen Augen. .... ^ „Alt geworden, alt geworden,' murmelte er vor sich'hin. „Mein aöner Paul! Ich hörte in WM, — du weißt, wie wir Ausgestoßenm solche Dinge zu hören^ bekommen, — daß du in Noth wärest^ und darum kam ich h^.' tz Der üm Hintergrund stehende Intendant zog die Augen brauen in die Höhe. ' „Es gibt nur zwei Menschen in^der Welt, die die Bauern vvn Twer im Zaume halten könnm'/kwid das find wir beide/' fuhr Lanowitsch

fort. „Ich kam also ber,> Pawel, ich Herhe dir helfen, ich werde dir beistehen. ^ Zusammen werden wir diese Empörung gewiß unterdrücken.' - . Paul nickte und ließ , sich einxZweitesmal' umarnienu Er: wußte längst, daß Graf Stephan Lanowitsch von Thors einer der Vielen war>^ die Gutes mitu geschlossenen Augen thun wollen; sür den Augenblick batte er absolut keine Verwen dung sür den wohlmeinenden Träumer. ; ' - „Ich fürchte, die Sache ist zu' weit gediehen,' sagte

,er. „Wir können- sie nur mit Gewalt unterdrücken, und das möchte ich nicht. Unsere einzige Hoffnung ist> daß die Flam men von selbst ausbrennen. Die Schreier müssen mit der Zeit heiser Werden^ ' ' ' ' Lanowitsch schüttelte den K^pf. ^ ' ' „Sie schreien seit den Tagen des Ananias und sind nM) nicht heiser. ' Ach, Pawels ich'fürchte, in der Welt wird nie Jriede werden, bis die Schwätzer heiser sind.' Z . „Wie bist du hergekommen?' fragte Paul. : - „Mit einem Bündel aufz^dem Rücken, als Hausiret. -Ich machte mich mit dem Starosten

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 23.03.1892
Umfang: 8
, daß es den Bemühungen der Section gelungen ist, als Ort der heurigen Generalversammlung des Gesammtvereines Meran bestimmen zu lassen, wodurch schon zu Beginn der Saison, die Generalversammlung findet bekanntlich am 3., 4. und 5. September l. I. statt, unserem Kurorte ein Besuch von 500—600 fremden Gästen Der Regisseur erhielt zu seinem Benefice einen pracht vollen Lorbeerkranz und ein werthvolles Geldgeschenk von Paul, und Baruschka war binnen sechs Monaten — die recht mäßig angetraute Gattin Paul Kleemannsohns

. Die Mutter Pauls, eine Patrizierin voll Feinheit und Einfachheit, war mit all' ihren Bitten, Thränen und Be schwörungen machtlos gegen den Willen und die Leidenschaft Pauls, und so fiel diese junge Kroatin, die nicht lesen und schreiben konnte, mit ihrem frechen Lächeln und ihrer rohen Ueppigkeit wie die Sünde in einen Tempel — in die vor nehme Häuslichkeit der ölten Dame, ja nach kurzer Zeit hatte Baruschka eS durch ihren Gatten durchgesetzt, daß die Wittwe ihr liebes Haus und Paul verließ

, und in fremder Wohnung einsam für sich dahinlebte. Die Bekannten Pauls zogen sich alle von ihm zurück. Niemand empfing das junge Paar. Paul überließ daS Geschäft den Handen der Beamten, kehrte der Heimath den Rücken und lebte mit seinem Weibe drei Jahre in Rom, Venedig, Nizza, Paris, London, Peters burg und Berlin. Baruschka hatte sich in dieser Zeit mit wunderbarem Talente die noblen Allüren des Reichthums angeeignet. Paul hatte fast sein ganzes Vermögen mit ihr vergeudet. Als sie nach Wien zurückkehrten

, war Pauls Mutter gestorben und die Beamten hatten derart gewirthschaftet, daß daS Geschäft nicht mehr zu halten war. Eine kurze Zeit lebte man noch im erborgten Glänze. Paul legte sich tausend Entbehrungen auf, um seiner ab göttisch geliebten Frau zu bieten, was ihr behagte. Trotzdem sie Paul «In wenig liebte, kümmerte sie sich nicht um seinen Kummer. Mit der Rückkehr nach Wien waren in ihr alte Erinnerungen erwacht. Ihr gefiel dieses ewig gleich gut bür gerliche Leben nicht. Sie hatte Stunden

, wo sie davon träumte, noch die alte Straßenbaruschka zu sein. Es schien ihr ver- ckend und abenteuerlich, von einem betrunkenen Soldaten geküßt zu werden oder von einem Fiaker eine Ohrfeige zu bekommen. Paul hatte viel zu arbeiten und herumzureisen, um den Sturz seines Hauses so lange wie möglich auszuhalten. Eines Abends war es Baruschka zu öde und einsam im Hause. Plötzlich saß sie in einem einfachen Kleide mit einer Bekannten von ehemals in einem Hernalser Wirthshaus, wo eine der kleinsten

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 19.01.1897
Umfang: 4
. hg . Nachdruck »eri»t^n> .Hat dieses Zimmer noch einen Ausgang?'. ^ »Ja, auf den- Corridor. Ehe der Herr Direktor krank wurde, war es sein SchlafzimmerM bald nach^ AuSbr^ch der Krankheit hetteten wir den Herrn hier, weil dieses Zim mer ruhiger und' wärmer ist.' ,Achj das brauchen wir alles nicht zu wissen/ unter brach der ältere Herr den Diener ärgerlich. „Sagen Sie uns lieber, ob die Thür, die auf Ven Corridor führt, ver schlossen ist/ , „Gewiß,' entgegnete Paul. „Ich schließe sie selber sllle Tage

sorgfältig zu, und hier durch und dort hinau« kann keine Katze, ohne daß wir davon wissen.' > Der Polizeibeamte wandte sich verstimmt zu dem HiiuL- herrn, der bei sich etwa» erstaunt war, daß der sonst so in telligente Paul- nun heute, auf einmal mit einer Art von naiver Tölpelei sprach. - ^ „ES ist mir unerklärlich, auf welche Weife Salbergler- sahcen hat, daß man ihn sucht/ sagte der Beamte. „Und.daß er es erfahren hat, scheint mir kaum zweiselhast

zu sein. Wir wollen doch einmal selbst weiter nachsehen, wenn Sie erlau ben, Herr Direktor.' Nach einer äußerst höflichen Entschuldigung gegen lden Direktor entferntem sich die Herren durch das ArbeitSzimister. dessen Thür der jimgere der Beamten erst ausschließen mMc. Bkrön Rvtheim ickcklcdem Direktor freundlich zu und folgte . den Herren, deren Suchen natürlich vergebens war. , Als Paul zurückkehrte, trat Hella au» der Fensternische hervor und hob das Krystallfläschchen auf, das- unter 'einen SeM' gefallen und von den Herren nicht geschch'w'öM

!war. Sinnend-hielt sie das kleine, glänzende Ding ' lir ö-V'Hand: sie dachte daran, wie viel Elend in dem kostbaren Spielzeug für sie hätte eingeschlossen sein können. Paul «endet- sich zu Siegsried. ertheilen. Wenn aus einigen Seiten daraus hingewiesen wird, es sei ziemlich gleichgiltig, wie der russische Minister des Aeußern heiße, da der Zar sich die Leitung der äußern Po» litik selber vorbehalte, so ist dies ganz falsch. .Der Zar mag eine äußere Politik selbst leiteli, aber ausführen muß

haben, au« dem Käfig zu entschlüpfen. So konnte ich noch rechtzeitig die Außenthür Ihres Arbeitszimmer wieder verschließen.' Aella trat vor Paul. „In diesem Fläschchen war da« Gist, daS er in da« Getränk goß, welches sür ihren Herrn bestimmt war. Sie haben einem Mörder zur Flucht verhelfen,' sagte da» Mäd chen mit ernstem Vorwurf. „Mein Herr wünschte e»,' versetzte Paul einsach, »sonst sreilich —' „Sonst, Paul?' fragte der Direktor. „Seien Sie mir nicht böse, wenn ich'S gerade heraus sage : — Ich wäre imstande

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 28.07.1902
Umfang: 8
, London. Dr. Hirschfeld, Arzt, Berlin. — Dr. Franz Heimsoeth, Arzt, Köln. Frau A. Weber, Berlin. Dr. Rich. Kaulich, Wien. Elisa Devisson u. Fam., Berlin, von Lachnicki, u. Diener, Warschau. Dr. Stephan Landauer, Konzipient, Wien. Baron M. Fedrigotti, SchlanderS. Hotel de l'Europe. Dr. Als. Brück, Arzt Ludw. Abrahamm, Bankbmt., Frau Math. Scharr u. 2 Kinder, Paul Plander u. Mutter, Reg.-Rat, H. Krauser u. Frau, Kfm., Alois Arndt, Rentier, Berlin. S. Hacker, Rsd., Jägerndorf. Otto Hadwig, Bmt., Leipzig

. M. Schloßthaler, Notar, Weckersdorf. Joh. u. Agnes Beckmann, Hamburg. C. v. Nievelt, Schriftsteller, Wiesbaden. I. M. Kammel, Tourist, Amerika. Antonie Croeber, Paul Croeber, Maler, Rudolf Uharek u. Frau, kgl. Landmesser, Dresden. Rich. Heller, Rsd., Wien. — Herm. Piesker, Kfm., Breslau. Karl Beck, Rsd., Pilsen. Ant. Christ! u. Sohn, Kfm., Saaz. Alb. Selnickedanz u. Fr., Prof., Budapest. Tommy Genege-Spiegelfeld u. 2 Töchter, Marburg. Frl. Elisa u. Helene Helbig, Halle a. S. F. Zappert, Rsd., Teplitz. Herm

. Saufer, Reg.-Rat, München. Th. Harfenwinkl, Notar, Mitten. Julius Oppenheim, Ref., Berlin. Dr. Gottlieb, Ref., Wien. Hotel Greif. Emil Nabel, Kaufm., Leipzig. Agnes u. Klara Scheffler, Plankeuburg. Freih. v. Scheibler, Hülhaven. Frau Prof. Noack u. Tochter, Braunschweig. Henri Moßdorf u. Sohn, Adv., Er furt. R. v. der Marwitz u. Frau, Landrat. Gustav Kranz u. Frau, Fabr., Dresden. Frl. Am. Jakum, Agram. Paul Hein, Rechtsanw., BreSlau. Johann Heutdahl u. Frau, Major, Riesa. Rich. Holzkamp u. Frau

, Baurat, Chemnitz. Herm. Hünnel u. Schw., Fabr., Pforzheim. Frau Anna Lüsbcke, Potsdam. N. W. Jawern, England. Hauntmann, Notar, Frank- furt a. O. Rich. Gautzer mit Frau u. 2 Töchter, Magdeburg. H. Davig, Rechtsanw., Frankenthal. Herm. Dittmer u. Tochter, Kfm., Hamburg. Ottilie Claismont, Priv., Paul Chuchul. LGR., Meseritz. G. Roggio u. Frau, Fassa. Frank. Maria Barth, Naumburg. Walter Bleckmann u. Frau, Fabr., Mürzzuschlag. Camillo Ackermann, Wismar. Sandor Wallner, Ungarn. F. Zahn u. Frau, Fabr

Sommer, Kaufm., Straßburg. Ernst Spengler, Kfm., Dresden. Paul Reinhold u. Frau, Pastor, Rybnik. Frau Maria Rorauer, Agram. Emil Pickert mit Tocht. u. Nlchte, Kaufm., Köln. Emil Philipp, Nakel. Otto Obermann, Kfm., Leipzig. Ludw. Noack mit Frau u. Tocht., Landrat, Breslau. Waldemar Luks, Justizrat, Waldenburg. Dr. Karl Kummer mit Frau u. Tocht., Adv., Graz. Dr. M. Hertrich u. Schw., Prof., Teschen. Heinr. Hildebrandt, StaatSanw. C. Hupel u. Frau, St. Petersburg. Hilda Jansson, Lehrerin, Schweden

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 17.12.1941
Umfang: 4
Hyporhelenanstalten oon Lerono und Irenw für den Boden» unt> ZIteliorarionstredil. Sie itt witgiiav der ftederazioa« deve lasse dt Risparmio delle Venezie, vie Tasta di Risparmio delle Provincia di Banana iàt all» Kmannte» »»lchàne d«i de» ftauvt imi» i» Nit<-n durch rclueno n. 32 — von kciss Alle Beherrschung verließ Paul Wald dura. Schlugzend, fast brüllend wie ein zu Tode getroffenes Tier, warf er sich auf da» Bett seines Kindes. Nichts fühlte er mehr! Kein weiches, wolliges Aermchen, keinen rotsamtenen Mund

. als sie nochmals oon ihrem Reich- tum anbot und werbend seinen Blick suchte. « Fünf Jahre waren vergangen, als Paul Walbburg an einem Regentag — ein grauer, häßlicher Wochentagmoraen war es München wiedersah. Ueber« nächtig er war oon Napoli aus durch gefahren — nervös, abgespannt, stieg er am Hauptbqhnhof aus. Seine Laune wurde, kaum daß er heimatlichen Boden betreten, die denkbar schlechteste. Crmü dung, das düstere Wetter und die ein same Wiederkehr trugen wesentlichen An teil, auch seine trübselige

würde es schon sein? Man konnte sich wohl mit ihm be reits unterhalten. War es nicht ein Ver- brechen, daß er nicht mit allen Mittel-, oersucht hatte, sich sein Kind zu holen^ Aber die Sorge des täglichen Lebens hatte ihn alle Flügel gebunden, und io bl eb es der leichtsinnigen Mutter über lassen. Auch setzt stand die Frage der nächsten Zukunft drohend nüchtern und armselig vor ihm. Während Paul in der Bahnhofwirt- schaft mechanisch ein Frühstück zu sich nahm und mißlaunig vor sich hinbriitete. hörte

er eine bekannte männliche Stim me. Und wie er sich umdrehte, bemerkte er seinen Anwalt, dem er als gutem Be' kannten die Klage gegen seine Frau übergeben hatte. Erst schlug Paul alle Bitten Marga- retens, in eine Scheidung einzuwilligen, ab. Das Gericht sprach ihm im Falle ei ner Scheidung das Kind zu. Bei' dieser Gelegenheit vereinbarte Paul Waldburg mit dem Rechtsanwalt einen Termin, um seine Familienange> legenheit zu regeln. Er wollte die Her ausgabe des Kindes fordern. Paul Waldburg fuhr sodann zu feiner

früheren Hausfrau, um in erster Linie zu schauen, ob er dort nicht Wohnunz fand. Sein ehemaliges Zimmer war jedoch fest vergeben. Die biedere, gutmütige Münchnerin aber ließ Paul nicht sogleich liehen. Er mußte Kaffee trinken — er hatte doch Herrn Waldburg immer fo gut geschmeckt —, und dann sollte er ein we nig „verzählen', wie es ihm in Italien s,egangen und ob er recht glücklich mit leiner hübschen Frau geworden sei? Paul Waldburg erwiderte aber kurz, daß Margarete mit dem Kind noch vor erst

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 06.08.1939
Umfang: 8
. Die wechselseitigen Beziehungen zweier Werke gestalteten sich von Tag zu Tag enger. Post und Telegraph hatten den Nutzen davon. Wenn auch die Post kein Verschulden, triff!, ein Bries braucht nun mal seine Zeit. Leider duldeien wichtige Sachen keine Bahnreise, mußien schnell stens erledigt werden. Deshalb beschloß die Direktion, einen eigenen Fernschreiber in Betrieb zu neh men. Das befreundete Werk naturlich auch. Zur Bedienung des Gerätes wurde Paul Ellenbach ausgewählt, weil er aus seiner Dienstzeit

bei den Nachrichtentrup- pen mit der Apparatur wohlvertraut war. Am Tag der Inbetriebnahme befand sich die Direktion vollzählig in der Fun- kerbude. las dargereichte, beschriebene Blocks, diktierte selbst viele Grüße und hielt in erstaunlich kurzer Zeit die Ant wort in Händen. Der Laden klappte am Schnürchen. „Gelernt ist gelernt', sagte Paul. Man war sehr stolz au? die Einrich tung, bereute keineswegs die hohen An lagetosten. Freundlich und in Geberlaune bewilligte man Paul eine Sonderzulage. Er wußte die Ehre

Zu schätzen. Drüben, am anderen Gerät mochte es ähnlich Zugehen. ^ Am nächsten Morgen war naiürlich die Fernschreiberbude teine Neuigkeit mehr, es sei denn, daß einmal Geheimnisse wit ternde Tippfräuleins oder Lehrbuben die Nase durch den Türspalt schoben. Reger Betrieb setzte ein. Konstruk- tionsderichte, Bestellungen. Wünsche nach Ersatzteilen, Reklamationen, Rohstoffan träge... Zwiscliendurch packie Paul doch die Neugier: Schließlich will man auch wissen, mit wem man arbeitet. Innerhalb zweier

dienstlicher Gespräche fragte er an: „Wie ist da? Wetter bei euch?' Prompt kam die Antwort: „Schon vierzehn Tage Schönwcttcrlage. Liegen mitten im Hochdruckgebiet.' Paul sah durchs Fenster. ?as nennen die nun Hochdruckgebiet! Es regnete Bindfaden. Trostlos einfach, jammervoll lrostlos im Sommer. Deshalb schrieb er zurück: „Bei uns verbreitetes Tief, Wind richtung West-Südwest. Keine Aussicht auf Besserung. Stimmung unter dem Nullpunkt.' Bon drüben kam eine Belehrung: „Null- punkt scheint seelischer Art

.' Diese Art von Seelenkontrolle liebte Paul nun doch nicht. Er tippie: „Am Mundwerk fehlt es bei euch scheinbar auch nicht!' Beschlüsse des podestà Zuerkenming des Einhebungsagios an den Gemeinde-Esattors für das Jahr 1938. Rückvergütung und Gutschriften von Steuern und Taren, beiressend das 2. Trimester 1939. Öffentliche Arbeiten In aller Gemächlichkeit wird an der Fertigstellung des Straßennetzes in den Angerseldern gearbeitet. Die Zusahrts- rampen zur neuen Jiarcobrücke sind be reits angeschüttet

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 22.01.1935
Umfang: 6
einer Perlustrierung umerzogen werden. Es sind Obdachlose, denen die Kanäle ein „Heim' er- leszen und die Kanalstrotter, Die Beschäftigung Paris, im Januar Paul, der Diener der französischen Präsidenten, von dem niemand eigentlich seinen Famielien- namen kennt, aber jeder Besucher des Elysee scine» Vornamen Paul, wird in einigen Tagen nach Mähriger Dienstzeit seinen wohlverdienten Ab schied nehmen. Er hat die meisten Präsidenten der dritten Republik betreut, neun Herren sind im Lause der Jahre ins Elysee

eingezogen und haben es wieder verlassen, Paul blieb. Neugierigen Reportern gegenüber hat er ein iv>e>nig aus der Schule geplaudert. Aber, wie es sich für einen hochherrschaftlichen Diener ziemt, war er sehr diskret. Namentlich, was den gegen wärtigen sranzösisclM Präsidenten Lebrun betrifft, lieber seinen derzeitigen Herrn wollte er nicht mehr sagen, als was alle Welt weiß, daß nämlich des Präsidenten größte Liebe seinen Kniolkindern gehört. Nacheinander hat Paul Felix Faure, , Loubet, Fallieoes

der letzten vier Jahrzehnte hält Paul Poincaré Scine ganze Umgebung Haide ungewöhnliche Hoch achtung und Ächrehrung sür ihn. Aber auch Poincaré war von großer Melancholie besallen. die während der Kriegsiahre oft einer tiefen Nie dergeschlagenheit und Traurigkeit Platz machte. Er war ein sehr sensibler Mensch. Millerand dagegen blieb auch im Ahse« seinen bürgerlichen Gewohnheiten treu. Neber Teschanel weiß Paul nicht viel zu sagen. Er war eän braver Mann. Und Doumergne? Mit Doumergue zog das Lächeln

und der heitere Friede ins Elysee ein, meint Paul. Während seiner Dienstzeit hat Paul manchen hohen Besucher gesehen nnd bedient. Den größten Tiàuck machie ihm der letzte Zar, hauptsächlich davum, weil er beim Gegenbesuch in Nußland von hinein Herrn mitgenommen wurde. Soviel Pracht wie am Zaren Hose hat Paul nirgends gesehen. Unter den Fürsten, die bei Paul besonders hoch in Gunst stehen, ist an erster Stelle Eduard vll. von England, den er noch als Prince of Wales kennengelernt hat. Paul entsinnt sich scho

, wie die geseurtm Bühnen>»cblmge der Zeit, Charlotte A'.>l<e:, selene ^dìlon, siaihaun'i Schratt, die Lulci. Adeie Sandro^ und olle die andere»,. Die l-il^ude Auigabe, dui Ncmau d às re ich borgte» Leb.'i«. in ton «in owü'anie' Film aus den leyien fünszi^ Jahre., <»>otäi>chcr und Kulturgeschichte obläust, zu «nähie». hat Dorothea Zieqle, den «toss zn -inen. Buche gè g.'ben, das u'l>e': dem ^ ilei , Ter Mann, ter d e Frauen anzog' im Paul-Ness-Berlag in Berlin er schienen ist. Dieser Dreeollsche L<ben?roman

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Gardasee-Post
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Seite 6 von 12
Datum: 26.01.1907
Umfang: 12
Lunzer, Kaufmann, Wien Hermann Baumann, Kaufmann. Wien S. ßachrich, Kaufmann, Wien Grand Hotel Imperial Sole. Frau Ida Simon, Kinder und Bedienung, Budapest Frau Baronin Gumppenberg und Sohn, München H. Huber, München Benno Kirchner, k. k. Oberleutnant, Innsbruck K. Teichmann, Kaufmann, Wien Victor Koller und Frau, Budapest Dr. Viktor Kommetter und Frau, Klagenfurt S. Friedensohn, Ingenieur, und Frau, Moskau Richard Püschel, Kaufmann, Haida Paul Gockenbach, Ingenieur, Arnstadt Gustav Perl, Ingenieur

Adele Kaczmarowska, Ratswitwe mit Tochter, Czernowitz Max Weber, Amtsrichter, Böhmen Rosa Stummer, Wien Franz Stummer, Wien Anton Stummer, Wien Frl. Dr. Alex. Wurzew, St. Petersburg Frl. Dr. Anna Seborowitsch, St. Petersburg Salomon Sarley, Budapest Fasano und Gardone-Riviera Grand Hotel Fasano. Mrs Louise Demmler with. 2 Daughter, Pitts burg Alice & Emma Bartberger, Pittsburg F. C. Schilde mit Schwester, Meran-Obermais Paul Gockenbach, Ingenieur, Arnstadt in Thüringen Arthur Barensfeld mit Gemahlin

Dr. Otto Germer, Liegnitz Frau A. Ahlers, Halle a. S. Frau Cäcilie Gross, Danzig Frau J. von Parseval und Kind, München Max Casella, Offizier, Bamberg Michael Walsh, Professor, Leipzig Mrs. I. Batson, England Miss M. Hodgson, England Miss Silvia Carden, England Frau von Parceval, München Jean Kiermicki, Bolcehow H. Scheche, Major, und Familie, Grünewald Etienne Doussin, Offizier, Konstanz Paul Wessel und Familie, Berlin Paul Lee, Privat, Stuttgart Frl. B. Chevky Pascha Yolo, Griechenland Gustav Rügen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 13.09.1934
Umfang: 6
. Er betrachtete sie nicht, diese voreiligen Frühlingsboten- Tiefe Schwermut durchzog sein Gemüt. — Sie war also nicht gekommen zur gemeinsamen ver abredeten Tour, di« Emmy, wie er sie kurzweg nannte, seine liebe und vertraute Kollegin. DaS bißchen Naß konnte sie doch unmöglich abgeschreckt haben, sie war ja so wetterfeste. Warum kam sie also nicht, trotz des srohen Versprechens in den nachtschwarzen Glutaugen. War etwa sein ehemaliger Schulkamerad, dieser anmaßend lächelnde Paul Fischer in die Quere gekommen

Faust, eilte er ausholend weiter. Das trocken« Schneien hatte sich indessen ver stärkt. Bald versiel Hans wieder in langsameres Tempo. Trübe Gedanken beschwerton ihm gleich sam die Beine- Paul Fischer, sein ehemaliger Schulkamerad, reicher Eltern Kind', zur Selbstherrlichkeit erzogen, sollte dieser . wirklich die Hand ausstrecken nach seinem Herzens Ideal, vielleicht auch nur zu einer flüchtigen Liebelei, denn würden seine stolzen Eltern, zur Ehe mit Emmi), auch einwilligen? Freilich

Stimmung vom biederen und riesen haften Jochwirt. „Grüß Gott, Herr Eckmann!' mit wuchtigem Händedruck begrüßte er diesen. „Tanz allein heute! Gestern abends hätten Sie sollen hier sein, da ging's slott und lustig her. Verlobung haben wir gefeiert, bei etlichen Flaschen alten Burgunder. Dem Paul, na, Sie kennen ihn ja, dem kann man gratulieren zur Frciul'n Lmmh, so ein Pracht mädel. Na, er hat's ja! — Heut' in der Früh' sind's zeitig nach der Alm.' Kreidebleich starà Hans den ahnungslosen Er zähler

im Ringen mit den Ge fahren der Natur- Eben setzte er dort, wo einige armselige Krüp- lxlkiesern stehen, zu steiler Absahrt zur Alm an. Da — war's möglich? — War's bloß ein Trug bild? Täuschten ihn seine überreizten Sinne? Nein! — es war Wirklichkeit. Ein Paar, Paul und Emmy, eng umschlungen küßten sich, küßten sich immer wieder in leidenschaftlicher Glut. Schwarze, grüne und rote Punkte flimmerten vor seinen Augen, wie nach einem Faustschlag in's Gesicht. Ein Skistock entfiel ihm und glitt

über den Harsch hinab zu den Beiden. Aufschreckend bemerkten und erkannten sie ihn. Emmy grüßte sogleich, zwar etwas verschämt, in ihrer lieben Art heraus. Er konnte also unmöglich ausweichen. Zu stahlharter Miene zwingt er sein bleiches Gesicht, kurze Schußfahrt und er hielt vor dem Paar. Paul reichte ihm, ein wenig vorlegen, d«n ent- sallenen Stock. Mit kaum merklichen Nicken dankte Eckmcum. „Hans!' Alle Freuds eines glückssrohen Her zens zitterte in der melodischen Stimme mit der ihn Emmy, die Hand

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 15.11.1938
Umfang: 6
Stadt wird Gangjkerfrel Ms Zt. Paul äts Veebrechee vertrieb zìew B°rk. im November ...meinen glaubt man, daß CHI- A vocado der Unterwelt sei und 'àr Stadt mehr Verbrecher u. >?l.bt«n, als in der Stadt am Mi- L.! Aber das ist ein Märchen. Es 7' M auch in Chicago wie in an- «kMSdten der U. S. A. die Un- ausgedehnten Quartiere be- ^ àlls war bis vor kurzem, laut Äer Statistiken, die Stadt St. ^Staate Minnesota diejeige Stad? ^-àten Staaten. In der am mei- àcker lebten. Das ist seit

einiger ài aeworden, und zwar radikal ^i°daß St. Paul heule den gegen- '«ekord hält. Wie es dazu kam, . ier interessantesten Kapital ame^ t,r Siltenpeschichte. «nlwicklung St. Paul's. einer «an immerhin 300.000 Eimvoh- M größten Verbrecher-Schlupf- -Liiert noch aus der Zeit vor dem .?« und geht auf die beiden Brü- umor zurück. Der eine von ihnen - Leiter der demokratischen Orga- der Stadt, der ander« Polizei- Beide kamen auf die Idee, ^ Gesetzesbrechern der Vereinig en freies Obdach in St. Paul

W unter der Bedingung, daß sie Lt. Paul selbst artig verhielten u. 't» nützliche Bürger der Stadt zu - Eine gewiß seltsame Art der Phi- die aber zunächst vollen Er« nicht bloß betrugen sich die Verbrecher mtistergiltig, sondern ,I«n auch dafür, daß ihre in St. Übst ansässigen Kollegen sich eines -xji Lebens befleißigten — kurz. wurde zur verbrechen-reinsten ^<s Kontinents. Aber die Brüder -!l>c starben in den zwanziger Iah- z» Nachfolger vernachlässigten die H des Systems: St. Paul wurde zi» Hie Zufluchtsstätte

aller Ver banden, die jedoch jetzt ihr Hand- oeiter ausübten, und es gab bald Fall von Kidnapping, Mord oder Much, dessen Spuren nicht zu- nach St. Paul führten. . Als im 1SZ4 kurz hintereinander fünf :nben ihr Wesen trieben, drei Ä Einbrüche verübt wurden, und Mapping-Verbrechen sich ereig- beschloß Howard Kahn, der Heraus- ter ik? St. Paul erscheinenden ^ News', dem Treiben ein Ende zu war kerne leichte Aufgabe, Zwar ,,ch t>ie Grand Jury des Stadtrates i eine große Untersuchung einzulei- à sie kam

zu keinem anderen Er- > als dem, die Polizei von aller sr« zu sprechen. Während dieser nich durch das Radio feierlich oer- ' wurde, war gerade John Dillinger -Stadt erschienen und war schie- durch die Stcàt gefahren. Howard hatte genug, er sammelte 60.000 von einigen wohlhabenden Bür- Plsammen. flog nach Washington, « sich mit den zuständigen Behör- à kam-drei -Tage^-Mter mit acht- mlngsbemnten zurück, die das Reini .ewert von St. Paul nunmehr in Iff nehmen sollten. er Leiter dieses Beamtenenstabes war M àie, ein junger Mann

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 26.11.1941
Umfang: 4
, ein hochbeliebter und ar beitsfreudiger Mann. raueno n. 14 — noiuzu von K6ISS Brigitte war sonderlich erstaunt, als sie bei ihrer Rückkehr von Paul nicht er wartet wurde. Und noch sonderbarer fand sie sein Schweigen, denn es lag auch in der Wohnung kein Brief von ihm. Am andern Tag, als sie ihre Tätigkeit im Verlag von neuem begann und das Mor- zenblatt zur Hand nahm, las sie die ge- perrt gedruckte Ueberschrist: Große Bil- «erfälfchung. Interessiert las sie weiter: In Amsterdam kam man durch den Ver kauf

den aufgereatesten Takt. Warum dachte sie nur an Paul? Nein, nein das konnte nicht sein? Er durfte um des Himmels willen nicht ge meint fein! Und doch. Als ob ein Abgrund gähnte, schauerlich tief, und da drunten ihr Liebster schmachtete, so entsetzt starrte sie auf die Buchstaben. Da schellte das Telephon, da klopfte es an die Türe, man wollte dies und das von ihr; sie mußte dem Dienst obliegen, wenn auch die Gedanken fast gelähmt schienen vor Schreck und unheimlicher Angst. Mittags raste sie in ihre Wohnung

. Wieder keine Zeile von Paul. Vermehrte Unruhe. Sie aß fast nichts und mit der Straßenbahn fuhr sie in Pauls Wohnung Wider Erwartung traf sie auch die Hausfrau nicht. Niemand öjfnte. Sollte sie nebenan läuten? Kur, entschlossen — sie tat es. Schämte sich jedoch fast bei der Fraqe nach Paul Walburg. Die Nachbarn waren harmlose Leute.! Wußten nicht, wo der Maler sich zur Zeit befände. Ahnten nichts. Diese Ungewißheit marterte Brigitte schwer. Sie schleppte sich nach Hause, denn sie ahnte daß nicht umsonst ihr Herz

fast zerdrückt wurde vor Weh. Nach einer endlos langen schlaflosen Nacht wurde ihr am Morgen alles klar. Paul schrieb, durfte ihr schreiben, was er schon hundert mal vor dem Untersuchungsrichter be teuert hatte, daß seine Hände rein seien. Aber warum ließ man ihn nicht frei? Da brachte die Zeitung wieder eine Notiz: Die Unschuld des Kichènmalers sei insofern noch nicht vollkommen wider legt, als bei der Durchsuchung leiner Pa piere ein neuer Auslandspaß gefunden wurde. Wahrscheinlich

hatte er die Absicht- nach Italien zu flüchten oder dort selbst Bilder abzusetzen. Brigitte fuhr klopfenden Herzens in das Untersuchungsgefängnis, bat, Paul sprechen zu dürfen, was ihr jedpch nicht gewährt wurde. Viele schreckliche Tage gingen im Schneckentempo für Brigitte dahin, bis ich endlich der Dienstmann und der Wa genführer meldeten, die gesuchten Ent- astungs^eugen. Viel tonnten sie jedoch zugunsten Pauls nicht beitragen, denn ?eim Kaufabschluß waren sie ja persönlich nicht anwesend gewesen. Brigitte

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 28.09.1934
Umfang: 6
es in den Mund. „Absr der Paul hat 'n,en andern Wunsch'', wagte die Frau schüchtern zu bemerken. -„Soo ' „Er will Kaufmann werden.'' ì,,Jst nicht möglich!' Der Alte versagte unter Umständen über eine unangenehme ironische Ton- särbung. ..Verdienen soll er, sofort nach der Ein segnung! Oder haben Sie noch nicht genug Last von ihm gehabt? Na, also!' „Ich dachte nur — und der Lehrer Franzen inachte fein unfreundlichstes Gesicht. ,,Verdienen soll er. Und da kommt er auf 'nen Dampfer hier im Hafen und später

auf ein See- lschiss als Leichtmatrose und so weiter. Ich werde ».hon dasür sorgen.'' So war Paul Nasmussen Schisssjunge aus 5inem sn kleinen flinken Hasendampser ge worden. Wen-n kalte Windstöße üb« das Wasser suhren und die aus Deck prasselnden Wellen ihn bis aus die Hallt durchnäßten, erschauerte er: und wenn das Tau, mit dem der Dampfer beim Anlegen an den Pontons befestigt wurde, ihm die Hände wund rieb, hätte vr ost vor.Schmerz ausschreien mögen. Aus besorgte Fragen der Mutter erwiderte der Junge

. Er wollte sich im Schatten der Häuser ungesehen vorbeidrücken, doch de-r Alte vertrat ihm breitspurig den Weg. „Sieht man dich auch mal, Jungchen?' „Guten Abend, Herr Franzen.' Die hinter buschigen, grauen Brauen liegenden Aug eil blickten halb böse, halb spöttisch aus den Burschen. „Weißt ja schön lange nicht mehr den Weg zu deinem Vormund zu sinden.' Und als Paul schwieg: „Willst am Ende mit mir maulen? Sah' dir ähnlich. War doch ein anderer Schlag, dà sel'gtt Vater! Ich sag dir — —' -„Hera Franzen l' „Atpenzeilvng

und zukunfts reiches Land zu machen. Aber vorerst ist es erst ein Projekt. „Nicht so 'n Duckmäuser wie sein Söhnchen! Und 'n Seemann I Der würde wenig Freuds an dir erlebt haben, du — —' Paul horte das kränkende Wort nicht mehr. Ein Schwärm Arbeiter, der nach vollbrachtem Tage werk dem häuslichen Herde zustrebte, schob sich rücksichtslos zwischvu Vormund und Mündel und riß ihn eine Strecke mit sort. Der Junge machte auch keinen Versuch, umzu kehren. Sein Hvrz hämmerte, in den Schläsen spürte er ein Stechen

. Das junge Vlut, das auch über die kleinen Ungerechtigkeiten dieser Welt in heftige Wallung geraten konnte, beruhigte sich nur schwer wieder. Später als sonst kam Paul daheim an. Aber da er wußte, daß die Mutter wegen solchen Verdrusses sich in die trübsten Gedanken einspinnen würde, verschwieg «r das Zusammen tressen mit dem Vormund. Der Spätherbst tritt an den Soeküsten ost als ein übellauniger Geselle aus, der die Menschen mit Nebel und Sturm plagt und Opser an Leben und Gut fordert. Mehrere Tage

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Volksrecht
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Seite 4 von 8
Datum: 12.02.1922
Umfang: 8
, 90 Kleidungs- und 100 ständigen'Stellen nrit aller Energie -zu vertreten, h.?zw. melden der Und als Paul.,ihm seinen Willen getan, drehte er ' ihm den Rücken zu und ging von dannen.. .. Um 11 Uhr wurden die Kerzen am Sarge ansgelöschts - nran l»egab sich zur Muhe. Paul fand, daß kein Bett mehr für ihn übrig war, und kletterte aus den Heuboden, wo ec die tzkach-t. über grübelnd aufrecht saß. . . Um 10 Uhr morgens fanden, sich die ersten Gäste ei», und.zwar solche, die weder zugesagt hatten, twch über haupt

erwartet wprde»». Als Paul sie kommen sah, ivar sein erster (tzebanke: „Hab' ich auch genug Essen und Trinken be'orgt?' im-d je mehr Wag«: aus den- Hvs gerollt, kamen, je nrehr wildfremde Minner den Seinen /die schwarzbehandschsthten Hände' entgegenstreckren, desto ^ höher - schrvot! seine Angst, desto/lauter klange n die Worte ilM ins Ohr: „Es wird nicht reichen!' . Der Väter hakte heule, tvieber einmal seinen großen Tag. Er saß in feinen: Trogsessel wie aus einen, Throne — seine, beiden ältesten

,' und der gleichen mehr. . . . . ' . v Dazwischen rief er-zu Paul hinüber: „Mein Sohn, du. sorgst nicht für Wein! — Mein Sohn, Herr Weg- marm rvürrscht'-einö Zigarre! — MÄn Sohn, denke da ran, baß unser« .Gäste sich erlaben.' > ^.Paul lies von einem zum andern, 'gleich einem Kellner,. zählte voll Älngst die FlaschLi:, die' sich mit rapider Hast verringerten, und beneidete die Schwestern, die sich in ihren schütte::, schwarze»: Kleider!: acht in eine Ecke fetzen ürid von Herzen ausweiuen durste»:, »vährend

. Auf dein .Hose hatte sich eine Anzach sreinder Frauen eingetrvssert, welche di-e. Mutter-ihres stille»:, schlichten Wesens halber lieb gehabt izatten und sich den: Zuge anschließen ccvollten, ohne daß sie zur Tra:ierg.eftllschaft gehörten. , Ter'.. Feldherrnblick dos Vaters hatte sie, alsbald entdeckt. „Paul, mein Sohn,'. rief er, „geh hinaus und nötige die Damen ins Trauerhaus.'> . -Zögernd folgte Paul dem Befehle, denn -er wußte nicht, wie er die Einladung in Worte kleiden sollte. Ms er aus die Schwelle

.' Die Frauen sck-oben sich langsam in das Innere, nur Clsbeth zögerte noch. . „Kommst fett nicht auch herein?' fragte er.. . . ' „Mein armer, lieber Paul,' sagte sie und ergri-s. seine Hand. ^ -Er schloß die Angen und »aumelle zwei Schritte? zurstck. . . ' . „Komm - doch,' sagte er, sich wieder fassend, „sieh, -sie dir an,, sie hat. dich ja int»»« so lieb »schabt.' „Paul, mein So-hn.' wo bist du?' ljaltte die Stinimc l>eS Vaters aus den» Inner»». „Paul,' sagte sie stockend »mter quellech«.:: Tränen,' ,chu

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