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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 22
Datum: 05.02.1910
Umfang: 22
ist natürlich vollkommen ausgeschlossen. Es mußten also andere Motive zu diesem Schritte bewogen haben. Sind sie vielleicht in dem Erklären zu suchen, das eine maßgebende christlichsoziale Größe dem Herrn Statthalter von Tirol gegeben hat, die Versicherung nämlich, die christlich soziale Partei werde für den liberalen Kan didaten eine wohl »vollende Haltung einnehmen. Dieses, laut „Tiroler Stimmen", durch Zeugen beweisbare Faktum ist der erste Verrat an der katholischen Sache. Eine wohlwollende Haltung

für den erklärten Feind im Prinzipienkampfe, ist überdies auch Verrat an der christlichen Partei. Wie würde man urteilen, wenn der österreichische Generalissimus erklärt hätte, für die ilalienifche Armee, im Falle >, des s Krieges oder Kampfes, eine wohlwollende ! Haltung einzunehmen? Nicht anders können fürwahr die christlichsozialen Wähler von ihrer Parteileitung denken. Ganz im Sinn der Führer hat auch die christlich soziale Presse gearbeitet vom „Reimmichlbötl" bis zum „Allgem. Tir. Anzeiger

, wenn es gilt, katholische Interessen zu vertreten? Allerdings hat die christliche Partei leitung anläßlich der zweiten Wahl die Parole aus gegeben, für den konservativen Kandidaten Disser- tori zu stimmen. Aber allgemein herrscht die An nahme, daß die Parole nur eine Scheinparole war und Tatsache ist es, daß mehr als die Hälfte der christlichen Wähler bei der Stichwahl für den liberalen Kurvorsteher Dr. Huber von Meran gestimmt und letzterem zum Siege verhelfen haben. Die Liberalen im Bunde

ist nicht zuzumuten, daß sie gegen den Willen der Partei leitung, dem Liberalen den Vorzug vor dem Ka tholiken gegeben haben. Da ist viel eher anzu nehmen, daß unter der Hand eine andere Wahl parole ausgegeben wurde. Offiziell durfte dies allerdings nicht geschehen, denn die große Menge ehrlich denkender Parteianhänger würde dadurch abgestoßen worden fein. Wenn letzteres der Fall, so müßte man das eine bedenkliche Gemeinheit nennen. In Zedern Falle aber ist durch die Aufstellung eines christlichsozialen

lockend von den 800 Konservativen schrieb. Wenn in einem einzigen Wahlbezirke über 1000 konser vative Stimmen abgegeben werden und alle Feinde der Kirche und des Glaubens mit den Christlichsozialen stcki vereinigen müssen, um den konservativen Kandidaten zum Falle zu bringen, so ist dies kein Beweis von dem bevor stehenden Untergange einer Partei. Das Schulgesetz. In der Plenarsitzung des Tiroler Landtages vom 29. Jänner kam endlich das viel erörterte Schul gesetz zur Beratung. Bor dem Eingehen

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