. noch auch dem Staatsanwalt zum Bewußtsein zu kommen. Aber neben diesen Ganzfaschisten vom Schlage des Steidle wimmelt es in der christlichsozialen Partei von Halb- und Viertelfaschisten. Von Leuten, die zwischen Fa- schismus und Demokratie schwanken. Die, wenn sie den Bürgerkrieg nicht gerade wollen, es doch für erlaubt halten, mit dem Gedanken des Bürgerkrieges zu drohen, sich den Umsturz sozusagen als letzte Reserve bereitzuhalten, wenn sie auf gesetzlichem Wege nicht alles durchsetzen
können, was sie wollen, bis — nun, bis der Tag kommt, an dem sie er fahren können, daß man die Tat vollbringen muß, weil l man sie erdacht hat. j Gewiß, es wäre ungerecht, die ganze christlichsoziale ! Partei für faschistisch zu halten. Alle in der christlichsozia- ;Ien Partei, die von den realen Machtverhältnisien im j Lande und rings um uns. von der internationalen Ver flechtung unserer Volkswirtschaft eine Ahnung haben, ver- ! stehen, daß der Umsturz den Bürgerkrieg bedeuten wurde und daß am Ende des Bürgerkrieges, wer immer
in ihm ' siegte, die Ungarn im Burgenland. die Jugoflawen und die Italiener in Kärnten und in Tirol stünden, am Ende des ^ Bürgerkrieges unsere Volkswirtschaft ein Trümmerfeld wäre. Sie, die da? verstehen, wollen unzweifelhaft eine ! ruhige demokratische Entwicklung des Landes. Aber es fehlt ihnen jeder Mut, sich gegen die Faschisten in ihrer Partei abzugrenzen. Es fehlt ihnen der Mut, den Faschisten in 'ihrem Lager entgegenzutreten und eine Politik zu wagen, .die dem Lande den Frieden sichern würde. Wollten
die De mokraten im christlichsozialen Lager, so hätten sie mit den 'Sozialdemokraten zusammen die innere Abrüstung durch- ! führen und damit das Land für immer vor allen gemein gefährlichen Abenteurern schützen, dem Lande eine ruhige ; demokratische Entwicklung sichern können. So schwankt denn die christlichsoziale Partei unsicher .'hin und her. Die Gegensätze in ihrem Schoße sind nach- !gerade zu moralischen Gegensätzen geworden. Die Demo kraten, die eine Verständigung wünschen, halten sich durch den Vertrag
, den die christlichsoziale Partei am 19. De zember mit den Sozialdemokraten geschlossen hat, für ge bunden. Sie verstehen, daß sie gemäß diesem Vertrag, wenn sie weder eine Volksabstimmung noch Neuwahlen wollen, eben auf die Verständigung mit unserer Partei an- gewiesen sind; und daß man bei einer Verständigung eben nicht mehr bekommen kann, als der Gegner zu bewilligen vermag. Die andern aber, die Ganz- und Halbfaschisten, halten sich durch Verträge und Unterschriften nicht für ge bunden. Methoden, die sehr in Frage