. Innenpolitisches Chaos in England. A. B. London. Ende Mai. Der Austritt Sir Oswald M o s l e y s aus der Regie rung ist mehr als eine innerparteiliche Angelegenheit. Er ist der erste Schritt auf dem Wege zu einer allgemeinen Mischen Umgruppierung, die sich schon seit eini ger Zeit vorbereitet. Mosley, der Schwiegersohn Lord Curzons, ist nicht der Salonsozialist, als den man ihn bei seinem Uebertritt von der konservativen Partei zur Arbeiterpartei hingestellt hatte. Er ist im Gegenteil in seinen Anschauungen
den Radikalen mit den schwieligen Fäusten vom linken Flügel der Partei weit mehr ver wandt als den Gemäßigten um Macöonalö. Dieser junge Aristokrat und der alte Demokrat Lansbury waren Sie Vertreter der „Sozialismus zu unfern Lebzeiten"- Richtung in einer Regierung, die zu abhängig von der Opposition ist, um auch nur an die Verwirklichung ihrer Papiertheorie „Sozialismus in Etappen" denken zu kön nen. Mosley hat jetzt, ein Jahr nach dem Amtsantritt der Arbeiterregierung, seiner Unzufriedenheit mit der offi
die Arbeiterregierung zugibt, daß sie M Problem der Arbeitslosigkeit ebenso ohnmächtig gegenübersteht, wie seinerzeit die von Macöonalö, Thomas Md Genossen so scharf kritisierte konservative Regierung, w gibt sie zu, öaß sie ihren Amtsantritt falschenVor» Ipiegelungen verdankt. Mosley hat das eingesehen Md sich zu denen in öer Partei hinttbergerettet, die Tho mas und Snowöen als „Kapitalistenknechte" hinstellen, Md hoffen, mit Unterstützung öer Mehrzahl öer soziali- Mchen Wähler zur gegebenen Zeit die Führung öer
Mtei an sich reißen zu können. Die ganze innenpolitische Lage ist zurzeit chaotisch jlnd in Fluß. Die Arbeiterpartei ist gespalten. Die tberale Partei hängt in der Luft. Die konservative Par- m weiß nicht, ob Baldwin oder Lord Beaverbrook ihr Mhrer ist. B e a v e r b r o o k gebärdet sich in seinen Blüt en — „Daily Expreß", „Evening Standard" und Munday Expreß" — als Diktator der Partei. In seinen Mtungen und in Versammlungen rührt er trotz vor hergehender Verständigung mit Baldwin erneut