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Volksblatt
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Seite 3 von 12
Datum: 22.11.1902
Umfang: 12
und kulturellen Verhältnisse in den deutsch-italie- nifchen Grenzgebieten Tirols' sprach, ließ sogar auch Pfarrer Schrott, im Gegensatz zu Professor Tränkl, Gerechtigkeit widerfahren. — Am Freitag den 21. d., findet im „Grauen Bären' die Haupt versammlung des „Vereines der deutschen Volks partei' statt und wird Herr Dr. Erler wieder einmal sein Licht leuchten lassen. — Bezüglich der Delegiertenversammlung des „Tiroler Sängerbund' soll nächstens etwas nachgetragen werden. Kardaun, 17. November. Als heute

(3 Kinder), hier brach das Feuer aus; zweite Partei Joses Gnutsch, Drechsler (6 Kinder). Jakob Pinggera, Maurer (1 Kind); zweite Partei Christian Frank, Taglöhner. Kreszenz Peer; zweite Partei Anna Gnutsch, Anton Rainisch, Bauer, Jos. Platter, Bauer (2 Kinder), Michael Strickner, Bauer, Josef Telfer, Bauer (4 Kinder); zweite Partei Josef Roßner, Bauer. Martin Tschiggsrei- Rainisch; zweite Partei Peter Blaas, Taglöhner, beide haben kleine Kinder. Bernhard Ruepp, Bauer, (5 Kinder), Florian Frank, Bauer

; zweite Partei Christian Danei (2 Kinder); dritte Partei Josef Danei, Bauer. Josef Tafatsch, Tischler (6 Kinder). Theiner Jakob, Bauer; zweite Partei Jakob Rainisch (9 Kinder). Psarrwidum, Kaspar Pircher, Bauer, Josef Kofler, Schuster (3 Kinder), Gemeinde haus, Tschiggsrei, Tagwhner, (3 Kinder); zweite Partei Josef Stocker, Bauer; dritte Partei Florian Rainisch, Pfründler. Jakob Danei, Taglöhner (zwei Kinder), Michael Danei, Taglöhner, Alois Hainisch, Bauer, Johann Danei, Bauer (2 Kinder). Michael

Telser, Gemeindesekretär (7 Kinder), Josef Gnutsch, Förster, Josef Rainisch, Bergführer (3 Kinder), Josef Salutt, Bauer (5 Kinder), auch voriges Jahr abgebrannt, Chri stian Frank, Bauer (5 Kinder), alles Krüppel, Florian Rainisch, Taglöhner (10 Kinder), Stocker, Gastwirt (3 Kinder); zweite Partei Hans Thurner, Lehrer. Florian Salutt, Taglöhner (5 Kinder); zweite Partei Brigitta Danei, Psründlerin; dritte Partei Pelagia Tschiggsrei. Feldsrüchte verbrannten von Anna Perlinger, Wirtin, Alphons Frank

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 20.08.1908
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 100. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 20. August 1908. XXI. Jahrg. eine Meinungsverschiedenheit unter den Bischöfen geben. Was hat dann zu gelten? Als Fürst bischof Vinzenz Gasser wegen seiner her vorragenden Begabung eine führende Stellung in der politischen Partei Tirols inne hatte, wie sie vorher und nachher bisher noch kein Bischof in Tirol zur Geltung gebracht hat, gab es eine Meinungsverschiedenheit über die Frage, ob man den Reichsrat beschicken solle oder sich ferne halten

müsse. MonsignoreGreutervertrat eine gegen teilige Auffassung gegenüber der Mehrheit der ande- rm führenden Persönlichkeiten und die Folgezeit hat ihm Recht gegeben. Wer entscheidet aber in einem solchen Fall, wenn die Bischöfe selbst ver schiedener Meinung wären, was ja doch möglich ist? — Als Johannes von Leys Fürstbischof von Brixen wurde, war damals die herrschende konservative Partei die bischöfliche Partei? Fürst bischof Simon Aichner hinwieder hat überhaupt nie die Führung in der Politik

in solchem Um fang gefordert oder in Anspruch genommen, wohl aber öfters geäußert, es sei sein Wunsch, daß nur eine Partei im Lande sei, und sei es auch, daß dies die christlichsoziale Partei wäre. Seit dem in Vorarlberg die christlich soziale Partei die ausschlaggebende, ja fast ausschließliche ist, fällt es niemand mehr ein, den Christlich sozialen im Ländle Ungehorsam gegen die bischöfliche Autorität vorzuwerfen, und doch stehen die Christlichsozialen Vorarlbergs in dieser Frage auf demselben grundsätzlichen

Standpunkt wie die Christlichsozialen Tirols. Und was dann endlich, wenn der eine der Landesbischöfe mehr der christlichsozialen, der andere mehr der konser vativen Partei zuneigen würde? Es ist doch auch das möglich. Was ist dann bischöfliche Partei, die konservative oder die christlichsoziale'? Oder hört dann das auf, noch das Merkmal einer politischen Partei zu sein? Wie müßte ferner eine solche Führung in der Partei zur Geltung kommen und ausgeübt werden? Nehmen wir ein Beispiel. Die kon servativen

Landtagsabgeordneten sind, als sie die Wahrmundfrage im Landtage in ihrer Weise aufrollten, hierin offenbar nicht den Weisungen der Bischöfe gefolgt. Bekanntgegeben wenigstens wurde das nicht und es hatte auch nicht den Anschein, als ob alle Bischöfe der gleichen An sicht über die Art des Vorgehens gewesen wären. Sollten in einem solchen Fall die Bischöse mit einem Manifest hervortreten und bestimmt fordern, wie die Partei im Landtag oder im Reichsrat sich zu verhalten habe? Wir haben nicht ein mal gesehen

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 29.09.1903
Umfang: 8
. AersszialdemskratWePartettagWresde». Vorletzte Woche hat die Sozialdemokratie Deutschlands in Dresden, in der Hauptstadt des roten Königreichs' (Sachsen hat bei den letzten Reichsratswahlen bis auf einen nur sozialistische Abgeordnete gewählt), ihren diesjährigen Partei tag gehalten. Derselbe war als Siegesfest an gekündigt, bei dem die großen Erfolge der letzten Wahlschlacht würdig gefeiert werden sollten. Das «Siegesfest' ist aber jämmerlich zu Wasser ge worden. Der Parteitag der an Zahl der Wähler (über 3 Millionen) stärksten Partei

des Reiches hat nicht nur keine positive Arbeit ge leistet, sondern, wie die sozialistische Presse selbst sich ausdrückt, „statt Brot Steine ge boten, die führende Parteigenossen gegen einander geschleudert haben'. Das Hauptorgan der Partei, der „Vorwärts' in Berlin, schreibt: „Es schwebte ein unglückseliger Geist des -Persönlichen Haders, ja des gegenseitigen Miß trauens, eine ganz ungewöhnliche Neigung zu Uebertreibungen und Verschärfungen an sich be deutungsloser Dinge über einem großen Teil

der Verhandlungen. Wir haben tagelang erbittert gestritten wegen einiger Aufsätze in einer bürger lichen Zeitschrift .... Nicht viel besser ist es mit der hitzigen Vizepräsidenten-Debatte ge gangen. Man stand am Schluß da, wo man am Anfang war. Wir müssen wünschen, daß dieser Parteitag einer gründlichen Kritik unter zogen wird.' Das süddeutsche Hauptorgan der roten Partei, die „Münchener Post', nennt den Partei tag „eine wüste, unerfreuliche Tatsache', spricht von „unwürdigen und niederdrückenden Szenen

', «schmählichem Gekeife' und wirft den Führern vor, daß sie „vermeinen, die Partei als Spiel ball ihrer Launen betrachten zu können'. — Das rote „Volksblatt für Anhalt' schreibt: „Der Dresdener Parteitag ist das Geld nicht wert, das er gekostet hat.' — Das sozialdemokratische Organ in Breslau, die „Volkswacht', läßt sich vernehmen: „Wir würden es begrüßen, wenn sich überall im Land ein Entrüstungssturm er heben würde über die Art, wie die Verhand lungen geführt worden sind. Dazu wählen die Parteigenossen

wörtliche Schweineglück ist während der Dresdener Tage zu unseren Gegnern übergegangen; ihre Agitationsmappe ist auf lange Zeit mit Material gefüllt worden und leider sind es die Vertreter der eigenen Partei gewesen, die das besorgt haben. Und wir müssen uns des Dres dener Parteitags schämen. Erhatnicht nur nichts geleistet, sondern der Partei schwer verwindlichen Schaden zugefügt.' Bebel, der Sozipapst, der sich für un fehlbar hält, als Diktator in der Partei schaltet und keinen Widerspruch vertragen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 23.11.1901
Umfang: 8
. Der Artikel wendet sich bloß an die Christlichsocialen Nordtirols, erklärt, dass dieselben zwar „nimmerumzubringen seien', meint aber auch, dass die Christlich- socialen „nicht die geringste Aussicht haben, als selbständige Partei, selbst mit Hilfe von südlich oeS Brenner und von Wien, jemals zu irgend welchen nennenswerten Erfolgen zu gelangen'. Der Artikel gipfelt im Vorschlage, die Christlich socialen Nordtirols sollen sich mit den Alt- conservativen zu einer Partei fusionieren, wobei

die Christlichsocialen die„Jungen',die „Scharfen', der «linke Flügel' wären, die Altconfervativen aber die „Alten', die „Ruhigen', der „rechte Flügel'. Dabei sollten jedem Flügel Organisation, Presse, Programm :c. vollends belassen bleiben. Wir gehen wohl nicht irre, wenn wir in Form und Inhalt dieser Ausführungen jenen Mann wiedererkennen, welcher seinerzeit ein Haupt begründer der christlichsocialen Partei in Nord tirol gewesen ist. Dass die Christlichsocialen in Nordtirol bis heute noch nicht ganz

den Er wartungen dieses Mannes entsprechen konnten, erklärt sich daraus, weil dieser Mann, welcher nach dem Grundsatz: „Leben ist Kampf!' allzu schneidig war, gar manche Maßlosigkeiten und Missverständlichkeiten sich leistete, welche dann die ganze Partei zu tragen und zu verantworten hatte. Wir finden es unschön, die theilweise Erfolg losigkeit dort zum Vorwurf zu machen, wo man sie selber durch Unthätigkeit und Ungeschicklichkeit nicht in letzter Linie verschuldet hat. Die Christlichsocialen von Nord

- und Süd tirol haben sich verbunden; es gibt nur eine christlichsociale Partei in Tirol, und darum ist es uns unerfindlich, wie der Artikelschreiber nur die Christlichsocialen Nordtirols in den Friedens schluss einbeziehen will. Der Artikelschreiber sagt unter anderem: „Der christlichsocialen Partei fehlte und fehlt es zwar nicht überhaupt an Intelligenzen, aber an Intelligenzen, die nach Neigung und Lebensstellung berufen und in der Lage gewesen wären, be ziehungsweise in der Lage

sind, sich fortgesetzter politischer Agitation und Arbeit hinzugeben, und die den Ehrgeiz haben, Mandate in den ver schiedenen Vertretungskörpern anzustreben. Poli tischer Ehrgeiz, nämlich ein solcher, im besten Sinne für Partei, Volk, Sache mit ganzen Kräften und voller Hingabe einzustehen und Ersprießliches für das Volkswohl und die höchsten Güter zu leisten, ist aber eine unerlässliche Eigenschaft für die Mitglieder einer politischen Partei; in ge spickter und angestrengter Wahlagitation darf sich die Thätigkeit

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 22.08.1903
Umfang: 8
, die Christlichsozialen hätten in Franzensfeste die „bischöflichen Friedensvorschläge' schroff zurück gewiesen, wörtlich folgendes: „Zur Steuer der Wahrheit bemerken wir. daß, soweit wir unter richtet sind, an die christlichsoziale Partei- leitung keinerlei Friedensvorschläge ergangen sind. Auch der Parteikonferenz in Franzensfeste, die schon längere Zeit vor dem 15. Juli be schlossen war, lagen keine bischöflichen Friedens-- vorschläge vor, konnten also auch nicht schroff zurückgewiesen

werden.' — In Nr. 97 vom 13. August erklärte die „Brixener Chronik' neuerdings: „Die christlichsoziale Partei leitung hat bis heute weder eine offizielle Verständigung bezüglich der Friedensaktion, noch auch eine Einladung zu den Friedensverhand lungen erhalten.' Diese zwei Sätze haben, wie es scheint, den vollen Zorn des altkonservativen Hauptorgans herausgefordert und unserer Redaktion den Vorwmf unvergleichlicher Lügen haftigkeit eingetragen. Einen solchen Vorwurf können wir uns im Interesse unseres Blattes und unseres

Standes nicht gefallen lassen und schreiten darum zur Abwehr. Im Lauf des Monats Juni berief Fürst bischof Simon mehrere Herren verschiedener Parteirichtungen zu sich und legte denselben seinen Plan vor, im Land Frieden zu stiften. Der Fürstbischof erklärte: es sei seine Absicht, eine Fusion beider katholischer Parteien herbeizuführen und zu diesem Zweck ein Komitee aus Vertrauens männern beider Parteien zu berufen. Der Fürst bischof äußerte, daß nach seinen Informationen die konservative Partei

bereit sei, das christlichsoziale Programm anzunehmen. Durch die angestrebte Fusion beider Parteien sollte aber dieZugehö- rigkeit der tirolischen Abgeordneten zu verschiedenen Klubs des Reichs rats nicht tangiert werden, wie der Fürstbischof ausdrücklich erklärte. Das Resultat der Friedensbestrebungen sollte also sein die Gründung einer einheitlichen katholischen Partei im Land und im Landtag. Der Fürstbischof forderte die von ihm ge ladenen Herren auf, ihre Meinung über die Aussichten des Projektes

zu sagen. Von christlich sozialer Seite wurde unter anderem hingewiesen auf die Notwendigkeit, die beiderseitigen Partei leitungen über den geplanten Schritt zu ver ständigen und deren Gutachten über die Durch führbarkeit des Projektes einzuholen. Fürst bischof Simon hat diesen Vorschlag akzeptiert. Am 15. Juli hielten die Christlichsozialen in Franzensfeste eine Parteikonferenz, bei welcher selbstverständlich auch die Parteileitung anwesend war. Es wurde auf der Konferenz

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 10.06.1872
Umfang: 6
doch nicht so galt abgehen, wie man anfangs zu vermuthen berectigt war. Die konservative Partei beabsichtigt gegenzwei Wahlen im »weiten Wahlkörper Beschwerde zn eqeben. Gegen die Wahl deS Hrn. I)r. mocZ. Ludwig KlinhanS aus dem Grunde, weil er als Spitalarzt mr einer Besoldung angestellt ist, die er vom Spitalfmde bezieht, und gegen jene des Herrn Johann Regler, GasthauS- besitzer, indem er daS Amt eines StadtbaumeisterS bekleidet, welches ihm eine Entschädigung für feine Mühewaltung einträgt. — Am 3. d. hielt

Ausgleichsverhandlung eingeschlagen, ist wohl ebensowenig ausschließlich mit ihr in Verbin. dung zu bringen, als die, wie es scheint, recht un- körperlich, recht schattenhaft gebliebenen Versuche deö Ministeriums, eine Verständigung mit der klerikalen Partei herbeizuführen. Weder die Extremen der cen- tralistischen Auffassung, noch eigentliche Kirchensti'ir- mer bilden daö Gros der ministeriellen Partei. Da« Wahre ist, die Flitterwochen des Ministeriums sind Vorüber, die ersten kleinen Scenen trüben das Haus Nose kuvä

, als das physikalische, und ein konstitutionelles Re giment ist fast nicht denkbar ohne die treibende und drängende Kraft einer Partei, die im Wesentlichen dieZielpunkte der Regierung verfolgt, ohne sich schlecht hin mit ihr zu identifiziren. Jedes Ministerium be darf des kategorischen Demonstrativs der Volksver tretung. Aber allerdings ist es von Wichtigkeit, in Oesterreich zumal, daß dabei der innere Zusammen hang zwischen dem ersteren und der letzteren auch äußerlich nicht verleugnet werde. Selbst der Schein

ernster und wirklicher Differenzen ist von einer Partei so lange zu vermeiden, als sie sich nicht die Kraft zutrauen darf, die mißliebig gewordene Regierung durch eine aus ihrer eigenen Mitte zu ersetzen. Recht eigentlich ist da die positive und realistische Politik die Grenze der negativen. Keine Kritik der Persönlichkeiten kann weiter gehen, als die eigene Sache verträgt; keine Opposition ist gerechtfertigt, die mit der Regierung zugleich das Prinzip hinweg fegt, auf dessen Basis sie sich gebildet

, dessen Billi guug die Partei ausgesprochen hat. Es ist fast überflüssig, hinzuzufügen, daß sich daS parlamentarische Leben CiSleithaniens noch keines wegs in diesem Stadium der Entwicklung befindet. Auch ist es keineswegs an unS, die mahnende Stimme in dieser Beziehung zn erheben —daS ciSleithanische Ministerium mag immerhin selbst für sich sorgen. Aber eine ganz objektiv ausgesprochene historische Re miniscenz wird man vielleicht statthaft finden. Es ist heute daS drittemal, daß sich die Partei am Ruder

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 12
Datum: 07.12.1909
Umfang: 12
Gottes dienste, wird in Olsng („Nahlchok') eine öffentliche Wählerversammlung abgehalten werden, in welcher die Abgeordneten des Bezirkes Dr. Aeinitian ScHoepfer und Anton Winkter über Kelchsrats- unä Lanätagsangelegenhetten sprechen werden. Zu zahlreichem Besuche wird hiermit ein geladen. Die Wichten der Katholiken i« politischen Den. Die christlichsoziale Partei von Tirol hat im Jahre 1901 ihr Programm festgestellt und veröffentlicht, klar und bestimmt und einläßlich mit Rücksicht auf alle Fragen

, die derzeit in Osterreich aktuell sind. Eine politische Partei ist nach ihrem Programm zu beurteilen. Deshalb, aber auch aus anderen Gründen sollte das Parteiprogramm von Zeit zu Zeit in Er, innerung gebracht werden. Das Programm gibt der Partei Festigkeit und Bestand, es bildet das Einigungsmittel für die Mitglieder und es gibt für schwierige, neu auftauchende Fragen und Verhältnisse Aufklärung und weist den rechten Weg. Eine politische Partei darf sich nicht mit Augenblickserfolgen begnügen, sie darf

, über die politischen Rechte und Freiheiten, über das Verhältnis von Land und Reich, über das Wahlrecht, über staatliche Verwaltung und Vermittlungssprache, über den Kampf gegen Liberalismus und Sozialdemokratie, über das Verhältnis der politischen Parteien zu einander und zur Regierung usw. Eine politische Partei, die sich über solche Fragen nicht klar ist und nicht bestimmt äußert, kann nicht dauernde Erfolge erzielen und nicht im Volke festwurzeln. Von all diesen Fragen sei aber vorläufig eine besonders

herausgegriffen und in Erinne rung gebracht. Wie spricht sich die christlich- soziale Partei Tirols in ihrem Programm über die religiösen Fragen aus, über das Verhältnis von Kirche und Staat, über das Verhältnis von Religion und Politik? Läßt das Programm hierin etwas zu wünschen übrig? Kann sich ein Katholik, der es mit seinen Pflichten im politischen Leben ernst nimmt, damit zufrieden geben? Und müßte eine Partei, welche sich „katholisch-politisch' nennt, mehr fordern? Darauf wollen wir Antwort geben

. Die christlichsoziale Partei erkennt nach ihrem Programm: „auf kirchlichem und kirchlich-poli tischem Gebiete, inwieweit es sich bei letzterem um die kirchliche Sphäre handelt, die Kirche als maßgebende Autorität an, deren Entscheidung man unterworfen ist'. Sie „erkennt der kirchlichen Autorität das Recht zu, die Grenzen für das kirchliche Gebiet zu bestimmen'. Sie ist „für enge Fühlungnahme und freundschaftliches Einvernehmen zwischen beidenGe walten zur Förderung der beiderseitigen Aufgaben unter prinzipieller

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 13.09.1890
Umfang: 8
gutgemeinten kaiserlichen Wortes, sondern um die scham lose AnSnütznng desselben für die verwerflichsten Partei zwecke handelt. Die antiliberalen Parteien sind daher durchaus keine Gegner der Vereinigung, wie die Jaden- presse in bekannter Verlogenheit behauptet, sondern sie wollen nur nicht, daß diese so wichtige und sür die zu künftigen Schicksale der Reichshauptstadt entscheidende Angelegenheit die Ursache deS Ruines der Reichshaupt- stadt werde, was gewiß geschehen würde, wenn die judeu

- liberale Partei mit ihren Antragen durchgreifen würde. Nunmehr sieht aber die Judenpresse selbst schon die Thorheit ein, die sie begangen und sie findet Plötzlich, daß der Stadt Wien selbst nichts an der Bereinigung gelegen sein braucht. DaS kaiserliche Wort ist ihr so mit plötzlich ganz gleichgiltig geworden, nachdem sie das selbe nicht für ihre verwerflichen Parteizwecke ausnutzen kann. . Die Jrredeuta und der JudenliveraliSmuS. Von dem Petarden-Unwesen in Trieft hat das „Tir. Volksbl.' Meldung

gethan. Nun liegt die Frage nahe: Wie konnten sich solche schreckenerregende Zustände ent wickeln? Die Antwort ist folgende: In Trieft herrscht bekanntlich die judenliüerale Partei nnnmschränkt. Die Führer der sogenannten Progresso-(Fortschritts-)Partei sind Juden, die ans allen Theilen des Reiches zusam- mengelausen und kaum noch der italienischen Sprache ordentlich mächtig, sich als die ärgsten Italiener aus spielen. Sie wollen von Oesterreich nichts wissen, daS ihnen viel zu reaktionär

ist, sondern möchten das ge- sammte, von Italienern bewohnte österreichische Gebiet von unserer Monarchie loZreißen und zu Italien schlagen. Unser erlauchtes Kaiserhaus ist ihnen ein Gegenstand deS Hasses und sie schwärmen für die italienische Na tionalrepublik. Wie weit diese schändliche Clique in diesem verruchten Treiben geht, daS beweist am besten das einst von Oberdank geplante Attentat, das in letzter Stunde erst vereitelt wurde. Dabei bedrückt diese „Fort- schrittS'-Partei das arbeitende christlich^ Volk

in einer unerhörten Weise und speciell die slovenische Bevölkerung Triest's, die treu zu Kaiser und Reich steht, wird von ihr geradezu Merjocht. Wenn man sich nun die Frage vorlegt, wieso solche Zustände entstehen und zu solcher Ausdehnung gelangen konnten, so ist dies nur durch die schrankenlose Unterstützung zu erklären, welcher sich die irredentistische liberale Partei in Trieft, die Partei der Jtalianissimi-Jnden, bei der sich „deutsch' nennen den judenliberalen Partei und ihrer Presse erfreut

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 05.10.1904
Umfang: 8
2.) „Es wollte ihnen scheinen (manchen konser vativen Tirolern), daß nicht mehr der Geist Alt tirols die Partei beherrsche, sondern daß Regie rungsluft die Fahne der konservativen - Partei schwelle und Hosratswinke in der konservativen Partei maßgebend geworden sind. Als vollends die Tiroler Konservativen mit den erzliberalen und hussitisch gefärbten Jungtschechen sich enge ver banden zum Schaden des deutschen Volkes, als infolge der unbegreiflichen und trotz aller Warnungen eigensinnig fortgesetzten unglücklichen Politik

der Konservativen die Zos von Rom'-Bewegung entstand und üppig in die Halme schoß, da glaubten zahlreiche Männer, welche noch alttirolischen Geist im Herzen und alttirolisches Blut in ihren Adern fühlten, nicht länger mehr solchem Treiben zusehen zu können, — sie gründeten die christlich soziale Partei.' (W. Trotz des Verbotes des Fürstbischofs Simon.) (Seite 3.) „Dr. Lueger hat zum Papst Leo XIII. ge sagt: ,Die Konservativen tun, was die Minister wollen, wir Christlich-Soziale aber wollen, daß die Minister

das tun, was wir wollen/' (S. 7 und 10.) Dr. Kathrein ließ durch den Nuntius Taliani beim Hl. Vater darüber Erkundigungen einziehen und erhielt zur Antwort, daß daran kein wahres Wort sei. „Die Christlich-Sozialen treiben Volkspolitik, die Konservativen aber Regierungspolitik.' (Seite 10.) „Was haben die Konservativen dadurch erreicht? Di Pauli erreichte eine kurze Ministerherrlichkeit, aber die ganze konservative Partei hat nun auf lange Jahre hinaus die Verantworrung zu tragen für die Sünden

, mit dem wirtschaftlichen Liberalismus endgültig und voll ständig zy brechen^' (Seite 12.) Tiroler Konservativen nehmen den ozialen gegenüber die Juden in Schutz.' konservative Partei schaute schläfrig und zu, wie die Bürger der Tiroler Städte dem Liberalismus anheimfielen.' Christlich- (Seite 1A „Die lendenlahi massenhaft (Seite 15.) Diese ^drei Flugschriften wurden von den Christlich-Säzialen im Jahre 1901 allein hinaus gegeben, selbstverständlich ohne Unterschrift! Es werden darin in böswilligster Absicht der kon

servativen Partei Vorwürfe gemacht, wie sie bisher weder von Liberalen, noch Sozialdemokraten ge macht werdey konnten. (Fortsetzung folgt.) Inland. Der Statthalterwechsel in Trieft und in der Bukowina! Der Statthalter in Trieft, Graf Goöß, wurde unter gleichzeitiger Verleihung des Ordens der Eisernen Krone erster Klasse von seinem bisherigen Posten enthoben und zu seinem Nach folger der Landespräsident in der Bukowina, Kon rad Prinz zu Hohenlohe-Schillingsfürst, ernannt. An dessen Stelle tritt

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 12.02.1901
Umfang: 8
der christlichsoeialen Partei in Tirol, die Czndidatur Schrc-fftS u. s. w. u. s. w. haben Anlass gegeben zu Streit und Zwist; infolge von Stre t und Zwist werden unzählige Sünden der Erbitterung und Lieblosigkeit begangen, somit sind die Existenz der christlichsocialen Partei, die Caudidatur Schrafsts u. s. w. Fragen, welche das geistliche Wohl des Volkes, den allgemeinen Frieden, Moral und gute Sitte berühren; also kann der Bischof kraft feiner Amtsgewalt die Existenz der christlichsoeialen Partei in Tirol

, so würde gegen ihn ein diesbezügliches Einschreiten des Seelsorgers noch mehr geboten sein wie gegen den ersteren. Etwas ganz Aehnliches gilt beim Streite politischer Parteien. Das kann übrigens auch gar nicht anderS' sein. Wenn das nicht so wäre, dann hätten die Freunde des Alten, wenn dasselbe auch noch so veraltet wäre, ein ganz sicheres Mittel in der Hand, um für ewige Zeiten am Brett zu binden.. Die Freunde des Alten brauchten bloß, sobald- sich unter den Katholiken eine neue Partei be* merkbar macht, einen Mordsspectakel

zu schlagen.. Vielleicht gelingt es ihnen dabei, dass auch die Freunde des Neuen mitspectakeln. Damit wäre der Unfriede fertig, und die neue Partei müsste als „friedensstörend' von der kirchlichen Obrig keit verboten werden. Die göttlich gegebenen katholischen Grund sätze find unwandelbar, sie sind und bleiben zu allen Zeiten die nämlichen; politische Partei bildungen aber sind etwas Wandelbares und Veränderliches. Die katholischen Grundsätze können ihre eigene Unwandelbarkeit keiner politischem Partei

Jahrhunderte lang zum Heile der Kirche die besten Erfahrungen gemacht. Auch die politischen Controversen stiften ihren Nutzen. Sie bewahren die politischen Pürieren vor Erstarrung und Versumpfung, die politischen Fragen werden gründlicher und allseitiger er örtert, die eine Partei wird durch die andere

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 05.02.1901
Umfang: 8
„Brixener Chronik.' 5. Februar 1901. Seite 4. Nr. 16. - Dienstag, Die Parlamutsparteieu. Die christlichsorisle Partei Hat auf die Einladung der Deutschen Volks partei, Vertreter zur Berathung jener Schritte zu entsenden, welche zur Sicherstellung der deutschen Sprache als Staatssprache zu unter- »ehmen wären, in der zweiten Clubsitzung vom S0. Jänner solger.de Antwort beschlossen, worin 5er Deutschen Volkspartei ihre schwankende Haltung unzweideutig vorgehalten wird: „An den verehrlichen

Verband der Deutschen VMpmtei! Zuhanden des sehr geehrten Herrn Keichsrathsabgeordneten August Kaiser in Wien. Wir bestätigen, höflichst dankend, den Empfang »er geschätzten Zuschrift vom 30. Jänner. Der Segenstand, welcher in dieser geschätzten Zuschrift lLsondzrs hervorgehoben wird, gehört in die Kompetenz der deutschen Gemein- lürgschast, deren Mitglied auch Ihre geschätzte Partei ist. Die verehrliche deutsche VoWpartei «nd insbesondere Sie, hochgeehrter Herr Collega, «erde»» sich erinnern, dass

in der letzten Zu* iammenkunst der deutschen Gemeinbürgschaft «lle Mitglieder das feierliche Ver sprechen übernommen haben, an derselben «it aller Entschiedenheit festzuhalten und den Verband, der sich durch seine Thätigkeit für das teutsche Volk in Oesterreich große Verdienste er worben hat, nicht zu lockern. In Erfüllung Kieses auch von unserer Partei gegebenen Ver brechens haben wir sofort nach Constituienmg »nserer Bereinigung Herrn Dr. Alois Funks, «elcher stets den Vorsitz in der deutschen Gemein

das parla mentarische System aufrecht zu er halten und die Untergrabung des parlamen tarischen Ansehens zu bekämpfen sei. Der Druck der wirtschaftlichen Nothlage ist groß. Die Partei hält es daher für die wichtigste Aufgabe, sür»die Forderungen der Landwirt schaft, desGew er besund der Arbeiter einzutreten. Eine gedeihliche Lösung der wirtschaftlichen und socialen Frage herbeizuführen, ist am allerwichtigsten. Dazu bedarf es aber des Friedens und nicht des Streites. Deshalb wird sie bestrebt

sein, lärmende Streitigkeiten aus dem Hause ferne zu halten, zur Arbeitsbefähigung desselben beizutragen und dasselbe zu einer Stätte ruhiger und ernster Arbeit zu machen.' — Baron Di Pauk und Dr. Ebenhoch haben sich mit der Verschmelzung der Kath. Bolkspartei «nd des Centrums einverstanden erklärt. Zum Obmann des Centrumsclubs wurde gewählt Doctor Kathrein, zum ersten Obmannstellvertreter Abt Treuinfels, zum zweiten Obmannstellvertreter Doctor von Fuchs. Dr. Kathrein nahm ins Wahl an und legte der Partei

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 14
Datum: 21.02.1903
Umfang: 14
Sozial demokratie nahegehen, ihm schwere Kümmernisse bereiten und in pessimistische Stimmung ihn ver setzen. Doch nicht der unsäglich verderbliche nationale Hader, die Lahmlegung jeder parla mentarischen Tätigkeit, die anhaltend wirtschaftliche Depression, welche sich auch in Oesterreich fühl bar macht, sondern das Bordringen, die unheim liche Machtentfaltung der christlichsozialen Partei, welche allen Schwierigkeiten und Anfeindungen zum Trotz auch in Tirol sich zu Ansehen und Bedeutung

emporgerungen, ist es, die den Herrn Obergenossen mit Schmerz und banger Sorge für die Zukunft erfüllt. Welch kulturelle, nationale und wirtschaftliche Nachteils die Herrschaft der christlichsozialen Partei in sich begreift, welche Missetaten deren Gewissen belasten, darüber hat sich der stets redeschwangere Herr Holzhammer nicht ausgesprochen; es wäre gerade dies und speziell für Anhänger der christlichsozialen Partei selbst von eminentem Interesse gewesen. Wir hätten der Phrasen schon genug vernommen

; es wäre an der Zeit, mit positiven Taten ins Feld zu ziehen und mit Tatsachen herauszurücken, welche geeignet sind, die Anwürfe gegen die christlichsoziale Partei zu rechtfertigen oder den Verdächtigungen dieser Partei gegenüber wenigstens den Schein einer Berechtigung zu verleihen. Wenn die christlichsoziale Partei in Niederösterreich und dort, wo sie zur Herrschaft gelangt, durch Erstellung eigener Gaswerke, Verstadtlichung der erträgnisreichen Tramway :c. den Millionen abfluß an Volksvermögen

' der Christlichsozialen in Niederösiecreich und Wien, woselbst diese Partei zur völlig unumschränkten Herrschaft gelangt ist, zur Darstellung zu bringen, nachdem es den Herren Genossen und Vertretern der Judenschutztruppe beliebt, dies konskquenter- weise zu verabsäumen. Innsbruck, 19. Febr. Der „Scherer'-Mann und seine ihm wmdigen Gegner hatten einen Streit. — Auf einen ganz unvermittelten An griff der letzteren holte der Scherer-Mann zu einer Erwiderung aus, worauf Erklärung und Er widerung in höchst auferhaulicher

Fach schrift stellerisch tätig, ein hochachtbarer Charakter, streng religiösen Sinns und ein strammer Anhänger der christlichsozialen Partei, für welche dessen so unerwartetes,tiefbedauertes Ableben einen empfind samen Verlust bedeutet, k. I. ?. Unterinntal, 18. Februar. (Unglücks fälle.) Zwischen der Haltestelle Volders—Baum- kirchen und dem Jnn wurde heute in der Früh der Absamer Schmied tot aufgefunden. Er war tagszuvor über Land gefahren, um sich einen Dienstboten zu suchen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 05.03.1907
Umfang: 8
strcmme Parteidisziplin zu halten und ausnahmslos für die Kandidaten der christlichsozialen Partei einzutreten. Ter Parteitag fordert die Presse auf, im Sinne der heutigen Beschlüsse vorzugehen. In den noch übrigen drei Bezirken ist die Stimmung und der Wille eingehend zu erforschen und dann jener als Kandidat auszustellen, für den die überwiegende Mehrheil der Wählerschaft sich ausgesprochen hat.' .Der Parteitag ladet die Konservativen Tirols ein, der christlichsozialen Partei bei zutreten

und zu be obachten.' „Ter Parteitag erklärt : Die christlichsoziale Partei ist nicht ausschließlich Partei eines ein- zelnen Standes; sie ist nicht Bauernpartei, nicht Arbeiterpartei allein, sondern eine Partei deS ganzen Volkes, aller von ehrlicher, körper licher oder geistiger Arbeit lebenden Berufs stände ; sie betrachtet cS als eine ihrer wich tigsten Ausgaben, die Arbeit deS christlichen Volkes und dadurch den Staat selbst vvn der wucherischen Ausbeutung durch daS meist jüdische Großkapital zu befreien

. Die Partei verlangt darum von ihren Abgeordneten, daß sie in und außer dem ReichSrat für die berechtigten Interessen aller Berussständc eintreten und die im Rahmen dcS christlichsozialen Programme? lernt und wenn euch das im Zivil von Nutzen ist, so soll eS uns Vorgesetzte freuen, wenn unsere Arbeit nicht umsonst war. Und wenn ich manchen von euch auch hie und da strafen mußte, glaubct mir, so war das etwa nicht auö persönlicher Abneigung oder aus Haß ge schehen, im Gegenteil, zur Wahrung der Dis ziplin

Em.BoScarolli in Schönberg, Johann Kathrein, Bauernrat in WennS, Pitztal, die Bauernbündler von Axams, die Mitglieder der christlichsozialen Partei in Oderpersuß, Benedikt Rainer, Pfarrer in Lberpeifuß, Pfarrer Raaß in Vomp, Anton Äiechl jun., Schlossermeister in Schwaz, Alois Grießer in Grinzens, Bauernbündler Alois „So, meine Herren, jetzt psüat enk Gott!' und will jedem noch die Hand reichen. „SerouS, laß dir's gut geh'n! Schreib amal!' „EchmeißiSu aussi, den Zivilisten!' scherzt ein anderer. .Du, i tät

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Lienzer Zeitung
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Seite 2 von 24
Datum: 24.11.1900
Umfang: 24
Parteien geht klar hervor, daß es dieser Partei um Alles eher zu thun ist, als um das Wohl ihrer Wähler und daß sie kein Mittel scheuen, ihre Herrschaft zu erhalten, zu erweitern und da für den Bauern die „dicksten Erdäpfel' zu lassen. Die Wähler aber mögen schon diesmal am Tage der Wahl die richtige und wohlverdiente Antwort mit dem Stimmzettel geben! Wählet weder alt- noch neuclerical, wählet fortschrittlich! Politische Uebersicht. Oesterreich - Ungarn. Infolge Kompromisses zwischen dem liberalen

, daß die Regierung jetzt mit angeblich gehässigen Maßnahmen wider die T s ch e ch e n vorgehe, um sofort nach den Wahlen zurückzutreten und einem Ministerium Platz zu machen, das mit der Miene der Unschuld vor den Tschechen erscheinen könnte. Die Vertrauensmännerversaminlung der deutschfortschrittlichen Partei Böhmens in Prag war von über 800 Personen besucht. Abg. Per gelt hielt eine längere Rede, in der er die gesetzliche Feststellung der deutschen Sprache als Staats sprache und die nationale Scheidung

abmühten, heißt es zum Schlüsse: Der Bruderkampf habe nun den Beweis geliefert, wie zeitgemäß die Mahnungen Leos XIII. sind, daß man sich auch in der Politik von der weisen Führung der Bischöfe nicht lostrennen dürfe. Die Christlich-Socialen Nord tirols veröffentlichen ihren Wahlaufruf, in dem es heißt, daß die Partei in nationalen Fragen treu zur deutschen Gemeinbürgschaft stehen und die gesetzliche Sicherung der deutschen Sprache als Einheits- und Vermittlungssprache verlangen wird. Nach Rangersdorf

schwer werden. Laßt Euch von den Agita tionsplänen nicht hinters Licht führen ! Nur ein deutsch und freiheitlich gesinnter Standesgenosse kann Euch in Wien mit Erfolg vertreten. Nachrichten aus Tirol. Mahlmanner der fortschrittlich?« Partei. Eine ertrauensmänner-Verfammlung der fortschrittlichen Partei in Lienz hat als Wahlmänner - Candidaten für die V. Curie in Lienz folgende Herren aufgestellt: 1. Ortner Anton, Hafner. 2. Ortner Lorenz. Werk führer. Heizhaus. 3. Payelt Noman, Ober kellner

. 4. Roefch Johann, Ingenieur. 5. Rohracher Jof., Gasthofbesttzer. 6. Stefaner Jacob. Fleischhauer. 7. Wimmer Josef, Gärber. Das Agitations-Lokal der fortschritt lichen Partei befindet sich am Wahltage eben erdig links im Th. Hnber'fchen Gast- Hanse und alle Gesinnungsgenossen werden ein geladen, sich zahlreich dort einzufinden. Die Wähler werden dringend ersucht, die behördli- chen Stimmzettel (nur diese sind zulässig) schon vor dem Wahltage beim Stadtgemeinde-Amte zu beheben. Mahlerversammlung

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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 17.10.1903
Umfang: 12
am - 8. und 9. Oktober in Innsbruck. An dieser von der katholisch-konservativen Partei und der christlich sozialen Partei beschickten Konferenz nahmen auch Se. Eminenz der Kardinal Fürsterzbischof Katsch- thaler von Salzburg, der hochwürdigste Fürst bischof Simon Aichner von Brixen und im Auf trage des Fürstbischofes von Trient der hochwürdige Provikar Joses Hutter teil. Die beiden Parteien hatten zu dieser Konferenz je sechs Vertreter ent sendet, und zwar die christlich-soziale Partei die Herren Abgeordneten

Dr.Schorn, Dr. v. Gugg en de rg, Schraffl, Pfarrer Steck und die Redak teure Grinner und Thaler (Parteileitung); am zweiten Tage war in Stellvertretung des verhin derten Herrn Dr. v. Guggenberg Abgeordneter Dr. Aemilian Schöpfer erschienen; die katholisch, konservative Partei die Herren Abgeordneten Doktor Kathrein,. Dr. Wackernell, Dekan Glatz, Pfarrer Schrott, Hau eis und v. Pretz. Die Konferenz einigte sich unter Zustimmung der Landes bischöfe auf folgende Hauptpunkte: 1. Auf ein gemein sames

Programm, zu dessen Schlußredaktwn ein Komitee, bestehend aus den Herren Dr. Wacker- nell, Dekan Glatz, Dr. Schorn und Dr. Schöpfer, gewählt wurde. 2. Auf Grund des vereinbarten Programmes habe im Lande Tirol eine Partei zu bestehen, die den Namen „Vereinigte katholisch konservative und christlich-soziale Partei' zu tragen habe. 3. Sowohl die katholisch-konservativen, als auch die christlich-sozialen Reichsratsabgeordneten verbleiben bis zu den nächsten Reichsratswahlen in ihren bisherigen

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 24.11.1900
Umfang: 8
, 22. November. Aus der Curie wurde gewählt Peter Pedarnig, edarnigbauer in Schlaiten (christlichsocial). Windischmatrei, 20. November. Im Markt Mndischmatrei wurden gewählt: 5. Curie: Kanz Wolsegger, Spengler, „Schoepfer-Partei'. ^ Curie: Johann Wolsegger, Postmeister, und Herr Dr. Josef Remler, praktischer Arzt, sür Dr. Schoepser. Hopsgarten i. D., 21. November. Bei im gestrigen Wahlmännerwahlen wurden folgende Wahlmänner gewählt: für die 4. Curie: Hoch- Brden Joses Moser, Pfarrer, und Alois Feldner, Mner

Wahl- Manner gewählt. «n Obervinstgau. 19. November. Die ^vayluiännerwahlen im Gerichtsbezirke Glurns Und nun beendet; insoweit Schreiber dieses das Multat derselben heute übersehen kann, ist es M die christlichsociale Partei keineswegs ein ungünstiges. Wer die hiesigen Verhältnisse kennt, wird sich sehr zufrieden geben, wenn er constatieren kann, dass unter 18 Wahlmännern der sünften Curie a ch t stramme Antidipaulianer gewählt sind; mehrere Wahlmänner sind noch unentschieden. Ausgefallen

Reisch, den Notar Cathrein, den Bürgermeister Stitz und den Bacherwirt N. Stöckl wählen, fielen aber durch und schlugen sich zu den Soci. Das ist ganz bezeichnend für diese Partei, der zu gutem Theil die k. k. Beamten tt. angehören. Man erzählt, dass auch in der Landgemeinde Kitzbühel vier Soci ge wählt wurden. Es ist nicht zu verwundern, denn in Kitzbühel hat unser Kath.-Polit. Volks verein nie Gelegenheit gefunden, Versammlungen abzuhalten. Bezeichnend ist auch, dass der deutschnationale Reisch

m der Gemeindekanzlei die Wahlmännerwahl statt. Die „Fortschrittspartei' ließ es an rühriger Agitation nicht fehlen. Schon in der vorigen Woche giengen Vertreter dieser Partei von Haus zu Haus, um Stimmung zu machen. Möglicher weise wäre ihnen auch der Versuch gelungen, wenn nicht auch die „Reactionspartei' alles aufgeboten hätte, um die Gutgesinnten zu eifriger Betheiligung an der Wahl zu ermuntern. Nur dadurch ist es gekommen, dass die „Reaction' sowohl in der fünften, als auch in der vierten Curie glänzend

: Die christlichsociale Partei hält hier fleißig Versammlungen in allen Theilen des Landes, und erfreulicherweise mit großem Erfolge. Besonders der Candidat der fünften Curie, Herr Loser, hat bei der größeren Ausdehnung seines Wahlkreises die Aufgabe, sich an zahl reichen Orten vorzustellen und das Programm seiner Partei zu entwickeln. Seine Candidatur findet die lebhafteste Unterstützung. Eine Anzahl verschiedener Gemeinden hat bereits gewählt, und zwar alle ausnahmslos christllchsoeial. Interessant war der Ausfall

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 29.01.1901
Umfang: 8
^ nachdem wir uns Jahrhunderte lang mit allen Opfern er halten haben, jetzt dem Rachen eines antiöster reichischen NationalradicaliSmuL Preisgibt, ja dass wir gerade von solcher Seite auf die Schlachtbank hingeführt werden, welche sich mit ihrem Deutschthum schon so oft gebrüstet hat. Eine fanatische Partei also, die stets gegen Oester reich gewesen ist, welche sich rühmt, ihre Bäter mnter den Freischaren eines Garibaldi gehabt zu -haben, deren Anhänger selbst anerkennende Medaillen

aus dem italienischen Unabhängigkeits kriege stolz auf ihrer Brust tragen, eine Partei, welche jede Gelegenheit benützt, gegen das alt- ehrwürdige Habsburgerhaus zu demonstrieren — ich erinnere nur an die lange Reihe von Trauer tagen um „ihren' König Humbert, während man 'beim Tode der Kaiserin von Oesterreich gar nicht trauerte — der alles Oesterreichische als ^deutsch gilt: die Gendarmen, das Militär, die Politische Behörde, und es als solches hasst, ja am liebsten steinigen und vom Erdboden ver tilgen möchte

, welche alles unternimmt, um die deutschen Institutionen zu entfernen: eine solche Partei, meine lieben deutschen Landsleute, ist daran, ihre höchsten Ziele zu erreichen. Tapferes Tirolervolk, das'du immer deinen Kaiser, dein Vaterland, deinen Glauben hoch gehalten hast, habe Mitleid mit deinen Brüdern, welche jetzt auf die Schlachtbank geliefert werden follen, welche die Liebe — gleich dir — zu ihrem Vaterlande stets gepflegt haben, die unsere gemeinsame Fahne für Gott, Kaiser und Vater- land immer vem wälschen

zustande zu bringen. Nun machen aber diese, sich als bischöflich vorgebenden Herren die Scheidewand zwischen beiden Parteien gerade in- einemfort weiter und tiefer und geben dabei auch vor, dass sie auf diese Weise hoffen, ihrem Fürst bischöfe „in seinem kummervollen Lebensabende einigen Trost bieten' zu können. Ist das Geistesverwirrung oder was —? Gewiss hat die christlichsociale Partei besser den Intentionen des hochwürdigsten Fürstbischofes dadurch gedient, dass sie durch den Verzicht ihrerseits

auf das Städtemandat einen Wahl kampf in Brixen und das dortige schroffe Gegen- einandertreten der Parteien verhütete. Das war eine Friedensaetion, welche aber durch die letzten Ereignisse in Brixen gründlich vereitelt worden ist. Man will eben nicht den Frieden; man will die, Scheidung, man will sich gründlich trennen von der christlichsoeialen Partei und ihr den offenen Krieg erklären, weil man an der Wahl campagne noch nicht genug bekommen hat. Ob man da noch sagen kann, das gehe „mit Gott, für Kaiser

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 06.11.1902
Umfang: 8
fleißig beteiligte. Vielmals „Bergelt's Gott!' den hochwürdigen Missionären. Nordtirol, 4. November. Merkwürdig I In den letzten Jahren — seit Dr. Lneger als Bürgermeister von Wien anerkannt werden mußte — besonders aber seit den letzten LandtagSwahl- Siegen in Niederösterreich liest man auch in alt konservativen Blättern anerkennende Worte über die Tätigkeit der Christlichsozialen in Nieder österreich und — in Vorarlberg. Nur für Tirol, da paßt diese Partei und ihre Tätigkeit nun einmal absolut

nicht. Aber wenn man, um beim alten Tirolermaß zu bleiben, die Vierzig übe» „Brixener Chronik.' schritten hat, weiß man nur zu gut, welch harten und erbitterten Kampf — nicht zum mindesten auch gegen die eigene, erbgesessene Partei derKatholischkonseroativen — jene Männer durchkämpfen mutzten, um ihre jetzige, allgemein geachtete Stellung zn erringen: man hat auch noch nicht vergessen, welch bissige Worte, welch höhnische Bemerkungen, Verleumdungen und Ver dächtigungen gegen die Christlichsozialm in Wien und Vorarlberg

damals gerade in den „N. T. St.' zu lesen standen; man wird es auch nicht ver gessen. wie in den Jahren 1397 und 1398 die Tiroler und Vorarlbergs Reichsratsabgeordneten dieser Gesinnung — nicht zum mindesten wieder durch die maßlosen Angriffe, Verdächtigungen und Verdrehungen in den „N. T. St.' — ge zwungen wurden, in die christlichsoziale Partei einzutreten; die verschiedensten Herren aus dem Mester- und Laienstand wissen ferner ganz genau — nur der „alte Säbel' weiß nichts davon

— daß unser Fürstbischof Simon sich niemals dezisiv für eine bestimmte Partei ausgesprochen und auch deshalb zum „Sterziuger Tag' keinen eigenen „Vertreter' geschickt hat und daß vor ihm „beide Parteien ganz gleich seien'; wir alle wissen, daß der heilige Vater die christlichsoziale Partei nicht bloß in Wien und Vorarlberg, sondern auch in Tirol anerkannt, ihre Huldigungen gnädig auf genommen und ihre Tätigkeit gesegnet hat — erst der „alte Säbel' hat es fertig gebracht, in die klaren Worte des Papstes

und des Bischofs die Klausel punkto „Disziplin' hineinzupraktizieren — und doch ertönt der alte Schlachtruf wieder: „Nieder mit den Christlichsozialen in Tirol!' Wir antworten laut und kräftig: „Hoch die christlichsoziale Partei, hoch unser verehrter Führer Dr. Lueger!' Aaltern, 4. November. (Sterbefall.) Sonntag. 2. November, starb im Fcanziskaner- kloster ?. Hieronymus Aemilianus Aichholzer. Geboren 1859 zu Langkampfen bei Kufstein, trat er 1876 in den Orden des hl. Franziskus. 1882 zum Priester geweiht

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 17.10.1903
Umfang: 8
Jahrg. XVI. Samstag, „Brixener Chronik.' 17. Oktober 1903. Nr. 12S. Seite S. In Ostasien wird der Himmel wieder heiter. Es sollen Verhandlungen zwischen Ruß land und Japan geführt werden, die den Krieg in die Ferne rücken. Aber die Tiroler Friedenskonferenzen wurde folgende Mitteilung ausgegeben: Die von den hochwürdigsten Landesbischöfen einberufene Friedenskonferenz tagte am 8. und H. Oktober in Innsbruck. An dieser von der katholisch-konservativen Partei und der christlich- sozialen Partei

beschickten Konferenz nahmen auch Se. Eminenz der Kardinal Fürsterzbischof Katsch- thaler von Salzburg, der hochwürdigste Fürst bischof Simon Aichner von Brixen und im Auf trag des Fürstbischofs von Trient der hochwürdige Provikar Josef Hutter teil. Die beiden Parteien hatten zu dieser Konferenz je sechs Vertreter entsendet und zwar die christlichsoziale Partei die Herren Abgeordneten Dr. Schorn, Doktor v. Guggenberg, Schrasfl, Pfarrer Steck und die Redakteure Griuner und Thaler (Parteileitung

); am zweiten Tag war in Stellvertretung des ver hinderten Herrn Dr. v. Guggenberg Abgeordneter Dr. Aemilian Schoepfer erschienen; die katholisch- konservative Partei die Herren Abgeordneten Dr. Kathrein, Dr. Wackernell, Dekan Glatz, Pfarrer Schrott, Haueis und v. Pretz. Die Konferenz einigte sich unter Zustimmung der Landesbischöfe auf folgende Hauptpunkte: 1. Auf ein gemeinsames Programm, Zu dessen Schlußredaktion ein Komitee, be stehend aus den Herren Dr. Wackernell, Dekan Glatz, Dr. Schorn

und Dr. Schoepfer, gewählt wurde. 2. Auf Grund des vereinbarten Programms habe im Land Tirol eine Partei zu bestehen, die den Namen: „Vereinigte katholisch konservative und christlichsoziale Partei' zu tragen habe. 3. Sowohl die katholisch-konservativen als auch die christlichsozialen Reichsratsabgeord neten verbleiben bis zu den nächsten Reichsratswahlen (über alles weitere muß selbst redend erst die Entscheidung der Wähler abge wartet werden. Anmerkung der Schriftleitung) in ihren bisherigen Klubverbänden

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 12.12.1899
Umfang: 8
und deren Erfolge. Herr Prangner führte der Versammlung die Schwierigkeit vor Angen, mit der diese Partei in Wien und Nieder österreich bei ihrem Entstehen zu kämpfen, aber auch ihre großen Erfolge, die sie errungen hatte. Er stellte insbesondere die Verdienste dieser Partei in wirtschaftlicher und religiöser Beziehung in den Vordergrund. Herr Prangner erwähnte dabei das ehrende Zeugnis, das vor einigen Jahren ihm gegenüber der 1. Kirchenfürst Oester reichs, Cardinal Gruscha, über das Wirken

dieser Partei ausgesprochen habe. Der Cardinal Habs den Ausspruch gethan: „Fetzt ist mir mein Amt durch das Wirken zweier Männer viel leichter geworden. Dr. Lueger macht mir nämlich meine Wiener christlich, ?. Abel katholisch.' Redner kam dann in ausführlicher Weise auf die Tiroler Verhältnisse zu sprechen, die sich in vielfacher Beziehung infolge einer gewissenLethargie und Gleichgültigkeit verschlechtert haben. In meisterhafter Weise bewies dann Herr Prangner, dessen Ausführungen tosenden Beifall

erzielten, wie nothwendig und berechtigt auch in Tirol eine christlichsociale Partei sei. Herr Redacteur Rau er besprach sodann verschiedene Bauernfragen, wie den Termin handel, die Militärlasten, insbesondere aber die Härten des Viehseuchengesetzes. Der Redner er wähnte u. a. auch die günstige sociale Lage, in der sich viele Thaurer Salzbergwerksarbeiter befinden. Auf seine Ausführungen entspann sich eine sehr lebhafte Debatte über die Vieh- seuchenangelegenheit; die Härten der diesbezüglichen Gesetze

wurde einstimmig der Antrag des Altvorstehers Stangl angenommen, dem allverehrten Fürstbischöfe Dr. Simon Aichner ein Huldigungstel'egramm zu senden. Große Freude erregten die herzlichen Worte des Herrn Ortspfarrers A u ß e r l e ch n e r, der mit mehreren Priestern an dieser Versammlung theilnahm, sich als ein Gesinnungsgenosse unserer Partei vorstellte und deren Thätigkeit volles Lob spendete. Am Schlüsse seiner Rede gab er der Hoffnung Ausdruck, dass es in Tirol mit der Zeit zur Verschmelzung

der altconservativen und christlichsocialen Partei kommen werde. — In sehr schwungvollen Worten setzte sodann Herr Vereinspräsident Dr. Giamara den Zweck des christlichsocialen Vereines in Tirol auseinander und schloss dann die Versammlung naH 2^/zMMger Dauer mit einem begeistert -aufgenommenen Hoch auf Se. Heiligkeit Papst Leo XIII., Se. Majestät Kaiser Franz Josef I. And den hochverehrten Führer der Christlich- locmlen Oesterreichs. Dr. Karl Lueger. Nach der Versammlung gwg ein Theil der Besucher

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Volksblatt
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Seite 5 von 16
Datum: 26.04.1902
Umfang: 16
unbequem sein, denn die Männer ihrer Partei werden immer verdrängt, die Socialdemokraten gewinnen an Boden und allem Anscheine nach wird nächsten Monat sogar ein Führer der Anarchisten gewählt werden und seinen Einzug ins Parlament halten. Anlass zur Erörterung dieser Frage über das „Aon sxpeäit' gab die Antwort des Erzbifchofs von Capua, Car dinal^ Capecelatro, der von einem Redacteur des katholisch-liberalen Blattes „Aiornale ä'Italia' dar über befragt wurde. Der Cardinal antwortete, das hänge ganz

'. Nun, wie können denn Sie, geehrter Herr, über die conservativen Blätter reden, da sie kein einziges halten? Sie kennen dieselben höchstens aus Ihrer „Chronik' und „Reichspost' und „Tiroler Post' und dem „Tiroler', und diese Quellen sind aber doch zu trübe! Also reden Sie doch nicht von dem, was Sie nicht kennen; und wenn Sie schon reden müssen, so wollen Sie auch nicht verschmähen, die Blätter zu lesen, die Sie angreifen! — Noch etwas: Wie können Sie zum Frieden mahnen, solange Sie selbst jener Partei anhängen, die den ganzen

Unfrieden ins Land gebracht hat? Sie werden in Gottes Namen doch denn wissen, wer den Streit ange fangen hat? Etwa die Conservativen? Nein, die Christlich-Socialen, weil diese eine neue Partei ge gründet haben, welche sogleich anfieng, die bisherige katholische Landespartei zu bekämpfen, die besten Abgeordneten zu verleumden und zu verdrängen und neben der Kirche eine Kapelle zu bauen. Wenn es euch um die gute Sache zu thun war, warum habt ihr nicht die alte Partei unterstützt, warum habt ihr sie mehr

und gegen das Fortbestehen der christlich-socialen Partei in Tirol ist, und zwar hauptsächlich deswegen, weil er voraussah, dass es mit zwei Parteien im gleichen Lager nicht gehen kann. Der nämlichen Überzeugung ist auch der Fürst bischof von Trient. Warum folgt ihr ihnen also nicht, wenn ihr so aufrichtig den Frieden wollt? Gehorchet nur ihr den Bischöfen, dann ist der Frieden da, den wir alle wünschen! Aus diesem Grunde will ja auch der Fürstbischof den Eintritt in den „Katholisch-politischen Volksverein

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