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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 28.03.1903
Umfang: 12
Samstag, 28. März 1903 .Der Tiroler' Seite 3 Wie anders stramm tritt dagegen unter der Führung Dr. LuegerS unsere Partei auf. Alle Parteien beneiden uns um einen so tüchtigen Führer, wie wir ihn in Dr. Lueger besitzen. Daß aber unsere Partei in Wien, der Reichshaupt- und Residenzstadt, m Niederösterreich, dem Stammlande 5er Monarchie, ihren Stammfitz hat, bevorzugt sie besonders, eine große, starke, einheitliche, christlich-deutsche Partei Oesterreichs zu bilden. Bei der heutigen Zentrums

partei könnte dies auch nie der Fall sein. In ihr fitzen Elemente, die dem tschechischen Feudaladel sehr nahestehen (z. B. Baron Morsey, der Schwiegersohn des tschechischen Fürsten Lobkowitz), die hemmend wirken in nationaler und demokratischer Beziehung und welche daher ein wahrhast volksfreundliches Vorgehen dieser Partei unmöglich machen. Aeichsratsabgeordneter Schrott. ,Nich »S für ungH— ich kann nicht anders.' (Schlußworte a«S einem Briefe deS RelchSratsabg'ordaeten SHrott. in dem dieser sewem

langjährigen Freunde anzeigt, er müsse ihn im Interesse der konservativen Partei beim Ordinariat und beim Provinziale anzeigen.) Der Herr ReichSratSabgeordnete Christian Schrott gibt folgende öffentliche Erklärung ab, die wir zur Orientierung unserer Leser im Wortlaute wieder geben. Die öffentliche Erklärung lautet: Oeffentliche Erklärung deS Abgeordneten Pfarrer Schrott. Auf viele Anfragen, warum ich mich gegen die heftigen Angriffe der christlichsozialen, liberalen und radikalen Blätter nicht öffentlich

FreuÄ» zum größten Aergernis des katholischen Volkes und zum großen Gaudium aller Feinde der katholischen Sache öffentlich auftreten würde. Ich hoffe mit dieser Art der Verteidigung der katholischen Cache und meiner Partei den besten Dienst zu erweisen. Christian Schrott, Pfarrer und Reichsratsabgeordneter. Der Herr ReichSratSabgeordnete Schrott wird uns wohl gestatten und auch das Recht einräumen müssen, daß wir seiner öffentliche» Erklärung näher treten. . Vor allem konstatieren

hat, seinen „geistlichen Mit bruder' und langjährigen Frmnd gegen diesen An- wurf der konservativen Presse in Schutz zu nehmen. Wie nun aus der oben wörtlich wiedergegebenen Erklärung zu ersehen ist, will sich Schrott aus der für ihn und feine Partei — in deren Namen er sprach -— peinlich gewordenen Situation durch die Flucht aus der Oeffentlichkeit entziehen. Mit Nichten Herr ReichSratSabgeordneter, Sie haben der Oeffent lichkeit die Gründe bekannt zu geben, wärmn Sie dem?. L. mit der Denunziation beim Ordinariate

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 22.01.1902
Umfang: 12
die Conservativen? — Die Nothwendigkeit, das» die Tiroler Christlichsocialen sich an die Wiener an- geschlosien haben, beweist die „Chronik' also: ,,E» geht nicht an, aus Wien einen »probten Schild, (d.h. den christlichsoeialen Namen. D.R.d. „Burggr.') zu entlehnen und darunter sep aratistische P olitik zu treiben Die christlichsociale Partei muss (?) in Oesterreich Reich-partei werden, dabei sind einheitliche Organisation und gemeinsame oberste Führung vonnöthen.' Nun wird die Politik

einer Partei durch ihr Programm gekennzeichnet und bestimmt. Wenn c» also nicht angeht, das» die Tiroler Christlichsocialen unter dem christlichsoeialen Wiener Schilde separatistische, also eigene Politik treiben, so solgt nothwendig, das» für sie nicht da« katholische Programm, wie e» der Jnn»- brucker Parteitag ausstellte, Geltung hat, sondern eben jene» der Wiener Partei, unter dessen Hut bekanntlich neben dem Katholiken auch der Prote stant, der Altkathollk, der Rrssenantisemit. der ge mäßigte

Deutschnationale u. s. w. Platz findet, sich wohl fühlt. Sehr köstlich sind folgende Behaup- tungen der „Chronik': „Die Schlacken beweisen viel Edelmetall. (Dieser Satz könnte selbst die Wolfgescllschast noch trösten d. R.) . . . . Die un geklärten Elemente der Partei bewcisen, das» die Wiener Christlichsoeialen eine christliche Apostolat»- partei darstellen. Wo immer für da« Christenthum Eroberungen gemacht werden, finden sich ursprünglich ungeklärte Elemente. Da» beweisen classisch die ersten

und Socialistev für die christlichsociale Partei, für die christlichen Grundsätze wieder zu gewinnen, wie e» die Wiener in Wien gethan haben, sondern sie wühlen und agi tieren unter dem noch gut katholischen Theile der Bevölkerung Tirol«, um in der so entstandenen Verwirrung Leute der katholisch.conservativen Partei abzujrgen und für die christlichsoeialen Parteibc- strebungen zu gewinnen. Ihr Kamps ist in erster Linie gegen die katholisch-conservative Partei ge- richtet und dabei ist ihnen die Hilfe

solcher Elemente allerding« erwünscht, die mitthun, solange und inwieweit e« gegen die katholisch conservative Partei geht, sich aber gleich zurückziehen würden, wenn der Kampf gegen die Liberalen oder Na tionalen geführt würde. Man braucht nur an Wahlvorgänge der letzten zwei Jahre zu denken. Wo fühlt da» hin? Da hat z. B. der Gründer der Rokitan-ky'sehen Bauernbünde im Burggrafen- amte, der „Stachele Louit' letzte» Jahr Herrn Dr. Schöpfer in Obermai» demonstrativ Beifall geklatscht

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 15.08.1894
Umfang: 12
. So jubeln ihre Gegner in allen Tonarten. Wir behaupten, daß viele „Politiker' tlnserer Partei aus Leibeskräften arbeiten, um diese unsere gegnerische Partei in ihrem Siech- thum auszuhalten, sie zu stärken und ihr Gesundung zu bringen. Ueber die Abbröckelung der libera len Partei schreibt die „Agramer Ztg.' folgender maßen: „Offiziell herrscht in Oesterreich die „Koalition'. In dieser Koalition ist die deutsch liberale Partei, parlamentarisch genommen, die stärkste, sie hat mehr als hundert Stimmen

im Abgeordnetenhause. In der Bevölkerung selbst ist ihre Stellung eine solche, daß sie seit 1879 nicht ein einziges neuer Mandat mehr zu ge winnen imstande war, sondern ununterbrochen selbst die sichersten Mandate verliert. Sie ist die zeotralistische StaatSpartei pur sresllsnos und von den 14 Abgeordnetensitzen der Haupt stadt hat sie nur noch die Hälfte inne! Sie ist die deutsche Partei, wenigsten- nennt sie sich so, aber sie verliert gerade in den rein deutschen Provinzen immer mehr und mehr an Boden. Kärnten

wurde als die getreueste der getreuen Provinzen angesehen, jetzt gilt eS fast als sicher, daß sie die beiden dort erledigten Mandate ver liert. Da- derzeit erledigte Bruck-Leobener Mandat ist das letzte BolkSmandat in der grünen Steiermark, da» die Liberalen besitzen, und sie werden er wahrscheinlich verlieren. Auch Czer- nowitz gehörte unbestritten zu ihrem „Besitzstände', auch dort find sie bedroht. Sollte nun die li berale Partei, der die Nationalen und Antise miten ein Mandat

nach dem andern abjagen, die vier Sitze, von denen ich sprach, verlieren, so bliebe sie noch immer die stärkste Partei im Parlamente, aber ihre Schwäche im Lande und Volke wäre wieder einmal eklatant vor aller Welt bewiesen. Und rS ist eine alte Erfahrung, daß keine Partei auf die Dauer sich auf einer rein künstlichen Basis erhalten kann. Große Staatsmänner haben eS versucht, Parteien und Systeme zu halten, die keinen Boden in der Bevölkerung hatten, niemand entwickelte darin größeres Geschick als Guizot; der Erfolg

bleibt aus, weil das Unnatürliche nicht für die Dauer sich behaupten kann. Man hat sich oft gewundert, daß die deutschliberale Partei, trotz ihrer nume rischen Stärke im Parlament, so wenig Einfluß ,n der Regierung und Verwaltung besitzt. Hier haben sie die Lö sung des Räthsels. Die maß- wissen ganz gut, daß diese beiden Minister zwar nicht parlamentarisch, aber politisch vollkommen in der Luft schweben, daß nur eine Minderheit der Bevölkerung hinter ihnen steht, daß sie Ge nerale

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 16
Datum: 03.08.1895
Umfang: 16
des tiefe'mschneidende Fragen zu behandeln haben. Wir nennen vor Allem die ita lienische Frage, dann die Frage der öffentlichen Bücher, die Grundstenerregn- lirung u. f. w. Das Urtheil in solchen Fragen reist nicht über Nacht. Es braucht hiezu Erfahrung auf diesen schwierigen Gebieten, Rechts- und Gesetzeskenntnis, Vertrautheit nicht nur mit den Verhält-, nifsen eines Ortes, sondern des. Landes ' und — angestrengte Arbeit. Insbesondere braucht die konservative Partei im Land tage

gesetzeskundige Arbeitskräfte; jeder Ausfall einer gesetzeskundigen konservativen Arbeitskraft ist für die gute Sache ein Verlust, der schwer zu ersetzen und nichts zu verantworten ist — umsomehr, da die i konservative Partei mit Arbeitskräften ohnehin immer karg bestellt ist und Alter und Tod von den alten Triariern in jeder Periode etwas Hinwegnehmen. Soll die Partei die Rolle der Majorität in Wirk lichkeit spielen, so muß sie über Kräfte und besonders über juridische Kräfte ver fügen, denen

nach ist. Wir wünschen dem allzeit ruhmreichen Lande Tirol glückliche Wahlen, Wahlen, wie sie hervorgehen aus der ruhigen Ueber- legung, aus der wahren Liebe zum Vater lande, aus der Einmüthigkeit aller Guten und aus dem rechtzeitigen Einvernehmen mit den Führern der Partei und insbe sondere aus dem Einvernehmen mit jenem Manne, auf den wir Alle gleiches Ver trauen setzen, mit dem Landeshauptmanne Grafen Brandis. Es ist gefährlich, in solch' allgemeinen und das ganze Land berührenden Angelegenheiten, zu deren

im Abgeordnetenhause und außerhalb desselben. Wenn eS auch zweifellos ist, daß die liberale Partei im Volke ihre Sym pathien und ihren Anhang so ziemlich verloren hat und nach Neuwahlen erheblich geschädigt in's Parlament zurückkehren wird, so darf man nicht außeracht lassen, daß die Liberalen gegen wärtig noch ihrer Zahl nach eine sehr gewichtige Partei im Hause sind, welche man vor den Wahlen nicht vermindern kann. Ein Zusammen- , schluß verschiedener Parteien wird auch in Zu kunft bis zu den Neuwahlen

wieder nothwendig sein und auch die liberale Partei oder doch ein Theil derselben wird nicht ausgeschlossen werden können. 1 Daß die Konservativen an einer solchen Arbeit im Rahmen der Mehrheit sich betheiligen, sofern es ohne Verleugnung der Grundsätze ge schehen kann, halt Redner im Interesse des An sehens der Partei und im Jniercsse der Be völkerung für nothwendig. Sich selbst ohnezwingcn- den Grund von der Majorität ausschließen, hieße, sich ausschließen auch von allen administrativen Vortheilen

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 4
Datum: 21.05.1920
Umfang: 4
LagrSausgabs: mouaüich Lire 2 L 0 2.80 &— Der Burggräfler Wöchentlich 2 malig« AnSgaVe: Monatlich Lire L 25 Mit Zustellung monatlich . . » 12S Mit Vst » U0 Hedaüioa n» Verwaltung: Meran, Berglauben 62 :: Telephonruf: Verwaltung Nr. 47, Redaktion Nr. 156 :: Schlutz de» Fuferaten-Annatzma vorwittagDIAHk 38.3abrg. Nr. 9$ Kalitischr Sundschau. Versammlungen der Tiroler Volk-Partei. Montag, 24.Mat, vorm. 10 Uhr St. Leonhard t. P. beim Stroblwirt. Montag, 24. Mat, nachm. 3 Uhr St. Marttu i. P. beim

Oberwtrt. Redner: Parteisekretär Dr. Luchuer und Dr, R. Pobttzer. Freiheitliche Versammlung in Meran. Gestern fand Im alten Kurhaussaal eine Versammlung der „Dkutschfreiheltllcheu Volkspartet' statt, die von ungefähr 150 Seutea beflißt war, darunter vielleicht enge Dutzend Sozialdemokraten. Der Beginn der Versammlung wurde um 3 l t Stunden verspätet. Dr. v. Zalltuger sprach über die politischen und nationalen Ziele der Partei. Diese trenne eine Weltanschauung nach rechts uud links. Mit der Tiroler

. Redner sprach für das Frauruwahlrrcht. Die Zukunft des Laubes gehöre den Deutschfreiheitlichen. Nach tbm sprach Realschulprofessor Per toll über die sozialen Ziele der Partei. Diese müsse im großen und ganzen gegen jene Sozialisierung sein, wie sie die Kommu nisten wollea. Diese verwandle die Menschheit tu eine Kaserne und werde über kurz und laug dann zu einem neuen schärIsten Absolutismus führen. Die Partei 'sei gegen daS bloße Throretistereu, sie stehe auf dem Standpunkt praktischer Erwägungen

. Das Kapital könne nicht abgeschafst werden, sondern sek zum Wohle des Ganzen besser heranzuzteheu. Die Partei wolle demokratisch sein, gegen die Herrschaft ein zeluer Klassen. Eine Art Rätesystem sei zu befürworten. Die Schulreform müsse derart gemacht werden, daß so wohl religiös.wie politisch auf die Jugenderziehung einge wirkt werde. Dr. Markart entwickelte ein wirtschaftliches Pro gramm der Deutschfreihektltcheo. Vor allem sei am Privat eigentum fcstzuhalteu; die Sozialisierung könne uur au großen

geblieben. Nur mit deren Hilfe können wir uus wirtschaftlich kn Zukunft erhalten, daher sei daS erste Augenmerk der Partei auf deren Aus nützung gerichtet. Für die Festbesoldeteu sei durch eine moderne GehaltS- regulteruvg, insbesondere durch daS System der Additional« zufchläge fürzusorgeu. Das heutige Steuersystem mit srtueu vielen Struer- arteu sei eine lästige AuSschuüffelet deS Volkes, es solle eine einheitliche, alles ergreifende Persoualeinkommeustruer durchgeführt werden. Besonders ertragreich

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 16.06.1900
Umfang: 8
nicht finden, wie da« christlichsociale Blatt in Bozen, da« nicht einmal von einem Tiroler redigiert wird, fich den Namen „Der Tiroler' geben kann. Ist ja doch der Tiroler vom Hause au« katholisch und nicht verschwommen christlich. E« sind nur zwei Dinge möglich, ein dritte« ist au»geschloffcn. Entweder haben die Christlich« socialen in Tirol die gute Sache im Auge: dann sollen sie hierzulande nicht eigene Partei machen, sondern sich der geschichtlichen, katholischen Or ganisation anschließen und im Verein

mit der selben für die gute Sache wirken. Sie könne» die« thun. so scharf sie wollen, nur Einheit mus« sein. Thun sie da» nicht, sondern machen sie vielmehr al« eigene Partei der bestehenden katholischen Partei Schwierigkeiten und zerstören die Einheit, dann sind wir genöthigt, dafürzu halten, das« sie nicht so fast die gute Sache, al« vielmehr sich selbst suchen. Sie würden sonst nicht da« einheimische Bessere zerstören wollen, um etwa« Minderwertigerem auf die Beine zu helfen. Also wir Tiroler bleiben

- periode. Die gewesene Majorität war nicht ein zufälliges, durch einzelne Persönlichkeiten herbei geführtes Gebilde, sie war vielmehr eine aus der parlamentarischen Lage selbst geschaffene Vereinigung verschiedener Parteien. Einig in wirtschaftlichen und politischen Grund sätzen, wurde innerhalb der Majorität alles vermieden, was eine andere Partei hätte ver letzen können. Alle Parteien der ehemaligen Rechten waren zu weitgehenden Opfern für den Staat bereit, sie setzten selbst ihre Popularität aufs

so bald wiedererstehen.' Ebenhsch bespricht im ,.L. B.' die Stellung seiner Partei für die Zukunft. Da» Ziel jeder Politik ist die Erlangung der Macht. Diese wird repräsentiert durch die Majorität. Wer für sein Volk etwa« erreichen will, strebt in die Majorität zu kommen. Jede Regierung sucht für ihre Lebensfragen eine Majorität. A» die Stelle der zertrümmerten werde eine andere treten. Welche Gruppen sie bilden, ist klar. Seine Partei wird bei voller Aufrechthaltung der principiellen Grundsätze

trachten, sich der zu bildenden Majorität anzugliedern. Das sei be sonder« für Oberösterreich nothwendig Einflus« im Staate haben jene Parteien, welche volle» Berständni« für die Staat-nothwendigkeiten be sitzen. Al« reale Politiker müsse man sich dort- hin stellen, von wo für da» Land am meisten zu erwart:» ist. Würde seine Partei auf die Majoritätsbildung verzichten, würde eine Majori tät ohne und gegen seine Partei erflehen, wa» nicht» verlockende« biete. Er meint, das» seine Partei

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 02.02.1904
Umfang: 12
, aber es ist nicht bekannt, daß er das Hütteldorfer Brauhaus gebaut hat. (Stürmischer Beifall.) Dieses Brauhaus ist ein sehr dunkler Punkt der Tätigkeit des Herrn Stadtrates Zatzka. Mit diesem Herrn wird noch ordentlich gesprochen werden. Es hat überhaupt den Anschein, als wenn gewisse Christlichsoziale der Meinung wären, der alten liberal-kapitalistischen Partei anzugehören. (Rufe: So ist es!) Es ist geradezu ein Skandal, wenn man sieht, wie manche Unternehmer, die nicht unsere Freunde sind, von Leuten

, die sich der Partei aufgedrängt haben und nichts weniger als Antisemiten sind, poussiert werden. (Beifall.) — In der vorgestrigen Sitzung hat sich dann noch ein Herr hervorgetan. Das war der Herr Dr. K l o tz b e r g, der Erfinder des Hausknechtparagraphen, wie er mir selbst einmal gestanden hat. Auch er ist gegen mich aufgetreten. Wer ist nun Dr. Klotzberg? Ich habe es ihm schon ins Gesicht gesagt: Wenn man dem Dr. Prix einen gewissen Körperteil mit einem giftigen Präparate bestrichen hätte, so wäre

Wahlen werden wir die Herren genau fragen, ob sie Antisemiten sind • oder nicht. Wenn uns der Betreffende sagen wird, er ist ein Christlich sozialer, so werden wir ihm erwidern: Das genügt nicht; denn unter diesem Deckmantel sind die größten Gaukler in die Partei gekommen. Er muß muß sich klipp und klar als Antisemit bekennen — sonst Kampf bis auf's Messer! (Stürmischer Beifall.)' So sagte der Redner nach dem „Deutschen Volksblatt.' „Redner sprach ferner den Wunsch aus, daß auch die Geistlichkeit

.' (Stürmischer Beifall.) Redner richtete sodann einen Apell an die Versammlung» immer und allzeit des Antisemitismus eingedenk zu sein, niemals bei Juden zu kaufen, überhaupt die selben gesellschaftlich vollständig zu boykottieren. Herr Rosenkranz als nächster Redner wies ebenfalls darauf hin, daß der Antisemitismus in der christlichsozialeu Partei immer mehr verflache. Mit welcher Freude habe man beispielsweise damals zur Partei gehalten, als man noch den Mut ge funden habe, gegen einen Max Anton Löw aufzu

treten! Welche Freude habe es in der antisemiti schen Arbeiterschaft hervorgerufen, als am Partei tage im Jahre 1899 in das Parteiprogramm der Punkt, „es sei der Einfluß des Judentums auf allen Gebieten einzuschränken', Aufnahme gefunden habe! Heute spricht man nicht nur nicht mehr von solchen „Dingen,, — nein, heute gibt man in den christlichsozialeu Arbeitervereinen sogar die Parole aus, es dürfe kein Mitglied dem fififi-Bunde der Antisemite beitreten. Das seien Verhältnisse

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 07.05.1902
Umfang: 14
und den deutschen Parteien dar ent sprechende Entgegenkommen bethätigt wird. Die Italiener wollen für ihren Lauderthell die Autono mir. Hcme sind sie aber mit dem, wa» ihnen im letzten Jahre geboren wurde, und das sie auch an genommen, nicht mehr zufrieden. Sie wollen «ehr und davon werden sie nicht abgehen. Gelingt in dieser Richtung die Verständigung nicht, so wird die Obftruction einsetzen. — Das war die Meinung aller Abgeordneten des italienische» Laudes- theiles ohne Unterschied der Partei. Hieoon wurde

Abgeordnete Centrumsmitgliedern gegenüber ihr Bedauern ausgesprochen. Der Abg.Dr. Tuliing-rhatdarauffolgcndeBerichtigungvorgebracht: Hohes Haus! Der Herr Abgeordnete Schraffl hat es für gut befunden, in seiner heutigen Rede 'as Verhalten unserer Partei so darzustellen, als wäre unserem Club mit der.seinerzeitigen Ein bringung des Antrages auf Aufhebung der ärarischen Mauthen oder mit' der Einbringung der Jnter- veöüt.'on über die Nichtsanctionierung des schon vor dem Hiersein des Herrn Abgeordneten

, muss mich aber dagegen verwahren, dass einerseits die Partei als solche mit allem, was in den Zeitungen unserer Richtung steht, indentificiert werde, oder dass anderseits seine Darstellungen, Auslegungen, Folgerungen oder Verdächtigungen, weil heute nicht einzeln widerlegt, als stillschweigend zugegeben und berechtigt hingestellt werden. Für unser Verhalten sind wir nicht ihm und seiner Partei, sondern unserm Gewissen und unsern Wählern verantwortlich. dU „2tUni««*i in« «hrist- IU%«n hat Dr. Stieger am 29. April

im Prater eine flammende Rede gehalten. Der Vorsteherstellvertreter der Fleischhauergenossen schaft, Jedek, hatte in der „Fleischhauer-Ztg.' er klärt, eine neue Partei gründen zu wollen, wcil der Vertreter der Fleischhauer, Gemeinderath Hütter, nicht in den Stadtrath kam. Lueger erklärte Herrn Jedek gegenüber u. a.: Jetzt fordere ich Herrn Jedek, welcher der Inspirator des Blattes ist, aus, offen zu erklären, ob er den Artikel inspiriert hat und ob er eine neue Partei gründen will. Offene Antwort

will ich. Ich schütze jeden und habe auch den Flrischhauerstand geschützt, wenn ich auch nicht jede Dummheit mitmache. . . . aber ich ver lange auch, und zwar mit vollem Rechte, dass nicht ein einzelner sich herausnimmt, einen ganzen Stand gegen die Partei zu hetzen. Das darf unter keiner Bedingung geduldet werden. Ich pflege immer reinen Tisch zu halten und habe mir vor genommen, die erste Gelegenheit zu benützen, «in Herrn Jedek den Standpunkt klar zu machen. Schon gelegentlich der Wahlen in die niederöster

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 16
Datum: 25.01.1902
Umfang: 16
meiner Zuschrift in Nr. 6 einen Leitartikel. Diesmal unterscheidet sie zwischen Wien und Tirol. Die Schlacken hasten den Wiener, nicht den Tiroler Christlichsocialen an. Mich nimmt es Wunder, warum dann die Wiener und nicht die Tiroler in der Partei die Führer sind, wenn li tztere den Kern bilden. Zwischen Wien und Tirol haben wir auch immer unterschieden. Für Wien, wo eist so „aus dem Groben gearbeitet' werden mus», mögen da» allgemein christliche Programm und die Wiener Taktik gut sein; was die Wiener erst

nicht in ihr Programm ausge nommen haben. Ein formulierter Parteiprogramm haben die Wiener überhaupt nie veröffentlicht. Aber die führenden Parteiblätter, die von der Partei empfohlen sind, und Abgeordnete der Partei pre digen ganz offen den Raffenantisemitismu», ohne Widerspruch der Partei. Der Raffenantisemitismu» mus« also mit dem Programm sehr wohl vereinbarstes sein. Die Gleichberechtigung der Confessionen lieg! ausgesprochen in jener nie widerrufenen Erklärung Dr. Lueger», als er bei Erläuterung

de» christlich socialen Programme» auf die Lo» von Rom-Bewegung zu sprechen kam und meinte, der Herrgott werde einst entscheiden, wer recht hat. Die Tiroler Christ lichsocialen wollen der katholisch-conseroatiorn Partei nie den Vorwurf einer schlechten Partei gemacht haben. Abgesehen von den Beschimpfungen unserer Partei im „Deutschen Bolksbl.' au» Tirol, diene zu wissen: wer die ojficielleu christlichsocialen Flug schriften „Schrasfl oder Dipauli?' „Christlichsocial und Altconservatio' u. s. w. gelesen

und geglaubt hat, muss unsere Partei für schlecht halten, weiter» haben die Christlichsocialen unserer Partei, wie sie aus dem Sterzinger Tage vertreten war, der „Sünde gegen den hl. Geist' beschuldigt; kann man über Menschen ein schlimmere» Urtheil fällen? Betreff» Agitation sei bemerkt, das« der Kampf der Christlichsocialen gegen un» älter ist al» der Brunecker Bauernverein. Die „Chronik' glaubt, für die Christlichsoc'alen gebe er ohne Thätigkeit „kein wahres Leben, sondern nur Siechlhum und Tod

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 12
Datum: 28.11.1900
Umfang: 12
. Es ist begreiflich, dass die ärgste Wuth des Kampfes sich gegen jene Partei im Lande richtet, welche die Trägerin des alttirolischen Volksgeistes ist, gegen die katholisch-conservative und ihre her vorragenden Mitglieder. Diese Partei vertritt dieselben Grundsätze, die unsere Bätcr gehabt, auf denen sich die ruhmreiche Geschichte des Landes aufgebaut, für die der „Mann von Tirol' Andreas Hofer auf den Wällen von Mantua sein Blut vergossen hat: „Für Gott, Kaiser und Vaterland'. Sie nennt sich katho lisch

, weil es vor allem ihr erster Grundsatz ist, treue Kinder der katholischen Kirche zu sein. Conservativ (erhaltend) heisst sie, weitste die geschichtliche Entwicklung des Landes berück sichtigt und nur für solche Neuerungen eintritt, welche sich mit dieser Entwicklung vertragen, gleichwie der verständige Baumeister den Dom nach obenhin nur so fortsetzt, wie der Stil und Organismus des Unterbaues es verlangen. Die katholisch-conservative Partei ist eigentlich keine bloße Partei, sie ist das katholische Tirol

selbst, wie es seit Jahrhunderten leibt und lebt. Jeder echte Tiroler ist von Hans aus katholisch-conservativ. Eines der hervorragendsten und gcfürchtestcn Mitglieder der katholisch-conservativcn Partei ist Josef Baron Di Pauli. In seiner Ju gend schon hat er als päpstlicher Zuave für den hl. Vater gekämpft und seit etwa 20 Jahren arbeitet er im katholisch-conservativem Sinne und mit großem Erfolge für die gute Sache und für das Wohl seiner Wähler. Ist es deshalb ein Wunder, dass der Kamps gerade

nnd Meran nicht materiell einer ungeheuren- Schädigung ausge setzt sein, so ist es nothwendig, dass die Partei leidenschaft vergessen und nach dem ausge sprochenen Wunsche des Abgeordneten Trogmann ihm Baron Di Pauli an die Seite gegeben werde. Geschieht dies nicht, so fällt die ganze schwere Verantwortung auf die betreffenden Wähler 'zurück. Dies mögen nicht nur die bäuerlichen Wähler der beiden Bezirke, sondern auch die fortschrittlichen der beiden Städte Bozen und Meran sich wohl zu Gemüthe

aufmerksam, dass er dabei mit seiner Partei in Widerspruch gerathen könne, und das würde ich auf keinen Fall zugeben können. Herr Hraby antwortete, dass er das nicht fürchte, und so acceptierte ich sein Anerbieten, weil ich damals wie heute nicht einsehe, warum ich cs hätte ab lehnen sollen, vorausgesetzt, dass Herr Hraby wirklich der gute Katholik und auf gleicher politischer Grundlage fußender Mann sei, als der er mir sich vorstellte. Zudem bemerkte Herr Hraby schon bei seinem Eintritt, dass

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 10
Datum: 19.03.1897
Umfang: 10
strenger: Auffassung trat Herr Lu n entgegen und betonte, daß derjenige, welcher zur Wahl des konservativen Kandidaken beiträgt, kein guter Deutscher (?) sei. Durch das Gespenst des Kleri- kaliSmus wurde die Sache wieder in's richtige Geleise gebracht und die Interpellationen wurden nun etwas harmloser: BeamtengehaltSreguli- rung, Stcuerresorm u. dgl. Herr Dr. Christo- mannos brachte wieder Abwechslung in die Sache. Er forderte die anwesenden Vertreter der klerikalen Partei auf, die Gründe

im Jahre 1895 betreffe, möge man bedenken, daß die leitenden Kreise in Innsbruck und Meran ihn nicht fallen ließen. Uebrigens seien oft auch schon verdiente Männer der liberalen Partei nicht wiedergewählt worden. Redner wandte sich sodann an Herrn Welponer und frug, wieso es komme, daß er seinen nationalen Standpunkt so scharf hervorhebe, während es doch bekannt sei. daß er in seiner Fabrik ausschließlich nur Italiener beschäftige und so zur Verivälschung des deuischen Südlirols beitrage. Diese Frage

auf uns gemacht, so müssen wir gestehen: Die Rolle, welche Welponer gestern gespielt, empfiehlt ihn nicht als Vertreter im Reichsrathe — er ist der schweren Aufgabe nicht gewachsen. Wetters: Unter den Deutschen Oesterreichs gibt eS nur zwei staatserhaltende Parteien, nämlich die Konservativen und die Christlichsozialen. Die Deutschnationalen können es nicht sein wegen ihrer einseitigen Haltung in der Nationalitätenfrage und die Liberalen nicht wegen ihres offenen Bündniffes mir der Partei des Umsturzes

-e des „LandeswahlkomileS der deutsch- liberalen Partei in Tirol' enthaltene Paffus, welcher das allgemeine, direkte Wahlrecht ver langt, nur eine sür den Wählerfang berechnete Phrase ist, beweist die Thatsache, daß der liberale Kandidat Dr. Kofler bei den Wähler- versammlungen sich „dermalen' gegen das all gemeine Wahlrecht ausgesprochen hat. — Wei- terS verdient auch der im besagten Wahlaufrufe stehende Satz bezüglich der Juden noch eine kleine Erörterung. Es wird da verkündet, die Libe ralen TirolS werden niemals

zugeben, daß der Jude nur deshalb, weil er Jude ist, verfolgt werde, sondern Jeder sei geächtet und bestraft, wer das geschäftliche Leben durch Unreellität in Produktion und Handel schändet — gleichviel ob Jude oder Christ. Vorausgesetzt, daß es den Liberalen mit dieser Ansicht Ernst ist, haben sie sich ja hiedurch auf den Standpunkt des Anti semitismus gestellt. Denn die Juden werden nicht wegen ihrer Konfession, sondern wegen ihrer Unreellität in Produktion und Handel be kämpft. Und eine Partei

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 12
Datum: 26.10.1904
Umfang: 12
, welche die Anhänger und Parteigänger der katholisch-konser vativen Partei mit großer Leidenschaft lichkeit bekämpfen, diese Annäherung sehr erschwert. Der Klub beschließt, den Obmann mit der Aufgabe zu betrauen, Mittel und Wege zu suchen, um die Erreichung dieser, allen erstrebens werten Zieles möglich zu machen.' Ueber den sonstigen Verlauf der Sitzung gehen der „Salzburger Chronik' folgende Einzelheiten von unterrichteter Seite zu: Die Sitzung war zahlreich besucht.'Das Präst- dium und die Parteiführer

, zu dieser in mehrfacher Hinsicht wichtigen Frage Stellung zu nehmen. Dr. Kathrein gab hierauf die in den konservativen und christlichsozialen Blätter« publizierten Anschauungen über die verschiedenen Bor schläge in dieser Frage resümierend bekannt. An diese Mitteilung knüpfte sich eine dreistündige Debatte. Alle Redner schilderten zunächst die in den Partei kreisen der einzelnen Kronländer vorherrschende Stimmung über die kontroverse» Frage«. Aus den Stimmungsberichten ging übereinstimmend hervor

, daß auf konservativer Seite die auftichtige Ge neigtheit zu einer friedlichen Auseinandersetzung mit den Christlichsozialen besteht und auch zu einer eventuellen parlamentarischen Kooperation beider Parteien. Eine Fusionierung zu einem gemeinschaftlichen Klub, oder die Verschmehung bei der Richtungen in eine gemeinschaftliche Partei wurde als verfrüht und mit Rücksicht auf die politische Lage als nicht opportun bezeichnet. Hingegen wurde allgemein die Ansicht ausgesprochen; daß die Einsetzung einer gemeinsame

Verlaufe der Konferenz beschwerten sich einige . Redner, besonders tirolische Abgeordnet^ über- die leidenschaftliche Agitation der Christlich- sozialen- gegen die konservative Partei und über die .mitunter gehässigen Angriffe-gegen einzelne Persön lichkeiten der konservativen Partei., Die Beschwerde^ Tirol derart gespannte Verhältnisse geschaffen und eine so unhaltbare Situation' gezeitigt, daß man das ärgste befürchten müsse. Es koste viele Mühe, die Anhängerschaft der konservativen Partei in Ruhe

.'Das heißt «an' die Sache umkehren. Die ^Brixner Chronik!' tagt den Klub bedauern, ^daß die Sprache«einzelner«Orgartr und Persönlichkeiten,« welche Anhäägev Und Ge, n e r der- konservative» Partei« mit großer--Leidenschaft bekämpfen'; die-Annäherung der« Heiden««Parteien sehr erschwert. Das unterstellte Wörtche« ^Gegner' entstellt- den« Sinn-- ganz -und-steht nicht «im «Wort laut« der Klubentschließung. (Bergl. oben. Der Satz lautet: „Der-Klub erklärtjedöch mittiefem Bedauern, daß, die Sprache einzelner

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 19.03.1902
Umfang: 12
Au« fälle gegen die Kirche und gegen eine politische aus dem Boden der Kirche stehende Partei enthalte'. — Nun es blamiert sich halt j-der, so gut er kann, besonders wenn er auf die „voraussetz ungslose Forschung' schwört und den nächstbesten Waschzettel unbesehen zum Abdruck bringt. Sonst «üsste man doch wissen, das» Pros. Wahrmund Laie und Lehrer nicht an der theologischen sondern der juridischenFacullätist, die niemals weder im „aus schließlichen' noch überhaupt irgendwie jemals im Besitze

zu wollen, und er hat die politische Partei in Tirol ausdrücklich genannt die er bekämpfte, nämlich die „katholisch-couservative Partei in Tirol', die eb n eine politische ist Wer eine bestimmte politische Partei durch eine eigene Rede in der heftigsten Weise bekämpft und ihr zu diesem Behufe alle möglichen und un möglichen Grundsätze andichtet, treibt doch Partei- politik und missbraucht, wenn so eine R-de im Hörsaale einer Universität gehalten wird, den Lehr stuhl zu politischen Zwecken. Da helfen alle gegen «heiligen

Behauptungen der „Mrr. Ztg.' und des ,,Tiroler Tagbl.' nicht». Sonst, wenn z. B. an irgend einer Kanzel irgend ein uochristlicher Grund satz verworfen wird, dem zufällig auch der LibcraliS mu» huldigt, da sind die liberalen Blätter gleich da mit dem „Missbrauch der Kanzel zu politischen Zwecken'. Wenn aber ein Professor vor Studenten eine politische Partei angreift, so soll das kein Mistbrauch, sondern freie, voraussetzungslosr For> schung sein. Den Gipfel der Unverfrorenheit leistet die „Mer. Ztg

.' damit, das« sie die katholische Kirche — „schwarze Internationale' tituliert, und diese — mit der rothen Internationale, mit der Socialdemokratie vergleicht. — Interessant ist weiter» dass die gesammte Abfallspresse „Ostd. Rundsch. u. s. w., dann die antisemitucken und die juden liberalen Blätter einig sind i:>: Lobe auf Pros Wahrmund und in ihm einen Stern erster Grös e am Gelehrten-Himmel erblicken, einzig nur, we l er die katholisch-conseitzative Partei in Tirol und die katholische Kirche angegrifien hat. Früher

den Erzbischof Dr. Kohn von P. Hoensbrocch als Mitarbeiter sich einstellt. Olmütz, weil sein Großvater »och Jude war. Und Die spanisch* erhielt Professor Wahrmund wild zu den Sternen erhoben, eine überraschende Wendung, indem Sagasta mit obwohl er ei« getaufter Jude ist, eben weil er die per Neubildung des Cabinets betraut wurde. Partei angegriffen ¥t jl a \ D«* «vi-s m Liüdafvi-n. Während in.ii) auf den semitischen Srammbaum gern ver- man ; n England besürchrete, dass die Buren gcssui. Der vM Pros. Wahrmund

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 14
Datum: 27.01.1894
Umfang: 14
durch die Station beglaubigtes Telegramm der Partei dieses nicht ermöglichen können, über ihre Waare, ohneweiters auch nach einem, über die itrsprüngliche Station hinauSgelegenen Ort ver fügen zu können, dann wird man wohl mit vollem Rechte sagen können, daß der auS den Aemtern hinauSgewiesene Bureaukratismus in dem so eminent praktischen Gebiete des kommer ziellen Verkehres der Eisenbahnen einen Unter schlupf sucht und gefunden hat. WaS die Bahnen mit den neuen Verfügungen eigentlich bezwecken wollten, wissen

, an vielen Orten fehlt sogar ein Post amt; will die Mittelsperson den Auftrag ihres Sinne eines Gesetzes gebührendes Recht sollte Dr. Viktor von Fuchs, hielt am 21. ds. M. in also gar nicht einer Reklamation unterworfen der Versammlung deS katholisch-politischen Volks sein; wie kommt die Partei überhaupt dazu, einen nicht zu Recht bestehenden Betrag, mit Zinsen- vereineS zu Salzburg eine längere Rede. worin er über die Koalition u. A. sich folgendermaßen aussprach: „Wären die Konservativen

nicht in Verlust auf unbestimmte Zeit °u-Mg-n wie ^Z^ion kommt sie dazu. sich der Mühe und Schreiberei; hkte das geführt? Daß dieselben erst recht nichts einer Reklamation, der Spesen für das Porto rc.' h^ci, ausrichten können, daß sie einen ihrigen zu unterziehen? Der Beamte weiß ja, daß die ~ Bahn ihres FrachtenansprucheS verlustig ist, warum wird also die Partei nicht im kurzen Antrag konfessioneller, katholischer Ten denz nicht einmal zur ersten Lesung bringen würden. Wie man im Privatleben oft lange Wege

befähigt, den Betrag der Fracht vor Zeu» ■ auf Erfüllung eines noch so berechtigten Wunsches gen einfach zu quittiren, da auf diese Weife jeder : warten müsse, so noch mehr im öffentlichen Mißbrauch von Seite der Beamten und Unbe- ^kden, weil viel größere Schwierigkeiten zu über- fugtir aii-geschloffin d-m «b-.bi<- Mr- ; K,‘ 1 ' b “ A“ h? i“ “f d-m --sich»!» m mad>en, ^,dn-- w-r«! d-ii daß die ausgewiesene Fracht zum Theile oder Der g e s en> j„ welchem dieselbe eingebracht wurde, ganz der Partei

sein, die Reklamation zu Gunsten der Partei ex märe dannRelchSrat^auflösung erfolgt, auS der offo etaiutriten? TH-°r-,Ifch muß sie j- ’ >.“» d-c R-ch-uiig STaaffe;« Ji« SiSnatai mit einer Einbuße von 40—50 Mandaten hervor- 5 « gezahlte Frachten der Partei restituiren. ^hen mußten. Er hoffte auf diese Weise de» Praktisch aber liegt die Sache in unserem Falle lästigen und störenden Einflusses los zu werden; so. Nur der Empfänger kann die in unserem allein da täuschte er sich. es waren alle Par- Beispiele verfallene

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 4
Datum: 20.05.1920
Umfang: 4
ausdrücklich, daß die Volkspartet bestimmt ist. allen Stände« politische Unterkunft zu bieten und daß die einzelnen Stände sich tu Ihrem Rahmen zu BerusSver- trrtungen zusammenschließeu sollen. Den Gedanken einer einseitigen Klassenpolltik weist er mit Entschiedenheit zurück. Der Parteitag fordert die Partei leitung auf. den Einfluß der Partei in den politische» und wirtschaftlichen Körperschaften mit jenem Nachdruck zu ver breiten, der der ihrer Verantwortung bewußten Mehrheits partei Südtkrols gebührt

. Der Parteitag wünscht, daß mit möglichster Beschleunigung an Stelle der bloß koop- ttertru provisorischen Landes- und BezkrkSpartetleituugeu, von den Vertrauensmännern der Partei difinillve Leitungen ge wählt werden. Der Parteitag hebt mit besonderem Nachdruck hervor, daß er die Herrschaft des chrtstlich-demokrattschen Geistes in der Partei zu den Voraussetzungen gedeihlicher Arbeit rechnet. Das Volk soll tu allen Dingen selbst ent scheiden. Der Parteitag dankt der wackeren Parteipresse für Ihre bewährte

Haltung und spricht die Ueberzeuguug aus, daß jedes Parteimitglied es sich zur Ehrensache machen wird, die Presse, die das beste Mittel politischer Schulung darstrllt, nach besten Kräften zu fördern. Die Stellungnahme z« andere« Parteien. Im Bewußtsein, die überwiegende Mehrheit der Bevöl kerung Südttrols zu vertreten, verlangt der Parteitag, daß die Partei in erster Lknt- für die Interessen des Laubes etuzutreteu habe. Er billigt das taktische Zusammengehen mit anderen Parteien, um gemeinsame

für die Lebenstntercssen unseres Volkes und Landes wichtige Ziele avzustrrben. Daher begrüßt der Parteitag die Bildung des Deutschen Verbandes und erklärt, daß diese Körperschaft bisher zum Vorteil des Landes gearbeitet hat. Er wünscht, daß diese Zusammenarbeit weiter dauere. Selbstverständlich hält die Partei in jeder Lage au ihrru kulturellen und sozialen Grundsätzen fest. * * * Ebenso einstimmig wurden folgende von der Bezirks Parteileitungen Brkxen eingebrachtea Anträge angenommen Die Parteileitung

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 27.10.1900
Umfang: 8
Der Burggräfler Hauptschuld an unseren Wirren trägt, noch immer nichts gelernt hat. Keinen einzigen gescheidten Gedanken findet man in demselben, nichts als hohles Phraiengeklingel. Köstlich ist das Deutsch des Wahlaufrufes einer Partei, die zahlreiche Professoren, Doctoren und Schristgelehrte in ihren Reihen hat. „Es werde sich zejgen, ob Oesterreich in seine Bruchthcile zerschlagen werden soll', heißt es, und doch kann man von Bruch theilen erst sprechen, wenn ein Ganzes schon zerschlagen

', um das es sich handelt, ist jedenfalls die liberale Herrschaft! Der ganze Wahlaufruf, sagt das „L. V.' treffend, könnte füglich als Grabinschrift der alten liberalen Partei von ehedem gelten, und das „Heil unserem Volke' wäre dann der letzte Stoßseufzer, der sich der sterbenden Partei noch für „ünsere Lait' entrungen. in« tfemp«emif*f*«*se im Z\* «efe* Erstzgrrrn-Besitz sprach sich am 22. d. M. der ehemalige Handelsminister Doctor Baernreither in einer Versammlung der liberalen Großgrundbesitzer dahin

au», das» bei der Verschiedenheit der Verhältnisse in den einzelnen Kronländern den Wahlcomilö» derselben die Wah rung der Intel effen der Partei überlassen bleiben müffe. Den Compromisrcandidaten bleibe aber völlig freie Hand -für ihr Verhalten im Reich»- rathe vorbehalten und zwar in jeder Hinsicht und unbeschränkt. Ueber die Nothwendigkeit oder Zweck mäßigkeit de» Compromiffe» spreche er sich nicht au». Da« Compromis» hätte aber keine Rück wirkung auf die Haltung der Partei; dieselbe halte an der Gemeinbürgschaft fest

und lasse keine Entfremdung in dieselbe hineintragen. — Da» Organ der Partei, die „Montag-presse', bemerkt über die verschiedenen Erörterungen: Dieselben dürften umsomehr verfrüht' erscheinen, al» der erfolgte Abschluss de» Compromiffe» von zu ständiger Seite Bestellten und die Voraussetzungen und Grundlagen für die Anbahnung von Compro- misSverhandlungen zwischen dem verfassungstreuen Großgrundbesitze, insofern solche Verhandlungen obschweben, in weiteren Kreisen noch unbekannt sind. Daher verweisen

- besitz unvermeidlich war, kein Compro mis» anit den politischen Anschauungen einer anderen Partei bedeute. — Daran zweifelt gewis» niemand. — Dr. v. Grabmayr richtet ein Schreiben an die „N. Fr. Pr.', worin er seine : Stellung zu den „Clericalen' charakterisiert. Er beruft sich auf seine Broschüre „Da» Recht der Clericalen', worin er seinem Freisinn ein Denk mal gesetzt, glaubt aber, man könne sich -doch mit un» ^„auf gewissen Gebieten und unter ge- ^Miffen HAck«Hetz>ÄW^peMägeü?5 «MÄne be scheidene

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 04.07.1900
Umfang: 12
katholisch? wird es weiter heißen. Wenn ich also sagen will, eine Person, eine Gesellschaft habe den wahren Glauben, so ist sicher nicht besser, christlich statt katholisch zu sagen auch nach dem Katechismus und der Ueberzeugung unserer Bischöfe. Für den Sprach gebrauch ' der päpstlichen Rundschreiben gilt das Gleiche, wie von Katechismus; „die große Blöße' sollen sich beide „christlichen' Redactionen selber einstecken. D>e christlich-sociale Partei und ihr christliches Programm sind dock, auch concrete

und nicht bloß abstracte Begriffe. Der Name christlich und katholisch soll das Programm einer Partei andeuten. Wie fasst nun die christlich-sociale Partei das Wort christlich in ihrem Programme? Das „Deutsche Volksblatt', das größte und verbrei- tetste christlichsociale Blatt in Niederösterreich betont in Nr. 4101 ausdrücklich, dass die Bezeichnung „christlich' nur den Gegensatz zu „jüdisch' kenn zeichne und stets Katholiken wie Protestanten umfasste; das Blatt will „in Zukunft scharfe Wache halten, dass

jene Elemente nicht zu Ein fluss gelangen, die eine Vcrwässerung der anti semitischen Bewegung und eine Ablenkung der selben auf das confefsionclle Gebiet anstreben.' Dasist doch deutlich. Thatsächlich wurden auf das „christliche' Wiener Programm hin Katholiken wie Protestanten gewählt. Es ist der Abgeord nete Schneider darunter, der im niederöster reichischen Landtage die Päpste in der rohesten Weise beschimpfen durste ohne Einspruch der Partei leitung. Wir fragen nun: Haben die Christlich socialen

Christlichsocialen in Tirol baben aus Kleinigkeitskrämerei lind persönlichen Sonder- interessen neben die Kirche Kapellen gebaut, die Einheit zerrissen, ihre Waffen gegen die Freunde gekehrt. Die alttirolische Partei hatte sich nicht mehr blos gegen den Feind, sondern auch vor „Freunden' zu wehren. Die christlich sociale Phrase von der „altersschwachen Partei', von den „Schlafhauben' ist nur ein Palliativ- mittel gegen das eigene Gewissen. Im Viel reden, im VielversprechenistdieneuePartei der alten entschieden

über, ob auch in der er sprießlichen Arbeit, wäre erst zu beweisen. Das Verdienst, dass heute im Lande überall Ver wirrung herrscht und die Leute bald nimmer wissen, wo rechts und wo links ist, gebärt der neuen Partei und ihren „Vätern'. Was soll man dazu sagen, wenn von Wien aus der „Schles. Ztg.' geschrieben wird^ die Christlichsocialen werden sich nach ihrem Liege in Wien in die Provinz wenden und dort natur gemäß in Concurrenz treten — nicht mit den Liberalen oder den Nationalen, sondern — mit der katholischen Volkspartei

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 12
Datum: 25.03.1902
Umfang: 12
auf drei Gründen: „Erstens weil es überhaupt nicht angeht, einer schon drei Jahre bestehenden Anstalt plötzlich die Mittel zu ihrer Existenz zu-: entziehen, zweitens, weil die einfache.Aufhebung einer schon bestehenden Anstalt eine offene Provokation der; Czechen gewesen wäre, deren Consiqürozen Nicht /zweifelhaft sein konnten, und drittens, weil es nicht Aufgabe einer conser- vativeu Partei sein kann, einer/ Nationalität ein Bildungsmittrl zu entziehen, im Gegentheile es ihr Bestreben

nicht undeutlich als eine Utopie. Merken denn die Herren nicht, dass sie an sich selbst eine. ver nichtende Kritik üben. Eine Partei, die haupt sächlich eine nationale sein will und deren nationale Hauptforderung unerreichbar ist, betrügt entweder sich selbst oder die Wühler, sie ist eine Abenteurer- Partei; denn, sagt Mommsen, die Einsicht chr das Mögliche und Unmögliche ist es, die heu Helden vom Abenteurer scheidet. Wenn diese Partei eine unerfüllbare Forderung auf ihre Fahne schrieb

für diese „Phantastereien' mit allem Eifer eingetreten sind! Die katholisch-conservative Partei hat sich. von diesen alldeutschen Wahngebiide'n niemals blenden lassen. Gerade die Tiroler Christlichsocialen glaubten die Wiener Mode mitmachen zu müssen, habeni die Forderung nach gesetzlicher Festlegung der deutschen Sprache als Staatssprache als das Um und^Äns politischer Weisheit, ja als „ethische Pflicht' Ein gestellt und dieselbe sogar in ihr Programm-auf genommen. Mit der „deutschen Staatssprache' hat man -in Tirol

gesucht, die Wähler sür chie christlich sociale Partei und ihre Wahlwerber zu gewinnen, und hat die katholisch-conseröätive Partei geradezu des Verrathes am deutschen.Volke geziehen, weil sie diese Dummheit en n icht mitmachte.. Wir haben damals aus Artikel XIX der StmH- grundgesetze hingewiesen, welche ..eine bestimmte

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Der Burggräfler
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Seite 9 von 18
Datum: 01.08.1903
Umfang: 18
durch Beiziehung prononziert liberaler und sozialistischer Persönlichkeiten eine so parteiische Färbung gegeben, daß die katholische Partei es ihrer Ehre schuldig war, zurückzutreten. In der Tat stellt die ganze Ausflugspolitik nur ' einen Versuch dar, in den geschlossen katholischen Tälern für die liberalen Ideen Boden zu erobern. Lirol — (Snaland. Einem großen Teile des reisenden Publikums ist es unbekannt, daß es durch die am 1. Mai l. I. durch geführte Verlegung der Südbahn-Schnellzüge

. Ein deutsehrndrrnle« SScdnfieu« «ruf dem Sterrbevett«. Wie die „Kärntner Zeitung' meldet, hat der ehemalige Redakteur des Villacher Abfallblattes „Kärntner Neueste Nachr.', Prettenhofer, der bekanntlich an den Folgen eines Selbstmordversuches starb, vor seinem Tode selbst nach dem Priester gernfen und nach abgelegter Beichte die Sterbsakramente mit großer Andacht empfangen. Prettenhofer hat auch einen Blie hinterlassen, in welchem gegen die Deutsche Volks- partei schwere Anklagen erhoben werden. Es heißt

da unter anderem: „Daß die „Neuen Nachrichten' versagten, ist nicht meine Schuld, sondern die Schuld der Partei. Von Kiagenfnrt und der dortigen Parteileitung bekämpft, die Alldeutschen als Gegner und die klerikale Konkurrenz, ohne jede Agitation für das Blatt, konnte es nicht gehen. Vor meimm Tode will ich die Partei nicht schmähen, aber sie verdient keine Existenz. Ich habe für die Partei Strafen verbüßt, niemand kümmerte sich um mich, - um die Familie, als ich im Arreste war, niemand von der Partei, hat sich überhaupt

erwiderte diese Rufe mit stürmischen Hochrufen. 29. Juli. Ernste Meinungsverschieden heiten sind unter den italienischen Sozialisten aus- gebrochen. Sie haben sich in die Lager der In- transigenten und Reformisten geteilt. Die römischen Sozialisten, die überwiegend Jntransigenten sind, haben den Führer der Reformpartei Turati aus der Partei ausgeschlossen. £«lttuicf, 30. Juli. (Norwegen.) Zu Beginn dieser Woche kam es zu Ausschreitungen gegen den Polizeimeister Selieath wegen angeblich rücksichts loser

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 24.06.1893
Umfang: 10
, sondern auch Oesterreichs, vor allem das Verkehrsinteresse des Landes Tirol, in welchem alle maßgebenden Fak toren ohne Unterschied der Nationalität und der Partei einmüthig hiesür einstehen werden. Hiefür bürgt auch der Umstand, daß bei diesen tirolischen Linien bei weitem nicht jene finanziellen und technischen Schwierigkeiten zu überwinden sein werden, wie sie seinerzeit bei anderen großen Alpenbahnen zum Beispiel der Arlbergbahn und Brennerbahn, vorhanden waren. Nach den mir oekannt gewordenen fachmänni schen

- mandaten sind 214 eudgiltig vergeben worden und 183 stehen in der Stichwahl. Die Ge wählten vertheilen sich auf die einzelnen Par teien: 81 vom Zentrum. 50 Konservative, 24 Svzialdemvkrmen, 18 Nationalliberale, 13 Polen, 9 ReichSparteiler, 6 Elsäßer, 4 süd deutsche Demokraten, 3 von der „freisinnigen Ber einigung', 2 Antisemiten, je ein „Wilder'. 1 Däne und 1 vom Bund der Landwirlhe, 0 von der „freisinnigen Dolksparpei' (Partei Richter) An den 183 Stichwahlen sind betheiliget: 84 Svzialdemokraten

, steht so fest da, wie je zuvor, und die Stimmen, welche seinen nahen völligen Zerfall ankündig ten, mögen sich uuu an die richtige Adresse wenden. Auch gewisse „überkluge Rathgeber' des Zentrums, welche ihm aus der Ferne ab und zu publizistisch den Text lasen und mein ten, eine Volk-partei wie das Zentrum hätte in der wichtigen, tiefeingreifenden Militärfrage jedem Anhänger „freie Hand' lassen sollen, sich zur Fahne des Volkes zu bekennen oder sich zu ver leugnen, haben damit eine reichlich

verdiente Lektion erhalten. Daß die Partei in Bayern etwelche Einbuße erleiden würde, hat man frei. lich vorausgesehen; das hängt aber nicht mit der Militärvorlage zusammen, sondern mit ganz andern innern Vorgängen, die wir schon wie derholt berührt haben. In Baden ist Aus sicht vorhanden, daß die Partei in den Stich wahlen sogar die durch glückliche Berumständun- geu errungene außerordentlich günstige Position vom Jahre 1890 festhält. Gläozend hat sich das Zentrum in den hart bedrohten Provinzen

im Rheinland zu stehen kam — eine böse Sache für eine Partei, die den Stillstand am wenigsten vertragen kann. Ja Schlesien, wo man angesichts des Abfalle- ernste Befürch tungen hegte, steht das Zrmrum nicht minder glänzend da; gegenüber den Zeutrumssezessio- nisten Huene, Nerlich und v. Schalcha siegte rS in Beuchen mit 7000 St. Mehrheit, in Neisse mit 9041 gegen 1801, in Falkenberg, Oppeln, Frankenstein mit „großem', „glänzen dem' und „erdrückendem Mehr', wie die Zen trumsblätter melden; in dem schon

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 12
Datum: 02.06.1894
Umfang: 12
, da bekommt er von seinem Chef zur Antwort: Wofür hast denn du das Angeber drittel! — da verdiene dir was! Da mnß der Mann hinausgehen und finanzielles Nadererthum treiben, um leben zu können; und da wollen Sie eine Steuermoral! Und wenn endlich ein vermeintlicher oder wirklicher Uebel- rhäter dem Fiskus verfällt, da, meine Herren, bilden Sie im GefällSgerichte selbst wiederum als Partei den Richter. Da kommt es zu Ord nungsstrafen, wie ich unlängst gehört habe, von 50.000 st.; und da verlangen

den Gerichten zu überweisen, damit wir nicht in den alten Fehler verfallen, daß der FiS- kuS als Partei wieder selbst den Richter macht. Ich will der Sache nicht vorgreifen, aber ein ge richtliches RekurSrecht oder eine in der Beziehung geartete Remedur halte ich für unvermeidlich. Lassen Sie mich nun noch das Eine erwähnen, wie antisozial speziell das Vorgehen des Fiskus gegenüber der Landwirthschaft ist. Verzeihen Sie, wenn ich wieder auf die Landwirthschaft zu sprechen komme. Wer in der Mitte der Land

selbst und nicht im nationalen Kukuksheim kennt. i Heutzutage gibt es wohl kaum einen Partei unterschied mehr in der Auffassung, wie uoth- rvendig es ist, das soziale Moment im Bauern-‘ thum, in der Landwirthschaft zu kräftigen. Sie sehen auf allen Seiten den Ansturm der ganzen sozialen Bewegung auf das Landvolk. , Nehmen Sie die Protokolle der sozialdemokrati schen Parteitage, nehmen Sie die sozialdemo- kratischen Flugschriften und Zeitungen, immer finden Sie das alte Lied: „Wir müssen auf das Land hinaus, unser muß

. Die „ReichSpost', wenn sie den Kamps nicht aufgibt, wird künftig nicht mehr gegen den von ihr ausgesuchten Gegner, sondern gegen die ganze konservative Partei zu kämpen haben. Außerdem beeilten sich die übrigen konservativen und autonomistischen Parteien, daS Vertrauen' zum Grafen Hohenwart in einer Weise auszu drücken, wie sie ehrenvoller nicht gedacht werden kann. Die „ReichSpost' hat somit da» Gegen theil von dem erreicht, was sie anstrebte. Sie wollte Hohenwart als einen Mann hinstellen, der einstens groß

zu reißen. Wir geben im Vereine mit der übrigen konser vativen Presse der „Reichspost' dringend den Rath, den Kampf aufzugeben, weil er aussichts los ist. Wenn er fortgesetzt würde, so könnte er für sie zu mißlichen Konsequenzen führen, denn nachdem die konservative Partei einmal so entschieden Stellung genommen hat, müßte sie, falls der Kampf weitergeführt wird, folgerichtig die christlich-sozialen Abgeordneten ersuchen, die „ReichSpost' zu deSavouiren. Und was die selben vorziehen würden, einen Bruch

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