in Ungarn bange Sorge um den Bestand ihrer Parteien bereitet. Da sich Graf Khuen auf die 67er Parteien stützen will, so suchen die 67er Parteien wieder einen Anschluß an die neue Regie rung, obwohl sie ihr vorläufig kein beson deres Vertrauen entgegenbringen. Die Volkspartei, die als die katholische Partei Ungarns gilt, steht mit Mißtrauen dem Kabinett Khuen gegenüber deshalb, weil persönlich alle Minister die Repräsentanten des alten Judenliberalismus sind und außer dem Graf Szekely, ein Protestant
, aller Tradition widersprechend, Minister für Kultus und Unterricht geworden ist. Trotz dem wird die Volkspartei mit der Regie rung gehen müssen, wenn sie nicht zerrieben werden will, einerseits im Kampfe mit der Regierung und andrerseits mit den 48er Parteien. Die neue christlichsoziale Partei, die den Grafen Johann Zichy ins Mini sterium bringen möchte, dürste gleichfalls eine künftige Mehrheitspartei sein, zumal Graf Khuen ihren wichtigsten Programm punkt, das allgemeine gleiche Wahlrecht