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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 03.10.1929
Umfang: 8
Präsidentenwahl von der republikanischen Partei angestellt worden sei, um unter den irländischen Wählern des Staa tes Masiachusetts gegen Großbritannien gerichtete Reden über die Marine zu halten. Aus die Frage nach dem briti schen Geheimdokument, das er angeblich im vorigen Jahre vorgezeigt hätte, antwortete Shearer: Hier ist es. Es ist unterzeichnet von Sir William Weismann, der Leiter der britischen Spionage und des britischen Geheimdienstes in Amerika war. Als Senator Allen erklärte, die Echtheit

zur Frauenreichskonftrenz werden aufmerksam gemacht, daß diese nicht im Ottakrin ger, sondern im Favoritener Avbeiterheim (Wien 10, Laren- burgerstraße 8—10) 2 Uhr nachmittags stattfindet. Das Frauenreichskomitee. Ire englische Arbeiterpartei gibt sich ei« neuer SrganisationrKntut. Die englische Arbeiterpartei beabsichtigt- wie aus Lon don verlautet, sich ein neues Organisationsstatut zu geben, das die einheitliche Führung der Partei straffer gestalten soll. Ein Ausschuß, der aus den Genossen Herbert Mor rison, Eramp und der Genossin

Susan Lawrence zusammengesetzt war, hat den Entwurf dieses neuen Orga- nisotionsstatuts ausgearbeitet. Darin rst vorgesehen, daß zur Erlangung der Parteimitgliedschaft künftig erheblich strengere Bedingungen als bisher maßgebend sein sollen. Die Arbeiterpartei ist im wesentlichen eine Spitzenorgani sation, die- eine Reihe von selbständigen Verbänden in einem weiten Rahmen umfaßt. In Zukunft soll erreicht rverden, daß von diesen Verbänden nur solche zur Arbeiter partei gehören

können, die in allem mit den Zielen der Partei übereinstimmen. Aus diesem Grunde verlangt das neue Statut von den der Partei beitretenden Gewerkschaf ten, daß sie vom Gewerkschastsbunde anerkannt sind; die Zugehörigkeit sonstiger Körperschaften wird von der Zu stimmung des Parteivorstandes abhängig gemacht. Die Bedingungen, die eine Körperschaft in Zukunst erfüllen muß. um zur Arbeiterpartei zu gehören, beanspruchen von ihr eine ausdrückliche Anerkennung des Programms, der Prinzipien und der Politik der Partei

des Parteivorftandes abhängig ge macht. Ferner wird verlangt, daß Wahlaufrufe der Kan didaten erst veröffentlicht werden, wenn sie vom Partei- vorstande gebilligt worden sind. Dieses neue Organisa tionsstatut liegt dem Parteitage/ der gestern im Seebads Brighton zusammengetreten ist vor und wird wohl den größten Teil der Debatten dieses Kongresses für sich bean spruchen. Voraussichtlich werden die Linke der Partei und insbesondere die in der „Unabhängigen Arbeiterpartei" (JLP.) vereinigten Genossen einem Teile

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 06.05.1933
Umfang: 6
! Nationalsozialisten! Ein Hemd kann man verbieten, Gesinnung aber n i e- sials! Zeigt diese Gesinnung überall. Jeder Nationalsozialist wirb t üb er all für unsere Sache! Jeder Nationalsozialist trügt offen das Parteiabzeichen, das Hoheits zeichen und das Freiheitsabzeichen „Ein Volk ein üieich"! Nationalsozialisten! Euere Fahrzeuge haben den Hakenkreuz w imp e l zu führen! Tirol hat bei den Wahlen in Innsbruck und Landeck den Beweis erbracht, daß die N.S.D.A.P., Hillerbewegung, hierzulande die stärkste Partei

überall M.-und SS.-Männer in Uniform. Das einzige positive Mbnis des Verbotes war die Tatsache, daß sich im Laufe ^Freitag-Vormittag bei der Geschäftsstelle der "atronalsozialistischen Partei in Innsbruck n i ch t w e n i g e r llls 83 n e u e Mitglieder meldeten. Ae Stimme aus dem Deutschen Reiche. Fum Unisormverbot in Oesterreich schreiben die „Münchner festen Nachrichten" u. a.: „Die österreichischen Regierungs- mögen sich nicht täuschen: Die Erfahrung hat zur «enuge gelehrt

zum überragen den Prozentsatz auf deutsche Fremde angewiesen sind, wissen, daß dieser Schritt der Regierung den bisher katastrophalsten Akt an Fremdenverkehrsschädigung darstellt. Wir wissen z. B., daß im heurigen Jahre große Gesellschafts reisen norddeutscher Parteigenossen in die Berchtes gadener Gegend geplant sind. Es ist uns gelungen, die Zusicherung zu erreichen, daß Teile dieser Gesell schaftsreisen auch Tirol besuchen werden. Diese Partei genossen werden es sich nun überlegen, nach Tirol zu fahren

in den noch st en Stunden zu einer außerordentlichen Sitzung zusammentreten, um zu der durch die letzten Ereignisse geschaffenen Lage Stellung zu nehmen. Für heute abends hat die nationalsozialistische Partei in den großen „Eggersaal" eine Paragraph-2-Versammlung ein berufen, in der zum ersten Male die neu gebildete SA.-Musik spielen soll. tige Tagesordnung hätte die Anwesenheit des Bundes kanzlers und einzelner M i n i st e r notwendig gemacht. Da aber der Bundeskanzler und einige Minister am Salz burger Parteitag

der christlichsozialen Partei teilneh men und es Gepflogenheit sei, auf Parteitage Rücksicht zu nehmen, schließe er die Sitzung und beraume die nächste Sitzung für Mittwoch halb 3 Uhr an. Gerüchte über ein Bündnis der Balkanstaaten. KB. Athen, 5. Mai. Die Blätter veröffentlichen eine Be kanntmachung des Pressechefs des Außenministers, derzufolge ein von Genf aus in die ausländische Presse gelangtes Gerücht über ein gegen die Kleine Entente gerichtetes, angeb liches Bündnis zwischen Griechenland, Bulgarien

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 18
Datum: 16.05.1931
Umfang: 18
errungen hat. khristlichsoziale Mandatarsverforgung Das Volk zahlt's ja. Als im Herbst 1929 Herr Hofrat Dr. Rohn, Leiter des Landesverkehrsamtes von Tirol starb, trat im Tiroler Landhause große Ratlosigkeit ein, wen von den vielen Be werbern um die fette Pfründe man vorziehen sollte und wer größere Verdienste um das Land Tirol, richtiger gesagt, um die christlichsoziale Partei aufzuweisen hätte. Wir erinnern uns an die Besetzung von vielen anderen Landesposten, die den Christlichsozialen Vorbehalten

sind, und verstehen, daß bei den vielen BersorgungSbedürftigen der Partei die Aus wahl sehr lange Zeit brauchte. Auch der Posten des Lei- ters des Landesverkehrsamtes von Tirol ist bis heute nicht endgültig vergeben. Wenn sich damals auch sehr gewal tige Bewerber auf den Plan stellten, konnten sich die Par teiväter nicht entschließen und griffen zu einem Provifo- rium. Die Leitung wurde interimsweise Herrn Ingenieur Hradetzkh übertragen und die „Würde" der Leitung dem Landesrat Dr. Pusch. Schon damals ging

. Das Landesverkehrsamt wurde von seinem proviso rischen Leiter Hradetzkh geleitet, aber der Ruf nach einer fachmännischen Leitung scheint immer stärker geworden zu sein. Die Frage der Anstellung eines tatsächlichen Fach mannes wurde immer akuter, so daß Hradetzkh, der seinen provisorischen Posten schon lange als ein Definitivum be trachtete, in die Gefahr kam, aus dem Landesverkehrsamte ausscheiden zu müssen. Die großen Herren der christlich- sozialen Partei haben aber einen gelehrigen Schüler ge funden. Ing

sie, daß sie bei ihm in Ungnade gefallen sind, an- derseits aber wollen wieder so viele nicht unterschreiben, weli sie die Leitung des Fremdenverkehrsamtes in ande ren Händen wissen wollen. Jedenfalls ist aber die Ausschreibung der Stelle ver längert worden und bezeichnenderweise müssen die Ge suche in der Präsidialkanzlei, allwo der Bruder des Ing. Hradetzkh seines Amtes waltet, einlausen. Weiterer Kom mentar höchst überflüssig. Man braucht sich aber nicht vorzustellen, daß man in den Reihen der christlichsozialen Partei

um einen Ausweg verlegen ist. Solche Situationen gehören bei den vielen Postenschiebereien dieser Partei zur Tagesordnung. Wenn Frage nach den Kosten spielt ja weiter keine Rolle, da sie nicht von der Partei selbst, sondern aus öffentlichen Mit teln gedeckt werden. So auch im Landesverkehrsamte. Man will jetzt anscheinend einen Fachmann in das Landes verkehrsamt hereinnehmen, diesen dem bisherigen provi sorischen Leiter beiordnen, um dieses Meisterwerk mit der Stelle eines „Präsidenten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 30.11.1932
Umfang: 12
und kunstgeschichtliche Abhandlungen geschrieben. Die Eüdtiroler Fahne Am 20. Mai 1872 wurde vom Vorläufer der Partei organisation, dem Arbeiterbildungsverein Bozen eine Fahne enthüllt, die als eine der ältesten Fahnen der öster reichischen Arbeiterbewegung angeiprochen werden darf. Sie ist aus rosa Seidendamast und zeigt auf der einen Seite in Gold gestickt ein von Eichenlaub umranktes Band mit der Inschrift „Arbeiter-Bildungsverein" und in der Mtte das Wappen der damals kerndeutschen und freiheitlichen Stadt Bozen

zusammentreten und beschließen wird, -daß ab 1. Mai 1890 dieser Tag zum Weltfeiertag proklamiert werden wird? Nach dem Kriege, der unseren Brüdern und Schwestern südlich des Brenners so viel Enttäuschung und so viel Lei den bringen sollte, wurde die Fahne unter geradezu drama tischen Umständen nach Innsbruck gebracht, um sie vor der Vernichtung durch die mufsolinische Soldateska zu bewah ren. Seit dieser Zeit wird diese Fahne von der Partei in Innsbruck als offizielle Parteisahne gehütet und geehrt. Nunmehr

K r i s p e l durch den Tod von schwerer Krankheit erlöst. Die nun verstorbene Genossin war ein langjähri ges, überzeugtes und, solange es ihr möglich war, auch sehr eifriges Mitglied unserer Partei. Luise Krispel gehörte längere Zeit dem Ausschuß des Frauenlokalkomitees Pradl an und erwarb sich durch ihr liebenswertes Wesen die Sympathie und Freundschaft aller. Unermüdlich in der für die Partei so wichttgen Klein arbeit, wirkte sie auch lange als Subkassierin mit der ihr eigenen ruhigen Selbstverständlichkeit. Schwer

bedrückt fühlte sie sich, als die fortschreitende Krankheit ihr die wei tere Mitarbeit unmöglich machte. Im Namen der Partei und besonders im Namen der Frauen in derselben, drücken wir den trauernden Ange hörigen unser herzlichstes Beileid aus. Eine treue, besorgte Gattin und Mutter, eine überzeugte brave Parteigenossin ruht aus von allem Erdenleid! Letzte Ehre — letzter Gruß Gestern wurde zu Grabe getragen, was sterblich war an Luise Kvispel. Eine große Menschenmenge folgte dem Sarge

, um dem Verdienste einer braven Frau unid einer guten Sozialdemokratin die letzte Ehre zu geben. Die Eisen bahnerkapelle spielte die Trauerakkorde. Im Namen der Partei, des Frauenkomitees Innsbruck, des Frauenlokalkomitees Prabl und der Sektion Pradl nahm die Genosiin Fanny Maier Abschied von der Toten. Tief erschüttert schilderte Fanny Maier den Lebenslauf der Genosiin Luise Krispel, die von der Proletarierkrankheit da- hingerafft wurde. Groß ist der Schmerz in der Familie, aber auch in der Partei, die an Luise

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 13.12.1933
Umfang: 8
Buchdruckerei und DerlagsanstalL Hubert Schneider u. Co , Innsbruck, Mentlgasie 12/ Verantwortlich: MariaRapoldi/Innsbruck,Grilcharzerstr. 7 Nr. 287 Sttnsbtutf, Mittwoch Le» 13. Dezember MS 41. Jahrgang Rote Wahlerfotee bei Seboieiier Gemelndewahlen ■’ B a s e I; 12. Dezember.. (=) Am Samstag ; und; am Sonntag haben in einer Anzahl bernischer Gemeinden die Erneuerungswahlen der Gemeindebehörden stattgefunden, die der fozialdemokratischen Partei große Erfolge brachten. Drei neue Stadtretsmandate in Thun

Einen schönen Erfolg hat die sozialdemokratische Partei in Thun zu verzeichnen, wo drei Mandate im Stadtrat zurückerobert wurden. Die SP. erhielt 2062 Stimmen, die Bürgerlichen zusammen 2087 Stimmen. Noch nie hat die SP. eine so hohe Stimmenzahl erreicht: das bisherige Maximum betrug 1800 bei den letzten-Nationalratswahlen. Der Stadtrat setzt sich nun aus 20 (bisher 17) Sozialdemo kraten. 18 (bisher 21) Bürgerlichen (Einheitsliste) und 2 (bisher 2) Evangelisten zusammen. Ein außerordentlich hef tiger

Wählkälnpf. der von bürgerlicher Seite mit jedem Mittel geführt wurde, hatte in S t. I i m m e r stattgefun den. Trotzdem hat die SP. gegenüber den . letzten Wahlen 30 Stimmen gewonnen. In den beiden letzten Parteiver sammlungen konnten nicht weniger als 45 neue, meist junge Parteimitglieder, ausgenommen werden. Sönixen eia® neue rote Gemeinde Einen glänzenden Erfolg hat die sozialdemokratische Partei in Bönigcn am Brienzersee zu verzeichnen, wo der Gemeinderat zur Hälfte zu erneuern war. Die sozialdemo

Sozialdemokraten gewählt; die Bürgerlichen hat ten hier keine Kandidaten ausgestellt. In Bremgarten hat die SP. ebenfalls einen Erfolg zu verzeichnen, indem der bisherige Gemeindepräsident, der früher der sozialdemokra tischen Partei a ngeh orte, dann wegen seiner offenen Stel lungnahme gegen die Partei aus dieser ausgeschlossen wurde, gegenüber dem Kandidaten der SP. ans der Strecke blieb. Die Zusammensetzung des Gemeinderates bleibt mit 5 Sozialdemokraten und 2 Bauern- und Bürgerparteilecn

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 03.08.1946
Umfang: 12
Einzelpreis 15 Groschen Sozialistisches Tagblatt für Tirol Redaktion: Innsbruck, Maximilianstraße 7. Tel. 2450 Verwaltung: Maria-Theresien- Straße 40. Tel. 2047 Eigentümer: Sozialistische Partei Österreichs, Landesorgaijjsation Tirol Redaktionelle Einsendungen werden in der Schriftleitung übernommen Bezugsbedingungen : monatlich S 3.80, in Durch die Post oder Träger den Verschleißstellen S 3.60 Nummer 176 Innsbruck, Samstag, 3. August 1946 44. Jahrgang Kurzstreiks in der Steiermark Graz

von Antwerpen und leitendes Mitglied der Sozialistischen Partei Bel giens, erklärte am Donnerstag abend, daß er bis Freitag oder Samstag eine Regierung bilden wer de, die der vor 23 Tagen zurückgetretenen Regie rung van Ackers entsprechen wird. Bevin denkt nicht an Rücktritt London, 2. August (TND). Ein Sprecher des Londoner Außenamtes äußerte sich zu den in der Presse im Augenblick aufgetauchten Gerüch ten über einen bevorstehenden Rücktritt des briti schen Außenministers. „Alle diese Spekulationen

herstellen müssen, die unsere leidenschaftliche Entschlos senheit, sozialistische Wirtschaftsplanung mit der vollen Aufrechterhaltung der persönlichen Freiheit zu verbinden, teilt. Wir wissen sehr wohl, daß die Sozialistische Partei Oesterreichs in einer schwierigen Lage und in einem gefähr lichen Teil der Welt zu einer Fahne steht, die gleicherweise die ihre und die unsere ist. Viele englische Sozialisten sind der Meinung, daß wir an die Sozialisten Oesterreichs eine Schuld zu bezahlen

haben, denn sie waren es, die uns geholfen haben, unseren großen Wahlsieg im vorigen Jahr zu erringen. Ihnen verdanken wir eine der wirkungsvollsten Methoden, für unsere Partei zu werben. In der Zeit zwischen den bei den Kriegen bestand sie darin, immer wieder zu zeigen, was das rote Wien, das um so viel ärmer und kleiner als London ist, an Wohnbauten und Fürsorgeinstitutionen für die mittellose Bevöl kerung geleistet hatte. Immer wieder wiesen wir auf die Ueberlegenheit der Einrichtungen dieser Stadt hin und riefen dadurch zum be sten

aller Wettstreite auf: Wir englischen So zialisten wollen der Welt zeigen, daß wir uns von niemanden bei unseren Bemühungen um die Verbesserungen der Lebensbedingungen der schaffenden Bevölkerung schlagen lassen. Aber noch eine andere Schuld haben wir an die Sozialisten Oesterreichs abzustatten. Als in ganz Europa der Faschismus auf dem Vormarsch war und die Sozialdemokratische Partei sehr wohl hätte sagen können: „Wir sind zu klein und zu schwach und von allen Seiten von zu vielen Fein den umgeben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 05.03.1910
Umfang: 16
verirrten, gegen die speziell die Feinde der Kirche alle Kräfte anspannen und ver einen; wie will ein solcher etwas leisten? Er ist, wenn nicht zur Untätigkeit, so doch zur Erfolglosigkeit verurteilt. Oder wird er in seiner Alleinstellung we nigstens für seinen Wahlbezirk etwa? Erspries- licheS leisten können? Wer vom parlamenta rischen Leben auch nur einen Dunst hat, der müßte zuerst zum Lügner werden, bevor er den Wählern sagen wollte: Wählet einen, der kewer Partei beitritt

zu können. Im Parlamente wird nicht von Person zu Person, sondern von Partei zu Partei verhandelt; und sogar jene Kon serenzen, in denen die Tagesordnung ausge macht , die Reihenfolge der VerhandlungS- gegenstände bestimmt wird, sind Obmänner- Konferenzen, d. h. Konferenzen, in welchen die Parteien, vertreten durch deren Vorstände, zusammentreten, um die wichtigsten Bestim mungen zu treffen. Also vom Parla mente hat der Einzelstehende nichts zu erwarten. Ist er aber Mitglied einer Partei

, dann wird er in den allermeisten Fällen auch die ganze Partei für sich haben, die Partei wird sür ihn eintreten, die Partei wird seine Wünsche, seine Anträge, seine Forderungen unterstützen, und je größer die Partei, um so gewichtiger wird seine, von der Partei ge stützte Forderung sein. Darum wird auch der Abgeordnete von Vintschgau-Meran Passeier für den Wahlbezirk gerade in der christlich-sozialen Partei vom Abgeordnetenhause am meisten erreichen, weil sie die größte Partei ist. Gewiß kann das Parlament auch für ein zelne

an, denen sie zugehören; sie wissen eS am besten, wie wenig im politischen Leben der Einzelne, wie viel große Parteien zu bedeuten haben. Darum rechnet der Minister nicht mit dem einzelnen Abgeordneten, er rechnet mit der Partei. Wie leicht wäre eS, auS dem Staatsbudget der letzten zwei Jahrs zu zeigen, wieviel Bewilligungen mehr für Tirol darinnen stehen, seitdem die Tiroler Abgeordneten zur großen christlichsozialen Partei gehören! Damit find wir mit unserer Darlegung und Nachhilfe zu Ende

, wollen sie haben, daß er sür den Bezirk Ersprießliches leiste und ausgiebige StaatShilse nach Hause bringe, so dürfen sie nicht einen Abgeordneten wählen, der es ver schmäht, einer großen Partei an- zugehören, der allein bleiben will oder als Konservativer allein bleiben muß. Sie haben eigentlich gar keine Wahl. Sie müssen sich sür eine große Partei ent scheiden und, weil die Katholikin der Alpen- länder im christlichsozialen Reich s- ratsklub und in diesem allein geeint sind, so bleibt ihnen gar nichts anderes übrig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 27.09.1947
Umfang: 4
in Klagenfurt vor Vertrauensmän- ! nem der Sozialistischen Partei über die kommen- j den Betriebsratswahlen. Er führte unter anderem j aus: Die SPOe will Klarheit, wie viele Wählen hin- j ter ihren Betriebsräten stehen. Die Kommunisten, | die sonst immer nach Neuwahlen schreien, haben j diesmal offenbar keine Lust, unter ihrem Partei- j namen zu kandidieren, daher ihr demagogisches ! Geschrei von der Einheit der Gewerkschaftslisten ! bei den Betriebsratswahlen. In Wirklichkeit wird diese Einheit

von ihnen nur vorgetäuscht. Ihre Handlungen stellen das gerade Gegenteil von Ein heit dar. Die wahre Einheit findet, das schaffende Volk nur in der Sozialistischen Partei. Osttirol soll zurückkehren In der gestrigen Sitzung des Alliierten Ra- > tes übergaben die Vertreter Großbritanniens und j Frankreichs dem Rat eine Erklärung, in der sie ! feststellen, daß die beiden Hochkommissare sich ' entschlossen haben, dem Wunsch der österrei- i drischen Bundesregierung nach verwaltungsmä- i ßiger Wiedervereinigung Osttirols

Kampf in vorderster Linie führen, herbeigekommen, um zu diesem bedeutungsvollen Er eignis Stellung zu nehmen und Aufklärung zu er halten. Genosse Hack! Engelbert begrüßte die Versam melten als Obmann des Kontaktkomitees zwischen So zialistischer Partei und sozialistischer Gewerkschafts fraktion. Er hob hervor, daß diese Betriebsrätekonfe renz die erste ihrer Art in Innsbruck ist. Nach einem kurzen Rückblick auf die Erfolge, welche sozialistische Gewerkschafter schon in früheren Jahren

Erfolg bei den Betriebsrats- Wahlen!" (Beifall.) Die folgenden Ausführungen des Redners waren eine flammende Anklage gegen unsere führenden Wirt schaftsstellen. die dem Arbeiter die Werte vorenthal ten, die er darbend und hungernd mit «einen Händen geschaffen hat. Vor wenigen Tagen Lat uns der Arbeiter und An- gestelltenbund Tirols den Kampf engesagt. Wir neh men ihn an und werden ihn mit aller Konsequenz füh ren; es wird uns auch ein Leichtes sein, gegen eine Partei aufzutreten, die immer

hat aber einen Papen und einen Fritzsche freigesprochen! So wollen wir hinansgehen in die Betriebe und dafür arbeiten, daß die Betriebsrätewahl ein voller Erfolg der Ar beiterschaft, ein Erfolg der Sozialistischen Partei werde. Es führe uns der Leitspruch: „Mit uns da» Volk, mit uns der Sieg!" (Stürmischer, langanhaltender Beifall). " v SPÖ. Lokalorganisation Rattenberg Offentl. Versammlung am Sonntag, den 28. September 1947, um 10 Uhr vormittags im Gasthaus „Ledererbräu“. Es spricht zu dem Thema „Wirtschaft

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 01.09.1874
Umfang: 8
waren, die un ruhigen Nachbarn jenseits des Rheins zu schlagen. Gewiß würde es solchen Aufrufen von Seite der ^.eigenen Partei an der lautesten Bewunderung nicht ^fehlen, denn jeveS Machwerk, das einer Partei schmeichelt, wird ja von dieser als ein Meisterstück der Weisheit und Charakterstärke bejubelt und ge- priesen. — Am meisten Freude über die steigende innere Zerklüftung in Deutschland werden aber jeden falls die Franzosen haben: sie finden, wenn es je einmal zum „Rachekrieg' kommen sollte, einen wohl

würde, da die in diesem Lande eingenommenen Gelder einzig und allein wieder für das Wohl dieses Landes verausgabt würden, was durch einen in Trient tagenden Landesausschuß, der aus praktischen Männern gebildet ist, die das Land genau kennen, leichter geschehen kann, als von Män nern, die das Land nur selten besucht haben. Da die liberale Partei, welche die große Majorität des ReicbSratheS bildet, die einzige Partei ist, die nach ihren auf den Staatsgrundgesetzen beruhenden Prin zipien gezeigt habe, einem Bestreben, taö

durch dieselben Grundgesetze berechtigt erscheint, nicht ent- gegentreten zu wollen, und weil diese ^Partei allein die Allmacht der Provinziallandtage verwirft, die von den anderen Parteien in Oesterreich angestrebt wi.d, so erklärte Dr. Venturi eö für eine Noth wendigkeit der Abgeordneten dieses LandeStheileS, sich fest und aufrichtig der liberalen Partei des Reichörathes anzuschließen» die, indem sie die indi viduelle Freiheit beschützt wissen will, grundsätzlich auch eine Gegnerin ist der Einmengung von Politik

in Sachen, wo eben die Politik ferne bleiben soll, eine Partei, die zur Devise hat. Jedermann in der Ausübung der ReligionSpslichten, was immer für einer Religion er angehören mag, zn beschützen. Auf die konfessionellen Gesetze übergehend, wegen welcher die liberale Partei als diejenige bezeichnet wird, welche die katholische Religion zu untergraben ge sonnen sei, fordert Venturi Jedermann auf, mit den Gesetzen an der Hand nur Eine Stelle darin vor zuweisen, welche gegen die Dogmen unserer Religion

lautet. In Predazzo schloß der Abg. Venturi seine Neve mit dem Bemerken, daß der verfassungstreuen Partei, trotz der Verleumdungen der Gegner, sich jeder katholische Christ ohne Furcht, sowie auch jeder Bürger anschließen kann, da diese Partei nach ihrem Programme inner dem Rahmen der StaatSgrund- gesetze die nationale Individualität anerkennt, gleich zeitig danach strebt, die individuelle Freiheit und den bürgerlichen Fortschritt zu fördern und den Bürger beschützt in der Ausübung seiner Pflichten

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 30.04.1875
Umfang: 8
auch an ihren nördlichsten Stammesbrüdern nicht spurlos vor übergehen konnten. Dieser Fehler seitens der Leiter unseres Gemeinwesens, dieser Einflüsse von Außen geschieht hier nur Erwähnung, um die Thatsache zu erklären, daß wir in dem italienischen Landestheile einen Boden finden, der, schon unterminirt, jedem Wühler ein leichtes Spiel bot. Daß diejenigen, die sich diesen Zustand zu Nutzen machen wollten, es nicht spar- ten, ihn auszubeuten, haben die Thatsachen gezeigt. Es bildete sich hier eine Partei

, welche allen polizei lichen Maßnahmen zum Trotze prächtig im Trüben zu fischen, aus allen den unzähligen Mißgriffen von Oben zu ihren Parteizwecken Kapital zu schlagen wußte und unverholen auf ihr Endziel, Jtalienisch- Tirol von Oesterreich zu trennen, lossteuerte. Bald hatte diese kühne rührige Partei alle die Fäden in den Händen, welche dazu dienten, ihr die Macht und den Einfluß zu verschaffen, welche die Umstände ihr ge statteten. Bald war keine Stadt, keine größere Ort- schaft im Lande

, welche sich nicht in den Handen dieser Partei, der Itslianissiwi befand, denn alle die einflußreichen Stellen, sei eS in den Ge- meindevertretungen, sei eS in den Vereinen und Ge- »ossenschaften, waren ausschließlich von ihnen besetzt, jeder, der nicht ihren Grundsätzen huldigte, wurde als ein schlechter Patriot, ja geradezu als ein Schuft hingestellt, wurde als untauglich und schwachköpfig geschildert, lächerlich gemacht und so von jedem öffent lichen Amte und dem damit verbundenen Einflüsse » priori ausgeschlossen

und erfuhr Verdrießlichkelten jeder Art; e» wurde ein solcher Terrorismus aus geübt und zugleich der Hang und die natürlichen Hinneigungen des wälschtirolischen Volke« so geschickt ausgebeutet, daß man schon Mode halber Alles mit machen mußte, wollte man nicht als ein ganz be schränktes Menschenkind gelten; gehörte ja doch selbst verständlich die ganze Intelligenz dieser Partei an. Rechnen wir auf der andern Seite Polizeivexalionen jeder Art, ja jedem Rechtsgefühle hohnlachende Jnter- nirungen hinzu

, so wird man es begreiflich finden, daß der Wellenschlag der hochgehenden Wogen der siegreichen italienischen Revolution auch in den Thä lern unserer heißblütigen wälschen Landesbrüder recht starken Widerhall fand. ES kam so die neue Aera und da» Landesstatut. Wer den Muth hatte, der herrschenden Partei zu trotzen, begrüßt- sie mit Freuden. Sie bot zwar wenig, herzlich wenig für das ita lienische Tirol. Eine eigene Vertretung, wie dem winzigen deutschen Vorarlberg, war jenem nicht ge gönnt, die Zahl der Abgeordneten

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 26.04.1890
Umfang: 8
Seite 2 Meraner Zeitung. Nr. 95 anderenfalls vor allen Gefahren durch die Stärke der fortschrittlichen Partei gesichert gewesen wäre, an diese wenigen Stimmen gebunden sein. Auch nicht ein Mann darf am Kampftage in unseren Reihen fehlen. Auf der einen Seite wirtschaft licher Niedergang, Geschäftsstockung und Verarmung; auf der anderen: zunehmender Wohlstand und mit ihm Bildung und Gesittung; die Wahl kann wohl nicht schwer sein. Ieder Bürger Merans, der im kommenden Monat zur Wahl urne

, Untermais und Grätsch auf die Samstag den 26. April Abends im großen Cnrhanssaale stattfindende Wählerversammlung an merksam, welche in Anbetracht des allgemeinen In teresses für das Cnrwefen zahlreich besucht werden dürfte. IW ä h l e r v e r s a m m lun g.) Gestern hielt die fortschrittliche Partei eine sehr zahlreiche besuchte Wählerversammlung im „Andreas Hofer' ab, vor welcher das, bei der letzthin stattgefundenen Versamm lung gewählte Executivcomito Bericht erstattete über den Verlauf

der, mit der confervativen Partei ge pflogenen Compromißverhandlnngen. Nachdem die Zerfammlung um 9 Uhr vom Borsitzenden, Herrn Ellmenreich, eröffnet worden war, berichtete zunächst Dr. Stainer über die besagten Compromißverhandlnn gen, welche zu einem negativen Resultate geführt haben. Die Gegenvorschläge der confervativen Partei liefen darauf hinaus die Anzahl der, der Fortschrittspartei nznräumeuden Mandate zu Gunsten der Mittelpartei zu schmälern, welche nicht mehr zur liberalen, sondern vollständig zur cleucalen

Partei gezählt werden muß. Nach mehrfachem Schriftenwechfel ist endlich kurz vor Beginn der Versammlung die definitive Antwort aus dem confervativen Lager eingelaufen, deren falbnngs-. voller Inhalt in ablehnendem Sinne gehalten war. Dr. Stainer betont, daß er dieses Resultat, obwohl er ür das Compromiß, solange dasselbe unserer Partei nicht abträglich scheine, eingetreten sei, beinahe freudig begrüße, da das Compromiß geeignet war, im eigenen Lager manche Mißstimmung zu erzeugen und die freie

Be wegung der Partei zu hindern. „Jetzt stehen wir vor dem Kampfe (lebhaftes Bravo!) wir haben freien Spielraum und können alle tüchtigen Männer unserer Partei als Candidaten heranziehen.' Der Redner weist ferner auf einen Passus im Schlußschreiben der Confervativen hin, in welchem dem Executicomite un- verholen der Vorwurf gemacht wird, daß es nicht nach der Ziistrnction unserer Partei handle. Dr. Stainer wünscht eine Aeußerung der Versammlung darüber, ob das Comite im Sinne derselben gehandelt

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 5
Datum: 29.10.1910
Umfang: 5
Seite 4. Nr. 129. Samstag, Liberale PrOiMtu. Wien, 26. Oktober Die ganze Skrupellosikeit der liberalen Presse im Kampfe mit ihren Gegnern ist in der letzten Zeit durch eine Reihe krasser Fälle be leuchtet worden. Rücksichtslos schreitet der Preß liberalismus über Leichen und Trümmerhaufen, wenn es seine Parteigeschäfte und seine materiellen Vorteile so erheischen In Kärnten hat man ohne die geringsten Bedenken Hunderte von Existenzen dem Ruin preisgeben wollen, nur um dem partei politischen

Weife verwalten; man hatte die Wiener christlichsozialen Mandatare durch allerlei dunkle Andeutungen in den Augen der Bevölkerung herabzusetzen und dieser ein zureden versucht, daß das Heil Wiens lediglich in der Rückkehr zur alten liberalen Partei der Noske, Mittler und Wrabetz liege. Und nun wird es bekannt, daß die Partei genossen derselben in Czernowitz all das tatsäch lich begangen haben, wessen die Wiener Christ lichsozialen von der liberalen Presse fälschlich beschuldigt wurden

und Würden sind dort in judenliberalen Händen, wie kann sich also eine christlich soziale Korruption dort entwickeln? So fragte man sich verwundert. Die liberale Presse hatte einfach eine erlogene Meldung über an gebliche Unregelmäßigkeiten im Verbände der rumänischen Raiffeisenkassen mit der verleumde rischen Überschrift „Ein christlichsoziales Panama' versehen. Ja, seit wann ist die christlichsoziale Partei eine rumänische? Was hat die christlich soziale Partei damit zu schaffen, was einzelne rumänische Politiker oder Privatleute

in der Bukowina für Geschäfte machen? Mit demselben Rechte könnte man die Wiener Judenliberalen für die Mordtaten der portugiesischen Revolutionäre hängen lassen. Mit Mel. größerem Rechte könnte man die Mittler „Brixener Chrornt.' und Genossen für die beispiellosen Korruptions geschichten ihrer Czernowitzer Gesinnungs- und Stammesgenossen einsperren lassen. Der Fall zeigt, wie skrupellos die liberale Presse den Kampf gegen die christlichsoziale Partei führt. — Aber das Schönste kommt noch. Wenige Stunden

in die Welt gesetzt, um die christlichsoziale Partei in der Meinung vieler Unkundiger herabzusetzen. Man hatte das getan, obwohl man sich darüber keinem Zweifel hingeben konnte, daß durch diese Lügenmeldung das größte Unglück, ja eine wirtschaftliche Katastrophe im Lande entstehen konnte. Derlei ficht freilich einen judenliberalen Preßbanditen nicht an: er und seine Partei und seine Rassegenossen profitieren ja bei einem solchen Unglücke. So gewissenlos arbeitet das judenliberale Hyänen- und Leichen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 30.08.1911
Umfang: 8
erstattete, bis zu der fürsorglichen Intervention in der Friedenssache, welche der ,Anzeiger', die Tatsachen in Zweisel ziehend und verleugnend, eine .angeb liche' nennt, hat sich der Statthalter sür die christ- lich-soziale Partei ordentlich abgerackert. Jene In tervention vor den Wahlen hatte doch nur Zweck, ausdrücklich der christlich-sozialen Regierungspartei ihre Mandate zu garantieren. Am 18. April wurde der damalige Vertreter unseres Parteiobmannes, Dr. K. Pusch, vom Statthalter

zu einer Unter redung gebeten. Und dort redete der Statthalter dem Dr. Pusch zu, man müsse doch .unbedingt darauf sehen, daß die christlich-soziale Partei in ihrem Besitzstand erhalten bleibe'. Wir haben den Statthalter oft genug als den ,guten Freund' der Christlichen kennengelernt. Er hat wacker sür diese Partei geschanzt. Aber freilich, wenn einmal die Stellung ,erschüttert' erscheint, dann sind auch diese guten Dienste vergessen' und werden verleugnet. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan. Jetzt wendet

jeder Begründung.' Ursaäim cker Meckerlage iler CtmstM-Kozialm in Wien. In den „Weckrufen' nimmt Dr. Kaspar Schwarz in Wien, der Gründer und Präsident des „Katholischen Schulvereines', nun Stellung zur ge waltigen Niederlage der christlich-sozialen Partei in Wien. Wir bringen daraus solgende Stellen: „Die Partei war aus keinem gleichen Material, aus keinem soliden Guße. „Das bunte Gefüge der verschiedensten Ele- mente von Christen und Pseudochristen, der christlichen und der nicht christlich ge sinnten, mehr

oder weniger Radikal nationalen warf einen düsteren Schatten nicht bloß auf das Programm und den christlichen Charakter der Partei, sondern auch nicht selten auf ihre führenden Männer. An Stelle der Prinzipientreue schlich sich unter dem merklichen Einfluß des nicht christ lich gesinnten Parteiflügels der böse Geist, der Mephisto Opportunismus, immer mehr ein, dessen zerstörender Kraft keine Organisation auf die Dauer Widerstand leisten kann. „Wer war der Hauptschuldige an dieser wider spruchsvollen

Unnatur, die in der argen Vernach lässigung dieser Lebensfrage (der Schulfrage. D. R.) gelegen ist? Niemand anderer, denn der Unglück selige Opportunismus, der sich, ach allzu- srühe in die Leitung eingeschlichen hat, der bei den Führern nicht selten, ja fast täglich zu Gaste saß. Sie wollten eS allen Leuten in der Partei, so buntscheckig und grundverschieden nach Anschau ungen und Zielen sie auch waren, recht machen und haben damit niemanden befriedigt. Mit den Deutschradikalen ließ man sich förmlich

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 23.03.1910
Umfang: 8
Seite 2 Tiroler Volksblatt 23. März 1L10 Gewalt kommt man zum Frieden und nicht durch' Unterdrücken einer im Volke alteingewurzelten und berechtigten Partei, sondern durch Ausgleichen und im Wege der gerechten Anerkennung. Persönliche Vorteile wäre das allerletzte, was ihn zur An nahme der Kandidatur hätte bewegen können. Die politische Leiter war ihm schon wiederholt ange lehnt — auch 1907 hier und im Oetztal — er hat sie nicht bestiegen, sondern er hat sich von der Politik serngehalten

der Gerechtigkeit und gegenseitigen Duldung ist der Friede unter den Nationen zu suchen, aber nicht in der Weise, daß sortgesetzt die Deutschen den andern den Frieden abkaufen. Ein weiterer Pro grammpunkt ergibt sich aus den wirtschastlichen Interessen der Wähler. Tirol ist überwiegend Bauernland und so hat der Landgemeindevertreter vorwiegend auf die bäuerlich en Interessen Rück sicht zu nehmen. Er darf dieselben nicht aus Partei rücksichten oder aus Utilitätsgründen beliebig welcher Art zurückstellen

nicht einmal die christlich-soziale Partei. Denn wenn sie etwas Nützliches und was Gutes im Schilde führt, dann werde er ja selbstverständlich auch dasür stimmen. Will sie aber Dinge, die dem Volke schaden, da ist es ja besser, wenn sie nicht zu stark ist und niemand wird ihux. übel nehmen können, wenn er nicht dabei? sondern dagegen ist. Redner führt dann des nähern aus, daß die christlich-soziale Partei eine Wiener Gründung ist, in Wien ihr Schwergewicht hat und von dort der überwiegende Einfluß aus die Haltung

der Partei ausgeht. Die Interessen der Großstadt und unseres Berglandes sind aber vielfach im Gegensatz. Darum ist es nicht gut, daß sich der Tiroler Landgemeinde- Vertreter unter die Botmäßigkeit der Großstadt partei begibt. Den Widerstreit der Interessen hat übrigens gerade Lueger klar gesehen, darum war ihm nichts darum, sich seine Partei von den Pro- vinzabgeordneten etwa majorisieren zu lassen. Als 1903 das Verhältnis der konservativen Alpen- länder-Abgeordneten zu der christlich-sozialen Partei

Großstadtinteressen ver langen. So wirkt der Parteizwang für unsere Ver treter lähmend aus die energische Vertretung der eigenen Volksinteressen, und von diesem lähmenden Zwang wollte er sich freihalten. Ein nicht zu unterschätzendes Bedenken gegen die christlichsoziale Partei bildet ihr Zentralis mus, der in der Gesetzgebung Großstadt, Flach land und Bergland trotz der Jnteressenverschieden- heit nach denselben Grundsätzen behandeln will. Es ist wirtschaftlich nicht vorteilhaft, so verschiedenar tige Jntereffen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 17.07.1947
Umfang: 6
Einzelpreis 20 Groschen Volkszeitung Sozialistisches Tagblatt für Tirol Redaktion: Innsbruck, Maximilianstraße 7 Tel 2450 Verwaltung: Maria - Th eresien-Straße 40. Tel. 2047 Eigentümer: Sozialistische Partei Österreichs, Landesorganisation Tirol Redaktionelle Einsendungen werden in der SchriKleitung übernommen Bezugsbedingungen : Durch die Post oder Träger monatlich S 4.40, in den Verschleißstellen S 4.— Nummer 159 Innsbruck, Donnerstag, 17. Juli 1947 45 Jahrgang Die erfolgrelchste Konferenz

werden müssen. Die Detailfragen und der Prozentsatz der vorgesehenen Erhöhung wird in der für Samstag, 9 Uhr, einberufenen Sitzung der Fachexperten besprochen werden. Wie unsere Leser aus einem Bericht über die gestrige Plenarversammlung der SPOe in Inns bruck entnehmen können, entspringt diese „Ini tiative" des volksparteilichen Ministers dem starken und entschiedenen Druck, den die So zialistische Partei im Verein mit den Arbeiter kammern und dem Gewerkschaftsbund ausgeübt hat und der in der Forderung

gipfelte, daß die Gehälter, Löhne und Rentenbezüge aller Art so fort dem gegenwärtigen Preisniveau angepaßt werden müßten. Wieder einmal hat aber die entschiedene, le diglich auf das Wohl des Volkes bedachte Hal tung der Sozialistischen Partei aus einer mehr als verfahrenen, nicht zuletzt durch das rücksichts- W i e n, 16. Juli. (APA) In einer Gedenk feier zum 20. Jahrestag der blutigen Ereignisse vom 15. Juli 1927 in Wien sprach heute nach mittag an den blumengeschmückten Gräbern der Juli-Gefallenen

wohnten u, a. Vizekanzler Dr. Schärf, Altbürgermeister Seitz, Bürgermeister Körner und Vizebürgenneister Spei ser bei. Die Politik der deutschen Sozialdemokratie Zum Parteitag in Nürnberg In den Tagen des 28. Juni bis 2. Juli hat die Sozialdemokratische Partei Deutschlands in Nürn berg ihren diesjährigen Parteitag abgehalten. Am den drei Westzonen waren 357 Delegierte er schienen und zum ersten Mal auch eine große Zahl Vertreter ausländischer Bruderparteien, die den deutschen Genossen Worte

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Innzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.06.1862
Umfang: 6
) und durch alle k.k.Postämter frankirt entgegengenommen. Unversiegelte Zeitungsreklqmativnenwerden portofrei befördert. Wer ist der Führer der liberalen Parthei m Tirol ? Wüßten die Anhänger der Verfassung und constitu- tionellen Freiheit in unserem Lande diese Frage entweder gar nicht zu beantworten oder lautete die Antwort darauf von verschiedenen Seiten verschieden, dann stünde es schlimm um die liberale Partei in Tirol. Was eine Parts! sein will, muß einen Führer haben, aber auch nur Einen, den sie als obersten Leiter

anerkennt.. 'Ohne Führer kann keine Partei bestehen, aber ebensowenig mit mehr als Einem; im ersten Falle wäre sie nur eine Anzahl von Menschen, die zufällig einmal denselben Zweck verfolgen, jedoch ohne festes und geordnetes Zusammenwirken, das allein den Erfolg sichert. Im zweiten Fall wären es meh- rere Parteien, von denen jede ihrem Führer nachginge. Die Klerikalen, eben weil sie eine trefflich organisirte Partei sind, würden auf die Frage, wer ihr Führer sei, Mann für Mann die gleiche Antwort geben

. Fragt ihr die Föderalisten im Reichsrath um ihren Führer, so wer den sie euch wie mit einem Munde den Grafen Thun nennen. Zur Zeit des ungarischen Landtags wußte auch jedes Kind in Ungarn den Namen des Führersder libe ralen Partei zu sagen und wer diese Frage als eine noch unentschiedene betrachtet hätte, wäre gewiß für blödsinnig gehalten worden. Sollte nun für die tirolischen Liberalen, die doch für eine Partei gelten wollen, die Eingangs gestellte Frage noch eine offene sein? Gewiß

nicht , denn sie ist schon lange durch die Thatsachen .beantwortet. Wir haben sie auch nicht in dem Sinne gestellt , als ob sie erst zu beantworten tväre; denn die Leser der Jnn-Zeitung und alle wahren Anhänger des constitutionellen Gedankens kennen die Ant wort, die einzige, die darauf möglich ist. Und nicht blos die Liberalen selbst, sondern auch unsere Gegner, die Kle rikalen, wissen recht gut, wer das Haupt der liberalen Partei in Tirol ist ; sie haben durch die Richtung ihrer wüthendsten Angriffe diese Kenntniß

genugsam bewiesen. Es ist also einfach lächerlich, wenn in einem tirolischen Blatte, das freilich nichts weniger als Organ der libe ralen Partei ist, diese Frage so berührt würde , als ob sie. noch unentschieden wäre oder von den Liberalen, nicht gleichlautend beantwortet würde. Wir haben unsere Gründe, warum wir eine Meinungsverschiedenheit in dieser Sache für unmöglich halten; die Entwickelung derselben dürfte dazu beitragen , auch die Wenigen aufzuklären, die sich vielleicht bisher im Halbdunkel

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Lienzer Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 25.06.1912
Umfang: 12
derselben Luft machen Das ist auch -W - gutes Recht, sofern überhaupt die Ver letzung Anspruch auf die Bezeichnung Recht machen kann. Die Hetze ist aber das Lebens element der „Lienzer Nachrichten' und das Schlagwort von der „Wirtschaftlichkeit' ist die Parole, mit welcher sie die aufgehetzte Be völkerung für ihre Partei fangen will. Nicht mehr christlich-sozial war während der Wahlbewegung Trumpf, sondern „bürger- lich-wirtschastlich' - als ob in der offen als deutschfreiheitlich auftretenden Partei die bür

gerlichen Elemente keine Rolle spielten und diese bisher herrschende Partei in wirtschaft licher Beziehung weiß Gott welche Fehler und Vernachlässigungen begangen hätte. Das gleiche „bürgerlich-wirtschaftlich' war ja auch vor sechs Iahren die Parole gewesen und diese Partei hatte sechs Mitglieder im Gemeinde-Ausschusse und reichlich Gelegenheit, dort und in den Komitees ihr wirtschaftliches Talent leuchten Zu lassen und es ist einfach nicht wahr, wenn während des Wahlkampfes behauptet wurde

ausgetragen wurden, verschwanden gegenüber dem Kampfe gegen die städtische Mädchenschule. Diese ist das Um und Auf der ganzen Ge hässigkeiten, welche gegen den Gemeinde-Aus schuß und die hinter ihm stehende Partei seit Monaten verübt werden, aber es ist denselben nicht gelungen, auch nur in einem Wahlkörper die Gemeinde-Vertretung ins Unrecht zu ver setzen und gerade die größten Steuerzahler haben die „Bürgerlich-Wirtschaftlichen' auch allein, ohne die Sozialdemokraten, abgeschüttelt und die bisherige

. Mädchenschule werden sich die „Bürgerlich-Wirtschaftlichen' abfinde,! müssen, denn es ist klar, daß alle Hetzen gegen dieselbe sie nicht mehr aus der Welt schaffen können. Köstlich mutet es an, wie die „Nachrichten' vom Kompromisse ihrer Partei mit den Deutsch freiheitlichen sprechen. Dreimal habe die „Wirt- schastspartei' „dem Bürgermeister ihre Ge neigtheit gezeigt zu einer Vereinbarung' und es „wäre auf diese Annäherung hin Sache der herrschenden Partei gewesen, Verhandlun gen zu pflegen'. Richtig

ist, daß drei Ver trauensmänner der christlich-sozialen Partei mit dem Bürgermeister über ein Kompromiß gesprochen haben und von diesem den Bescheid erhielten, er persönlich lehne Verhandlungen ab, sie mögen an seine Partei herantreten und er werde die Frage in derselben vorbringen; hievon machte er auch im Partei-Ausschusse Mitteilung, ohne auf Anklang für ein Kom promiß zu stoßen. Auch in der Partei-Ver sammlung, in welcher die Kandidaten nomi niert wurden, warf er noch die Kompromiß frage

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 20.06.1920
Umfang: 12
, nicht den von Tolomei beschriebenen und brieflich verdeutsch, ten italienischen Boden, sondern kernfestes deutsches Land zu findeil, dessen Bewohner sich zu gemeinsamer Abwehr gegen jeden Versuch völkischer Vergewaltigung fest zusam men schlossen. Rach unb nach zeigte es sich allerdings, daß die sozialdemokratische Partei nicht in einem Zweckverband jjirfjalferr'ftMt. Sie glttg tztgene Wege und lehnte auch ferner» bin jede Gemeinschaft mit den bürgerlichen Parteien ab. Ich bedauerte diese Haltung, will aber gerne

hoffen, daß die Ziele unserer Sozlaldeniokratie, wenn auch nicht in ilnserem Sinne, national gerichtet, ihrer letzten Auswirkung nach, sich von unseren Zielen nicht viel entfernen. Ihre Stellung- nahme in der Autonomiefrage gibt einen guten. Ausblick in die Zukunft. 'An die beiden bürgerlichen deutschen Parteien trat da mals die Frage heran, sollten sie getrennt marschieren und vereint schlagen oder vereint marschieren und vereint schla- gen. Hätte jede Partei ihr Parteiinteresse in den Border- grund

hinter dem Deutschen Verband als e. Seine Gründung war notwendig: ohne sie wäre vieles chlechter gekommen, als es ist. Sie war so notwendig, daß sie selbst eines kleinen Opfers an parteiischer Betätigung wert gewesen wäre. Erfreulicherweise bedurfte es eines sol chen Opfers weder bei uns, noch bei der andern Verbands- vartei. Ein Zweckverband, bei dem sich jede Partei aus drücklich die volle Beibehaltung aller Parteigrundsätze vor behält, kann nie ein Capua der in ihr vereinigten Parteien werden, wie es vielleicht

der eine oder andere wahr haben möchte. Ich glaube vielmehr, daß die aut ein Hochziel ge- richtete Zusammenarbeit stärkend auch auf die Parteien selbst wirkt, für die es eine Frage des Parteivrestiges bildet, in diesem Wettstreite der politischen Arbeit gut zu bestehen. Die Dcutschfreiheitliche Partei hat im Deutschen Verbände stets voll und ganz ihrei^Mann gestellt, sie hat beste nationale Arbeit geleistet, ohne von ihren Parteigrundsätzen nur das Geringste aufgeben zu müssen. Unsere Partei erhält nun nach jahrelangen

Bemühungen endlich oas, was jede Partei als die Grundlage ihrer Existenz braucht — ihre eigene Presse. An die Parteipresse knüpft sich die Organisations- und Entwicklungsmöglichneit jeder Partei. Der Ausbau der Organisation wird aber nicht nur seine treffliche Auswirkung auf die Partei selbst haben, sie wird auch zur Verstärkung der Blockpolitik beitragen, welche ia dadurch gesondert wird, daß die beiden Zusammenarbeiten- den Parteien auch als solche gut organisiert sind. Das Erscheinen unserer Presse

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 01.12.1879
Umfang: 8
ist, unter den jetzt obwaltenden Verhältnissen unverändert aufrecht bleibe. Die Majorität der liberalen Partei in Ungarn behandelt diese Frage vorweg als eine Machtfrage, aber nicht als eine Machtfrage der Partei, sondern als eine Machtfrage des Reiches. Aber in dem sie diesen Standpunct als den allein maßgeben den festhielt, kräftigte sie auch ihre eigene politische Stellung. Die Majorität von 47 Stimmen, welche das Wehrgesetz votirte, constatirte von Neuem die Regierungsfähigkeit der liberalen Partei

und des ihr entstammenden Ministeriums Tisza. Von Seite der deutsch-liberalen Partei hat man sich dahin geeinigt, Vorerst für eine Reduction deS Präsenzstandes von 255.000 auf 230.000 Mann, jedoch für die Ver längerung auf zehn Jahre zu votiren, eventuell jedoch die Bewilligung des Gesetzes nur auf drei Jahre zu beantragen. Die Vertreter der deutsch-liberalen Partei wollen somit ihren Wählern gegenüber das öffentlich und wiederholt eingegangene Engagement ein lösen, daß sie, die Gewählten, eine Herabsetzung deü

HeereSaufwandeS anstreben werden. Wir suchen, wie wan sieht, die leitenden Motive der Partei in dieser Frage nicht in dem consequenten Bemühen, der jetzigen Regierung eine tendenziöse Opposition zu machen, son dern in der politischen Geschichte der Partei und in den persönlichen Ueberzeugungen ihrer Vertreter. Wir achten diese Geschichte und diese Ueberzeugungen. Nur waren und sind wir stets der Meinung, daß die Situation der Welt und unserer Monarchie sich nie mals nach den Traditionen und Ueberzeugungen

einer Partei wenden lasse, sondern, daß die staatsmännische Einsicht und Klugheit jeder Partei gebieten, ihre Ac> tion nicht nach früher eingenommenen Standpuncten einzurichten, sondern nach der Natur der factischen und im gegebenen Momente einzig bestimmenden Ver hältnisse. Die deutsch-liberale Partei im Abgeord netenhause hat nur deu momentanen Effect im Auge und auch dieser wird in seiner Schwäche sehr rasch durch das Verhalten im Herrenhause dahinschwinden. Die parlamentarische Situation

Ueber zeugung dieser. anerkannten .„Staatsnothwendigkeit' unterzuordnen, weil die momentane Einigung der Clnb- ' beschlüsse höher steht als die StaatSnothwendizkeit und als .die politische Zukunft der liberalen Partei in Oesterreich.' —Das „W.Extrablatt' schreibt: „Wir gestehen, daß wir die Wehrgesetzfrage von allem An fange her als eine eminent technische, als eine Frage der Fachwissenschaft aufgefaßt haben, über welche zu nächst den Fachmännern das Wort gebührt. Als eine politische Frage erscheint

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 08.01.1896
Umfang: 8
, sofern sie mit einer jüngst erfolgten Fractiousbildung innerhalb der konser vativen Partei zusammenhängen. Weit entfernt, dieses politische Ereignis vom einseitigen Parteistandpunkte aufzufassen/ um bei den ziemlich lebhaften Zwistig- keiten die dankbare, aber hässliche Rolle des schaden frohen Dritten zu spielen, müssen wir uns doch fragen, wie wirkt die Spaltung der conservativen Partei auf Reich und Land, was für Folgen sind für die Ar beiten des Landtages zu erwarte». Redner bespricht

um den Brod korb an» die widerliche Heuchelei, mit der die gemischte Gesellschaft dir „Christlich-Socialen' das Christen thum nsit ihrxr volksvergiftenden Agitation . verflschte, Die Kcäieinfchaft der katholischen Volkspartei mit solchen' Stuten stelle ihren Grundcharaktcr als conser- vative Partei bedenklich in Frage. Können die Herren die Devise,im Kampfe gegen die Liberalen vergessen: „Autorität, nicht Majorität.' Keine Partei verläugue diesen konservativen Grundsatz frecher, als die Christlich

in mannigfachem Geschichtsverkhehre steht. Solche Ver suche, in Tirol Filialen des Wiener Antisemitismus zu errichten, müssen wir alle tief bedauern, obwohl die schlimmeren Folgen uur die in zwei Lager gespaltene conservative Partei verbüßt. Wohin diese Agitation führt, habe man im letzten Wahlkampf gesehen, der in gewissen Wahlkreisen unter der Signatur Priester gegen Priester vor sich gieng. Man könne sich eines mensch lichen Mitgefühls nicht erwehren, wenn man mitansehe, wie ein missleiteter Theil

des jüngeren Clcrns seine verdienten und erprobten geistlichen Führer roh be schimpft und in den Koth zog. Das Umsichgreifen dieser radieal demagogischen Partei zn verhindern sei zunächst Sache der gemäßigten Elemente der conserva tiven Partei; wolle sie noch länger als staatscrhaltende Partei, als Schutzwehr gegen die Socialdemokratie gelten, dann mögen sie sich den Radau-Antisemitismus den ein treffender Witz den „Socialismus der dummen Leute' genannt hat, vom Lcibe halten. Dr. v. Grabmayr spricht

nicht zu unterscheiden vermag. Der Liberalismus heiße nicht „Herbst' und nicht „Plener' und ebenso wenig bilde für ihn die Existenz der „vereinigten Linken' eine Lebenöbedingnng. So gewiss es im nächsten Reichörathe eine „Rechte' und eine „Linke' geben werde, ebenso gewiss werde sich eine kraftvolle liberale Partei wiederfinden, die die Grundsätze des politischen Liberalismus vertritt und hochhält. Diese allbekannten Grundsätze gehören zum unentberlicheu In ventar jeder Regierung, ihre monumentale Verkörpe rung

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