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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 06.05.1911
Umfang: 16
die anstatt, wie sie es versprochen hat, zu entlasten, immer mehr das arme Volk mit Steuern und Ab gaben belastet, ein Vertrauen haben? Sicherlich nicht! 4. Seit jeher hat es in den Gemeinden Quer köpfe, Krakehler und andere Elemente gegeben, mit denen ehrliche Leute nicht gern angebandelt haben. Jedem ehrlich denkenden Christlichsozialen muß es ausgefallen sein, daß gerade diese Elemente in großen Haufen der christlichsozialen Partei sich angeschlossen haben und sich in ihr wohl fühlen

und vielfach Partei häupter, Bauernräte re. geworden sind. Ist das nicht bedenklich. Kann ich zu einer solchen Partei mit Ehrfurcht und Vertrauen hinaufschauen? Nie-, mals. 5. Alle Teufel jubeln in der Hölle, weil man in Tirol vielfach nicht mehr von Herzen betet: „Vergieb uns unsere Schulden wie auch wir ver geben unseren Schuldigem", weil in biedern Tiroler Herzen die Friedensliebe schwindet, weil Ehrab schneidung, Verleumdung und alle Sünden gegen das 5. und 8. Gottesgebot die Nächstenliebe aus rotten

wollen. Welche Zeitungen enthalten diese Sünden am zahlreichsten. Wer die Zeitungen und Flugschriften beider Richtungen vor zehn Jahren schon gelesen hat, und davon namentlich die „Bauernzeitung" und andere christliche Schmäh schriften, der ist nicht im Unklaren. Kann man zu einer solchen Partei, die auf Kosten des Friedens empor gekommen ist, die keine katholischdenkenden Männer neben sich duldet, die alles umbringen will, was sich ihr nicht anschließt — kann man da Vertrauen haben? Niemals

. 6. Daß die christlichsoziale Partei lieber einen kirchenfeindlichen Liberalen als einen stramm katho lischen Mann wählt, daß sie lieber mit den Kirchen feinden, als mit katholischen Parteien Kompromisse abschließen will, dürfte noch nicht vergessen sein, daß sie keine katholische Partei sein will, haben ihre Heerführer oft genug ausdrücklich erklärt, aber trotz all'dem glauben, die katholischen Interessen seien bei einer solchen Partei am besten gewahrt, heißt offen bar den Bock zum Gärtner machen. Mit dem Un frieden

an. Jetzt bleibt das dumme G'spiel gar schon stehen! Da wird frisch weiter gekünstelt, die Tiroler nicht so anzulügen brauchen. 2.) Dann hätten wir die kirchlichen Autoritäten nicht so weit herabgesetzt. 3.) Dann hätten wir nicht so viel ver sprochen. 4.) Dann hätten wir nicht so viele zweifel hafte Elemente in unsere Partei ausgenommen und so weiter. Kurz gesagt, dann hätten wir nicht so verwerfliche und entehrende Mittel angewendet. Mas müssen doch die Konservativen für schreckliche Menschen

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Volksblatt
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Seite 2 von 22
Datum: 09.02.1910
Umfang: 22
Seite 2 Tiroler Volksblatt 9. Februar 1910 ausgeschaltet ist, dann steht es jederzeit jedermann frei, aufzustehen und zu sagen: die jetzige Partei taugt nicht mehr recht, weg damit, und eine andere her! Sie sehen wohl selbst, meine Herren, Parteien, die nicht der kirchlichen Autorität sich unterstellen, sind Eintagsfliegen. Erst bei strenger Anlehnung an diese, geht auch auf die politische Partei ein Fünkchen jener Verheißung des ewigen Bestandes über, die der Kirche gegeben wurde

auch die noch umzureißen, wir begraben uns ja nur selbst im Schutt — finden wir die Notwen- digkeit der katholisch-konservativen Partei mit ihren strengen, aber unerschütterlichen Autoritätsprinzip wohl nur zu sehr begründet. „Trennung vonReligion un dPolitik' ruft in moderner Begeisterung der Christlich-Soziale und das Echo tönt zurück: „Trennung von Kirche und Staat.' Man möchte doch meinen, die Herren verstünden es. aber nein, sie sind taub wie eine Glocke. Die Trennung auf allen Linien ist halt heutzutage

-sozialen Partei, eine fieber hafte Organisationstätigkeit. Ich fürchte sehr, diese Kartenhäuser fallen einmal alle zusammen und zwar deshalb, weil man vor lauter Organisationen gänzlich auf die Einzelpersönlichkeit vergißt. Was nützt, Verehrteste, eine wohlorganisierte Kompagnie unentschlossener wankelmütiger Soldaten? Die kon servative Partei geht den gegenteiligen Weg. Sie wendet sich mit ihren Grundsätzen zuerst an den Einzelnen, darauf legt sie das Hauptgewicht und erst dann kann die Organisation

beginnen. Meine Herren! Sagen Sie mir, geht die konservative Partei nicht den einzig richtigen Weg? Organisa tionen, Verehrteste, hätten wir bald genug, aber Männer, große und führende Geister, haben wir keine. Diese aber gedeihen nur auf den von der konservativen Partei vorgezeigten Weg. Ich sollte freilich auch bei dieser Gelegenheit noch das Verhältnis der konservativen Idee zum Nationalismus erörtern. Allein ich würde allzusehr in die Länge geraten. Ich will nur soviel sagen: Die konservative

Partei ist in ganz Oesterreich die einzige, die noch nie ihr Knie vor den nationalen Götzen gebeugt hat. Wäre das ihr einziges Verdienst, so wäre sie schon unentbehrlich. Und nun, Verehrteste, komme ich zum letzten Kapitel: zur sozialen Frage. Ich möchte hier zuerst auf einen sehr häufigen Irrtum hinweisen: man meint oft, eine soziale Frage gebe es nur heute. Nichts ist sälscher als diese Ansicht. Eine soziale Frage gibt eS solange die Menschheit existiert, denn immer wies die menschliche

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Lienzer Nachrichten
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Seite 3 von 4
Datum: 26.11.1919
Umfang: 4
mit 32, Josef Jaufer, Häusler mit 32, Anton Maier. Flatscher mit 30 und August Mattweber mit 23 Stimmen. Als Ersatzmänner gingen hervor: Alois Tagger mit 16, Anton Wälder, Tischlermeister mit 13, Joh. Solcher, Ulrichbüchl mit 7 und Franz Winkel maier, Schneider mit 3 Stimmen. Dölsach, (G e m e i n d e w a h l.) Hier wurde nur ein Wahlvorschlag und zwar von der Volks- Partei eingebracht. Von 163 Wahlberechtigten er schienen 63, also 380/o und gaben ihre Stimmen für die Volksparteiliste ab. — In der Gemeinde

Göriach - Stribach wurde die Bauern-Liste ge wählt. An der Wahl beteiligten sich von 129 Wählern 9. — In der Gemeinde Görtschach — Gödnach nahmen von 143 Wahlberechtigten 111 an der Abstimmung 'teil. Gewählt wurde die Liste der Vereinigten Bauern und Wirtschafts- Partei. Nikolsdorf. (Von unseren Heim kehrern.) Am 20. ds. M. trafen endlich wie der 2 Krieger aus Albanien hier ein, nachdem sie mit 4 Freunden aus Kals die Strecke von Spittal hieher teils zu Fuß, teils mittels Fuhrwerk zurück- legeu mußten

Schule und zum Großteil war es fein Verdienst, daß Kals ein neues Schnlhaus bekam. Unter Beteiligung der ganzen Bevölkerung der Gemeinde wurde denn auch der selbstlose Schulmann am 19. ds. M. zu Grabe getragen. Gott lohne ihm alles, alles! Wmd.-Matrei. (Wahlergebnis). Bei den Gemeindewahlen am vergangenen Sonntag war das Wahlergebnis folgendes: 1.) Gemeinde Wind.-Matrei Land: Es erhielt die fortschrittliche Partei 8, die Partei des Bauernbundes 5, die Partei der Unterklauswalder 3 Mandate

. 2.) In der Marktgemeinde bestand eine gemeinsame Liste: die Heimkehrer eroberten 5 Mandate, die 7 an deren Mandate entfallen auf die Partei der „Alten"; zu bemerken ist, daß Herr Landesge- richtsrat und Nationalrat Hahn auch unter die Gewählten zählt, ja am meisten Stimmen erhielt. Die Wahlbeteiligung war im Markte ziemlich gut, in der Landgemeinde ziemlich schwach — von 803 Wählern gingen da 222 zur Wahl. Es ist das wohl der sehr schlechten Witterung zuzuschrei ben, die herrschte. — Das Wetter tut was es will, bald

. (G e m e i n d e w a h l e n.) Bei den Gemeindewahlen in Aßling trug die Bauernpartei den Sieg davon. Die Heimkehrer, Partei brachte zwei Kandidaten durch. Das wäre nicht der Fall gewesen, wenn Einigkeit geherrscht hätte und besseres Wetter gewesen wäre. Aus letzterem Grunde sollten eigentlich die hiesigen Wahlen vom 16. ds. umgestoßen werden. Das schlechte Wetter, der Schneesturm hielt von St. Justina und von Klausenberg viele Wähler vom Wahlgange ab. Wer noch dazu die hiesigen Weg verhältnisse kennt, wird obiger Behauptung bei stimmen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 13.12.1911
Umfang: 8
-sozialen Partei in Oesterreich. Steiermärkischer Boden ist eS, aus dem der christlich sozialen Partei ein Konkurrent er wachsen ist. ein Konkurrent, der vielleicht deswegen der alten Partei gefährlich werden kannn, weil er behauptet, im Alleinbesitz der richtigen christlich- sozialen Idee zu sein, und gegen die alte Partei den Vorwurf erhebt, daß sie eine schlechte Sach verwalterin des christlich-sozialen Gedankens ge. Wesen, denselben verwässert, verraten, verfälscht habe. Sie, die neue Partei, wolle

wird nun der Streit um die Echtheit der Grundsätze entbrennen. Mit manchen Flimmer umgibt sich die neue Partei, auf daß sie den Wählern bester gefalle. Sie verspricht uns ein Jung-Oesterreich, ein Land der Freiheit, deS Völkerfriedens und der Demo kratie. DaS sind. Vom letzteren wohl abgesehen, alles schöne Ideale. Ob die neue Partei auch deren Durchführung garantiert, ist eine Frage der Zukunft. Interessant ist es, daß eS gerade in Steier mark zu dieser Zersplitterung gekommen ist. Da gab eS einstmals zwei

Parteien, wie heute noch in Tirol, konservative und christlich-soziale. Nach den ReichSratSwahlen im Jahre 1907 find die Konser- vativen in die christlich soziale Reichspartei einge treten und eS ward als äußerlich nur mehr eine Partei. Nach den ReichSratSwahlen im Jahre 1911 sind die Christlich Sozialen, soweit sie schärferer Tonart sind, aus der geeinigten Partei ausgetreten, gehen ihre eigenen Wege, und Steiermark hat abermals zwei Parteien. Das war ein kurzer vier- jähriger Friede! Die neue Partei

betrachtet sich jedoch nicht etwa bloß als eine bloße Kronlands- Partei, sie fühlt sich als Reichspartei und nennt sich daher: christlich soziale Partei der Deutschen Oesterreichs. Zwei Momente scheinen uns die neue christlich, soziale Partei besonders zu charakterisieren. Die möglichste Zurückstellung, wenn nicht gar prinzi- pielle Ausschaltung des katholischen Momentes in der Politik und die starke Betonung des nationalen gangenheit, hinüber zu der Toten. — Ein kurzes Signal deS AusseherS weckt

über die konstituierende Versammlung der neuen christlich-sozialen Partei. Graz, 11. Dezember. In der Landesturnhalle in Graz sand am Samstag eine Versammlung der bisherigen christlich, sozialen Volkspartei sür Steiermark statt, die in Vertretung des ObmanneS ReichsratSabgeordneten Neunteufel vom Obmannstellvertreter Fabriksbesitzer Engelhofer eröffnet wurde. Der Versammlung, die von ungesähr 300 Personen besucht war, wohnte als Regierungsvertreter Oberkommissär Schmid bei. Reichsratsabgeordneter Ritter von Pantz

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 29.09.1904
Umfang: 8
Beifall.) Was nun die Bildung eines österreichischen Zentrums, in dem die christlichsoziale Partei eine Rolle spielen soll, betrifft, so kann ich lerfichern, daß mir, obwohl ich der Parteileitung mgehöre und von einer derartigen Aktion auch ntschieden unterrichtet sein müßte, darüber gar lichts bekannt ist. Der Parteiführung wurde dies bezüglich weder ein Antrag noch eine Anregung be- anntgemacht. SS ist w diej^ Sache wohl eine Reihe von Zeitungsartikeln erschienen, doch entbehren alle Kom binationen

, soweit sie sich auf die christlichsoziale Partei beziehen, jedweder Autorität. Das eine ist sicher, daß die christlichsoziale Partei unter allen Umständen darauf sehen wird, daß jene Grundsätze an Boden gewinnen und unter jeder Bedingung fest gehalten werden, welche die Partei groß und zu dem gemacht haben, was sie heute ist. Die christlichsoziale Partei ist jederzeit für die Verallgemeinerung des Wahlrechtes eingetreten und kann sich daher unter Umständen mit einer Partei verbinden

, die .diesem Grundsatze vollständig Rechnung trägt. In wirt schaftlicher Hinsicht muß jeder! volkstümlichen Partei die Vertretung der Interessen deS sogenannten Mittelstandes und der breiten arbeitenden Volks schichten vor Augen schweben und die jeweilige Re gierung gezwungen werden, diese Interessen zu wah ren. Damit soll nicht gesagt^ sein, daß unter jeder Bedingung jede Regierung bekämpft werden muß, sondern daß jede Maßnahme der Regierung im Interesse des Volkswohles geprüft und danach die Entscheidung getroffen

werden- muß. Nach den hesti gen Angriffen, die insbesondere in jüngster Zeit von altkonservativen Blättern in Tirol gegen die christ lichsoziale Partei und deren Führer in oft recht per fider Weise veröffentlicht worden find, kann natur gemäß von einem Zusammengehen mit jenen Poli tikern, die diese Presse inspirieren, nicht die Rede sein. (Stürmische Zustimmung.) Hier muß eine voll ständig klare und scharfe Auseinandersetzung erfolgen, die voraussichtlich nur durch Neuwahlen herbeige führt

nur Rücksichten auf den feudalen böhmischen Großgrund besitz nehmen, sondern muß sich bemühen, die Inter essen des deutschen Bauern der Alpenländer zu wahren. (Demonstrativer Beifall.) Nach einigen Schlußworten des Vorfitzenden wurde die Versammlung unter Hochrufen auf die christlichsoziale Partei und auf die beiden Abgeord neten Dr. Geßmann und Schraffl geschlossen. Konservative Geständnisse? Dr. Ebenhoch macht die vorauszusehende Er fahrung. daß die Herren Konservativen sich nicht in friedliche Bahnen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 24.06.1903
Umfang: 10
, denn hier haben schon die Liberalen für ein ersprießliches Keimen der sozialdemokratischen Ideen den Boden hinreichend bearbeitet. Immerhin kann man mit Recht aus der Statistik der deutschen Reichstagswahlen den Schluß ziehen, daß der Katholizismus der stärkste, ja einzige Damm gegen die Sozialdemokratie ist. und darauf können wir vielgeschmähte Katholiken stolz sein. Wir müssen noch auf eine Erscheinung unser Augenmerk richten, und das ist die christlich-soziale Partei, die bei den letzten Reichstagswahlen, beson

ders in Bayern, sich mitunter sehr ungünstig be merkbar machte. Es ist nicht so sehr die Zahl der Stimmen, die diese Partei interessant macht, als vielmehr der Ort und die Umstände, unter denen sie ins Leben getreten ist. Das katholische Zentrum in Deutschland galt .und gilt bei uns vielfach als das Muster und Vor bild einer katholischen Partei, als das Ziel der politischen Bestrebungen der katholischen Österreicher. Besonders vor Jahren drang immer wieder der Ruf nach einem großen österreichischen

ist nicht ohne Interesse und möge gerade aus Anlaß des Auf tretens der Münchner Christlich-Sozialen eingehender behandelt werden. Gerade die Väter und auch die heutigen Führer der Christlich-Sozialen, besonders in Tirol, sührten immer das Lied vom deutschen Zentrum im Munde und benützten diesen. Hinweis nicht nur einmal, um auf ihre Bruderpartei los legen zu können. Dafür müssen diese Männer heute vielleicht mit Bedauern sehen, wie die christlich soziale Partei in München, unterstützt von öster reichischen

Abgeordneten der christlich-sozialen Partei, das Zentrum auf das heftigste bekämpft, Gegen kandidaten aufstellt und den Sieg des Zentrums verhindert. So bedauerlich die Sache ist, beweist sie doch zur Genüge, daß sich Zentrum und Christlich- Soziale nicht vertragen können, und zwar pr in Seine ideale Weltanschauung war zur grauen Dämmerung geworden, aus welcher der einzige Lichtpunkt, Josefine, leuchtete; aber Tag sür Tag verlor auch dieses Bild mehr und mehr an Glanz, die Macht der Gewohnheit band

ersucht, nach München zu kommen und der christlich-sozialen Partei auf Kosten des Zentrums auf die Beine zu helfen, was jedoch bisher abgelehnt wurde. Freilich hinderte das Dr. Lueger nicht, seine Adjutanten, einen gewissen Bielohlawek z. B., nach München zu schicken und sich dort als Führer der Christlich-Sozialen feiern zu lassen. Unsere Christlich-Sozialen, einst so begei sterte Verehrer des deutschen Zentrums, müssen heute zusehen, wie ihre eigene Partei von Wien aus zum Kampfe gegen das Zentrum

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 08.04.1896
Umfang: 4
Nr. 80. „Bozner Zeitung (Südtiroler Tagblatt'). Mittwoch, den 3. April t836. Aus dem Wege nach Damaskus. Die „Neue Freie Presse' ist auf dem Wege aus einem SauluS ein Paulus zu werden. Auch ihr dämmert nun die Erkenntnis aus, daß die liberale Partei nicht immer der Liberalismus ist. Was in diesen Blättern .-schon vor nun neun Iahren verirrten wurde, nämlich, daß die deutsche Partei den Unterströmungen, welche eine neue Zeit mit anderen Bedürf nissen und Anschauungen hervorgerufen

hat, sich anpassen müsse, das wird nun von der „N. Fr. Presse', jenem Or gane, welches am hartnäckigsten den modernen Anschauungen Widerstand leistete, in einem Osterarlikel ausgesprochen. „Einer Umgestaltung wird sich die liberale Partei unterziehen müssen; d e n n s i e i st a l t g e w o rd e n und wer alt wird, sagt Goethe, wird eines wichtigen Menscbenrechtes beraubt: von seinesgleichen beurtheilt zu werden.' Ja, wirklich ist die liberale Partei alt geworden, während der Liberalismus selbst jung geblieben

ist. Daß aber die „N. Fr. Presse' eine solche Wahrheit erst jetzt entdeckt, nachdem es vielleicht zu spät, viel zu spät geworden sein könnte! Sie sieht jetzt ein, daß die neue Zeit „ihre Hoffnung nicht auf den Opportunismus, son dern auf den Kampf setze; daß sie nicht parlamentarische Diplomaten, sondern Vertreter, die mit dem Elbogen sich Raum zu schaffen wissen, brauche. Denn in Oesterreich be. sitzt jede Partei nur die Geltung, welche sie sich erkämpft und nöthigenfalls ertrotzt.' Gewiß, das wurde ja von den national

Empfindenden unter den Deutschen schon seil Jahren behauptet, nicht ohne daß eS von der „N. Fr. Presse' stets auf das Heftigste bestritten wurde. Das Cityblatt fährt dann fort: „Die Umgestaltung der deutsch-liberalen Partei wird vor Allem in der doppelten Richtung sich vollziehen müssen, welche ihr Name anzeigt. Sie wird in erster Linie eine deutsche Partei sein müssen, eine Partei, bei welcher jedes deutsch«, Interesse ohne Rücksicht auf Beifall oder Mißfallen der anderen Parteien sowohl

als der jeweiligen Regierung auf thatkräftigen Schutz rechnen kann, eine Partei, die AlleS unterstützt, was dem deut schen Volke in Oesterreich seine traditionelle Stellung erhalten oi-er zurückgewinnen, und Alles auf daS entschiedenste bekämpft, was diese Stellung gefährden oder beeinträchtigen kann. Sie darf dabei nur auf sich selbst und die dem Deutschthum inne wohnende Kraft zählen und durch nichts sich verleiten lassen, diese Aufgabe auch nur zeitweilig zurückzustellen. Alle Deutsch-Oesterreicher müssen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 30.08.1923
Umfang: 8
. Unter den Gewählten befindet sich der Chef der Staatsregierung Eosgrave. De Dalera ist gegen Rutlcge unterlegen. Die Nationalratswahlen. ReichsparEkonferenz und Kandi- datenaufstellung. Die „Arbeiterzeitung* veröffentlicht die Ein berufung des ordentlichen Parteitages der sozial demokratischen Partei voraussichtlich für tric erste Hälfte des Monats November sowie einer sozial demokratischen Reichskonferenz behufs Aufstellung lder Kandidaten sür die Natwnalratswcchlen für den 12. September. Sichert

sein. Es ist deshalb dringend notwendig, daß die Ver- trauensnrännor die Wählerlisten, die vom Partei- sekretariate ihnen zugehen werden, genauestens durchsehen, damit nicht aufgenommene Wähler unserer Partei im Reklamationsverfahren hinein- reklamiert werden können. Zu Beginn des Reklamationsvorfahrens werden in Innsbruck in jeden: inse an einer den Haus bewohnern zugängliche Stelle Kundmachungen angeschlagen, welche die.Zahl der Wahlberechtigten, getrennt nad) Geschlechtern und nach Stockwerken verzeichnet

des Landes Gelegenheit geben, sozialdemokratische Reden zu hören, das Programm unserer Partei für den neuen Nationalrat kennen zu lernen und über alle wichtigen Fragen in Politik und Wirtschaft informiert zu werden. Die Genossen Bezirksvertrauensuromnr werden ersucht, einen Dcrsammlungsplan sür den ganzen Bezirk bald möglichst an das Parteisekretariat einzusenden, so daß von hier aus planmäßig gearbeitet werden kann. Weiters ersuchen wir die Genossen jener Orte, wo wir Lokalorganisationen haben, Vorsorge

zu treffen, daß auch in den naheliegenden Orten, wo feinr Lokalorganisatüm besteht, Wahlzeugen von unserer Partei bestellt wer- den. Wir ersuchen alle Bcrtrauenspersonen. während des Wahlkampfes besonders aufmerksam die „Dolkszeitung" zu lesen, weil viele- Bekanntgaben in: Blatte erfolgen werden. Dos Parteisekretär iat. Aus Stadt und Land. In Innsbruck ist es billiger geworden! Unsere Frauen werden wohl nickst dieser Meinung sein, weil sie ihre täglichen Ausgaben für den Haushalt eines anderen belehren

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 1 von 16
Datum: 26.04.1911
Umfang: 16
?- und Kompromißoerhandlungen zwischen christlichsozialen und konservativen Parteisührern statt. Dle Bemühungen, ein Wllhlkompromiß zustande zu bringen, scheiterten, weil die christlichsozialen Ver- treter es hartnäckig ablehnten, den selbständigen Fortbestand der katholisch-konseroatioen Partei aozu- erkennen. Sie halten somit tatsächlich noch immer den Beschluß der christlichsozialen Parteikonferenz vom 5. August 1907 in Innsbruck aufrecht, wonach ein Kompromiß mit der Tiroler konservativen Partei vbzuiehnen sei, da dieselbe infolge der Einigung

des Zentrumsklubs mit der chriftlichsoziolen Partei keine Eriftenzberechtigung mehr habe. M.t diesem Be schlüsse wurden die Tiroler Konservativen seitens der Christlichsozialen nicht mehr als Partei aner kannt, sondern für Freischärler erklärt und als solche ln der Folgezeit behandelt. Es wurde dann auch hernach einer Gruppe Bozner Konservattoen, welche Friedensvrrhandlungen mit den Christlichsozialen an- strebten, von den Herren Dr. Schöpfer und Schroff! durch den damaligen Abg. Dr. Dorsmann die For derung

zugestellt, die Konservatioen sollten einzeln in die christlichjoziale Partei übertreten, mit der konseroatiorn Partei als solcher würde in keine Ver handlungen eingetreien. Die bedingungslose Unter- wersung wurde auch späterhin wiederholt als Bor bedingung gestellt für etwaige Verhandlungen. Dle | katholisch-konservative Partei hat am 26, Juni 1907 und später wiederholt feierlich kundgegeben, daß sie als Partei weiterhin bestehen bleibe, aber als solche nach wie oor bereit sei, zur Her-' stellung

des Friedens im Lande mit den Christlich- sozialen eine Verständigung von Partei zu Partei rinzugehen unter Wahrung ihrer einzelnen katholischen Grundsätze. Nicht als Freischärler, sondern nur als gleichbe rechtigte Macht wollten die Katholisch-Konserva tiven Tirols über eine Verständigung verhandeln. Die Christlichsozialen hielten sich aber weit erhaben über die Zumutung, mit den Konservativen von Partei zu Partei zu verhandeln, nur den Kampf gegen sie setzten sie fort, um mit brutaler Gewalt

sie zu unterwerfen. Diese Versuche hatten aber da» Ergebnis, daß die Katholtsch-Kons-roatioen wieder mehr erstarkten und sister sich zusammenjchlassen und sich kräftig organisierten. Dir Ecgänzungswahlen ' für den Landtag im deutschsüditroltschen Städtebezirk : und im 13 Reichsratrwahlbeziik machten den Chrtst- § lichsoziaien klar, daß sie mit der katholisch-konseroatioen Partei im Lande rechnen wüßten und sie wendeten 1 sich an den Führer der Konservativen san die laihol.- ' konservative Partei sich zu wenden

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 09.03.1910
Umfang: 8
wird, dars erdoch nicht Abgeordneter werden und zwar deßhalb nicht; weil- er nicht christlich-sozial ist. Auf die persönliche Tüchtigkeit wird garnicht geschaut, sondern nur aus sdie Partei; die persönliche Tüchtigkeit des Kandidaten gilt gar- nichtS mehr, sondern nur die Partei! Es wird den Leuten vorgemacht, wenn der Abgeordnete nicht der christlich-sozialen Partei angehört, so richtet er nichts aus. Um das zu beweisen, werden im „Tiroler' und anderen christlich sozialen Zeitungen eine Menge

Errungenschaften aufgezählt, welche die christlich-soziale Partei erreicht haben soll, daS stimmt aber durchaus nicht; denn sürS erste find das Errungenschaften, welche nicht die christlich-soziale Partei als solche verlangt hat, sondern es sind daS alles Forderungen, welche die in der agrarischen Vereinigungen vertretenen feindlichen Abgeordneten aller Nationen stets urgiert haben. Zweitens haben im ReichSrate etwa ja nicht alle christlich-sozialen Abgeordneten dasür gestimmt, sondern nur die Vertreter

, die Reichsmeinsteuer, sür welche sich auch die Tiroler christlich-sozialen Abgeordneten offen aussprachen — da werden wir sehen, was die Partei macht; die mit den Italienern vereinbarte Hinausschiebung der Vinschgaubahn; das vom christ lich-sozialen Handelsminister Weiskirchner einge brachte, gerade aus die Vernichtung der Bauern ab zielende Enteignungsgesetz sür die Bauerngüter beim ^ Baue von Fabriken usw. DieS alles sind wirtschaft liche „Errungenschaften', welche die christlich-soziale ! Partei dem Lande

gebracht und bei denen die christ lich-soziale Reichspartei, wacker mitgeholfen hat. Und gerade mit d i esen Leistungen der Partei können wir nie und nimmer einverstanden sein und deshalb wollen wir einen Abgeordneten, der da mit der Partei nicht durch dick und dünn geht. Aber wir haben noch viel größere Klagen und Beschwerden gegen die Partei. Diese Partei hat das katholische Mandat im Kreise Meran- Kaltern den Liberalen ausgeliefert; da hilft keine Ausrede. Die Partei hat den Apostaten Kawka trotz

der Warnungen der Konservativen angestellt und ihn erst entlassen, als sie den Unmut deS katholischen Volkes sah. Die Partei hat im Land tage ein energisches Austreten gegen Wahrmund aus Liebedienerei gegen die Regierung verhindert; der Parteiführer Schraffl hat in MalS den geradezu verblüffenden Ausspruch getan, vor dem jeder katholisch denkende Mann im Innern erbeben muß: „Ob ein Prostestant oder Jud Katholik wird, oder ein Katholik vom Glauben abfällt ist dem Charakter einerlei.' Die Partei hat im Reichs

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 09.08.1902
Umfang: 10
einer Reihe von Jahren zwei Parteien. Die eine Partei besteht aus einer größeren Verwandtschaft mit ihren Anhängern, wo hauptsächlich die Wohlhabenden der Gemeinde dabei sind. Die zweite Partei besteht aus den übrigen Bewohnern der Gemeinde St. Ulrich und ist be- deutend größer. „Ach was, der Vetter soll auf Meran drunten bleiben und die Paffeirer in Fried' lassen,' bemerkte der Steinhauser, doch das gutmütige Lachen, das diese Worte begleitete, bewies zur Genüge, daß sie nicht ernst gemeint

. „Ich hätt's dem Weibsbild oft gern gesagt, aber die Rosel will's durchaus nicht haben, und so bin ich halt still. Ich sag' nicht, daß die Thalguterin nicht ein frisches Weibsbild ist und die Wirschaft versteht; aber zusammt allem Beten und Kirche.v- gehen ist sie hurtig harb.' Bei den Wahlen hat die erste Partei das Agi tieren immer gut verstanden, während die zweite Partei bis Heuer das nie getan hat. Und deswegen . war in St. Ulrich bis dato der Gemeindeausschuß im Besitze der ersten Partei

. Da aber bei der letzten Ausschußwahl die erste Partei wieder scharf agitierte, so ist die zweite Partei ausgetreten und haben sich 5—6 Steuer zahler der Gemeinde St. Ulrich von der zweiten Partei am Samstag Nachmittags der Wahl ange nommen und einige Vollmachten von Witwen und Minderjährigen gesammelt; leider aber waren nur mehr einige zu bekommen, indem ein großer Teil schon von der ersten Partei gesammelt war. Das Resultat der Wahl am Sonntag ergab, daß zwei Kandidaten von der ersten Partei als ge wählt erschienen

und vier von der zweiten Partei. Die Angaben des früheren Korrespondenten, daß wir agitierten, um selbst in den Ausschuß hinein zukommen, müssen wir als eine unrichtige be zeichnen, da ja jeder das Recht hat, zu wählen wen er will. Die Hauptabsicht der zweiten Partei war, dahin zu wirken, daß im Ausschusse nicht allein Männer einer Partei vertreten seien, sondern daß der Ausschuß derart zusammengestellt sei, daß uneigennützig und zum Wohle der ganzen Be völkerung von St. Ulrich gearbeitet

werde. Wenn der Korrespondent erwähnt, daß im zweiten und ersten Wahlkörper die Wahl ruhig und geordnet vor sich gegangen sei, so ist es wohl an zunehmen, daß er ein Anhänger der ersten Partei sei. Bei der Wahl des zweiten Wahlkörpers waren meines Wissens nur 14 Wahlberechtigte. Die erste Partei versammelte in ganz geheimer Weise 8—9 Wähler kurze Zeit vor der Wahl und stellte aus ihrer Mitte 6 Kandidaten auf, die dann auch ge wählt wurden. Die andern Wähler wurden nicht berücksichtigt und das heißen die Mitglieder

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 25.04.1911
Umfang: 8
kann. 2. Im Interesse des Friedens. Ohne Anschluß an die christlichsoziale Partei würde der Unfriede, der in Tirol herrscht, auch in den Kreis der ! katholischen Abgeordneten im Reichsrai getragen, der Unfriede zu einem forldauernden erklärt werden. Wie könnten die Christlichsozialen ein derartiges Unglück zulassen? War es nicht ein strenges Gebot, ein derartiges Unheil mit allen Mitteln zu ver hindern? 3. Im Interesse des Staates und der Kirche. Die Sozialdemokraten, diese er klärten Feinde des Staates, der Kirche

und der katholischen Religion, waren im alten Hause nur um acht Mandate schwächer als die Christlichsozialen. Wenn nun die gewählten Konservativen den Christ lichsozialen nicht beiträten, wenn letztere allenfalls einige Mandate verlören, was nicht zu den absoluten Unmöglichkeiten gehört, wenn außerdem die Sozial demokraten einige Mandate eroberten, was ja auch sein könnte, dann wären die Sozialdemokraten die stärkste Partei im Reichsrate. Man wüßte dann, nicht zwar irgend einem geschriebenen Geietze gemäß, jedoch

. Noch wichtiger ist fol gendes: Die christlichsoziale Partei ist, wie Schraffl bei einer Konferenz am 6. April bemerkte, die einzige deutsche Partei des Abgeordnetenhauses, welche es als Aufgabe ansieht. nicht bloß die politischen, ondcrn auch die religiösen Interessen zu vertreten. Es wäre geradezu ein Skandal si'ir die christliche Bevölkerung, wenn sich außenstehend eine kleine Gruppe bilden und diese deshalb draußen bleiben würde, weil die Mitglieder der großen christlich- sozialen Partei in religiöser

, der würdige Pfarrer des OrteS. schlummerte. Selbst Emil konnte den teuern Wodltäter wohl kaum mit heißern Tränen beweint haben alS Nelly. Wie oft hatte er sie durch milden Zuspruch aelröstet und zum mutigen Ringen nach Vollkommen heit gestärkt! Ihr ohnehin sreudenarmes Dasein war nun «ach seinem Tode noch viel öder und trauriger ge- der Konferenz anwesenden Konservativen konnten sich den angeführten Gründen nicht verschließen. Die Partei übe? sües. Was antworteten die konservativen Vertreter

auf die Bedingung der Christlichsozialen? Sie sagten, ein Anschluß an die Christlichsozialen sei unmöglich, denn ein solcher Anschluß bedeute das Aufgeben der Konservativen als Partei. Also die Partei überalles! Der Pattci muß das Wohl der Wahl kreise weichen, der Partei muß ein dauernder Friede weichen, der Partei muß das Wohl von Staat und Kirche weichen. Sonst ist die Partei da, das Wohl des Wahlkreises zu fördern usw., hier aber soll es umgekehrt sein, die Partei über alles! Das verdient angenagelt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 31.05.1933
Umfang: 8
der Tiroler Nazi- Srgllmsationsn? Wie das gestrige „Anzeiger"-Abendblatt meldet, spra chen gestern vormittags die Führer der Tiroler Heimatwehr beim Präsidium der Tiroler Landesregierung und um 12 Uhr bei Landeshauptmann Dr. Stumpf im Landhaus vor und forderten, „daß gegen die nationalsozialistische Partei in Tirol, die an den Vorfällen (am Montag) die Schuld trägt, durchgreifende Maßnahmen getroffen wer den". Das Wiener Organ der Vundesführung des österrei chischen Heimatschutzes läßt sich aus Innsbruck

melden, daß in Tirol mit einem Verbot der nationalsozialistischen Partei und der Auflösung der Ml.- und SS.-Formationen durch die Tiroler Landesregierung zu rechnen sei, was als erster Schritt zu einem Verbot der nationalsozialistischen Partei in ganz Oesterreich aufgesaßt werden müßte. Wie wir aus dem Landhaus erfahren, hat die Landes regierung bis jetzt ein solches Verbot, das nur über Auftrag der Bundesregierung ausgesprochen werden könne, nicht erl affen. Bom Fnnsbrncker Kriegsschauplatz

, ruhig. In den Abendstunden entwickelte sich in der. Wilhelm-Greil-Straße ein kleinerer Bummel, während die Maria-Theresien-Straße fast leer blieb. Ansammlungen wurden aber von der Polizei verhindert. Das Hauptquar tier der ..Notpolizei" wurde durch Gendarmerie geschützt... Sie Partei der Märtyrer Die Innsbrucker Hakenkreuzler verbreiteten am Montag ein Flugblatt, in dem der Beschluß der deutschen Reichs regierung, die Grenze nach Oesterreich für Deutsche zu sper ren. begrüßt und behauptet

. , Die nationalsozialistischen Uni sonnen, Wimpel und Fahnen — im Reich Ehrenkleid und Ehrenzeichen des Staates — sind in Oesterreich als staatsgefährlich verboten und werden .im Betre tungsfalle" ihren Trägern durch Organe der Bundesregierung vom Leibe und aus den Händen gerissen. Die nationalsozialistischen Organisationen — Partei. SA. und SS. — werden Tag für Tag mit der Auflösung, ihr Besitz und Vermögen mit der Beschlagnahme bedroht. Es ist wahrhaft zum Weinen! Unsere Nazi haben aller dings vergessen, ihrer Jeremiade

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 12
Datum: 09.05.1914
Umfang: 12
. Professor Doktor Schoepfer, dem zu seiner einstimmigen Wieder wahl gleichfalls begeisterte Ausdrücke der Beglück wünschung dargebracht wurden, entwarf ein an schauliches Bild von dem Aufblühen des christlich- sozialen Gedankens in Tirol und seiner von Brixen ausgehenden Ausbreitung über das ganze Land. Aus dem kleinen Blättchen in Brixen ist mit der Erstarkung der Partei ein großes Preßwerk heran gewachsen, das an den Erfolgen der Partei und auch am heutigen Wahlsieg hervorragenden Anteil

hat. Man hat mich, führte Professor Dr. Schoepfer aus, vonseiten der mit Neid und Mißgunst das Aufblühen der Partei scheel betrachtenden Gegner als den „Hauptschuldigen' bezeichnet und ich erkläre hier, daß ich mich gerne als Hauptschuldigen be zeichnen lasse. Man hat mich als Gründer der christlichsozialen Bewegung und Partei in Tirol an die Spitze gestellt und so ergreife ich heute das Wort nicht bloß als geborener Brixener und als Fxeund des Kasinos, sondern als Obmann der christlichsozialen Partei in Tirol

und beglückwünsche Sie, meine Herren, im Namen der christlichsozialen Partei in Tirol zu Ihrem herrlichen Wahlsieg. Mein Glückwunsch gilt unterschiedslos den gewählten Ab geordneten von Stadt und Land, denn es ist ein Erfolg gemeinsamen Vorgehens unter dem siegend im Sturme vorausgetragenen Banner des katholischen Volkes und ich darf wohl annehmen, daß dieser große gemeinsame Sieg viele bestimmt, die heute vielleicht feindlich oder unentschlossen und mit Miß verständnis uns gegenüberstanden, mit uns gemeinsam

vorzusehen und eine große geschlossene Phalanx gegen den Umsturz und den Freisinn zu bilden. (Beifall.) Abgeordneter Professor Dr. Schoepfer widerlegte in schlagender Weise die liberalerseits ausgesprengten Schlagworte, die nichts anderes bezwecken sollten, als den Kandidaten Franz von Guggenberg, den Sohn jenes nicht allein für Brixen so hochverdienten Mannes, zu Fall zu bringen und damit, indem man der Partei einen ihrer fähigsten, nun in das breite öffentliche Leben tretenden Männer nahm

und auf eine imponierende Höhe gebracht werden. Die Hauptsache aber muß die Verfolgung einer Prinzipienpolitik in unserer Partei sein, denn sie allein ist es, die unsere Partei für alle Zukunft zu halten imstande ist. Für die Zukunft müssen wir schließlich dem angebahnten Frieden unsere Pflege zuwenden. In der konservativen Partei hat so mancher ehrlich mit uns gekämpft und gearbeitet und wir geben uns der Hoffnung hin, daß auch diejenigen, die uns noch mit Mißverständnis entgegenblicken, vertrauensvoll zu uns kommen

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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 30.01.1889
Umfang: 10
, daß „der Anblick eines Zer würfnisses in unserem.Lager'' der« Regierung Anlaß bieten könnte, diese Partei nicht m ehr zu berücksichtigen. Nun, mir scheint,: daß die se Partei weder Grund hat sich für bisherige Rücksichten zu bedanken, noch daß die kathol -conservative Partei überhaupt darauf angewiesen sei, von Gnaden der Regierung abzuhängen. Wir bezweifeln sogar, ob es nach oben gar so guten und mächtigen Eindruck hervorbringen dürfte, zu sehen, wie der kathol; Abgeordnete? nicht nur für seine Person schön

. , , Nur - einige Grundsätze i bedürfen, der entschiedenen Abfertigung. . . . ' Der Autor legt den- al l ein i ge n Werth einer Partei in ihre Zahl; selbst das „Vaterland' konnte nicht um hin, dem Autor geg ey rseine. eigenen Worte dießbezüg- lich eine rechtfertigende! Ansicht unterzulegen; denn fo krasser politischer Materialismus war bisher im con- servativen Lager unbekannt. / - - > Wenn der Autor jedoch glaubt, daß eine Verstärkung der Partei, daß die Gewinnung möglichst vieler Man date für die kathol -conservative

Partei von großem Werthe sei, so. stimmen wir? ihm dabei vollkommen zu, nur dürfte dann dieser Satz doch kaum werth sein, ihm zu Liebe eine Brochüre zu schreiben, denn es lohnt doch wahrlich nicht die Mühe/ in die Welt hinzurufen „eine politische Partei -ist 5um so mächtiger, je - stärker sie ist' Dies ist, ich bitte um Verzeihung, ein Ge meinplatz Nun ist es 'aber wohl männiglich bekannt, daß die Erfolge jeder Wahlaktion I - vom Vertrauen und sozusagen nur vom Vertrauen abhängen. ? Allerdings

Minister stimmend, selbem zum Durchfall verholfen. - ' ' ' . Die katholisch-konservative Partei hat also bei den Wahlen nur allein auf sich zu rechnen, und keine wie immer geartete Hülse anderswoher zu erwarten. Nun schiene eS mir doch ziemlich naheliegend, daß eine solche auf sich allein angewiesene Partei mehr als jede andere auf» das Vertrauen, auf die Einigkeit zwischen den Wählern und dem Gewählten angewiesen ist. Darin liegt ihre einzige Kraft. Die Herren betonen stets die Einigkeit der Abgeord

neten, auch ich wünschte dieselbe, doch noch viel wichtiger und viel nöthiger scheint mir die Einigkeit zwischen den Abgeordneten und ihren Wählern, d. h. das Vertrauen des kathol.-conservativen Theiles der Be völkerung zu ihrer politischen Vertretung. Darin liegt und lag stets die Lebenskraft jeder Partei' und im Riß dieses Vertrauens muß auch der Unter gang jeder Partei liegen ' : , ' Dieses Vertrauen, dieses „Sich eins fühlen' von Volk und Führern ist doch viel, viel werthvoller

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 21.04.1928
Umfang: 16
bei getragen zu haben. In Wahrheit war die Lage so, daß die sozialdemokratische Partei keine Wahl hatte. Man hatte sonst die durch das Gesetz von 1919 hergestellte schwindel haste Form des Proporzes aufrecht erhalten müssen, mit ihren Prämien für die absolute Majorität (die Lifte, die eine Stimme mehr als die Mehrheit erhielt, bekam alle Mandate), mit ihren Prämien für die relative Majo rität (die Liste mit den meisten Stimmen erhielt viel mehr Mandate, als ihr zukamen) und mit der schändlichen freien

Liste, welche die schmutzigsten Wahlmanöver gegen jeden Kandidaten ermöglichte, den man auf diese Weise „köpfen" konnte, selbst wenn seine Partei ihn als ersten oder zweiten auf die Liste gestellt hatte. Alle diese Mängel des Gesetzes von 1919. und dazu die Unmöglichkeit, im Senat eine Mehrheit für einen richtigen Proporz zu finden, haben die französischen Sozialdemokraten gezwungen, lieber als die Aufrechterhaltung des bestehenden Gesetzes aus sich zu nehmen, zurückzukehren zum Abstimmungssystem

der „stag nierenden Sümpfe", wie es gelegentlrch Aristide Briand verächtlich nannte — bevor er selbst leidenschaftlich dafür eintrat. Dieses nuU zur Anwendung kommende System hat wenigstens in einer Richtung einen Vorteil für eine arme Partei, deren Organisation im Vergleich mit der der Brn- derparteien in England, Deutschland, Oesterreich, Belgien und Skandinavien noch recht schwach ist. Es ermöglicht, daß die persönliche Tätigkeit eines Kandidaten, besonders wenn er ein bekannter

und bei der Arbeiterklasse beliebter Genosse ist, durch eine intensive Bearbeitung eines Wahl kreises, die höchstmögliche Wirksamkeit hat. Daneben muß man freilich anerkennen, daß die neue Wahlkreiseintcilung einen großen Nachteil für die sozial demokratische Partei hat. Bei der Abstimmung nach Be- zirkslisten erstreckte sich unsere Aktion natürlich mit ver schiedener Wirksamkeit über ein ganzes Departement, wo bei die vorgeschritteneren industriellen Zentren mit ihrer stärkeren Organisation den rein agrarischen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 20.08.1908
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 100. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 20. August 1908. XXI. Jahrg. eine Meinungsverschiedenheit unter den Bischöfen geben. Was hat dann zu gelten? Als Fürst bischof Vinzenz Gasser wegen seiner her vorragenden Begabung eine führende Stellung in der politischen Partei Tirols inne hatte, wie sie vorher und nachher bisher noch kein Bischof in Tirol zur Geltung gebracht hat, gab es eine Meinungsverschiedenheit über die Frage, ob man den Reichsrat beschicken solle oder sich ferne halten

müsse. MonsignoreGreutervertrat eine gegen teilige Auffassung gegenüber der Mehrheit der ande- rm führenden Persönlichkeiten und die Folgezeit hat ihm Recht gegeben. Wer entscheidet aber in einem solchen Fall, wenn die Bischöfe selbst ver schiedener Meinung wären, was ja doch möglich ist? — Als Johannes von Leys Fürstbischof von Brixen wurde, war damals die herrschende konservative Partei die bischöfliche Partei? Fürst bischof Simon Aichner hinwieder hat überhaupt nie die Führung in der Politik

in solchem Um fang gefordert oder in Anspruch genommen, wohl aber öfters geäußert, es sei sein Wunsch, daß nur eine Partei im Lande sei, und sei es auch, daß dies die christlichsoziale Partei wäre. Seit dem in Vorarlberg die christlich soziale Partei die ausschlaggebende, ja fast ausschließliche ist, fällt es niemand mehr ein, den Christlich sozialen im Ländle Ungehorsam gegen die bischöfliche Autorität vorzuwerfen, und doch stehen die Christlichsozialen Vorarlbergs in dieser Frage auf demselben grundsätzlichen

Standpunkt wie die Christlichsozialen Tirols. Und was dann endlich, wenn der eine der Landesbischöfe mehr der christlichsozialen, der andere mehr der konser vativen Partei zuneigen würde? Es ist doch auch das möglich. Was ist dann bischöfliche Partei, die konservative oder die christlichsoziale'? Oder hört dann das auf, noch das Merkmal einer politischen Partei zu sein? Wie müßte ferner eine solche Führung in der Partei zur Geltung kommen und ausgeübt werden? Nehmen wir ein Beispiel. Die kon servativen

Landtagsabgeordneten sind, als sie die Wahrmundfrage im Landtage in ihrer Weise aufrollten, hierin offenbar nicht den Weisungen der Bischöfe gefolgt. Bekanntgegeben wenigstens wurde das nicht und es hatte auch nicht den Anschein, als ob alle Bischöfe der gleichen An sicht über die Art des Vorgehens gewesen wären. Sollten in einem solchen Fall die Bischöse mit einem Manifest hervortreten und bestimmt fordern, wie die Partei im Landtag oder im Reichsrat sich zu verhalten habe? Wir haben nicht ein mal gesehen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 24.08.1905
Umfang: 10
uud Drahndln, nebst Juxpost und Kinderbelustignngen. Ein allsälliges Rein- erträguis wird zur Uuterstützuug für durchrei sende Buchdrucker verwendet. Eintritt 3V Heller. Beginn des Bestkegelscheibens am Samstag um S Uhr abend. Depsschslr- (Telegramme des k. l. Tel.-Korr.-Vureau.) Budapest, 24. Aug. Die liberale Partei nahm in der heutigen Konferenz den Antrag Daniels an, worin die Partei erklärt, auf ^^h^rigen Grnndlage zu verharren; indessen sei sie bereit, falls eine Konzentration sämt licher

Fraktionen der 67er Ansgleichspartei statt findet, an der Bildung dieser neuen Partei mit Aufopferung ihrer gesonderten Existenz als Par tei mitzuwirken. Graf Tisza, welcher lebhaft akklamiert wnrde, sowie Graf Khucn-Hedervary befürworteten den Antrag. Elf Mitglieder der liberalen Partei meldeten in selbständiger Kon ferenz den Austritt aus der Partei an. (Privat-Telcgr.iiiüiie.I Kroatischer Hochschnltag. Nagusa, 23. Aug. Im hiesigen „Tcatro Bouda'' wurde der diesjährige kroatische Hoch schultag

an die Unterrichtsverwaltung zn beschließen wäre, die der dalmatinische Land tag bei Herrn v. Hartel empfehlend einreichen soll. Nach Annahme hierauf bezüglicher Be schlüsse wird der weitere Beschluß gesaßt, nach dem Muster der „Gesellschaft sür die Verbrei tung der V o l k s b i l du u g' iu Deutschland eine Ferial,-Organisation an der Universität iu Agram ins Leben zn rusen. Die Konferenz der liberalen Partei. Budapest, 24. Aug. Die liberale Partei hielt gestern nachmittag unter dem Vorsitze des Präsidenten Baron Podmaniczky

mit stürmischen Ovationen empfangen. Abg. Baron Daniel reichte folgenden Beschluß- antrag ein: „Die liberale Partei sieht mit Besorgnis der verhängnisvollen Entwickluug der Ereiguisse entgege», die ei» ungestörtes Fuuk- tioniereu der versassuugsmäftigeu AnMtutiouelh verhiuderu nnd die gesetzliche Ordnung des Lan des den größten Erschütterungen aussetzen. Es ist unsere oberste patriotische Pflicht, diese Übek- stände Z» beseitigen nnd jeden anderen Gesichts- puttkt diesen Bestrebungen hintanzusetzen

. Die Partei wünscht diesem Zwecke mit voller Hin gebung zu dieueu. Sie sucht ein Zusammen wirke» mit jenen, die von der großen Wahr heit durchdrungen sind, daß die Interessen des Vaterlandes die Vereinigung aller erfordere, welche eine Lösung der Krise auf der 6 7er Basis suchen, einer Basis, auf der die ge meinsame» Aiigelegeiiheiten der beiden Staaten der Monarchie geordnet werden können und die auch die Grundlage der organische» E»twickelu»g der »atioualeu Richtung darstellt, sofern daher eine Lösung

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 22.03.1911
Umfang: 8
sind und sonst im Landtage Spektakel machen, so werden wir den Herrschaften schon zeigen, daß dieDeut- schen auch da sind. RoWme aus klein MjM- sozialm Lager.? Wir haben in den Spalten unseres BlatteS schon des öfteren auf die merkwürdige Erscheinung hingewiesen, daß unter den Anhängern der christlich sozialen Partei eine tiese innere Unzufriedenheit Platz zu greifen beginnt. Es bricht sich immer mehr und mehr unter den Anhängern der christlich- sozialen Partei selbst das Gefühl Bahn, daß das Programm dieser Partei

haben, wollen wir die Aeußerungen eines Christlich-Sozialen selbst hier solgen lassen. Bürger schuldirektor Moser in Wien ist gewiß ein ehrlicher und treuer Anhänger der christlich sozialen Partei, der entschieden nur in der besten Absicht schreibt. Wir versagen es unS sür heute, zu den Aus führungen des christlich-sozialen Bürgerschuldirektors irgend welche Bemerkungen anzuknüpfen, damit jeder unserer Leser, Gesinnungsgenosse und Gegner, sich selbständig und unabhängig ein Urteil bilden könne. Bürgerschuldirektor Moser nimmt

Erbgütern. Die Erkenntnis der Notwendigkeit eines derartiges Denkmals scheint gerade im gegenwärtigen Zeitabschnitte sehr am Platze. Ohne von Kritisiersucht oder Schwarzseherei angekränkelt zu sein, müßte man trotzdem fest stellen, daß eine Bilanz der christlichen Volksbewe- gung politisch und nicht politisch genommen in unseren Tagen nicht zufriedenstellend ausfallen würde. Bürgerschuldirektor Moser geht sodann über auf die unliebsamen Vorfälle innerhalb der christlich sozialen Partei

der Partei auf Unebenheiten des Tempera mentes oder auf persönliche Animositäten zurück. Es hat weder Sinn noch Berechtigung, aus der- artigen Vorkommnissen in einer Partei schon Schlüsse zu ziehen auf eine Verschlechterung deren sittlichen Qualitäten, auf eine Lockerung ihrer Dis ziplin, aas ein Vorhandensein von Zerfallsmomenten. Die Zugehörigkeit zu einer christlichen Partei setzt ja gewiß ganz andere Rücklichtnahmen auf die ein zelnen Moralgrundsätze voraus als die zu einer andern Partei

. Keinem Vernünftigen kann es aber einfallen, an sie die Freiheit von jedweder Mensch lichkeit zu knüpfen. Also nicht an gewisse kleine Revoltieroersuche kleiner Leute denken wir, nicht an persönliche Reibungen und nicht an journa listische Kannegießereien. Das waren Episoden erscheinungen, die vielleicht einen Augenblick ver ärgernd und abstoßend wirken, die aber nie und nimmer einer großen Bewegung, einer machtvollen Partei abträglich werden können, wenn in der Or ganisation alles klappt, wenn die Agitation

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Innzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.06.1862
Umfang: 6
) und durch alle k.k.Postämter frankirt entgegengenommen. Unversiegelte Zeitungsreklqmativnenwerden portofrei befördert. Wer ist der Führer der liberalen Parthei m Tirol ? Wüßten die Anhänger der Verfassung und constitu- tionellen Freiheit in unserem Lande diese Frage entweder gar nicht zu beantworten oder lautete die Antwort darauf von verschiedenen Seiten verschieden, dann stünde es schlimm um die liberale Partei in Tirol. Was eine Parts! sein will, muß einen Führer haben, aber auch nur Einen, den sie als obersten Leiter

anerkennt.. 'Ohne Führer kann keine Partei bestehen, aber ebensowenig mit mehr als Einem; im ersten Falle wäre sie nur eine Anzahl von Menschen, die zufällig einmal denselben Zweck verfolgen, jedoch ohne festes und geordnetes Zusammenwirken, das allein den Erfolg sichert. Im zweiten Fall wären es meh- rere Parteien, von denen jede ihrem Führer nachginge. Die Klerikalen, eben weil sie eine trefflich organisirte Partei sind, würden auf die Frage, wer ihr Führer sei, Mann für Mann die gleiche Antwort geben

. Fragt ihr die Föderalisten im Reichsrath um ihren Führer, so wer den sie euch wie mit einem Munde den Grafen Thun nennen. Zur Zeit des ungarischen Landtags wußte auch jedes Kind in Ungarn den Namen des Führersder libe ralen Partei zu sagen und wer diese Frage als eine noch unentschiedene betrachtet hätte, wäre gewiß für blödsinnig gehalten worden. Sollte nun für die tirolischen Liberalen, die doch für eine Partei gelten wollen, die Eingangs gestellte Frage noch eine offene sein? Gewiß

nicht , denn sie ist schon lange durch die Thatsachen .beantwortet. Wir haben sie auch nicht in dem Sinne gestellt , als ob sie erst zu beantworten tväre; denn die Leser der Jnn-Zeitung und alle wahren Anhänger des constitutionellen Gedankens kennen die Ant wort, die einzige, die darauf möglich ist. Und nicht blos die Liberalen selbst, sondern auch unsere Gegner, die Kle rikalen, wissen recht gut, wer das Haupt der liberalen Partei in Tirol ist ; sie haben durch die Richtung ihrer wüthendsten Angriffe diese Kenntniß

genugsam bewiesen. Es ist also einfach lächerlich, wenn in einem tirolischen Blatte, das freilich nichts weniger als Organ der libe ralen Partei ist, diese Frage so berührt würde , als ob sie. noch unentschieden wäre oder von den Liberalen, nicht gleichlautend beantwortet würde. Wir haben unsere Gründe, warum wir eine Meinungsverschiedenheit in dieser Sache für unmöglich halten; die Entwickelung derselben dürfte dazu beitragen , auch die Wenigen aufzuklären, die sich vielleicht bisher im Halbdunkel

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Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 26.04.1913
Umfang: 10
Lager gewaltig verstimmt. Die sozialdemokratische „Volks-Zeitung' liest in ihrer Nummer vom 16. April den Abgeordneten Schrafsl und Kienzl ganz gehörig die Leviten wegen ihrer Annäherung an die Konservativen. „Die Konservativen', heißt eS da, „sind nämlich unge- achtet aller Niederlagen heute noch die Partei, die sie aus der Höhe ihrer Macht waren. Kein Jota von ihren Grundsätzen haben sie sich abhandeln lassen!' Der rote Artikelschreiber hätte getrost hinzu setzen dürfen, daß es auch in Zukunft

so sein werde, daß auch in Zukunft die Tiroler Konservativen — auch insbesondere die Kälterer Konservativen — sich kein Jota abhandeln lassen werden weder von ihren religiösen noch von ihren politischen und wirtschaftlichen Grundsätzen. Denn alle diese Grund sätze hängen zusammen. Wollte man einen davon ausgeben, dann fiele alles in Trümmer, ebenso wie wenn man einen Stein, auch nur einen einzigen, aus einem festgefügten Gewölbe bricht. Die konservative Partei steht auf streng katho lischem Standpunkte, d. h. sie begnügt

sich nicht damit, päpstliche Erlässe abzudrucken, sondern strebt auch danach, den Willen des Hl. Vaters, der in diesen Erlässen enthalten ist, zu erfüllen ohne an seinen Worten zu deuteln und zu klügeln. Die konservative Partei ist eine durch und durch patriotische Partei. Sie will ein einiges Tirol, sie will ein starkes Oesterreich, wo die Nationen ruhig und friedlich neben einander leben. Kein Konservativer z. B. wäre für die deutschnationale Verbrüderung zu haben, die uns die Vertreter der christlich-sozialen

Reichspartei in Wien soeben vor geführt haben. Die konservative Partei sieht kein arderes Mittel zur Lösung sozialer und wirtschaftlicher Fragen als jene echte, christliche Gerechtigkeit, die nur auf dem Boden der katholischen Ueberzeugung wurzelt, die jedem das Seinige läßt und die Rechte der Nebenmenschen achtet. Die hochmodernen Phrasen gewisser Volksbeglücker wird unsere Partei nie wiederholen, weil sie weiß, daß es eben Phrasen, d. h. zu deutsch Lügen, sind. Kurz, die konservative Partei kennt

keine Kompromisse und kein Paktieren mit dem Zeitgeist, sie läßt den Mantel nicht nach dem Winde hängen, sie ist eben eine Rechtspartei, die auf unverrück barem Boden steht. DaS ist es, was unsere Gegner Starrsinn oder mit einem weniger gewählten Ausdrucke Dickköpfig keit nennen. In Wirklichkeit ist eS aber nicht Starr sinn sondern Kraft, die unüberwindliche Kraft unserer Grundsätze, durch die unsere Partei alle Niederlagen überdauert hat und aus der sie jene Sicherheit und Verläßlichkeit schöpft

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