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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 14
Datum: 25.04.1925
Umfang: 14
die Stimme geben. Auch für den Landtag gilt das soge nannte „Verhältnis Wahl recht mit gebundener Liste". Jede Partei, die sich an der Wahl beteiligen will, mußte schon vor einigen Wochen ihre Kandidatenliste bei der Behörde überreichen und in der letzten Woche vor der Wahl kann an diesen Listen nichts mehr geändert werden. Das ist mit dem Worte gemeint, die Kandidatenlisten seien gebunden. Sie sind so fest gebunden, daß nicht bloß die Parteileitung keine Aenderung oder Verschiebung in den auf den Listen

, zu wäh len zwischen den Kandidatenlisten der Part ei en: er kann wählen zwischen den Listm der Tiroler Volckspartei, der sozialdemokratischen, der großdeutschen und der naüonalsozialistischen Partei. Die Frage lautet darum richtiger: Welche Parteiliste soll ich wählen? für welche Partei soll Ich mich bei der ÖJabl entscheiden? Richte einmal im Ernst diese Frage an einen sozialdemokratischen Wähler. Der wird yell auflachen darüber, daß! Man ihn über- ^nnpt so fragen

nicht bei dieser. Ich gehöre zur Tiroler V o l k s P a r t e i und darum ■— wMe ich Ge ö$re der tiroler Uolüs- pümz. Aber du sagst mir: Der und der auf der Volksparteiliste paßt mir nicht, den hätte man doch nicht daraufsetzen sollen. Meinst du, daß so bloß. Volksparteiler reden? Glanz« genau so reden auch fo§ialbem!ofr atif^e und großdeutsche Wähler von ihren Listen. Aber deshalb fällt es ihnen nicht im Traume ein, auch nur daran zu denken, daß sie deshalb nichit sollten die Liste ihrer Partei wählen. Ebenso

soll es auch dir, Wühler und Wählerin der Tiroler Volks partei, nicht einfallen, deshalb, weil dir der eine oder andere Kandidat der Volkspartei-' liste nicht paßt, weil du ihn nichit für den geeigneten hältst, etwa einen weißen oder gar gegnerischen Stimmzettel in die Wahlurne zu legen. Du hast möglicherweise ganz recht, wenn du anstatt dieses oder jenes Kandidaten lieber einen anderen auf der Liste sehen Würdest. Aber unrecht würdest du gänz gewiß, tun, wenn du deshalb die ganze Liste verwerfen und dich bei der Wahl

für die Kandidatenliste einer an deren Partei, sagen wir für die großdeutsche Partei entscheiden wolltest. Aber da wendet Mir, nehmen wir an, ein Bauernbündler aus Aßling! ein: Da schauen'S her, Herr Nationalrat: Die Groß- deutschen haben sogar unseren Bürgermeister Franz Leiter aus ihre Liste gesetzt, und zwar an. die erste Stelle, sodaß Herr Leiter als Listenführer der großdeutschen Partei er scheint. Da kann es doch' nichjt weit gefehlt, — es wird wenigstens für uns Aßling er das Rich!- tige

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 01.11.1901
Umfang: 18
Der katholisch-konservative Partei tag in Sterzing, am 28. Oktober, ist glänzend verlaufen. Es war ein glücklicher Gedanke, das im Mittelpunkte Deutsch tirols gelegene Sterzing als Versammlungsort zu wählen. Von Nordtirol und Südtirol brachte jeder Zug neue Theilnehmer. Schon vor 12 Uhr, der Stunde des Beginnes, war der große schöne Speisesaal im Hotel Stötter dicht besetzt und mußte auch noch die anstoßende Veranda für die Theil nehmer geöffnet werden. Es werden deren sicher im Ganzen 230

nicht erscheinen. Dr. Wackernell begrüßte die Versammlung als Obmann des konservativen Landtagsklubs und gab seiner Freude Ausdruck über die zahlreiche Thell- nahme. Bei der hierauf vorgenommenen Wahl des Präsidiums wurde einstimmig Dr. Wackernell zum Vorsitzenden und Propst Trenkwalder von Bozen zu dessen Stellvertreter gewählt. Dann schritt man sofort zur Verhandlung der Tagesordnung. Ueber den 1. Punkt derselben: Grundsätze und Ziele der konservativen Partei sprach Dr. Wackernell. Er gab zuerst

eine Darstellung der Verständigungs-Versuche mit der christlichsozialen Partei. Diese hätten leider zu keinem Resultate ge führt. Die christlichsoziale Partei habe den Antrag der konservativen Partei, sich auf Grund eines ge meinsamen Programmes in eine einheitliche katholische Landespartei zu vereinigen, rundweg abgelehnt. Ohne eine solche Vereinigung auf Grundlage gemeinsamer Grundsätze sei ein dauernder Friede unmöglich. Aber auch der angebotene Waffenstillstand unter Auf rechterhaltung des beiderseitigen

hoch angeschwollen, sodaß das Wasser die sonst so wüst erscheinenden weiten Gries- Flächen zum Theil überschwemmte. Den Blick nach rückwärts in das Thal, welches vom Fluß seinen angenommen worden. Man hatte von der konserva tiven Partei einfach die Abtretung von 4—5 Man daten an die Christlichsozialen verlangt. Auf eine j solche Zumuthung konnte die konservative Partei z nicht eingehen und werde keine Partei können, die j sich nicht selbst aufgiebt. Ein Friede, der darin be steht

, daß sich der eine Theil langsam aufzehren läßt, bei dem ein Theil nur geben soll und der andere nur nehmen will, sei unannehmbar. Es bleibe daher der konservativen Partei nichts übrig, als den auf gedrungenen Kampf, für den sie jede Verantwortung ablehnen müsse, aufzunehmen und mit Ernst und Würde, aber mit aller Entschiedenheit zu führen. Die konservative Partei sei heute noch zu Verhand lungen behufs Sicherung eines dauernden Frie dens bereit, man müsse aber bezweifeln, ob ein dies bezüglicher Antrag

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.04.1929
Umfang: 8
- und Gewerbetreiben den Laudesrat Z ö s ma y r weiterhin als Gewerbetreiben dere anerkennen wollen. Die Vertreter der organisier'ten Handel- und Gewerbetreibenden sind aus der Partei unbekannten Grürchen auf dieses Angebot nicht ein- gega ngsn und haben der Partei lediglich mitgeteilt, daß sie selbständig in den Wahlkampf treten. Ebenso hat die Partei mk der itattonalsozialisti schen Arbeiterpartei Schulz'scher Richtung verhandelt, die aber erst eine BiertelsLun.de vor dem ent scheidenden Parteitage

einen Vertrete r oh ne Voll machtentsandte, obwohl eine frühere Antwort vereinbart war. Für die Gemeind eratswahlen räumte die Partei den Nationalsozialisten den fünften Platz auf der Liste ein, der aber von ihnen abgelehnt wurde. Auch die Verhandlungen mit der Partei der Haus besitzer, Gastwirte und anderer Berufe scheiterte, weil der von der Partes in Aussicht genomnrene Kandidat dieser Bevufsstände bis zur entscheidenden Sitzung keine Zu stimmung zu seiner Kandidatur gab. Ebenso sind die Berhaudtungen

nrit der österreichischest Angestellten- vartei wegen eines gemeinsamen Borgehens bei den MmeinhMtSMhleu . daran gescheitert,. daß die Partei aus den ersten Vorschlag der Angesielltenpartei aus wahltechnischen Gründen nicht eingetzen konnte und geeignete andere Vorschläge erbat, die aber mit der Begründung nicht erfolgt sind, daß die Angestelltenpartei keine andere Vorschläge zu machen habe. Sie können, sagte Abg. Dr. Strassner, ersehen, daß sich dte Partei redlich Mühe gegeben hat, itm eine Stim

- menzersplitLerung zu vermeiden. Wenn die Be mühungen der Partei ergebnislos geblieben sind, so ist sie daran unschuldig. Die anschließende Wechselrede gipfelte einmütig in der Auffassung, daß es nach den erhaltenen Ausklärrnrgen Pflicht jedes Vertrauensmannes sein müsse, den verschiedenen Ständevertretern mitzuteilen, daß ein S i e g der Sozialdemokraten bei den bevorstehen den Wahlen nicht der Groß deutschen Volks- partei zur Last zu legen ist, sondern den verschiedenen S p X itterparteie n, die den Ernst

ist es notwendig, zu diesen Bemerkungen Stellung zu nehmen. Bor allem müssen unbedingt die Behauptungen zurück gewiesen werden, in denen dem „Bürgerlichen Stände- bnnd Tirols" irgendwelche einseitige Tendenzen zu Gun sten oder zu Ungnnsten einer der bestehenden Parteien unterschoben werden, nachdem sich ja der „Bürgerliche Ständebund Tirols", wie schon aus seinem Wahlruf her vorgeht, von jeder politischen Partei gleich entfernt hält und nicht irgend eine bürgerliche Partei gegenliber der anderen be vorzugt

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 13.05.1911
Umfang: 16
wo bleibt denn dann die katholische Partei? Wenn vor Protestanten geredet wird, sagen die christlich- sozialen Führer nichts, daß die christlichsoziale Partei eine katholische Partei sei und sie ist es auch nicht. Auch die Haltung in den letzten vier Jahren im Reichsrat war nicht danach, sie als eine katholische Partei zu kennzeichnen. Wir brauchen nur daran zu erinnern, wie die christlichsozialen Führer im März 1909 gegen das Einschreiten des päpstlichen Nuntius in der Wahrmund-Angelegenheit

aufgetreten sind. Sie haben das Einschreiten des Vertreters der katholischen Kirche als unbefugte Einmischung eines Ausländers abgewiesen. Ja, eine katholische Partei müßte in solchen Fällen doch zur Seite des Vertreters des Papstes stehen. Wenn wir also oft darauf Hinweisen müssen, das die christlichsoziale Partei laut ihrem Reichsprogramm keine katholische Partei ist, und daß auch die Art und Weise der Vertretung der katholischen Interessen im Parlamente durch die christlichsoziale Partei nicht unseren

Anschauungen und Forderungen entspricht, so treten wir da doch nicht der religiösen Gesinnung der einzelnen Christlichsozialen zu nahe. Wir sagen nicht, die Christlichsozialen sind schlechte Katholiken. Wir würden uns nicht einmal getrauen, das von den Liberalen zu behaupten, denn auch viele unserer liberalen Mitbürger erfüllen ihre Christenpflichten, gehen in die Messe und sogar Predigt, politisch aber gehören sie zu der liberalen Partei. Es fällt uns nicht ein, die Liberalen in Bausch und Bogen per

. Der Gewerbegenosfenschaftsvor- steher Kantner sagte: Gehen wir hinaus und sagen wir es den Leuten trocken: Wir pfeifen auf die liberale, wir pfeifen auf die christlichsoziale und auf jede andere Partei, wir wollen nur gewerb liche Vertreter haben. Genossenschaftsvorsteher Rosenberger sagte, es sei ein Skandal, daß die christlichsoziale Partei schon wieder mit der Zu mutung komme, die Gewerbetreibenden sollen ruhig sein, denn sie seien in der Minderzahl. Das sei unerhört. Wenn die Gewerbetreibenden jetzt nicht ihre Vertreter

bekommen, so werden sie energisch mit der christlichsozialen Partei abrechnen. Dem Nichtstun der Abgeordneten, diesen gemästeten Schweinen, werde man nicht mehr länger zusehen! — So sagte der christlichsoziale Genossenschafts- Vorsteher Rosenberger. — Genossenschaftsvorsteher Ganser sagte: Die Chriftlichsozialen seien einmal ausgezogen, um die Tarnopoler Moral zu be- - kämpfen, heute sei eine noch schlechtere Moral bei ihnen vorherrschend. Und das sei eine Volkspartei! (stürmische Heiterkeit

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Der Arbeiter
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Seite 1 von 10
Datum: 26.09.1923
Umfang: 10
war die Aufgabe, die der im Oktober 1920 gewählte Nationalrat zu bewältigen batte, überaus zahlreich waren die Hin dernisse, die seine Arbeit hemmten. Als stärkste Partei, wenn auch nicht im Besitze der Mehrheit, übernahm die christlichsoziale Partei die Verpflichtung, für die Führung der Staatsgeschäfte. Vorsorge zu treffen. Für diesen großen Zweck suckte sie alle Kräfte des Nationalrates zu binden. Da die ersten Versuche, eine parlamentarische Mehrheit zu bilden, scheiterten, wurde eine -Beamtenregierung

. Unter dem Drucke dieser Verhältnisse erklärte sich die Sozialdemokratie zum Eintritte in die Regierung bereit. Ihr Programm lautete nach Dr. Otto Bauer: Anschluß der Krone an die deutsche Mark, Gründung einer Notenbank mit Hilfe eines Mark- kreditcs. Die christlichsozialc Partei konnte dieses Programm weder als durchführbar, noch als zielsührenden Weg er kennen; sie war vielmehr der Uebcrzengung, daß die Rettung Oesterreichs nur gefunden werden kann in der Anspannung aller Kräfte des eigenen Landes

und der Inanspruchnahme van Auslandslrediten. Zur Durchführung dieses letzteren P r o g r a m- m e s entschloß sich die christuchsoziale Partei, gemeinsam mit den Abgeordneten - aller nichtsozialdcmokratischen Parteien die Negierung zu übernehmen; ihren besten- Mann — D r. Seipel — stellte sie an die Spitze der Regierung. Prag, Berlin und Verona waren di? ersten Etappen in dem großen Ringen um die Rettung Oester reichs. In Genf wurden die Bedingungen und die Mere G e w a h r für den Wiederaufbau geschaffen

Reiches gemessen, gewinnt die Stabilisie rung der Krone überragende Bedeutung. Welch furcht bares Schicksal würde jetzt unser Los sein, wäre der Plan der sozialdemokratischen Partei, der Anschluß an die deutsche Mark, vollzogen worden. Mit brennendem Schmerze empfinden wir das unermeßliche Leid der deutschen Brü der und Schwestern, wissend, daß diese neidlos und mit Genugtuung es begrüßen, daß Oesterreich und sein Volk, ein Teil der deutschen Volksgemeinschaft, von den: Un heil, das sie betroffen

und vaterländischer Treue sagen wir — am Beginne des Wahlkampfes stehend — allen Teilen des österreichischen Volkes herzlichsten Dank. Noch sind wir nicht am Ziele. Noch heischt die Not des Vaterlandes weiterhin opferfreudige Arbeit. — Als eine christliche Partei stellen wir an die Spitze unseres Programmes das Be kenntnis zur großen ewigen Wahrheit, daß der Staa ten und Völker Heil untrennbar verbunden ist mit der vollen Auswirkung sittlicher Grundsätze in Han del und Wandel. Ein geordnetes und gesichertes

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 14 von 28
Datum: 24.05.1952
Umfang: 28
, daß ihre Partei alles tun muß, da mit ihr Arbeitsplatz gesichert ist. Viele von ihnen haben am eigenen Leib verspürt, was Arbeitslosigkeit bedeutet: Entwürdigt und nutzlos als nichtverwendbares Mitglied der Gesellschaft dastehen zu müssen. Diese Zeit darf sich nicht wiederholen! Die Partei wird alles aufbieten müssen, was in ihrer Kraft und Macht steht, um eine solch verhängnis volle Entwicklung zu verhindern. Die Vertrauenspersonen aller unserer Or ganisationen haben in ihrer politischen Tä tigkeit

sich auch als Redner in Versammlungen. Wir haben hier, wenn auch nur in den wichtigsten Grundzügen, die Geschichte der „Volkszeitung“ bis zum Jahre 1934 behan delt. Es schien uns dies schon deshalb not wendig, weil viele unserer jüngeren Genos sen die Periode des Werdens ihrer Partei presse kaum vom Hörensagen kennen. Die äl teren Genossen aber mögen manche Lücke großmütig verzeihen. Es wäre in dem immer hin engen Rahmen einer Jubiläumsnummer ja doch nicht möglich, eine ins Detail gehende Geschichte der Zeitung

, in der es dem überragenden Geist Viktor Adlers ge lang, die sich bekämpfenden sozialistischen Splittergruppen in der Sozialdemokratischen Partei zu vereinigen. An dem Einigungspar teitag 1889 in Hainfeld nahm als Delegierter Tirols Genosse Josef Holzhammer teil; er erstattete das Referat über: Sozialdemo kratie und Schule. Hainfeld wurde die Ge burtsstunde der sozialistischen Arbeiterbe wegung in Oesterreich. Im steigenden Maße wurden sich die Arbeiter ihrer furchtbaren Lage bewußt und sie sammelten sich um die Fahnen

der Sozialdemokratischen Partei. Zu gleicher Zeit gründeten die Arbeiter ihre Be rufsorganisationen, aus denen später die großen Freien Gewerkschaften hervorgingen. Noch stand es furchtbar schlecht um die Arbeiter. Der Kapitalismus war auf dem Höhepunkt seiner Macht, er beherrschte die Gesellschaft und den Staat, die Arbeiter wa ren vollkommen rechtlos und die Ausbeutung hatte unvorstellbare Ausmaße angenommen. Zwischen den Freien Gewerkschaften und der Sozialdemokratischen Partei bildete sich eine Kampfgemeinschaft

, die im Verlaufe der folgenden Jahrzehnte reiche Früchte trug. Sechs Jahrzehnte — sie sind ausgefüllt mit den schwersten und opfervollsten Kämpfen Tirol unser Kandidat so erfolgreich aus die ser erbitterten Wahlschlacht hervorging. Sie sind einer weiteren Parole der Partei gefolgt: Die Werbeaktion 1951 wurde ein voller Er folg für unsere Landesorganisation! Hunderte von Frauen und Männern wurden als neue Mitglieder für unsere Partei gewonnen. In einer Zeit allgemeiner politischer Interesse losigkeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 19.07.1901
Umfang: 4
sind, ihre Ueber- zeugung zu verleugnen. (Dr. Lueger: Das ist eine Phrase.) Für Sie ist alles Phrase, außer daS Streben, vorwärts zu kommen, in der Sonne zu weiden und zu Armtern zn gelangen. Abg. D'. Adler: Diese clericale P-rtii, Ue da herrscht, wird von der Arbeiterschaft bekämpft in jeder einzelnen ihrer Tendenzen. Wir haben eS — und daS wissen die Arbeiter — nicht mit einer gewöhnlichen gegnerischen Partei zu thun — wenn Sie nicht- wären als Clericale, wäre eS nicht so gefährlich — clerical

(eine Bordellstraße) von Sittlichkeit sprechen. Abg. Dr. Adler (sehr erregt): Jch coustatiere hier, dass der Bürgermeister der Stadt Wien so weit in den Schmutz hinuntergestiegen ist.... Abg. Sturm: Ihnen die Wahrheit inS Gesicht zu sagen! Abg. Do. Adler: ... eine der niederträchtigsten Verleumdungen, die jemals gegen eine Partei gerichtet wurden, zu wiederholen. (Demonstrativer Beifall auf der Linken.) Ec hat sich mit einer elenden Verleumdung befleckt, und diesen Schandfleck wird ihm niemand herunter- waschen

! Abg. Wohlmeyer: Ein frecher Jade. Abg. Dr. Adler: Ich erkläre Ihnen, dass die Arbeiter schaft diese Partei bekämpft. . . Abg. Wohlmeyer: Welche Arbeiterschaft? Abg. Kern: Ihr lebt von den Arbeiterkreuzern! (Anhaltende Unruhe.) Abg. Wohlmeyer: Die Bevölkerung Hetzen Sie auf! Abg. Dr. Adler: Ich erkläre, dass die Arbeiterschaft diese Partei nicht nur bekämpft, weil fie als eine clericale Partei, sondern weil fie sie als eine sittliche, politische, intellektuelle Gefahr für die Bevölkerung hält

. (Lärm.) Abg. Sturm: DaS sagt ein Jude. Abg. Wohlmeyer: Ein jüdisches Uriheil über das christ liche Volk! Abg. Dr. Adler: Sie bekämpft diese Partei, die Wien zum Gespött der ganzen Welt gemacht hat. Sie wissen ja selbst, dass ich recht habe. Sie haben in daS politische Leben den Radau und die persönliche Beschimpfung ein- geführt. Sie haben die persönliche, bewusste Ver- leumdung ... (Großer Lärm.) Der Landmarschall gibt unausgesetzt daS Glrckenzeichen. Abg. Dr. Geßmann (erregt): Das sagt der Inhaber

der „Arbeiter-Zeitung", der jeden Tag jede Partei ohne Untershied in der gemeinsten Weise beschimpft und in der jede Zeile Lüge und Verleumdung ist. (Stürmische Zurufe gegen Dr. Adler uud große Erregung und Unruhe.) Abg. Dr. Adler: Wenn Sie sich aukgetobt haben, lass'n Sie mich wieder weiter reden. Ich habe Ihnen gesagt, was ich Ihnen zu sagen hatte. Sie haben eS avhören müssen. Dass eS Ihnen gefällt, das habe ich nicht erwartet. An dem Tag, an dem ich Ihren Beifall hätte, würde ich mir einen Strick kaufen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 02.08.1948
Umfang: 4
« Einzelpreis 35 Groschen Sozialistisches Tagblatt für Tirol Redaktion: Innsbruck, Maximilianstraße 7. Tel. 2450 Verwaltung: Salurner Straße Nr. 2. Telephon 4705 Eigentümer: Sozialistische Partei Österreichs, Landesorganisation Tirol Redaktionelle Einsendungen werden in der Schriftleitung übernommen Bezugsbedingungen : monatlich S 6.80, in Durch die Post oder Träger den Verschleißstellen S 6.50 Nummer 175 Innsbruck, Montag, 2. Ttugust 1948 46. {ahrgang Verbrecherische Sabotage unserer Ernährung

mit dem zurlickgekehrten Molotow So sieht uns das Ausland Der Weg der Sozialistischen Partei seit 1934 (SK) Den folgenden Beitrag entnehmen wir einer Oesterreich - Sondernummer der Schweizer unabhängigen Wochenzeitung „Der Demokrat": Der Weg der Sozialistischen Partei Oestor reichs seit 1034 ist der Weg der österreichischen Republik: unterdrückt durch den Halbfaschismus österreichischer Diktatoren, vollends ausgelöscht als organische Einheit durch den Anschluß an Hitler deutschland, ist die österreichische Republik

zusam men mit der Partei, der sie ihre Entstehung im Jahre 1018 verdankt, sofort nach der Zerschlagung der deutschen Armeen wiedererstanden. Wieder stand, wie schon nach dem Ersten Weltkrieg, ein Sozialist an der Spitze des neuen Staatswesens. Bundespräsident Dr. Karl Renner, der Sohn arbeitsfreudiger österreichischer Bauersleute, kann für seine Person ein in der Geschichte Europas einzigartiges Verdienst beanspruchen: Zweimal, jedesmal am Ende eines ganze Kontinente verwü stenden Krieges

, hat er in seiner Heimat ein neues, freies und republikanisches Staatswesen geschaffen. Diese Leistung des sozialistischen Bauernsohnes ist charakteristisch für die konstruktive Kraft seiner Partei. Im Roten Wien haben die Sozialdemokra ten nach dem Ersten Weltkrieg Kulturwerke ge schaffen, die sich noch heute der Anerkennung einer an materiellen Gütern um vieles reicheren Um welt erfreuen. Im Februar 1964 richtete sich der Haß der österreichischen Faschisten gegen dieses Ausbauwerk einer neuen gesellschaftlichen

Kraft; mit Kanonen käpipften sie gegen die neue Kultur. Im Kampf gegen die Sozialdemokraten begann der Faschismus in Oesterreich Fuß zu fassen, um schon wenige Jahre später vom stärkeren deutschen Faschismus überflügelt und zur Kapitulation ge- zwungen zu werden. Die österreichischen Faschisten, die das Land seiner stärksten demokratischen Kraft beraubt hatten, starben an ihrer eigenen Medizin. Heute aber, nur wenige Jahre nach Kriegsende, ist die Sozialistische Partei trotz elfjähriger

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 15.09.1923
Umfang: 16
: 17.000 K. Ausw. durch dieKolporteure und durch die Post für Deutsch-Oesterreich: 19.000K, für Deutsch. land 25.000 K üebr. Ausland 36.000 K Nr. 2lv FnnsbruS, Samstag de» IS. Sevtember 1822 ZI. Zrchrg. Die Wahlwerber der sozialdemokratischen Partei im Wahlkreise Tirol. In voller Einmütigkeit hat die außerordentliche Landeskonfernz der sozial dem olrat is ch en Partei organisationen die Kandidaten für den Wahlkreis Tirol aufgestellt. Die Reichskonferuz, die am Mitt woch in Wien tagte, genehmigte

die Vorschläge der Lander. Somit ist unser Wahlvorfchtag im Sinne der Parteisatzuugen rechtskräftig; es kandidieren im Wahlkreis Tirol für die sozialdemokratische Partei: 1. Simon Adram, Nationalrat, Innsbruck, Leopoldftraße 17. 2. Wilhelm Scheibeirr, NaLionalrat, Inns bruck, Fabriksgaffe 1. 3. Franz HüLLenberger, Sekrelär der Kreis krankenkaffe, Innsbruck, Nosegger straße Nr. S. 4. Anton Zdl, BahrtbedienfteLer, Lienz, Schweizergaffe 13. 5. Marie Dneia, Landtagsabgeordnste, Innsbruck, MMerftraße 18. 6. Hans

Filzer, Bauer und Landkagsab- gevrdneLer, Kitzbühel. 7. Josef Prantl, MdL. Bürgerfchnllehrer, Innsbruck, Gabelsbergerstraße 29. 8. Josef Ambacher, Bauer und Gemeirrde- rat, Imft. Alte, langjährige Vertrauenspersonen, die lösten Kräfte, über die unsere Partei an Lande verfügt, Kämpfer, die im wirtschaftlichen unD politischen Ringell manchen harten Strauß für Recht und Wohlfahrt des arbeitenden Volkes ausgekochten haben, füllen unsere Liste. Männer und eine Frau aus -devl Volke, die das Leiden

der Wcchlwerber der christlichsozialen Partei — wollen -die Wiederaufrichtung der Kirchenherrschaft mit 'der Monarchie krönen. Einen neunjährigen .Buben als ..Herrscher" und zehn gerissene Beicht väter als feine Eingeber — das erscheint diesen .Wahlwerbern als das erstrebenswerte politische Ziel. Und, weil Monarchie und .Krummstab ohne Säbel ohnmächtig ist, wollen sie auch die Er neuerung des alten Militarismus. Wieder andere sind engherzige Kastenvertreter, die nur -dem Interesse der Hausherren, der Groß

bauern, der reichen Händler und der Kapitalisten dienen: die, weil es die Ausbeuter befehlen, alle sozialpolitischen Gesetze abzutragen bestrebt sind und dafür die Mietparteien mit dem 14.000sachen Friedensmietzins belasten wollen. Dem arbeitenden Polke dient nur die Partei, die aus -der Arbeiterschaft emporgewachsen ist: die So- BaSeaüoratir! Genossen und Genossinnen! Der Wahlkampf wird hart. Es geht darum, ob die Republik einStaat des Geldsackes oder eine soziale Heimat der arbei tenden

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 25.09.1927
Umfang: 16
, als sie für sich und ihre Familie unbedingt notwendig hatten, und daß infolge solcher Zustände das ungeheure rus sische Reich, früher eine Kornkammer für ganz Eu ropa, von einer Hungersnot nach der andern heimge- sucht wurde. Die Sozialdemokraten haben wiederholt und feierlich erklärt, sie seien eine Partei der Indu striearbeiter und sie würden eine solche auch für alle Zukunft bleiben. Alle übrigen, dre keine Industrie arbeiter sind, seien für diese Partei nur Mitläufer und Anhängsel und notwendige Zugaben

. Und eine solche Partei möchte die Tiroler Bauern vor ihren Wagen spannen! Dre sozialdemokratische Partei ist aus poli tischen und wirtschaftlichen Gründen von uns Bauern abzulehnen. Sie ist aber noch mehr abzulehnen und zu rückzuweisen aus kulturrell-religiösen Gründen. Die Sozialdemokratie ist eine Partei ohne Gott und gegen Gott. Um das noch tiefgläubige Landvolk für die Partei zu gewinnen, haben die sozialistischen Wanderredner von ihren Parteiführern allerdings wiederholt den gemes senen Auftrag erhalten

, bei den Versammlungen in den Bauerndörfern nur ja nichts gegen die Religion vorzubringen. Auch sonst wird von den sozialistischen Parteiführern wieder mehr daraus gedrungen, daß mit bp alten Schlagworte, „Religion ist Privatsache", besser als bisher ernst gemacht wird und daß Anhän ger der Partei, die noch Religion haben, vor Belästi gungen sicher sein sollen. Aber diese jüngsten Wei sungen der sozialdemokratischen Führung verfolgen ausgesprochen den Zweck, das Landvolk zu täuschen. Die sozialdemokratische Partei

werden, weil es eben nach ihrer Meinung ein Jenseits und einen gerecht richtenden Gott gar nicht gibt. Man kann ohne Uebertreibung sagen, daß die weitaus größte Mehrzahl der sozialistischen Führer aus Freidenkern besteht, und daß sämtliche Anhänger dieser Partei auf dem besten Wege sind, gleichfalls Freidenker, d. h. voll ständig glaubenslose Leute zu werden. Dafür sorgt die sozialdemokratische Parteipresse. Dahin zielen die von den Sozialisten zahlreich verteilten Broschüren. Dafür wird in den Versammlungsreden

könnten, ergibt sich aus der Tatsache, das; unsere sozialistischen Zeitungen kaum jemals ein Wort des Tadels finden über die Christenverfolgungen in Rußland und Mexiko, sondern ein solches Blut regiment, dem Hunderttausende zum Opfer fallen, ganz in der Ordnung finden, während sie sich über die Hin richtung der zwei Kommunisten Saceo und Vanzetti in Amerika nicht genug entrüsten können. Die So zialdemokratie ist eine glaubenslose und ausgesprochen glaubensfeind- liche Partei. Sie glaubt an keinen Gott

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 13.04.1907
Umfang: 16
und reicher Beifall folgte denselben. Hierauf ergriff Dr. Stern aus Innsbruck das Wort und besprach die Frage des Unterschiedes zwischen Christlichsozial und Katholisch-konservativ. Er führte aus, daß sich der Unterschied nach drei Richtungen geltend macht. In der Stellung, welche die Parteien gegenüber den kirchlichen Behörden, dem Staate gegenüber und drittens gegenüber den wirt schaftlichen und persönlichen Fragen einnehmen. In erfterer Hinsicht steht die katholisch-konservative Partei

auf dem Standpunkt, daß für eine politische Partei die Autorität in demselben Masse zu gelten hat, wie für den Einzelnen. Sowie der E inze ln e der Autorität unterworfen ist, in demselben Maße ist es auch eine politische Partei. Nicht der Einzelne ist berechtigt, die Grenzen der Autorität zu bezeichnen, sondern nur diese Autorität selbst hat ihre Befugnisse zu bestimmen und ebenso hat eine politische Partei nicht das Recht, zu bestimmen, wie weit die kirchliche Autorität gehen darf. Dieselben Gründe

in den Parteien selbst führen, daher sehen wir, daß sogar bei unserer christlich sozialen Reichspartei bereits ein Wiener und einTiroler Programm besteht. Und es wird daher nicht ohne Grund von mancher Seite gefürchtet, daß eine politische Partei ohne kirchliche Autorität einem Kampfe gegen religiöse Einrichtungen kaum ge nügenden Widerstand leisten kann. Auch die prinzipielle Stellung der konservativen Partei in Tirol und der christlichsozialen Wienerpartei zu den Staatsrechtsfragen ist eine ganz

verschiedene. Die katholisch-konservative Partei beklagt es, daß die Gemeinde nahezu zu einer staatlichen Behörde geworden und der Einfluß der Landtage sich immer mehr und mehr verringert. Die Wiener begrüßen jede Stärkung der Zentralgewatt, die Vielgestaltigkeit unseres Oesterreichs bedingt aber für eine gedeih liche Entwicklung des wirtschaftlichen Lebens eine möglichste Selbständigkeit der einzelnen Kronländer. Wie angezeigt wäre z. B. die Aufhebung des Reichssorftgesetzes und Jagdpatentes

-Partei entfaltete. Mit Recht feiere man Dr. Lueger als den Bekämpfer und Niederringer des Liberalismus in Wien. Mit demselben Rechte müsse man aber auch jene katho lischen Tiroler feiern, welche zu Beginn der 80iger Jahre mitgeholfen haben, die Macht des Liberalis mus, des Großkapitalismus und Judentums im Reiche zu brechen. Was Dr. Lueger für Wien tat, das haben die Katholisch-Konservativen für den ganzen Staat getan. Als sich im Jahre 1879 unter der Führung der Katholisch-Konservativen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 18
Datum: 22.11.1924
Umfang: 18
. Aber nicht von der Juden-Berta, die schon lange jdie ewige Ruhe gefunden hat, soll hier die Rede sein, sondern von einem Politiker, der einer ande ren fixen Idee huldigt, der nämlich, einmal sin richtiger Minister zu werden. Das Verhängnis will es aber, daß er der großdeutschen Partei an gehört, die trotz ihres politischen Gefchlängels nur über zwei Mimstersitze verfügt, an die sich ohnehin im Verhältnis zur kleinen Schar der großdeutschen Abgeordneten zu viele Anwärter herandrängen. Herr Sepp Straffner

. Wir werden von einer hundsgemeinen Saubande re giert!" Daraufhin verließ Ministerpräsident Held den Sitzungssaal. Da es dem Präsidenten Königs bauer nicht gelang, sich mit der Glocke durchzu setzen, verließ auch er den Saal, in welchem sich Hakenkreuzler und Voltsparteiler unter dem schallenden Gelächter der Sozialde mokraten mit gegenseitigen überschrien. Schließlich räumte auch die Volks partei das Feld, begleitet von den ZÄusen der Völ kischen: „Ihr braucht die Staatswälder, um wieder Scheiterhaufen zu errichten! Das Blut

den sind. Die Verteidiger verweisen schließlich dar auf, daß der gegenwärtige Ministerpräsident B e t h l e n seinerzeit eine Partei gegründet hat, die sich zur Republik bekannte. Auch die Szegediner Regierung stand auf republikani scher Grundlage, und Graf Bethlen hat eine poli tische Mission dieser Regierung übernommen. Die bulgarische Sozialdemokratie. Ende Oktober fand in Sofia, wie von dort ge meldet wird, der 27. Parteitag der bulgarischen Sozialdemokratie statt. Der Parteitag wurde mit einer großen Rede

des alten Führers der bulgari schen Sozialisten Janko S a k a s o s s eröffnet. Die Stellung der Partei im Verhältnis zu der Regie rung Zankoffs darlegend, erklärte er u. a.: Die Re gierung will das Staatsgebilde auf alter Basis >halten; sie stützt ihre Macht auf Elemente, die der Träger des Konservativismus in unserem Lande sind, und deshalb versagen wir ihr jede Unter stützung. Nach der Rede Sakasoffs und der Wahl der Kon greßkommittenten und Kommiffionen hörte der Kongreß den Bericht des Parteisekre

tärs, dem wir folgendes entnehmen: Die Partei besteht aus 1164 Organisationen und Gruppen mit 28.761 ordentlichen Mitgliedern gegen 851 Orga nisationen und Gruppen mit 26.652 Mitgliedern im vorigen Jahre. Im Lause der Berichtsperiode (Jänner bis Oktober 1924) hat die Partei' folgende Organisation^- und Kulturtätigkeit entfaltet: Or- ganisations- und öffentliche Versammlungen 6963 (gegen 5873 im vorigen Jahre); Dortrüge 788, Fest vorstellungen, Volksfeste und andere 1120. In die ser Zahl

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 29.11.1926
Umfang: 8
Schichten der Bevölkerung eindcingen. Auch die Tiroler müssen beitragen, in der Erfüllung dieser Aufgabe alle Schichten der arbeitenden Bevölkerung zu erfassen. Die Ge. werkschafttzmitglieder müssen der Partei zugeführt werden. Durch Heranziehung der geistigen Arbeiter zu Partei und Gewerksck-aft wird es uns gelingen, unferm Endziel näher zu kommen. Zu dem Parteibericht brachte Sand dann einige kritische Bemerkungen vor. Frau D u c i a bespricht die Verhältniffe in der Frauen bewegung in Tirol

. Es ist gelungen, den Mitglied erst and im vergangenen Jahre zu behaupten. Prozentuell zum männlichen Mitgliederstand steht die Frauenorganisation Tirols an zweiter Stelle in Oesterreich. Damit kann ntan sich aber nicht zufrieden geben, es muß getrachtet wenden, den Mitgliederstand weiter zu vermehren. Mit Recht wies : die Rednerin auf die Bedeutung der Frauenstimmen bei den kommenden Wahlen hin. Die Anstrengungen der Geg ner gehen besonders darauf hinaus, die Frauen der Partei abspenstig zu machen. Je mehr

es uns gelingt, die Frauen mit unserem Geiste zu erfüllen, desto eher werden wir die politische Macht im Staate erobern können. Sie forderte alle Gewerkschaftsgruppen mit weiblichen Miu liedern auf, die Mitarbeit 'des Frauenlandeskomttees in Anspruch zu nehmen, damit die Frauen in den Betrieben der Gewerk- scha-st und Partei zugeführt werden können. P f l u g e r-Kirchbichl schildert die schlechte materielle Lage der Arbeiter in vielen Industriebetrieben Tirols, denen «8 bei einem Einkommen von 1.3 Millionen

und wurde eine Mittagspause bis 2 Uhr nach mittags eingeschoben. Ile Mchmittagssitzung. Nach Wiederaufnahme der Konferenz um 2 Uhr nach mittags erteilte Vorsitzender Abram dem Präsidenten El der sch das Wort zu seinem Referat über die politi- scheu Ausgaben der Partei. Wir werden die ausgezeichneten Ausführungen Eldevsch' in unserer morgigen Nummer aus führlich bringen, da sie em plastisches Bild der durch die bürgerlichen Korruptio-nsevscheirnrngen verworrenen Lage in unserem Staate Wiedergaben

, werden die MAitärveckbändler in einer geradezu unerhörten Weise schikaniert. Redner stellte schließlich diesen Antrag: „Die heute in Innsbruck tagende LandeSko-nferentz der sozialdemokratischen Partei Tirols nimmt mit Entrüstung Kenntnis von der politischen Korrrtptwn, von dem Miß brauch der D'enst- und Kommandogewalt so vieler Kom- Mandanten, die heute dank dem Wirken >des Wehrbundes und der wohlwollenden Duldung seitens des Mnisters Vau goin im Bundesheere ihre Orgien feiern. Sie dankt den Wehrmännern, die trotz

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 21.09.1901
Umfang: 18
Ansicht die ganze Sachlage in ruhiger und ernster Weise, ohne Voreingenommenheit, in völlig zutreffender Weise darstellt. In den Blättern der „christlich-sozialen" Partei lasen wir vor einiger Zeit eine ziemlich lang aus gedehnte Erklärung der Abgeordneten Dr. Schöpfer, v. Guggenberg, Propst Walter und Pfarrer Steck, die darin gipfelt, daß die Schuld an dem Nichtzu standekommen der Verständigung und der Vereini gung beider Parteien nur die konservative Partei trägt. Das entspricht nicht der Wahrheit

. Wir sind genöthiget und nach eingehenden Informationen ver pflichtet, den wahren Stand der Sache darzulegen. Wir wollen es thun ohne Leidenschaft und ohne Bitterkeit im Herzen, so sehr wir Schmerz darüber empfinden, daß eine Einigung und eine Verständi gung im Interesse beider Theile, mehr aber noch im Interesse der guten Sache, die wir im öffentlichen Leben zu vertreten berufen sind, nicht zustande ge kommen ist. Wir wiederholen: Die konservative Partei trifft keine Schuld. Es ist psychologisch erklärlich

, daß diejenigen, welche aus der Partei ausgetreten sind und sich derselben gegenüber selbständig organlfirt haben, also Herr Professor Schöpfer und sein Anhang, nicht ein besonderes Verlangen tragen, ihre Selbständig keit und ihre führende Stellung in der sie ihre Ideen mit mehr Erfolg zu vertreten glauben, aufzugeben, um sich mit den anderen, von denen sie sich ja getrennt haben, zu vereinigen. Daß diese Auffassung auch richtig ist, beweist der weitere Verlauf. Schon im letzten Jahre fanden im katholisch

aus der Resolution ausgelassen wissen. Das beweist doch, daß sie für die Vereinigung sich nicht recht begeistern und die Spaltung wollen. Wie bekannt, kam eine andere Resolution zustande, und es wurde dann gerade auf Drängen eines Mitgliedes der konservativen Partei ein sogenanntes Verständigungskomitee mit der Auf- gäbe gewählt, die Einigung und Verständigung an zubahnen, dem die Abgeordneten Dr. Kathrein als Obmann, Dr. Schöpfer, Dr. Schorn, Pfarrer Steck, v. Zallinger und Dr. Pusch angehörten. Es hat schon

Grund züge eines Sinnes sei, bei einigermaßen gutem Willen wohl nicht mehr schwer fallen könne. Herr Pro fessor Schöpfer aber und seine engeren Gesinnungsgenossen lehnten es einfach ab, auf eine Erörterung der Frage der Einigung der Parteien einzugehen. Die Frage sei noch nicht spruchreif. Die Vereinigung könne nur das Ergebniß eines längeren Prozesses sein. Sie wollten als eigene Partei in die Wahl treten und den Wahlkampf aufnehmen. Damit war ja eigentlich das Schicksal

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 11.04.1924
Umfang: 20
, Freitag den April 19 2 % 25. Jahrgang, Wochentaleuder r Samstag. 12. Julius: Palmsonntag, 18. HermeiieM, Jda; Montag. 14. Jrrstinus, Lambert; Dienstag, 15. Anastasia; Mittwoch, 16. Brnedikl Josef Labre; Gründonnerstag. 17. AmretnA Rudolf M.: Karfreitag, 18. Apollonias. Der "Kampf Unlängst haben die Tiroler Sozialdemokraten ihren Parteitag gehalten. Es ist dabei sehr hoch hergegangen. Die Partei der Roten rühmte sich ihrer großen Erfolge, die sie trotz aller entgegenstehenden. Hindernisse

auch im katholischen Lande Tirol in verhältnismäßig kurzer Zeit zu erringen vermocht. Der sozialdemokratische Parteitag gestaltete sich auf solche Art teilweise zu einer allgemeinen Heerschau und zu einer großen Parade der roten Armee in Tirol. Damit wurden aber auch ernste V'eraiungen über die' Arbeiten und Aussichten der Zukunft verbun den. Und gerade diese Seite des sozialistischen Partei tages ist auch für uns Bauern von besonderem Interesse. Die Sozialdemokraten haben angekündigt, daß sie von jetzt ab mehr

viel ist also da nicht mehr zu erwarten. Wenn die So zialdemokraten die ihnen noch fehlenden 200.000 Stim men haben wollen, so müssen sie aufs Land gehen und den Versuch machen, unter der bäuerlichen Bevölkerung großen Anhang zu gewinne^. Solche Erwägungen bilden den„Grmid, daß mm di« SozialdenwkraLcn Herr Kampf inns Dorf ankünden und ihren ganzen Agrtationsapparat gegen die Landbezirke in Bewegung setzen. Die Sozialdemokratie ist eine geradezu leidenschaft lich bauernfeindliche Partei. Der Bauernstand hat zahl reiche

. Noch vor einem Jahre hat die sozialdemokratische Partei im Tiroler Landtag auch für die kleinsten Bauern eine doppelt so h o he"Grundsteuer beantragt, als dann schließlich durch die christlichsoziale Mehrheit an genommen worden "ist. Seitdem haben die Sozialdemo kraten diesen Antrag, der ihr wahres Herz gegen die Tiroler Kleinbauern in so erschrecken der und abstoßender Weise enthüllt hatte, oft und bitter bereut, und bei den letzten Steuerverhand lungen im Landtage sind die Sozialdemokraten mit die sen? Antrag

auf Verdoppelung der Grundsteuer auch für die Kleinbauern nicht mehr gekommen. Me Aufklä rung für diese fast plötzliche Sinnesänderung der so zialistischen Partei gab bas Geständnis: Wir können und dürfen nicht mehr, denn wir wollen die Kleinbauern für unsere Partei gewinnen! Es ist die Methode der Sozialdemokraten, dort, wo sie erst anfangen müssen, sich einen Schafspelz umzuhängen und ihre grausame Wolfsnatur möglichst zu verdecken. So machen sie es in Steuersachen, wenn sie die Kleinbauern gewinnen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 17.09.1920
Umfang: 8
wir die Hilfe des Auslandes, die wir ' bisher erreichen konnten. Mit einem Appell, sich vor Abgabe des Stimmzettels genau zu über- . zeugen, welche Partei mit dem größten inneren , Ernst an den Wiederaufbau Deutschösterreichs -arbeitet und mit dem Ersuchen, daß alle Besitz losen und alle Fixbesoldeten, alle Menschen freunde sich um die Fahne des Sozialismus -sammeln mögen und unsere Parteigenossen in Intensiver Arbeit die Wahl varbereiten sollen, schloß Nationalrat Abram die ruhig und würdig verlaufene

Versammlung. Nach Schluß dersel- i ben bildeten sich noch am Hauptplatze da und dort verschiedene Gruppen, die laut und abfällig die Haltung des „Alpenland", die Schreibweise ' gegen Dr. Renner verurteilten. Die soizaldemo- kratifche Partei in Kusstein hat mit dieser Ver sammlung einen bedeutenden Erfolg errungen. Die Sozialdemokratie In drr Rativaalversammlang. Fortsetzung der Rede Dr. Renners. Verehrte Versammelte! Ich weiß, für den Heißkops, kür sen Mann. der die Tatsachen nicht sieht

bei dein, was in der Koalition geschaffen ist, nicht immer freudigen Herzens zugestimmt haben, aber ich betone ausdrücklich folgnües: Alles, was in der Regierung, was im koali- lionsausschutz, im Parlament beschlossen worden ist, so- lange die Koalition bestand, all das war mit der chrrst- lichsozialen Partei vereinbart, sie saß mit der Regierung in gleicher Hälfte und sie hat kein Recht. die Verantwortung abzulehnen. Die christlichsoziale Partei, hat das volle Maß d:r Rc- gierung zu verantworten, in gewissem Sinne

hat: „In den Novembertagen brauste der Wagen der Revolution daher, rs blieb uns nichts übrig, als uns niederfahren zu lasten oder qufzu- springen Wir sind auf d:n Wagen aufgesprungen und haben den V remssitz beseht." Das ist richtig, sie sind aufgestiegen und haben den Bremssiß besetzt und wir haben den Äouvernal. und Führersitz gehabt. In bezug auf die Praxis des Regie, r-ens aber hat die christlichsoziale Partei entschieden ihre Rrckte wahrgenommen. Wenn die Koalition gescheitert ist. so ist sie nicht daran gescheiten

, daß die Sozialdemo kraten bi? Vereinbarungen nicht gehalten haben, son» dern daß die Christlichsozialen, die in der Regierung für alles stimmten, nach außen hin alle Uebel den Sozial- demokraten in die Schuhe geschoben haben. Die ganze christlichsoziale Presse hat dafür die Regierung als Sozi« regierung bingestellt und beschimpft, während kein Ge setz beschlossen werden konnte, ohne daß die christlib- soziale Parte, nicht dafür gestimmt hätte. Die christlichsoziale Partei hat ein Bündnis mit den Großdeutschen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.03.1929
Umfang: 8
in die Schlachtreihen der bür gerlichen Gegner, hält unsere Braven aufrecht, läßt sie nicht ruhen. Auch nach der getanen Arbeit der Vorberei tung der Konferenzen mit ihren zweitägigen Beratungen wollen unsere wackeren Vertrauenspersonen die Hände nicht in den Schoß legen. Jetzt — vor den Wahlen — gilt es erst recht, auf dem Posten auszuharren, auf den die Partei sie gestellt. Nicht nach getaner Arbeit ruhen wollen wir, sondern rastlos weiter arbeiten an dem. was der Ar beiterklasie frommt! Denn rasten, heißt rosten

— und kein einziger Genosie. keine einzige Genossin fand etwas daran zu mäkeln! Diese erfreuliche Tatsache offenbart zweierlei: chcstens, daß Sozialist sein, Unterordnung unter die Ge- samtinteresien der Partei heißt, und zweitens, daß für ein gewissenloses Strebertum, wie es sich gelegentlich in den bürgerlichen Parteien breitmacht, in unserer Bewegung kein Platz ist. Nachdem kein Mißton den Ernst und die Würde un serer Tagungen getrübt, vielmehr positive Arbeit im Inter esse unserer Partei, int Dienste

erstattete Landes sekretär Gen. Ertl. Ausgehend von den Anfängen der Parteibewegung in Tirol, erklärte er, daß die heutige Landeskonferenz die 38. seit dem Bestehen der Landespartei ist. Er schilderte die Schwierigkeiten (Ausnahmezustand), die unsere Bewegung im Lande nach ihrem Entstehen zu über winden hatte. Um so erfreulicher ist der Aufschwung, den unsere Partei seither genommen hat. Der Jahresabschluß zeigt, daß wir im Berichtsjahre 627 Mitglieder gewonnen haben, trotzdem die verschärfte

Wirtschaftskrise und die da durch bedingte vermehrte Arbeitslosigkeit einen Mitglieder rückgang befürchten ließen. Es muß alles darangefetzt wer den, die Mitgliederbewegung zu fördern. Das Straßen- und Häuservertrauensmännersystem hat die Partei groß gemacht. Aber in Tirol lasse es immer noch vielfach zu wün schen übrig. Freilich haben wir auch einen Gegner in un serem Lande, der mit allen, auch den schäbigsten Mitteln den Kampf gegen die Sozialdemokratie führt. Trotzdem konnten im letzten Jahre auf dem Lande

vier neue Lokalorganisa tionen gegründet werden. Redner beklagte, daß draußen leider vielfach der notwendige Organisationsapparat fehlt und die Wühler deshalb häufig keine Fühlung mit der Partei haben. Auch die Propagandatätigkeit läßt zu wün schen übrig, vor allem werden zu wenig Versammlungen arrangiert. Monatlich eine Versammlung sollte mindestens stattfinden. Redner ermahnte zum Studium der Ziffern der letzten Gemeindewahlen, anläßlich welcher die christlichsozialen Parteisekretariate

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 30.12.1932
Umfang: 8
sie ein 14tägige§ Budgetproviso- rium vor. Dieser Antrag lag bei Wiederaufnahme der Sitzung des Finanzausschusses vor. Da aber zuerst der Antrag des Budgetreferenten (Budget mit Ersparungsan- .trägen) zur Abstimmung kam und dieser mit den Stimmen der Christlichsozialen angenommen wurde, entfiel die Ab stimmung über den sozialdemokratischen Antrag. Der 'Landtag tritt morgen abends zur Beschlußfassung zu sammen. Ser Geist Luegers soll auferstehen Reform der christlichsozialen Partei mit Todesstrafe

und konfessioneller Schule Wien, 28. Dezember. (Herwei.) «Soziale Runde" nennt sich eine Opposition in der christlichsozialen Bewegung, an deren Spitze Sektionschef Dr. Allmayer-Beck steht und die es sich zur Aufgabe gemacht hat. die christlichsoziale Be wegung zu reformieren. Die «Soziale Runde" tritt mit einem Forderungsprogramm an die christliche Menschheit heran. Der Kampf geht: Für die durchgreifende Erneue rung der Christlichsozialen Partei! Für eine selbstlose und fähige Führung! Gegen Stellenhamfterei

haben vor einiger Zert einen Beschluß gefaßt, womit sie die «Soziale Runde" als eine außerhalb der Partei stehende Gruppe bezeichnen. Trotzdem erklären die Anhänger der «Sozialen Runde", daß sie gute Christlichsoziale feien und nur haben wollen, daß der Geist Dr. Karl Luegers wieder zu Ehren komme. Stehr vor dem Konkurs Kein Geld für die Gehalte Stehr, 29. Dezember. (-) Das Steyrer Magistratsprä sidium legte den Gemeinderäten ein Budgetprovisorium für die ersten drei Monate des kommenden Jahres zur Geneh migung

in Um lauf gebracht wurden, entgegenzutreten — an verschiedene Funktionäre der Nationalsozialisten Briefe gerichtet. Schaden «nd Selddiffereoze» In diesen Briefen heißt es: „Von den Gründen, die mich veranlaßt haben, aus der Partei auszuscheiden, kann ich nur einige erwähnen, da alle zusammen Bände füllen würden." Zunächst führt Turek als Gründe für seinen Rücktritt als Hausschatzmeister an. daß der Verein Braunes Haus Überschuldet sei. Er erklärt, daß der Schuldenstand 350.000 Schilling betrage

, er müsse jedoch noch mehr be tragen. da weder die eingezahlten Spenden, noch die be zahlten Mieten irgendwie enthalten sind. Ueber die Diffe renz. die da auftaucht, kann man sich allerhand Gedanken machen. Der zermvrszM'm zinsenbre-sier Turek erzählt weiter, daß die einfachen Mitglieder fleißig spenden müsien, daß aber «ein anderer Partei genosse" für auZgeliehene 40.000 Schillir^ nicht weniger al8 4000 Schilling als Zinsen einkasiiert. Die Gastwirt schaft im Braunen Haus hatte in den ersten Monaten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 04.07.1949
Umfang: 4
SINZELFREIS 45 GROSCHEN Volkszeitung Sozialistisches Tagblatt für Tirol Redaktion: Innsbruck» Salurne? Btraße L, f. Stock Verwaltung: Salurner Straße 8/p. Tel 8211 «. 8212 Eigentümer: Sozialistische Partei Oesterreichs, Landesorganisation Tirol Redaktionelle Einsendungen werden ln der Schriftleitung übernommen Bezugsbedingungen: Durch di« Post oder Träger monatlch S 7.80, In den Verschleißstellen 8 7.50 Nr, 151 Innsbruck, Montag, 4« Juli 1949 47. Jahrgang Hochverratsanzeige gegen Starhemberg

von den Sozialisten erstattet (SK). Die Sozialistische Partei Oesterreichs hat gegen Ernst Rüdiger Starhemverg U\m Landesgericht Wien I die Strafanzeige Wegen Verdachts des Hochverrats erstattet. Die Anzeige stützt sich ans die Geständnisse Starhem- tergs, die in seinen Memoiren enthalten sind. Das Verbotsgesetz und das Kriegsverbrecher- gesetz, so heißt es in der Anzeige, haben die Auf gabe, die Bestrafung der Personen herbeizufüh ren, die durch ihre verbrecherische Handlungs weise zum Anschluß

Gewehre und eine entsprechende Anzahl Maschinenge wehre aus der Kriegsbeute zurückzubehalten." Hintergründe des 12. Februar Unmittelbar nach dieser Unterredung mit Mussolini begab ich mich nach Wien und begann mit der Durchführung des vereinbarten Pro gramms. Weiter sagt Starhemberg, daß ihm genau be kannt war, daß die sozialdemokratischen Füh rer keinerlei Umstnrzpläne hatten. So kam es zum Februar 1931. Die Auflösung der Sozialdemokratischen Partei und die Be seitigung der demokratischen Republik

der Weltöffentlichkeit durch die ein drucksvolle Verteidigung im Reichstagsbrandpro zeß, die schließlich zu seinem Freispruch führte. Vermutungen um die Triester Frage Belgrad. 3. Juli (AFP). Die Tatsache, daß die Sowjetunion die Unterstützung Jugosla- wiens in der Kärntner Grenzfrage eingestellt hat, läßt in gewissen Kreisen Belgrads die Be fürchtung aufkommen, daß die UdSSR nun auch Summe zur Verfügung stellte, um Starhemberg von den Nazis fernzuhalten. Die Anzeige der Sozialistischen Partei schließt: Der ganze

solle. Mies vergessen und nichts gelernt Bon Natlonakrat Friedrich Hillegeist Vom Jahre 1920, als die Sozialdemokratische Partei aus der Regierung ausschicd und in die Opposition ging, bis zum Jahre 1934 war die seinerzeitige Christlichsoziale Partei in Oesterreich ununterbrochen an der Macht. Als chre Mehrheit immer geringer wurde, hat sie in chrem unbän digen Streben, unter allen Umständen an der Macht zu bleiben, zu dem Mittel der „antimarxi stischen Einheitsfront" Zuflucht genommen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 17.10.1929
Umfang: 10
Handlungen für die zukünftige Entwicklung der Partei er« geben, war vielleicht jene kurze, kaum halbstündige Debatte am aufschlußreichsten, in der die Schaffung einer neuen Mitgliedskategorie erörtert wurde. Die Partei kennt seit 1918 zwei Typen von Mitgliedern: die kollektiv angeschlos- senen Mitglieder, das sind diejenigen, die durch die Gewerk- schäften ihren Mitgliedsbeitrag zahlen oder einer der drei sozialistischen Gesellschaften angehören, und die sogenann- ten individuellen Mitglieder

, das sind jene Personen, die der Partei in dem in Deutschland allein geläufigen Sinne durch die Ortsgruppen beitreten. Die Exekutive hat in dem Entwurf des neuen Parteistatuts vorgesch'lagen, eine dritte Mitgliederkategorie zu schaffen, der sie den wörtlich un übersetzbaren Namen ..National Associate Members" gege- ben hatte. Im Statutenentwurf wurde diese neue Mit- gliederkategorie wie folgt umriffen: „Die Landesexekutive der Partei soll ermächtigt sein, nach eigenem Gutdünken assoziierte Mitglieder aufzunehmen

, die sich den Bedingun- gen der Parteimitgliedschaft unterwerfen, vorausgesetzt, daß diese keinen politischen Parteien oder Organisationen angehören . . . welche eine Mitgliedschaft der Partei nicht gestatten." Der Redner der Exekutive suchte in einer wenig glück lichen Rede alle möglichen Bedenken zu zerstreuen und wandte sich vor allem gegen die Vorstellung, als ob hier versucht würde, ehemaligen Liberalen und Konservativen Tür und Tor zu öffnen. U. a. wies er aus die materiellen Vorteile dieser geplanten

dieses Ringens der Partei um die Erhaltung ihrer natürlichen Form und ihres in nerlichen Charakters richtig gesehen und verstanden haben. Heinmttvehrreden. Anläßlich der heimatwehrlichen Wimpelweihe, die be kanntlich am letzten Sonntag ziemlich geräuschvoll in Zell am Ziller begangen wurde, sind nicht weniger als ein hal bes Dutzend Reden geschwungen worden. Die Zillertaler Berge widerhallten förmlich von den theatralischen Treue- gelöbniffen für den ..Heimatschutz", wie ihn die Drahtzieher der Heimatwehr

worden, daß die sozialdemokra tische Partei ein solches Verfaffungswerk zuläßt. Bei der auf den morgigen Freitag verschobenen ersten NaiionalratZsitznng wird ja die Regierung ihre Kartest aufdecken müffen. Gegenüber dem. was bisher bekannt ge- worden ist. haben wir nur ein unbiegsames Nein! Di^ sozialdemokratische Partei kann und wird nie eine Ver- faffungsreform bejahen, die nichts anderes als ein schlecht verschleierter Raub an Wien und Raub an der politischen Gleichberechtigung des arbeitenden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 21.07.1927
Umfang: 8
dieses Notverkehrs zu bemän teln versucht. Sie Streiklage in der Provinz. Graz während der Schreckenstage. Die Schreckenstage sind in Graz vollkommen ruhig öer- lMfen, dank der besonnenen Haltung der Grazer Arbeiter schaft, dank -der mustergültigen beruhigenden Tätigkeit der Vertrauensleute der sozialdemokratischen Partei und dank dem Republikanischen Schutzbund, der sich -dem Grazer Po lizeidienste für Ovdnerdienste zur Verfügung gestellt hatte. In Bruck an der Mur ging Freitag taffächlich die Gewalt

auf eigene Gefahr zu versuchen. Die Streik leitung war überall gegen Sommerfrischler sehr entg eg ent kommend, gleichgültig, welcher Partei sie angehörten. Der Verkehrsstreik in Oberösterreich wurde durchgeführt, ohne daß es irgendwo zu Zwischen fällen gekommen wäre. Wer in -diesen Tagen des Grauens und Entsetzens im Linzer Arbeiterheim zu tun hatte öder im Dienste 'der Sicherheitsmaßnahmen unserer Partei und des Republikanischen Schutzbundes gestanden ist, hat immer wieder den beruhigenden Eindruck

mit nach Hause genom men, daß alle Maßnahmen getroffen waren, die für den so außerordentlichen Ernst der Lage erforderlich geworden sind. In wahrhaft beispielgebender Aufopferung standen die Führer unserer Partei, die Leitung des Republikanischen Schutzbundes und die Gewerffchastskommisiion, standen die Vertrauensmänner, die Mitglieder des Republikanischen Schutzbundes, Turner, Sportler und Jugendorganisationen, standen die Genossen der Presie Tag und Nacht auf ihren Plätzen, die ihnen die Ereignisse

. Ueberhaupt war ich erstaunt, über Ihre wahrheitsgetreue, ungeschminkte Berichterstattung. Ich wiederhole nochmals: Hätte der Kommandant der Berittenen mit seinem Gefolge die wenigen hundert Ar beiter mit, wie soll ich sagen?: mit sanfter Gewalt zum Weitergehen gebracht, die Demonstration wäre, wie so viele andere, friedlich verlaufen Die internationale zn den Wiener Ereignissen. Brudergruß der französffchen Sozialdemokraten. Die Leitung der französischen sozialistischen Partei hat, laut „Populaire

", an die Leitung der österreichischen sozial demokratischen Partei folgendes Telegramm gerichtet: Die französische sozialistische Partei bringt ihr Beileid für die Arbeiteropser zum Aufdruck und versichert die österreichische Sozialdemokratie ihrer brüderlichen Sympathie in den Tagen der Prüfung. Die deuffchen Sozialdemokraten in der Tschechoslowakei. Der Parteivorstand der deuffchen sozialdemokratischen Arbeiterpartei -der Tschechoslowakischen Republik nahm zu den Vorgängen in Wien Stellung. Es wurde

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