Alles zum Bestell lenken. Junger Herr, heute an Ihrem Geburtstage dürfen wir ohnehin an nichts Trübes denken. — Jetzt naht lsich die Stunde, wo ich einst im Zimmer der gnädigen Frau, Ihrer seligen Mut ter, saß, ich war eben in ihrem Dienst getreten —' „Um den im Sturm Geborenen aus sterbenden Mut- terarmen an Deine Brust zu betten.' unterbrach Otto die ehemalige Amme und fuhr jetzt, auch seinerseits ernst werdend, fort: „Und gerade heute beginnt ein neuer Ab schnitt meines Lebens. Draußen ist.nicht Sturm
, nicht Regen, die Lust ist mild, und sieh' dort, dort blinken helle Sterne; diese sol len fortan meine Bahn beleuchten. Susanne, was mir auch begegnen mag, nie werde ich die Lehren meines theu ren zweiten Vaters vergessen, nie von Recht und Wahr heit weichen — und wird mir auch der Undank, wie mein Bater ihn empfangen — so will ich wie er init dem Be» wußtsein sterben — nicht um eigene Schuld gelitten zu haben. !t. Kapitel. Hertha. ^ Wieder sind einige Jahre verronnen. Otto hat diese auf den Universitäten
, wo sein ge liebter Lehrer Hermann Berner endlich ein Heim gefunden. Er hatte an Otto geschrieben, daß er sein Haus als das seine betrachten solle, daß Frau und Tochter ihn wie Sohn und Bruder empfangen würden. Berner hatte die noch junge Witwe eines Frenndes ge- heirathet, dessen Stelle er an der Universität auch einge noimnen, und hatte eine Stieftochter, von der er in den Briefen an Ltto mit so großer Liebe sprach, daß sein einstiger Zögling vermuthen konnte, die kleine Hertha sei fein Alles auf der Welt
. In Gedanken versunken, saß Otto jetzt im Eoikp«'-, er blies den Dampf einer Eigarre in die Lust und malte ,'ich den Emvfang bei seinem Lehrer mit den rosigsten Farben aus, wahrend der Zug dahinbrauste. „Verzeihung, mein Herr, dürfte ich Sie vielleicht mn Feuer bittend' unterbrach letzt eine Stimme ^tto'-Z Ge dankengang, sie kam von einem Herr», der mit ihm schon seit einigen Stationen im Waggon zweiler Elasse i'aß; bis zur Minute hatten Beide icdoch noch kein Wort mit einander aeivrochen. Ter Fremde baric
'ich in iein Notiz buch verliest, in welchem er mit Sein Bleistift viel strich und in welches er schrieb. ^llo schrak, so aus ieinen Traumen geweckt, förmlich be» dieser plötzlichen Anrede zusammen. Tvch zugleich >lrich er die A'che vvn «einer brennenden Eigarre »nd überreichte sie mit höflicher Verbeugung dein Fremde». Tieicr dankte in derselben Weise und nicht lange, so halte sich -Micheir Beiden — der Fremde mochte mir wenige Jahre älter sein als Otto — ein lebhaftes Gespräch enlsvonile». ^tto