am See herrschte eine unheim liches peinliche Stimmung. Henriette erschien zwar stets in prachtvoller, Toilette, sie schien selbst.eine be sondere Sorgsalt darauf zn-verwenden;, aber, in ihrem Geiie war eine Veränderung vorgegangen, die den Gatten mit Besörgniß erfüllt, haben.würde, wenn »r . sie erkannt hätte. Der Kommerzienrath hielt das stille, stolze Benehmen feiner Frau für Trotz, und -i »ach seiner/Ansicht mußte dieser Trotz gebrochen wer den. Otto fuhr fort, die arme Henriette gatant
Henriette, „ich werde heute das Landhaus nicht verlassen.' . „Warum?' ^ „Weil ich, einen Brief an mimen Vater schreiben will, den ich schon so lange vernachlässigt habe;' z »Fügen Sie dem Briefe, den Inhalt dieses Porte feuilles zu; er wird genüaen, um für ein halbes Jahr die AnSgabtn. des alten Manne» zu decken.' Otto warf ein Portefeuille auf den Tisch. ^ ..Ich. nehme, es an.' sagte Henriette mit tonloser Stimm?, während die Lippen bebten und alle ihre GesichtSmusteln. zuckten
. „Sie-sind es ihm schuldig; da er es redlich verdient hat.' , Dann verbarg sie das zierliche Portefeuille in der Tasche ihretz Kleides. Otto erhob sich, legte beide Hände auf den Rücken und ging mit raschen Schritten durch den Saal, um den aufsteigenden Groll zu unter drücken, Hevriette schlürfte scheinbar nachlässig, aber im Munde 'mit öryßer Anstrengung, ihre Choeolade. Der Kommerziinrath warf mehr äl» einen gehässigen Blick äuf seine Frau. . - - z »Also auch. Ihren Vater ^ klagen Sie an?' fragte er nach einer Pänse
^ indem « vo.r ihr stehen Mieb. i Henriette 'schwieg. - ' , „Madame,' fuhr der geregte Otto fort, »man rühmte mir Sie als eine Dame von Verstand« und Character, die berufen sei, in der Welt zu glänzen und das Glück eines Manne» zu machen, dev zu leben weiß. Für dieses Anpreisen habe ich allerdings eine erkleckliche Summe gezahlt, und' ich würde nicht be reuen, sie gezahlt zu haben, wenn man mir die Wahr heit gesagt hätte. Jetzt kom^e ich zu der Erkenntniß, daß ich einen argen Fehlgriff begange