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Innzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 03.03.1865
Umfang: 4
, am 9. Februar Mittags beim Kajantoer Paß einen Raupenregen. Die Raupen gruben sich sogleich in den Schnee ein. Dieselben sind braun, haben die Größe gewöhnlicher Raupen und sind nur am Hintern Theile mit Füßen versehen. Die Jäger brachten einige Exemplare nach Klausenburg. wo dieselben dem Museum übergeben wurden. (Otto Ludwig P.) Deutschland hat einen seiner größten Dramatiker verloren. Der geniale Dichter des „Erbförster' und der „Makkabäer' ist seinen langen und schmerzvollen Leiden erlegen

. Was würde Otto Ludwig, so fragen wir uns schmerzlich, was' würde ein Poet von solcher Begabung geleistet haben, wenn nicht sein siecher Körper fast jede klare und heitere An schauung des Lebens vernichtet, jede großartige Kon zeption zerstört hätte! Auch so war sein Talent be deutend wie wenige andere, aber der Wurm nagte an allen seinen Schöpfungen — der wahrhaft große Dichter muß einen gesunden Leib haben. Der Auf. lösung des schwer Leidenden hat man bereits seit Wochen entgegengesehen. Die Todeskunde

selbst berich tet das neueste „Dr. Journ.' in nachstehenden Zeilen: „Der Dichter Otto Ludwig, geboren den 11. Februar 1813 — seit drei Wochen in Lebensgefahr, — ist heute Früh halb 10 Uhr seinem fast lebenslänglichen Siech- thum erlegen. Die unerschütterliche Charaktergröße, der ruhige Gleichmuth, die milde schöne Ergebung, mit der er ohne Klage, ohne alle Verbitterung bis zuletzt, seine Qualen ertrug, sie waren das sprechendste Zeugniß von der innern Wahrheit seines im vollsten Sinne mannhaften

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