34 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/23_12_1934/AZ_1934_12_23_10_object_1859926.png
Seite 10 von 10
Datum: 23.12.1934
Umfang: 10
unter den grü nen Bäumen, und niemand, der etwa an dem fried lichen Haus vorüberfchritt, hätte geahnt, daß hier zwei Frauen, Mutter und Tochter, jede für sich, einen schweren Kanwk kämvsten- — Nachdem die Damen Frau von Molkenstern ver lassen hatten, waren sie nur noch ein kurzes Stück chen zusammen gegangen und hatten sich dann ge trennt. — Die Frau Bürgermeister war mit Chri stine in das Häuschen am Markt getreten, imd da alles so still war, merkten sie gar nicht, daß Otto inzwischen nach Hause gekommen

war. — Ob Otto wohl jetzt bei Maria war? — Bis jetzt hatte sie sich mit Vorliebe in den Weltschmerz ihrer oerschmähten Empfindungen für Otto hineinge wühlt. Nun hätte sie wieder weinen mögen. Otto war doch auch eine gute Partie. War sicher ein ganz vortrefflicher Mensch und stand ihr doch so viel näher. Sie war währenddessen in das Giebelstübchen hineingetreten und hatte das Licht eingeschaltet. Jetzt sah sie Otto, der noch immer am offenen Fen ster saß und in das Dunkel hinausstarrte. Sie schrie

auf. „Verzeih, Otto, ich wußte nicht, daß du hier bist.' Er sah sich mit leeren Augen um, erkannte sie und versuchte zu lachen. „Aber Christine, du brauchst doch vor mir nicht zìi erschrecken. Er hatte so ein todtrauriges Gesicht, daß er ihr unendlich leid tat, sie faßte seine Hand. „Was ist dir denn, Otto? — Hat deine Braut dick wieder getränkt?' Er zog seine Brauen zusammen und sagte, seinen Schmerz unterdrückend, in rauhem Ton: „Ich habe keine Braut mehr. Ich habe Maria ge schrieben

, ich Hab« dir oft Um«cht getan. Ich wußde gar nicht, daß du so weich s»in taimst.' J«ht weint« Christin« laut auf und Ins aus dem Zimmn hinaus. Nur bis zu ihrem Stübchen hinüber, dann warn? die Tränen sofort verschwun den. » Es kling«-lbe uiài an der Haustür, Christine lies schnell hinunter. Ein Bote aus dem Elektrizitätswerk. „Ein eiliger Brief von Herrn Direktor, sür Herrn Ingenieur Langheinrich.' Sie nahm den Brief, trug ihn hinauf, aber klopste jeht an. „Otto, ein Brief von Direktor Ludwig

.' Er war in Gedanken stehengeblieben und hatte gogrübelt üb«! das. was eben zwischen ihm und Christin« geschehen. Jetzt sahen sich bà m dwe Augen, sie senkte die Blicke schnell und lies hin aus. Otto brach d«en Brief aus. „Mein lieber Herr Langheimich! Darf ich Sie bitten, in eiiwr eiligen gefchästli chen Sache noch heute abend zu einer Bespre chung in moine Wohnung zu kommen?' Er atmete Mi f. Das war, was er brauchte. Jcht irgendeine Arbeit, eine recht schwere Arbeit, die ihn ablenkte. Er nahm schnell Hut

1
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1921/16_03_1921/BRC_1921_03_16_1_object_118552.png
Seite 1 von 8
Datum: 16.03.1921
Umfang: 8
so wohl in landwirtschaftlicher Hinsicht als auch be- des später einsetzenden Fremdenverkehrs. ,1890 ging man nämlich auch in Brixen — hn^tch wie früher schon in Meran und in Bozen- 'les — daran, das ausgezeichnete Klima das liebliche Landschaftsbild des Talbeckens ^^adt als wirtschaftliche Faktoren auszunützen no durch Einführung des Fremdenverkehrs Aufschwung Brixens in die Wege zu leiten, e.rste, der diese Idee aufgriff und sich deren Zugleich sozusagen als Lebens- stellte, war Dr. Otto

Grundwasserstandes im Zentrum der Stadt die Durchführung der Schwemmkanalisation (1906/07). Allerdings wurde durch dieselbe ein Werk geschaffen, um das Brixen andere Städte (z. B. Bozen, das einer solchen noch entbehrt) beneiden können. Durch sie und durch die Neu pflasterung vieler Straßen und Gassen, die sich (1907/8) anschloß, wurden die sanitären Verhältnisse Brixens geradezu vorbildlich. Das Hauptverdienst am Zustandekommen der letzten drei Errungenschaften gebührt dem genialen Bürgermeister Dr. Otto

besuchten, daher rasch zunahm, ist nicht zu verwundern. 1900 be trug sie 2772, 1909 8566, 1912 rund 10.000. Also ist sie innerhalb 12 Iahren mehr als um das Vierfache gestiegen. Bürgermeister Dr. Otto v. Guggenberg befaßte sich mit noch anderen großartigen Plänen, beson ders mit Bahn- und Straßenprojekten, durch welche der Fremdenverkehr Brixens mächtig gefördert werden sollte, die er aber nicht mehr verwirklichen konnte, weil er am 13. Jänner 1914 dahinschied. Eine seiner Lieblingsideen

2