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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 8
Datum: 12.11.1913
Umfang: 8
in Kiefersfelden. Oberauciorf. (Die Burschen,) die vor acht Tagen, wie gemeldet, bei Oberaudorf quer über die Straße Fichtenstangen gelegt hatten, sind ermittelt und geständig. Sie reden sich auf große Trunkenheit aus. £ßünchen. (Ueber den geisteskranken König Otto von Bayern) entwirft ein Mit arbeiter der Berliner „Wiffensch. Korrespondenz" das nachfolgende ergreifende Bild von dem Zustande des unglücklichen Wahnsinnigen von Fürstenried: „Otto I. von Bayern ahnt natürlich nichts davon, daß Prinz regent Ludwig

als Ludwig III. den Thron der Wittels bacher bestiegen hat. Gleich seinem Bruder, dem un glücklichen König Ludwig U., lebt König Otto, der jetzt im 65. Lebensjahre steht, seit mehr denn 40 Jahren abgeschlossen von der Außenwelt. All die Ereignisse, die seither der Lauf der Weltgeschichte gebracht hat, find spurlos an ihm vorübergegangen. In seiner frühesten Jugend galt Prinz Otto für einen der geistvollsten und liebenswürdigsten Prinzen. Er war der Liebling der Münchner Bevölkerung. Doch kündete

ihn schließlich heimschicken. Herzzerreißend war der Abschied, den König Ludwig von diesem Bruder nahm, dem er mit schwärmerischer Hingebung zugetan war. Eine Stunde später befand sich Prinz Otto auf dem Wege nach dem königlichen Schloß Nymphenburg. Ab und zu besuchte ihn seine Mutter, die Königin Marie. Prinz Otto war ein stiller Geisteskranker. Nur manchmal verlangte er mit vor Zorn vibrierender Stimme, sofort nach München zurückzukehren, wohin ihn seine Pflicht als Kronprinz rufe. Da führte

zu entweichen. Soweit es möglich ist, umgibt man den König Otto mit dem Schein der Majestät. Er hat einen Hofmarschall und zwei Hofkavaliere, die sich in Fürstenried ebenso ab wechseln, wie die beiden Aerzte. Sofort nach dem verhängnisvollen Junitage des Jahres 1886, als Lud wig H. im Starnberger See den Tod fand, hat man dem Prinzen die Mitteilung von dem Tode seines Bruders gemacht und ihm kundgegeben, daß er j?tzt König von Bayern sei. Sinnend hörte er zu und traurig kamen die Worte: „Mein Bruder

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 10
Datum: 24.06.1886
Umfang: 10
Zweites Blatt der Meraner Zeitung Nr. 75 vom 24. Juni 1886. König Otto von Bayern. Einem Berichte des Special-Correspondenten der „W. Allg. Ztg.' in München, der sich dieser Tage nach Fürstenried begab, entnehmen wir die folgende Darstellung über Aufenthalt und Lebensweise des wahnsinnigen Prinzen Otto, der nun den Titel eines Königs von Bayern führt: Man verläßt München an der Südseite und hat bald die stylvollen » Bauten , die prächtigen Paläste der Hauptstadt hinter sich, um die Höhe

/welche, von Fürstenried ausgehend, alle Königsschlösser Bayerns mit einander verbindet und alsbald erblickt man beim Abschlüsse das graue Dach des Schlöß- > chens, das dem König Otto zum Aufenthalte dient. Von einer drei Klafter hohen, ockergelben Mauer umgeben, ist das Gebäude ausschließlich vom Eingangs - Gitterthor aus zu sehen. Das Schloß ist erst in jüngster Zeit renovirt worden und besteht aus einem risalitartig vorspringen den Mittelbau, der zwei Fenster breit ist, und zwei gleich großen Seitenflügeln

, die in der Höhe des zweiten Stockwertes ^Terrassen mit Balustraden besitzen. Die großen Bogenfenster des Hochparterres, welche durch weiße Vorhänge geschlossen sind, gehören zur Wohnung des Kö nigs Otto, dessen übrige Appartements jedoch die Aussicht in den ausgedehnten Park haben Hier residirt König Otto seit sieben Jahren, umgeben von seiner intimsten Begleitung: den Assistenzärzten Dr.. Müller und Dr. Niessel, den Eyren-Cavalieren v. Schuwer und Baron Stengel, drei Wärtern und treu gepflegt

, hat den offenen, freien Blick eingebüßt; traumhaft umschleiert blickt es in die Welt, welche für König Otto längst eine andere Gestalt angenommen. Die Ruhe, jdie Abgeschlossenheit und die kräftige würzige Luft ua den nahen Nadelwäldern haben den Physi schen Zustand des Königs in den letztenzJahren sichtlich gebessert, und wenn man sich auch be züglich einer Wiederherstellung seiner Gesund heit keinerlei Hoffnung hingeben darf, so con- statiren die Aerzte doch, daß in dem Verfall der geistigen Kräfte Otto's

ein Stillstand eingetreten sei. Der König verbringt den Tag, ohne sich irgendwie zu beschäftigen, zumeist in einem Lehn- sesielzfitzend und Cigarette um Cigarette rauchend. Mit unglaublicher Raschheit dreht er selbst die Cigaretten, und es scheint, daß ihm dieses harm lose Geschäft viel Vergnügen bereitet, denn mit großem Behagen betrachtet er die fertigen Ciga retten, klebt sie sorgfältig zu und brennt sie an. Es gibt freilich Tage , an welchen Otto, aus seiner Lethargie erwachend, den Wunsch aus' spricht

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 23.08.1889
Umfang: 8
von I. W. DirrgerLe. 2. Auflage 1386 in eleganter Ausstattung Preis 30 kr. seine Dienstleistung mit stummer Geberde ablehnend. „Nein bleiben Sie nicht stehen, rücken Sie Ihren Sessel so,' sagte der Fürst dann, als er sich halb auf dem Divan ausgestreckt, und indem er dem jungen Manne einen solchen Platz anwies, dass er ihn im Auge behalten konnte, fuhr er fort: „Ich finde keinen Schlaf, ich habe Sie gerufen, um ein Stündchen zu verplaudern.' Das Letztere glaubte Otto bezweifeln zu müssen; schon hatte er lange

genug in des Fürsten Nähe geweilt, um nicht an dessen Mienen die Gemüthsstimmung zu erkennen. Der Fürst ließ ihn über den wahren Grund aber auch nicht zu lange in Uugewissheit. „Otto,' begann er, ^es trieb mich an, Sie neu lich selbst in Ihrem Zimmer aufzusuchen, — Sie hatten Besuch — Kronau war bei Ihnen!' „Ja Durchlaucht!' entgegnete Otto. „Sie hatten ein eigenes Thema gewählt — mein und meines Sohnes Namen kamen vor?' suhr der Fürst fort. Der junge Mann wurde glühendroth, seine Verlegenheit

war unbeschreiblich groß, jetzt wusste er, dass Kro nau sich nicht getäuscht, als er Geräusch zu ver nehmen geglaubt — der Fürst hatte dieses hinter dem Bilde verursacht. „Ich habe nichts weiter als unsere Namen gehört,' nahm der Fürst wieder das Wort, „aber von Ihnen verlange ich mehr; ich will wissen, was man von uns sprach.' „Durchlaucht!' warf Otto in der grüßten Verrwirrung dazwischen. DeZ Fürsten Auge blickte streng. „Ich wills wissen; — Otto, Sie dürfen nicht schweigen; — zwischen uns muss Offenheit walten

. Niemand als Ihnen habe ich mein Vertrauen geschenkt, also verlange ich ein Gleiches!' Otto war in der peinlichsten Lage, er hatte Kro nau Schweigen gelobt und hier verlangte der Fürst Wahrheit; stotternd brachte er diese endlich hervor. „So, so?' versetzte der Fürst, „und den Namen der Dame nannte er nicht?' „Nein Durchlaucht!' „Und Sie haben noch keine Vermuthungen ange gestellt, warum ich nicht will, dass die junge Dame die Gattin meines Sohnes werde?' „Wer kann eine andere Vermuthung

haben, als dass Standes- unterschied das nnübersteigbare Hindernis der Ver bindung ist?' „So halten Sie mich sür den hart- herzigen Vater, ver um Thron und Ahnenwillen das Herz seines einzigen Sohnes brechen kann?' „Brechen muss mit eigenem Schmerz, Durchlaucht, weil es die Pflicht des fürstlichen Hauses fordert,' entgegnete Otto warm. Der Fürst reichte ihm die Haud. „ Otto, warum bist Du nicht mein Sohn?' Er gebrauchte oft, wenn er mit dem jungen Manne allein war, die vertraute Anrede, ihn Du zu nennen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 08.07.1934
Umfang: 8
? Etwa 7V Prozent. . . was man im Altertum die „Säulen des Herakles' nannte? Die beiden Felsen Gibraltar und Abila. . . welches das kleinste europäische Meer ist? Das Marmarameer. Wobbes Ferienreise Heitere Sikzze von G. B u e tz Lieschen Wobbe hegt seit Tagen einen Traum. Sie will eine , richtige Ferienreise machen. Der Gatte, Otto, läßt sich indessen nicht erweichen. »Lieschen', wehrt er mit der Energie des verant wortungsbewußten Familienhauptes ab, „sowas überschreitet unsere Verhältnisse

— das liegt nun einmal im menschli chen Gemüt — je mehr die Sonne wärmt, als gar Müllers auf die Sommerreise gehen, die sonst stets zu Hause blieben... Lieschen flötet nicht mehr »Otiochen' und Kleider, die „nach viel mehr aus sehen als das Grüne', spreizen sich jetzt in jedem Ausverkauf. ,>Es wird sich auch nicht halten', nör gelt Lieschen. Trotzdem. Das Aeußorste, was Otto nach schweren Bedenken zugeben will, ist eine Ex trafahrt über Wochenend. àschen zuckt die höhnend aufgeworfeneil Lip pen

. Selbst Otto muß schließlich zugeben, daß sie „richtig elend aussieht'. «Kunststück, wenn man niemals etwas für die Gesundheit tut! Immer in verdorbener Stadtlustl Aber ich sage nichts mehrl' Otto hat sein niedliches Lieschen aus uneigen nütziger Lieöe gefreit. Er mag es anfangen, wie er will, sobald er sich jetzt in eine Zeitung vertieft, stets findet sein krampfhaft ablehnender Blick die Anpreisung einer billigen Ferienreise. Wenn man recht bedenkt, so etwas ist auch für den kleinen Beu tel erschwinglich

. Als Otto sich das erste Mal bei diesem verwerflichen Gedanken ertappt, sieht er erschrocken zu Lieschen hinüber. Die stichelt mit be leidigtem Gesicht an schadhafter Wäsche. Für Otto folgt eine unrnyige Nacht; es kann auch nicht be hauptet werden, daß er die nächsten Tage im Bü ro mit der notwendigen Sorgfalt arbeitet. Wobbe ist fahrig und zerstreut. Er rechnet heftig, doch „privat'. »Ich geh noch mal aus, Lieschen', wirft Otto kurz hin. Seine mageren Beine bringen ihn wi derwillig zur Tür. Schließlich

, er könnte auch morgen... Nein! Wobbe gibt sich einen Ruck. „Auf Wiedersehen!' ruft er rauh. Lieschen blickt vom Geschirr kaum hoch. Was ist schon groß dabei, wenn Otto auf die Straße geht! „In welchen Saftladen willst Du denn gehen?' fragt sie ironisch. „Ist ja doch kein anständiger Mensch mehr bei der Hitze hier.' Wobbe steht an der Tür. Sein gequälter, aber gewissermaßen hoheitsvoller Blick flattert an Lies chen vorbei. „Man könnte hierauf vieles sagen, lie bes Kind. Dennoch, ich schweige lieber.' „Da tust

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 14.09.1955
Umfang: 6
ausüben, der von der Regierung nicht ausdrücklich dazu ermäch tigt wird. Im übrigen besteht über den Kreis „von Personen und Unternehmungen“ bereits Einigung, er wird sich je zur Hälfte aus Or- (SK) Der bekannte österreichische Jour nalist und Volksbildner Professor Otto Kö nig starb Dienstag früh in seiner Wohnung in Klosterneuburg im 75. Lebensjahre. Der Tod Otto Königs ist ein schwerer Ver lust für die Sozialistische Partei, für die so zialistische Presse und für das österreichische

Volksbildungswesen. Otto König wurde am 12. Mai 1881 in Wien als Sohn eines höheren Eisenbahnbeamten geboren und studierte an der Wiener Universität Germanistik. Von 1905 bis 1913 war er Mitarbeiter der „Arbeiter-Zei tung“ von 1919 bis 1934 deren Feuilleton- und Kunstredakteur. Di e Februarereignisse 1934 vertrieben auch ihn aus seinem Wirkungs kreis; er kehrte in die Journalistik und das Volksbildungswesen erst 1945 zurück. Da mals übernahm er die Leitung des Kunst- und Kulturressorts der „Arbeiter-Zeitung

, daß die Aerzteschaft, wenn sie den Jung- ärzten wirklich helfen wolle, dieselbe Soli darität üben möge, die nach dem Ersten Weltkrieg die Apotheker für die Pharma- 1947 erhielt er den Kulturpreis d e r Stadt Wien. Die Sozialistische Partei ehrte ihn durch die Verleihung der höchsten Auszeich nung, die sie zu vergeben hat, die „Victor-Ad ler-Plakette“. und die gewerkschaftliche Or ganisation der Journalisten durch die Ver leihung des Silbernen und Goldenen Ehren zeichens. Mit Otto König ist eine reiche Begabung

zwingen. In Neuyork hatte sich die Gewerkschaft gegen die Tä tigkeit der Hafenkommission von Neuyork und Neujersey gewandt, der sie vorwarf, daß sie ihre Befugnisse überschreite. Professor Otto König gestorben Hafenarbeiterstreik dehnt sieh aus das Geld- und Kreditvolumen unmittelbar zu regulieren: in Zeiten der Geldfülle mit inflationistischen Tendenzen den Geldhahn rechtzeitig zu dros seln, umgekehrt bei Geldknappheit, die zu einer Deflation und Arbeitslosigkeit führen könnte, den Geldzufluß

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Dolomiten
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Seite 2 von 6
Datum: 13.05.1936
Umfang: 6
ge. nommen und beseitigt zweifellos sofort Magenschmerzen. Darm- kakarrhe, Verstopfung. MigrSne.tzämorrhoiden Lab. E. Manzoni L Co.. Bia Dela 5. Milano. Preis Lire 5.49 per Schachtel für zwölfmaligen Gebrauch. In allen Apotheken erhältlich. —> Engroslager Carl Noetzler. Bolzano. In Paplersäckchen Lire 0.70. Inländisches Erzeugnis! Ant Prefett MUano Nr. 6815, 24. 2. 1928. Per Mann im Moor Roman von Alexandra von Bosse. Romanvertrieb Erich Lungwitz. Leipzig N 22. (33. Fortsetzung) Otto ging spähend

womöglich die Flucht ins Ausland möglich gemacht! Otto fand nichts weiter, was feine Ver mutungen bestätigen konnte, doch was er schon gefunden, erschien chm genügend. Trotz- dem war er entschlossen, wiederzukommen mfc - TotzbeMnsr^ ver-. sehen, das Innere der Scheune gründlich ab zusuchen. Während er nach dem Dorf Wolfsloch zu rückging, wo er seinen Wagen hatte stehen äffen, überlegte er, ob er oie Polizei von einer überraschenden Entdeckung unterrichten , ollte. Warum eigentlich? Was konnte ihm >aran

liegen, daß der arme Kerl gefaßt und ins Zuchthaus zurückgebracht wurde? Ob es ihm wirklich gelungen war, ins Ausland zu entkommen, konnte nur derjenige wissen, der ihm half, und den auszukundschaften, erschien Otto von Specht einiger Mühe wert. Ralf Berger? Der Knirps war ja als geradezu gutmütig bekannt. Otto verwarf den auf blitzenden Gedanken, Ralf könnte Götz Dornecks Helfer gewesen sein, aber sogleich wieder. Die beiden hätten einander nicht ge kannt, ehe Götz Doryeck ins Zuchthaus kam. Ws Otto

die Zündkerze schlecht. Das könnte in einer halben Stunde gemacht werden. „Gut, ich lasse ihn hier und komme in einer Stunde zurück'', sagte Otto von Specht. Er ließ sich die im Moor beschmutzten Schuhe abreiben und begab sich zu Fuß nach dem Landhaus Medem, das ungefähr einen KMrMr.mrn Dorf entfernt lag. Er wollte sich erkundigen, wie die Damen die Aufregun gen des gestrigen Abends bekommen waren. Er kannte die Gewohnheiten im Landhaus Medem. Frau von Medem frühstückte im Schlafzimmer und kam selten

vor dem Mittag essen herunter. Rita stand spät auf und früh stückte vielleicht gerade erst, würde sich freuen, wenn er ihr dabei'Gesellschaft leistete, und er selbst kam zu einer erwünschten Tasse Kaffee. Vielleicht traf er auch Marileen allein und konnte durch vorsichtiges Fragen heraus- kriegen, ob sie den verunglückten Engländer kannte. . * „Frau Dr. Wendler ist beim Frühstück', sagte Jansen, als er in gestreifter Leinenjacke und blauer Schürze Otto das Haustor öffnete. Er hatte die Teppiche der Halle

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 22.01.1877
Umfang: 4
sich nicht grtäuscht habe, als er Geräusch z» verneh men geglaubt — der Fürst halte dieses hinter dem Bilde verursacht. „Ich habe nichts weiter als unsere Namen gehört,' nahm der Fürst wieder das Wort, „aber von Ihnen verlange ich mehr; ich will wisse», was man von uns sprach.' „Durchlaucht! wars Otto in der größten Verwirrung dazwischen. Des Fürsten Auge blickte streng. „Ich will'? wissen; — Otto, Sie dürfen nicht schwei gen; zwischen uns muß Offenheit walten. Niemandem

als Ihnen habe ich mein Vertrauen geschenkt, also ver lange ich ein Gleiches!' Otto war in der peinlichsten Lage, er hatte Kronau Schweigen gelobt und hier verlangte der Fürst Wahrheit; stotternd brachte er diese endlich hervor. „So, so!' versetzte der Fürst, „und den Namen der Dame nannte er nicht?' „Nein, Durchlaucht!' „Und Sie haben noch keine Vermuthungen angestellt, warum ich nicht swill, daß die junge Dame die Gattin meine? Sohnes werde?' 'Wer kann eine andere Vermuthung haben, als daß Standeslinterfchied

für Eure Turchlaucht bin ich's langst,' entgegnete Otto, ein »tnie vor dem Fürsten beugend, der ihn jedoch bat, er solle ausstehen. „Ich biu nicht ungerecht gegen Ernst,' fuhr der Fürst fort, „er hal viele Vorzüge, er keimt zwischen Neiu und Ja kein drittes Wort, er wird nichts begehen, was sein Gewissen beflecken könnte — aber er ist heftig nnd leiden schaftlich, nnd was er einmal erfaßt hat, daran sucht er zu halten, und wenn's das Leben gilt. Otto, ich kann ihm das Mädchen nicht zur Frau geben

; — er will jetzt gewaltsam vorgehen und ich muß ebenfalls sofort handeln. — Lies — Du mußt Alles wissen,' fuhr er fort, und Otto las einen Brief vom Prinzen an den Vater. Er schrieb: da er jetzt wisse, wo seine Braut sei, würde er auch handelnd auftreten; er werde nicht dulden, daß sie dort bleibe, wo sie jetzt sei, noch daß sie aus Verzweiflung sich in den dunklen Mauern eines Klosters begrabe; er wolle sie besitzen, mit oder ohne Fürstenthum. dies sei sein fester Entschluß, an dessen Ausführung er sofort gehen »erde

. Erschüttert legte Otto den Brief nieder, und der Fürst fuhr fort: „Der Tollkops ist zu Allem fähig, und ich kann ihm zur Versöhnung um keinen Schritt entgegenkommen: kann Erklärung von Seiten der Großmächte über jene Schritte zu provociren, die nunmehr gethan werden sollen. Das Petersburger Kabinet, so wird versichert, gedenkt keinesfalls, das diplomatische Fiasko in Constantinopel einfach zu quittiren. Vielmehr soll sich nun Fürst Gortschakoff bemühen, den großen Cabineten zu be weisen, daß Rußland

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Alpenzeitung
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Seite 10 von 10
Datum: 23.12.1934
Umfang: 10
unter den grü nen Bäumen, und niemand, der etwa an dem fried lichen Haus vorüberfchritt, hätte geahnt, daß hier zwei Frauen, Mutter und Tochter, jede für sich, einen schweren Kanwk kämvsten- — Nachdem die Damen Frau von Molkenstern ver lassen hatten, waren sie nur noch ein kurzes Stück chen zusammen gegangen und hatten sich dann ge trennt. — Die Frau Bürgermeister war mit Chri stine in das Häuschen am Markt getreten, imd da alles so still war, merkten sie gar nicht, daß Otto inzwischen nach Hause gekommen

war. — Ob Otto wohl jetzt bei Maria war? — Bis jetzt hatte sie sich mit Vorliebe in den Weltschmerz ihrer oerschmähten Empfindungen für Otto hineinge wühlt. Nun hätte sie wieder weinen mögen. Otto war doch auch eine gute Partie. War sicher ein ganz vortrefflicher Mensch und stand ihr doch so viel näher. Sie war währenddessen in das Giebelstübchen hineingetreten und hatte das Licht eingeschaltet. Jetzt sah sie Otto, der noch immer am offenen Fen ster saß und in das Dunkel hinausstarrte. Sie schrie

auf. „Verzeih, Otto, ich wußte nicht, daß du hier bist.' Er sah sich mit leeren Augen um, erkannte sie und versuchte zu lachen. „Aber Christine, du brauchst doch vor mir nicht zìi erschrecken. Er hatte so ein todtrauriges Gesicht, daß er ihr unendlich leid tat, sie faßte seine Hand. „Was ist dir denn, Otto? — Hat deine Braut dick wieder getränkt?' Er zog seine Brauen zusammen und sagte, seinen Schmerz unterdrückend, in rauhem Ton: „Ich habe keine Braut mehr. Ich habe Maria ge schrieben

, ich Hab« dir oft Um«cht getan. Ich wußde gar nicht, daß du so weich s»in taimst.' J«ht weint« Christin« laut auf und Ins aus dem Zimmn hinaus. Nur bis zu ihrem Stübchen hinüber, dann warn? die Tränen sofort verschwun den. » Es kling«-lbe uiài an der Haustür, Christine lies schnell hinunter. Ein Bote aus dem Elektrizitätswerk. „Ein eiliger Brief von Herrn Direktor, sür Herrn Ingenieur Langheinrich.' Sie nahm den Brief, trug ihn hinauf, aber klopste jeht an. „Otto, ein Brief von Direktor Ludwig

.' Er war in Gedanken stehengeblieben und hatte gogrübelt üb«! das. was eben zwischen ihm und Christin« geschehen. Jetzt sahen sich bà m dwe Augen, sie senkte die Blicke schnell und lies hin aus. Otto brach d«en Brief aus. „Mein lieber Herr Langheimich! Darf ich Sie bitten, in eiiwr eiligen gefchästli chen Sache noch heute abend zu einer Bespre chung in moine Wohnung zu kommen?' Er atmete Mi f. Das war, was er brauchte. Jcht irgendeine Arbeit, eine recht schwere Arbeit, die ihn ablenkte. Er nahm schnell Hut

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Alpenländer-Bote
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Seite 18 von 20
Datum: 03.02.1935
Umfang: 20
. Und nun hat ihr Herz aus geschlagen und die nimmermüden Hände ruhen nun aus von ihren zahlreichen Arbeiten. Ihre Hinterblie benen, sieben erwachsene und teilweise verheiratete Kinder, verlieren eine treubesorgte Mutter und viele eine jederzeit bereite Nothelferin. Gute Tischlermut ter, ruhe in Gottesfrieden! Bichlbach. (Handschreiben des Kaisers Otto.) Am Sonntag. 27. Jänner, fand im Gasthof zum „Hirschen" die Ueberreichung des Handschreibens des Kaisersohnes Otto an die Gemeinde Bichlbach statt. Schon

vor längerer Zeit hatte der Gemeinderat Bichl bach einstimmig den im Exil lebenden Kaisersohn Otto zum Ehrenbürger ernannt. Zur sonntäglichen Feier hatte sich der vollzählige Gemeinderat mit dem Bürger meister Josef Müller eingefunden, ferner der Ortspfar rer und H. H- Rupert Schilling von Lähn, die Gendar merie mit Revierinspektor Endler und Rayonsinspek tor Fohringer, Oberlehrer Zotz, die löbliche Musik kapelle mit Kapellmeister Josef Mair und noch viel Volk von Bichlbach und Lähn, so daß die Lokalitäten

bei der Schilderung des tragischen Todes unseres unvergeßlichen Kaisers Karl wurden viele zu Tränen gerührt. Hierauf dankte Bür germeister Müller für das huldvolle Schreiben und das schöne Bild mit dem Namenszuge des Kaisersohnes Otto. Dann spielte die Musik die Bundeshymne, wobei einem unwillkürlich der alte vertraute Text: „Gott er halte, Gott beschütze unfern Kaiser, unser Land" aus die Lippen kam. Bei gemütlichem Plausch und lustigem Spiel der Musikanten blieb man noch mehrere Stun den beisammen

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Alpenzeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 06.01.1935
Umfang: 8
sai-à ciopo un eetto tempo il valore cii essi fra ospitale e mteressi. oosti- wisoe per i risparmiaton un assai raoooman6abile atto cii previclen^a a favore proprio o eli altre per- Sons olie si vogliano denefioars. d o d v n kovZÄll VOQ Ottricì voll Lsllstkia „Guten Tag, Herr Langheinrich! Sie haben mich neulich vergeblich in Berlin besucht. Zu meiner Freude habe ich von meinem Assistenten, der Sie zufällig umherführte, erfahren, wie sehr es Ihnen in unserem Stadion gefallen hat.' Ohne daß Otto

sich ihm entziehen konnte, hatte er ihn zu der Gruppe gezogen, bei der jetzt Alexan der von Gronefeld neben der Dame stand, die On kel Wilhelm herangeführt hatte-, dieser aber ma-r zu Frau Werner und Maria hinübergegangen, die er staunt aufgesprungen waren. «In drei Deubels Namen — verzeih, liebe Schroe- ster —, was ist denn bei euch los?' Maria hing an seinem Halse, und Frau Werner hatte schon wieder einmal nasse Augen. Alexander von Gronefeld war Otto entgegenge treten. ..Mein lieber Freund

, wir haben uns ja heute noch gar nicht gesehen. Gestatten Sie, daß ich Sie bekannt mache: Herr Ingenieur Otto Langheinrich, der geniale, junge Erbauer dieses trefflichen Wer kes — Fräulein Irene von Hesten, meine liebe Braut, die vorgestern in Stockholm den Weltmeister- lite! für Stabhochipringen erfolgreich verteidigte und mit dem Flugzeug herüberkam, um mich zu überraschen. Komm, Irene, gib mir endlich den fal ligen Begrüßungskuß. Herr Langheinrich macht ein so verdutztes Gesicht, als seien

mit dir auch alle übr'gen Engel vom Himmel gefallen.' Otto stand völlig erstarrt, war innerlich voller Empörung-, da kam Maria in Heller Feude über den Rasen gerannt. „Irene, du hier?' „Ma Lu, mein Liebling! War auch der böse Alex recht gut und artig zu dir?' Alexander schob einfach Ottos Arm unter den sei- neri. „Jetzt kommen Sie mal in den Wald und las sen Sie uns ein vernünftiges Männerwort reden.' „Ich muß gestehen —' „Neben Sie nicht, hören Sie zu. Sie sind ein ganz famoser Mensch. Ich bereue es nicht einen Augen

Spiel mit ihren heiligsten Gefühlen treibt?! Ganz davon abgesehen, daß Sie die Liebenswürdigkeit hatten, mich so nebenbei für einen erbärmlichen Schubiack zu halten. Jetzt werden Sie sich wohl überzeugt haben, daß meine und Marias Empfin dungen zueinander lediglich, sagen wir mal, ge schwisterlich sind, oder wie eben zweier guter Ka meraden. Ich glaube kaum, daß Ma Lu sonst meine Braut so liebevoll begrüßt hätte. Und nun —' Otto sah ihn fast schuldbewußt an. „Herr v. Gronefeld, ich glaube

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 05.12.1934
Umfang: 4
. ..Frau Amtmann — der hält ja vor Ihrer Tür! Tor kommt ja Heroin!' Jetzt hatte der Fahrer, vollkommen von Staub und Lrraßenschmutz überschüttet, das Rad ange halten, war abgestiegen und führte in der Tat das Nad durch d«n Vorgarten. Sowohl die Frau Amtmann wie auch Otto sahen mit Erstaunen zu. Dieser knabenhaft junge Mensch in «einem Leder- ivainS, das Gesicht noch durch die große Auto- brl'lUe fast verdeckt, tat. als ssi er hier völlig zu Haus>?, klingelte nicht, lehnte vas schmutzige Rad einfach

. So, alte Dame! Was habe ich mich danach gesehnt! Was freu' ich mich, daß ich Wie oer dahe-im bi>n! — Otto — Herrgott, Otto — du bist ja vollkommen ve-rste-inert. Krieg' ich nicht deine Hand? Ist zwar furchtbar staubig. Mutti, mein gubss, altes Mutti, ich glaube, jetzt ist es am hosten, ich lasse euch Ze5t, zu euch zu kommen, u-nd 'wasche mich erst. Dann geht's über deinen Kuchen. Du. Otto — einen Kuß willst du wohl gor nicht? Herrgott, jetzt vertape-rt mir doch m eurer Erstarrtheit nicht den ganzen

Empfang, aus den ich mich !o kebr aeireut hattet Sietrat auf Otto zu, kriegte ihn bei den Ohr eil. küßte ihn auf dein Mund. „Also, jetzt wasche ich mich! All Heil, altes Mädchenstübchen, jetzt sollst du Tl-ugen machen.' Maà nahm Mütze und Autobrille, wars der Mutter àe Kußhand zu, machte vor Otto einen tiefen Knicks, dann war sie wie ein Wirbelwind aus der Tür, stapfte mit dem Schmutzstieseln die w-cnßgescheuvrte Treppe hinauf, drehte sich um: „Otto, bring' mal meinen SechS-PS in Sicher heit

, daß mir dem niemand klaut!' Dann knallte oben die Tür zu. Die Frau Amtmann sah Otto ratlos an. „Herr Langheinrich — was ist de»i-n aus dem Mädchen geworden?' Sie sagten beide eine ganze Weile gar nichts. Was sollten diese armen, verstörten Menschen auch sagem?! DabÄ war oben andauernd Lärm, als würde immer wieder die Tür geöffnet unk wieder geschlossen. „Atem armes, mein liebes, armes Kind!' Nach geraumer Weile endlich stand Frau Wer- ilier aus, Otto nahm seinen Hut. „Es ist wohl am besten, ich gehe.' „Aber nein

—I' „Komm doch 'reim, Mut der, das heißt, wenn Otto nicht boi dir ist.' Sie össnete die Tür —» jetzt wär>e sie fast wirk lich in Ohnmacht gefallen. Mtten m der Stube, in dieser fo sorgsam bereiteten Stube, deren Fenster und Lädon jetzt sperrangelweit aufgerissen waren, stand weben dem zur Seite geschobenem Tisch und dem ausgerollten Teppich eine große, runde Gummiwand, und in dieser stand Maria und goß sich aus der großen Wasserkan-ne andauernd das kalte Wasser über den Körper. „Herrgott! Maria

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Maiser Wochenblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 23.11.1912
Umfang: 12
gegen verschie dene Herzöge wiederholte Kriege, in die sogar seine eigenen Brüder verwickelt wurden. Zwei mal hatte sich sein Bruder Heinrich verleiten lassen, seine Hand nach der Krone auszu strecken, jedoch ohne Erfolg. Statt aber dem Bruder für die empfangene Verzeihung zu danken, trat er einer Verschwörung bei, die die Ermordung Ottos beabsichtigte. Die Ver schwörung wurde entdeckt, und die Verschwore nen wurden hingerichtet; Heinrich aber entkam. Da erschien dieser, als Otto das Weihnachts fest

zu Quedlinburg feierte und der nächtlichen Andacht im Dome beiwohnte, barfuß und im Büßergewande, warf sich vor ihm nieder und flehte um Gnade. Gerührt nahm der König ihn auf, verzieh ihm auch diesmal und be lehnte ihn sogar mit dem erledigten Herzog tum Bayern; Heinrich aber suchte von jetzt an durch Treue und Gehorsam gegen seinen königlichen Bruder seine Fehltritte wieder gut zu machen. Seinen Freunden zeigte sich Otto stets frlundlich, gütig und dankbar bis zur äußer sten Selbstverleugnung. Seinem besten

Freunde, dem Markgrafen Hermann Billung, der ihm den rebellischen Böhmenherzog Boloslao in schwerem Streite wieder unterworfen hatte, trat er sein eigenes Herzogtum Sachsen ab, so daß er selbst kein eigenes Gebiet mehr im Reiche hatte. Gereizt von dem grausamen Grasen der Ostmark. Gero, standen alle Sla wen an der Elbe bis zur Oder auf, wurden aber von Otto bezwungen und nahmen das Christentum an, zu dessen Befestigung er die fragten sich; wozu ein Krieg, dessen Ergebnis null und nichtig

Krieg verkündete als Antwort auf die unvorsichtige Herausforderung der Christen» ;eit. Schon dieser Gedanke sollte die Feinde des Islams zum Nachdenken bringen. Wenn man anstatt Konstantinopel und das otto- manische Reich als eine Art Verbindungsstrich Bistümer Meißen und Merseburg, Havelberg und Brandenburg und das Erzbistum Magde- lurg errichtete, so daß das Heidentum im Osten immer mehr verschwand. Und als der Dänenkönig Harald in die von seinem Vater gegründete Markgrafschaft Schleswig einftel

, zog Otto siegreich durch ganz Dänemark bis an die Spitze Jütlands. Harald aber bat um Frieden und mußte Otto den Lehnseid schwö ren, während Dänemark an das deutsche Reich fiel. Auch über Italien waren nach dem Tode Arnufs von Kärnthen im Jahre 899 arge Stürme hereingebrochen. Lothar, aus burgun- dischem Geschlechts, hatte sich zum Herzog von Italien gemacht, war aber von Berengar, Herzog von Jorea im Piemontesischen, bei- eite geschafft worden, der nun selbst das Königreich in Besitz nahm

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Lienzer Zeitung
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Seite 16 von 22
Datum: 31.12.1904
Umfang: 22
zziliioi cillll n^chnmä >'>. ' -i s»ni'»< I? IsfsillM^nliiMn^ ' den Beinen Freundschaftsdienst erzeigen und die fünftausend Mark Mündelgelder gegen Bescheinigung auf ein paar Stunden leihen. Lncie fragte erstaunt, woher er von dem Gelde gewußt? Otto war mit Felix am Abend vorher zusammengetroffen und hatte ihn um Rat gefragt, iu was für Papieren die Summe am vorteilhaftesten und sicherste» anzulegen sei. Otto ahnte nichts von des Freundes zerrütteten Verhältnissen; er sah den reichen Bankier

in ihm und vertraute ihm das Geld arglos an, als jener darum bat. Jetzt war er außer sich, kopfloser, verzweiselter als die junge Frau. Sie suchte ihn zu beruhigen und bat mit ihr zn überlegen, wie die fünftausend Mark zu decken seien. In ein paar Tagen würde das Müudel volljährig und die fünftausend Mark müßten gezahlt werden. Das Ehepaar war ganz vermögenslos; Lncie hatte als Waise Otto nichts mitgebracht als eine einfache Ausstattung, und er, ebenfalls elternlos, war von einem Verwandten, einem reichen

, filzigen Junggesellen, während seiner Studienjahre unterstützt wor den; sobald er als Staatsbeamter angestellt war, hörten alle Zu schüsse auf uud er mußte sehen, wie er mit Frau nnd Kind durch kam. Sie lebten zufrieden und glücklich, streckten sich nach der Decke und hüteten sich vor Schulden. „Der Onkel muß helfen!' hatte Lncie ausgerufen. Otto zauderte, zu ihm zu gehen, seine Bitte vorzutragen. Lncie drängte, meinte, er sei ja so sein einzig natürlicher Erbe, dem alten reichen Manne könne es ans

die Summe nicht ankom men, wenn er höre, was für Otto davon abhinge. Otto ging. Lucie erbebte jetzt noch, als sie an den seltsamen Ausdruck dachte, mit dem er gerufen hatte: „Der Onkel muß helfen, er muß!' Sie entsann sich, daß sie danach das weinende Kind vom Teppich aufgenommen hatte, daß es gar nicht zu fassen schien, warum die Eltern plötzlich den verwöhnten Liebling nicht mehr beachtete», sich nicht daran kehrten, daß er das Mündchen immer bedenklicher ver zog und erst leise, dann immer lauter

. Mit blaffen, zitternde« Lippen flehte sie zn Gott, Otto zu retten, seine Unschuld au das Licht zn bringen. Als die Silvester glocken läuteten, frohe Prositrufe dem jungen Jahr entgegen schallten, als es laut uud lustig aus den nächtlichen Straßen zu ging, lag sie vor dem Fenster auf deu Knie», starrte zu dem mitternächtigen Himmel empor und flehte: „Er tat's nicht, »ein, nein, gewiß uicht, und wenn alles gegen ihn zeugt, mein Herz spricht ihn frei. Herr, mein Gott, hilf, verlaß ihn nicht!' Und heute steht

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 15.11.1889
Umfang: 8
in llöü LtationeQ um 10 Irr. per Ltück ordilltlioli. ZWagner'sche Ilniverfttiits-Buchdruckerei in Innsbruck: sämmtliche Drillksorten zur Durchführung des IiauSsturm-SesvtTvs. Es gieng über sie hin wie Schauer des Todeö. Otto verliere», das war ja der Tod — alles, was von Leben iv ihr zuckte, wehrte sich gegen die Ver nichtung. Nein, nein, nein! Ein Trotz bemächtigte sich ihrer Seele. Otto hatte sich ihr zu Eigen gege ben, er musste ihr Eigen bleiben; sie war ja doch nicht wertlos, besaß Jugend

und Geist und Schönheit in gleichem Maße, mehr vielleicht als Marie — sie hatte schon einmal über sein Erinnern gesiegt, der Gedanke, den Kampfe aufzunehmen, reizte sie fast im Gefühl, sie sei mächtig genug, Otto ganz an sich zu fesseln, wenn er nnr erst außer dem Berreich dieser stillen, blauen Angen sei. An Mariens Seclenzustand dachte sie kaum. Was galt ihr diese?! Es handelte sich einzig um Otto. Die Kürze, womit er ihre stürmischen Vorwürfe zurückgewiesen hatte, erschien ihr jetzt in anderem Lichte

, sich nach ihr umzusehen, und fand sie stark fiebernd. Der Nater wurde benach richtigt, der Hausarzt gerufen; dieser befahl strenge Ruhe. Otto, dem Dülmer FlorhS Erkrankung mit theilte, durfte sie nicht sehen; er sandte ihr eine Zeile, nach deren Empfang sie einschlief. Nachmittags war sie ziemlich fieberfrei und bestand darauf, Otto zn sprechen. Als dieser erschien, begleitete ihn Dül mer zu ihr, um sie zu hindern, dass sie sich durch zu vieles Sprechen aufrege. In dieser Hinsicht durste er mit dem Brautpaar

zufrieden sein: Otto setzte sich zu Häupten von FlorhS Lager, küsste schwei gend ihre Stirn und tauschte nur wenige leise Worte mit ihr. Als sein liebreicher Blick ihren ängstlichen Augen begegnete, sühlte sie, dass ihr gestriges Unge stüm vergeben sei, und wendete nichts ein, als der überängstliche Vater ihr schon nach wenigen Minuten den Liebsten entführte. Dülmer hielt Otto noch bei sich fest. Trotz beruhigeudcn ärztlichen AnSsprucheS war der meist so gelassene Eommerzienrath ganz außer Fassung

. Seine Sorge sloss über: FlorhS Mutter, der sie im Aenßeren ganz und gar gleiche, sei einem Herzleiden erlegen — ja, Flory sei schein bar kräftig, seit dem unglücklichen Sturze in das eis kalte Wasser nun aber zum zweitenmale erkrankt — der Gedanke, sein einziges Kind bald in die Ferne ziehen zu lassen, sei ihm unerträglich, wenn er um ihre Gesundheit bangen müsse. Otto sollte ihm ver sprechen, seine Pläne zu ändern, hier am Orte zu verbleiben, waS köune daran liegen, ob er etwas früher oder später

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Dolomiten
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Seite 4 von 6
Datum: 30.09.1940
Umfang: 6
!' Dr. Porten ist verblüfft. Ihm ist die IIr* suche dieser »läßlichen Wandlung verborgen. Aber das hot im Augenblick hier wohl kei nen Zweck mehr. Es ist so nicht so wichtig. „Na, denn vielleicht ein anderes Mal. Fräulein Saiiden!' lächelt er, dann geht er. Inzwischen kommt die „Ursache', die Mar got Sonden zu ihrer Zurückhaltung bewogen hat. quer über den Fahrdamm auf den Kinoeingang losgesteuert. Sie heißt immer noch Otto Hasske, mit dem sie sich nach dem Zwischenfall mit Hans Benthicn wieder ver söhnt

versprachen, nicht durchzugchen «rztitrbes Dr. Hermann Pedolh, Bolzano, verreist. Dr. Berrciler. Bolzano, zurück. 763 „Schon wieder ein neuer Verehrer, Mar got?' fragte er böse. Sie zuckt die schmalen Schultern und wirft einen tragischen Blick auf Otto Haffke. Ihre Stimine hat einen wehen Untertan. „Eifersüchtig Otto? Das hast du nicht nö tig, dt, kannst sa endlich sa oder so deine Konseqnenzen ziehen. Longe genug gehen wir schon miteinander. Wenn ich dich nicht so lieb hätte — wahrhaftig

es ist eine Schande, wie du mich hinziehst.' Worntis Otto Hasste wie gewöhnlich ge schlagen ist, denn Margot Sonden drängt schon lange ans eine ernsthafte Bindung.' Herr Otto Hasste sißt da, wie der be kannte Man» zwischen zwei Stühlen. Da ist ans der einen Seite Margot Son den, .und ans der anderen Seite der Kom pagnon. Das paßt nicht zusammen. Otto Hasske ist in einer fürchterlichen Klemme. Langst bat er eingesehen, wie vieles unecht itnd gemacht an Margot Sonden ist. 'Aber wenn er Margot sicht

und ihr An gesicht zu Angesicht gegenüber ist — dann ist das anders, ganz anders. So sagt Otto Hosske auch diesmal nur lehr bedrückt: „Wir wollen doch jejzi nicht davon spre chen. Spater vielleicht, Margot. Ich möchte nach in den Betrieb.' Margot ist schon dabei ihre Kasse anfzu- räumen. Die Einnahmen hat sie schon ab gerechnet. Sie ist nicht gewillt, heute abend Herrn Haffke ans den Fingern zu lassen. „Ich komme mit, Otto', sagt sie. Es ist zwar nicht das erste Mal, daß sie mit ihm den Garagenhof besucht

: „M e n z v g n a' — „D > r n a r m b e r z i g e S ii fl e', mit Hilde sirabl, Otto (Mefiiif'i-, Ernst van Slivpsiein und Nien-Zän-Sing, Ter Forscbiina-?rri>evde Tbama) Elam'e» bat, ahne daß er e-5 weiß, ans einer irüüeren Beziehung mit Anja Heiter ein Sind: nach Jahren kommt er Wieden in die Mangalei mit keiner Frau, Anja, die ihn nall Sehnsucht erwartete kann angesichts der neuen Frau tticlüS sagen und verschweigt ihr grafze-5 tZZelteimnkS, Tbamas tritt mit seiner Frau eine aetährlichr Fan- schungsretke an, die Ervedition kehrt nicht wieder. Flieger kychrn

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 04.12.1934
Umfang: 6
. Ausrufspreis Lire 2S.000, Vadium Lire 2S00. Die näheren Bedingungen können in der Nota- riatstanzlei in Brunica eingesehen werden. Brunirò, am 17. November 1934, XIII. Das kgl. Notariat: Dr. Gualt. Lucchi. Dr. Guem Otto, Coadjutor. vermieten 2 Südzimmer. Balkon, Küche, möbliert. Antonia, A. Manzonistraße 22 M 4653-5 In Bolzano-Gribs wird die Pension Bavaria ver pachtet. Anfragen Opera Nazionale Combattenti, Merano M 4688-5 Ein und zwei Zimmer mit Küche sofort. Auskunft Lauben 106, 3. Stock M 4696

und Sie nehmen kein anderes mehr. Zg. z. z. A«»»», 6MW si<zake770 20S1N «SV Roman vou Otkricl vou Lsustsiri Otto Langheinrich ging langsam den Wog milang bis zu dem olà trotzigen Turmtor der steinen Stadt. Dann durch dio schlasenden Strichen. Vor den Türen der kleinen Häuser die grünge-- skichenen Bänke, aus denen die Ackerbürger nach getane Arbeil gern ruhen. Der große, grobge- pflast>srte Marktplatz m°it dem alten, vnichnvrkel- ich Rathaus. Alles war still, nur ein paar Katzen huschtm an den Häusern

entlang, und der Hausknecht vom „Goldenen Stern' löschte eben die Laterne, die ülxr dem Vorgarten schwebte. Ein einziger fremder Fleck war in dem einheit liche Bild der Kleinstadt. Der große, rol« Ziegelbau des Eleklrizilül-- werkes, in Otto angestellt war, wenige Schrille davon emserm das alle Giebelhaus, das auch jchl »och dem oui^gcn Sohn des früheren Bürger meisters Langl^in'ich gehörte, und in dem «line cittscrrue Verwandle des Vat<^S, die Frau Bür- iiermeisior Wo7vdeborn, mit ihrer Tochter Chri

sline wuhnle, und in dem der junge Ingenieur in der großen Vi^belstul)« hauste. ^hrsiiiic ^^.'ndeborn. scine durchaus nicht hä^Iichr, at>cr immer etwas bleiche àsine, stand Ì>I ^ „Herr Gott, wie siehst du denn aus?' Sie spraäM sonst wenig zusammen. Die schlanke Chriistiive mit dem etwas rötlichen, vollen Haar und dem leicht sommersprossigen Gesicht trug keine Schuld daran, daß Otto Lan>gheinrich nlicht sehen wollte und Wahrscheinbich auch gar nicht sah, d-aß die rote ChriMve, wie ihre Freundinnen

sie nannten, bis über beide Ohren in ihn verliebt war. — Jetzt fuhr er aus. „Wieso? Was soll geschehen sein? Ich habe eine sehr freudige Nachricht bekommen. Morgen kommt Maria Werner zurück.' Jetzt erst empfand Otto, daß viel mehr Angst lM'd Sorge als Freud« in seinein Herzen war. und Christine sah ihn prüfend an. — „Merkwür dig. Es ist auch ein dicker Bri«f an dich ange kommen. Wahrscheinlich auch don dà er geliebten Maria, wenn auch anscheinend «in Jndmnenrame als Absender daraus steht.' Er nahm

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Meraner Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 03.04.1917
Umfang: 8
, wie er scheinbar zufällig mit Otto in Wien zusammen getroffen und wie es ihm gelungen sei, durch diplomatische Schachzüge Theklas Plan allmälig zur Reife zu bringen, stand Otto Falken zögernd vor der Villa, an der ihn Freund Walter unter dem Vorwande nach dem kranken Pfarrer sehen zn müssen, verlassen hatte. Die Stunde schien ihm, trotzdem Schwester Thekla, wie er wußte, schon am frischen Morgen zur Kirche pilgerte — für einen Besuch zu früh. Er machte daher einen Rundgang durch das kleine Anwesen

, welches ihm der Professor als wahres Kleinod geschildert hatte. .In der Tat. sagte sich Otto, wenn das Alles in einem Zeitraum von kaum drei Jahren entstanden ist, scheint Schwester Thekla ein land wirtschaftliches Genie zu sein. Felder und Wiesen zeigten keine Spuren von dem schweren Kampfe mit dem unfruchtbaren Boden, dem sie entrungen waren. Ebenso waren Blumen und Gemüsegarten sorgsam gepflegt. In Erster« sah Otto ein Kind auf dem Kies wege sitzen und mit dem glänzenden Steinchen spielen. DaS Kindermädchen

war in der Nähe mit Begießen der Blumen beschäftigt. Ein Teil der Villa scheint demnach vermietet zu sein, oder der Kleine ist wohl einer der vielen Neffen Schwester Theklas, sagte sich der stille Beobachter. Dieser hatte seinen Hut vom Kopfe gerissen und begann nun die Steinchen nachein ander hineinzuwerfen. .Das darfst Du nicht tun, Mama will, daß Du den Hut aufbehältst.' „Mama?' sagte sich Otto. ..also kein Neffe.' Energisch drückte das Mädchen den Hut wieder in die blonden Locken der kleine» Widerspän

- stigen. Bei dem Kampfe, der sich nun entspann, wendete das Kind sein erhitztes Köpfchen gegen Otto, der hinter dem Gartengitter stehend, die ergötzliche Szene mit angesehen hatte. Nun flüchtete der Kleine erschrocken zu seiner Be schützerin, mit dem Bestreben, sich durch daS in ihr Kleid gedrückte Gesichtchen unsichtbar zu machen. DaS Mädchen aber starrte Otto wie eine Geistererscheinung an -- dann nahm eS rasch den Kleinen auf dem Arm «nd enteilte in daS HauS. Nun stand Otto in einem Vorsaale

, an dessen Wänden alte, bis zur Unkenntlichkeit nachgedun kelte Familienbilder hingen, dennoch brachte Otto in dem Besterhaltenen eine entschiedene Ähnlich keit mit seinem Schwiegervater heraus. Das Mädchen, welches er im Garten gesehen hatte, öffnete nun zu seinem Erstaunen eine der Türen, die auf den Saal führten. - Auf dem Gesichte dieser jungen Person, forschte Otto nach Ähnlichkeit. »Die gnädige Frau wird gleich kommen, ich habe nichts gesagt, daß es der gnädige Herr ist. Die gnädige Frau muß sehr geschont

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 03.01.1935
Umfang: 6
unvergeßlich-'«, lieben Gatten, Vaters und Schwiegervaters, des Herrn Zosef Äörger Skeuerbeamler, sowie für die zahlreiche Beteiligung am Leichenbegängnisse sagen wir jedem Einzelnen unseren herzlichsten Dank. Ganz besonders danken wir dem Herrn Chef Rag. Luigi Melandri, Procuratore Capo Titolare dell'Ufficio Imposte Merano, und den Herren Amtskollegen, sowie Herrn Direktor Rag. Otto Glöggl der Sparkasse Merano und deren Beamten. Weiters ganz besonders danken wir den P. P. Franziskanern von Maia Alta

war, in dem aber jetzt Trotz und Zorn aufstiegen, und der im Begriff stand, zu ant worten, als Groneseld fortfuhr: „Zunächst das Gute, dann das Schlechte. Ich möchte zunächst Herrn Bürgermeister Zedewitz und Herrn Direktor Ludwig dazu beglückwünschen, daß sie in der Wahl des Bauleiters, des noch so jugend lichen Herrn Ingenieurs Langheinrich, einen ganz außerordentlich glücklichen Griff getan haben. Ein Staunen ging durch die Versammlung. Otto, noch viel mehr überrascht als vorher, wurde dun kelrot

Langheinrich, es ist mir eine Genugtuung, Ihnen vor diesen Herren meine Anerkennung aus zusprechen und Sie zu Ihrem gelungenen Werk zu beglückwünschen.' Er streckte Otto die Hand hin und dieser, fast von der neuen freudigen Erregung überwältigt, legte seine Hand in die des Barons. Das war vielleicht das Unglaublichste dieser Stunde. Er und der Mann, den er für seinen größten Feind hielt, jetzt Hand in Hand. Die anderen Herren hatten schwei gend zugehört, und verwundert schüttelte der Regie rungspräsident

Pute in ihr Haus. „Tinchen! Tinchen! Ist Ottos Examensfrack bereit?' «Ja, ist er denn nicht verhaftet?' „Aber Kind! Sie haben ihn natürlich alle gelobt. Schnell, schnell!' Die beiden Frauen stürzten in das Giebelzimmer hinauf. , „Das Oberhemd! Herrgott, die weiße Binde ist unmöglichl Ich laufe gleich elbst!' » Alexander von Cronefeld war noch einige Zeit am Tisch des Rathaussaales sitzen geblieben, um Aufzeichnungen niederzuschreiben. Otto stand drau ßen im Korridor. Er konnte

jetzt noch nicht hinaus treten. Er fühlte, daß ihm immer wieder die Trä nen in die Augen traten. Sein Herz war so über voll. Gerade weil er auch jetzt noch fest überzeugt war, daß Gronefeld und Maria sich liebten, er kannte er dessen Handlungswelse um so mehr an. Alexander von Groneseld trat aus dem Rats- àiinmer heraus. Otto sah ihn, war bleich, hatte zitternde Lippen. Er streckte beide Hände aus. „Ich danke Ihnen.' Gronefeld, der in seinen Gedanken noch bei sei nen Aufzeichnungen gewesen, sah auf, sah

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