man aus das Meer, das blau im Mor gendunst lag und sachte kleine Wellen an das flache Ufer schickte. , Otto saß im Rohrsessel, die Beine von sich gestreckt und oöste zufrieden in den aufkommenden Ferientag. Doch bald wurde die schöne Ruhe unterbrochen. Zwei Damen erschienen aus der Hotelhalle und setzten sich, nahe bei Otto, an einen Tisch. — Die eine war groß, beinahe gewaltig im Körper maß, grauhaarig und streng, die andere zierlich, blond und wunderschön. Otto setzte sich aufrecht und blickte, wie hypnoti
im ersten Stock." Ottos Herz schlug, daß ihm schwindlig wurde. „Sie wohnt unter einem Dach mit mir", murmelte er, „das ist ja nicht auszudenken!" Da klang tief, wie das Grollen eines Donners, die Stimme der Generalin: „Reiche mir das Glas, Brigitte!" Otto erfaßte ein Taumel. Brigitte hieß sie! Brigitte! Gab es einen schöneren, herrlicheren, betörenderen Namen? Wenn man den Namen aussprach, leise — fühlte man da nicht ein Kitzeln in allen Gliedern? Brigitte! Brigitte! Immerfort flüsterte
er den lieblichen Namen. Da standen die Damen auf und gingen wieder in die Halle hinein. Ganz zart spürte Otto einen Duft, der so süß, so fein war, daß es ihn in den Sessel zurückwarf. — Er starrte auf den Stuhl, aus dem sie eben noch gesessen, doch dann schrak er plötzlich auf und sprang, als hätte ihn ein Bienenschwarm ge stochen, in die Höhe, und rannte an den eben verlassenen Tisch. Neben ihrem Stuhl lag ein Taschentuch, klein, hauchdünn, das ergriff er und warf sich wieder in den Sessel. Er hielt es dicht
Funken sprühen, wird ihm die Hand geben, die weich sein wird wie ein Vögelchenbauch, und wird ihm dan ken. Heimlich werden sie sich dann treffen, werden am Strand entlangschlendern, ganz dicht, während der gelbe Mond am Himmel schwimmt, dann... Schritte kamen durch die Luft — die Generalin Wetterloch war da. Wuchtig, wie ein Gardist, ging sie zum Tisch, bückte sich ächzend und brummelte donnernd vor sich hin. Wie gestoßen, ängstlich, mit schlotternden Knien, erhob sich Otto und schlich
auf sie zu. Ehe er recht zur Besinnung kam, stand die Generalin vor ihm. Augen, von der Farbe pulver geschwärzten Eisens, stachen ihm durch die Haut. Wortlos reichte Otto das Taschentuch hin, das er eigentlich in der Faust verstecken wollte. Sie griff nach dem zarten, duftigen Tuch, und tief und gefährlich dröhnte es in seinen Ohren: „Brav, junger Mann!" Otto stand stramm und starrte auf die Schnurrbarthaare der .Generalin. Lin Glasverschluß muß undurchlässig sein! Durch mich kommt nie ein Schimmelpilz hinein