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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 4 von 6
Datum: 11.07.1931
Umfang: 6
. Sie wollte auf und hinaus. Doch Otto übte durch den offenen Ton, indem er seine Erzählung forlsetzte, wie ein Magnet auf sie, sie glaubte sich an den Stuhl genagelt und ließ Otto fortfahren, die Augen ihrer Schwägerin suchend, um herauszufinden, wie diese sich verhalle. Doch die Dame war in ihrem Lehnstuhl einge schlummert. Otto erzählte mit wahrer Begeisterung über des Freundes Vater, dessen Fürsprache es nicht zuletzt zu danken war, daß auch Otto eine seinem Nange entsprechende Anstellung in der Fabrik finden konnte

. „Dir, lieber Freund, werde ich deine von Erfolg gekrönten Bemühungen", sprach Otto, dem Ingenieur auf die Schulter klopfend, „mich, da du nun einmal fest auf deinen Posten gestanden, trotz der schweren Zeit in die Fabrik zu bringen, sodaß wir nun beide ' düng im Hinblick auf die gesteigerten Anforderungen der Gegenwart an die Tätigkeit der Frau in der Hauswirtschaft und im öffentlichen Leben zu heben, 3. zu Ordnung, Sparsamkeit, Arbeitsfreude und An stand zu erziehen und eine angemessene Selbstständig keit

für die Ge fallenen abgehalten. Zum Schluffe hielt Altbürger meister Stephan F 0 i d l eine sinnreiche Ansprache. an einer Arbeitsstätte stehen, nie vergessen. Wie ich dir das danken soll, mutz ich bedauerlicher Weise vorläufig der Zukunft überlassen." „Ich denke, Otto," sprach Arthur in seiner vornehm wirkenden Einfachheit, die selbst Tante Agathe freund lichere Gefühle für ihn abgewann, „du schuldest mir wirklich nicht den geringsten Dank, ich bin überzeugt, daß, falls du als Erster drangekommen wärest

, ich eben der Zweite geworden wäre." „Aber Otto muß Ihnen dennoch zu großem Dank verpflichtet sein, und mit ihm ich und Mutti, mußten wir doch gerade damals unser letztes Gut an den tschechischen Staat abtreten und saßen sozusagen mehr oder weniger auf der Straße, als Ihr Schreiben kam, das Otto den Posten brachte. Es wendete sich mit einem Male unsere Lage vom Schlechten zum Guten." Elöbeth geriet in ihrem Eifer in einen wahren Nede- schwall. Sie wußte nicht, daß jedes Wort von ihren rosigen

, wessen Leute Kind er ist, sehr sympathisch schien. Will vielleicht gar der so unver nünftig gewordene Neffe, aus „Dankesschuld" natür- lich, diesen Menschen mit Elöbeth — nein es wäre schrecklich auch nur einen Gedanken über solch eine Idee zu verschwenden. Aber dieses kindische Ding von einer Elöbeth pflichtet Otto noch bei, zu dessen überschwenglichen Dankesbezeugungen. Gott, 0 Gott, jetzt heißt es entweder handeln oder sich von den Nüdighaufen überhaupt lossagen. Wie schade, daß diesem Otto

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 28.12.1944
Umfang: 4
. Davon berichten sie einer dänischen Kameradin. Aufnahme: Ahrweiler TO.-EP. (Sch) Christa wird nie mehr zu spät kom men, wenn sie mit Otto verabredet ist. Ganz sicher nicht. Sie hat sich das neulich sehr fest vorgenommen, als er wegen der lumpigen zehn Mi nuten wieder so bitterböse wurde. Kaum zu glauben, wie Otto, diesen sonst so zärtlichen, verliebten Otto Christas Unpünktlichkeit in Har nisch bringen kann. »Es ist . eine Rücksichtslosigkeit, mich Immer wie der warten zu lassen, Christa

! Und wenn du dir deine Unpünktlichkeit nicht abgewöhnst, dann muss ich daraus meine Schlüsse auf deinen Charakter ziehen.« So hatte er gesagt und es klang nicht mehr nach einem Scherz. Christa hat den drohenden Klang seiner Worte noch immer im Ohr, als sie drei Tage später vor ihrem Spiegel steht und sich für das verab redete Stelldichein mit Otto anklei det. Als ob sie ihn jemals aus Bös willigkeit hätte warten lassen! Eine Frau braucht eben Zeit, viel Zeit, um sich schön zu machen für ihn, den Einzigen. Dass die Männer das nie

begreifen wollen! Heute aber hat Christa mit dem Schönmachen schon besonders früh begonnen. Um sieben Uhr beim Goethe-Denkmal, haben sie vereinbart. Christa schielt nach ihrer Uhr, während sie das Hütchen mit Schick über die Locken stülpt. Es ist erst halb und nichts kann mehr geschehen. Keine Minute soll Otto heule warten müssen. Christa greift nach der Handtasche, stösst mit dem Bein an die Sessel- kante und — o Tücke des Schicksals — schon jagen ein paar Laufmaschen ihre Wade empor. Nein

, so kann sie nicht gehen I Schnell andere Strümp fe. Aber die hängen alle frisch ge waschen an der Leine. Also Nadel und Zwirn. Schnell, schnell! Christa stürzt aus der Strassen- bahn, rennt fast ein paar Fussgängcr nieder und landet klopfenden Her zens beim Denkmal. Die Uhr an der Kreuzung zeigt auf viertel acht. Sic wird Otto alles erklären, schmeicheln, bitten. Aber wo ist er? Christa läuft rund um den steinernen Dichterfür sten. Otto ist nicht da. Sie wartet, wartet, bis die Zehen frieren und die Zähne klappern

. Kein Otto weit und breit. Ein Vergnügen ist dieses Warten wirklich nicht. Tod traurig und dem Weinen nahe führt sie schliesslich heim. Anderntags kommt ein Brief. »Ei ne Frau, die nicht pünktlich sein kann, ist nicht ernst zu, nehmen. Uno eine solche Frau heirate ich nicht!« Punkt, Schluss, aus. Erschrocken liest Christa die wenigen Zeilen im mer wieder. So gut kennt sie Otto, um nicht zu wissen: Er meint es ernst; es ist sein letztes Wort. Ver zweifelt beginnt sie ' nachzudenken. Dann greift

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 26.08.1938
Umfang: 6
Docr. 59VLL Bolzano. L0. 6. 1S38 >vio-vk«mc7u»is k«ccmiittu 1100 t Là sà tidstiàlUir ßßkiAio, Vis Loettie IH W. DS7<0 am ?«, Heiteres -von I. H. Rösiler. Otto kommt aus dem 'Geschäft nach Hause. Orto ist vergnügt und -guter Din ge, -ist zufrieden.mit sich und der Welt. Schon sieht er sein kleines Haus à 'Gar ten «liegen, schon schimmert die -braune Tür durch -das -Grüne, da gewahrt Otto k einen Zettel an der Tür. „Nanu?' denkt Otto. „Nanu?' And Otto läuft. Schon steht er am Tor. Am Tor hängt

ein Zettel. Mit drei Stecknadeln befestigt. Und Otto bliest: Wie wir in Erfahrung gebracht haben, haben Sie im letzten Jphr achthundert Mark Einkommen zu wenig versteuert. Sie werden hiermit ersucht, die zu wenige bezahlten hundertzwanzig Mark Einkom mensteuer innerhalb Wochenfrist an un serer Kasse zu erledigen. Wegen versuch ter Steuerhinterziehung wurde gegen Sie eine Geldstrafe von fünfhundert Mark, im Nichteinbringungsfalle SV Ta ge Haft erkannt. Der Präsident des Fi nanzamtes.' Otto denkt

, -ihn ilaust der We. „So ,muß es kommen, -wenn der Mensch an nichts glaubt!' schimpft er. „Jahre ilang habe ich .brav und bieder -meine Bü cher geführt und .meine Steuern -gezahlt. Dann -haben mir gute Freunde gesagt, ich jsollte doch -doppelte Buchführung ma chen, das machen alle. Da habe ich -nun doppelte Buchführung gemacht, eine Buchführung für .mich -und eine Mr die Steuer. Jetzt haben mir den Salat! Wie gewonnen, so zerronnen! Aber -da ,kennt ihr Otto -schlecht! Ich bringe meine Bücher in Ordnung

und -beichte. Denn wenn sie mich -noch einmal erwischen, -schließen sie mir am Ende -noch.meine Bude.' Otto eilt, so -schnell er Kann, -in sein -Ge schäft zurück. -Er.host die geheimen Auf zeichnungen aus «der Geheimlade und trägt Posten für Posten -nach, die er nicht zu verteuern gedachte. Otto vernichtet -die Steuererklärung und schreibt «ine neue. Tausend Mark.hat Otto jetzt mehr ver dient. tausend Mark muß Otto jetzt mehr versteuern, aber Otto muß -deswegen noch lange keine Not leiden

und kann -jetzt mit gutem 'Gewissen -schlafen. Und ehe er jetzt heimgeht, -wirft -er die Steuererklärung in den Briefkasten, -und es ist.nicht die Eleu- ererklärung allein, die der -Umschlag ent» Hält, /sondern -auch ein weiteres Schrei' -ben darin, iin àm Otto -erklärt: „Ich -habe mich bei der .vorjährigen Steuererklärung -geirrt, -Ich -habe achthun- dert Mark -mehr verdient. Otto/' Denn, -denkt Otto /bei ffich, mer da bs ckennt, dem -wird -verziehen werden! Als Otto -heimkommt und er schon wieder sein kleines Haus

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 20.06.1896
Umfang: 4
, 2l). Juni. (Eigenbericht.) Bisher wurden von dem untergegangeneu Dampfer 3t Leichen gefunden. Die Zahl der Todten beträgt 347. I.v.vltt) Mensche« ertrunken. NoKohama, 20. Juni. (Eigenbericht). In Folge einer Flutwelle, die zahlreiche Städte an der Nordküste zerstörte, sind 10.00t) Menschen ertrunken. Erzherzog Otto. DaS „Vaterland' schreibt : „Herr Erzh-rzog Otto wird, wie wir hören, in nicht ferner Zeit von Oedenburg nach Wien, im? zwar in das AuzartenpälaiS übersiedeln. Dem Vernehmen nach hat nämlich

der Kaiser mil Rücksicht darauf, daß der Gel und- heitSzustond des Herrn Erzherzogs Franz Ferdinand «on Oesterreich Este noch einer längeren Schonung bedarf, zn be stimmen befunden, das der Herr Erzherzog Otto zu jene'. Geschäften herangezogen werde, welche bisher der verstorbene Herr ErzherzogKarl Ludwig ver sehen hat. Außerdem wird Erzherzog Otto einen Theil jener Repräse n tati^o nspfli cht en übernehmen, welche früher der verstorbene Kronprinz Erzherzog Rudolf im Namen des Kaisers ausgeübt

hat. Dem Herrn Erzherzog Otto werden deshalb neben seinem Obersthofmeister Fürsten Montenuovo noch zwei Kämmerer aus dem Offiziersstande beigegeben werden, von denen einer ein Ungar sein wird. Die früher vom Ersten Obersthofmeister Fürsten Hohenlohe benützten Räume des Augartenpalais wer den eben jetzt zur Residenz für den Herrn Erzherzog Otto adaptirt und dürften im August bezogen werde». Der Herr Erzherzog Otto hat seineu ganzen bis herigen Hofstaat aufgelöst; der Herr Erzherzog wird sowohl hin sichtlich

Kammer wie Küche und Stall vollständig vom a. h. Hofe ausgestattet weiden und wird das ganze Personal ausschließlich dem Ressort des a. H.Hofes unterstehen. Gegenwärtig weilt Herr Erzherzog Otto meist in Schönau an der Südbahn, welche Besitzung er angekauft hat. In nächster Zeit wird der Herr Erzherzog das bisher innegehabte Kommando des in Oedenburg dislozirten Husaren-Regiments übergeben und von den Offizieren des Regi ments sich verabschieden, um später ein Brigade-Kommando in Wien zu übernehmen

. Die Frau Erzherzogin Maria Josephs übersiedelt in den nächsten Tagen mit den Herren Erzherzogen Karl und Max, wie alljährlich, auf Schloß Persenbeug, welche Besitzung, nebenbei gesagt, der Kaiser auf den a. h. Familien fonds übernommen und dem Herrn Erzherzog Otto zur Dispo sition gestellt hat.' Tages-Neuigkeiten. Fürst ««d Fürstin Campofranro haben sich für ^>rze Zeit nach Brunnsee begeben, und werben Anfangs Juli den Sommeraufhalt in ihrer Villa auf dem Brenner nehmen. , , Grhamirmtg. Die Leiche

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Dolomiten
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Seite 2 von 6
Datum: 08.06.1936
Umfang: 6
zugleich: „Es ist ganz einerlei, alles ganz einerlei! Es ist alles heraus, und man kann ihm nichts mehr tun Otto von Spechts Vater hat ge- standen, daß er es war, der Eugen Dorneck erschoß!' „Was ...?!' 'Er ist unten in der Halle. Er will alles ausfagen, wie es kam, und . . . Oh, Gotz! unterbrach sie sich, ließ Ralf stehen, lief zum Bett und sank daran auf die Knie nieder. - Aufschluchzend drückte sie ihr Gesicht auf die Hand, die sich ihr entgegenstreckte: „Du bist frei! Du bist frei! Du bist frei

am 4. Juni drei Männer,,, die über verschiedene Be schwerden klagten. Der Kurpfuscher gab den Ratheischenden eine „Wundermedizin', wie er sagte, ein besonders zubereitetes Mandel- wasser zu trinken. Bald nach dem Verlassen hatte es in die Hand genommen, über ihn zu Gericht zu fitzen. Das Geständnis seiner Schuld war aber noch vor so viel Zeugen ab gelegt worden, daß Otto von Specht nicht ab zuleugnen versuchte, was sein Vater ein- gestanden hatte. Er mußte auch bekennen, daß er seit Jahren von der Schuld

seines Vaters Kenntnis hatte. In Uebereinftimmunq mit Marileen, die ja allein Leo von Spechts volles Geständnis entgegengenommen hatte, sagte Otto von Specht folgendes aus: Sein Vater habe sich schon oft darüber ge ärgert, daß ihm am Mühlengehölz, wo sein Wild im Dornhausener Gebiet hinüber wechselte, die heften Böcke abgeschofsen wur den. Cr erfuhr, daß Eugen Dorneck sich wieder am Rande des Müylengehölzes auf Anstand stellte, er wollte ihn bei seinem nicht freundnachbarlichen Tun ertappen und zur Rede

ab. Sein Vater, be richtete Otto von Specht weiter, sei dann nach dem Mühlengehölz hinübergegangen, obgleich er für sicher annahm, daß Eugen Dorneck sich schleunigst entfernt haben würde, zu seinem Schrecken fand er ihn hinter dem Gebüsch leblos ausgestreckt. Ganz mechanisch hatte er dann die abgeschossene Patrone aus dem Lauf seines Zwillings springen lassen, die zufällig von dem gleichen Kaliber war, wie sie Götz Dorneck in seinem Gewehr hatte. Sein Vater sei ganz benommen nach Hause gegangen

und beabsichtigte, sich den Gericbten zu stellen. Warum er es nicht gleich getan» wußte Otto von Specht nicht. Vielleicht hatte er nachträglich gefürchtet, daß man ihm die Tötungsabsicht Zutrauen und eine Anklage auf Mord stellen würde. Zufälligerweise harte ihn niemand gesehen, als er mit dem Gewehr das Haus verließ, und niemand sah ihn zurückkommen, so daß ein Verdacht gegen ihn nicht aufkam. Also hatte er den Verlauf der Verhandlung abwarten wollen, ehe er zur Selbstanzeige schritt, und gehofft, daß Götz

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 05.01.1935
Umfang: 6
. Weidig! Tic« H.—» 5 23 Cornau voll Ottrià von Üsnstsill Wie konnte Alexander, der Verlobte Marias, ei nem anderen Mädchen den Arm bieten und sicher hatte er ihr auch die Rosen geschenkt. Aber der Regierungspräsident richtete gerade wieder das Wort an Otto und lenkte ihn ab. Die kleine Christine war innerlich sehr vergnügt. Sie hatte ganz deutlich das zornige Aufleuchten in Ottos Augen gesehen. Er war eifersüchtig; sie hatte also erreicht, was sie wollte. Auf dem Markt verabschiedete sich Alexander

Altes, das du eigentlich längst wissen müßtest.' Maria horchte auf. ..Und das wäre?' — „Es gibt auf der ganzen Welt keinen Menschen, der dich so lieb hat. wie dein Otto.' — „Ach, Alexander, das ist vorbei.' — „Sehr gut!' — „Nein, nein, du kennst ihn nicht, das ist vorbei.' — „Natürlich, ihr leid ja beide tot; habt also gar keine Gelegenheit, euch zu versöhnen. Der Stolz wallte in lhr auss. „Er hat mir mein Wort zurückgegeben, er hat den Ring zurückverlangt.' „Weshalb?' „Weil er an meiner Ehre

zu fan gen. wenn nur die Mütter nicht wären; die behaup ten noch immer, in der Kreisstadt Klingenberg wäre das alles ja auch nicht.' „Also schön! Ich habe noch etwas für dich. Lies mal das Telegramm!' Maria las und lachte hell auf. «Das lst ja prachtvoll!* „Und nun dieses zweite.' „Alexander, du bist ein Prachtkerl! Das hast du natürlich gemacht.' „Um Gottes willen, gib mir bloß keinen Kuß! Vielleicht sieht Otto irgendwo durch die Laube und schießt mich tot. Also marsch auf dein Zimmer, ich rede

indessen mit Mutter.' , Nach zehn Minuten verließ Alexander das Haus und hatte Frau Börners.Zusage. „Wenn Sie wirklich meinen, daß es notwendig ist?' Dann rannte Alexander geradezu durch die Stra ßen, um gerade mit knapper Not zum Festessen noch zurechtzukommen. Cs war Nachmittag. Ganz Arnstädt war bei dem herrlichen Wetter auf der Festwiese versammelt. In wenigen Minuten sollte auch aus Klingenberg ein Extrazug ankom men und neue Gäste bringen. Otto stand ziemlich abseits. Christine

hatte ihm nach Tisch wieder schöne Augen gemacht, aber, er hatte, weiß Gott, kein Verständnis dafür. Die für den Tag aufgeschlagenen Bänke und Ti sche um den Rand der Wiese waren vollständig be setzt An einer besonderen Tafel saßen um Frau von Molkenstern und Frau Mühlengefiefe die älteren Damen. Eine überdachte Tribüne war für die Eh rengäste bereitet. Otto glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Etwas abseits auf einer Bank saß Maria mit ihrer Mutter. Es schnürte Otto das Herz zusammen. Maria schien sehr vergnügt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 18.02.1931
Umfang: 8
der Frühjahrstouven in der kräftigen Höhensonne beginnt, ist es die Pflicht, allen ohne Ausnahme zu danken, die in irgendeiner Weise beigetragen haben, daß den Veranstaltungen ein voller Erfolg beschieden war. Da durch tragen sie bei. daß immer mehr an unseren Wett kämpfen teilnehmen und langsam, aber unaufhaltsam der Arbeiter-Skisport an Mitgliedern gewinnt. Resultate: 1. Rang: ATV. Innsbruck I; Zeit: 1 Stunde 6 Min. 43 Sek. Läufer: Koster Franz, Gammrif Otto, Rortmayr Ernst, Hechen- blarkner Ludwig

, 10 Sek. Läufer: Fi-schinger FraM, Lauterer Edi, Mößner Toni, Schmuck Josef. Lauterer Josef. 7. Rang: Sportklub „Flugrad"; 1 Stunde 15 Min. 17 Sek. Läufer: Stander Josef, Jnnerhofer Rudolf, Klotz Willi, Harrvsstr Walter, Auer Anton. 8. Rang: Sog. Arb.-Jngend Drerheikigen; 1 Stunde 15 Min. 38 Sek. Läufer: Guggenberger Erwin, Minatti Anton, Kaiser Ferd., Obergolser Otto. Schöpf Wendl. 9. Rang: Sportklub „Herta"; 1 Stunde 16 Minuten 11 Sek. Läufer: Ullmann Alfons. Meier Heinz. Mrak Hannes. Nrulinger Hans

. 1. Rang: Hechenblaikner Ludwig. 6 Min. 5 Sek.; 2. Obergolser Otto, 6.25; 3. Faciuelli Karl. 7.16; 4. Greinegger Richard, 8.00; 5. Fiedler Helmut. 8.15; 6. Neulinger Hans. 8.20. 6. Abschnitt: Lärchenhof—Ferrariwiese. 1. Rang: Seeber Ernst. 12 Mm. 28 Sek.; 2. Auer Anton. 12.37, 3. Rampl Oswald, 12.47; 4. Hechenblaikner Ludwig. 12.56; 5. Lau» lerer Josef, 13.10; 6. Klingenschmid Hans. 13.23. Es wird ersucht, ausständige Nummern mit den Sicherheits nadeln ehestens abzuliesevn. damit der Zeugwart

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 02.01.1935
Umfang: 6
Zustand»/, führt an der erkrankten Stelle zu „Kurzschluß', ' wie es der Erfinder nesnt, und die Birne leuchtet ^ nicht auf. Szepessy setzt 'große Hoffnungen ai!^ feine Erfindung und glaubt vor allem, Krank. Helten dadurch lokalisieren zu können, daß er mit seinem Apparat die Körperoberfläche abtastet. Leset die „AlpeszeitW' U. Roman vor, Ottricl von La oste in „Vorladung! Herr Ingenieur Otto Langheinrich wird auf gefordert, sich am dritten September, vormittags sieben Uhr, im Rathaus zur Vernehmung

das Gefühl, als ob ihm lauter jchuüensrohe Gesichter nachsähen. Herr MìUjlengesiese, der eben seine Tür aufschloß, drehte sich kurz uni, um seinen Gruß nicht zu er widern. Der T>ir ',Mlchter in dem kleinen, alten Rat Hause hatte sogar etwas Mitleidiges in seinem Ge ficht. „Die Herren warten bereits auf Sie.' Christine war ,?m Mutter gelausen. Otto gegangen. nachdem „Wird er wirklich eingesperrt?' „Ich weiß es ja nicht!' „Ich glaube, Robert Hähner ist doch Unrecht ge schehen.' Die Frau Bürgermeister

jammerte vor sich hin. „Wie sollen wir die Schande überleben? Wir müssen wegziehen von hier.' Christine hatte andere Gedanken. „Laß nur, Muttchenl Der Herr Baron hat mich doch gestern so ausgezeichnet, und wenn das nichts ist — wenn sie Otto absetzen, wird doch Robert Hähner Ingenieur, und dem brauche ich bloß den kleinen Finger zu reichen.' „Ach Kind, ach Kind, wenn ich dich nicht hätte.' Im Rathaussaal waren die Heren von der Kom mission, mit Ausnahme des Herrn von Gronefeld, bereits versammelt

soll die feierliche Eröffnung des Werkes stattfinden, und wir müssen jetzt erst feststellen, ob unter diesen Umständen selbst wenn sich der gestrige Schaden beheben ließe, eine behördliche Abnahme überhaupt erfolgen kann.' Otto war eingetreten, hatte sich verneigt und stand noch immer ohne zu wissen, was sich ereignet hatte, an der Tür. „Herr Oberingenieur Freiherr von Gronefeld und Herr Direktor Ludwig sind noch nicht da?' — Der Bürgermeister, selbst vollständig außer Fas sung, sagte sehr verbindlich

: „Die Herren sind gleich nach dem Schluß des Balles, um drei Uhr, hinauf gefahren und werden jeden Augenblick zurück sein.' — „Ist Ingenieur Langheinrich da?' „Bitte, Herr Präsident!' Otto machte in seiner verstörten Schüchternheit einen noch jüngeren Eindruck als sonst. „Sie haben die ganze Leitung des Werkes geführt und dasselbe auch nach Ihren Gedanken erbaut?' „Jawohl!' Der Präsident wandte sich an seine beiden Nach barn. „Dieser Herr scheint mir allerdings sehr jung, um eine solche Verantwortung

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 10.01.1925
Umfang: 8
, der ihr mehr zn dielen lwr, läßt fie den armen Otio kaufen. Ab.r es ge schähe l'um recht — warum höit er nicht anf mich. Alles lacht er sioi von ihr gefallen, weil er wie blind in sie verliebt ist; aber sie verdient doch seine treue Liebe gar nicht; denn wie sie cs in der letzten Z-ut treibt, 0ns setzt alkem die ^rons aus. Schon dreimal war Otto min bei ihr, um sie zu eii em Spaziergang abzndolen, und jed^sinal war sie nicht zu Hanse. Ist das ein Benehmen von einer Branl? Otto drängt nu«'. mit der Hochzeit

und Schrecklichkeit, in das Leben und Treiben der vielen, dort hausenden noch wilden Völkerstämme, in den Einfluß der Kultur, die zuvörderst von den Nun sitzt er oft da nnd spricht kein Wort, es ist nicht mehr zum Aushalten. „Ich merke es,' fuhr die Tante fort, „die Ge schichte geht ihm im .Kops herum, wenn er es auch leugnet. Aber was soll ich machen? Heute nun ist es das drittemal, daß Charlotte nicht zu Hause war. Vorhin kam Otto mit allen Zeichen einer großen Erregung heim nnd warf nch anf das Sofa

, daß es in allen Fugen krachte. Ich meinte, es müsse zer brechen. Und als ich fragte, was geschehen sei, da bekam, ich zuerst gar keine Antwort, a's ich aber nicht nachl eß, da gestand Otto mit vor Zorn bebender Stimme: Eharlotte war wieder nicht daheim. Tante, was soll man davon halten? — Gleich daraus stand er ans nud lies wie rasend im Zimmer umher — dabei murmelte er etwas, das ich nicht verstand. Plötzlich blieb er vor mir stehen, ballte, die Fanst und rief drohend: „Wenn ich erst erfahre, was dahintersteckt

, Charlotte Walter gesehen j» haben. „Siehst dn. meine Ahnung hat mich ^mcht^ be trogen.' jammerte Tante Lina, „ich wußte eZ daß Charlotte den armen Jnagen zum besten hat. Otto erzählte mir neulich fchon von einem Vetter Charlotten?, der ganz unvermntet aus^ zurückgekommen sei und sch oer reich sein so!!, ich aus den Redeu eutaahm. verkehrt der jimg Mann viel im Hanse seiner Verwandten und^ scheint auch rasend eifersüchtig auf ihn zu sein. Mm man Otto nur überzeugen könute, wenn Beweise zu bringen

vermöchte, dann mutzte er o q glanben. Mein Gott, was soll man tun?' „Sorge dich doch nicht gar so sehr,' Fran Sommer die Freundin, „über kur; oder v kommt die Geschichte ja doch zum Klappen. Charlotte Wrller es so weit treibt, mit einem deren herumzulaufen, so wird es nicht ^'3^. 5 Geheimnis bleiben. Denn in unserer gnien ^ gibt es genug liebe Freunde-, die ohne ^ ^ dem Otto die Augen öffnen werden. Er wird ^ freilich viel zn leiden haben, aber vielleich^ am besten so uud er wird geläutert

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Dolomiten
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Seite 7 von 12
Datum: 11.01.1930
Umfang: 12
, altertümlichen Goldreif an feinem Finger, der ihr auffkel. „Welch selt sames Kleinod!' sagte sie. „Ist's Lohen- grino Zauberring?' „Nein,' erwiderte er, „nur ein Familien- erbstück. An die goldene Rose, die den Ning schmückt, knüpft sich eine historische Erinne rung, — doch das wird Sie nicht inter essieren!' „O doch!' rief sie rasch. „Wie merk würdig! . . . Auch Papa bevorzugt das Bild der Rose. Sie ist für ihn eine Art Talisman — daher hat er mich auch Nojc-Mary taufen lassen.' „Ein schöner Name!' gab Otto

in feinen ernsten Augen. Und nun muß ich gehen! Gepriesen sei die Stunde, da ich eine Königin umfangen halten durfte. Nun folgt die Nacht und das Versinken in Finsternis.' Sie wollte ihm ein tröstendes Wort sagen, aber in diesem Augenblick kam ihr Vater mit zornigem Gesicht auf sie zu, ritz sie von Otto Heinrichs Seite und rief herrisch: „Komm! . . . Henry und seine Mutter er warten dich.' — Und zu Otto Heinrich ge wendet, fügte er leise, aber im Vefehlstono hinzu: „Begeben Sie sich in mein Arbeits

zimmer! Ich habe mit Ihnen zu reden.' Otto Heiiirich verbeugte sich stumm und blickte bekümmert der schönen Rosenkönigin nach, die von ihrem Vater weggefllhrt und mit heftige» Vorwürfen überschüttet wurde. „Wie konntest du dich soweit vergessen und mit unserenl Chauffeur tanzen!' rief er. „Es ist ein Skandal! Du hast uns vor aller Welt blamiert!' „Er hat mir das Leben gerettet. Pa,' ver teidigte sich Rose-Mary voll Wärme. „Mit diesem Mann mußte ich eine Ausnahme machen. Ueberdies ist er sicherlich

. Ich fordere sie in deinem eigenen Interesse — und dringlicher als je. Komm zu Henry und Miß Baker!' In ihrem Schutze bist du geborgen.' Er überließ Rose-Mary der überschlanken, erschrecklich mageren Mrs. Baker mit dem kleinen Vogelgesicht und der spitzen Nase und begab sich in sein Arbeitszimmer, wo ihn Otto Heinrich schon erwartete. „Sie haben sich etwas stark in den Vorder grund gedrängt,' begann Herr Marlhall die llnterhaltung, „das liebe ich nicht bei Unter gebenen. Ich bin daher gezwungen

. Sie auf der Stelle zu entlassen.' „Sie kommen meinen Wünschen direkt entgegen,' erwiderte Otto Heinrich kühl, „denn ich mag nicht dienen, wo ich verehre und bewundere. Ueberdies habe ich bereits eine andere Stellung, die meinem Namen und meiner Bildung besser entspricht als die eines Chauffeurs — ich bin als Sekretär zur Deutschen Botschaft berufen' — „So?' machte Marshall ungläubig. „Dann hätten Sie also bisher unter falschem Namen hier gelebt und ich erwarte, daß Sie mir Ihr wahres Gesicht zeigen

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 17.01.1925
Umfang: 8
geschehen. Grete vermochte kaum an sich zu halren. Am liebsten wäre sie hervorgesprungen und hätte der Treulosen tüchtig ihre Meinung gesagt. „Schändlich, schändlich', murmelte sie empört; „was nur Otto sagen wird, wenn er erfährt, wie er hintergangen wird. Und erfahren muß er jetzt, daß jenes Mädchen ein frivoles Spiel mit ihm treibt, daß er betrogen wird.' Grete überlegte nicht lange. Kaum waren die Schritte der Vorübergehenden verhallt, schlüpfte sie aus ihrem Versteck hervor und eilte

, ohne ihnen nachzusehen, im raschen Lauf der Stadt zu. Daß Charlotte Walter noch einmal den Kopf zurückwandte, bemerkte Grete nicht in ihrem Eifer. Fast atemlos kam sie bei Tante Lina an; schon unter der Tür fragte sie: „Ist Otto zu Hause?' Das alte Fräulein schaute erschreckt auf das er regte Mädchen und rief: „Du bringst nichts Gutes, das sehe ich dir an; was ist denn geschehen?' Grete berichtete, auf einen Stuhl sinkend, mit fliegenden Worten, was sie gesehen, und fügte hinzu: „Wenn Otto sich beeilt

, so kann er seine schöne Braut noch treffen. Er muß ihr begegnen, wenn er die Lindenallee hinaufgeht und von da aus gleich rechts nach dem N xensee einbiegt. Er wird sich doch um eine solche Person nicht grämen. Sie ist es nicht wert. Und später wird er froh sein, daß er sie los geworden ist.' Ein leises Geräusch an der Tür ließ Grete sich rasch umwenden. Otto war unbemerkt eingetreten und der Ausdruck seines Gesichtes verriet, daß er alles gehört hatte. Die Augen starrten entsetzt das Müschen an; mit einem Schritt

stand er neoenihr und umklammerte ihr Handgelenk, daß sie leicht aufschrie. . ^ „Sprachst du die Wahrheit, Grete?* knirschte der Erregte. . „Die lautere Wahrheit, Otto! Ich habe selbst gesehen, wie deine Braut sich von ein m anderen küssen li ß! Jetzt ge^i' und mach' ein Elve, ^enn es ist deiner unwürdig, dich von ihr ai der M herumführen zu lassen. Züge ihr deine Berachtaag; jetzt gleich mußt du fo t, damit du sie 6^^!/ denn morgen leugnet sie vielleicht alles unv um« schmeichelt dich aufs neue

!' . Otto riß seinen Hut vom Nagel und . fort. Grete bereute nun fast, daß sie etwas gel 4 halte, aber Tante Lina beruhigte sie: Kind, einmal mußren ihm d e Augen mir ist es lieb, daß alles so kam. V elleicht weiß — vielleicht erfüllt sich mein Li.blmgSw doch noch.' ,5.. Grete mußte lachen. Die Tante neue Pläne für die Zukunft, ehe noch das gelöst war, das Otto m t der anderen oerrn »> MllMül MÜH WWWW»!

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 01.11.1924
Umfang: 8
des Männergesangvereines vrixen. Das erste ordentliche Vereinskonzert nach den Sommer ferien am letzten Samstag verriet wieder allseitiges freudiges Schaffen und Arbeiten der mitwirkenden Ueber Dornen zum Ziel. Original-Roman von Irene v. Hellmuth. 10—11 (Nachdruck verboten.) Liese schämte sich und dachte angestrengt darüber nach, ob Otto schon jemals etwas von ihren Ge fühlen geahnt haben könnte. Aber nein, sie hatte ja bis heute selbst nicht gewußt, daß sie ihn lieb hatte. Tin längeres Schweigen herrschte

wählen, der auch mir paßt.' Liese hatte stets gelacht dazu und es fiel ihr jetzt erst ein, daß sie jedesmal, wenn Tante Lina etwas Derartiges sagte, an Otto dachte. Das war nun vor bei, mußte vorbei sein, denn Otto liebte eine andere. Aber wenn Berta Fischer gelogen hätte? Wenn Otto auch nur an sie dächte, wie sie an ihn? War er nicht stets gut und freundlich zu ihr gewesen? Hatte er ihr nicht stets zugelächelt, wenn sie kam? Liese sprang bei diesem Gedanken von ihrem Stuhl auf. Das wäre schön

— wunderbar schön! Die Tante betrachtete das erregte Mädchen auf merksam. „Woran dachtest du soeben, Liese?' Die Gefragte kam ganz nahe zu dem Stuhl des alten Fräuleins heran und saKe mitten aus ihren Gedanken heraus: „Tante Linü, hast du bemerkt, daß dein Nesse verliebt ist?' Tante Lina riß überrascht die Augen fast über weit auf. Liese nickte eifrig. „Ja, Tante, ich hörte es heute auch von Berta Fischer.' „Ach die', machte die Tante verächtlich; „wenn etwas an der Sache wäre, dann hätte Otto es mir ganz

sicher gesagt.' „Meinst du? Ich glaube, in solchen Dingen ist er auch wie die anderen; davon spricht man nicht.' „Na, jedenfalls werde ich ihm auf den Zahn fühlen, wenn er nach Hause kommt.' „Ja, tue das, aber bitte, erzähle ihm nichts von mir, Tante.' „Nein, Liese, ach Gott, ich habe es mir ganz anders gedacht mit dir und Otto. Immer hoffte ich, ihr solltet ein Paar werden; niemals kam mir der Gedanke, daß er eine andere lieben könnte. Ich dachte, ihr würdet dann bei mir wohnen bleiben in dem lieben

, alten Haus. Es wäre mir wirklich recht unangenehm, wenn meine ganze Hoffnung zunichte würde. Denn wenn Otto eine andere nähme, dann würdest auch du einem anderen Mann folgen und in ein paar Jahren wäre ich wieder allein, ganz allein.' Liese war sehr rot geworden. „Ich werde bei dir bleiben, Tante Lina, und dich pflegen. Ich heirate nicht, ich verlasse dich nicht, so lange du mich brauchen kannst.' Die Tante nickte wehmütig mit dem Kopf. „Das sagst du so leichthin — und wenn einer kommt, den du lieb

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 14.05.1912
Umfang: 8
. Am Wetterhäuschen bei der Talferbrücke waren heute um die nämliche Zeit wie gestern W Grad Cel sius abzulesen. Ei» mißglücktes Mordattentat. Vor kurzem wurde in Bozen der Südbahnschlosser Johann Lüben aus Avio von seinem Posten enthoben. Nach seiner Meiiumg war die Entlassung über Veranlassung des Partieführers Emil Otto ersolgt. Libera sann nun aus furchtbare Rache und hielt am letzten Frei tag mit einer eigens hiezu geschliffenen Feile Vor paß. Nachdem der Partieführer in seiner Wohnung nicht zu finden

war, begab sich der Schlosser m ein Gasthaus, in welchem Emil Otto sich befand, und setzte sich an einen benachbarten Tisch. Plötzlich er hob sich Libera von seinem Sitze und führte mit der Feile einen Hieb gegen Emil Otto, der zum Glückr infolge Intervention zweier fremder Gäste etwas abgeschwächt wurde und nur eine schwere Rißwunde von der Stirne bis zum Nacken zur Folge hatte. Emil Otto flüchtete, die Gefahr erkennend, aus dem Gasthause und eilte um Schutz zur Polizei-Haupt- wache. Libera folgte

nach, konnte jedoch den Emil Otto nicht mehr einholen. Er wurde schließlich von der Polizei entwaffnet und verhastet. Das von Z. Libera benützte Mordinstrument ist wie erwähnt eine dreikantige Feile mit Handhabe und 15 Zentimeter Stichlänge, scharf zugeschliffen und wäre vollkommen geeignet gewesen, den Tod des E. Otto wrbchu- führen. Abgängiger Lehrling. Der Eisendreherlchrüng Konrad Rizzi. welcher in Bozen in der Lehre nch be fand. ist seit !, Mai abgängig. Falls dessen A'iftM- haltsort jemand bekannt

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 03.07.1900
Umfang: 6
. „Wo ist der Herr?' rief der Diener dem Kutscher zu. Er hatte so eine unbestimmte Ahnung, über welche er sich nicht Rechen schaft geben konnte. „Die Herren kommen zu Fuß, öffnen Sie die Thür, Fritz,' — sagte der Kutscher. „Nein. Sehen Sie dort hinten den Wagen, Otto? — ich komme zu Ihnen auf den Bock. Jagen Sie, was Sie können dem Wagen nach. Ich habe Furcht um unsere Frau' — bei diesen Worten war er bereits oben, hatte dem erstaunten Kutscher die Peitsche entrissen und damit auf die Pferde eingeschlagen

ab. Da! da ist er vor uns — Gott sei dank! — nun können wir langsam fahren — ruhig! — ruhig l hier ist die Peitsche, Otto. Sehen Sie sich den Wagen genau an, daß wir ihn nicht aus den Augen verlieren.' — „Das klingt ja wie eine Räubergeschichte, Fritz. Wir werden einen schönen Aerger er halten, wenn der Herr die Thiere nachher im Stall sieht.' — „Lieber den Aerger. als Unglück, Otto. Ich kenne den Sweeneyschen Mord. Seitdem passe ich auf alles auf und ist es eine Steck nadel. Sehen Sie. da hält der Wagen

. Was ist das für eine Gegend. Sie sind ja ein ge borener Londoner, Otto' — „Na, zu den besten gehört sie gerade nicht. Verrufen genug. Qoäclam, jetzt weiß ich — holla, greift aus, — huß — huß l' — Die Peitsche kreiste über die Köpfe der edlen Thiere. — Wie der Blitz jagten sie vorwärts und hatten in den nächsten Sekunden den fremden Wagen erreicht, aus welchem soeben Elise ausstieg. Der fremde Diener hatte den Wagenschlag geöffnet. Aus einem dunklen Hause fiel ein Lichtstrahl durch die geöffnete Hausthüre und beleuchtete

die Sachlage übersehen. Mit eiserner Faust führte er die Zügel und lenkte mit wahrer Todesverachtung kurz vor dem haltenden Wagen auf das Trottoir, um sich zwischen die Verbrecher und die Hausthür zu drängen. Es gelang. Wie gebannt standen die Pferde. Der Kutscher Otto, ein starkknochiger Mensch, war vom Wagen direkt auf den frem den Diener gesprungen und hatte ihn zu Bo den gestreckt. Hierauf als er mit dem Kut scher handgemein wurde, traf er ihn mit dem Peitschenstiel derart auf den Schädel

, daß auch dieser Mensch kampfunfähig zu Boden sank. Dann ergriff Otto die junge Frau. Fritz riß die Wagenthür auf und legte Elise in die Polster. Beide kletterten in größter Eile aus den Bock, aus dem Hause hörten sie schim pfende Stimmen und fürchteten, daß mehr Gegner erschienen. Die Pferde zogen an und der Wagen fuhr zur Mitte der Straße. In diesem Augenblick schrillten von links und rechts Signalpfeifen. Konstabler waren durch den Lärm herbeigelockt und riefen ein: „Halt' — zu. Das Licht in dem Hausflur erlosch

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 16.10.1920
Umfang: 6
Junitag zu Bamberg dem Herzog Otto von Meran vermählt und dem glückstrahlenden Pärchen noch eine Strecke Weges.das Geleit in die Heimat gegeben. Aber nach wenigen Stunden wurden die beiden durch eilende Boten wieder zurückgerufen — den Kaiser hatte das wie harmlos spielende Schwert des Wittelsbacher zu Tode getroffen. So kniete die junge Herzogin am Abend an der Bahre des Mannes, der am Morgen ihre Ehe mit kaiserlichen Händen gesegnet hatte. Und. was nicht minder furchtbar war. ihre eigenen Schiväger

Gesindel in Massen herangelocht, und die Wege durch die südlichen Wälder sind, wie mir gemeldet wurde, für den einzelnen nicht geheuer. Nun aber hört mich an. Herr Walther. Ich will Euch nicht verschweigen, daß einige Herren bei Hof sich in seltsamen Worten Über Euch ergehen. Sie mei nen. Ihr kämet von Kaiser Otto und hättet geheime Bot schaft mitgebracht gegen den jungen Staufer. Was sagt Ihr nun dazu?' „Dieledle Frau.' erwiderte Herr Walther, „wie gerne gestehe ich Euch, was oerläumderischen

Kläfferzungen mit zuteilen ich mich niemals entschlossen hätte. Dieser Krippen reiter und adeligen Hofbeller Meinung läßt mich kalt. Aber nun. da Ihr selbst mich fragt, will ich Euch freimütig kund tun. was mich von Kaiser Otto trieb. Ihr wißt, daß ich Euerem Oheim, dem König Philipp, einst in Treue diente, und die Lieder, die ich am Tage seiner Mainzer Krönung sang, mögen davon Zeugnis geben. Aber meine Dienste — verzeiht dies offene Wort, vieledle Fürstin — wurden vom König nicht belohnt

den Bannfluch wider Kaiser Otto, es züngelte Helle Empö rung unter den Fürsten des Reiches — da zögerte ich nicht, für Kaiser Otto, einzustehen, obgleich er ein Welfe war. Denn nun sah ich des lieben Reiches Not in grauser Deutlichkeit, u. ick fühlte, es gälte nur eines: zum Kaiser zu halten bevor das Reich in Trümmer zerfiel. So diente ich dem Welfen- kaiser. wie ich einst Eurem Oheim, dem Staufer, gedient. Beiden um des Reiches willen und beiden — ohne Dank. Als hätte ich meine Lieder in den Mond gesungen

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