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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 16
Datum: 05.11.1927
Umfang: 16
Arbeiterklasse habe sich konzentriert „aus die Beratung der politischen Lage". Dr. Otto Bauer, der geistige Führer unserer Sozialdemokratie, hat sein Machtprogramm ohne Zweifel mit bewußter Außerachtlassung des vorn nüchternen Verstände geforderten i!l - /lernt Wertes auf dem System leiden- . sckastlichen. klassenbewußten Kampfes und zu- kunstsverheißender hypnotischer Massenwir kung aufgebaut. Wir alle kennen zur Genüge den Gruudton des sozialdemokratischen Linzer Parteiprogranunes vom Vorjahre

. Die Iulikatastrophe und die armen 85 Opfer des Blutfreitags in Wien sind die Frucht einer Monate- und jahrelangen ebenso gewissenslosen wie verfehlten Politik v o l k s f r e m d e r Füh rer in der österreichischen Sozialdemokratie. Es besteht kein Zweifel, daß die Ausrufung der „Diktatur des Proleta riates" am 15. Juli auf der Tagesordnung der Wiener jüdisch-bolschewistischen Führer stand. Derselbe Dr. Otto Bauer, der unter dem Bei fall der Galerie und eines Teiles der Dele- gietten neuerdings am Wiener

Parteitag dm Kampf gegen die Regierung auf die Fahne schrieb und sich als geschwore ner Feind jeder Koalition gebärdete, einen Eintritt in die Regierrmg als „eine Kapitulation der Sozialdemokratie vor der Bourgeoisie und eine Kompromittierung der Sozialdemokratie vor dem Proletariate" be- zeichnete, derselbe Dr. Otto Bauer ist es, der in den kritischen Stunden des 15. Füll selber aus eigenem Antrieb bei Bundeskanzler Dr. Seipel mit dem Antrag zur Bildung eine r K oaliti o n s r e g i e r ir n g erschie

nen war, nachdem der mit allen Mitteln, auch denen der Drohung und des revolutionären politischen Streik zu erzwingen versuchte Rücktritt der Regierung s.hlge schlagen hatte, lieber all diese Dinge haben die jüdisch-bol schewistischen Führer beim Wiener Parteitag keine Silbe verlauten lassen. Denn Otto Bauer rechnete auf die Vergeßlichkeit der Mas sen. wußte aber selber nur zu gut, daß seine Behauptung, die Juli-Katastrophe sei kein vor bereiteter Putschversuch gewesen, in. sich zu- sainmenfalle

und — Lüge gestraft werde durch die Tatsache der systematischen Hetze vor dem 15. Juli in Wort und Schrift, durch die Tatsache der Forderung nach Kapitulation und Rücktritt der Regierung am 15. Juki unter dem Druck des vom Zaune gerissenen Generalstreikes irnd der vollständigen Abschnürung Wiens nach außen. Hievon schwieg Dr. Bauer am Wiener Par teitag. Weil er den Mißerfolg seiner radikalen Politik hätte selber aufzeigen müssen. Denn Otto Bauer hat die unzweifel haft durchgreifende unb mustergiltige

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 11.11.1927
Umfang: 16
Otto Bauer — und die Sowjetrepublik. Dr. Bauer hat anläßlich einer sozialdemokra tischen Feier des zehnjährigen Bestandes der Sowjetdiktatur in Rußland eine Rede gehalten und die ungeheure Bedeutung der russischen Revolution für die sozialistische Bewegung her vorgehoben. Otto Bauer meinte, „es ist etwas Tragisches darin, daß wir Vorbehalte machen müssen und heute bei dem Feste in Moskau nicht dabei sein können." Das scheint so der Herzenswunsch Otto Bauers zu sein. Und gei stig ist Otto Bauer

, die unverwandt zur Republik stehen und sie vor den mit dem russischen Bolsche wismus „liebäugelnden" Zudäo-Marxisten schützen. Denn außer den jüdisch-bolschewisti schen Führern vom Schlage Otto Bauers denkt in ganz Oesterreich keine Seele an die Gefähr dung der republikanischen Staatsform. Aber trotzdem müssen die deutschen Arbeiter Oester reichs dein Diktator-Befehl einiger aus Ost galizien nach Wien gekommener Juden ohne Murren vollziehen und sich auf die Straße peitschen lassen. Wann werden die armen Teu

" die nationalen Ansichten und die kirchlichen Lehren zu sehr verquickt wurden, eine Klarstellung und Scheidung der Meinun gen dringend geboten erscheinen lassen. Man sagt, daß die Enzyklika noch im Oktober, wahrscheinlich am Festtage Christus des Kö nigs erscheinen wird. Brundstfirzende flenderung der Lage nach dem 3uli. In einem Referat „Die politische Lage" hat Abg. Dr. Otto Bauer, der Führer der österr. Sozialdemokratie, auf dem Parteitag in Wien zunächst die politischen Ereignisse seit dem Linzer

, als könne sie uns diktieren und uns nullifizieren, meint Bauer. Das sei die augenblickliche Lage, der die Sozialdemokraten ins Gesicht blicken müß ten,' denn sie inüßten anerkennen, da ß der 15. Juki und seine Nachwirkungen die politische Lage in Oesterreich so grundstürzend verändert Hube, daß jetzt auch die Sozialdemokraten gezwungen seien, ihrer Politik einen neuen Kurs zu geben. (Nach diesen Aeußerungen Dr. Otto Bauers werden die sozialdemokratischen Ar beiter erkannt haben, daß vom „Sieg

", von dem in den nächsten Tagen nach dem 15. Juki in der soz. Presse gefaselt wurde, nichts mehr übrig geblieben ist!) Auch auf die Heimatweh- ren kommt Otto Bauer zu sprechen. Er wirst die Frage auf: Sollen wir in Oesterreich durch dieses Mißtrauen voreinander in einen Bürger krieg geraten, der bei der gegenwärtigen Lage in Europa nichts anderes bedeuten könnte, als den Untergang der Republik und der Arbeiter klasse? Offenbar hat Otto Bauer bei diesem Aus spruch sich daran erinnert, daß die Sozial demokraten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 05.01.1928
Umfang: 8
find tanM für unser Bundesheer. Wien, 4. Jän. Im Finanz- und Budgetausschuß er klärte vor Eingehen in die Tagesordnung Abg. Doktor Deutsch (Soz.), er sehe sich genötigt, einen Fall vorzu tragen, der keinen Aufschub vertrage. Wie bekannt, sei der Zahntechnikergehilse Otto R-otstock, der am 10. März 1925 auf den Schriftsteller Hugo Bettauer ein Attentat verübt hatte^ aus Grund eines Geschworenenverdikts einer Irren anstalt übergeben, nach einiger Zeit aber als nicht irr sinnig erklärt

und freigelaffen worden. Am 5. Dezember 1927 hat Otto Rotstock vor der Assentkommission des Pionierbataillons Nr. 2 in Korneuburg gestanden, wurde untersucht und der Arzt erklärte, daß sein Gesundheits zustand nicht gerade hervorragend, sein stigmatischer Index nicht besonders günstig sei. Er wurde aber trotzdem schließ lich als diensttauglich ohne Gebrechen erklärt. Rotstock > wandte sich um das gesetzlich vorgeschriebene Leumunds zeugnis an die Polizeidirektion, die am 10. November be- ! sch einigte

, daß wider Rotstock !in moralischer und staatsbürgerlicher Hinsicht Nachteiliges nicht vorliege. i Daraufhin hat sich die Heeresverwaltung zur Kontrolle -neuerdings an die Polizeidirektion gewendet und am 17. Dezember die Antwort erhalten: „Keine mitzuteilende Strafe vorgemerkt. In den hieramtlichen Fahndungsbehel fen nicht enthalten." Daraufhin hat die Heeresverwaltungs stelle an das Heeresministerium den Antrag gestellt: „Der Bewerber Otto Rotstock entspricht den Bedingungen des Wehrgesetzes

. Ent weder herrsche bei der Polizei eine unfaßbare Schlamperei und Unfähigkeit, oder sie beuge bewußt das Gesetz. Redner erwartet, daß der Bundeskanzler diesen Fall restlos auf klären werde. Seipel beschönigt das Verhalten der „besten Polizei der Welt". Bundeskanzler Dr. Seipel: Nach den gepflogenen Erhebungen hat sich tatsächlich Otto Rotstock im Zuge der im Dezember 1927 durchgeführten Werbungen zur Auf nahme in das Bundesheer gemeldet. Rotstock ist auch taug lich befunden worden. Dem Referenten

bei der Heeresver waltungsstelle Wien war die Identität dieses Bewerbers mit dem wegen Tötung des Redakteurs Bettauer ange- klagten Otto Rotstock nicht, bekannt. Er hat daher auf Grund der Aktenlage sein Referat dahin ausgearbeitet, daß Rotstock zur Bestätigung vorgeschlagen werde. In die sem Stadium ist der Akt gemäß 8 31a Absatz 6 des Wehr gesetzes dem Vertrauensmann der Heercsverwaltungsstelle zur Aeußerung zugemittelt worden. Die Genehmigung des Aktes durch den Leiter der Heeresberwaltungsstelle oder- gar

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 08.01.1923
Umfang: 8
; er wollte sie in ihrer wirtschaftlichen Kraft treffen. Mit dein Ministerium Kramarsch, das noch ge stürzt wurde, als-Kramarsch in Paris bei den'Frie- Pelle fühlte, daß die Leute um ihn herumstan den und von ihm sprachen. Gott weiß, ob du dich nicht lächerlich gemacht hast, dachte er. Dicht ne ben ihm standen zwei junge Leute und sahen ihn von der Seite an. Plötzlich kamen sie auf ihn zu. „Wir möchten Ihnen gern die Hand schütteln", sagte der eine. „Mein Name ist Otto Stolpe, und das ist mein Bruder Frederik. Ein gutes Wort

, was Sie da oben auslangten — seien Sie dafür bedankt!" Sie standen eine Weile beieinander und plauderten. „Es würde übrigens meinen Alten freuen, wenn Sie ihm Guten Tag sagen wollten", sagte Otto Stolpe. — „Haben Sie nicht Lust, mit, uns nach Hause zu kommen?" „Heute abend kann ich nicht gut, ich bin in Ge sellschaft", erwiderte Pelle. „Geh du man mit", sagte Madam Johnsen, „da hittten sehe ich ein paar Leute aus Christians hasen, mit denen kann ich nach Hause gehen." „Aber wir wollten doch noch ein wenig

aus Porzellan an gebracht. Im Entree kam ihnen eine ältere, gut gekleidete Frau entgegen. „Das ist ein Genosse, Mutter", sagte Otto. „Willkommen!" sagte sie und ergriff Pelles Hand. Sie behielt sie einen Augenblick in der ihren und sah sie an. densverhandlungen weilte, fiel auch Raschin; erst in dem gegenwärtigen Kabinett Swehla ttat er wieder auf, und seine Berufung erfolgte aus der Erwägung, daß seine finanzielle Ueberlegeuheit zur Bewältigung der schweren Wirtschaftskrise not wendig sei. Raschin

im Wohnzimmer saß Maurer Stolpe und las im „Arbeiter". Er war in Hemdsärmeln und stützte die schweren Arme aus den Tisch. Er las flüsternd und bemerkte nicht, daß ein Gast in der Stube war. „Hier ist ein Mann, den zu begrüßen Vater Freude machen wird", sagte Otto und legte die Hand aus den Arm des Vaters. Stolpe erhob den Kopf und sah Pelle an. „Sie wollen vielleicht in den Verein Eintreten?" sagte er und erhob sich schwer, die Hand ans den Tisch stützend. Er war groß, mit grau gesprenkeltem Haar, die Augen

ja einen großen Unterschied; wenn man sein ganzes Leben lang Geselle bleibt, hat man mehr Interesse, die Stellung zu verän dern. Verstehen Sie wohl? Darum ist der Zusam menschluß unter den Schustern auch nur man ge wesen. Ein weiterer Grund ist der, daß sie im eigenen Logis arbeiten und man sie nicht gefaßt kriegen kann.. Aber nun ist da ja ein neuer Alaun gekommen, der die Sache in Gang zu bringen scheint." „Ja, uitb das ist der da, Vater", sagte Otto lachend. (Forffetznng folgt.)

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 14.11.1924
Umfang: 4
des Seelsorgers auf ihrem Gesicht. Ach, Wahrheit und Klarheit! Sie fürchtete sich davor. Die Wahrheit war bitter für sie — denn der eigentliche, tiefste Grund, weswegen sie ihre Verlobung gelüst, war ja nicht jene Entgleisung Otto Felsens, sondern ihre Liebe zu Karl Günther — deren sie sich wiederum vor sich selbst schämte. Ihr Stolz litt unbeschreiblich: doch sie konnte dieses Gefühl nicht töten! Und war zu schwach, dem Manne zu entfliehen. Sie hätte ja reisen können — sie tat es nicht — es hielt sie fest

Morgenstunde, wenn die Luft noch so herrlich frisch war und die Tautropfen wie zahllose Demanten an den Gräsern hingen, wenn die Vöglein jubilierten und kein Arbeitslürm den Goties-- frieden des Walddoms störte. Mit Besorgnis beobachtete der Baron die Tochter, in deren unnahbarem Gesicht er vergebens zu lesen suchte. Doch er fragte nichts, er wußte, wenn sie nicht zurerst sprach, hätte keine Macht der Erde sie zum Reden brin gen können! Er dachte ja nicht anders, als daß sie doch unter dem Treubruch Otto

, es bleibt dabei!" Sie streichelte sein versorgtes Ge sicht. „Lasse nur gut sein, lieber, alter Herr, ich bin ganz zufrieden! Ich weiß, was ich mir eingebrockt habe — leid tut es mir nur, daß auch du mit auslöffeln mußt!" Sie lächelte ein wenig und küßte den Vater auf die Stirn. - „Sei mir nicht gar zu böse, Papa, daß ich dir einen solchen Strich durch die Rechnung gemacht habe! Doch als Otto Felsens Frau wäre ich todunglücklich geworden — ein Glück, daß ich ihn rechtzeitig erkannt

! Wir waren zu verschiedene Naturen — und ich verlange mehr von einer Ehe als Otto! Lediglich elegante Weltdame spielen, von einem Modekurort nach dem anderen jagen und in öder, nichtssagender Geselligkeit aufgehen, dazu denke ich v... H vu;vv "MUF muH sUyje mich nur wohl hier als schlichtes Landodelfräulein! Die Zeiten sind jetzt auch zu schwer und trübe! Und daß Otto dafür so wenig Verständnis hat, hat mich oft ver letzt." „Gewiß, mein Kind, du hast in vielem recht, aber —" Sie hielt ihm den Mund zu. „Kein „Aber" mehr

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 01.09.1923
Umfang: 8
22. Anzeigenpreise ÖÄt zeigen «erden billigst berechnet und sind im Vor aus zu bezahlen. Anzeigenschluß jeden DonnerS tag mittags. Unterschrtftlose Zuschriften werden nicht berücksichtigt Einsendungen nicht zurückge- I stellt, wenn nicht daS betreffende Psrs beiliegt. Allen Anfragen ist das Porto für die Rückant wort beizulegen. 9it* 35* Lienz, Samstag den 1. September Jahrg. 1823 ich eül LanittilnBjinstltt? Wie berichtet, hat Dr. Otto Bauer am i August Lienz mit einem Versammlungs- jksuch beehrt

, an der Zukunft desselben nicht teilhaben." Der Redner schien geradezu ob der Bra vour. mit der er wider eigenes Erwarten alle Hinderniffe überquerte, übermütig zu werden, als er solche Töne anschlug. Sonst hätte er bedacht, wie sehr er die Ohren der Zuhörer beleidigte. * * * Aus der authentischen Interpretation durch Dr. Bauer erhellt nun, daß auch Dr. Bauer Oesterreich sanieren wollte. Es handelt sich aber immer um das „Wie". Angenommen, aber nicht zugegeben. Otto Bauer wäre es mit seinen Vorschlägen

ge zwungen. Oesterreich wäre einfach dem Unter gänge überantwortet worden. Deutschland hätte den Vorschlag einer Währungsgemein schaft mit Oesterreich gar nie anzunehmen ge wagt. — Es dünkt auch kaum glaublich, daß ein Otto Bauer bei ernstlichem Nachdenken nicht gefunden hätte, daß ein Kranker da durch nicht gesundet, daß man ihn in das Bett eines ähnlich Kranken legt. Die dem Verfall nahe österreichische Währung damals an die ob der Reparationslasten schon unverläßliche Mark währung zu binden, wäre rein

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 09.02.1923
Umfang: 8
einen kon kreten Plan für die Ausländsanleihe genehmigt. Wir mußten, um auf Grund dieses Dianes mög lichst rasch wenigstens einen Teil dieser Anleihe flüssig zu machen, zweitens das durch die Aktion in Gens erworbene Vertrauen auf die Möglich- ' fett unseres Staatshaushaltes befestigen und zu len — „wir müssen ausgehen. Esten haben wir auch nicht mehr. Aber vielleicht können wir zu den Alten gehen, dann laden sie uns am Ende zu Abend ein." Als sie gehen wollt eü, kam Ellens Bruder Otto mit seiner Frau

, „wir Erwachsenen können uns schon warm halten." „Na, solange ihnen keine Eiszapfen unter der Nase hängen, schadet es ihnen auch nicht!" sagte Otto Stolpe mit einem Anflug von seinem alten Humor. Sie trippelten unruhig in der Stube hin und her und sprachen von den schlechten Zeiten und 8er , wachsenden Not. „Ja, es ist schrecklich, daß es nicht ! ! genug für alle Menschen gibt, sagte Ottos Frau. | „Aber nun macht der strenge Winter der Not ein ; [ Ende — und dann wird es wieder gut!" I „Du meinst. Saß

der Winter uns zuerst den : Garaus machen wird?" sagte Otto und lachte ver- j zweifelt. „Nein, nicht uns — dem Elend natürlich. Ach, ! ! du weißt wohl recht gut, was ich meine. — Aber ; 1 so ist er immer," wandte sie sich an Pelle. „Sonderbar, daß ihr Frauenzimmer noch im mer in dem alten frommen Glauben umhergehen könnt, daß es nicht genug von allem gibt." sagte , Pelle. Hasen liegt doch voll von Kohlenhau- ' diesem Zwecke alles das, was Oesterreich selbst in der Zwischenzeit zu seiner finanziellen

du auch dar aus sehen, daß in der Stadt jetzt alles billiger ist. Aber was kann das nützen, wenn man kein Geld hat? Mit der Verteilung ist es schlecht bestellt." „Ja, du hast ganz recht!" sagte Otto Stolpe. „Es ist auch wirklich verteufelt, daß man nicht den Muf hat, zuzugreifen!" Pelle hörte Ellen durch die Küchentür gehen, und nach einer Weile kam sie mit Feuerung in der Schürze zurück — sie hatte geliehen. „Ich habe doch noch ein bißchen zusammengeschabt." sagte sie und legte sich vor dem Ösen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 05.11.1924
Umfang: 4
und sauste es vor ihren Ohren: sie war in einer unbeschreiblichen Erregung. Und mit einem solchen Gefühl des Widerwillens sollte sie Otto Felsens Gattin werden? Das war doch un möglich! Noch unnröglicher war aber das andere, das schattenhas! in ihrem Unterbewußtsein lebte, un' vor dem sie sich io namenlos fürchtete, daß sie kaum noch mit ihren Gedanken allein zu sein wagte. „Erdmute!" — Otto Kelsen hielt sie au beiden Ober armen fest, als sie wieder seinen Küssen ausweichen wollte — „Erdmnte, weißt

du auch, daß dein Verhalten gegen mich, deinen Verlobten, sehr sonderbar ist - säst möchte ich annehmen, du liebst mich gar nicht — Sie zwang sich zu einem Lachen. „Aber, Otto, was fällt dir ein ' Nur: ich bin keine Freundin von großen Zärtlichke und Sentimentalitäten! Ich kann das einfach vO ' . rsichen —" M Ml« Ul M AOkkliz Ir. Mir mit den Wien, 4. November. (Priv.) Hente vorimttags begann im Bundeskanzleramt die Konferenz des Bundeskanzlers Dr. Seipel mit den Finanzreferenten der einzelnen Bundeslän

, was in ihr vorging. „Warte, du wilde Taube, fei nur erst mein!" dachte er befriedigt. Und Erdmute war in Verzweiflung. Was sollte sie tun? Konnte, durfte sie Otto von Felsens Frau werden? Un möglich war es doch! Bei dem bloßen Gedanken schon schauerte sie zusammen. Sollte sie ihn nicht lieber bitten, ihr ihr Wort zurückzugeben, da sie sich in ihren Gefühlen für ihn getäuscht? Ehrlich wäre das wenigstens gewesen! Aber auch das war ihr unmöglich! Was hatte sie für Gründe! Niemand hatte sie doch in diese Verlobung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 20.03.1929
Umfang: 8
behauptet, Genosse Dr. Otto B a u e r — der bekanntlich in russischer Kriegsgefan genschaft war — habe „nach der Oktoberrevolution in Rußland (1917) aus Veranlassung der neuen (bolschewiki- schpn) Machthaber eine kommunistische Propagandaschule der österreichischen und deutschen Kriegsgefangenen in Mos kau geleitet", weiters, Otto Bauer sei „noch während des Krieges in Berlin mit Josse in Verbindung getreten". Durch diese Darstellung sollte in der österreichischen Oefsentlichkeit, vor allem in Tirol

, wo der „Bolschewiki- schreck" das Stammtischthema der verängstigten Spießer bildet, offensichtlich den falschen Eindruck Erwecken, als ob die Führer der österreichischen Sozialdemokratie mit den bolschewikischen Führern eng verhandelt und der „Austro marxismus" sozusagen nur eine Filiale des russischen Bol schewismus sei. Und um die Verleumdung gegep Otto Bauer noch glaubhafter zu machen, stempelte das christlich soziale Tiroler Parteiorgan desien Gattin Dr. Helene Bauer zu einer „Russin aus Astrachan

, die in Kiew stu diert" habe. Natürlich ist das alles erstunken und erlogen. Gen. Dr. Otto Bauer hat dem „Anzeiger" eine 8-23-Be- richtigung geschickt, die das Blatt vorgestern an leitender Stelle veröffentlichte. Darin heißt es: „Es ist unwahr, daß ich gleich nach dem Umsturz in Rußland von den neuen Machthabern nach Moskau be rufen worden wäre, wo ich eine kommunistische Propa- gandaschule unter den österreichischen und deutschen Kriegsgefangenen geleitet hätte. Wahr ist vielmehr, daß ich niemals

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 24
Datum: 05.10.1923
Umfang: 24
". — Redner: Landesrat Geb hart und Otto Stein- egger. ' Vinaders: Nach dem vormittägigen Gottesdienst. — Redner: Landes rat Monsgr. Dr. Haidegger. S t e i n a ch: 2 Uhr nachmittags. <— Redner: Monsgr. Dr. Haidegger und ein Volksvereinler. Schwaz: 1/2II Uhr vormittags beim „Tippeler". — Redner: Bundesrat Dr. Steidle und Senatspräsi dent Schumacher. Wattens: 7 Uhr abends. — Redner: Bundesrat Dr. Steidle und Senatspräsident Schumacher. Scharnitz: 1 Uhr nachmittags. — Redner: Bun desobmann Ha u eis. Steeg

. — Redner: Landesrat Monsgr. Haidegger und ein Vertreter des Volksvereines. Fulpmes: 2 Uhr nachmittags. — Redner: Lan- desrat Monsgr. H aid egg er und ein Vertreter des Bolksvereines. Ehrwald: Nach dem vormittägigen Gottesdienst. — Redner: Abg. Ing. Jllmer und Bair. Lermoos: 2 Uhr nachmittags. — Redner: ?lbg. Jllmer und Bair. S ch w 0 i ch: Nach dem vormittägigell Gottesdienst — Redner: Abg. Thaler. Häring: 2 Uhr nachmittags. — Redner: ?lbg. Thaler und Otto Steinegger. Kirchbichl: Nach dem vormittägigen

Gottesdienst — Redner: Otto Steinegger. S ch ö n b e r g: Nach dem vormittägigen Gottesdienst. — Redner: Dr. Tragseil und Sekretär Ellmerer. M u t t e r s (auch für N a t t e r s): 2 Uhr uachiuit- tags. — Redner: Dr. Tragseil und Sekretär Ell- m'e r e r. Trins: Nach dem vorinittägigen (^Kttesdienst — Redner: Redakteur Reinprecht. Gschnitz: 2 Uhr nachmittags. — Redner: Redak teur Reinprecht. Br ixen i. Tale: Nach dem vormittägigeir Gottes dienst. — Redner: Abg. Schermer. Ellbögen: Nach dem vormittägigen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 28.10.1924
Umfang: 4
acht Tagen den glatten, goldenen Berlobungs- ring, der sie an Otto Felsen band. Die Gratnlationscour war vorüber die Gäste hatten das Schloß verlassen — sie war allein! Wie ein Ausatmen aus tiefster Qual kam es aus ihrer Brust, als sie in der Einsamkeit ihres Zimmers sich aus den Diwan warf und das Gesicht in die weichen, kühlen Kissen drückte. Ach, nichts mehr sehen und nichts mehr hören von all den vielen mehr oder weniger aufrichtig und herzlich gemeinten Worten der Verwandten und Freunde

! Sie wußte es ja selbst, daß sie die glänzendste Partie machte: der Vater strahlte vor Freude und Befrie digung, sie so gut nach seinen Wünschen versorgt zu sehen, und der Verlobte war eitel Glück und Verliebtheit. Und sie wußte, viele neideten ihr, datz es ihr gelungen war, den hübschen, eleganten Schmetterling Otto Felsen einzusangen, um den sie sich so gar keine Mühe gegeben! Warum aber empfand ste immer ein solches Grauen, einen Widerwillen, wenn der Verlobte sie anfaßte, sic küssen

wollte? Das war das Schwerste in den acht Tagen ihres jungen Brautstandes gewesen! Sie wußte es schon ftcute: niemals konnte ste den Bräu tigam lieben lernen! Sie fand keine inneren Beziehun gen zu ihn. Erschreckend fremd blieb er ihr,' auch ihre Sinne sprachen nicht für ihn, weil sie so ganz erfüllt mar von einem anderen, nach dem ihre Sehnsucht schrie, die stärker als ihre Scham und ihr Stolz war. Das war ihr ganz klar geworden in der Stunde ihrer Verlobung, als ihr Otto Felsen den Verlobungskutz aus die Lippen gedrückt

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 13.07.1923
Umfang: 4
der d r a h t l os e n Tele- phonie in den österreichischen Verkehr. * Die Familie des Exkaisers Karl. Die Zeitschrift „Die Mon archie" veröffentlicht eine längere Beschreibung des Lebens der Exkaiserin Zita und ihrer Kinder in Le Quetio, wo sie eine von einem Komitee spanischer Edelleute zur Verfügung gestellte Villa bewohnen. Otto, der älteste Sohn, lernt jetzt unter der Anleitung des Grafen Degenfeld die Gegenstände der ersten Gymnasial klasse nach österreichischen Lehrbüchern. Ungarischer Erzieher des im elften

Lebensjahre stehenden Habsburgers ist der Benediktiner Pater Samyos. Außerdem erhält Otto Unterricht in der kroati schen Sprache von Fräulein Paul, einer deutschen Erzieherin. Aus einem Ponny, das ihm Graf Heinrich Clam-Martinitz zum Geschenk machte, unternimmt er täglich Spazierritte. Mit Vor liebe wird von der Familie „Pelota" gespielt, ein baskisches Ball spiel. Auch gerudert wird viel in Le Quetio. Dem Gefolge gehören noch an: Graf Westphalen, der dem ganzen Hofhalt vovsteht, Gräfin Mensdorff-Poully

als Hofdame, Baron Erwein Gudenus, der die Korrespondenz führt, und Gräfin Kerßenbrock, die Er zieherin der Kinder. Im Spätsommer dieses Jahres wird Graf Westphalen vom Grafen Otto C z e r n i n in seiner Funktion in Le Quetio abgelöst werden. Er ist ein Bruder des gewesenen Ministers des Aeußern Ottokar Czernin. * Der Gattin und den Kindern in den Tod gefolgt. Aus Furth wird berichtet: Wie berichtet, hat die Kleinhäuslersgattin Theresia Ktumberger am 28. v. M., während ihr Mann am FeLe arbeitete

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