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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 12.08.1924
Umfang: 8
eine Abteilung des Oefterr. Gebirgsvereins von Wien nach Ried i. L. Die Herren wollten Touren und Partien im Stallanzer Alpental, wo der Verein eine Schutzhütte zu bauen geplant, und andere GebirgStouren machen. Am nächsten Tag begab sich nun einer dieser Herren, Otto Krawath, Gastwirt, zum Inn und wollte dort in einem Tüm pel ein Bad nehmen. Dabei wagte er sich zu nahe der starken Jnnströmung und wurde von den Wel len sortgerissen und erst in Prutz nur mehr als Leiche herausgezogen. Der Ertrunkene war erst

. Verkehrsnachrichten. Erleichterung der Einreise nach Oesterreich. Die öster reichischen Behörden haben nunmehr die kürzlich angc- kündigten Erleichterungen der Einreise nach Oesterreich praktisch durchgeführt. Demnach werden zunächst für die' österreichischen Vertretungsbehörden in den europäischen, Staaten besondere Sichtvermerkmarken (für mehrmalige- Einreisen, für einmalige Einreise und für einmalige! 221 Das sechste Gebot. Roman von Ewald Haufe. „Pardon, ich selbst habe den Otto, bei dem du wohntest, mit eben

sein, betrogen?... Un möglichst' rief er atemlos. Plötzlich blieb er stehen. „Ich muß nach Hause, noch KMe!" sagte er. „Rosa soll mir sagen, ob alles Lüge und Verleumdung, oder was an der Sache ist... Es muß alles klar werden wie der Tag!" In demselben Augenblicke sah er Otto vor sich. .Kurz entschlossen redete er ihn an. „Haben Sie von den Gerüchten gehört, welche hier über Sie verbreitet sind?" frug er ihn. „Gerüchte? lieber mich?" versetzte Otto. „Man sagt es." „In welcher Angelegenheit?" „Mit meiner Frau

." Otto lachte. „Mit Ihrer Frau?" „Als Sie noch Mädchen war." „Wer hat Ihnen diesen Bären aufgebunden," erwiderte er, aus vollem Halse lachend. „Sie haben falsch gehört." „Ich kann die Person nennen, die das wieder holt gehört hat." „Sie wissen, lieber Jmhos, daß es keine Ehe ohne Klatsch gibt. Eine infame Verleumdung das! Und Sie haben das geglaubt?" „Ich kann es selbst nicht glauben. Allein man spricht überall davon." Otto stutzte; es schien ihm gut, nicht unschuldig zu erscheinen. Mit gewohntere

und nicht mit meiner Frau verkehrten. Ist das die volle Wahr heit?" frug Konrad, ihn scharf anblickend. Otto legte seine Hand aus Konrads Schulter und erwiderte gemütlich: „Freund, es ist so, und nicht anders! Aber — Ich erwarte von Ihnen als > Ehrenmann, daß Sie die Susanne mit dieser Her zenssache nicht noch nachträglich behelligen. Die Sache ist beendet. Sie werden es gestern'selbst ge merkt haben." Konrad ging beruhigt von dannen. Als er anderen Tages im Freihofe mit Rosa al lein war und über den Erfolg in Paris

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Tiroler Wastl
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Seite 12 von 20
Datum: 15.05.1920
Umfang: 20
von Franz Liszts Legende Nr. 1 (Francois dMsfice, La predication aux viseaux) mit dem Leitmotiv aus dem „Sonnenhymnus". Dr. F. R. * Abschiedsabend Otto Hagel (3. Mai). Otto Hagel, dieser tüch tige Geiger und ausgezeichnete Musiker und Lehrer, hat sich mit einem von größtem künstlerischen Ernst zeugenden Programm vom Innsbrucker Publikum verabschiedet: er spielte mit sessor Demetrius Messing, dessen Leistung allerdings an diesen, Abend infolge starker Indisposition nicht auf gewohnter Hh, stand

, am Klavier, Brahms D-moll-Sonate op. 106, Beethoven Sonate in C-moll op. 30,2, die mittlere aus der dem Miss Alexander von Rußland gewidmeten Sonaten-Trios, die sich & e]! anderen C-moll-Schöpfungen des Meisters würdig an die Sch stellt, und Richard Strauß' in den- Ecksätzen schon in echiehj. Richard Strauß-Weise geistfunkelnde und geistsprühende, tz langsamen Mittelsatz chopinisierende Sonate op. 18 in Es-dn:, Otto Hagels wundervoll blühender Geigenton läßt ihm eine schön, Zukunft prophezeien

Garten und dort wind die blaue Blume, die allerschönste, gedeihen. Nicht eine große Sängerin wird aus Ihnen wachsen, schwer ver> stündlich und herb . . . aber eines werden Sie haben, was Ihnen mehr wert fein sollte wie alles Gold: Sie werden wie Ihr Vaten es vermögen, das Kind in uns zu wecken, das mit den guten Augen. Die Romantik, Fräulein, die heiße, liebe, veilchenblM Zeit Tabarelli. » Zum Abschied Otto Hagels. (Eine Zuschrift.) Mit Konzertmeiste: Otto Hagel schied ein mit ehrlichen und vornehmen

Mitteln aui- wärts strebender Künstler aus dem Musikleben Innsbrucks. Er ß einem ehrenvollen Rufe nach Osnabrück gefolgt, um dort ferm Künstlerlaufbahn und Lehrtätigkeit fortzusetzen. Otto Hagel war frei von jeder falschen Künstler-,MentaliA er wollte nur das eine, was er wirklich war, wozu ihn seine fünft lerischen Erfolge machten, nicht mehr. Welcher Art diese waren das besagen die vielen guten und ausgezeichneten Rezensionen, dl ihm eine Berufung nach Osnabrück einbrachten. Besonders «fei

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 6 von 8
Datum: 30.01.1926
Umfang: 8
. E. Kasper, Wien Dr. Äng. Nicharö Koch, Berlin Direktor Otto Neese, Kaufmann, Hamburg Frau Tonie und Hilde Schneider, Barmen Bergrat 21rbenz, Berlin Frau Bardi aus Budapest Jonkheer Dr. C. G. van Benthem van der Bergh, Notteröam Jonkheer I. F. van Benthem van der Bergh, Notterdam Kurt Blücher m. Frau, Berlin Ludwig Blucke, Chemnitz Ing. Franz Böhm, Wien Frl. Fr. Boehmer, Köln Ludwig Brandt, Bremen Dr. Julius Bueb m. Sohn, Berlin Fam. Segmour Chalk, London Ing. Franz Drähger, Brnswalde Hans Eckert m. Frau

, Minöelheim Conrad Fromberg, polanowitz WiNg Fuchs m. Frau, Magdeburg Frl. Nuth Germer, Dresden Louise Hackfoort, Haag Etnst i Halle, Berlin M. Käufer. Köln Dr. 2l. u Knieriem, Mannheim Dr. Noben Lachmann m. Frau, Hamburg Frau Marg Motz-Vernon, Berlin Frau Hedwig Nachtweg, Hamburg Frau Maria Niemeger, Hamburg Kommerzialrat Otto Nil m. Frau, Augs burg Frau M. OechSler, Nürnberg Wendel Paul, Montreal Thomas Rosier m. Frau, Java Baron 21. 2l. van Nossem van Si- montskerke, Notterdam Frau N. v. Sandor, Wien

von Kriegshaber, Innsbruck Dr. Gottfried Liefchke m. Frau, Plauen Frl. 2lnng Lambg, Benthem Friedrich Magnus, Hamburg Frl. Elisabeth Naefeke, 2lltona Thomas Norman, Liverpool Ing. Otto Ottenbacher, Stuttgart Hanns pekarek mit Frau, Wien Fam. 2lugust praesent, Hamburg Geh.N. Otto Seiffert, Berlin Dr. Hans Siebmann, München Severin Simonsen, Kopenhagen Dr. Georg Schlomer, Hamburg Frl. 21nnemarie Schmidt, 2lltona Siegfried Stiatzng mit Frau, Wien Dr. M. Bosnitz, Budapest G.N. Dr. Nicharö Wiklstätter, München

Dr. Nicharö Wagner mit Frau, Prag Hans Wohnlich, Zürich Fam. Otto Zeißl, Wien Gasthof „Schwarzer Adler" Georg Wappenhenfch und Frau, Berlin Gtto Sarnow und Frau, Berlin Rudolf Pircher, Innsbruck Franz Gruber, Staöl a. ö. Mur Hermann Feuster, Staöl a. ö. Mur Friedrich v. Iglilinsky, Berlin Hermine v. Dazow, Berlin Ärsula Thirnhaber, Wannsee Hans Rottmüller m. Fr., München Cyril Murphy, Cambridge Miß Marguerite Nagle Murphy, Cambridge Alfred Mayr, Mannheim Gretl Notier, Innsbruck Dr. Alfred Kisseliha

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Tiroler Wastl
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Seite 8 von 16
Datum: 06.12.1919
Umfang: 16
, er merkte es nicht, der Bleistift entfiel ihm, er faß da, voll Schmerz, ich weiß nicht, wie lange Zeit, und so schlief er endlich ein!" — „Weiter!" „Wetter? Die Geschichte ist doch aus!" „Ader was ist mit dem Töchterlein geschehen?" „Ja, Otto, die wird wohl verheiratet sein mit diesem Jüngling oder einem andern." „Und der Dichter?" „Der liegt wieder aus seinem Bttt unter dem geflickten Regen schirm in seiner armen Kammer und macht für euch schöne Lieder und Märchen." „Das ist wieder keine schöne

Geschichte, Onkel. Aschenbrödel uitö Schneewittchen sind viel, viel schöner." „So? Also, du möchtest nicht so ein Töchterlei« sein, Suse?" „Nein! Nein! Nein!" „Auch, wenn ich der Dichter bin, nicht?" „Hahahaha!" „Nun, gibst du gar keine Antwort?" „Hahahaha!" „Na, das ist auch eine Antwort. Das hätte das Töchterlein zum alten Dichter auch sagen können. Nun muß ich mir halt ein anderes Töchterlein suchen. Wer soll das fein?" " „Ich!" „Aber, Franzi, du bist doch ein Bub!" „Ich weiß schon, wer —" „Nun, Otto

?" „Ich sag's nicht" „Warum denn nicht? Was habt ihr denn zu lachen und zu zwinkern? Also, heraus mit der Sprache!" „Nein, ich sag's nicht!" „Dann sag' du's, Sufei" „Hahahaha!" „Also los! Aber ins Ohr sagen gtbt's nicht. Otto!" „Hahahaha — ich sag' es —" „Nun?" „Das blo—" „Was?" „Das blo—rib—e „Was, blonde?" „Hahahaha, das blonde Fräulein!" „Ja, sa, das ist -das Töchterlein!" „Onkel Rudolf wird ganz rot!" „Kinder, chr seid so dumm! Euch kann man wahrhaftig noch keine ernsthaften Geschichten erzählen

. Für die einfachsten mensch lichen Dinge habt ihr nicht das geringste Verständnis." „Hahahaha, das blonde Fräulein ist es!" „Aber setzt tst's genug! Nun wollen wir Krieg spielen! Ich tzk, Oesterreicher, wer ist Deutscher?" „Ich! „Ich!" ,Lch!" „Otto, du bist Deutscher! Ihr zwei Fratzen ober seids Monte negriner und Albansser. Vorwärts! Hoh! Hüh! Krach! Bum!" „Krach! Bum! Granate! Schrapnell! Links g'schaut! Gewehr heraus!" „Krach! Krach! (Für diesmal Hab' ich fle doch wieder herum, gekriegt.) Sieg! -Sieg!" f ,„hoch

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 11.11.1924
Umfang: 4
werden würde, wenn — Ja, wenn Doch nein, so weit konnte sich die stolze Erd mute von Eggersdorf nicht vergessen: die war mit ihren Anschau ungen und ihrer Gesinnung so fest mit der alten Zeit ver wachsen, daß es ihr unmöglich gewesen wäre, der neuen irgendwelche Zugeständnisse zu machen, was ihre Person betraf! Und wenn sie dadurch einsam und freudlos ihr ganzes Leben lang bleiben mutzte! XIV. Am Abend sagte es E dmuie dem Vater, daß sie Otto von Felsens Frau nicht werden könne. Als ob sie nicht bei Sinnen, so erschrocken sah

mir den Grund sagen! So kurz vor der Hochzeit —! Zum Gespött will ich nicht werden —" „Ich würde zum Gespött, Papa, würde ich jetzt noch Otto Felsens Frau —" entgegnete sie betont. „Du redest in Rätseln, Kind! Was ist vorgefallen? Ich mutz es wissen! Ist dir etwas Nachteiliges zu Ohren gekommen?" Der Baron war sehr aufgeregt. „Zu Ohren nicht, Papa —" bemerkte sie ruhig. „Dann ist es Laune —! Und Launen gebe ich nicht «ach, Erdmute, wenn du meine Güte so stark aus die Probe stellst!" ,Laune, Papa

mit ihm zu lösen — hast du es dir wirklich überlegt? Es ist ein schwerwiegender Schritt — sprich dich mit ihm aus —" „Ich habe es mir reiflich überlegt! Meinst du, Papa, daß ich mich dem aussetzen möchte, ein zweitesmal das Opfer einer solchen Taktlosigkeit und Entgleisung zu wer den? Ich konkurriere nicht mit Dienstmädchen und der gleichen!" sagte sie hochmütig. „Also, Papa, bitte, wenn du mich nicht quälen willst, kein Wort mehr darüber! Eine Anssprache zwischen Otto und mir würde nur pein lich für beide

Teile sein — und doch ohne jedes Ergebnis! Denn ich bin ganz fertig mit Otto —" Jnnsbrnck—Telfs—Imst (Lande« und Reutte). 9.30 KlM. ab Innsbruck an 16.10 10.00 13 ab Zirl ab 15.40 10.35 28 ab Telfs ab 15.25 10.50 38 ab Mötz ab 15.05 11.00 44 ab Haiming ab 14.40 11.20 52 ab Roppen ab 14.10 12.00 60 an Imst ab 13.30 Fahrpreise: Innsbruck—Zirl 26.000 K; Innsbruck— Telfs 56.000; Jnnsbrnck—Mötz 76.000 K; Innsbruck— Haiming 88.000 K; Innsbruck—Roppen 104.000 K; Innsbruck-Imst 120.000 K. Im Anschlüsse

—! Nein, nein, denke ja nicht, daß ich Otto entschuldigen will, das ist durchaus nicht meine Absicht — im Gegenteil, ich verdamme ihn ebenso wie du aber wie alles liegt — könnte man nicht diesmal doch ein Auge zu drücken? Ich weiß ja, wie teuer du Otto bist — jeden Tag hast du den Be weis " Evdmute sah den Vater au und lächelte bezeichnend. Der Baron wurde ein wenig rot. „Nein, Kind, ich will ihn keineswegs in Schutz nehmen! Schließlich aber bist du letzten Endes öer leidtragende Teil! Was müssen

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 10.10.1925
Umfang: 6
Erbe. Roman von Otsried von Hansteirr. Die Liebe zu ihm war vielleicht der einzige klare Zug m dem sonst so oft schwankenden Bild seines Charakters. «Nächst mutzte der Vater ordentlich ausgebahrt werden, Mn galt es schnellstens Todesanzeigen in die Wehlener Leitung zu senden und Trauerbriefe drucken zu lassen. Jetzt dachte er an Otto. Sollte er diesem telegraphleren? -iew! Daun würde er kommen und er, Otto war ja schuld V allem Unglück und an des Vaters Tod, denn von dem Brief des Bruders

, der noch in des Kommerzienrates Rock wüsche stak, wußte er nichts. 9Mü. Otto konnte und mochte er nicht sehen, weder im «terbeztmmer noch am Grave. Das sollte seine Strafe ln > daß er des Vaters Tod aus der Zeitung erfuhr, wie tln ganz Fremder,- wenn alles vorüber war. Aber wie er die Todesanzeige schrieb, kam wieder der Wfel. Er hatte kurz seinen Namen darunter gesetzt, das ging denn doch nicht. Jedermann wußte, daß keinen älteren Bruder hatte, den er nicht einfach tot- Meigen konnte, ohne wieder das allgemeine Gerede

«mufzubeschwören. .«o schrieb er: Im Namen aller Hinterbliebenen Kuno 6' Juniorchef der Gerlingwerke. Juniorchef? War WH? Freilich, eigentlich war ihm ja bestimmt, zeit- Ms der Juniorchef zu bleiben, denn nach des Vaters M war ja dem Recht nach nun Otto der Seniorchef, aber x -üater hatte doch einmal so eine Bemerkung gemacht? $ nach allem, was geschehen, war es ja unmöglich, daß Wieder hier einzog. Jetzt, nachdem durch sein Werk ™KiF? ct auf der Bahre lag. Sicher würde das Testa- andere Bestimmungen enthalten

selbst noch einmal Abschied nehmen. Ganz leise trat er ein und schritt zum Bett. Da war es ihm, als ob er nickt allein sei. Er schritt heran — da lag jemand vor dem Bett auf den Knien, und nun hob auch dieser Fremde das Haupt. Ein jähes Erkennen zuckte durch sein Herz, und gleich zeitig stieg aller Groll und aller Hatz glutrot in sein Auge. „Otto?" Der aber streckte beide Hände ihm entgegen und ries leise mit schmerzbewegter Stimme „Kuno!" Aber der Jüngere sah die Hände nicht. „Du — du wagst es, an unseres Vaters Leiche

zu tre ten? Du wagst es, dieses Haus zu betreten? Du, der ihn getötet?" Leise, aber in furchtbarer Erregung und bebend vor Zorn, hatte er die Worte hinausgeschleuöert. Otto aber war eiskalt geworden. Das war nicht der Enipsang, den er erwartet. Auf Vorwürfe, auf Mißverständnisse war er gefaßt, aber das war Haß. Ganz ruhig sagte er: „Das ist wohl nicht der Ton, in dem Brüder an des Vaters Totenbett reden. Schände dies Zimmer Nicht, A nzerge über seine Wahrnehmungen erstattet. Die Gerichtsärzte

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Tiroler Wastl
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Seite 21 von 22
Datum: 24.12.1921
Umfang: 22
Franz Carl: Eh Gott dich verläßt, Fabrik des Herrn . Hesse Hermann: Elisabeth . Kiencr Julius: Ich suchte Gott — Die Erschaffung der Liebe . — Sommernacht — Herbstgedanken König Otto: Zwei Gedichte Kranewitter Franz: Gedichte . — Gedichte Münchhausen Borries von: Mittel stand 1920 Pctzold Alf.: Nacht über der Stadt Rieder Ruoolf: Abendsinkcn . Rilke Rainer Marie: Der Alchimist Schaukal Rich. von: Märchen der Kindheit — Heimat. Dem Einzelnen . . Schullern Heinr von: A'n die Ge-« Walthaber

und Literatur Beethoven über Musik.... Erdmann Ed.: Beethoven und wir Jungen 17 17 110 Frank Willi: Provinztheater Tiederichs Eugen: Aus der Ge schichte eines deutschen Buchver- lagcs Eulenverg Herbert: Kritikerkrank heilen Goethe und die Schauspieler . Großmann Stefan: Der Kapitalis mus der Talente Kahsler Friedrich: Neue Schau spielernotizen .... König Otto: Innsbrucker Theater- gegenwart und Zukunft . 178—179 Klein Otto: Popper-Lynkeus und Dühring Kreutz R. I.: Manifestanten . Kiener Jul.: Dostojewski

und wir — Franz Carl Ginzkey — Anton Renkfeier .... Michel Dr. Fritz: Wagner u. Werfel „Menschheitsdämmerung" von O. A. H. Schmitz Reich Hans> Tagore in Wien . — Wiener Erstaufführungen . Tabarelli H.: Ueber neue Gedichte — Josef August Lux . . . • — Ehiira ^ Oberlaender K. G.: Münchner Thea ter . — Münchner Theater .... Rziha Dr. Fr.: Das Jcdermann- Spiel in Salzburg .... — Herbsttage in Salzburg — Orchesterkonzerte .... Zehn Gebote für Theaterbesucher. Innsbrucker Theater (Otto König) 997 9<VS 12r. Franz

Rziha) '' 236. 244, 245 202 216 161 18 32 136 150 233 243 269 217 162 181 113 47 82 149 269 199 255 268 227 Bildende Kunst Cvrinth Lovis: An die jungxn Ma ler. 4 . ^ Heigl Guido: Von, für und gegen Antiquitäten 214 — Von bildender Kunst ... 7 — Ausstellung Rittinger ... 54 König Otto: Defregger ... 18 Kiener Julius: Weber Throl . . 227 Strobl Alfred: W. N. Prachensky . 35 — Nie Taneff 35 — Hofsmann, Linz, Mulley . . 86 — Lanzinger 54 — Von Ausstellungen und Bildern (Nepo, Prachenskv, Humer, Heigl

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 16.10.1925
Umfang: 4
Herz, wie kannst du fragen?" lütt ZuckA bin sehr glücklich gewesen. Aber ich glaube, mein Sch -vsche »ark $■ 15.38: IVM etienwi ^tng, mit den Jahren wärest du meiner überdrüssig fundMMorden. Ich habe ja so wenig zu Seiner Lebensgefähr- ^ gepaßt. Du Hättest mehr und mehr gefühlt, was dir Glaub mir, Otto, es ist besser so, wie es ist." ^lber mein liebes, kleines Käthchen, jedes deiner Worte DeM m Wie ein Borwurf für mich." 80 l28^«irem, das soll es gewiß nicht sein. Sieh, mein ein- E Verdienst

war, daß ich hüsch bin und dich lieb habe, nst es dir jetzt einsam unten in unseren Zimmern?" Ar! Sehr!" "Mne nicht, Otto. Ist mein Stuhl noch am Tisch?" seiner alten Stelle." mein Liebling weint. Still! still! Glaub mir, es "E>ser so. Aber noch eins mutz ich dir sagen. Wenn ich mehr bin — und ich fühle, daß dies bald sein ■ ich habe Agnes einen letzten Auftrag für dich ^ Eine letzte Bitte. Versprichst du mir, daß du sie anderen Metallen. Bemerkenswert ist, daß derartig dün nes Gold nicht mehr goldgelb erscheint

! Aber wenn es je kormnen sollte — glaubst du, daß mir je ein Wunsch von dir zu Ohren kommen könnte, den ich nicht erfüllte?" „So ist es gut, so ist es gut. Und nun küsse mich und dann laß mich ein wenig schlafen." Stunden vergingen und längst war es tief in der Nacht. Im 5krankenzimmer brannte eine abgeblenöete Lampe und Agnes und Otto saßen schon lange regungslos. Zu Häupten stand der alte Sanitätsrat. Jetzt legte er sanft seine Hand auf die Augen der Sterbenden. „Es ist vorüber." Er hatte bei ihrer Geburt hilfreiche

Hand geleistet und war ein Freund des Hauses geblieben in all den Jahren. Nun bebte seine Stimme in innigem Anteil. Otto und Agnes aber weinten gemeinsam um die junge Tote. Auch am nächsten Morgen lachte wieder der warme Sonnenschein, und man hatte die Wärterin mit dem Kleinen hinübergeschickt in den Garten der Fabrik. Hier gab es nun Trauriges zu tun, und Agnes hals Otto bei den letzten Diensten, die er seinem Käthchen erweisen konnte. Er war wie gebrochen, nun Käthe von ihm gegangen

und^ in bitteren Selbstvorwürfen klagte er sich an, weil er manchmal in seinem Herzen unzufrieden gewesen mit der köstlichen Gabe, die ihm dies kleine liebeswarme Herz gespendet. Vergeblich suchte ihn Agnes zu trösten, dann aber mahnte sie ihn, sich aufzurafsen und an seine Pflichten zu denken. Wie ein Träumender ging Otto durch die Straßen und tat dieselben Gänge, die Kuno für seinen Vater vor so wenigen Monaten erst getan. Dann führte ihn sein Weg, wie von ungefähr, hinauf zur Fabrik. Er wollte Kuno

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 31.07.1924
Umfang: 8
und zugleich ein gehobenes durch das künstlerische Element. Konrad selbst fühlte sich fchaffensfreu- diger denn je; die schwellende Liebe befruchtete sein Empfinden, und Vater Strobel liebte ihn wie sei nen Sohn. „Er ist ein Stern," pflegte er zu sagen, und Susanne pries seinen idealen Sinn. So kam es, daß Rosa sich ihm mehr hingab, als das Herz es verlangte, und wenn dasselbe wieder von Zwei feln erfüllt war, sah sie sich an der Seite eines berühmten Künstlers in München und Otto als Freund. Sie folgte

, daß das Verhältnis von Konrad und Rosa, wie ihr Verhältnis Kt Otto sowohl dem Strobel, als der Donnerstag den 31. Juli 1924 Nr. 174 ihnen sonst infolge ihrer wirtschaftlichen Lage entbehren müßten. Die Krankenkaste der Oesterr. Bundesbahnen erhält bereits eigene Erholungsheime in Neulengbach, in Neuhaus in Oberösterreich und den Karawankenhof bei Klagenfurt, so daß das Gasteiner Kurhaus die vierte An. statt ist, die von dieser Institution in eigener Regie be- trieben wird. Das Bad Gasteiner Kurhaus

, österreichische, dänische,! spanische, amerikanische, französische, holländische,! ungarische, jugoslawische, lettische, mexikanische. Susanne unbekannt war und selbst Otto nichts zu befürchten glaubte. Ottos Besuch war Oel in Rosas Herzensflamme.! Jetzt war es ihr klar, daß sie sich und Konrad ge täuscht. So lange sie -mit ihm vertrauli verkehrt und Otto fern war, glaubte sie noch, K. wad mit! der Zeit tiefer zu lieben; jetzt, als er in if)i n Hause war, zweifelte sie -nicht mehr, daß sie sich etäuscht. Don

nichts,! welche man Konrads Genie zollte, noch -der Um stand. daß ihn Otto in ein schlechtes Licht gestellt, wie Rosa dachte. „Ich weiß nicht, ob ich im Winter nach München kommen kann," sagte sie, als sie sich mit Otto im Walde ein flüchtiges Stelldichein gab. „Der Vater! will es nicht, daß ich so oft komme." „Kind, die Sache ist einfach," entgegnete er. „Ich spreche mit der Tante, und nötigenfalls finde ich einen Vorwand — es ist kein Zweifel, daß er -dich fortläßt." „Ach, es wäre schön! — Ich sehne mich fort

von hier, der Winter ist so lang." „Ist es nur wegen des Winters?" Rosa wurde rot. Es war ihr, als sollte sie alles sagen; allein der Kamps war ein kurzer. „Sie wif-! sen, weshalb ich komme," sprach sie, sich an ihn schmiegend, und Otto küßte sie und sie preßte ihn, an die wogende Brust. (Fortsetzung folgt.)

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 18.07.1924
Umfang: 8
die vom Bezirkssekrekariat sowie die vom Landesjekretariat ausgesandten Fragebogen an das Bezirkssekretariat nach Kufstein ei «gesandt. Die sänmi- gen Organisationen werden ersucht, endlich einmal ihren Pflichten nachzukommen. 6) Das sechste Gebot. Roman von Ewald Haufe. • Otto kochte vor Wut, aber er wußte, wie tief er gefallen, und auch, daß er kaum schreiben konnte. . Aber er war vom Hochmutsdünkel befallen, der bei 'einem günstigen Wendepunkt des Schicksals keine ! Grenzen kennt. Am liebsten hätte er Konrad

!" und ein spöttischer Zug umspielte seine Mundwinkel. „Lasten Sie mich mit Ihren Ansichten ungescho ren," entgegnete Konrad. „Freuen Sie sich, daß : Sie Glück gehabt haben, und tun Sie etwas für • den Vater!" Otto lachte. „Für den Vater?" rief er. „Wissen Sie wohl, wie der gelebt hat? Ha, ha, ich danke ' für Moralpredigten! Hätte ich einen besseren, wäre ich heute noch ein ganz anderer Junge, mehr als zehn Makart zusammengenommen, jawohl, und /besäße noch das Haus am Maximiliansplahe. Mein Alter war ein Luftikus

, Der Mutters Geld verspielt, daß sie an der Schwindsucht starb. So ist's, Herr Jmhof!" „Eben deshalb sollten Sie eiue Lehre daraus ziehen!" versetzte Konrad mit Nachdruck. Otto lachte, daß er rot wurde. „Wie klug Sie i -reden!" erwiderte er. „Sie studieren wohl die Mo- j ral aus den Büchern? Also, wie steht's," frug er, „kommen Sie heute Abend mit oder nicht?" „Ich verzichte aus das Vergnügen," entgegnete Konrad, und Otto empfahl sich mit einem Liedchen. „So sind die Menschen, die es zu etwas brin gen

," sagte Konrad. „Und so müßten Sie aus- sehen, wenn Sittlichkeit ein Unsinn wäre. Ich dan-ke . . . Er ist der ordinärste Kerl, den ich ge sehen!" Und er griff zur Mappe und ging in das Atelier, wo er sich als Künstler fühlte, der den Höhen zustrebt. 7. Konrad und Otto waren so verschieden ange legte Naturen, daß ein Zusammengehen beider ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre. Ottos Na tur war eine verdorbene, seine Erziehung eine so vernachlässigte, daß er schon als Knabe zu allem zu gebrauchen

, um sich des lästigen Berichtes durch eine leichtere Hand zu erledigen. So schrieb Otto, und bald, was ihm beliebte. Jetzt, nachdem er überzeugt war, daß Konrad mit Rosa ein Verhältnis an geknüpft und er befürchtete, unter Umständen den Kürzeren zu ziehen, war es ihm eine Kleinigkeit, die Briese so zu halten, daß der Vormund Ver dacht schöpfen konnte. „Es ist das eigentlich der einfachste Weg," sagte er sich, „meinen Neben buhler bei Zeiten kalt zu stellen. Der gestrenge Herr Vormund wird ihn eines Tages einfach

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 15.09.1925
Umfang: 4
. Nicht um seiner selbst willen, denn er hatte zu leben auch ohne Pension, aber der alte Mann trauerte um die Zukunft der Gerlingwerke. 6. K a p i t e l. Von alledem, was sich in der Heimat ereignet hatte, wußte Otto nichts, wie er an dem lachenden Pfingst- uwrgen der Billa des Sanitätsrats Pulvermacher zu- Mtt, und gänzlich unvorbereitet seiner Braut gegen- überstand. Im ersten Augenblick war es ihm, als täusche sion der Leib des Verräters den Raben zum Fratz vorge worfen werden sollte. Man sieht, diesen GreuelnGgegen- üver

«. «Der Alpensreund", iltuistriertL Haödm,on>ats'schrift für Reise und TourDik, 6. Jahrgang, Dopp-thest Nr. 16/16, MpeNsreund-Derlag A.-G., München, Amalienstraße 9. — Der diesjährigen Tagung des D. u. Oe. Mpenvsreins in JnnsÄrnck ist ^das zweite August-Hesi ge widmet. Aus diesem Anlaß ist die .be-kannde Zeitschrift als Doppelheft mit dem M>otto „Aus Innsbrucks B-srgwett" erschienen. Der bekannte Mpinist Dr. Fritz Rigele schrtdert eine hochinteressante Besteigung der Watdrostspitze-Nordman'd, eine .der letzten

Arbeiten des an Psingsten in der Höchtor-Nordwand tödlich verunglückten Otto Margulies erzählt fesselnd von einem unfreiwilligem Biwak in der Innsbrucker Nord kette. Eine DurchEletterung <der Roßkopf->Novdwand ibefchreibt Dr. A. Kaffe roter, Dr. Otto Zi-mmeter läßt uns eine außergewö>hnlich schöne und schwierige Klettersahrt und Erstevsteigung durch die Südwand auf das mittlere Zinthorn miterleden. In 'der SkiM „Die zu uns kom men" plaudert Hans Fischer, Innsbruck, von den!fo verschiedenartigen Eäste

. Dasselbe maßlose Erstaunen lag aus dem Gesicht Käthes. Sie hätte alles eher vermutet, wie Otto gegenüberzustehen. Argwöhnisch wie sie war, dachte sie blitzschnell an ein vor bedachtes Komplott, bei dem Otto die Hand im Spiele hatte, aber auch dessen Miene war so sichtbar überrascht, daß sie den Gedanken ebenso schnell fallen ließ. „Nun, meine Herrschaften, wie ist uns die Ueberrnmpe- lung gelungen? Wir hatten die Freude, beim Herrn Justizrat Schneider Fräulein Gerling kennen zu lernen und zu erfahren

, daß sie Ihr Bräutchen ist, lieber Herr Doktor, und da wollten wir gern Ihnen eine Freude be reiten. Wir sind ja sowieso daran schuld, daß Sie zu Pfing sten nicht verreist sind, und diese Reise hätte doch sicher Ihrem Bräutchen und der Heimat gegolten." Die alte Dame, die hinter den beiden Mädchen einge treten war, löste durch ihre Worte die peinliche Situation wenigstens etwas. Jetzt, wo Otto sie in all ihrer liebrei zenden Zierlichkeit vor sich stehen sah, erwachte auch wie der seine im Herzen noch immer

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Seite 3 von 8
Datum: 05.02.1929
Umfang: 8
. Nicht mit Unrecht bemerkt das Blatt, daß die Wahl g e me i n sch aft mit dem Landbunö, die jetzt von den G r o ß ö e u t s ch e n in den Boden hinein ver dammt wird, für die letzteren eine schwere Ent- tä u sch u n g war. Urnstss, Lrn 8. Februar im Eingestelltes Strafverfahren. Ar Mordversuch in Fteberbrrrrm. — Frau Otto enthaftet. Innsbruck, 4. Februar. Ver einiger Zeit wurde bekanntlich von einem gewissen Kramer ein Mordversuch am Gastwirt Wenzel Otto in Fieberbrunn verübt. Kramer wollte sich in der kriti

schen Nacht zuerst durch das Kammerfenster einer im Hause wohnenden Magd Einlaß in das Haus verschaffen, wurde aber a b g e w i e s e n. Darauf stieg er über einen Holzzubau und durch ein Fenster in das Haus ein, be waffnete sich mit einem Gewehr und versteckte sich unter der Kellerstiege. Als Wenzel Otto nach dem bewaffneten Eindringling suchen wollte, den er schon am Gang ge sehen hatte, bevor er sich versteckte, schoß Kramer plötz lich unter der Kellerstiege heraus gegen Otto. Glücklicher weise

ging der Schuß f e h l; Kramer konnte verhaftet werden, bevor er weiteres Unheil angerichtet hatte. Da verschiedene Personen vermuteten, daß die Wirtin zu Kramer, von dem man übrigens wußte, daß er mit einer Magd in Verbindung stand, auch Beziehungen habe, wurde Frau Gertraud Otto unter dem Verdacht der Mitwisserschaft oder der Anstiftung zum Mordversuch in Haft genommen und dem Innsbrucker Lanöesgericht überstellt. Herr Otto, der die Ueberzeugung hatte, daß seine Frau unschuldig sei, beauftragte

Strafverfahren gegen Frau Ger- Lrand Otto eingestellt und Sie Fra« befindet sich seit Samstag auf f r e i e m F n tz. * Tie Prüfung Ler Tiroler GemeindeseLreLLre. Im Lan- des-Gcsetz- und Verordnungsblatt für Tirol wird eine Verordnung der Landesregierung über die Gemeinde sekretärsprüfung verlautbart. Es heißt da u. a.: All jährlich, und zwar in den Monaten Juni und November, werden bei der Tiroler Landesregierung Prüfungen über die Eignung zur Besorgung des Gcmemdeverwaltungs- dienstes

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Seite 3 von 12
Datum: 19.05.1929
Umfang: 12
Heckenrosenstrauch stand einsam am Feldrain. Dorthin flüchteten wir uns. Mein Liebeswerben wurde durch die Dornen stark beeinträchtigt, die mich bei jeder Bewegung ziemlich deutlich zur Ruhe verwiesen. Schon wollte ich eine Uebersiedlung nach einem etwas traulicheren Fleckchen vorschlagen — da ergriff plötzlich Fanny meinen Arm und rvies nach dem Feldweg hin über: „Um Gotteswillen, da kommt Otto!" Otto? — Das war ja der Bräutigam! Schnell fliehen! Aber wohin? In diesem offenen Gelände! Sie zerrte mich nervös

am Aermel: „So sag' doch etwas! Was beginnen wir? Otto darf uns doch hier nicht finden!" Das wußte ich auch, aber ich konnte mich doch nicht in die Erde verkriechen! So ein Mänserich hat's fein: wenn der Bräutigam sein-er Geliebten kommt, zieht er üch ein fach ins Erdinnere zurück. Aber so ein Lackl Mensch! Wohin soll der sich verkriechen? Otto kam langsam näher. Bis jetzt hatte er uns nicht gesehen, aber lange konnte es nicht mehr dauern. Und Fanny wurde immer nervöser und unliebenswürdiger: „So sag

' doch was! Du bist ein Esel!" Als ich fühlte, daß ich erkannt sei, kam mir doch der rettende Gedanke: „Ich will dich retten! Du kriechst ganz unter den Strauch hinein und ich bleibe allein heraußen sitzen, als ob ich niemals zu Zweit hier gewesen wäre." eiitgegen "* ^ verkriechen und ich gehe Otto Und so geschah's. Ob die Kleider oder meine Haut mebr EM/aben bas weiß ich nicht mehr7aLr^gLg mir, das Versteck lebend zu erreichen. In diesen Minu ten begriff rch erst, was der Prinz, öer das Dornröschen ^ner^elt rettete

, geleistet hat. Wie ein Igel zusamnmn- LEtz saß rch in meinem Versteck. Sehen konnte mich Otto Nicht, aber ich örrrste nicht die leiseste Bewegung machen, sonst stachen wich die Dornen und er konnte Mich entdecken. mii?S C ?° Ö 5® aing i(m langsam entgegen. Ich wünschte, sie wäre schneller gegangen, damit ich früher aus meinem unfreiwilligen Kerker kam. Aber sie mußte längs am gehen, das erforderte die Situation. ^ Es bauerte einige Zeit, bis Otto sie bemerkte. Er be> sie, zeigte sich verwundert

mir. Und wo ich vorher schwelaenae- schwelgte Otto nun wirklich. Er küßt? sie und sagte rhr tausend liebe Worte. 1 ^Später, öann, als er sich sattgeküßt hatte, zog er einen Srasenwarmer aus der Tasche, zündete das Pfeifcheir cm und warf das brennende Zündholz hinter sich und Lwar gerade auf meine Hand. Er konnte sich das leisten denn E konnte mcht dagegen protestieren. Er paffte nun recht behaglich vor sich hin und vertraute Faimy an datz er eigentlich schon mehrmals Verdacht geschöpft haste ob fMwte .™ 51 mÖt mm ' als MM-BE

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Tiroler Grenzbote
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Seite 5 von 12
Datum: 02.06.1923
Umfang: 12
der Stolze, Herzog von Bayern und Sachsen, aus dem Geschlechts ver Welfen, Hoffnungen auf die deutsche Königskrone ge macht. Aus diesem und aus anderen Gründen ent wickelte fich im Reiche zwischen den beiden Häusern kin lang andauernder Kampf, der unter dem Nach folger KonradS III., Friedrich I. Barbarossa (1152 dis 1190), mit der Demütigung des Welfenhauses Mete, indem Heinrich der Löwe, der Sohn Heinrichs des Stolzen, Bayern an den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach übergeben mußte, dessen Nachkommen

war. Da nun für den kleinen Friedrich eine vormundschaftliche Regierung hätte eingesetzt werden müssen, so benützte die welfische Partei diesen Anlaß, um eine Neuwahl zu verlangen. Die staufische Partei gab dieser Forderung nach und nun kam eS 1198 zu einer Doppelwahl, der ersten in der deutschen Geschichte, die dem Reiche sehr verhängnisvoll werden sollte. Ein Teil der Fürsten wählte den Staufer Herzog Philipp von Schwaben, den Bruder Heinrichs VI., der andere den Welfen Otto, einen Sohn Heinrichs des Löwen« König

Philipp wird uns von den Zeitgenossen als ei» leutseliger Herr von milder Gesinnung, feiner Sitte und edler Ritterlichkeit geschildert, Otto IV. als ein kühner Rittersmann von trotzigem, hochführendem Wesen. In Deutschland brach nun ein lOjähriger. verheerender Bürgerkrieg aus. der Norden des Reiches stand im allgemeinen mehr auf Seite des Welfen, der Süden dagegen auf der der Staufen. Beide Könige suchten die Anerkennung des Papstes Innozenz III. (1198 bis 1216), eines der bedeutendsten Männer

auf dem Throne Petri, zu erlangen. Der Papst schwankte an fangs, entschied fich aber dann für Otto. Trotzdem blieb Philipp im Kampfe der beiden Parteien Sieger. Beide Herrscher erklärten fich nun bereit, dem Schieds sprüche des Popstes fich zu unterwerfen u j dieser an erkannte nun auch den siegreichen Philipp als deutschen König. So schien die Sache zit Gunsten der Staufer zu enden. Da kam eine unerwartete Wendung. König Philipp wurde am 21. Juni 1208, als er in Bam berg Hoflager hielt, von dem Pfalzgrafen

Otto von Wittelsbach — eS ist dies nicht der früher genannte — aus Privatrache ermordet, weil der König dem rauhen, wilden Grafen feine Tochter als Frau verweigert hatte.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 16.11.1926
Umfang: 8
bezeichnen das Stärkeverhältnis tn den Ausschüßen, wobei die erste Ziffer die Zahl der frei-' gewerkschaftlichen Vertreter aufzeigt — gewählt. Derwaltungsausschuß (7:3). Hütterckerger Franz, Obmann; Diefeniholer Konrad. Sand Hans, Pfeffer Rudoff. Zedrosser An- ton, Oehm Wilhelm, Härtl Rudolf, Troidl Otto, Loreck Rudolf. Fauster Jofef. Arbeiter- und Angestelltenrecht (7:3). Härtl Rudolf, Obmann: Hüttenberger Franz, Ochm Wilhelm, Scheiner Otto, Reinisch Alfred, Pichler Amton, Sand Hans. Troidl Otto. Loreck

Rudolf. Fairster Jofef. Lehrlingsbeirat (4:2). Ochm Wilhelm. Obmann; Vogl Franz. Härtl Rudolf, Feichtinger Karl, Troidl Otto, Inen Franz. Bildungswesen (6:3). Pfeffer Rudolf, Obmann; Zedrosser An ton. Schlechtleitncr Eduard, Reinisch Alfred, Hirschegger Michael, Klapphotz Max. Urrteriourzacher Johann, Troidl Otto. Fauster Jofef. Verkehrswesen (62). Arnold Alois, Obmann; Hirschegger Michael, Tiefenthaler Konrad, Lamprecht Christoph. Pfeffer Ru dolf, Fuchs Jofef. Dhonra Julius, Ing. Dietl. Handel

und Gewerbe (4:2). Weinzierl Wilhelm. Obmann; Belutti Alb recht, Härtl Rudolf. Madrnttner Hans, Zedrosier An ton, Witsch Johann. Bergwesen (5:2). Karrer Sebastian, Obmann; Ochm Wilhelm, Egger Johann, Weiß Josef, Weißkopf Josef, Witsch Johann. Ko- stenzer Johann. Sozialversicherung (7:3). Klappholz Max, Obmann; Hütten- berger Franz. Härtl Rudolf, Tiefenthaler Konrad, Auckenthaler Friedrich, Froschauer Karl, Sand .Hans Troidl Otto. Speck- bacher Josef. Fauster Josef. Finanz und Sozialisierung (7:2). Sand

Hans. Obmann; Nei nisch Alfred, Gaßebner Josef. Scheiner Otto. Hirschegger Michael, Minatti Anton. Kofler Matthias, Ta vier Rudott Juen Franz. Stattstik (4:2). Unterwurzacher Johann. Obmann; Gottein Rudolf, Oehm Wilhelm, Pichler Anton. Arnold Mois, Weinzierl Wilhelm. Volksernährung (4:2). Danler Rudolf Obmann; Gaßebner Josef. Fuchs Joses. Kausinmm Martin. Neubauer Karl, Juen Franz. Demagogische Mätzchen. Nach den Wahlen gaben für die christlichsoziale Fraktion KR. Steinegqer und für die nationale

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