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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 11.11.1927
Umfang: 16
Otto Bauer — und die Sowjetrepublik. Dr. Bauer hat anläßlich einer sozialdemokra tischen Feier des zehnjährigen Bestandes der Sowjetdiktatur in Rußland eine Rede gehalten und die ungeheure Bedeutung der russischen Revolution für die sozialistische Bewegung her vorgehoben. Otto Bauer meinte, „es ist etwas Tragisches darin, daß wir Vorbehalte machen müssen und heute bei dem Feste in Moskau nicht dabei sein können." Das scheint so der Herzenswunsch Otto Bauers zu sein. Und gei stig ist Otto Bauer

, die unverwandt zur Republik stehen und sie vor den mit dem russischen Bolsche wismus „liebäugelnden" Zudäo-Marxisten schützen. Denn außer den jüdisch-bolschewisti schen Führern vom Schlage Otto Bauers denkt in ganz Oesterreich keine Seele an die Gefähr dung der republikanischen Staatsform. Aber trotzdem müssen die deutschen Arbeiter Oester reichs dein Diktator-Befehl einiger aus Ost galizien nach Wien gekommener Juden ohne Murren vollziehen und sich auf die Straße peitschen lassen. Wann werden die armen Teu

" die nationalen Ansichten und die kirchlichen Lehren zu sehr verquickt wurden, eine Klarstellung und Scheidung der Meinun gen dringend geboten erscheinen lassen. Man sagt, daß die Enzyklika noch im Oktober, wahrscheinlich am Festtage Christus des Kö nigs erscheinen wird. Brundstfirzende flenderung der Lage nach dem 3uli. In einem Referat „Die politische Lage" hat Abg. Dr. Otto Bauer, der Führer der österr. Sozialdemokratie, auf dem Parteitag in Wien zunächst die politischen Ereignisse seit dem Linzer

, als könne sie uns diktieren und uns nullifizieren, meint Bauer. Das sei die augenblickliche Lage, der die Sozialdemokraten ins Gesicht blicken müß ten,' denn sie inüßten anerkennen, da ß der 15. Juki und seine Nachwirkungen die politische Lage in Oesterreich so grundstürzend verändert Hube, daß jetzt auch die Sozialdemokraten gezwungen seien, ihrer Politik einen neuen Kurs zu geben. (Nach diesen Aeußerungen Dr. Otto Bauers werden die sozialdemokratischen Ar beiter erkannt haben, daß vom „Sieg

", von dem in den nächsten Tagen nach dem 15. Juki in der soz. Presse gefaselt wurde, nichts mehr übrig geblieben ist!) Auch auf die Heimatweh- ren kommt Otto Bauer zu sprechen. Er wirst die Frage auf: Sollen wir in Oesterreich durch dieses Mißtrauen voreinander in einen Bürger krieg geraten, der bei der gegenwärtigen Lage in Europa nichts anderes bedeuten könnte, als den Untergang der Republik und der Arbeiter klasse? Offenbar hat Otto Bauer bei diesem Aus spruch sich daran erinnert, daß die Sozial demokraten

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 09.10.1925
Umfang: 4
—" „Nein, nein! Es ist wohl nur so ein Gedanke, ich wollte Sie nicht ängstigen." Otto hörte kaum zu. Eine Augst erfaßte ihn, und es drängte ihn heimzukommen. Agnes sah ihm nach, wie er eilig hinwegging, und nickte leise. Ein Seufzer hob ihre Brust, aber ihr Gesicht war ruhig, und es lag wie ein Schimmer wehmütiger Freude über ihren Augen. Wie Otto an diesem Abend heimkam, trat ihm Käthe etwas schüchtern entgegen. Sie hatten am Morgen wieder einen kleinen Streit gehabt, und Otto war ärgerlich ge gangen

, und sie feierten die sen Abend, als seien sie wochenlang in Unfrieden gewesen. Am nächsten Tage aber hatte er eine lange Konferenz mit dem Sanitätsrat, der Käthe trotz ihres Sträubens genau untersuchen mußte. „Es fehlt ihr direkt nichts, lieber Freund, aber sie ist sehr zart uud bedarf der größten Pflege, zumal —" Käthe schoß eine blutrote Welle in das Gesicht, und Otto sprang auf. „Also ordentlich essen uud trinken, kleines Frauchen, und immer froh und heiter sein, damit Sie im Frühjahr dem Herrn Doktor

einen recht gesunden Kronprinzen schenken." Seitdem behandelte Otto Käthe mit größter Zartheit und sah in ihr fast eine Heilige. Aber Käthe selbst war gern damit einverstanden, daß eine erfahrene Wirtschaf terin genamMn wurde, die nun den Haushalt führte und mit Otto selbst abrechnete. Die Zukunftshoffnung ließ Otto alles vergessen, und wenn in einsamen Stunden wieder ein trüber Gedanke ihn beschlich, dann dachte er an Agnes Worte: „Hüten Sie sich, daß Sie sich keinen Borwurf zu machen brauchen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 04.08.1924
Umfang: 8
ich nicht, ; daß ich das Vergnügen haben werde, Sie und Fräulein Rosa zu begrüßen. Mit einem Handkuß, 1 Ihr dankbarer Otto Krause/ ' Die Aufmerksamkeit rührte die Tante und wenn sie auch wegen ihres Leidens verzichten mußte, | ihren Schützling auf der Bühne zu sehen, trat sie doch dafür ein, daß ihre Nichte in das Theater ginge und nach der Vorstellung mit Otto den Tee bei ihr tzinnähme, selbst für den Fall, daß sie schon zu Bette sein sollte. , Rosa strahlte vor Glück. «Man soll mir das Landmädchen nicht anfehen und Otto

; doch 'als sie in dem Unglücklichen niemand anderen als Otto erkannte, erbebte sie vor Wonne, riß er ja das Publikum zu stürmischem Beifall hin. Sie fühlte sich eine Königin, blickte erhobenen Hauptes um sich, und sie war die Schönste. Der Abend war für sie ein ungewöhnlicher. Otto wurde sechsmal vor die Rampe gerufen und mit ieinem Lorbeerkranz geschmückt, und bald fuhr er mit Rosa im Wagen durch den frisch gefallenen J Schnee. «Die Tante scheint zu Bett zu sein/ sagte sie, dem Wagen entsteigend und von Otto gehalten

•'% geworden, als sich Otto an- schickb heimzukehren. «Ich komme also gegen Mit tag, schönes Kind," sagte er. «Grüße die Tante und erzähle, wie schön es war!" und sie drückte ihn an die volle Brust, schloß die Tür ab und leise, wie sie gekommen, suchte sie ihr Zimmer auf und träumte von allem, was sie berauscht. Tante Marie mußte lange warten, ehe sie ihren Liebling wieder sah. Inzwischen hatte Konrad in der Rue Mont pellier die Skizze um 65*Francs versetzt, wodurch es ihm möglich war, die Sachen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 07.11.1924
Umfang: 4
! Voll Zorn über sich selbst beschleunigte sie ihre Schritte. Der Mann mit dem Milchkübel am Arm! Das war doch unmöglich, lächerlich! Tausendmal wiederholte sie es sich — und tausendmal schrie ihr Herz dagegen! Denn im Geiste sah sie ihn anders den Degen in der Faust, gegen den Feind anstttrmend! Ach, daß dieses Bild sie nicht los ließ! Wenn sie nur gewußt, wer er war —! XIII. Erdmute saß vor ihrem Schreibtisch, den Federhalter in der Hand haltend. „Eine Bitte, Otto: laß uns die Zahl der Gäste

auf das äußerste beschränken. Mir steht der Sinn nicht nach einer großen Hochzeitsseier — die schlichteste wäre mir die liebste " Er lächelte überlegen. „Wird mein Herzensschatz sen timental?" „Nein, Otto, gewiß nicht! Doch mir geht es gegen das Gefühl: meine Mutter ist tot, mein Bruder im Krieg ge fallen! Schwer wird mir der Tag werden, an dem ich den Vater allein lassen muß." Gekränkt sah er sie an. „Schwer —? Wenn du ganz mein sein wirst?" Graf Felsen stand auf und trat dicht hinter die Braut

aber war es ja doch alles gleich! „Bestimme dann du, wie es sein soll, Otto! Ich möchte nicht, daß es heißt, Baron Eggersdorf habe seine Tochter nicht angemessen standesgeMäß aus seinem Hause ent lassen!" Erdmute wußte wohl selbst nicht, wie verletzend, ja bei nahe verächtlich ihr Ton geklungen! Otto von Felsen war blaß geworden. Böse funkelte es in seinen matten, müden Augen auf. „Kleinlich und un gerecht, Erdmute —?" „Nein, Otto, durchaus nicht! Doch —! „Du bist es wohl, Erdmute, wenn du meinen Worten einen derartigen Sinn

unterlegst! Nie habe ich daran gedacht —" sagte er gekränkt. Sie sah ein, daß sie doch zu weit gegangen war. „Ver zeihe, Otto! Wir beide scheinen uns heute nicht zu ver stehen. Selbstverständlich füge ich mich deinen Wünschen! Ich erlaubte mir nur, die meinen zu äußern!" die mir stets maßgebend sein werden, Teuerste, du weißt es! Doch in diesem Fall wirst du auch begreiflich finden, daß ich — nun, daß ich meine Hochzeit mit der schönsten Frau nicht wie ein kleiner Bauer feiern möchte." — Otto Felsen

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 04.05.1927
Umfang: 4
von Informationell aus Brüssel zahlreiche Einzelheiten über die angeblichen Vorkehrungen zur Ausrufung des Prinzen Otto von Habsburg zum König von Ungarn. Dem zitierten Blatte zufolge weilt Exkaiserin Zita mit ihrem ältesten Sohne Otto derzeit in Luxemburg zum Besuche des grotz- herzoglichen Paares. Der Luxemburgische Hof bildet, wie bas in Chicago mrd Paris erscheinende amerikanische Blatt meldet, den Treffpunkt der ungarischen Legittwisten. Das Bestreben der Exkaiserin geht dahin, den Exkron- prilrzen Otto

heimlich nach Ungarn au bringen und Ungarn sowie Europa dadurch vor eine vollendete Tatsache zu stellen. AugerEcklich werde über die beste Methode zur Durchführung dieses Vorhabens verhandelt. Nach den erwähnten Meldungen war Otto von Habsburg tatsächlich durch mehrere Monate Gast der grotzherzoglichen Familie von Luxemburg, zog sich aber dann in eine luxemburgische Benedikttnerabtei zurück. In Wiener parlamentarischen Kreisen weiß man von der Anwesenheit des Prinzen Sixtus von Parma in Budapest

sich in Budapest befindet. Exkaiserin Zita befindet sich mit ihrem Sohne Otto in Luxemburg als Gast bei ihrem jüngsten Bruder, dem Prinzen Felix, der der Prinzgemahl der Groß herzogin von Luxemburg ist. Der älteste Sohn der Exkaiserin Zita, Otto, soll einem letzten Wunsche des Exkaisers Karl entsprechend, die zwei letzten Klassen des Gymnasiums an einer öffentlichen An stalt absolvieren. Nachdem Otto von Habsburg vor einigen Tagen die Prüfung aus der sechsten GymnasiaWasse bestanden hat, hat sich Exkaiserin

Zita entschlossen, ihn die letzten zwei GymnaffMahre cm 5er Anstalt der Benedik tiner in Luxemburg absolvieren zu lassen. Bon einer Rückkehr der Exkaiserin Zita nach Budapest kann der zeit keine Rede sein. Der Thronfolgestreit ist im übrigen in Ungarn noch nicht entschieden, da eine Partei für Erzherzog Alb recht, die andere für den Prinzen Otto ist. Aufhebung des Brannfwemverboies in Norwegen. KB. Oslo, 3. Mar. Das Zollkomitee des Storting schloß sich dem Vorschläge der Regierung an, wornach

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 25.07.1924
Umfang: 8
. Die Bilder ergriffen ihn; er fühlte sich frei, und im vollen Sonnenlicht schritt er der Alm ent gegen, welche die versteckte Sennhütte durch den schweren, dicken Rauch verriet. Kaum in ihre Nähe gelangt, erschallten Stim men, und eine rief: „Hoch die Künstler!" Es war Otto mit Touristen. Ein Zusammentref fen mit ihm war ihm ärger als ein Schnitt durch die Hand. „Es ist, als ob mich sein Schatten verfolgte," sagte er. „Schau, Moidele!" rief Otto. „Wieder einer, der hier bleibt!" und er drehte

wie dreihundert Sauen," rief Otto, „noch ein Almlied, daß einem 's Herz im Leibe wackelt!" Was Konrad nicht gedacht, geschah: es klST>a rein und schön: Auf der ul'n, n?o n-nlein stehn. Wo ' v lehn. Da ! In ... 7 Nacht. Die schwere Wirtschaftskrists in der Metallindustrie. Auf dem Verbandstag der Metallarbeiter in Wien hielt, wie schon gemeldet, Genosse Nationalrat Domes eine große Rede über die wirtschaftliche Lage. Seine Ausführungen über die Krisis in der Metallindustrie sind überaus wichtig. Wir geben

und die Pfropfen knallten. „Wo wollen Sie denn malen?" srug Otto. „Im Wildtal, ja?" „Warum nicht!" „Ah, Monsieur Jmhof im Wildtal!" rief Otto. „Ja, was wollen Sie dort? Wifien Sie, daß es dort sakrisch schöne Mädels gibt?" Konrad schien nichts zu hören. „Na, vorsichtig! Die Burschen hier schlagen zu, wenn man in ihrem Wasser fischt!" Niemals hatte seine Schauspielkunst einen größeren Triumph er rungen, als an diesem Morgen, an dem er die bezaubernde Mädchenschönheit gekostet, von welcher Konrad Tag und Nacht

träumte. „Ich habe schon gehört, wie wütend die Burschen auf Sie find," erwiderte derselbe. „Wer hat das gesagt, he?" rief Otto. „Die Leute da unten. Sie werden es wohl wis sen," versetzte er. „Ha. ha. ha!" trällerte Otto. „Der Hansl Jakob und seine Leute mögen nur kommen, ich will ihnen zeigen, wo der Zimmermann das Loch gelassen! — Gelt, Moidl!" Und er hob.sie in die Luft. Konrad wurde von Zorn ergriffen und so packte er seine Dachen und ging davon. „Daß mich der Himmel vor ihm bewahre!" sagte

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Alpenländer-Bote
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Seite 14 von 18
Datum: 21.12.1924
Umfang: 18
in der Schilderung, formvollendet im sprachlichen Ausdruck. Rainer, Paul/Tiroler Früh- 1 j n g / Gilmnovellen / Reizender Geschenkband in Halbleinen. (128 Seiten.) K 34.000, G.-M. 2.20. Lire 11.90. Rudl, Otto / Die Abenteuer d e S H i e s l / 9. bis 11. Tausend. (172 S.) K 21.000, G.-M. 1.40, Lire 7.35 Rudl, Otto / Der Hiesl a u f Reisen / 5. bis 7. Tausend. (176 S.) K 21.000, G.-M. 1.40, Lire 7.35. Rudl, Otto / Holla, derHieSl kommt/ 5. bis 7. Tausend. (170 Seiten.) K 21.000, G.-M. 1.40, Lire 7.35. Rudi, Otto

Schiestl. (128 E.) K 15.000, G.-M. 1.—, Lire 5.25. Aus dem Gesundbrunnen der Familie setzt der Verfasser einen Eimer voll klaren Ouelllranks denen vor, die in schwerer, sorgenvoller Zeit nach einem erquickenden Labsal dürsten. Metzler, Dr. Fr. Gebh. / Er ziehe zur Wahrhaftig keit/ Monographien der katho lischen Moralpädagogik, 1. Band Gediegen ausgestatteter Halb- leinenband mit Goldfolienpressung und zweifarbigem Schutzumschlag. (288 S.) K 60.060, G.-M. 4.—, Lire 21.—. Kunze, Dr. Otto / Der Blu

menstrauß des hl. Franz v o n A s s i s i Fioretti / Aus dem Urtext neu übersetzt / Mit acht Federzeichnungen und einer >chlußvignette von Otto Grahl. Geb. (134 S.) Halbpergament und Ganzpergamenf. Volksausgabe K 68.000, G.-M. 4.50, Lire 23.80. Oberhammer, Dr. Clemens / Der heiligen Eucharistie geweihtes Fahr / Tages gedanken zur Borbereitung und Danksagung auf das hl. Opfer und die hl. Kommunion, im Anschluß an dieMeßtexle des Kirchenjahres aus Liturgie und Legende ge sammelt. Band 1: Im Licht

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 25.09.1925
Umfang: 4
zu werden. O, Agnes, ich bin Ihnen so dankbar. Seit Sie so verständig sprachen, ist es wir, als sei meine Ee Liebe zu Käthe wieder erwacht. Ja, Käthe ist ein Kind, und ich weiß, daß Sie, meine Freundin, mir helfen werden, sie zu meiner Frau zu erziehen. Nicht wahr, darauf darf ick hoffen? Sie können ja alles. ?<« haben für jeden das rechte Mort, und ich möchte bleiben in aller Zeit Ihr dankbarster Freund Otto Gerling." Auch dieser Brief trat seinen Weg noch an diesem Abend »n, und nun war es Otto

-Operetten-2lbend „1001 Nacht". Neue Ausstattung. Musika- lisck)« Leitung: Direktor Max Köhler. Freitag abends 8 Uhr als volkstümliche Vorstellung zu ermäßigten Preisen „Der Gras von nicht ernst meinte, ruhte noch in ihrem Zimmer. Käthe aber wanderte durch die Alleen und lauschte dem Früh konzert. Sie war seit ihrer Rückkehr aus Hannover von einer dauernden Unrast. Immer mehr kam es ihr zur Ueber- zeuguug, daß sie Otto liebte, und sie sah ihn unter ihren Händen entschwinden. Was sollte sie tun

? Sie dachte daran, den Jnstizrat ins Vertrauen zu ziehen, aber was konnte er helfen? Otto liebte sie nicht mehr, und was noch viel, viel schlimmer war, er liebte eine andere! Und in selbstquälarischer Freude sah sie in ihren Gedanken Otto und Agnes nebeneinander, und malte sich aus, wie er zu jener von Liebe sprach, wie er von deren Lippen die Küsse begehrte, die von den ihren verschmäht wurden. In einer Stimmung des Augenblicks hatte sie ihm die Postkarte geschrieben. 9!un ärgerte

sie sich. Wie würde er mit A-gnes zusammen lachen, oder er hatte sie gleich achtlos in den Papierkorb geworfen. Sie wollte weinen, und doch stand wieder der Trotz in ihrer Seele auf. War er nicht ihr Bräutigam? Und er betrog sie? Und sie sollte jener anderen kampflos den Platz überlassen? -Stein, das einzig Richtige war, an Onkel Jnstizrat zu schreiben, denn mit der Mutter konnte sie über dergleichen nicht reden. Die hatte nur verächtliche Reden für Otto und die mochte sie nicht hören. Wie sie in das Hotel treten wollte, kam

hatte sie beiden getan. Sie eilte in das Schreibzimmer und schrieb gleich jetzt drei Briefe, so wie sie die Stimmung ihr eingab. Der erste war au Otto. Sie mußte unwillkürlich über sich selbst lächeln. Wer hätte ihr vor vierzehn Tagen noch sagen dürfen, daß sie ihm zärtliche Worte schreiben könnte? Jetzt aber war es ihr, als könnten ihre Hände nicht schnell und fest genug zufassen, um festzuhalten, was sie dereinst sich hatte entgleiten lassen. So klang denn aus jeder Zeile nur das eine heraus: „Ja, Otto

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 10.12.1923
Umfang: 8
des ungarischen Volkes gewaltsam unterdrückt hätten In der nächsten Zukunft wird König Otto feinen Thron bestei gen. Mag diese meine Erklärung manchen Leuten als Träumerei Vorkommen, ich erachte es aber derart für Wirklichkeit, daß ich meinen Sohn zur Besteigung des Thrones vorbereite, und als Ziel meiner Tage erachte ich. ihn zum König zu machen. Wir haben beschloffen, daß Otto vor seiner Volljährigkeit die Geschichte seiner Familie nicht erfahren dürfe. Für Otto wurde der Thron vakant

, und wenn er großjährig wird übernimmt er das Herrschertum in Ungarn. Wir erkennen nicht die revolutionären Aenderungen der Landkarte Mittel europas an. Graf Degenfeld unterrichtet den kleinen Otto auf Grund der Vorkriegslaudkarten." Natürlich besteht für keinen vernünftigen Men schen, der sich nicht nur mit der politischen Neuord nung in Mitteleuropa abgefunden hat, sondern sich in der Demokratie recht wohl fühlt, ein Grund, die dummen Prahlereien des ehrsüchtigen Weibes ernst zu nehmen. Daß die politischen Pläne

, welche die Parmanitin mit dem „Vaterland" Ungarn hat, Pläne bleiben werden, dafür wird schon die Kleine Entente sorgen, die zu verhindern wissen wird, daß „König Otto seinen Thron besteigt". Anerkennens wert ist von der Frau Zita als Mutter, „daß Otto vor seiner Volljährigkeit die Geschichte seiner Fa milie nicht erfahren darf", denn Gutes könnte dem jungen Habsburger von seinen Ahnen wohl nicht erzählt werden. Es wird für seine Nerven früh genug sein, wenn er einmal als Mann von den Schändlichkeitn

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 07.11.1922
Umfang: 8
blieben ihm versagt. Da war niemand, der ihn lieb hatte. Er besaß weder Eltern, noch Geschwi ster. Nur ich war ihm zugetan, weil er ein guter, braver Kerl war. Doch auch ich habe ihn bitter enttäuschen müssen. Und dennoch war er noch in letzter Stunde bereit, mir Gutes zu erweisen. Tausend Dollar! Viel Geld. Aber ich kann es nicht nehmen. Was würde auch Otto dazu sagen! Sie besann sich auf dre erste leidenschaftliche Auseinandersetzung, in ihrer Ehe. Sie waren noch nicht ein Jahr lang verheiratet

, um ihm gebührlich antworten zu können?" „Otto!" „O freilich! So muß es sein'. Nun bist du mit mir verheiratet, und da wirst du plötzlich daran erinnert, daß noch irgendwo in der Welt sich ein seiner, guter Mensch befindet, mit dem ich mich nicht vergleichen kann." „Wie magst du so reden!" „Ich mag nicht so reden, ich muß so reden! Die Tatsachen zwingen mich dazu. Dieser Bursche wagt es, dich aus seine Sehnsucht aufmerksam zu machen. Und was tust du? Du sagst mit einer Stimme, die vor Rührung und Verlangen bebt

: er ist ein feiner, guter Mensch." „Meine Stimme hat nicht gebebt." „Ja," schrie er, „sie hat gebebt! Und den ganzen Nachmittag hast du hier gesessen und mit verklär tem Blick die Karte betrachtet." „Das habe ich nicht getan!" i „Natürlich hast du es getan. Eine alte Neigung ist in dir aufgewacht, und es tut dir von Herzen leid, daß du einen Kerk wie mich geheiratet hast, während deine Neigung dem feinen, guten Men schen in Amerika gehörte." „Otto — du weißt recht gut, daß ich dich hei ratete

, weil ich dich liebte." „Weiß ich das? Nein — ich weiß es nicht mehr, seitdem ich diese Karte da gesehen habe. Du wur dest meine Frau, weil die Zeiten schlecht sind und du einen Mann brauchst, der dich ernährt." „Otto — du beleidigst mich!" „Ich bin eben kein feiner, guter Mensch, wie dein ^treuer Freund Karl, der jetzt so viel Geld verdient, daß es sich für dich wohl gelohnt hätte, auf ihn zu warten. Es geht dir natürlich sehr nahe, daß du nun erfahren hast, wie voreilig es war, mich zu heiraten. Was macht

es dir aus, daß ich — daß ich ohne dich nicht leben kann, daß ich vor Qual vergehe, wenn deine Erinnerung sich einem ande ren zuwendet." „Otto," sagte sie, „sei doch nicht so töricht! Ich liebe nur dich. Sieh mich an. Nur dich liebe ich." Er atmete tief auf. „Wenn ich doch wüßte, ob das Wahrheit ist!" „Es ist Wahrheit, Ich beweiset dir." Sie nahm die Karte und zerriß sie. Da strahlte sein Blick, und er küßte sie stür- misch. Sie fürchtete sich ein wenig vor dem, was nach ihrer Berechnung nun kommen mußte. Es wird ihn mißtrauisch machen, dachte

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 14.10.1925
Umfang: 4
an den steiri schen Bauernkrieg. Graz, 12. Okt. Zur Erinnerung an den Bauernkrieg und an den Sieg der Bauern bei Schlad- ming im Jahre 1525 wurde gestern in S ch I a d m i n g ein Denkmal enthüllt. An der Feier nahmen Gäste ans allen Bundesländern teil. * Der Exkronprinz in Leqnertto. Vor wenigen Tagen wurde aus London gemeldet, daß die Absicht besteht, Otto, den Erstgeborenen des in Madeira verstorbenen Exkaisers Karl, nach England zu schicken, damit er dort seine Er ziehung vollende. Nun berichtet Lady

Drnmonö- H ay. die sich eigens nach Legueitio begeben hat, um den' kleinen Hof der Exkaiserin Zita zu beobachten, dem „Daily Expreß" folgendes: Die fortschrittlichen österrei chischen und ungarischen Monarchisten drängen die Ex kaiserin dazu, sie möge gestatten, daß der nun dretzehn- jährtge Otto seine Erziehung in England inmitten von Altersgenossen vollende. Seit dem Tode des Exkaisers waren Otto und seine Geschwister in Legueitio, trotz größ ter Freiheit, stets von der übrigen Welt streng abge

schieden. Nun wünscht man in Monarchistenkreisen, be sonders in Ungarn, daß Otto endlich das wirkliche Leben kennen lerne. Er habe zum Beispiel noch nie Zeitung ge lesen, wisse überhaupt nicht, was eine Zeitung sei. Aus Furcht vor Beeinträchtigung seiner Empfindsamkeit und seiner Gedanken hat ihn seine Mutter in absoluter Un wissenheit alles dessen belassen, was in der Welt vorgeht. Otto spielt mit seinen Brüdern und Schwestern und ver langt, daß sie ihn als Majestät ansprechen. Er sieht

nur Gouvernanten und Geistliche. Er verbringt seine Kind heit in Träumereien und Phantastereien, die dadurch ge nährt werden, daß seine Mutter verlangt, die ganze Um gebung habe dem Knaben dieselben Ehrenbezeigungen zu errveisen, die einem wirklichen Herrscher gebühren. Es sei daher unbedingt notwendig, daß Otto endlich mit der Wirklichkeit vertrant werde, um nicht weiterhin in fal schen Vorstellungen zu leben. * Das Mon mnen talwerk -er deutschen Literatnr. W i e it, 12. Okt. Wie die Blätter erfahren, findet

-Kurfe. Zürich. 13. Olt. Berlin 123.40; Holland 208.40; Newyork London 2510.75; Paris 23.75; Mailand 20.65; Prag Der A zurück u Aenfchlil Stunde ^ ren die allen Cf leidtrage , Biedei öen Bril schaute r tat ihm i M blic lrch -?eife i Verden A ,Kuno i r«zu j! Unwili acht. ^ort-d ebenso f, Zerren üc Otto h ^erm tre ?5 8 Ben und . Er wo ra Sehns und er l auej 'Eufzend Schnei leicht gei

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Alpenland
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Seite 6 von 10
Datum: 08.08.1921
Umfang: 10
,al Zambra Karl, junior, Leopoldstraße Nr. 3. Elettromateria! Hopffer & Reinhardt, Andreas Hoferstraße 1. Fahrräder Ferchttnger Josef, Ma schinenhandlung, Maxi- milianstraße 1. Linser's mechan. Werk- stätte, Leopoldstraße 18. Vertäut, Ankauf, Repa raturen. Feivputzerei Omelko Max, Jahnstr. 25 u. Wilhem Greilstr. 5. Fett und Marmelade Redl Käthe, Marktbude. Galanteriewaren Foedinger Otto, Muse umstraße 10. Geldschränke und Dokumentenkasten, Innsbruck. Anichstraße Nr. 31, 1. Stock, rechts Grammophone

am frequentesten Platze. Hühneraugen-Operateur Richinger Marie, Jahn straße 3. . FngenieM-Buro H. v. Fischer, Mühlau (Zapfler). Klaviere Thomas Otto, Klavier, techniker — Konzert stimmer, Pradlerstr. 42, Gelegenheitskäufe über spielter Klaviere. Konditorei und Lass Konditorei und Cafö Klcnk, Andreas Hofer straße. Kunstschau Unterbercer. Burggra- ben Museumstraße. Ständige Kunst-Schau. Neuer Salon. Oberlicht! Lederwaren Foedinger Otto, Muse- umstraße 10. Mal-u.Zeicheu-ALenfllien Bier & Biendl, Spezial- haus

für Künstler-Be- darf. Landhausstraße 6. Manukatturwaren Pechanda Eduard, M.- Theresienstraße Nr. 47, Fugqergasse2. Telephon Nr. 246. 5450 Papier- u. Schreibwaren Redlich Karl, Landhaus- straße 8. — Ansichts- kartenverlag. Tschoner Ferd. junior, Maria Theresienstr. 34. Parfümerien „Zux Hhgiea", Ludwig Tachezy, Maria There- sienstraße. Photoartikel „Zur Hhgiea", Ludwig Tachezy, Maria There- sienstraße. Photograph. Ateliers Amos Hans, Innsbruck. Erlerstr. Nr. 4. Rück- gebäude. Aelsearttkrl Foedinger Otto

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Seite 1 von 4
Datum: 02.09.1925
Umfang: 4
bin ich! Hörst du, niemand anderer als ich!" Er hatte sich dicht vor ihm hingestellt und gebrüllt, daß er rot im Gesicht wurde. Aber Otto war immer noch ganz ruhig. „Du willst einen Streit vom Zaun brechen. Es ist mir nicht eingefallen, deine Autorität in Zweifel zu ziehen, aber ich bin kein Kind wehr. Onkel, der in engerer Füh lung mit der Wissenschaft stand, als du —" Der Kommerzienrat lachte höhnisch. „Hielt es für richtig, daß ein studierter Mann in der Firma sei. Es wäre mfa nie eingefallen, dir zu nahe

öffnete sich die Tür, und Kuno kam herein. Er sah gesiihniegelt und nobel aus wie immer, wenn auch über seinenl Gesicht ebenfalls eine Blässe des Katzenjammers von gestern lag. „Aber um GotteswiAen. was ist denn? Ihr schreit ja, daß man cs bis aus den letzten Hof hört!" „Vater schreit, ich bin meines Wissens ganz ruhig." „Ja, was ist denn los?" „Was los ist? Otto «erklärt, daß ich ein alter Esel bin und er, als studierter Mann alles besser weiß!" „Vater, ich muß dich bitten, meine Worte nicht zu ver

ich mir nichts gefallen! Nichts! Gar nichts! Verstanden!" Kuno war unwillkürlich noch blasser geworden und trat zurück, denn der plötzliche und unvermutete Zornans- bruch ließ Otto in der Tat furchtbar erscheinen. „Willst du nicht deinem Benehmen die Krone auffetzen und ietzt noch Kuno ein paar 'runterhauen? Das sähe dir ähnlich!" Otto ließ die Hand sinken. Er schämte sich, daß er einen Augenblick die Herrschaft über sich verloren hatte, und er sprach wieder ganz ruhig. „Ich frage dich also noch einmal: Willst

. Ich werde also mit dem beutigen Tage dein Haus verlassen und mich auf eigene Füße stellen. Mir ist es nie eingc- fallen, dich zu beleidigen, aber ich verlange deine Achtung auch für mich!" „Meinetwegen, scher dich znm Teufel!" Der Kommerzienrat wußte nicht, was er sagen solltc. So war ihn: rroch niemand entgegengetreten und, was das Schlimmste war, er fühlte, daß Otto recht hatte. Aber nun konnte er doch nicht mehr zurück, ohne sich etwas zu vergeben. ^ (Fortsetzung folgt4

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Seite 6 von 8
Datum: 06.02.1921
Umfang: 8
waren und ihn von aller Verflechtung mit der Großmachtpolitik Oester- reichs bewahren wollten, ließen sie auch für die Vergangen heit nur eine kleindeutsche Beschränkung auf die engeren deutschen Aufgaben als richtig gelten. So erklärte Sybel die Gründung des deutschen Kaisertums durch Otto I. für einen Fehler und ein Unglück. Jchm trat Ficker entgegen, der Sohn der roten Erde, der in Oesterreich seine zweite Heimat gesunden und die Innsbrucker historische Schule gegründet hat. Die Kaiser- Politik Ottos, meinte

der Kaiserpolitik ein Verdienst erworben. Zur Eindeutschung ostelbischer Ge biete, die angeblich von den Ottonen über der italienischen Politik versäumt wurde, habe Deutschland damals gar nicht genug Menscher: besessen. Kein Herrscher seiner Zeit hätte aus deren Voraussetzungen heraus anders handeln können, als Otto I. „Macht gleicht der Natur selbst, — sagt Schäfer — sie duldet keinen leeren Raum." Anderseits gesteht er zu, daß fachlich betrachtet die Kaiserpolitik neben mancherlei Gewinn auch schweren Schaden

zur Folge hatte. Wiegen wir Gewinn und Verlust genau ab, prüfen wir dieBeweggründe Ottos näher, so sehen wir mit Erstaunen, wie ähnlich damals die Notwendigkeiten denen von 1871 und heute lagen. Die Machtpolitik entsprang einem äußeren und inneren Zwang. Otto mußte die Kaiserkone nehmen, weil ne sonst in andere Hände gekommen wäre, die, früher oder später, feindliche Hände geworden wären. Ick, berufe mich dafür auf Lord Bryce. Ich darf heute diesen englischen Historiker nennen. Erstens

, die, durch keine größeren Unterschiede der Sprache und des Rechtes getrennt, statt zu e i ne m Volk zu drei Völkern geworden sind. Otto selbst hatte zu Beginn mit dem Stammespartikularismus schwer zu kämpfen. Ge sichert war seine Macht erst, als er das sogenannte otto- nische System einführte, d. h. als er sich auf die Bischöfe stützte, deren Einsetzung ihm zustand, die er mit Reichsgut reichlich ausstattete. Wir können heute leicht sehen, daß diese Herrschaft in der deutschen Kirche die Herrschaft in der allge

zur stärksten Gewalt der Zeit wurden, da wurde die kaiserliche Herrschaft in der Kirche, die dem Wesen der Kirche widersprach, un haltbar. Das können wir in nachhinein gut einsehen. Aber Otto konnte es nicht voraussehen. Und hätte er es gesehen, so hätte er doch die Politik machen müssen, die er mähte. Denn der Bund mit der deutschen Kirche war der einzige Weg, auf dem der Zerfall des Reiches in Stämme sicher ver hütet, die Stämme sicher zu einem Volk zusammengeschweißt werden konnten. Die Sache steht

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Seite 2 von 4
Datum: 25.08.1928
Umfang: 4
wird Wohl nur der sein, daß künftighin jeder vernünftige Mensch einen weiten Bogen um das Siegesdenkm-al machen wird. Denn größer als die Neugierde «wird wohl doch bei jedem Deutschen der Mel vor dem erzwungenen Kotau sein, der gewissermaßen als Ein trittsgeld für die Besichtigung «der grüßten «Geschmacklosigkeit, die je ein Volk begangen hat, gefordert wird. „Der Südtiroler" Suöetendeutschland und Egerland. Otto Braß gestorben. Wie aus Prag berichtet wird, ist auf seiner Beisitzung in Niederösterreich

der bekannte nordmährische Großindustrielle Otto Braß am 17. -d. M. im Alter «von 49 Jahren einem Herzschlag erlegen. Mit «Otto Braß verliert das Sudetendeutschtum - einen seiner besten nationalen Männer, den Führer der nationallbewußten sudetendeutjschen Indu striellen. Otto Braß, der einer alten novdmährischen Fab-ri- kantensamilie -entstammt, war langjähriger Vizebürgermeister feiner vom nationalen Feind arg bedrohten «Vaterstadt Hohen stadt, in der Schutzbowegung hervorragend tätig

und Vor standsmitglied der Deutschen Nationalpartei. Während der vier Jahre Weltkrieg war Otto «Braß immer in den ersten Reihen der Front und wurde 1>3mal verwundet. Als führendes Mitglied des sudetendeutschen TurNverbandes und der sude- tendeutschen Schutzvereine hat sich Otto -Braß, «wie wenig an dere Jndustri-elle, die größten Verdienste um das S-udeten- deutschtum erworben. Sein Verlust gilt schlechthin als uner setzlich. Bürgvrmerstevwahl in Eger. Bei -der infolge des Ablebens des Bürgermeisters «Max Kunze

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 2 von 12
Datum: 03.05.1929
Umfang: 12
in Den nächsten Wochen eine. südlichere Route fahren zu lassen, da im Atlan tischen Gzean große Eisberge gesichtet werden. Der Dampfer der Red Star Linie „penland" ist mit 24 Stunden Verspätung in Newyork angekommen, Da er sich „Du sollst den Grund wissen, Otto, sagte er dann finster. „Zch will dir meine Sorgen nicht länger ver hehlen." „Glaube nicht ,daß ich mich in dein Vertrauen ein drängen möchte..." „Davon ist keine Rede," erwiderte Gerhart. „Ich weiß, du' bist auch heute noch, mein bester Freund

, wie damals in unserer goldenen Zugendzeit. Die Zahre der Trennung haben unsere Freundschaft nicht einrosten Statt aller Antwort drückte ihm Otto warm die Hand. „Zch wollte dein mitfühlendes Herz nicht schon in Den ersten Tagen unseres Wiedersehens mit meinen Sorgen belasten," fuhr Gerhart fort, „aber nun sollst Du alles erfahren, was mich drückt. Du hast in den letzten Tagen mein Gut Grünsiedel kennen gelernt. Du wirft dir dein Urteil darüber gebildet haben, wenn du auch kaum ahnen, kannst

, welche Herrlichkeiten meine wiesen und Wälder im Frühjahr und Sommer bergen." „Zch ahne es, lieber Freund, ich weiß es," versicherte Otto eifrig. „Ich kann dir gestehen, als ich deinem freundlichen Rate folgte, die Leitung eures neuerrichteten Krankenhauses zu übernehmen, da war es zunächst nur der alte Zugendfreund, der mich hierherzog. Aber seit ich die unverfälschte jungfräulich herbe Natur hier im Herzen Europas mit Staunen kennen gelernt habe, weiß ich deine Freundschaft erst richtig zu würdigen

Gerhart seufzend. „Und um nichts Geringeres handelt es sich für mich." „Du scherzest," erwiderte Otto erstaunt. „Kann es denn etwas festeres, unerschütterlicheres geben, als einen solchen Besitz." „Mau ollte meinen," entgegnete Gerhart mit trübem Lächeln. „Aber die Tatsachen sprechen anders. Qberirrutaler Wochenpost bei Neufundland in einer Schar von Eisbergen befand. Einige davon ragten über 80 Meter hoch aus dem Wasser. Die Passagiere, die wegen der großen Gefahr die Nacht auf Deck verbringen mußten

und Oran verwüstet wurden, eingelcitet. Die Heuschrecken werden mit Flammenwerfern vernichtet oder mit Säuren und Giften bespritzt; es wurden 800 Flammenwerfer, 1800 Ls ist nicht alles wie es sein sollte in Grünsiedel. Die Wirtschaft ist veraltet und um sie auf die heutige Zeit umzustellen, müßte man Geld haben, viel Geld. Du bist gewohnt, mich als schwerreichen Mann zu betrachten, Otto, aber der Schein trügt. Zwar, Das Gut ist in seinem heutigen, verlotterten Zustande noch immerhin seine Mil lion

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 07.11.1922
Umfang: 8
die Arbeiterbewegung und mit ihr die Arbeitergesangbewegung in Tirol, in ganz Oester reich und Deutschland zu ringen hatten. Zur Zeit des Entstehens des Jubelvereines war der Kunst- mir dessen Neigung bewahrt. Es wird schwer sein, ihn zu überzeugen. Mer ich werde ihm sagen, daß ich nicht daran denke, das Geld anzunehmen. Ja — das werde ich ihm sagen. Und es wird ihn be ruhigen: Sie verbrachte einige Stunden voll drängender Erregung, bis Otto schließlich vom Dienst heim kehrte. Er begrüßte sie mit unbefangener

Herzlich keit, und es bedrückte sie, daß sie ihm die heitere Stimmung verderben mußte. Erst während des Essens fing sie vorsichtig an, von dem zu sprechen, was ihr aus dem Herzen lag. „Otto," sagte sie, „ich habe heute Nachricht über Karl Kotte erhalten." „Karl Kotte?" fragte er. „Wer ist Karl Kotte? „Das weißt du nicht mehr? Vor einigen Jahren bekam ich eine Karte von ihm, und da warst du sehr böse." Er hörte plötzlich auf zu esien. „Was denn! Dieser Kerl, hat er dir jetzt wieder geschrieben?" „Nein

— er hat mir nicht geschrieben. Man hat mir nur Nachricht über ihn gegeben. Er ist nämlich gestorben." Da aß er weiter. „Gestorben ist er? Was du sagst! Friede seiner Asche!" „Ja Otto," fuhr sie zögernd fort, „da ist aber noch etwas Unangenehmes." „Etwas Unangenehmes?" fuhr er fort. „Wieso?" „In gewisser Weise hat Karl Kotte sich vor sei nem Tode doch noch an mich gewandt." Mit jäher Bewegung legte er Messer und Gabel .hin. „An dich gewandt? Aha! Da haben wir's! Es ist also doch ein Brief da. Ein Brief voll Liebesbe

- teuerungen. Damit du ihn nicht vergißt. Damit du immer den teuren Toten, den — wie sagtest du damals doch — den feinen, guten Menschen vor Augen hast." „Nein — Otto!" rief sie. „So ist es nicht." „Natürlich ist es so! Er wollte, daß deine Erin nerung an ihn stets zwischen mir und dir steht. Die Erinnerung an einen Toten ist etwas Unan tastbares. Und er hat selbstverständlich gewußt, daß dein Gefühl für ihn in dir noch kräftig vor handen ist. Wo ist der Brief? Trägst du -ihn schon auf dem Herzen

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