von F. E. Hahn. (Fortsetzung.) Als die Tafel aufgehoben war, ging Otto, ganz gegen seine Gewohnheit, ohne seine Tasse Kaffee zu trinken, in sein Zimmer. Lange saß er da, in Träume versenkt. Die Bilder seiner schöneren Vergangenheit zogen an seiner Seele vorüber, er sah sich, bestrahlt vom goldenen Sonnenlicht, in dem anmuthigen Gar ten, in der befreundeten Familie, er erinnerte sich d-s Tages, wo er Constanzen gerettet hatte. Wozu gerettet? Daß sie die Gattin eines gemeinen Menschen werden sollte? Konnte
ist ihr Vater, ein verständiger achtbarer Mann, er muß wissen, was er zu thun hat.' Dennoch ging Otto Abends wieder in den Speise salon, setzte sich zu Herrn Lukas und fragte ihn nach Herrn Willing aus. „Hm, lieber Herr Doctor,' entgegnete der Gefragte, „ich will nichts gegen einm Mann gesagt haben, der seit Jahren bei mir logsrt, so oft er durchreist, allein zn Ihnen sage ich, der Mann würde einen sehr wun derlichen Ruf haben, wäre er nicht reich, gäbe er nicht brillante Gesellschaften und besäße
Habe, welche aber nicht in baarem Gelde bestand, sondern in Außen- ständen, in halbfertigen Bauten und Unternehmungen, und will Herr Goldhaar ein reicher Mann werden, und vieler Sorgen ledig, so braucht er Capital. 'Es scheint, daß irgend ein böser Einfluß gegen den Mann geltend gemacht worden ist, denn mir ist nicht unbe kannt geblieben, daß er Capitalien gesucht und nicht erhalten hat. Herr Willing, so glaube ich, wird ihm wohl bedingungsweise hunderttausend Thaler leihen, wenigstens den? ich so.' Otto entgegnete
und schlau, wie alle Geistesschwache, soll schon die selt samsten Drohungen gegen seinen Vater anSgestoßen ! haben, und ihm, so oft er sich mit seiner Braut zeigt, in den Weg treten.' „Abscheulichsagte Otto und verließ das Zimmer. Als der Doctor am andern Morgen erwachte, auS einem wüsten, schwere» Traume, empfand er heftiges Kopfweh, Fieberfrost schüttelte ihn, er war nicht fähig sich aufzurichten, und als der Kellner kam, ihm daS Frühstück zu bringen, ließ er sich Schreibzeug geben, um mühsam
sich ein Recept zu verschreiben, daS er sofort nach der Apotheke sandte. Otto hatte zwar das heranziehende Nervenfieber, wie die Aerzte zu sagen pflegen, durch sein Mittet abgeschnitten, allein er war mehrere Tage außer Stand sein Bett zu verlassen, und erst nach achtzehn -Tagen war er sähig, sich zur Reise nach Danzig. zn rüsten. An sorgfältiger Pflege hatte es ihm nicht ge fehlt, zwischen ihm und seinen Wirthsleuten hatte sich ein ftenndschaftliches Verhältniß festgestellte Bevor Otto feinen freundlichen