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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 13.01.1877
Umfang: 6
aus der Verwaltung des dem Lande gehörigen Vermögens, der Besteuerung für Landeszwecke und der Benützung des Landescredites als b) rücksichtlich der ordentlichen und außerordent lichen Landes Ausgaben.' DaS Geheimniß des Fürsten. Roman von Th. M«ar. (4. Fortsetzung.) 3. Kapitel. Am Schlosse. Am späten Abend war Otto in der Residenz ange kommen, wo er in einem der ersten Hotels am Markt- Platze abstieg. Dies war die Weisung des Barons Holm gewesen, den er am nächsten Tage begrüßen sollte. Die Erwartung

, seinen Wohlthäter endlich nach Jahren wiederzusehen, ihm mündlich sür Alles danken zu kön nen. erfüllte die Brust des Jünglings mit Freude, er war darüber so aufgeregt, daß er lange nicht einschlafen konnte. Schon am frühen Morgen ließ es Otto nicht ruhen, er sprang zeitig aus dem Vette auf, machte Toilette, und bei jedem Thürausgehen glaubte er den Baron, der ja wußte, daß er gestern Abend eingetroffen sein mußte, kommen zu sehen; aber Stunde auf Stunde verging, er blieb allein. Erst gegen Mittag kam

ein Billet, Baron Holm beschick Otto nach dem fürstlichen Schloß; die bei folgende Karte sollte ihm als Legitimation dienen. Zur bestimmten Stunde begab der junge Mann sich nach dem fürstlichen Schloß, in dessen AntrchambreS es von Courfähigen schon wogte; es war gerade ein Festtag für den kleinen Hof, ein Tag, der sich immer einmal im Jahre wiederholte. An diesem Tage wurden Fremde empfangen und vor dem fürstlichen Paare fand die Bor stellung statt. Otto befand sich nicht ohne Befangenheit

In ihrem Kreise bewegte und doch sicherlich nicht zum Hofe gehörte. Otto sing endlich an. da all' sein Spähen nach dem Baron vergeblich schien, sich in der Gesellschaft zu lang weilen. Im Begriff, eine kleine Veränderung herbeizu führen und auf jede Gefahr den ihm zunächst stehenden Herrn zu fragen, ob Baron Holm, den er hier auf dessen Wunsch erwarte, nicht bald kommen würde, erstarb plötz. lich eine solche Frage auf seinen Lippen. Wie geblendet fiel sein Auge in dem Moment auf eine weibliche Gestalt

. Unwillkürlich stellte Otto Vergleiche zwischen diesem Wesen und seiner Hertha an. Wer war sie ? Konnte diese Schönheit, welche noch so jung, man konnte wohl sagen, schon so lebensmüde sein? — Er konnte das Auge nicht von der Stelle wenden, wo die wunderholde Dame stand. „Ah. herzlich willkommen! Treffen wir uns hier in diesen Räumen — welch' eine Ueberraschung — loelch' ein Zufall!' Mit diesen Worten ward Otto in seiner Versunkenheit angeredet. Er blickte auf und vor ihm stand sein ehe maliger Reisegefährte

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 13.01.1877
Umfang: 6
ihren Anfang. In den ersten Reihen stand der ältliche Herr mit der bleichen jungen Dame, deren Gesicht beim Eintritt des hohen Paares einen schwachen Schimmer von Rothe an genommen hatte. Jetzt stand sie der Fürstin nahe und neigte sich lies vor der hohen Frau, welche freundliche Worte zu ihr sprach und huldvoll ihre Stirn küßte; wäh rend dessen ries der Fürst laut den Namen SandorsS; Otto nat vor ihn hin. „Gras Rüdenthal,' begann der Fürst und wandte sich an den Begleiter der ^bleichen Dame. „Wir freuen

uns, daß Sie uns mit der Ankunft der Komteß Agathe an unserem Hof eine so angenehme Ueberraschung bereitet haben; auch wir hoffen, Ihnen eine ebenso große als freudige Ueberraschung zu machen;' und indem er auf Otto wies, fuhr er fort - „Hier, Graf Rüdenthal, steht Ihr Neffe, der Sohn unseres unvergeßlichen Freundes Leopold von Sandorf.' Einen Moment musterten sich Onkel und Neffe nicht ohne Bestürzung, doch Graf Rüdenthal war schnell gefaßt; das Auge des Fürsten, wie die Blicke des ganzen Hofes waren auf ihn gerichtet

ausschreibe, in einem t> olier e n als in dem durch das jüngste verfassungs mäßig zu Stande gekommene Landes » Budget festge stellten Betrage. Dies that gleichwohl der tirol. Landes ausschuß am 15. v. M. indem er den Steuerzuschlag für den Landesfond auf 29 kr. gegen 25 kr. des Vor jahres eigenmächtig erhöhte. Eine Rechtfertigung dessen meist in glänzender Uniform und mit Orden aus der Brust dastanden. Bei aller Gemüthserschütlcrung fühlte sich Otto freudig bewegt, der Cousin des reizenden, jungen

Aiädchens zu sein; diese jedoch schien nicht im entferntesten seine Gefühle zu theilen. Achtlos gingen die Worte seiner Anrede an ihr vorüber und mir zögernd hob sie ihre Hand, um diese Otto zu reichen, welcher dieselbe an seine Lippen brachte. Schweigend stand er neben ihr nnd sann nach, wie er aus's Neue ein Gespräch anknüpfen sollte, als der Fürst wieder seinen Namen nannte. „Herr von Sandorf. wir hoffen Sie dauernd an unse ren Hof zu fesseln und glauben Ihren Wünschen zu be gegnen

, wenn wir Sie zu unserem Geheimsecretär er nennen.' Für Otto war schon zu viel gekommen, er wußte gar nicht, wie ihm geschah; bei dieser unerwarteten, ihn so sehr ehrenden und auszeichnenden Ernennung wurde er vurpurroth im Gesicht, er brachte kein Wort über seine Lippen und war nur im Stande, sich tief vor seinem Wohlthäter zu verbeugen. Alle Pein wie alle Freuden gehen endlich auch vorüber, die Vorstellung war beendet — das fürstliche Paar zog sich in seine Gemächer zurück. Schnell wollte nun auch Sandorf den Saal

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 15.01.1877
Umfang: 4
' eine Seligkeit lag darin, schon seit der Geliebten schreiben zu können- „Sich, wie Deine trüben Träume und Ahnungen im Nebel zerrin nen; schon düi ich am Ziele, schon ist das Heim, in das ich mein Weib führen kann, gefunden. Welch' ein Schatten könnte sich noch zwischen, uns stellen ?' Der Fürst — bis zn diesem Gedanken war Otto v. Sandorfs Stirn klar geblieben, jetzt sah man eine leichte Wolke aussteigen. Was hatte er heute sür Entdeckungen gemacht! Zu nächst beschästigte ihn der Gedanke, daß der Baron Holm

nicht, wie er bisher glaubte, ein persönlicher Freund des Dr. Geßier fei, sondern der regierende Fürst, derselbe Fürst, der seinem Vater so wehe gethan und vor dessen Hose ihn sein Pflegevater so oft und nachdrücklich gewarnt hatte. Warum hatte fein Erzieher sich aber doch endlich entschlossen, in seinem Interesse an ihn zu chreiden?' 1 Voll Unruhe durchschritt Otto die ihm eingeräumten Zimmer; er stand im letzten einem Bilde in Lebensgröße gegenüber, dos einen geharnischten Ritter mit halb ge schlossenem Visir

darstellte. Das Costüin gab dem Bilde etwas Fremde-, doch während Otto so mechanisch darauf hinsah, war es ihm, als hätte er das Gesicht irgendwo im Leben schon gesehen. Nach diesem Wo grübelte er in deß nicht, sondern seine Gedanken wurden ernster und blieben beim Fürsten stehen. „Warum hat mich der Fürst getäuscht,' rief der junge Mann im Zwiespalt? seiner Empfindung. stungsfähige Privat - Etablissements der Monarchie zu Lieferungen herangezogen. Der schwierigste Theil der Beschaffung waren un streitig

- ter, Postvcrwaltcrsgattin. — InRovercdo ist der Pro fessor des Gymnasiums vou Fiori gestorben. — In „Wußte er vielleicht, daß ich mich nicht freiwillig an seinen Hos begeben würde, daß ich vor ihm gewarnt bin? Oder bat es einen Plan, mich zu einem Msnschen zu erziehen, der sich durch .Fürstengunst hoch beglückt fühle ? Wäre er nicht besser, ich folgte dem Rathe meines cdlen Erziehers, diesen Hof zu meiden und der Stimme meines eigenen Herzens, die mich nach Göttingen zurückzieht?' So weit war Otto

in seinem Selbstgespräch gekommen, da schrak er plötzlich zusammen; seinen Augen kaum trau end, sah er, wie der geharnischte Ritter sich bewegte; das Gemälde bildete eine Thür, dieselbe öffnete sich und der Fürst trat in das Zimmer. Einige Minuten waren nöthig, ehe Otto Fassung ge wann ; forschend blickte der Fürst in sein Gesicht und sprach vorwurfsvoll; , „Sie haben sich, wie ich bemerke, mit trüben Gedan- ken beschäftigt?' Beschämt, daß sein Wohlthäter seine Gedanken errathen, senkte der junge Mann den Blick

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Seite 1 von 4
Datum: 15.01.1877
Umfang: 4
erzählen dürfen, dabei ihre Sonderbarkeiten, ihre Eigen schaften so künstlerisch wiedergegeben, oft so treffend, daß der Fürst laut gelacht hatte, und die sonst ernste Miene der sanften Fürstin sich zu einem Lächeln verzog. Und nun, welche Entdeckung? Schon ist der Befürch tete der Freund Sandorfs; seit wann und woher? Mit dieser fast alle beschäftigenden Frage ging die Gesellschaft für jetzt auseinander. Otto von Sandorf war am Arme Kronau's der Aus- gangSthür nahe, als sein Onkel und Agathe

aus den fürstlichen Gemächern traten ; nur diese Beiden hatten dem hohen Paare dorthin folgen dürfen.^ „Mein theurer Neffe,' rief Graf Rüdenthal Otto nach, und als dieser sich zu ihm wandte, umarmte er den jun gen Mann jetzt aus's herzlichste. ,.O wie glücklich bin ich, den einzigen Verwandten meines Hauses hier zu sehen, betrachten Sie Ihres Onkels Haus als Ihre Heimnth, Agathe als Ihre Schwester!' Agathe — Otto blickte nach dieser hin und stand er staunt da. Die Wangen des Mädchens waren jetzt von einem zarten

Roth angehaucht, sie sprach mit Lebhaftigkeit, und wie es dem jungen Manne vorkam, mit einer gewis sen Vertraulichkeit mit Kronau. Doch im Moment hielt sie inne, als Otto's Blick sie traf. Kronau trat zurück und Graf Rüdenthal neigte sich flüsternd zu ihr; Plötzlich war ihr Gesicht wieder unbe weglich, sie kam Otto einige Schritte entgegen und reichte ihm langsam ihre Hand. „Auch ich werde mich freuen, Sie bei uns begrüßen zu können,' sagte sie, aber ihr Herz schien nichts von dieser Freude

zu empfinden, denn nicht eine Miene zeigte Be wegung in dem Marmorantlitz. Otto überfiel ein Frösteln, er faßte die Spitze ihrer Hand, führte diese wie das erste Mal an seine Lippen, um sie dann aber auch gleich wieder loszulassen. Noch einige Worte wurden zwischen ihm und dem Grafen ge- wechselt, dann trennte man sich und der Kammerherr nahm wieder Otto's Arm. den dieser ihm dieses Mal mit einigem Zögern reichte; sie gingen weiter. „Sie kennen meine Cousine?' konnte sich Otto nach einigen Minuten

, dessen dauernde Gnade er bis zu seinem Ende genoß. Doch ivir sind am Ziel, diese Thür sührl zu Ihren Ge mächern.' unierbrach Kronau seine Mittheilung, „aus Wiedersehen!' Die Thür ward jetzt von einem Diener geöffnet und Otto betrat diejenigen Zimmer, welche ihm sortan als Wohnung dienen sollten. 5. Kapitel. Die verborgene Thür. Endlich hatte auch der fürstliche Diener, der dem jun gen Geheimsecretär zur Verfügung gestellt war, das Zim mer verlassen. Otto war allein, er konnte nun dazu kommen

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Seite 2 von 4
Datum: 24.01.1877
Umfang: 4
, ihm die Wahrheit zu gestehen und offen zu erklären, daß das Glück des von ihm heißgeliebten Mädchens ihm am höchsten stehe, daß er scheide, um nie wieder zurückzukehren. Otto setzte sich an sein Pult und schrieb. Mit einem Mate, er hatte noch kaum den Eingang be endet, durchflog seinen Körper eine glühende Hitze, der gleich darauf eine eisige Kälte folgte, seine Finger zit terten, er konnte die Feder nicht halten, er versuchte auf zustehen ; mit schon zufallenden Augen sah er nach der Uhr. „Es ist noch früh

mahnen, daß der zum Tode erkrankte Fürst sei ner harre. Da erst blickte Sandorf auf, sah die zusammengepackten Sachen und jetzt ward er sich bewußt, daß er die Zeit zur Flucht verschlafen habe und jdiese für heute unmöglich sei; aber sie sollte morgen Früh geschehen. Er erhob sich. „Anton übertreibst Du's nicht? Der Fürst hat wahr scheinlich feine gewohnten Anfälle, die stets ungefährlich vorübergingen,' sagte Otto. ,.O, nein, nein, er ist zum Tode erkrankt, eilen wir Herr Gcheimsecretär,' rief

dieser. Jetzt ging die Thür auf und der Arzt des Fürsten trat ein. „Eilen Sie, Herr von Sandorf, die Unruhe vermehrt die Gefahr — der Fürst wartet —Der Arzt hielt inne nnd sah Otto prüfend an, der junge Mann kam ihm so verstört vor. „Was ist mit Ihnen? — Sie selbst schei nen krank?' fuhr er fort und faßte nach Otto's Hand um dessen Puls zu fühlen. „Nichts von Bedeutung; ich habe unruhig geschlafen — doch sagen Sie mir die Wahrheit, was ist denn für Seine Durchlaucht zu fürchten?' entgegnete Otto ausweichend

. „Unbedingt der Tod. wenn die geringste Aufregung hinzutritt, doch ich gebe meine-Hoffnung nicht auf, wenn nichts hinzukommt, was ihn beunruhigt —' antwortete der Arzt, bedeutungsvoll. „Jetzt wartet der Kranke auf Sie.' Otto antwortete nichts, gesenkten Hauptes trat er in Begleitung des Arztes in's Krankenzimmer ein. Im näch sten Augenblick sah ihn auch schon der Fürst, er ließ sich, unterstützt von Anton und der Fürstin, aufrichten. (Fortsetzung folgt.)

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 06.12.1871
Umfang: 8
der Feinde Otto'« und Heinrich«, Herzog von Baiern, wieder zu er scheinen.' Sie belagerten Augsburg, da» Burkhard von Schwaben vertheidigte. Der Kaiser hatte den Heerbann des ganzcn Reiches aufgeboten und zog mit acht Schaaren heran: Drei au« Baiern beste hend, vom Stellvertreter de« kranken Herzogs ge führt, die Franken unter deni tapfern Konrad, die fünfte befehligte Otto selbst, die heil. Lanze und daS Reichsbanner mit dem siegbringenden Engel mit sich tragend, Herzog Burkhard führte die zwei

Heerhaufen Schwaben, den Böhmen endlich war a>S achtem KorpS die Nachhut anvertraut. Die Augsburger stießen dazu unter Herzog Ulrich und dessen Bruder Diet- bald. Die Sachsen mit den Slaven beschäftigt, konnten nicht dabei erscheinen. Vor der Schlacht hielt Otto gleich seinem Vater eine feurige Rede und gelobte in Beziehung auf den Sieg Heinrichs bei Merseburg ein BiSthum zu gründen, wenn Gott ihm den Sieg verleihe. E« war der 10. August und die Sonne brannte heiß. Die Ungarn setzten mit ihren schnellen

lüftete, um sich den Schweiß zu trocknen. 100 VVV Ungarn sollen in diesem schrecklichen Kampfe gefallen sein. Wer in der Schlacht nicht fiel, wurde auf der Flucht von den wüthenden Baiern erschlagen. Zwei der gefangenen Fürsten ließ Otto vor den Mauern Augsburgs aufhängen, sein grausamer Bru der Heinrich die Befangenen lebendig in Gruben mit Kalk verbrennen. Die Weberzuust führt von dieser Zeit an ein ungarisches Königsschild im Wappen, da ein Weber dasselbe erbeutet hatte. Bischof Ulrich Wurde

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Volksblatt
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Seite 6 von 14
Datum: 15.02.1879
Umfang: 14
. Clotilde: Dann ist es gut — und nun, Herr Bürger meister Otto^ was sagen Sie dazu, denn Ihre Meinung gilt viel. . Otto (hat während dieser letzten Scene ruhig zugehorcht — er erhebt sich von seinem Sitze — voll Ernst und Pathos): Ja Clotilde ich muß bekennen, Du und Dein Anhang, Ihr Mädchen habet da Recht und zwar aus nicht bloß einem Grunde, sondern aus vielen Gründen, — Ihr habt Recht. — Was Du Adalbert und Wilhelm, waS Ihr vorgebracht habt, ist nicht gut, ist nicht klug und weise, sondern ist ganz

.) Jetzt kann ich reden: Also hört die Neuigkeit! Morgen, 25. Jänner, merk würdiger Tag, merkwürdiger Jahrestag, Sauli oder Pauli Bekehrungs tag. — Morgen — morgen — Viele: Heraus damit Serafin und narre uns nicht. — Serafin: Nein, nein das nicht, — morgen geht zu Ende die „kaiserlose d. h. die bürgermeisterlose, die schreckliche Zeit', denn morgen ist die Bürgermeisterwahl! Viele: Ah so, morgen schon! Clotilde: Wer wird wohl der Glückliche sein?! Wilhelm: Wer kann das wissen! Otto (laut und ernst

): Wenn das so ist, wie Serafin sagt, dann ist meine Rolle aus, ich sage Schluß und wir gehen Alle nach Haus. Ich danke sür das in der Komödie geschenkte Vertrauen! Geht die Sache morgen gut, — dann Fackelzug, Musik und Raketen, und endlich gemüthlicher „Suff'. Alle: Einverstanden, Otto, einstanden! fertig. (Alle ab.) Aosnien, ein Land für Ansiedelung. Von Fr. Franz, Prior deS TrappistenklosterS Maria-Stern bei Banjaluka. Borrede. Vor wenigen Wochen war Franz Pfanner, Prior des Trap. Pistenklosters Maria-Stern

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 06.10.1875
Umfang: 8
. — Am Festtage selbst gegen 8 Uhr früh durch zog die Kurkapelle in Verbindung mit mehreren Mitgliedern der früher bestandenen städtischen Musikkapelle mit klingendem Spiele die Straßen der Stadt. Um 3 Uhr fand in der Pfarrkirche ein feierliches Hochamt statt, dem ein veuw olgte. Der kirchlichen Feier wohnten bei Se. ais. Hoheit der allerdurchl. Herr Erzherzog Carl Ludwig mit den beiden Söhnen den Prinzen Ferdinand und Otto, Se. Excellenz Freiherr v. Hornstein und Herr Graf Nostitz: Se. Hoheit der Herzog

. — Wir können bei dieser Gelegenheit nicht umhin, der vorzüglichen Küche des Kurhauspächters Hrn. Fr. Schwarz lobend zu gedenken, wie nicht minder der guten reingehaltenen Getränke und aufmerk samen Bedienung. Meran, k. Okt. Ihre Maj. die Königin- Witwe Marie von Sachsen hat am Montag unsern Kurort wieder verlassen; Se. kaif. Hoheit der allerdurchl. Herr Erzherzog Carl Ludwig wird mit den Prinzen Ferdinand und Otto und Ge» folge heute die Rückreise antreten. — Der berühmte Zithervirtuose Herr Philipp Grasmann ist seit

einigen Tagen wieder hier eingetroffen und hatte Freitag den 1. d. die hohe Ehre, vor Ihrer Majestät der Königin-Witwe Marie von Sachsen, Sr. kais. Hoheit dem Herrn Erzherzog Carl Ludwig und vor Ihren kaiserl. Hoheiten Punzen Ferdinand und Otto auf Schloß Rottenstein zu concertiren. Gestern kam die 10. Herbstkurliste zur Aus» gäbe. Sie weist einen Zuwachs an Kurgästen seit dem 23. v. bis 1. d. M. von 71 Parteien init 227 Personen nach; Gesammtzahl 698 Par teien mit 1335 Personen. Der Touristenzuzug

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