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Seite 7 von 16
Datum: 16.04.1927
Umfang: 16
, die wie ein Lenzer,vachen durch Seele geht. Bernhard Schmuck hieß der eine, und er war eines Bauern Sohn aus einem einsamen Bergdorfe. Kräftig war seine Gestalt, kräf tig die Brust, butterfrisch sein Gesicht, und sein Benehmen noch still und bedächtig. Der andere Bursche bieß Otto. Er war der fröhlichere, die Augen leuchteten und gin gen mutig über die Weile, und manchmal kam ein Lied aus seiner Brust und seine junge, helle Stiinme verklang dann seligfrah in der stillen Landschaft. O Täler weil, o Höhen

! — Ei das war «in Gehen und Wandern. Was wollte inai, in diesen Tagen alles tun! Bernhard träumte schon von Auer- hähnen, wenn Beiter Franz mittun wolle, der sie alle kenne. Und auch der weise Horaz steckte in seiner Tasche und Schillers Teil. Das wollte er alles durchnehmen, fleißig wie immer. Otto schlang seinen Arm um seines treuest:» Kameraden Schuttern und lachte. Er htte kein Buch in der Tasche, aber Pläne halte er auch, und wenn sie wieder beisam men wären, wollte er ihm erzählen, are er , alles ausgx richtet

habe. | Im nächsten Dorfe rrennien sie sich, Bern hard stieg bergan seiner Heimat zu, Otto blieb aus der Straße, bis ihn ein Wagen einholte, der ihn in das Dorf brachte, wo sein Bater Arzi mar. s Abends war Otto zu Haust, faß rückwärts :m alten Familienziminer, in dem es noch f ganz warm war von kleinen Er.iinerimgcn , und goldenen Träumen. Nichts hatte sich j geändert, nur etwas freundlicher und glück seliger über seine kurze Gcgenioarl waren alle Dinge geworden, auch die Geschwistene. Man bestaunte seine Uhr

. seinen Hm, seinen Kragen, und als er sogar eine Zigarre aus der Tasche zog und sie fachgerecht anzündete, da war es auch mit der Fassung der Frau Mama aus, die bisher nur dagestfstn und ihren stillen Blick über den Sohn hatte gehen lassen. In dem Augenblicke nämlich, als ihr Otto die Zigarre auzündete, war er in ihren Augen nicht mehr e-n Knabe, sondern das erst--mal ein junger Mann und das rührte sie fast zu Tränen. Auch der Herr Doktor, als er einige Zeit später vom Stainmrisch nachhause kam. stimmte

in dieses Urteil und fühlte sich ge hoben. Otto war für ihn offenbar schon ein Stück Leben, ein Stück Zukunft, die sich vor seinen Blick atckzulvnten begann. So verging der erste Abend in frohem Er zählen und Berichten, und die Nach: erwa - tete Otto in seinem kleinen Schlafzimmer. wo er bald glücklich eimchlier. Mil der ersten Frühsonne, die sich goidigrvi über die schnee igen Berge ergoß, sprang er ans und ging ins Freie. '21h, dieie starke, kühle Lnf, eines Aprilmorgens! Aus dem Wolde schlugen , schüchterne

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 28.12.1944
Umfang: 4
. Davon berichten sie einer dänischen Kameradin. Aufnahme: Ahrweiler TO.-EP. (Sch) Christa wird nie mehr zu spät kom men, wenn sie mit Otto verabredet ist. Ganz sicher nicht. Sie hat sich das neulich sehr fest vorgenommen, als er wegen der lumpigen zehn Mi nuten wieder so bitterböse wurde. Kaum zu glauben, wie Otto, diesen sonst so zärtlichen, verliebten Otto Christas Unpünktlichkeit in Har nisch bringen kann. »Es ist . eine Rücksichtslosigkeit, mich Immer wie der warten zu lassen, Christa

! Und wenn du dir deine Unpünktlichkeit nicht abgewöhnst, dann muss ich daraus meine Schlüsse auf deinen Charakter ziehen.« So hatte er gesagt und es klang nicht mehr nach einem Scherz. Christa hat den drohenden Klang seiner Worte noch immer im Ohr, als sie drei Tage später vor ihrem Spiegel steht und sich für das verab redete Stelldichein mit Otto anklei det. Als ob sie ihn jemals aus Bös willigkeit hätte warten lassen! Eine Frau braucht eben Zeit, viel Zeit, um sich schön zu machen für ihn, den Einzigen. Dass die Männer das nie

begreifen wollen! Heute aber hat Christa mit dem Schönmachen schon besonders früh begonnen. Um sieben Uhr beim Goethe-Denkmal, haben sie vereinbart. Christa schielt nach ihrer Uhr, während sie das Hütchen mit Schick über die Locken stülpt. Es ist erst halb und nichts kann mehr geschehen. Keine Minute soll Otto heule warten müssen. Christa greift nach der Handtasche, stösst mit dem Bein an die Sessel- kante und — o Tücke des Schicksals — schon jagen ein paar Laufmaschen ihre Wade empor. Nein

, so kann sie nicht gehen I Schnell andere Strümp fe. Aber die hängen alle frisch ge waschen an der Leine. Also Nadel und Zwirn. Schnell, schnell! Christa stürzt aus der Strassen- bahn, rennt fast ein paar Fussgängcr nieder und landet klopfenden Her zens beim Denkmal. Die Uhr an der Kreuzung zeigt auf viertel acht. Sic wird Otto alles erklären, schmeicheln, bitten. Aber wo ist er? Christa läuft rund um den steinernen Dichterfür sten. Otto ist nicht da. Sie wartet, wartet, bis die Zehen frieren und die Zähne klappern

. Kein Otto weit und breit. Ein Vergnügen ist dieses Warten wirklich nicht. Tod traurig und dem Weinen nahe führt sie schliesslich heim. Anderntags kommt ein Brief. »Ei ne Frau, die nicht pünktlich sein kann, ist nicht ernst zu, nehmen. Uno eine solche Frau heirate ich nicht!« Punkt, Schluss, aus. Erschrocken liest Christa die wenigen Zeilen im mer wieder. So gut kennt sie Otto, um nicht zu wissen: Er meint es ernst; es ist sein letztes Wort. Ver zweifelt beginnt sie ' nachzudenken. Dann greift

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 08.07.1934
Umfang: 8
? Etwa 7V Prozent. . . was man im Altertum die „Säulen des Herakles' nannte? Die beiden Felsen Gibraltar und Abila. . . welches das kleinste europäische Meer ist? Das Marmarameer. Wobbes Ferienreise Heitere Sikzze von G. B u e tz Lieschen Wobbe hegt seit Tagen einen Traum. Sie will eine , richtige Ferienreise machen. Der Gatte, Otto, läßt sich indessen nicht erweichen. »Lieschen', wehrt er mit der Energie des verant wortungsbewußten Familienhauptes ab, „sowas überschreitet unsere Verhältnisse

— das liegt nun einmal im menschli chen Gemüt — je mehr die Sonne wärmt, als gar Müllers auf die Sommerreise gehen, die sonst stets zu Hause blieben... Lieschen flötet nicht mehr »Otiochen' und Kleider, die „nach viel mehr aus sehen als das Grüne', spreizen sich jetzt in jedem Ausverkauf. ,>Es wird sich auch nicht halten', nör gelt Lieschen. Trotzdem. Das Aeußorste, was Otto nach schweren Bedenken zugeben will, ist eine Ex trafahrt über Wochenend. àschen zuckt die höhnend aufgeworfeneil Lip pen

. Selbst Otto muß schließlich zugeben, daß sie „richtig elend aussieht'. «Kunststück, wenn man niemals etwas für die Gesundheit tut! Immer in verdorbener Stadtlustl Aber ich sage nichts mehrl' Otto hat sein niedliches Lieschen aus uneigen nütziger Lieöe gefreit. Er mag es anfangen, wie er will, sobald er sich jetzt in eine Zeitung vertieft, stets findet sein krampfhaft ablehnender Blick die Anpreisung einer billigen Ferienreise. Wenn man recht bedenkt, so etwas ist auch für den kleinen Beu tel erschwinglich

. Als Otto sich das erste Mal bei diesem verwerflichen Gedanken ertappt, sieht er erschrocken zu Lieschen hinüber. Die stichelt mit be leidigtem Gesicht an schadhafter Wäsche. Für Otto folgt eine unrnyige Nacht; es kann auch nicht be hauptet werden, daß er die nächsten Tage im Bü ro mit der notwendigen Sorgfalt arbeitet. Wobbe ist fahrig und zerstreut. Er rechnet heftig, doch „privat'. »Ich geh noch mal aus, Lieschen', wirft Otto kurz hin. Seine mageren Beine bringen ihn wi derwillig zur Tür. Schließlich

, er könnte auch morgen... Nein! Wobbe gibt sich einen Ruck. „Auf Wiedersehen!' ruft er rauh. Lieschen blickt vom Geschirr kaum hoch. Was ist schon groß dabei, wenn Otto auf die Straße geht! „In welchen Saftladen willst Du denn gehen?' fragt sie ironisch. „Ist ja doch kein anständiger Mensch mehr bei der Hitze hier.' Wobbe steht an der Tür. Sein gequälter, aber gewissermaßen hoheitsvoller Blick flattert an Lies chen vorbei. „Man könnte hierauf vieles sagen, lie bes Kind. Dennoch, ich schweige lieber.' „Da tust

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 21.07.1929
Umfang: 8
: „Mein Leben liegt.hinter mir. Ich habe m>t dem Diesseits abgeschlossen, und wenn der liebe Gott ruft: „Frau Baronin!' — nun, ich bin bereit!' » Er weiß Bescheid. „Warum wird denn de», „Sieg' immer in der Figur eines Weibes bild lich dargestellt?' „Das wirst du begreifen, wenn du einmal verheiratet bist.' Der IM des Iberrn Werg Skizze von Hans Joachim. Es war nur ein kleines Papierwarengeschäft, Hessen Besitzer Otto Berg war. Ein Lädchen, in dem Schulkinder Schreibhefte und für fünf Pfennig Liebesmarken

kauften, in dem Back fische ihren Bedarf an bunten Postkarten mit sinnigen Sprüchen deckten. So war der Ver dienst des Herrn Berg geradezu kümmerlich zu nennen. Neben seinem Laden aber glänzten und glitzerten im Schaufenster des Juwelier geschäftes Julius Stein Perlen, Diamanten und Smaragde, und oft genug hatte Otto Berg Gelegenheit und Muße, sie zu betrachten und sich in bitteren Gedanken über die ungerechte, ungleichmäßige Verteilung der Glücksgüter dieser Welt zu ergehen. Das Sprichwort

von der Gelegenheit, die Diebe macht, ist zu. alt, als daß es irgendwen «überraschen wird, daß Otto Berg eines Tages den Entschluß faßte, die Wand zwischen beiden Läden zu durchbrechen und sich auf gesetzwidrige Weise zu bereichern, nachdem er es so lange auf geradem Wege vergeblich versucht hatte. Es würde zu weit führen, Herrn Bergs Vorbereitungen für seinen korrigierenden Ein griff sn die Besitzverhältnisse in allen Einzel heiten aufzuzählen. Eines schönen Abends, zwei Stunden nach Geschäftsschluß, verschloß

Otto Berg sorgsam die Tür seines Ladens, einen Koffer und eine Tasche in der Hand, und ent fernte sich in der Richtung nach dem Bahnhof. Jeder mit einigem Scharfsinn Begabte ahnt, daß sich in Koffer und Tasche Kostbarkeiten aus Gold, Platin und Edelsteinen befanden, die Äuf nicht ganz einwandfreie Weise vor kurzem erst ihren Besitzer gewechselt hatten. Herr Berg hatte einen Sonnabend gewählt, seine dunkle Tat auszuführen, denn so würden zwei Tage vergehen, bis man den Diebstahl entdeckte

, da am Sonntag niemand das Steinsche Geschäft zu betreten pflegte. Alles wäre vielleicht gut gegangen, wäre nicht jene Bananenschale gewesen, auf der Otto Berg ausglitt, als er, von der freundlichen Vision umgaukelt, in wenigen Stunden die rettende Grenze zu erreichen, dem Bahnhof zu schritt. Otto folgte den Gesetzen der Schwer kraft und stürzte schwer zu Boden. Als er sich, von dem verständigen Wunsche beseelt, kein Aufsehen zu erregen, schnell wieder erheben wollte, sank er stöhnend zurück. Sein linker Fuß

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Lienzer Zeitung
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Seite 22 von 26
Datum: 04.05.1907
Umfang: 26
„Nanu!' rief der Registrator aus, „das nenne ich denn doch übertrieben komisch, Otto, nimm mir's nicht übel!' Marga lächelte, Otro znckte die Achseln: „Wer kann für seinen Geschmack?' Seine Mutter meinte: »Da hat Papa doch recht, in Bilder soll man sich nicht verlieben!' Otto zuckte wieder die Achseln: „Liebe Eltern, wenn unsere Liebe nicht durch Wahrnehmungen erregt würde, so gäbe es Wohl überhaupt keine Liebe in der Welt!' Marga lächelte fei«: „Otto hat viel Philosophie studiert

, und dieses Studium überträgt seine Lehre ans das ganze Leben!' Otto sah Marga an: „Deine Freunde, vr. Justus Menz und seine Gattin Minna, gehören ja auch zu der Zunft der Philoso phen! Hast du das bei ihnen auch schon bemerkt, Marga?' „O ja, Otto, das durste ich wohl sagen! Apropos, die Frau Professor ist ja auch Wohl angenkrank?' „Was hat sie denn?' fragte Otto. „Na, es soll so schlimm nicht sein, der Professor teilte mir heute früh, als er mir begegnete, mit, ihr sei ein Fünkchen von einem der neu modischen

Streichhölzer ins Auge geflogen! Du möchtest heute noch kommen!' „O weh,' gab Otto zu rück, „da muß das Auge sehr geschont werden! Ich werde nach Tische hinfahren!' „Gut!' sagte Marga, „kannst ja vorher den Kaffee einnehmen, Otto, und fährst dann gleich nach der Klinik hinaus!' „Jawohl, so werde ich es machen!' Er wünschte ge segnete Mahlzeit und zün dete sich in seinem Zimmer eine Zigarre an, trank den Kaffee und fuhr dann sofort nach Professor Menz in der Tiergartenstraße. Wer ihm in der Villa

des Professors Menz zuerst entgegentrat, das war die Frau Profes sor, die ihr linkes Auge ver bunden hatte. „Nun, Frau Professor, was ist Ihnen denn eigent lich passiert?' fragte l)r. Otto Wendland. „Ach,' sagte die Gefrag te, „mir ist gestern abend, als ich meinem Gatten Feuer für die Zigarre reichen woll te, ein Funken in das Auge geflogen!' „Tut es weh?' Ja doch!' E'n glückliches Brbeiterpaar. Bemalt Er trat mit ihr in den Salon hinein, zog sein Etui heraus und entnahm demselben den Spiegel, entfernte

, und ich komme übermorgen um dieselbe Zeit wieder!' Er grüßte, hinterließ eine Empfehlung für seinen Freund Pro fessor Menz und fuhr zur Klinik. Erst am Abende nm sieben Uhr kehrte er nach Hause zurück. Er fand Marga nicht vor, denn »e besuchte Frau Professor Menz in der Tiergartenstraße. Eben hatten sich der Registrator, seine Gattin und Otto zum Tee niedergesetzt, als auch Marga ankam und um Entschuldigung bat, da dir Frau Profenor Besuch von ihrer Nicht, nu» Wien erhalten habe „Welch ein schönes Mädchen

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 25.04.1938
Umfang: 6
.) .Die Stunden jedoch vergingen, ohne daß sie etwas von ihm horte, und allmählich packte sie eine seltsame Unruhe, fast etwas wie Furcht, ob sie recht getan hatte, und ob ihr Unterfangen nicht allzu kühn gewesen war. Die Markgräfin Agnes aber war nur mit ihren eigenen borgen und Gedanken beschäftigt. Der Abschied von Otto hatte sw so sehr erschüttert, daß sie es durchaus nicht als sonderbar oder gar störend empfand, daß der hohe Gemahl sich den ganzen Tag über nicht bei ihr blicken ließ. Zeitig entließ

sich zurückgezogen hatten. Sie setzte sich in den hochlehnigen Sessel, der in der Nähe Mes Bettes stand, lehnte den Kopf zurück und versank in Träumereien. Unablässig dachte sie an Otto und ihren Ab schied von ihm am gestrigen Abend. Jeden Blick, den sie ge- wechselt, jedes Wort, das sie miteinander gesprochen, rief sie sich ins Gedächtnis zurück, durchkostete so die Erinnerung an Me Nähe. Plötzlich fuhr sie zusammen. Hatte sie nicht Schritte vor der Tür ihres Gemaches vernommen? Sie konnte sich über den schreck

, die ihm atemlos zuhörte. „Und — er hatte sie doch getötet mit seiner eigenen Hand, als — er an ihre Untreue glauben mußte." Sie stieß einen kleinen entsetzten Schrei aus und starrte ihn zu Tode erschrocken an. — Was bedeuteten seine Worte? Ahnte er etwas von ihrer heimlichen Liebe zu Otto? — Be bende Angst kam über sie, sie wankte, aber er legte rasch und fest den Arm um sie und führte die Zitternde aus der Kapelle fort, wieder den langen Weg durch die stille, menschenleere Burg bis in sein eigenes Gemach

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 22.08.1920
Umfang: 12
nachstand. stand ich wohlgerüstet bei den andern und nach einem Glase kuhwarmer Geismilch trabten wir hoffend in den tagenden Morgen hinein. Mit Pech fing der heutige Tag an. Otto hatte eben zwei mal an einem Hasen vorbeigeschoffen und rief ihm wütend nach; ..Lauf zu, du Rabenvieh. bas Leben ist dir ja vergönnt!' Ab und zu fällt noch ein Schutz und mit mehr minder freudigen Gesichtern traf.die ganze Gesellschaft am verabre deten Plätzchen ein. Ein lauschiges Plätzchen: tief unten im Tale schäumt

der wilde Saldurbach und auf der Wälder dunk- lem Grün liegt der Hermelin des Ortlers in seinen Tausenden von farbenspielen; neben uns plaudert eine Quelle ihre kind lichen Weisen und über uns spannen bärtige Tannen ihre weiten Aeste. Behaglich ausgestreckt erzählten wir allerhand wahre und — dem edlen Gebrauche folgend — auch jägerlateinische Erlebnisse, bet welchen freund Otto mich am meisten in An- spruch nahm. Mutzte ich doch, da er höher als meine lange Gestalt seinen Ruheplatz hatte, „demutovoll

' zu ihm aufsehen und erfuhr ich erst seine Erzählungswut. als ich mich jäh um wendend davon überzeugte, daß auch Dianens Geschmack auf Schinken gerichtet war: freundlich mich anlächelnd, verschlang sie eben den letzten Bissen eines herrlichen Stückes. — An erkennung und Lob erwartend, blickte sie mich mit ihren braunen Augen traulich an und schweifwedelnd kehrte sie Tannennadeln und Moos als Revanche in freund Ottos Käsepapier. — Ja. dieser Otto. — — Doch davon später. — Seit einiger Zeit vernahmen

- mige, getäfelte Stube, wieder wurde haarsträubendes Jäger latein aufgetischt und die „fachausdrücke' wie Aeser, Lau- scher. Blume. Wetdloch und, so weiter flogen wie die fliegen in der Luft herum. — Ein heute eingetroffenes fräulein aus den deutschen Gauen hörte interessiert zu und in einer Pause fragte sie Freund Otta: „Tschuldigen Sie, wag versteht man in der Jägersprache unter Wetdloch?' Otto schaut verlegen zu mir herüber. — „Hm — hm. fa wissen Sie. — das ist so leicht nicht zu «Klären

. — Weidloch — hm. so nennt man hm den Mund.' JDcm&ef* Freund Otto, ver Schlanggl, hatte schon längere Zeit ge- bankenvoll den Boden seine» Trinkglases betrachtet und ab und zu flog ein verstohlenes Schmunzeln über sein Gesicht. — fröhlich ging ein Rundgesang um den Tisch herum, als m!r Otto heimlich ein Zeichen gab. — Nach und nach ver- loren sich die Gäste und blieben nur Mar und Moritz oder richtiger gesagt» freund Otto und meine Wenigkeit hocken. Tiefe Stille ln der rauchgeschwärzten Stube

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 04.11.1906
Umfang: 18
, DouuerStag a. Samstag, abends S llhr.»» Telephon «.' Ar. M Sontttag, de» 4. November IVOS 4«. Illhrgaog Erzherzog Otto f. Meran, 3. November. Das Kaiserhaus hat einen schmerzlichen Ver lust erlitten: Erzherzog Otto, der Neffe un seres greisen Monarchen, ist vorgestern abends im verhältnismäßig jugendlichen Alter von 41 Jahren verschieden. Fast unvermittelt ist diese traurige Nachricht gekommen; formelle Bulletins wurden in den letzten Tagen nicht mehr aus gegeben. Eine Mittelmeer-Reise war zur Rekon

valeszenz geplant und nun hat plötzlich der Tod alle Hoffnungen zunichte gemacht. Erzherzog Otto Franz Josef Karl Ludwig Maria wurde am 21. April 1865 zu Graz als zweiter Sohn des Bruders unseres Kaisers, Erz herzogs Karl Ludwig, und seiner zweiten Ge mahlin A n n u n ciat a, Prinzessin von Bour- bon-Sizilien, geboren und hatte die traditionelle Erziehung der österreichischen Prinzen erhalten. Schon als Knabe zeigte er die große Vorliebe für die Reiterwaffe.. Im.Jahre 1830 wurde er zum Leutnant

der bisherige Generalkavallerieinspektor ^lois Graf Paar zum Kommandanten der Tra- oantenleibgarde und der Leibgarden-Jnfanterie- lompagnie ernannt. Und schon im Oktober des- lelben. Jahres wurde. Erzherzog Otto zum Gene- Mkavallerieinspektor und im Mai 1905 zum General der Kavallerie ernannt. dem Jahre 1894 war er Inhaber des i^uregiments Nr., 1, das seit dem im Jahre - erfolgten Tode seines bisherigen AnHabers, des Kronprinzen Rudolf, vakant geworden war. s Nach dem Tode des Kronprinzen Rudolf

hatte « der 'Kaiser dem Erzherzog Otto einen großen Teil der Repräsentationspflichten übertragen, die früher Kronprinz Rudolf im Namen des Kaisers ausgeübt hatte. - Erzherzog Otto galt als lebensfreudiger, ele ganter Kavalier, weder Geziertheit noch falsche Herablassung kennend; man rühmte seine vor nehme Freigebigkeit, seine resche, lustige Art, die jeder Bigotterie und Etikette abhold, seine selb ständige Denk- und Handlungsweise — er hat sich niemals an die Seite einer Partei gestellt, sich niemals zum Helfer

irgend einer Politik gemacht 7-^- und den ausgesprochen feinen Sinn für die schönen Künste. Er war auch Zeichner und Maler. Im Jahre 1896 wurde'er zum Ehren mitglied der Akademie der bildenden Künste er nannt. Eine besondere Vorliebe hätte er für das Tischlerhandwerk und die Wiener Tischler-Ge nossenschaft besitzt- einen Sessel, den der Erz herzog selbst angefertigt Hat. ^ ' Erzherzog Otto hatte wiederholt weite Reisen unternommen und auch Tagebücher darüber, ge führt. Eines dieser Tagebücher

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Alpenzeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 16.12.1931
Umfang: 8
Mittwoch, den ZV. Dezember 1931. èA»p«a-3elku«s- Sètte? Der Tod Kaiser Karls Lrbkönig Otto am Sterbebett seines Vaters Kronprinz Otto hatte den Trubel des Krieges erlebt, er hatte den Machtabstieg seines Daters geschaut. Er hatte sich im E.ril stufenweise be> scheiden gelernt. Kein Kind hat je seinen Vater aufrichtiger verehrt als Otto den seinen. Wenn er. wie natürlich, in seinen Knabensahren sich über den politischen Wandel der Dinge auch keine vollkommene Rechenschaft abgelegt

Fieber. Am Abend geht es der Erz herzogin Adelheid schlecht. Am 22. steigt die Temperatur beim Kaiser auf 4t) Grad. D-r Kronprinz ist viel aNein und Ml» sich furchtbar verlassen. Am 24. gebt es den Kindern allmählich bes ser. Den Kaiser verbrennt das Fieber. Am 27. März verstärken die Kinder ihre Be- stürmuna des Gimmels. Der Kronprinz nimmt scqar zum Spazierengehen den Rosenkranz mit. Der ihn begleitende Priester fragt ihn, ob er denn mitten unter den Leuten andächtig blei ben werde. Otto antwortete

: „Was gehen mich die Leute an. wenn wir doch für Papali be ten' Es wird 10 Uhr nachts. Der Kaiser soll ver sehen werden. Krim? cinz Otto wird geweckt. Der Kaiser der sonst wegen der Ansteckungs gefahr die Kinder niM an seinem Krankenbette hatte leben wollen, hat ihn verlangt. Otto tritt ein. Ter Kaiser ruft ihn ganz nahe an sein Bett. „Er soll alles gut sehen.' Der Kaiser wird versehen. Der Kronprinz nimmt dieses Bild in sich auf. Er küßt dem Kaiser die Hand. Der Kaiser lächelt ihm zu. Nachher ist Otto

aufgelöst. „weil der Papa so furchtbar eleiüi ausgesehen hat.' Ein paar Mi- Hinter ein Kapitel Welkgeschichte ist der nuten später schluckt er: 'Jetzt verstehe ich erst, Schlußpunkt gesetzt . . . Eine Mutter und ein was die Mutter Gottes gelitten hat. als sie den Sohn verfolgen meiter ihren Kreuzweg. Neben Heiland am Kreuze hängen sah.' Der Den jungen Kaiser befällt ein Schüttelfrost. Kaiser fragt am nächsten Tage, wie es Otto Cr bebt und zuckt. Spricht nicht. Se,ne Augen gehe: „Der arme Bub. ich hätte

, diesem Jammer spricht der Ver scheidende von der Ewigkeit, von Daheim, von Weib und Kindern. Der Kaiser macht den Kronprinzen zum Zeugen seines christlichen Todes. Der zehnjäh rige Knabe hört den ermattenden Vater für seine Völker beten. Er hört Worte der Verge bung und des Erbarmens. Er hört einen Ster benden sein Leben für sein Volk aufopfern. Otto weint nicht. Er weint nicht, um seinem Vater die letzten Stunden nicht noch mehr zu erschweren. Er weint nicht, weil sein Leid zu groß ist. Seine Tränen laufen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 16.09.1938
Umfang: 6
buch, das der liebe Gott den Menschen gegeben hat. Darin ist ein Blatt immer schöner als das andere, und man kommr nie damit zu Ende. Aber nun muß ich gehen. Da ist Otto. Er nimmt mich mit zum Kartoffelbuddeln. Heute ist Schluß, da wird das Kraut verbrannt und Kar toffeln in der Asche gebraten.' Wirklich stand an der Tür ein Junge, so groß wie Gerda, und winkte. Hand in Hand liefen die Kinder davon. Hinter der Siedlung lag das Kartoffelland, ein Acker neben dem anderen. Die Stückchen Land trugen

Herbstzeichen. Die Kinder standen und sahen zu. Da winkte der äl tere Bruder von Otto und zog Gerda und Otto zum Grabenrain. „Ich will dir was Feines zeigen, Ger da, was ich heute gefunden habe.' Er holte eine alte Zigarrenküste her vor und öffnete sie. Gerda erschrick fast. Da faß ein sehr großer Schmetterling mit einem Leib, der war wohl so dick wie ihr Daumen. Er war dunkel mit lichteren Flecken, aber auf dem Kopf trug er eine helle Zeichnung, die sah aus wie ein knö cherner Totenkopf

Haben. Sie kriechen in diesen Tagen aus. Was willst du. Otto', fuhr er seinen Bruder an, der ihn unterbrechen wollte. „Mit dir habe ich doch schon gerodet. Du gehst nachher mit und bringst mir das Geld. Jede Puppe kostet zwanzig Pfen nig. Wenn du beide verkaufst, kannst du das Geld für die eine behalten. Sparst du nicht zu einem Lederriemen?' Otto nickte. Aber froh sgh er nicht aus. GZrda schlug den Kastey zu. „Jetzt wollen wir aber die Kartosseln essen. Da winkt die alte Hanne'. Die alte Hanne war die Großmutter

'der Jungen, und es waren ihre Kartos- ' feln, die ihr die Familie ausnehmen half. Wirtlich lagen in der Asche die glühhei ßen Kurtoffeln. Ms man sie dann «mf- brach, quoll des gelbe Fleisch locker und duftig hervor. „Sei doch vergnügt, Otto. Ich glaube bestimmt, Onkel Hans kauft die Toten kopfe, obgleich es viel Geld ist. Brr — ich möchte sie nicht in meinem Zimmer Ha dem Ich graule mich vor ihnen/ Ler Otto ist eine Bangdux', jagt« sein Bruder, „fehlt nur noch, baß er Spielver derber ist/ „Nein

, das ist er noch nie gewesen', verteidigte Gerda ihren kleinen Freund. „Und nun esse ich nur noch eine Kartof fel. sonst platze ich.' Es ging alles glatt. Onkel Hans kaufte den Totenkops und die beiden Puppen. Die eine bewegte sich und zuckte. Die an dere lag ganz still und steif. Merkwürdig', sagte er und sah Otto fest an. „die eine bricht vielleicht schon morgen auf. Aber die andere rührt sich nicht. Weißt du, woher das kommt?' Otto schüttelte den Kops. Aber er war dunkelrot geworden. Als Gerda schlafen gegangen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 02.11.1906
Umfang: 8
aus dem Kreise Hochfeiner Familie gerissen. Wir gedenken der Tugenden und Vorzüge des hohen Dahingeschiedenen, der als Soldat in unserem ruhmreichen Heere sich unvergängliche Verdienste erworben. Die ganze Monarchie steht in tiefer Trauer an dein Grabe eines verdienstvollen, liebenswürdigen Prinzen aus dem kaiserlichen ÖüttsÜ. Erzherzog Otto, des Thronfolgers Brnder, wurde zu Graz am 21. April 18L5 als zweites Kind des Erzherzogs Karl Lndwig aus dessen Ehe mit der 1371 verstorbeilen Erzherzogin Maria

Annnnciata, Tochter des Königs beider Sizilien, Ferdinand II., geboren und erhielt bei der Taufe die Namen Otto Franz Josef Karl Ludwig Maria. Erzherzog Karl Ludwig leitete selbst den Unter richt und die Erziehung, auch dann uoch, als Erziehern und Lehrern das verantwortungsvolle Amt beim Jungling anvertraut worden war. Unter ihnen war dcr Weihbischof und General- Vikar des Erzbistunis Wien, Dr. theol. Gottfried Marschall, der auch bis an des Erzherzogs Le bensende sein Berater blieb. Ter militärischen

; FML. Karl Edler V. Reznicck für Pionierdienst, Feld-, permanente Befestigung und Festungskrieg; Major Baron BöcL für Ter rainlehre, Terrainanfnahme nnd --Darstellung. Der Unterricht dauerte vom Oktober 1880 bis> April 1885. Der Prinz hat in dieser Zeit auch zwei halbe Sektionen in dem lehrreichen Terrain bei Schcibbs nnd am Semmeriug selbst triangnliert und mappiert. Im Jahre 1835 trat Erzherzog Otto mit dem 20. Lebensjahre als Leutnant des Ulanen- regiments Ludwig Graf Trani, Prinz beider

Sizilien Nr. 13 in die Armee ein. Im Jahre 1885 hatte der Prinz anch eine Reise durch Spanien unternommen. Gelegentlich der Be förderung zum Oberleutnant im Jahre 1837 wurde Erzherzog Otto zum Ulaneu-Regimente Nr. 12 uach Klageufurt, eiu Jahr später znm s>, Dragoncr-Negimente nach Brünn transferiert. In diesen! Truppcntorpcr im November 1383 zum Rittmeister ernannt, versah der Prinz die Dienste eines selbständigen- Eskadronskomman- danten und zeichnete sich durch fein lebhaftes' Interesse

für die die Unterabteilung betreffenden Angelegenheiten ans. Erzherzog Otto war ein fürsorglicher Ehef seiner Eskadron. Als Dragoneroffizier machte er auch einige größere Waffenübniigcn mit. Um anch mit dem Dienste der Fns^rnppen vertraut zu werden, er folgte nach der im Frühjahre 1392 stattgehabten Beförderung znm Major des' Erzherzogs Trans-- ferierung zum Jnfanterio-Regimentc Hnmbert I., König von Italien Nr. 58, nach Prag, wo er ein Jahr hindurch als Bataillonskommandant fungierte. Im Frühjahre 1393 kehrte

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 09.09.1932
Umfang: 8
Tanzunlerhaltung Slndreas hoser: Täglich Tanz Cafe «nd Restaurant Wagner: Jeden Abend Dancing. Eintritt frei. Kein Aufschlag. Bar Splzinr: Ab 10 Uhr abends Tabarin. Weinhaus pnrthanes: Täglich Konzert Case Giis. Frühstücks-Jausenlokal. W ZU! lièMS Kl kW kl! Eine Traumnovelle von Albert Zanella Dritte Fortsetzung. Otto hatte die ganze Wartezeit an der Seite Elses in der kleinen Stadt verlebt und nur an seine Liebe denkend, manches vorteilhafte En gagement ausgeschlagen. Die schöne, sorglose Hochzeitsreise

hatte einen großen Teil' seiner lErsparnisse verschlungen und er mußte ernst lich daran denken, nens Engagements zu fin den. Aber da kam es, wie es so oft kommt. Entweder flogen Otto Einladungen in das Haus, die er mit seinem Rufe nicht vereinbar hielt und nicht annehmen konnte, oder er erhielt überhaupt ke!ne. — Wochen schwerster Sorge kamen für die beiden und Elses Herz quoll oft über vor Mitleid, wenn sie wahrneh- rnen mußte, wie ihr Mann in den Zeitungen mit knirschenden Zähnen von schönen Erfolgen

war Otto das .telegraphische Engagement in das Hans geflo gen. begann Else bereits fieberhaft die Koffer zu packen. Sie war entschlossen, koste es. wn-- es wolle, den Kampf und hoffentli,k> ^uch den Sieg ihres Mannes von Etappe zu Etappe im Auto oder auf der Bahn zu verfolgen, um ihm jederzeit zur Seite zu.stellen, wenn er ihrer bedürfe. Otto selbst war glücklich, er fühlte neue Kraft, neues Leben in sich. Oh, er wollte es ihnen schon zeigen, wer der Weltmeister sei. mit einer ganz besonderen Leistung

würde er. ihnen aufwarten, die seinen Namen wieder in aller Leute Mund bringen, ihn mit einem Schlage wieder berühmt machen würde. Allzu lange hätten seine Knochen gerastet, mm werde er beweisen, daß sie noch nicht eingerostet seien. Läufe von solcher Längs seien seine eigenste Spezialität und da werde er sich von keinem seiner verehrlichen Kollegen in das Handwerk pfus.ben lassen. — Die Preise für diesen größ ten kontinentalen Etappenlauf waren außer ordentlich hoch; Otto war sicher, schön zn verdie nen und mit nenem

Lebensmnte trat er die hoffnungsvolle Reife nach Berlin an. Kaum waren sie auf dem menschenwimmsln- den, vom Großstadtlärm umtobten Zentral bahnhof angelangt, überkam Else zum ersten mal in ihrer Ehe ein seltsames Gefühl der Verlassenheit nnd Einsamkeit. Otto hatte sie für einige Stunden alleingelassen. lim sich dem Organisationskomitee vorzustellen nnd die nötigen Dispositionen zu holen. Und nun stand das Landkind zum erstenmale mit seinen Kof fern ganz allein im Trubel einer Millionen stadt und kam

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Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
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Seite 9 von 12
Datum: 23.05.1936
Umfang: 12
. Sie kennen doch die Legende von dem Mann im Moor', Doktor Braun, und daß die Leute behaupten, wer ihn sieht, müsse dahinsiechen und sterben.' „Freilich, freilich', winkte der alte Arzt ab. „Derlei Aberglauben finden sich überall, wo es Sümpfe und Moore gibt, aber unser Fräu- leinchen ist doch viel zu vernünftig, sich solchen Einbildungen hinzugeben.' Sie unterhielten sich weiter darüber und über andere Sagen, die mit dem Moor im Zusammenhang standen. Otto von Specht hörte nicht zu. Seine Augen nahmen

besonderer Trick angewandt werden, die Türe am Führersitz zu schließen und lachend sagte Otto, mit einem Blick aus die verbeulte und abgeschabte Karosserie: „Wäre Zeit, daß Sie sich ein neues Vehikel zulegten, Doktorchen. Ihre Höchftgeschwindig- feit macht es wirklich nicht nötig, daß man Ihr Nahen schon auf mehrere Kilometer hört.' „Ja, das Ding rasselt und klappert etwas arg, da weicht alles rechtzeitig aus und ich brauche keine Hupensignale zu geben.' Cr hatte schon zweimal auf den Anlasser gedrückt

, aber der Motor rührte sich nicht und die Verzögerung benutzte Otto zu noch einer Frage: „Hat sich denn die Polizei noch nicht in Moorbach sehen lassen?^' „Warum?' „Nlln, nachdem es in allen Zeitungen be richtet wird, daß ein Ausländer Ralf Bergers Flugzeug entführte und darin abstürzte. Ich meine, die Polizei wird es interessieren, ob der Kanadier einen vorschriftsmäßigen Paß besitzt und ob er sich längere Zeit unangemel det in der Gegend aufgehalten haben könnte.' Doktor Braun versuchte wieder anzulassen

entivickelte sich ihre Erkrankung nicht. Eigentlich ivar sie überhaupt nicht krank, nur sehr matt. Otto von Specht hatte Frau von Medems Vorschlag angenommen und war Gast in Wolfsloch. Er fuhr morgens nach Kranau, war aber um die Teezeit wieder im Landhaus Medem, und machte sich dadurch nützlich, daß er Brin nach dem Tee zu einem Spaziergang ausführte. Brin mochte ihn zwar nicht sehr, aber auf schlaue Weise gelang es Otto doch, den Hund sich gefügig zu machen, so daß er ihn begleitete und seinen Posten

vor Marileens Tür verließ. Otto war noch im Besitz von Marlieens Rucksack, den hatte er Brin gezeigt, ihn daran schnüffeln lassen, und dann war das treue Tier ihm ge folgt. Dann konnte Marileen zwar wieder auf- stehen, blieb aber in ihrem Zimmer. Als Otto um die Teezeit von Kranau zurückkam, er zählte ihm Rita, Ralf Berger fei dagervesen, Marileen habe ihn oben in ihrem Zimmer empfangen, und mehr als eine Stunde sei- er bei ihr geblieben. Ihre Absicht war es, Otto zu reizen, aber er lächelte nur auf eigen

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 15 von 18
Datum: 30.08.1903
Umfang: 18
Mitzi Forstinger. Torbole S. Edelheit, Kaufm., Wien M. Bodansky, Beamter, Wien Heinr. Müller, Kaufm., Mailand Tullio Franzini, Kaufm.. Mailand Otto Crienitz. Kaufm., Radeberg Emil Morgenstern, Jng., Süssen, Württemb. Dr. KarlFlaschar, Adv. m. G.,Mähr.-Trübau Moritz Fett, Eisenb.-Sekr., Cassel Hugo Granzow, Zollsekr.. Cassel Adolf Gabriel. Bureau-Dir., Cassel Joh. Bemh. Schminke, Zoll-Sekr., Cassel Ad. Krebs, Kaufm., Mannheim C. Stuzmann, Kaufm, Mannheim H. Graf, Kaufm., Mannheim Wendeltn Vohla

, Kaufm.. Innsbruck Karl Cernowsli, Gärtner, Varna Lang Rudolf, Toblach Georg Jhssen, Kaufm., Hannover Otto März, Magister. Wien Josef Kern, Mag-, Wien Alex. Merz, Jng. m. G. u. T., Wien Julie Bauer, Wien . Anna Kanfried, Wien Moritz Fischer, Kaufm., Wien Th. Bloch, Kaufm., Wien Richard Wolfberger, Beamter. Wien Rosa v. Grundherr, Konsul- u. Komm.-R,- G. m. 2 S.. Nürnberg Emilie Jrle, Barmen A. Jansen. Barmeu M. Bernhard, Barmen B. Langhoff. Wien Jul. Wise. Jng. m. Schw., Berlin Dr. wed. Rnd. Hölzl

, Wien Adolf Nutz, Pfarrer m. Br., Altentrüdingen Karl Rntz, k. k. Bez.-Amts-Assessor, Ansbach H. Wtnkler, Arzt. Nengersdorf. Sachsen Karl Martin. Aussig Alois Ruda, Beamter nr. T. u. N., Wien Otto R. v. Konrad, Beamter, Wien Franz Hillmann, Rechtsanw., Gustrad Carl Leo, Amtsverwalter, Güstrad Kircher, Prof. m. G., T. u. S., Karlsruhe Dr. Otto Halarz, prakt. Arzt, Wien Franz Trenka, Apotheker, Wien Frau M. Brunhard m. 3 Nichten, Arolsen, Deutschland Frl. L. Engelhard. Arolsen, Deutschland Wilh. Wiens

, Düsseldorf Frau Eugenie Mühlenfeld, Eisenberg Karl Dall'Anni, Kaufm.. Mailand Hermann R. v. Zedina, k. k. Kontre-Admiral m. G., G az Ernst Hauptner, Amtsgerichts-Rat m. G-, Swinemünde Otto Malchow, Reichsbank-Kassier. Berlin Max Werk, Reichsbank-Oberbuchh.. Berlin Marie König, Priv., Graz Amalie Leifert, Priv., Wien Adolf Meyer, Hannover Dr. Adolf Tobeitz, k. k. Uuiv.-Professor u. Kinderarzt, Graz Dr. Hans Stauder, Rechtsanw. m. 2 S., Graz Wilh. Sollmick, Kauzlei-Jnsp. m. G. u. T., Berlin Wilh. Mordhorst

, Rechn.-Rat m. G. n. T., Magdeburg Otto Becher, Kansm., Leipzig Bruno Schulze, Kaufm., Bautzen Paul Niarschner, Staatsanw.-R.. Kiel Ferd. Metz, Königsberg Walther Finsenhagen. kgl. Amtsrichter m. G.. Kiel Adolfine Garnhaft, Lehrerin, Wien Marie Czerny, Lehrerin. Wien Dr. L. Andermann, Dech.-Pfarrer, Neu stadt a. S. S. Wihsmüller. Augsburg Schmier, Hauptm., Schen Frau Therese Gutmann, Wirtin, Gries b. B. Frau Marie Untersulzner, Priv., Gries b. B. Schaap, Pfarrer, Karlsstadt Siegm. Rosenberg, Jnsp

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 05.12.1934
Umfang: 4
. ..Frau Amtmann — der hält ja vor Ihrer Tür! Tor kommt ja Heroin!' Jetzt hatte der Fahrer, vollkommen von Staub und Lrraßenschmutz überschüttet, das Rad ange halten, war abgestiegen und führte in der Tat das Nad durch d«n Vorgarten. Sowohl die Frau Amtmann wie auch Otto sahen mit Erstaunen zu. Dieser knabenhaft junge Mensch in «einem Leder- ivainS, das Gesicht noch durch die große Auto- brl'lUe fast verdeckt, tat. als ssi er hier völlig zu Haus>?, klingelte nicht, lehnte vas schmutzige Rad einfach

. So, alte Dame! Was habe ich mich danach gesehnt! Was freu' ich mich, daß ich Wie oer dahe-im bi>n! — Otto — Herrgott, Otto — du bist ja vollkommen ve-rste-inert. Krieg' ich nicht deine Hand? Ist zwar furchtbar staubig. Mutti, mein gubss, altes Mutti, ich glaube, jetzt ist es am hosten, ich lasse euch Ze5t, zu euch zu kommen, u-nd 'wasche mich erst. Dann geht's über deinen Kuchen. Du. Otto — einen Kuß willst du wohl gor nicht? Herrgott, jetzt vertape-rt mir doch m eurer Erstarrtheit nicht den ganzen

Empfang, aus den ich mich !o kebr aeireut hattet Sietrat auf Otto zu, kriegte ihn bei den Ohr eil. küßte ihn auf dein Mund. „Also, jetzt wasche ich mich! All Heil, altes Mädchenstübchen, jetzt sollst du Tl-ugen machen.' Maà nahm Mütze und Autobrille, wars der Mutter àe Kußhand zu, machte vor Otto einen tiefen Knicks, dann war sie wie ein Wirbelwind aus der Tür, stapfte mit dem Schmutzstieseln die w-cnßgescheuvrte Treppe hinauf, drehte sich um: „Otto, bring' mal meinen SechS-PS in Sicher heit

, daß mir dem niemand klaut!' Dann knallte oben die Tür zu. Die Frau Amtmann sah Otto ratlos an. „Herr Langheinrich — was ist de»i-n aus dem Mädchen geworden?' Sie sagten beide eine ganze Weile gar nichts. Was sollten diese armen, verstörten Menschen auch sagem?! DabÄ war oben andauernd Lärm, als würde immer wieder die Tür geöffnet unk wieder geschlossen. „Atem armes, mein liebes, armes Kind!' Nach geraumer Weile endlich stand Frau Wer- ilier aus, Otto nahm seinen Hut. „Es ist wohl am besten, ich gehe.' „Aber nein

—I' „Komm doch 'reim, Mut der, das heißt, wenn Otto nicht boi dir ist.' Sie össnete die Tür —» jetzt wär>e sie fast wirk lich in Ohnmacht gefallen. Mtten m der Stube, in dieser fo sorgsam bereiteten Stube, deren Fenster und Lädon jetzt sperrangelweit aufgerissen waren, stand weben dem zur Seite geschobenem Tisch und dem ausgerollten Teppich eine große, runde Gummiwand, und in dieser stand Maria und goß sich aus der großen Wasserkan-ne andauernd das kalte Wasser über den Körper. „Herrgott! Maria

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 10
Datum: 16.08.1889
Umfang: 10
— und wird mir auch der Undank, wie mein Vater ihn empfangen — so will ich wie er mit dem Bewusstsein sterben — nicht um eigene Schuld gelitten zu haben!' 3. Capitel. Hertha. Wieder sind einige Jahre verronnen. Otto hat diese auf den Universitäten in fleißigem Streben zuge bracht, jetzt braust die Maschine auf dem Zuge nach Göttingen, dort soll er nach Wunsch seines Wohl thäters, Baron Holms, die letzten Semester absol vieren. Er studiert auch nach dessen Willen Juris prudenz, obgleich dieses Studium nicht ganz

mit seiner Neigung im Einklang steht, aber die Wün sche seines Wohlthäters gelten ihm mehr, sind ihm alles. Zwar ist es ihm noch nicht vergönnt gewesen» in den drei Jahren den Baron einmal wiederzu sehen; Verhältnisse veranlassten diesen, dass er sich immer auf Reisen befand, aber seine Briefe kamen ohne Unterbrechung, voll herzlichen Inhalts und größtenteils mit reichlichen Geldsendungen versehen. Otto konnte kaum all t>as Geld verwenden; er liebte keine verschwenderischen Ausgaben, war kein Freund von Gelagen

, wie seine Stndiengen»ssen. Diese hatten ihm, weil er meistentheils, um ernst und fleißig seinen Studien obzuliegen, zurückgezogen lebte, den Namen „Eremit' gegeben. Ihn küm merte das nicht, war er doch jetzt auf dem Wege nach Göttingen, wo sein geliebter Lehrer Hermann Berner endlich ein Heim gefunden. Er hatte an Otto geschrieben, dass er sein Haus als das seine betrachten solle, dass Frau und Tochter ihn wie Sohn und Bruder empfangen würden. Berner hatte die noch junge Witwe eines Freun des geheiratet

, dessen Stelle er an der Universität auch eingenommen, und hatte eine Stieftochter, von der er in den Briefen an Otto mit so großer Liebe spra , dass sein einstiger Zögling vermuthen konnte, die kleine Hertha sei sein alles auf der Welt. In Gedanken, versunken saß Otto jetzt im Conp6, er blies den Dampf einer Cigarre in die Luft und malte sich den Empfang bei seinem Lehrer mit den rosigsten Farben aus, während der Zug dahin-, brauste. „Verzeihung, mein Herr, dürfte ich Sie vielleicht um Feuer bitten

?' unterbrach jetzt eine Stimme Ottos Gedankengang, sie kam von einem Herrn, der mit ihm schon seit einigen Stationen im Wagen zweiter Classe saß; bis zur Minute hatten beide jedoch noch kein Wort mit einander gesprochen. Der Fremde hatte sich in sein Notizbuch vertieft, in welchem er mit dem Bleistift viel' strich, und in welches er schrieb. Otto schrak, so aus seinen Träumen geweckt, förmlich bei dieser Anrede zusammen. Doch zugleich strich er die Asche von seiner brennenden Cigarre und überreichte

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 06.11.1906
Umfang: 8
: ein Freiexemplar. — NntkNMgUNgen für den „Tiroler volksboien' pro fänfgespaltene Nonpar?ille?ei!« (Z b Zentinu breit, 10 Zeilen — 2Z lNillim. hoch) Zc> k. Nr. 133. Brixen, Dienstag, den 6. November !W6. XIX. Jahrg. Die Nachricht von dem Ableben des Erz herzogs Otto hat speziell in Brixen, wo dessen Gemahlin Frau Erzherzogin Maria Josefa und dessen Sohn Erzherzog Karl Franz Josef oft und gerne weilten, aufrichtiges Be dauern mit der edlen, so schwergeprüften Familie hervorgerufen. Erzherzog Otto

, des Thronfolgers Bruder, wurde zu Graz am 21. April 1865 als zweites Kmd des Erzherzogs Karl Ludwig aus dessen Ehe mit der 1871 verstorbenen Erzherzogin Maria Annunciata, Tochter des Königs beider Sizilien, Ferdinand II., geboren und erhielt bei der Taufe die Namen Otto Franz Josef Karl Ludwig Maria. Erzherzog Karl Ludwig leitete selbst den Unterricht und die Erziehung, auch dann noch, als Erziehern und Lehrern das verantwortungsvolle Amt beim Jüngling anvertraut worden war. Unter ihnen war der Weihbischof

und Generalvikar des Erz bistums Wien, Vr. tkeol. Godfried Marschall, der auch bis an des Erzherzogs Lebensende sem Berater blieb. Der militärischen Ausbildung des Prinzen wurde von früher Jugend an große Aufmerksamkeit geschenkt. Eine Vorschule waren die gymnastischen Uebungen, der Unterricht im Exerzieren, Fechten und Reiten, welchen der Prinz schon bald genoß. Im Jahre 1885 trat Erzherzog Otto mit dem 20. Lebensjahr als Leutnant des Ulanen- regiments Ludwig Graf Trani, Prinz beider Sizilien

Nr. 13, in die Armee ein. Im Jahre 1885 hatte der Prinz auch eine Reise durch Spanien unternommen. Nach Verwendung bei den verschiedensten Truppenkörpern finden wir Erzherzog Otto im Frühjahr 1894 als Oberst beim Husarenregiment Graf Nadasdy Nr. 9. Erzherzog Otto stand durch drei Jahre an der Spitze jenes Truppenkörpers, dessen Chef in den Jahren 1890 bis 1892 der Thronfolger gewesen war. Ein herzliches Verhältnis hat den Regiments kommandanten mit seinemOffizierskorps verbunden. Im Dienste streng

und doch wohlwollend, im geselligen Verkehr, den der Erzherzog mit seinen Offizieren gepflogen hat, Kavalier, Offizier durch und dmch, sportbegeisterter Kavallerist: in diesem Bilde haben die Neuner-Husaren ihre Erinnerung an den Prinzen festgehalten. Für die als Regimentskommandant erworbenen Verdienste erhielt der Erzherzog das Militärverdienstkreuz. Im Jahre 1894 hat der Prinz eine Reise nach Aegypten unternommen und hier die englische Kavallerie im Detail besichtigt. Im Jahre 1897 war Erzherzog Otto

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Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
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Seite 3 von 12
Datum: 06.06.1936
Umfang: 12
Ralfs sei. Otto verneigte sich gegen sie. „Wir sind in Sorge', erklärte er. „Mari- leen ist heimlich von Wolfsloch fortgefahren, und natürlich mußten wir annehmen, daß sie hierher gefahren ist.' „Ich dachte, sie sei noch krank.' „Rein . . . allerdings auch noch nicht ganz wohl, und — und sie hatte sich vorher auf geregt . . .' „Aufgeregt — warum?' fragte Ralf, und Otto zögerte mit der Antwort. Aber es gab nichts mehr zu verheimlichen: nachdem Rita der Gendarmerie bereits angezeigt hatte, wer

der Verunglückte in Moorbach war, mochten es also auch die Komtesse Melanie und der Diener, der abwartend im Hintergründe stand, erfahren. Es konnte ja nicht mehr lange dauern, bis Gendarmerie in Moorbach erschien. Er sah Ralf an und sagte langsam: „Ich weiß alles. Ein Zufall ließ mich hernurtfinhon ni*»r h*r »ff sagte es Marileen, darum regte sie sich auf, denn sie meinte, ich beabsichtigte, es zur An zeige zu bringen.' „Du weißt — du weißt . . .', stammelte Ralf ganz fassungslos. Otto nickte und ein böses

Lächeln verzog seinen Mund. „Dein Märchen von dem englischen Freund und seiner Wette erschien mir gleich nicht recht glaubwürdig, mein guter Ralf, aber ich war doch überrascht, als ich entdeckte, daß der Entführer deines Flugzeugs Götz Dorncck, der flüchtige Sträfling ist.' „Was?!' schrie Melanie Olmütz auf^ mäh rend Ralf förmlich erstarrte und Otto jprach- los ansah, der hastig fortfuhr: „Ich beabsichtigte gar nicht, die Anzeige zu machen, wenigstens vorläufig nicht; nein, überhaupt nicht, nachdem

davon, daß mir an der Wiederergreifung des unglücklichen Menschen nichts gelegen war. Zunächst mußte ich jedenfalls verhüten . . .' Ralf hörte gar nicht mehr, was Otto aus führte, er unterbrach ihn schroff: „Du hast Marileen gedroht, die Anzeige machen zu wollen!' rief er. „Hast irrt das getan?!' „Ich habe es nicht getan, das heißt, ich es, ehe ich sie hindern konnte, und so kann jeden Augenblick. . .' Das Geräusch eines sich schnell nähernden Autos ließ ihn abbrechen: „Da kommen sie wohl schon

, sondern Frau von Medem und Rita. Diese lief gleich auf Otto zu und ergriff ihn am Arm: „Wo ist Marileen? Ist sie hier? Hat man ihn schon verhaftet?!' Ralf Berger war schnell auf Frau von Medem zugegangen, weil er sah, daß sie schwankte, er zog ihren Arm durch seinen und legte den andern um sie: „Beruhige dich. Tante Dora, es ist noch nichts geschehen. Marileen? Nein, wir wissen auch nicht, wo sie ist, aber das wird sich sicher lich bald Herausstellen! Komm hinauf zu Mutter inzwischen ... Ja. Mutter', rief

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Meraner Zeitung
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Seite 19 von 20
Datum: 17.08.1902
Umfang: 20
Killer m. Frau, T. u. S,, Graz Paul Ritter v. Herzinek, k. k. Generalmajor Dr. Ernst Aßmann, Sanitätsrat in. Frau Unftertal Kirnz 676 M. ü. d. M. Amtlich gemeldet vom 8. bis ll. Auguste m. Frau. Graz Luise Gillitzer, Zliüucheu Hermine Schumy, Priv. m. Sohu, Graz Otto Freiherr v. Bülow, Offizier, m. Frau Darmstadt Hugo Callomann, Justizrat in. Frau, Breslau Eoustauze Eick, Straßburg Johanna Niederstetter. Priv. m. T., Bozeu Karl Heim. Beamter m. Frau, Wieu Wilh. Teitsch, Bürgerschul-Dir. m. T., Brünn

Dr. Josef Weil, Oberstabsarzt m. N., Triest Dr. Viktor Herbst m. Frau, Klageusurt Otto Bröhmer, Kfm. m. Frau, Friedenan Frau Gustav Sickert, Elberfeld Paulina v. Wolski. Rußland Selma v. Wadenstjenua, Kurland Lusi Barouiu Vietiughoff, Kurland Elsbet Vietiughoff, Kurland Dr E.Gcoineiny. Primararzt in.F.u.S.. Triest Dr. Emil Waelsch. Prof. m. F., Brünn Äiax Seckel, Bankbeamter, Berlin Heinrich Petowld in. Frau, Hamburg Dr. Gehle. Arzt ni. Frau n. 2 Adr.. Bremen Adolf Miiterreiter, Tulln Anton Rimmel, Wien

, Heidelberg Flora Bnka m. Tochter, Charlottenburg Frau Dr. Rudolf v. Czezik-Miiller, Burgstall u. 4 Kinder, Berlin Ioh. Rada, Beamter m. Fran u. Schwäg., Wien Dr. Karl Putz m. Frau u. S., Wien I. Bahnmüller, München 5ilz Adols v. Perbandt m. Frau u. T., Levico Haiiiis Sachs, cand. jur., Wien Hans Harte m. Fr., 3 Kdr. u. Schwägerin, Äiüucheu Marie Forster. Privat, Wien Dr. Ferdinand Hirn, k. k Pros-, Josef Nicdercgger, Bozen Anna Giampietro, Priv., Brixen Otto Player, Kaufmann, Berlin Ioh. Lente u. Frau

Reintaler. Kaufmann, Bozeu Franz Frank, cand. med., Wien Franz v. Bauer, k. k. Sektouschef m. Frau u. Tochter, Wieu Otto ll, Call, Beamter, Graz Julius Malanotti, Wien Alfred Schindler, Nohrbach B- Nothpletz m- Mutter, München R- Brünner in. G., Wien I. Nagger, Metzger, Tramiu A, Kalb, Justizrat, Bromberg I. Plattner, Gries-Bozen A. Psitschec, Nioutan Maria Stapler, Bozen Nesa n. Anna Zienik, Wie» PH. Schierepy, Wien N- Wagner, Assessor. Eassel Frau Professor Hoffmaun, Büdingeu Dr. Franz Stücker s. Frau

, Eilli Josef Pnreuer, k. k. Ger.-Sekr., Ilng-Ostra Otto Mittler v. Zlinincrmann, k. k. Hof-Rat ». Fin-Dir., Triest Janko Eesnik, Kanfmann, Laibach Erwin Stiller v. >!iiu»ier»ia>iu. k. k. Zögt. der Niilitär-Oberrealschnle, Triest Dr. jur. Jovau Velickovic, Agram Buchta Alerander, Ober-Ing. in. G,. Wieu Dr. Heinrich Pryha., Arzt m. t^i., Wien H. Protivensk» in. G-, Hosponn Ivan Mlyac, üansmann, Laibach Franz Hawelka, Wien Frau Antouie Pcterlongo. Innsbruck Karl v. Hohenbnlkeu m. 2 T., Innsbruck

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