und in schönster Ordnung. In der niedlichen Küche duftet es appetit lich, und vom spiegelblanken Herde her tönt ein melodisches Zischen. Nachdem Frau Agathe auch hier zum Rechten gesehen, ging sie in die Stube zurück und warf einen Blick auf die traute Hausgenossin. Ja, was war denn das? Wo blieb nur Otto heute? Tie kleine Frau schaute recht verzagt und bäng lich drein. Ta knarrte aber doch die Vor türe, nun war er da! Horch, ist das aber auch sein Schritt? Wie langsam und be dächtig? — Ja. langsam
mit bekümmerter. Miene, dann legte sie leise ihre Hand auf seinen Arm und fragte zärtlich besorgt: „Hast du Verdruß gehabt, Otto?' „Nicht in dem Sinne, wie du meinst,' ent gegnete er kurz, ohne aufzusehen. „Ich war sAm recht besorgt um dich; wo bliebst du so lange?' — ,Hch war bei Franziska.' „Ach, Otto,' rief Frau Agathe in vor wurfsvollem Tone, „so oft du von deiner Schwester kommst, bringst du eine nicht zu beschreibende Stimmung mit — ist das rechts „Mag's nun recht sein oder nicht,' rief Otto
, indem er mit langen Schritten die Stube durchmaß, „ich kann mir nun ein mal nicht helfen, ich ärgere mich.' „Franziska ist doch eine liebenswürdige Frau, und —' „O ja, über alles Maß liebenswürdig!' rief Otto spöttisch, „besonders mit Leuten ans der sogenannten guten Gesellschaft, zu der sie uns aber sicher nicht zählt.' „Sei nicht uugerecht, Otto; Franziska muß eben mit diesen Leuten verkehren, das er- sordert die Stellung ihres Mannes, ich be greise deine Bitterkeit nicht.' . Agathe senkte ihr Köpfchen
, dann sagte sie leise: „Deine Unzufriedenheit schmerzt mich: ich dachte, du wärest glücklich!' „Mißverstehe mich nicht, Agathe,' rief Otto in warmem Ton uud nahm ihre Hände znnschen die seinen. „Ich bin glücklich, ge wiß, wie könnte ich auch anders — doch sieh, es schmerzt mich, daß ich dir nicht bieten kann, was meine Schlvester hat.' - „Meinst dn, ich verlange darnach?' „Wenn ich zum Beispiel deine Hände be trachte,' fuhr Otto fort, „wie rauh sie sind: was müssen sie aber anch alles schaffen! Kochen
sind auf das, was sie ar beiten.' Tie klugen, blauen Augen schauten so treu herzig den erregten Mann an, daß er ganz überwältigt seinen Arm um Agathens Hals schlang und ausrief: „O du Engel an Güte und Bescheidenheit, wie beschämst du mich! Glauk« nur, es ist nicht Neid, was ich empfinde: ich gönne Franziska von ganzem Herzen ihr Glück, aber es betrübt mich, daß wir entbehren müssen, was sie genießt.' „Entbehren, Otto? Entbehren wir et was? Was hat Franziska von uns vor aus? Ich empfinde es als keinen Mangel, daß sie seidene