17.004 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1927/16_04_1927/DOL_1927_04_16_7_object_1198560.png
Seite 7 von 16
Datum: 16.04.1927
Umfang: 16
, die wie ein Lenzer,vachen durch Seele geht. Bernhard Schmuck hieß der eine, und er war eines Bauern Sohn aus einem einsamen Bergdorfe. Kräftig war seine Gestalt, kräf tig die Brust, butterfrisch sein Gesicht, und sein Benehmen noch still und bedächtig. Der andere Bursche bieß Otto. Er war der fröhlichere, die Augen leuchteten und gin gen mutig über die Weile, und manchmal kam ein Lied aus seiner Brust und seine junge, helle Stiinme verklang dann seligfrah in der stillen Landschaft. O Täler weil, o Höhen

! — Ei das war «in Gehen und Wandern. Was wollte inai, in diesen Tagen alles tun! Bernhard träumte schon von Auer- hähnen, wenn Beiter Franz mittun wolle, der sie alle kenne. Und auch der weise Horaz steckte in seiner Tasche und Schillers Teil. Das wollte er alles durchnehmen, fleißig wie immer. Otto schlang seinen Arm um seines treuest:» Kameraden Schuttern und lachte. Er htte kein Buch in der Tasche, aber Pläne halte er auch, und wenn sie wieder beisam men wären, wollte er ihm erzählen, are er , alles ausgx richtet

habe. | Im nächsten Dorfe rrennien sie sich, Bern hard stieg bergan seiner Heimat zu, Otto blieb aus der Straße, bis ihn ein Wagen einholte, der ihn in das Dorf brachte, wo sein Bater Arzi mar. s Abends war Otto zu Haust, faß rückwärts :m alten Familienziminer, in dem es noch f ganz warm war von kleinen Er.iinerimgcn , und goldenen Träumen. Nichts hatte sich j geändert, nur etwas freundlicher und glück seliger über seine kurze Gcgenioarl waren alle Dinge geworden, auch die Geschwistene. Man bestaunte seine Uhr

. seinen Hm, seinen Kragen, und als er sogar eine Zigarre aus der Tasche zog und sie fachgerecht anzündete, da war es auch mit der Fassung der Frau Mama aus, die bisher nur dagestfstn und ihren stillen Blick über den Sohn hatte gehen lassen. In dem Augenblicke nämlich, als ihr Otto die Zigarre auzündete, war er in ihren Augen nicht mehr e-n Knabe, sondern das erst--mal ein junger Mann und das rührte sie fast zu Tränen. Auch der Herr Doktor, als er einige Zeit später vom Stainmrisch nachhause kam. stimmte

in dieses Urteil und fühlte sich ge hoben. Otto war für ihn offenbar schon ein Stück Leben, ein Stück Zukunft, die sich vor seinen Blick atckzulvnten begann. So verging der erste Abend in frohem Er zählen und Berichten, und die Nach: erwa - tete Otto in seinem kleinen Schlafzimmer. wo er bald glücklich eimchlier. Mil der ersten Frühsonne, die sich goidigrvi über die schnee igen Berge ergoß, sprang er ans und ging ins Freie. '21h, dieie starke, kühle Lnf, eines Aprilmorgens! Aus dem Wolde schlugen , schüchterne

1
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZT/1944/28_12_1944/BZT_1944_12_28_4_object_2108413.png
Seite 4 von 4
Datum: 28.12.1944
Umfang: 4
. Davon berichten sie einer dänischen Kameradin. Aufnahme: Ahrweiler TO.-EP. (Sch) Christa wird nie mehr zu spät kom men, wenn sie mit Otto verabredet ist. Ganz sicher nicht. Sie hat sich das neulich sehr fest vorgenommen, als er wegen der lumpigen zehn Mi nuten wieder so bitterböse wurde. Kaum zu glauben, wie Otto, diesen sonst so zärtlichen, verliebten Otto Christas Unpünktlichkeit in Har nisch bringen kann. »Es ist . eine Rücksichtslosigkeit, mich Immer wie der warten zu lassen, Christa

! Und wenn du dir deine Unpünktlichkeit nicht abgewöhnst, dann muss ich daraus meine Schlüsse auf deinen Charakter ziehen.« So hatte er gesagt und es klang nicht mehr nach einem Scherz. Christa hat den drohenden Klang seiner Worte noch immer im Ohr, als sie drei Tage später vor ihrem Spiegel steht und sich für das verab redete Stelldichein mit Otto anklei det. Als ob sie ihn jemals aus Bös willigkeit hätte warten lassen! Eine Frau braucht eben Zeit, viel Zeit, um sich schön zu machen für ihn, den Einzigen. Dass die Männer das nie

begreifen wollen! Heute aber hat Christa mit dem Schönmachen schon besonders früh begonnen. Um sieben Uhr beim Goethe-Denkmal, haben sie vereinbart. Christa schielt nach ihrer Uhr, während sie das Hütchen mit Schick über die Locken stülpt. Es ist erst halb und nichts kann mehr geschehen. Keine Minute soll Otto heule warten müssen. Christa greift nach der Handtasche, stösst mit dem Bein an die Sessel- kante und — o Tücke des Schicksals — schon jagen ein paar Laufmaschen ihre Wade empor. Nein

, so kann sie nicht gehen I Schnell andere Strümp fe. Aber die hängen alle frisch ge waschen an der Leine. Also Nadel und Zwirn. Schnell, schnell! Christa stürzt aus der Strassen- bahn, rennt fast ein paar Fussgängcr nieder und landet klopfenden Her zens beim Denkmal. Die Uhr an der Kreuzung zeigt auf viertel acht. Sic wird Otto alles erklären, schmeicheln, bitten. Aber wo ist er? Christa läuft rund um den steinernen Dichterfür sten. Otto ist nicht da. Sie wartet, wartet, bis die Zehen frieren und die Zähne klappern

. Kein Otto weit und breit. Ein Vergnügen ist dieses Warten wirklich nicht. Tod traurig und dem Weinen nahe führt sie schliesslich heim. Anderntags kommt ein Brief. »Ei ne Frau, die nicht pünktlich sein kann, ist nicht ernst zu, nehmen. Uno eine solche Frau heirate ich nicht!« Punkt, Schluss, aus. Erschrocken liest Christa die wenigen Zeilen im mer wieder. So gut kennt sie Otto, um nicht zu wissen: Er meint es ernst; es ist sein letztes Wort. Ver zweifelt beginnt sie ' nachzudenken. Dann greift

2
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/08_07_1934/AZ_1934_07_08_3_object_1858057.png
Seite 3 von 8
Datum: 08.07.1934
Umfang: 8
? Etwa 7V Prozent. . . was man im Altertum die „Säulen des Herakles' nannte? Die beiden Felsen Gibraltar und Abila. . . welches das kleinste europäische Meer ist? Das Marmarameer. Wobbes Ferienreise Heitere Sikzze von G. B u e tz Lieschen Wobbe hegt seit Tagen einen Traum. Sie will eine , richtige Ferienreise machen. Der Gatte, Otto, läßt sich indessen nicht erweichen. »Lieschen', wehrt er mit der Energie des verant wortungsbewußten Familienhauptes ab, „sowas überschreitet unsere Verhältnisse

— das liegt nun einmal im menschli chen Gemüt — je mehr die Sonne wärmt, als gar Müllers auf die Sommerreise gehen, die sonst stets zu Hause blieben... Lieschen flötet nicht mehr »Otiochen' und Kleider, die „nach viel mehr aus sehen als das Grüne', spreizen sich jetzt in jedem Ausverkauf. ,>Es wird sich auch nicht halten', nör gelt Lieschen. Trotzdem. Das Aeußorste, was Otto nach schweren Bedenken zugeben will, ist eine Ex trafahrt über Wochenend. àschen zuckt die höhnend aufgeworfeneil Lip pen

. Selbst Otto muß schließlich zugeben, daß sie „richtig elend aussieht'. «Kunststück, wenn man niemals etwas für die Gesundheit tut! Immer in verdorbener Stadtlustl Aber ich sage nichts mehrl' Otto hat sein niedliches Lieschen aus uneigen nütziger Lieöe gefreit. Er mag es anfangen, wie er will, sobald er sich jetzt in eine Zeitung vertieft, stets findet sein krampfhaft ablehnender Blick die Anpreisung einer billigen Ferienreise. Wenn man recht bedenkt, so etwas ist auch für den kleinen Beu tel erschwinglich

. Als Otto sich das erste Mal bei diesem verwerflichen Gedanken ertappt, sieht er erschrocken zu Lieschen hinüber. Die stichelt mit be leidigtem Gesicht an schadhafter Wäsche. Für Otto folgt eine unrnyige Nacht; es kann auch nicht be hauptet werden, daß er die nächsten Tage im Bü ro mit der notwendigen Sorgfalt arbeitet. Wobbe ist fahrig und zerstreut. Er rechnet heftig, doch „privat'. »Ich geh noch mal aus, Lieschen', wirft Otto kurz hin. Seine mageren Beine bringen ihn wi derwillig zur Tür. Schließlich

, er könnte auch morgen... Nein! Wobbe gibt sich einen Ruck. „Auf Wiedersehen!' ruft er rauh. Lieschen blickt vom Geschirr kaum hoch. Was ist schon groß dabei, wenn Otto auf die Straße geht! „In welchen Saftladen willst Du denn gehen?' fragt sie ironisch. „Ist ja doch kein anständiger Mensch mehr bei der Hitze hier.' Wobbe steht an der Tür. Sein gequälter, aber gewissermaßen hoheitsvoller Blick flattert an Lies chen vorbei. „Man könnte hierauf vieles sagen, lie bes Kind. Dennoch, ich schweige lieber.' „Da tust

3
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1929/21_07_1929/AZ_1929_07_21_5_object_1865362.png
Seite 5 von 8
Datum: 21.07.1929
Umfang: 8
: „Mein Leben liegt.hinter mir. Ich habe m>t dem Diesseits abgeschlossen, und wenn der liebe Gott ruft: „Frau Baronin!' — nun, ich bin bereit!' » Er weiß Bescheid. „Warum wird denn de», „Sieg' immer in der Figur eines Weibes bild lich dargestellt?' „Das wirst du begreifen, wenn du einmal verheiratet bist.' Der IM des Iberrn Werg Skizze von Hans Joachim. Es war nur ein kleines Papierwarengeschäft, Hessen Besitzer Otto Berg war. Ein Lädchen, in dem Schulkinder Schreibhefte und für fünf Pfennig Liebesmarken

kauften, in dem Back fische ihren Bedarf an bunten Postkarten mit sinnigen Sprüchen deckten. So war der Ver dienst des Herrn Berg geradezu kümmerlich zu nennen. Neben seinem Laden aber glänzten und glitzerten im Schaufenster des Juwelier geschäftes Julius Stein Perlen, Diamanten und Smaragde, und oft genug hatte Otto Berg Gelegenheit und Muße, sie zu betrachten und sich in bitteren Gedanken über die ungerechte, ungleichmäßige Verteilung der Glücksgüter dieser Welt zu ergehen. Das Sprichwort

von der Gelegenheit, die Diebe macht, ist zu. alt, als daß es irgendwen «überraschen wird, daß Otto Berg eines Tages den Entschluß faßte, die Wand zwischen beiden Läden zu durchbrechen und sich auf gesetzwidrige Weise zu bereichern, nachdem er es so lange auf geradem Wege vergeblich versucht hatte. Es würde zu weit führen, Herrn Bergs Vorbereitungen für seinen korrigierenden Ein griff sn die Besitzverhältnisse in allen Einzel heiten aufzuzählen. Eines schönen Abends, zwei Stunden nach Geschäftsschluß, verschloß

Otto Berg sorgsam die Tür seines Ladens, einen Koffer und eine Tasche in der Hand, und ent fernte sich in der Richtung nach dem Bahnhof. Jeder mit einigem Scharfsinn Begabte ahnt, daß sich in Koffer und Tasche Kostbarkeiten aus Gold, Platin und Edelsteinen befanden, die Äuf nicht ganz einwandfreie Weise vor kurzem erst ihren Besitzer gewechselt hatten. Herr Berg hatte einen Sonnabend gewählt, seine dunkle Tat auszuführen, denn so würden zwei Tage vergehen, bis man den Diebstahl entdeckte

, da am Sonntag niemand das Steinsche Geschäft zu betreten pflegte. Alles wäre vielleicht gut gegangen, wäre nicht jene Bananenschale gewesen, auf der Otto Berg ausglitt, als er, von der freundlichen Vision umgaukelt, in wenigen Stunden die rettende Grenze zu erreichen, dem Bahnhof zu schritt. Otto folgte den Gesetzen der Schwer kraft und stürzte schwer zu Boden. Als er sich, von dem verständigen Wunsche beseelt, kein Aufsehen zu erregen, schnell wieder erheben wollte, sank er stöhnend zurück. Sein linker Fuß

4
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1907/04_05_1907/LZ_1907_05_04_22_object_3283405.png
Seite 22 von 26
Datum: 04.05.1907
Umfang: 26
„Nanu!' rief der Registrator aus, „das nenne ich denn doch übertrieben komisch, Otto, nimm mir's nicht übel!' Marga lächelte, Otro znckte die Achseln: „Wer kann für seinen Geschmack?' Seine Mutter meinte: »Da hat Papa doch recht, in Bilder soll man sich nicht verlieben!' Otto zuckte wieder die Achseln: „Liebe Eltern, wenn unsere Liebe nicht durch Wahrnehmungen erregt würde, so gäbe es Wohl überhaupt keine Liebe in der Welt!' Marga lächelte fei«: „Otto hat viel Philosophie studiert

, und dieses Studium überträgt seine Lehre ans das ganze Leben!' Otto sah Marga an: „Deine Freunde, vr. Justus Menz und seine Gattin Minna, gehören ja auch zu der Zunft der Philoso phen! Hast du das bei ihnen auch schon bemerkt, Marga?' „O ja, Otto, das durste ich wohl sagen! Apropos, die Frau Professor ist ja auch Wohl angenkrank?' „Was hat sie denn?' fragte Otto. „Na, es soll so schlimm nicht sein, der Professor teilte mir heute früh, als er mir begegnete, mit, ihr sei ein Fünkchen von einem der neu modischen

Streichhölzer ins Auge geflogen! Du möchtest heute noch kommen!' „O weh,' gab Otto zu rück, „da muß das Auge sehr geschont werden! Ich werde nach Tische hinfahren!' „Gut!' sagte Marga, „kannst ja vorher den Kaffee einnehmen, Otto, und fährst dann gleich nach der Klinik hinaus!' „Jawohl, so werde ich es machen!' Er wünschte ge segnete Mahlzeit und zün dete sich in seinem Zimmer eine Zigarre an, trank den Kaffee und fuhr dann sofort nach Professor Menz in der Tiergartenstraße. Wer ihm in der Villa

des Professors Menz zuerst entgegentrat, das war die Frau Profes sor, die ihr linkes Auge ver bunden hatte. „Nun, Frau Professor, was ist Ihnen denn eigent lich passiert?' fragte l)r. Otto Wendland. „Ach,' sagte die Gefrag te, „mir ist gestern abend, als ich meinem Gatten Feuer für die Zigarre reichen woll te, ein Funken in das Auge geflogen!' „Tut es weh?' Ja doch!' E'n glückliches Brbeiterpaar. Bemalt Er trat mit ihr in den Salon hinein, zog sein Etui heraus und entnahm demselben den Spiegel, entfernte

, und ich komme übermorgen um dieselbe Zeit wieder!' Er grüßte, hinterließ eine Empfehlung für seinen Freund Pro fessor Menz und fuhr zur Klinik. Erst am Abende nm sieben Uhr kehrte er nach Hause zurück. Er fand Marga nicht vor, denn »e besuchte Frau Professor Menz in der Tiergartenstraße. Eben hatten sich der Registrator, seine Gattin und Otto zum Tee niedergesetzt, als auch Marga ankam und um Entschuldigung bat, da dir Frau Profenor Besuch von ihrer Nicht, nu» Wien erhalten habe „Welch ein schönes Mädchen

5
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1943/19_07_1943/NEUEZ_1943_07_19_4_object_8177850.png
Seite 4 von 4
Datum: 19.07.1943
Umfang: 4
wird am Langenzug gründlich gefeiert — die Seltenheit einer Dop pelverlobung, und noch dazu einer so verquer- ten, läßt ein alter Menschen- und Typensamm ler wie ich sich nicht entgehen." Unauffällig ging Kleppenborg hinaus. „Sie kommen doch auch?" rief Bröhan ihm nach. Kleppenborg verbeugte sich an der Tür. „Es wird mir eine Ehre sein, Herr Konsul." Siebzehntes und letztes Kapitel Ueber die runzligen Züge des Faktotums Otto huschte ein Lächeln des Wiedererkennens, vieldeutig und doch herzerfrischend — es ging

davon so etwas wie die Begrüßung ejnes Ver lorengeglaubten aus. Der erste der Gäste war nämlich Hans Am dieck, pünktlich wie immer. Nur brachte er heute keine roten, sondern weiße Nelken mit, und davon auch nur einen bescheidenen Strauß. „Guten Abend, Herr Amdieck!" „Das gnädige Fräulein erwartet Herrn Am dieck in der Halle." „Na, Otto, wie geht's denn so?" „Och, wissen Sie, Herr Amdieck, man ist ja nicht mehr der jüngste — aber dafür bin ich noch immer ganz gut zu Fuß

. Und es sind ja auch man 'n paar Tage her, seit Herr Amdieck zuletzt so liebenswürdig waren, sich nach mei nem Befinden zu erkundigen." „Richtig, ein paar Tage!" wunderte sich Am- dieck. „Mir kommt es vor, als wären Jahre ver gangen." „Das hat man zuweilen, Herr Amdieck. Immer dann, wenn was besonders Aufregen des passiert, gutes und böses oder auch durch wachsenes." „Da mögen Sie recht haben, Otto. Na, denn melden Sie mich wohl mal an, wie?" „Sehr wohl, Herr Amdieck." Hans Amdieck riß mächtig die Augen

war mir ein wenig zu plötzlich und in der Form ungewöhnlich. Jetzt zeigt sich, daß wir als gute Freunde miteinander reden können. Diese Probe macht mir vieles leichter. Mich wundert allerdings, daß Maxi noch nicht hier ist." „Welche Frau ist pünktlich!" „Nun, Maxi, wenn sie es sein kann, be stimmt." „Trotzdem wird sie heute Kleidungssorgen haben — " Otto erschien an der Tür. „Herr Kleppenborg!" meldete er. Da ihr Vater noch immer nicht erschienen war, ging sie ihm entgegen. „Es ist nett

. In der Eggenberger Schloßmusik brachten Wolfgang Grun- sky und Roman Klasinc eine Sonate g-moll für Cello und Klavier von Max Haager erfolgreich zur Urauf führung. In der letzten Serenade wird die Kantate „Ein Akmsommer" von Otto Krischke erstaufgeführt, die in Stoff und Vertonung ein besonders gelunge nes volkstümliches Werk steirischer Heimatkunst dar stellt. Die Solopartien vertreten echte steirische Volks figuren und das Liedgut ist zu einem Reigen stei rischer Volksweisen zusammengefügt. Otto Krischke

6
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1938/25_04_1938/NEUEZ_1938_04_25_3_object_8184113.png
Seite 3 von 6
Datum: 25.04.1938
Umfang: 6
.) .Die Stunden jedoch vergingen, ohne daß sie etwas von ihm horte, und allmählich packte sie eine seltsame Unruhe, fast etwas wie Furcht, ob sie recht getan hatte, und ob ihr Unterfangen nicht allzu kühn gewesen war. Die Markgräfin Agnes aber war nur mit ihren eigenen borgen und Gedanken beschäftigt. Der Abschied von Otto hatte sw so sehr erschüttert, daß sie es durchaus nicht als sonderbar oder gar störend empfand, daß der hohe Gemahl sich den ganzen Tag über nicht bei ihr blicken ließ. Zeitig entließ

sich zurückgezogen hatten. Sie setzte sich in den hochlehnigen Sessel, der in der Nähe Mes Bettes stand, lehnte den Kopf zurück und versank in Träumereien. Unablässig dachte sie an Otto und ihren Ab schied von ihm am gestrigen Abend. Jeden Blick, den sie ge- wechselt, jedes Wort, das sie miteinander gesprochen, rief sie sich ins Gedächtnis zurück, durchkostete so die Erinnerung an Me Nähe. Plötzlich fuhr sie zusammen. Hatte sie nicht Schritte vor der Tür ihres Gemaches vernommen? Sie konnte sich über den schreck

, die ihm atemlos zuhörte. „Und — er hatte sie doch getötet mit seiner eigenen Hand, als — er an ihre Untreue glauben mußte." Sie stieß einen kleinen entsetzten Schrei aus und starrte ihn zu Tode erschrocken an. — Was bedeuteten seine Worte? Ahnte er etwas von ihrer heimlichen Liebe zu Otto? — Be bende Angst kam über sie, sie wankte, aber er legte rasch und fest den Arm um sie und führte die Zitternde aus der Kapelle fort, wieder den langen Weg durch die stille, menschenleere Burg bis in sein eigenes Gemach

7
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1920/22_08_1920/MEZ_1920_08_22_5_object_744422.png
Seite 5 von 12
Datum: 22.08.1920
Umfang: 12
nachstand. stand ich wohlgerüstet bei den andern und nach einem Glase kuhwarmer Geismilch trabten wir hoffend in den tagenden Morgen hinein. Mit Pech fing der heutige Tag an. Otto hatte eben zwei mal an einem Hasen vorbeigeschoffen und rief ihm wütend nach; ..Lauf zu, du Rabenvieh. bas Leben ist dir ja vergönnt!' Ab und zu fällt noch ein Schutz und mit mehr minder freudigen Gesichtern traf.die ganze Gesellschaft am verabre deten Plätzchen ein. Ein lauschiges Plätzchen: tief unten im Tale schäumt

der wilde Saldurbach und auf der Wälder dunk- lem Grün liegt der Hermelin des Ortlers in seinen Tausenden von farbenspielen; neben uns plaudert eine Quelle ihre kind lichen Weisen und über uns spannen bärtige Tannen ihre weiten Aeste. Behaglich ausgestreckt erzählten wir allerhand wahre und — dem edlen Gebrauche folgend — auch jägerlateinische Erlebnisse, bet welchen freund Otto mich am meisten in An- spruch nahm. Mutzte ich doch, da er höher als meine lange Gestalt seinen Ruheplatz hatte, „demutovoll

' zu ihm aufsehen und erfuhr ich erst seine Erzählungswut. als ich mich jäh um wendend davon überzeugte, daß auch Dianens Geschmack auf Schinken gerichtet war: freundlich mich anlächelnd, verschlang sie eben den letzten Bissen eines herrlichen Stückes. — An erkennung und Lob erwartend, blickte sie mich mit ihren braunen Augen traulich an und schweifwedelnd kehrte sie Tannennadeln und Moos als Revanche in freund Ottos Käsepapier. — Ja. dieser Otto. — — Doch davon später. — Seit einiger Zeit vernahmen

- mige, getäfelte Stube, wieder wurde haarsträubendes Jäger latein aufgetischt und die „fachausdrücke' wie Aeser, Lau- scher. Blume. Wetdloch und, so weiter flogen wie die fliegen in der Luft herum. — Ein heute eingetroffenes fräulein aus den deutschen Gauen hörte interessiert zu und in einer Pause fragte sie Freund Otta: „Tschuldigen Sie, wag versteht man in der Jägersprache unter Wetdloch?' Otto schaut verlegen zu mir herüber. — „Hm — hm. fa wissen Sie. — das ist so leicht nicht zu «Klären

. — Weidloch — hm. so nennt man hm den Mund.' JDcm&ef* Freund Otto, ver Schlanggl, hatte schon längere Zeit ge- bankenvoll den Boden seine» Trinkglases betrachtet und ab und zu flog ein verstohlenes Schmunzeln über sein Gesicht. — fröhlich ging ein Rundgesang um den Tisch herum, als m!r Otto heimlich ein Zeichen gab. — Nach und nach ver- loren sich die Gäste und blieben nur Mar und Moritz oder richtiger gesagt» freund Otto und meine Wenigkeit hocken. Tiefe Stille ln der rauchgeschwärzten Stube

8
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1906/04_11_1906/MEZ_1906_11_04_1_object_659106.png
Seite 1 von 18
Datum: 04.11.1906
Umfang: 18
, DouuerStag a. Samstag, abends S llhr.»» Telephon «.' Ar. M Sontttag, de» 4. November IVOS 4«. Illhrgaog Erzherzog Otto f. Meran, 3. November. Das Kaiserhaus hat einen schmerzlichen Ver lust erlitten: Erzherzog Otto, der Neffe un seres greisen Monarchen, ist vorgestern abends im verhältnismäßig jugendlichen Alter von 41 Jahren verschieden. Fast unvermittelt ist diese traurige Nachricht gekommen; formelle Bulletins wurden in den letzten Tagen nicht mehr aus gegeben. Eine Mittelmeer-Reise war zur Rekon

valeszenz geplant und nun hat plötzlich der Tod alle Hoffnungen zunichte gemacht. Erzherzog Otto Franz Josef Karl Ludwig Maria wurde am 21. April 1865 zu Graz als zweiter Sohn des Bruders unseres Kaisers, Erz herzogs Karl Ludwig, und seiner zweiten Ge mahlin A n n u n ciat a, Prinzessin von Bour- bon-Sizilien, geboren und hatte die traditionelle Erziehung der österreichischen Prinzen erhalten. Schon als Knabe zeigte er die große Vorliebe für die Reiterwaffe.. Im.Jahre 1830 wurde er zum Leutnant

der bisherige Generalkavallerieinspektor ^lois Graf Paar zum Kommandanten der Tra- oantenleibgarde und der Leibgarden-Jnfanterie- lompagnie ernannt. Und schon im Oktober des- lelben. Jahres wurde. Erzherzog Otto zum Gene- Mkavallerieinspektor und im Mai 1905 zum General der Kavallerie ernannt. dem Jahre 1894 war er Inhaber des i^uregiments Nr., 1, das seit dem im Jahre - erfolgten Tode seines bisherigen AnHabers, des Kronprinzen Rudolf, vakant geworden war. s Nach dem Tode des Kronprinzen Rudolf

hatte « der 'Kaiser dem Erzherzog Otto einen großen Teil der Repräsentationspflichten übertragen, die früher Kronprinz Rudolf im Namen des Kaisers ausgeübt hatte. - Erzherzog Otto galt als lebensfreudiger, ele ganter Kavalier, weder Geziertheit noch falsche Herablassung kennend; man rühmte seine vor nehme Freigebigkeit, seine resche, lustige Art, die jeder Bigotterie und Etikette abhold, seine selb ständige Denk- und Handlungsweise — er hat sich niemals an die Seite einer Partei gestellt, sich niemals zum Helfer

irgend einer Politik gemacht 7-^- und den ausgesprochen feinen Sinn für die schönen Künste. Er war auch Zeichner und Maler. Im Jahre 1896 wurde'er zum Ehren mitglied der Akademie der bildenden Künste er nannt. Eine besondere Vorliebe hätte er für das Tischlerhandwerk und die Wiener Tischler-Ge nossenschaft besitzt- einen Sessel, den der Erz herzog selbst angefertigt Hat. ^ ' Erzherzog Otto hatte wiederholt weite Reisen unternommen und auch Tagebücher darüber, ge führt. Eines dieser Tagebücher

9
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1951/22_11_1951/TI_BA_ZE_1951_11_22_3_object_8386591.png
Seite 3 von 10
Datum: 22.11.1951
Umfang: 10
, als zwischen diesen beiden Staa ten einen Ausgleich zu suchen. Diese Verhand lungen waren sehr schwierig und abwechslungs reich. Rußland und Frankreich suchten Rumänien zu ködern, indem sie die Begehrlichkeit Rumä Univ.-Prof. Hofrat DDr. Otto Stolz wurde am 17. November 1951 von der Tiroler Landes-Uni versität durch die Promovierung zum Doktor der Rechte ehrenhalber und vom Tiroler Landes museum Ferdinandeum durch die Überreichung einer großen Festschrift anläßlich der Vollendung seines 70. Geburtstages

für die gewaltigen Ver dienste um die Erforschung tirolischer Geschichte geehrt. Der Tiroler Bauer darf und will auch nicht hin ter den vielen Glückwünschen und Ehrungen, die Otto Stolz von allen Seiten des Landes zuteil wur den, zurückstehen und schließt sich in beschei dener Weise damit an, daß die Standeszeitung des Tiroler Bauern die großen Verdienste dieses her vorragenden Gelehrten um die Erforschung des Bauernstandes gedenken will. Die Ahnen Otto Stolz’, der am 31. März 1881 in Innsbruck geboren wurde

, stammen aus der Ge gend von Matrei und zählen zu den ältesten Ge schlechtern des Wipptales. Obwohl ein Zweig der Stolzsippe im 16. Jahrhundert bürgerlich wurde und diese Stolz bis heute in Matrei das Amt eines i Pfarrmesners bekleideten, erstarb dennoch in der Familie das bäuerliche Denken nie. In Otto Stolz, dem Sohn des hochangesehenen Universitäts-Pro fessors für Mathematik und der Paula Meyer, deren Vorfahren ebenfalls bäuerlicher Herkunft waren (sie saßen seit 1600 auf dem Bauhof bei Gärberbach

, heute Klarerhof, Gemeinde Mutters), brach das bäuerliche Blut wieder in ganz hervor ragender Weise durch. Schon als Knabe war er bestrebt, den Bauern bei seiner schweren Arbeit kennenzulernen und in sein Wesen einzudringen. Daraus erklärt sich die große Vorliebe Otto Stolz’ für die Erforschung des Bauernstandes und der Landwirtschaft. Man kann mit Fug und Recht sagen, daß fast sein gesamtes Forschen irgendwie mit dem Bauerntum in Berührung steht, da doch die Geschichte Tirols in der Hauptsache

würdigen, die sich unmittelbar mit dem Bauerntum und der Landwirtschaft befassen. Da bei kann jedoch nur den großen Arbeiten gedacht werden. Die unzähligen kleinen Aufsätze müssen unberücksichtigt bleiben. Den Boden der Bauerntumforschung betrat Otto Stolz mit der großen Arbeit „Die Schwaig- höfe in Tirol“, wodurch er diesen ausgespro chenen Bergbauernhöfen, die seit dem 12. Jahr hundert die Dauersiedlung in unserer Heimat hoch auf den Berg hinauftrugen und damit eine Pioniertat ersten Ranges

10
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1931/16_12_1931/AZ_1931_12_16_7_object_1854850.png
Seite 7 von 8
Datum: 16.12.1931
Umfang: 8
Mittwoch, den ZV. Dezember 1931. èA»p«a-3elku«s- Sètte? Der Tod Kaiser Karls Lrbkönig Otto am Sterbebett seines Vaters Kronprinz Otto hatte den Trubel des Krieges erlebt, er hatte den Machtabstieg seines Daters geschaut. Er hatte sich im E.ril stufenweise be> scheiden gelernt. Kein Kind hat je seinen Vater aufrichtiger verehrt als Otto den seinen. Wenn er. wie natürlich, in seinen Knabensahren sich über den politischen Wandel der Dinge auch keine vollkommene Rechenschaft abgelegt

Fieber. Am Abend geht es der Erz herzogin Adelheid schlecht. Am 22. steigt die Temperatur beim Kaiser auf 4t) Grad. D-r Kronprinz ist viel aNein und Ml» sich furchtbar verlassen. Am 24. gebt es den Kindern allmählich bes ser. Den Kaiser verbrennt das Fieber. Am 27. März verstärken die Kinder ihre Be- stürmuna des Gimmels. Der Kronprinz nimmt scqar zum Spazierengehen den Rosenkranz mit. Der ihn begleitende Priester fragt ihn, ob er denn mitten unter den Leuten andächtig blei ben werde. Otto antwortete

: „Was gehen mich die Leute an. wenn wir doch für Papali be ten' Es wird 10 Uhr nachts. Der Kaiser soll ver sehen werden. Krim? cinz Otto wird geweckt. Der Kaiser der sonst wegen der Ansteckungs gefahr die Kinder niM an seinem Krankenbette hatte leben wollen, hat ihn verlangt. Otto tritt ein. Ter Kaiser ruft ihn ganz nahe an sein Bett. „Er soll alles gut sehen.' Der Kaiser wird versehen. Der Kronprinz nimmt dieses Bild in sich auf. Er küßt dem Kaiser die Hand. Der Kaiser lächelt ihm zu. Nachher ist Otto

aufgelöst. „weil der Papa so furchtbar eleiüi ausgesehen hat.' Ein paar Mi- Hinter ein Kapitel Welkgeschichte ist der nuten später schluckt er: 'Jetzt verstehe ich erst, Schlußpunkt gesetzt . . . Eine Mutter und ein was die Mutter Gottes gelitten hat. als sie den Sohn verfolgen meiter ihren Kreuzweg. Neben Heiland am Kreuze hängen sah.' Der Den jungen Kaiser befällt ein Schüttelfrost. Kaiser fragt am nächsten Tage, wie es Otto Cr bebt und zuckt. Spricht nicht. Se,ne Augen gehe: „Der arme Bub. ich hätte

, diesem Jammer spricht der Ver scheidende von der Ewigkeit, von Daheim, von Weib und Kindern. Der Kaiser macht den Kronprinzen zum Zeugen seines christlichen Todes. Der zehnjäh rige Knabe hört den ermattenden Vater für seine Völker beten. Er hört Worte der Verge bung und des Erbarmens. Er hört einen Ster benden sein Leben für sein Volk aufopfern. Otto weint nicht. Er weint nicht, um seinem Vater die letzten Stunden nicht noch mehr zu erschweren. Er weint nicht, weil sein Leid zu groß ist. Seine Tränen laufen

11
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1938/16_09_1938/AZ_1938_09_16_3_object_1873366.png
Seite 3 von 6
Datum: 16.09.1938
Umfang: 6
buch, das der liebe Gott den Menschen gegeben hat. Darin ist ein Blatt immer schöner als das andere, und man kommr nie damit zu Ende. Aber nun muß ich gehen. Da ist Otto. Er nimmt mich mit zum Kartoffelbuddeln. Heute ist Schluß, da wird das Kraut verbrannt und Kar toffeln in der Asche gebraten.' Wirklich stand an der Tür ein Junge, so groß wie Gerda, und winkte. Hand in Hand liefen die Kinder davon. Hinter der Siedlung lag das Kartoffelland, ein Acker neben dem anderen. Die Stückchen Land trugen

Herbstzeichen. Die Kinder standen und sahen zu. Da winkte der äl tere Bruder von Otto und zog Gerda und Otto zum Grabenrain. „Ich will dir was Feines zeigen, Ger da, was ich heute gefunden habe.' Er holte eine alte Zigarrenküste her vor und öffnete sie. Gerda erschrick fast. Da faß ein sehr großer Schmetterling mit einem Leib, der war wohl so dick wie ihr Daumen. Er war dunkel mit lichteren Flecken, aber auf dem Kopf trug er eine helle Zeichnung, die sah aus wie ein knö cherner Totenkopf

Haben. Sie kriechen in diesen Tagen aus. Was willst du. Otto', fuhr er seinen Bruder an, der ihn unterbrechen wollte. „Mit dir habe ich doch schon gerodet. Du gehst nachher mit und bringst mir das Geld. Jede Puppe kostet zwanzig Pfen nig. Wenn du beide verkaufst, kannst du das Geld für die eine behalten. Sparst du nicht zu einem Lederriemen?' Otto nickte. Aber froh sgh er nicht aus. GZrda schlug den Kastey zu. „Jetzt wollen wir aber die Kartosseln essen. Da winkt die alte Hanne'. Die alte Hanne war die Großmutter

'der Jungen, und es waren ihre Kartos- ' feln, die ihr die Familie ausnehmen half. Wirtlich lagen in der Asche die glühhei ßen Kurtoffeln. Ms man sie dann «mf- brach, quoll des gelbe Fleisch locker und duftig hervor. „Sei doch vergnügt, Otto. Ich glaube bestimmt, Onkel Hans kauft die Toten kopfe, obgleich es viel Geld ist. Brr — ich möchte sie nicht in meinem Zimmer Ha dem Ich graule mich vor ihnen/ Ler Otto ist eine Bangdux', jagt« sein Bruder, „fehlt nur noch, baß er Spielver derber ist/ „Nein

, das ist er noch nie gewesen', verteidigte Gerda ihren kleinen Freund. „Und nun esse ich nur noch eine Kartof fel. sonst platze ich.' Es ging alles glatt. Onkel Hans kaufte den Totenkops und die beiden Puppen. Die eine bewegte sich und zuckte. Die an dere lag ganz still und steif. Merkwürdig', sagte er und sah Otto fest an. „die eine bricht vielleicht schon morgen auf. Aber die andere rührt sich nicht. Weißt du, woher das kommt?' Otto schüttelte den Kops. Aber er war dunkelrot geworden. Als Gerda schlafen gegangen

12
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1932/09_09_1932/AZ_1932_09_09_5_object_1879427.png
Seite 5 von 8
Datum: 09.09.1932
Umfang: 8
Tanzunlerhaltung Slndreas hoser: Täglich Tanz Cafe «nd Restaurant Wagner: Jeden Abend Dancing. Eintritt frei. Kein Aufschlag. Bar Splzinr: Ab 10 Uhr abends Tabarin. Weinhaus pnrthanes: Täglich Konzert Case Giis. Frühstücks-Jausenlokal. W ZU! lièMS Kl kW kl! Eine Traumnovelle von Albert Zanella Dritte Fortsetzung. Otto hatte die ganze Wartezeit an der Seite Elses in der kleinen Stadt verlebt und nur an seine Liebe denkend, manches vorteilhafte En gagement ausgeschlagen. Die schöne, sorglose Hochzeitsreise

hatte einen großen Teil' seiner lErsparnisse verschlungen und er mußte ernst lich daran denken, nens Engagements zu fin den. Aber da kam es, wie es so oft kommt. Entweder flogen Otto Einladungen in das Haus, die er mit seinem Rufe nicht vereinbar hielt und nicht annehmen konnte, oder er erhielt überhaupt ke!ne. — Wochen schwerster Sorge kamen für die beiden und Elses Herz quoll oft über vor Mitleid, wenn sie wahrneh- rnen mußte, wie ihr Mann in den Zeitungen mit knirschenden Zähnen von schönen Erfolgen

war Otto das .telegraphische Engagement in das Hans geflo gen. begann Else bereits fieberhaft die Koffer zu packen. Sie war entschlossen, koste es. wn-- es wolle, den Kampf und hoffentli,k> ^uch den Sieg ihres Mannes von Etappe zu Etappe im Auto oder auf der Bahn zu verfolgen, um ihm jederzeit zur Seite zu.stellen, wenn er ihrer bedürfe. Otto selbst war glücklich, er fühlte neue Kraft, neues Leben in sich. Oh, er wollte es ihnen schon zeigen, wer der Weltmeister sei. mit einer ganz besonderen Leistung

würde er. ihnen aufwarten, die seinen Namen wieder in aller Leute Mund bringen, ihn mit einem Schlage wieder berühmt machen würde. Allzu lange hätten seine Knochen gerastet, mm werde er beweisen, daß sie noch nicht eingerostet seien. Läufe von solcher Längs seien seine eigenste Spezialität und da werde er sich von keinem seiner verehrlichen Kollegen in das Handwerk pfus.ben lassen. — Die Preise für diesen größ ten kontinentalen Etappenlauf waren außer ordentlich hoch; Otto war sicher, schön zn verdie nen und mit nenem

Lebensmnte trat er die hoffnungsvolle Reife nach Berlin an. Kaum waren sie auf dem menschenwimmsln- den, vom Großstadtlärm umtobten Zentral bahnhof angelangt, überkam Else zum ersten mal in ihrer Ehe ein seltsames Gefühl der Verlassenheit nnd Einsamkeit. Otto hatte sie für einige Stunden alleingelassen. lim sich dem Organisationskomitee vorzustellen nnd die nötigen Dispositionen zu holen. Und nun stand das Landkind zum erstenmale mit seinen Kof fern ganz allein im Trubel einer Millionen stadt und kam

13
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/23_12_1934/AZ_1934_12_23_10_object_1859926.png
Seite 10 von 10
Datum: 23.12.1934
Umfang: 10
unter den grü nen Bäumen, und niemand, der etwa an dem fried lichen Haus vorüberfchritt, hätte geahnt, daß hier zwei Frauen, Mutter und Tochter, jede für sich, einen schweren Kanwk kämvsten- — Nachdem die Damen Frau von Molkenstern ver lassen hatten, waren sie nur noch ein kurzes Stück chen zusammen gegangen und hatten sich dann ge trennt. — Die Frau Bürgermeister war mit Chri stine in das Häuschen am Markt getreten, imd da alles so still war, merkten sie gar nicht, daß Otto inzwischen nach Hause gekommen

war. — Ob Otto wohl jetzt bei Maria war? — Bis jetzt hatte sie sich mit Vorliebe in den Weltschmerz ihrer oerschmähten Empfindungen für Otto hineinge wühlt. Nun hätte sie wieder weinen mögen. Otto war doch auch eine gute Partie. War sicher ein ganz vortrefflicher Mensch und stand ihr doch so viel näher. Sie war währenddessen in das Giebelstübchen hineingetreten und hatte das Licht eingeschaltet. Jetzt sah sie Otto, der noch immer am offenen Fen ster saß und in das Dunkel hinausstarrte. Sie schrie

auf. „Verzeih, Otto, ich wußte nicht, daß du hier bist.' Er sah sich mit leeren Augen um, erkannte sie und versuchte zu lachen. „Aber Christine, du brauchst doch vor mir nicht zìi erschrecken. Er hatte so ein todtrauriges Gesicht, daß er ihr unendlich leid tat, sie faßte seine Hand. „Was ist dir denn, Otto? — Hat deine Braut dick wieder getränkt?' Er zog seine Brauen zusammen und sagte, seinen Schmerz unterdrückend, in rauhem Ton: „Ich habe keine Braut mehr. Ich habe Maria ge schrieben

, ich Hab« dir oft Um«cht getan. Ich wußde gar nicht, daß du so weich s»in taimst.' J«ht weint« Christin« laut auf und Ins aus dem Zimmn hinaus. Nur bis zu ihrem Stübchen hinüber, dann warn? die Tränen sofort verschwun den. » Es kling«-lbe uiài an der Haustür, Christine lies schnell hinunter. Ein Bote aus dem Elektrizitätswerk. „Ein eiliger Brief von Herrn Direktor, sür Herrn Ingenieur Langheinrich.' Sie nahm den Brief, trug ihn hinauf, aber klopste jeht an. „Otto, ein Brief von Direktor Ludwig

.' Er war in Gedanken stehengeblieben und hatte gogrübelt üb«! das. was eben zwischen ihm und Christin« geschehen. Jetzt sahen sich bà m dwe Augen, sie senkte die Blicke schnell und lies hin aus. Otto brach d«en Brief aus. „Mein lieber Herr Langheimich! Darf ich Sie bitten, in eiiwr eiligen gefchästli chen Sache noch heute abend zu einer Bespre chung in moine Wohnung zu kommen?' Er atmete Mi f. Das war, was er brauchte. Jcht irgendeine Arbeit, eine recht schwere Arbeit, die ihn ablenkte. Er nahm schnell Hut

15
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1936/23_05_1936/DOL_1936_05_23_9_object_1149664.png
Seite 9 von 12
Datum: 23.05.1936
Umfang: 12
. Sie kennen doch die Legende von dem Mann im Moor', Doktor Braun, und daß die Leute behaupten, wer ihn sieht, müsse dahinsiechen und sterben.' „Freilich, freilich', winkte der alte Arzt ab. „Derlei Aberglauben finden sich überall, wo es Sümpfe und Moore gibt, aber unser Fräu- leinchen ist doch viel zu vernünftig, sich solchen Einbildungen hinzugeben.' Sie unterhielten sich weiter darüber und über andere Sagen, die mit dem Moor im Zusammenhang standen. Otto von Specht hörte nicht zu. Seine Augen nahmen

besonderer Trick angewandt werden, die Türe am Führersitz zu schließen und lachend sagte Otto, mit einem Blick aus die verbeulte und abgeschabte Karosserie: „Wäre Zeit, daß Sie sich ein neues Vehikel zulegten, Doktorchen. Ihre Höchftgeschwindig- feit macht es wirklich nicht nötig, daß man Ihr Nahen schon auf mehrere Kilometer hört.' „Ja, das Ding rasselt und klappert etwas arg, da weicht alles rechtzeitig aus und ich brauche keine Hupensignale zu geben.' Cr hatte schon zweimal auf den Anlasser gedrückt

, aber der Motor rührte sich nicht und die Verzögerung benutzte Otto zu noch einer Frage: „Hat sich denn die Polizei noch nicht in Moorbach sehen lassen?^' „Warum?' „Nlln, nachdem es in allen Zeitungen be richtet wird, daß ein Ausländer Ralf Bergers Flugzeug entführte und darin abstürzte. Ich meine, die Polizei wird es interessieren, ob der Kanadier einen vorschriftsmäßigen Paß besitzt und ob er sich längere Zeit unangemel det in der Gegend aufgehalten haben könnte.' Doktor Braun versuchte wieder anzulassen

entivickelte sich ihre Erkrankung nicht. Eigentlich ivar sie überhaupt nicht krank, nur sehr matt. Otto von Specht hatte Frau von Medems Vorschlag angenommen und war Gast in Wolfsloch. Er fuhr morgens nach Kranau, war aber um die Teezeit wieder im Landhaus Medem, und machte sich dadurch nützlich, daß er Brin nach dem Tee zu einem Spaziergang ausführte. Brin mochte ihn zwar nicht sehr, aber auf schlaue Weise gelang es Otto doch, den Hund sich gefügig zu machen, so daß er ihn begleitete und seinen Posten

vor Marileens Tür verließ. Otto war noch im Besitz von Marlieens Rucksack, den hatte er Brin gezeigt, ihn daran schnüffeln lassen, und dann war das treue Tier ihm ge folgt. Dann konnte Marileen zwar wieder auf- stehen, blieb aber in ihrem Zimmer. Als Otto um die Teezeit von Kranau zurückkam, er zählte ihm Rita, Ralf Berger fei dagervesen, Marileen habe ihn oben in ihrem Zimmer empfangen, und mehr als eine Stunde sei- er bei ihr geblieben. Ihre Absicht war es, Otto zu reizen, aber er lächelte nur auf eigen

16
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/06_01_1935/AZ_1935_01_06_8_object_1860084.png
Seite 8 von 8
Datum: 06.01.1935
Umfang: 8
sai-à ciopo un eetto tempo il valore cii essi fra ospitale e mteressi. oosti- wisoe per i risparmiaton un assai raoooman6abile atto cii previclen^a a favore proprio o eli altre per- Sons olie si vogliano denefioars. d o d v n kovZÄll VOQ Ottricì voll Lsllstkia „Guten Tag, Herr Langheinrich! Sie haben mich neulich vergeblich in Berlin besucht. Zu meiner Freude habe ich von meinem Assistenten, der Sie zufällig umherführte, erfahren, wie sehr es Ihnen in unserem Stadion gefallen hat.' Ohne daß Otto

sich ihm entziehen konnte, hatte er ihn zu der Gruppe gezogen, bei der jetzt Alexan der von Gronefeld neben der Dame stand, die On kel Wilhelm herangeführt hatte-, dieser aber ma-r zu Frau Werner und Maria hinübergegangen, die er staunt aufgesprungen waren. «In drei Deubels Namen — verzeih, liebe Schroe- ster —, was ist denn bei euch los?' Maria hing an seinem Halse, und Frau Werner hatte schon wieder einmal nasse Augen. Alexander von Gronefeld war Otto entgegenge treten. ..Mein lieber Freund

, wir haben uns ja heute noch gar nicht gesehen. Gestatten Sie, daß ich Sie bekannt mache: Herr Ingenieur Otto Langheinrich, der geniale, junge Erbauer dieses trefflichen Wer kes — Fräulein Irene von Hesten, meine liebe Braut, die vorgestern in Stockholm den Weltmeister- lite! für Stabhochipringen erfolgreich verteidigte und mit dem Flugzeug herüberkam, um mich zu überraschen. Komm, Irene, gib mir endlich den fal ligen Begrüßungskuß. Herr Langheinrich macht ein so verdutztes Gesicht, als seien

mit dir auch alle übr'gen Engel vom Himmel gefallen.' Otto stand völlig erstarrt, war innerlich voller Empörung-, da kam Maria in Heller Feude über den Rasen gerannt. „Irene, du hier?' „Ma Lu, mein Liebling! War auch der böse Alex recht gut und artig zu dir?' Alexander schob einfach Ottos Arm unter den sei- neri. „Jetzt kommen Sie mal in den Wald und las sen Sie uns ein vernünftiges Männerwort reden.' „Ich muß gestehen —' „Neben Sie nicht, hören Sie zu. Sie sind ein ganz famoser Mensch. Ich bereue es nicht einen Augen

Spiel mit ihren heiligsten Gefühlen treibt?! Ganz davon abgesehen, daß Sie die Liebenswürdigkeit hatten, mich so nebenbei für einen erbärmlichen Schubiack zu halten. Jetzt werden Sie sich wohl überzeugt haben, daß meine und Marias Empfin dungen zueinander lediglich, sagen wir mal, ge schwisterlich sind, oder wie eben zweier guter Ka meraden. Ich glaube kaum, daß Ma Lu sonst meine Braut so liebevoll begrüßt hätte. Und nun —' Otto sah ihn fast schuldbewußt an. „Herr v. Gronefeld, ich glaube

17
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1889/17_08_1889/BTV_1889_08_17_8_object_2930738.png
Seite 8 von 12
Datum: 17.08.1889
Umfang: 12
. züglichen M« 26/13 Bienenzüchter, Kaufleute und Lebzelter M», 0»VH.AKUDIRR K Futterhonig und Glatthonig in Fasseln zu 60 Ko. und in Blechbüchsen zu 5 Ko., s, Ko. 5V kr., Büchse 30 kr., in Schaffeln zu 40 und 20 Ko. billigst. glückenden Liebe in ihren Herzen in voller Blüte stand; vielleicht hätten sie noch lange so fortgelebt, wenn nicht ein unerwartetes Ereignis dazwischen getreten wäre. Eines Morgens, es war ein halbes Jahr vor über, seit Otto in Göttingen war, trat der junge Mann, aus dem Colleg

, die er drei Mal wiederholt, von ihr unbeantwortet blieb, „bin ich ausgeschlossen von Ihrem Vertrauen, hat mein Herz sich einer Täuschung ergeben, als ich mich in diesem Hause so heimisch fühlen lernte, als wohnten hier meine Eltern und Hertha, meine Schwester?' „Ziehen Sie nicht gleich solche Schlüsse!' ent- gegnete endlich Frau Berner. „Was Sie uns sind, wissen Sie — aber hier ist mehr — zu sagen, es betrifft Hertha. ..Hertha?' wiederholte Otto, ^0, jetzt sagen

Sie mir alles — was ist mit Ihr? — Ich muss es wissen!' „Nun denn, wer kann Ihnen noch ausweichen,' nahm Frau Berner ent schlossen das Wort. „Sie kennen Dr. Herwart?' fragte sie. „Wie sollte mir der Mann, der einen so rühmlichen Namen hat, der in ganz Göttingen geschätzt wird, unbekannt bleiben und den ich erst vor einigen Tagen hier bei Ihnen sah?' „Sie wissen auch, dass er noch unverheiratet ist?' Otto nickte. „Er hat heute um Herthas Hand bei Ber ner angehalten!' „Und Hertha?' fragte Otto, mehr brachte er nicht hervor; Angst schnürte ih'i fast

die Brust zusammen. Frau Berner erhob sich von ihrem Stuhl und sprach: „Das Mädchen ist eigensinnig und unbe sonnen, sie schlägt seine Hand aus.' Otto stand mit gesenktem Haupte, aber sein Auge glänzte, sein Herz jubelte; er hätte aufschreien mögen vor Wonne und Seligkeit. Der Reif, der so lange um sein Herz gelegen, sprang; jetzt wusste er, dass er für Hertha nicht als Bruder — nicht als Freund — sondern als Geliebter fühle. Frau Berner hatte lange das Zimmer verlassen — er war allein, er wusste

es nicht, aber jetzt hörte er, dass die Thür ausgieng und ein leichter Schritt über den Teppich kam. .Hertha!' rief er mit bebender Stimme. Das Mädchen war in das Zimmer getreten in dem Bewusstsein, Otto hätte es längst verlassen; als sie ihn sah, wollte sie eiligst wieder fort, doch sein Ruf hatte eine Zaubermacht, sie blieb stehen. „Her tha, warum haben Sie Herwärts Hand ausge schlagen?' fragte er und fasste die ihrige. Das Mädchen konnte nicht antworten — Plötzlich lag sie an Ottos Brust, ihr Haupt ruhte

19