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Alpenländer-Bote
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Seite 15 von 16
Datum: 05.10.1930
Umfang: 16
, Mutter, zwei Söhne und eine Tochter. Der Sohn Otto, 33 Fahre alt. war ein Tunichtgut, ein Trinker und Vagant, gerichtsbekannt und des Elternhauses verwiesen. Heimlich schlich Otto hie und da ins Elternhaus, die Mutter steckte ihm auch Geld zu, und verstohlen suchte er sich im Stall oder Schuppen ein Nachtquartier. So auch am 2. Juni d. I. Zuvor noch weilte er an der Totenbahre einer Bekannten und äußerte sich: „Was hat man davon, wenn ich morgen auch auf der Totenbahr liege!" Eine Vor ahnung

. . . Seine Geschwister Josef und A l b e r t i n e hatten sein Kommen bemerkt und wollten ihn aus dem Hause weisen. Otto hält sich in einer Ecke des Pferdestalles verborgen, be waffnet sich mit einem Stallbesen, bald geht die Balgerei los. Der Vater, bereits im Bett, hört den Lärm und kommt auch in den Stall. Otto schleudert die Schwester unter die Pferde, wird aber selbst von beiden Geschwistern so geschlagen, daß sein Blut an die Wand spritzt. „Ich könnte dich gerade erstechen vor Wut!" rief die Schwe ster

, di« dazukomw.ende Mutter mahnt zur Ruhe, kann die Szene nicht sehen und kehrt wieder um. Nun beginnt die Scheußlichkeit. Der Vater ergreift im Stall einen' Zugstrick und wirft die Schlinge dem Sohne Otto um den Hals und zieht ihn am Strick zu Boden. Die Schlinge zieht sich immer mehr zusammen. Otto versucht hochzukommen, was der Vater durch noch stärkeres Anziehen verhindert. Otto stößt markerschütternde Schreie aus, die in der Nachbarschaft Grauen erwecken. An dem Strick wird Otto dann vom Vater und den beiden

das Ihre, damit der Sohn, beziehungsweise Bru der für immer verstumme. Das ganze war eine grauenvolle Hinrichtung. Man sollte meinen, heißt es in der Anklageschrift, daß von dem Augenblicke an, als aus Otto am Stricke hängenden Körper alles Leben entschwunden war, die Peiniger eine Reue über ihre Tat überkommen hätte, doch davon keine Spur. Nach begangener Tat begab sich die Schwester Al bertine zurück ins Wohnhaus zur Mutter, mit aller Seelen ruhe nahm sie ihr Nachtmahl zu sich und sie lächelte trotzig

, als sie dann vom Gendarmen abgeführt wurde. Besonders roh verhielten sich noch Vater und Sohn. Als Otto schon erdrosselt vor ihnen lag, trat der Vater noch vor Ankunft der Gendarmen an den entseelten Leib seines Sohnes her an, packte den Kopf der Leiche an den Haaren, hob ihn hoch, sah ihn an und ließ ihn dann wieder zu Boden fallen. Dann trat der Bruder Josef dazu und schleifte den Toten durch den Kuhstall auf einen Strenhausen. Die Verantwortung der drei Angeklagten ging dahin, daß sie niemals die Absicht gehabt

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 17.07.1929
Umfang: 6
des Glockturmkammes im Hintergrund von Dok tor Mycinski. Die vier guerformatigen Bilder stellen > 19 Fackeln in der Nacht. Roman von Emil Frank. Copyright by Verlag Bechthold, Braunschweig. Eine Gnadenfrist! dachte Otto. Ich muß sie nützen! Sonst vernichte ich mein und Ritas Glück! Rasch empfahl er sich und eilte in den Garten. Frau Geheiwrat Lohusen und ihre Schwiegertochter waren von der Ausfahrt noch nicht heimgekehrt. Sie würden voraussichtlich bis zum Essen ausbleiben. Adele ging in den Garten

, um einige Blumen für den Mittagstisch zu pflücken. Als sie ihr Körbchen ge füllt hatte, stand Otto ihr plötzlich gegenüber. Sein ver störtes Gesicht hellte sich bei ihrem Anblick sogleich auf. Das Aufleuchten in seinen Augen verriet ihr deutlich genug, wie sehr er sich freute, sie allein getroffen zu haben. Voll Schmerz dachte Adele: Das ist nun der zweite, der mich liebt, dessen Gefühle ich doch nun und nimmer erwidern kann. Wie glücklich wäre ich, wenn Fritz mich ein einziges Mal so anstrahlte

wie sein Bruder es jetzt tut! Aber das wird nie geschehen! Zu tief ist Ritas Bild in seinem Herzen eingegraben. Auch ich mutz verzichten! Nach einigen belanglosen Worten reckte Otto sich kühn auf: „Ich mutz morgen nach Mariannenhütte ziehen, Papa will es haben —" „Nun, das ist weiter nicht gefährlich. Mit deinem Auto bist du in ganz kurzer Zeit hier und kannst Rita und Achim besuchen, so oft du willst!" „Achim und Rita! Ich muß einmal ganz offen mit dir sprechen, Adele! Meinst du, ich hätte an Rita gedacht

, als Papa das Berbannungsurteil über mich verhängte? Nein! Aber an dich dachte ich! Daß ich dich nun nicht mehr täglich sehen darf!" „Aber das ist doch Unsinn, Otto! Was würde Rita sagen, wenn sie dich so sprechen hörte! Sie verdient es wirklich nicht, daß du ihre Treue so lohnst!" Innsbruck, 16. Juli. Die Pächter der Gastwirtschaft in der Talstation der Patscherkoselbahn, Georg Pschorr fen. und jun., haben durch den Rechtsanwalt Dr. Maritschnigg beim Lan desgericht in Innsbruck

es denn, daß ihr euch verlobtet?" Da erzählte er ihr offen, wie das damals gekommen war, daß ihm das Bewußtsein dieser Schuld den Mund verschlösse. „Und nun ist öte Strafe gekommen! Ich habe mit der Liebe ein frevles Spiel getrieben. Jetzt erst weiß ich selbst, was unglückliche Liebe bedeutet. Ja, Adele, ich muß es dir sagen: Vom ersten Sehen an habe ich dich lieb gehabt! Immer größer wurde meine Sehnsucht nach dir —" „Nicht weiter, Otto! Ich darf diese Worte nicht an- hören! Sie sind Verrat an Rita, die noch immer

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 21.07.1929
Umfang: 6
seiner Milttärjoppe ein dünnes Notizbüchlein hervor und machte verschiedene Eintragungen. Er schien mit sich und seiner Umwelt sehr zufrieden zu sein. Denn als die Schläfer gähnend erwachten, pfiff er sich ein lustiges Liedlein. * Otto Lohusen fuhr sich erregt durch die Haare, als der Bureaudiener den Vorsitzenden des Betriebsrates mel dete, der in dringenden Angelegenheiten mit Herrn Lo husen verhandeln wollte. Doch freundlich wandte er sich an den Diener: „Mein lieber Greiwe, es gebt jetzt beim besten Willen

sein, dann soll er sich ruhig an den Direktor wenden. Ich selbst habe leider keine Zeit!" Der gutgeschulte Diener verbeugte sich schweigend und ging. Hätte aber Otto Lohusen das Gesicht des Mannes sehen können, er wäre wohl weniger zufrieden gewesen, daß er sich vor einer unangenehmen Pflicht seines Be rufes aus so einfache Weise gedrückt hatte. Als er allein war, steckte er sich zunächst eine gute Zigarre an, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und verlor sich in tiefes Sinnen. Seit er aus Oevenhag ver bannt

Schnurren, bis Otto auf die Reise nach Oevenhag vergaß. Denn Achim liebte es nicht, trocken zu sitzen! Und er trank ihm so fleißig zu, daß auch ein ernsterer Mensch, als Otto nun einmal war, darüber alle Grillen vergessen hätte. Sonntags war er selbstverständlich zu Hause. Das konnte doch schließlich kein vernünftiger Mensch von ihm verlangen, daß er sich auf der langweiligen Mariannen hütte einpökeln ließ. Aber Achim schien es nun einmal darauf abgesehen zu haven, ihn nicht zur Besinnung kommen

zu lassen. Kaum war das Mittagsmahl iw Kreise der Lohusenschen Familie verzehrt, schnurrte Achims Auto auf den Kieswegen des Parkes an, und Otto mutzte sich von seinem Freunde in jene Gefilde entführen lassen, wo die Freude winkte, wo man die Löe und Einsamkeit der Mariannenhütte und alle Sorgen dieses Lebens gründlich vergaß. Otto merkte es wohl, was sein Busenfreund im Schilde führte: er wollte ihn von Adele fernhalten. Bet den früheren Liebesaffären, die Otto in ziemlich großem Ausmaße erlebt

hatte, hätte sich dieses Mittel zweifellos bewährt. Diesmal aber versagte es gänzlich. Denn es handelte sich für Otto nicht um einen harmlosen Flirt, sondern es war die große Episode seines Lebens, die mit tragischer Wucht auf ihm lastete. Brächte er doch endlich den Mut auf, vor Rita hin-' zutreten und ihr zu erklären: es geht um unser beider Lebensglück! Du trägst das Bild meines Bruders in deinem Herzen. Ich aber weiß zum erstenmal in meinem Leben, was Liebe bedeutet, wie sie unser ganzes Innere

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 29.08.1933
Umfang: 6
. Am 10. Juli begann die Einschiffung aus dem Damp fer „Rio de Janeiro" der Südamerika-Linie des Nord deutschen Lloyd. Alles ging wie am Schnürchen. Der geschäftliche Teil wickelte sich durch Toni, die von einer förmlichen Arbeitswut gepackt war, rei- bungs ab. Markolf und Otto leiteten gemeinsam den Abbau des Zeltes und das Abtransportieren. Drei Tage dauerte die Uebernahme von Zelt, Men schen und Tieren, Maschinen und Wagenpark. Ein hundertdreiundzwanzig Menschen und über dreihun dert Tiere

waren es insgesamt. Dann zogen Schlepper den Ozeanriesen hinaus auf das Meer. '* Das Wetter war denkbar schön und die weite See lag ruhig. Die Stimmung an Bord war prächtig, alle waren voll Erwartung und Spannung. Zwischen den Zirkus leuten und den anderen Passagieren herrschte von der ersten Stunde an gutes Einvernehmen. Toni hatte wenig zu tun. Nur ab und zu galt es, für Otto oder den Reklamechef Schreibarbeit zu ma chen. Die beiden waren die einzigen, die nicht zur Ruhe kamen und unablässig arbeiteten. In Rio

prang ten bereits große, grellfarbige Plakate an Anschlagsäu len und Häusern. Das Werbematerial war schon vor Wochen hinübergekommen, und der Beauftragte des Zirkus hatte gründlich vorgearbeitet. Zehn Tage wollte man in Rio gastieren. Otto studierte mit den Artisten eifrig das neue Zir kusspiel ein: „General Frankonas, der Held der Sa vannen." Dieser General Frankonas war eine freie Erfindung Otto Borkes. Er ließ ihn als glänzenden Reiter, der mit seiner Schar für die Unabhängigkeit der Republik

als Hanswurst hatte, die sich durch das ganze Spiel zog, wollte und wollte mit dem Spanischen nicht ins Geschick kommen. Heute kauderwelschte er bei der Probe wieder fürch terlich, so daß Dr. Kuttner, der Sprachlehrer der Truppe, verzweifelt die Hände rang. Aber Otto beobachtete, wie ein dunkelbrauner Herr, der der Probe zusah, vor Lachen sich nicht mehr halten konnte. Der Schriftsteller stutzte. War dieses Kauder welsch vielleicht sogar das Richtigere, Wirkungsvollere? Er ging zu dem Herrn

hin und verbeugte sich: „Ge statten, Otto Borke. Sprechen Sie Deutsch, mein Herr?" Der Fremde verneigte sich ebenfalls. „Alfonfo Lo- renzo. Ich spreche Deutsch — leidlich, Sennor!" „Sie haben eben so herzerquickend gelacht, mein Herr! Gefällt Ihnen unser Clown? Er will mit dem Spanischen nicht zurecht kommen." „Oh . . . gut. . . sehr gut so! Meine Landsleute ver stehen ihn . . . oh sehr gut! Gibt es Indios bei uns ... sprechen nicht besser. Lachen . . . immer Lachen ... soll sprechen so . . . alles lachen

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 11.11.1924
Umfang: 4
werden würde, wenn — Ja, wenn Doch nein, so weit konnte sich die stolze Erd mute von Eggersdorf nicht vergessen: die war mit ihren Anschau ungen und ihrer Gesinnung so fest mit der alten Zeit ver wachsen, daß es ihr unmöglich gewesen wäre, der neuen irgendwelche Zugeständnisse zu machen, was ihre Person betraf! Und wenn sie dadurch einsam und freudlos ihr ganzes Leben lang bleiben mutzte! XIV. Am Abend sagte es E dmuie dem Vater, daß sie Otto von Felsens Frau nicht werden könne. Als ob sie nicht bei Sinnen, so erschrocken sah

mir den Grund sagen! So kurz vor der Hochzeit —! Zum Gespött will ich nicht werden —" „Ich würde zum Gespött, Papa, würde ich jetzt noch Otto Felsens Frau —" entgegnete sie betont. „Du redest in Rätseln, Kind! Was ist vorgefallen? Ich mutz es wissen! Ist dir etwas Nachteiliges zu Ohren gekommen?" Der Baron war sehr aufgeregt. „Zu Ohren nicht, Papa —" bemerkte sie ruhig. „Dann ist es Laune —! Und Launen gebe ich nicht «ach, Erdmute, wenn du meine Güte so stark aus die Probe stellst!" ,Laune, Papa

mit ihm zu lösen — hast du es dir wirklich überlegt? Es ist ein schwerwiegender Schritt — sprich dich mit ihm aus —" „Ich habe es mir reiflich überlegt! Meinst du, Papa, daß ich mich dem aussetzen möchte, ein zweitesmal das Opfer einer solchen Taktlosigkeit und Entgleisung zu wer den? Ich konkurriere nicht mit Dienstmädchen und der gleichen!" sagte sie hochmütig. „Also, Papa, bitte, wenn du mich nicht quälen willst, kein Wort mehr darüber! Eine Anssprache zwischen Otto und mir würde nur pein lich für beide

Teile sein — und doch ohne jedes Ergebnis! Denn ich bin ganz fertig mit Otto —" Jnnsbrnck—Telfs—Imst (Lande« und Reutte). 9.30 KlM. ab Innsbruck an 16.10 10.00 13 ab Zirl ab 15.40 10.35 28 ab Telfs ab 15.25 10.50 38 ab Mötz ab 15.05 11.00 44 ab Haiming ab 14.40 11.20 52 ab Roppen ab 14.10 12.00 60 an Imst ab 13.30 Fahrpreise: Innsbruck—Zirl 26.000 K; Innsbruck— Telfs 56.000; Jnnsbrnck—Mötz 76.000 K; Innsbruck— Haiming 88.000 K; Innsbruck—Roppen 104.000 K; Innsbruck-Imst 120.000 K. Im Anschlüsse

—! Nein, nein, denke ja nicht, daß ich Otto entschuldigen will, das ist durchaus nicht meine Absicht — im Gegenteil, ich verdamme ihn ebenso wie du aber wie alles liegt — könnte man nicht diesmal doch ein Auge zu drücken? Ich weiß ja, wie teuer du Otto bist — jeden Tag hast du den Be weis " Evdmute sah den Vater au und lächelte bezeichnend. Der Baron wurde ein wenig rot. „Nein, Kind, ich will ihn keineswegs in Schutz nehmen! Schließlich aber bist du letzten Endes öer leidtragende Teil! Was müssen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 4
Datum: 04.05.1932
Umfang: 4
Stollberg dem Gemeinderate von Thiersee die Grütze der Erkaiserfamilie in Steenockerzeel. Er hat in der Karwoche ds. Is. die Erkaiferfamilie in Steenockerzeel besucht und überbrachte die Grütze und den Dank des Er- taisersohnes Otto für den Gemeindeausschutz, namentlich für den Herrn Bürgermeister von Thiersee, für die seinerzeitige Ernennung zum Ehrenbürger und verlas ein an den Gemeinderat in Thiersee gerichtetes Dankschreiben und händigte dieses Schreiben samt einer beigelegten Photographie

des Erkaiferfohnes Otto dem Bürgermeister « aus. Im Verlaufe der Debatte erzählte Graf Künigl seine Eindrücke und Erlebnisse anlätzlich des Besuches der Erkaiserfamilie. Nach seinen Ausführungen inter essierte sich der Erkaisersohn Otto eingehend über die Verhältnisse seines Heimatlandes Oesterreich, vornehmlich über jene von Tirol, das er besonders liebe. Weiters stellte Graf Künigl in Aussicht, datz der „Kaiser" Otto einmal dem Lande Tirol einen Besuch ab- stalten werde, wobei er erwähnte, datz natürlich

die Schützenkompagnien für eine angemessene Bewachung Vor sorge zu treffen hätten. Graf Künigl wies auf die 48 Tiroler Gemeinden hin, welche Otto zum Ehrenbürger ernannten, und appellierte an die anwesenden Vereine, datz auch sie den Kaisersohn Otto zum Ehrenmitgliede ernennen möchten. Man glaubt, datz der Veteranenverein und die Schützengilde von Vorderthiersee diesem Aufrufe .in nächster Zeit Folge leisten werden. Hochw. Herr Pfar rer Dr. Salvenmoser legte gegen die seinerzeit ge schaffenen Ausnahmegesetze

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 28.05.1932
Umfang: 8
fahren... Der Habsburser Rummel. Als vor etwa einem halben Jahre von verschiedenen Zeitungen gemeldet wurde, daß 50 Tiroler Ge meinden den Sohn des letzten Kaisers von Oesterreich, Otto von Habsburg, zum Ehrenbürger er nennen würden, da wurde von zuständiger Seite diese Nachricht als Unsinn hingestellt. Nun sind die Ehren bürgerernennungen doch erfolgt. Wenn man boshaft sein wollte, könnte man sagen, der Unsinn ist e i n g e - tr eten. Wir wollen aber nicht so boshaft sein. Fragen

wir uns einmal, welchen Wert diese legitimistische Demonstration — denn etwas anderes sind diese Ehrungen ja nicht — hat. Es sind hauptsächlich rein bäuerliche Gemeinden, die Otto von Habsburg zum Ehrenbürger ernannt haben, in denen die Vertreter der christlichsoziale n Par tei die Mehrheit oder gar die Alleinherrschaft haben. Wo es Vertreter anderer Parteien gibt, sind die be treffenden ^Anträge entweder abgelehnt worden oder nur gegen die Stimmen der anderen Parteienvertreter angenommen worden

, daß es ja einen kaiserlichen Thron in Oesterreich gar nicht mehr gibt und nicht mehr geben kann. Schon die Friedensverträge haben ihn aus der Welt geschafft.. Aber darauf wollen wir uns gar nicht stützen. Die Friedensverträge sind ein Unrecht. Wohl aber ist der Thron im H e r z e n 'd e s Volkes nicht verankert. Das Volk aber bestimmt souverän darüber, von wem es regiert sein will. Was will denn eine kleine monarchistische Minderheit? Otto als Kaiser? Nun, daß man das kleine, 6 V 2 Millionen Einwohner zählende Oesterreich

könnte etwas dagegen haben, wenn Jetne Leiche von Madeira nach Oesterreich überführt würde, wenn es auch jetzt gerade, wie gesagt, dringlicheres zu tun gibt. Und ob Exkaiserin Zita eine Italienerin ist oder eine Französin, ist im Grunde gleich. Auch dieser Frau wird man eine gewisse Bewunderung nicht versagen können. Viel weniger interessieren uns schon die Eigenschaften ihres ältesten Sohnes Otto. des neuen Ehrenbürgers zahlreicher Tiroler Gemeinden, der jene Universität besucht, die eine deutschfeindliche

Ueberschrist tragen sollte (Löwen) und der nach seinem Geständnis nur französische, belgische, ungarische, aber keine deutschen Zeitungen liest, von österreichischen das „Wiener Journal" und die „Reichspost". Daß er noch mehr Zeitungen lese, kann man von ihm wirklich nicht verlangen, dazu ist er noch zu jung. Aber dazu, Oesterreich zu regieren, soll er alt genug sein! Man darf keinen Menschen für so beschränkt halten, von ihm anzunehmen, er glaube wirklich, wenn nur einmal Otto unser Kaiser wäre, ginge

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 05.04.1922
Umfang: 4
werden soll. Stefan Friedrich ist der Ansicht, daß Erzherzog Otto bereiis in diesem Augenblick im Sinne des Erbfolgerechtes König von Ungarn sei. Drs politische« Iolgerrrrrge«. Wien, 3. April. In maßgebenden Kreisen hält man die politischen Umwandlungen für Oesterreich, die das Hinscheiden drs Exkaisers mit sich bringt, nicht für besonders bedeutend. Die ohnehin an Ein fluß und Größe unmaßgebliche Legitimistengruppe in Oesterreich erhält durch den Tod des ehemaligen Kai sers sicherlich einen schweren Rückschlag

, da eine Pro paganda für den Sohn Otto oder für die ehemalige Kaiserin Zita in Oesterreich keinen günstigen Boden finden wird. Anders verhält es sich in Ungarn. Dort wird der Tod des Königs neuerliche Zwistigkeiten in die Reihen der Monarchisten tragen. Die Legitimisten werden sich natürlich für den Sohn Otto einsitzen, während andere Gruppen mit weniger Hinderung als bisher ihr Zrel verfolgen können. Da Otto die Verfassung nicht beschworen hat und auch nicht gekrönt ist, wird er nach dem Okioberputsch

von der Thronfolge ausgeschloffen werden. * Kaiser Karl, der im November 1916 den Thron bestieg, war geboren am 17. August 1887 auf Schloß Persenbeug a. d. D. als ältester Sohn des Erherzogs Otto; der Tod hat ihn also im jungen Alter von noch nicht 35 Jahren aögerufen. Vermählt war er mit der bourbomschrn Prinzessin Zita, der Tochter des Erzherzogs Robert von Parma, seit 21. Oktober 1911. Als Kronprätendent ist nach dem Tode Kaiser Karls dkffen ältester, am 20. Nov. 1912 geborener Sohn Otto anzusehen. Außerdem

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 18.07.1924
Umfang: 8
die vom Bezirkssekrekariat sowie die vom Landesjekretariat ausgesandten Fragebogen an das Bezirkssekretariat nach Kufstein ei «gesandt. Die sänmi- gen Organisationen werden ersucht, endlich einmal ihren Pflichten nachzukommen. 6) Das sechste Gebot. Roman von Ewald Haufe. • Otto kochte vor Wut, aber er wußte, wie tief er gefallen, und auch, daß er kaum schreiben konnte. . Aber er war vom Hochmutsdünkel befallen, der bei 'einem günstigen Wendepunkt des Schicksals keine ! Grenzen kennt. Am liebsten hätte er Konrad

!" und ein spöttischer Zug umspielte seine Mundwinkel. „Lasten Sie mich mit Ihren Ansichten ungescho ren," entgegnete Konrad. „Freuen Sie sich, daß : Sie Glück gehabt haben, und tun Sie etwas für • den Vater!" Otto lachte. „Für den Vater?" rief er. „Wissen Sie wohl, wie der gelebt hat? Ha, ha, ich danke ' für Moralpredigten! Hätte ich einen besseren, wäre ich heute noch ein ganz anderer Junge, mehr als zehn Makart zusammengenommen, jawohl, und /besäße noch das Haus am Maximiliansplahe. Mein Alter war ein Luftikus

, Der Mutters Geld verspielt, daß sie an der Schwindsucht starb. So ist's, Herr Jmhof!" „Eben deshalb sollten Sie eiue Lehre daraus ziehen!" versetzte Konrad mit Nachdruck. Otto lachte, daß er rot wurde. „Wie klug Sie i -reden!" erwiderte er. „Sie studieren wohl die Mo- j ral aus den Büchern? Also, wie steht's," frug er, „kommen Sie heute Abend mit oder nicht?" „Ich verzichte aus das Vergnügen," entgegnete Konrad, und Otto empfahl sich mit einem Liedchen. „So sind die Menschen, die es zu etwas brin gen

," sagte Konrad. „Und so müßten Sie aus- sehen, wenn Sittlichkeit ein Unsinn wäre. Ich dan-ke . . . Er ist der ordinärste Kerl, den ich ge sehen!" Und er griff zur Mappe und ging in das Atelier, wo er sich als Künstler fühlte, der den Höhen zustrebt. 7. Konrad und Otto waren so verschieden ange legte Naturen, daß ein Zusammengehen beider ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre. Ottos Na tur war eine verdorbene, seine Erziehung eine so vernachlässigte, daß er schon als Knabe zu allem zu gebrauchen

, um sich des lästigen Berichtes durch eine leichtere Hand zu erledigen. So schrieb Otto, und bald, was ihm beliebte. Jetzt, nachdem er überzeugt war, daß Konrad mit Rosa ein Verhältnis an geknüpft und er befürchtete, unter Umständen den Kürzeren zu ziehen, war es ihm eine Kleinigkeit, die Briese so zu halten, daß der Vormund Ver dacht schöpfen konnte. „Es ist das eigentlich der einfachste Weg," sagte er sich, „meinen Neben buhler bei Zeiten kalt zu stellen. Der gestrenge Herr Vormund wird ihn eines Tages einfach

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 8
Datum: 12.11.1913
Umfang: 8
in Kiefersfelden. Oberauciorf. (Die Burschen,) die vor acht Tagen, wie gemeldet, bei Oberaudorf quer über die Straße Fichtenstangen gelegt hatten, sind ermittelt und geständig. Sie reden sich auf große Trunkenheit aus. £ßünchen. (Ueber den geisteskranken König Otto von Bayern) entwirft ein Mit arbeiter der Berliner „Wiffensch. Korrespondenz" das nachfolgende ergreifende Bild von dem Zustande des unglücklichen Wahnsinnigen von Fürstenried: „Otto I. von Bayern ahnt natürlich nichts davon, daß Prinz regent Ludwig

als Ludwig III. den Thron der Wittels bacher bestiegen hat. Gleich seinem Bruder, dem un glücklichen König Ludwig U., lebt König Otto, der jetzt im 65. Lebensjahre steht, seit mehr denn 40 Jahren abgeschlossen von der Außenwelt. All die Ereignisse, die seither der Lauf der Weltgeschichte gebracht hat, find spurlos an ihm vorübergegangen. In seiner frühesten Jugend galt Prinz Otto für einen der geistvollsten und liebenswürdigsten Prinzen. Er war der Liebling der Münchner Bevölkerung. Doch kündete

ihn schließlich heimschicken. Herzzerreißend war der Abschied, den König Ludwig von diesem Bruder nahm, dem er mit schwärmerischer Hingebung zugetan war. Eine Stunde später befand sich Prinz Otto auf dem Wege nach dem königlichen Schloß Nymphenburg. Ab und zu besuchte ihn seine Mutter, die Königin Marie. Prinz Otto war ein stiller Geisteskranker. Nur manchmal verlangte er mit vor Zorn vibrierender Stimme, sofort nach München zurückzukehren, wohin ihn seine Pflicht als Kronprinz rufe. Da führte

zu entweichen. Soweit es möglich ist, umgibt man den König Otto mit dem Schein der Majestät. Er hat einen Hofmarschall und zwei Hofkavaliere, die sich in Fürstenried ebenso ab wechseln, wie die beiden Aerzte. Sofort nach dem verhängnisvollen Junitage des Jahres 1886, als Lud wig H. im Starnberger See den Tod fand, hat man dem Prinzen die Mitteilung von dem Tode seines Bruders gemacht und ihm kundgegeben, daß er j?tzt König von Bayern sei. Sinnend hörte er zu und traurig kamen die Worte: „Mein Bruder

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 06.01.1940
Umfang: 8
; Dt. Arnold Herrn., Truppe, Grandhotel; Adolf Ernst u. Fr., Heidelberg, Tennechof; Buchener Marg., Hamburg, Reisch; Bruckner Heinz, Silb. Game; Bruckner Helmut, Hannover, Gilb. GamS; Bilder Marg., Linz, Reisch; Balunann Marta, Nürnberg, Harisch: Bartoch Gunde, Treuflingen, Kagring; 'Brand- stätter Trude, Linz, Ehrenbachhöye; Dr. Bartsch Herbert, Wien, Kitzbühelechof; Arch. Berniger Otto, München, Bar bara; Bohlt Eduard u. Fr., Hamburg, Erika; Braun Willy, Nürnberg, Nesch; Bachmann Stefani, Wien

; Berger Helmut, Leoben, Hochfilzw; Büger Jngeb., München, Klausner; Bitter Wich., Schwelm, Iiepl; Bchrisch Wilh., Meerane, Grandhotel; Bruder Georg, München, Sk. Sch.; Dr. Buchleitner Jul. u. Fr., Salz burg, Kitzbühelechof; Bielm Otto, Berlin, Kaps; Büchell- rnaties Toni, München, Sk. Sch. Blatt Gech., München, Sk. Sch. Blumfeld Wich., München, Reisch. Braun Herm., Ludwigsburg, Holzner; Nutzer Wich, und Frau, Krefeld, Kaiser; Bolm Edmund u. Fr., Hamburg, Erika; Braun Willy u. Fr., Nürnberg, Resch

., Möhringen, Barbara; Dr, DuSwald Karl, Landshut, Michael, Dietrich Lilly, Wien, Neuwirt. Deutzer Otto, München, Pehnelt; Duscher Max, Sölln, Rosengarten; Lt. Döbler Herm., Nachschinsky, W. Rößl; Dr. Doberer Fritz, Linz, Jägerhof; Drax Alois u. Frau, München, Reisch; Dipl. Ing. Dietzel Fritz u. Fr., Salzburg, Rosengarten; Dopfer Fritz, München, Salvenmoser. Eicher Maria, Salzburg; Eder Josef, München, Rechnitzer; Tr. Eitner Ernst, Wien, Güttler; Eikermann Herbert, Mün chen, Rainer: Ellermann Walter

; Dr. v. Hueber Eduard und u. Frau, Wien, Richter; Dr. Hommel Albert, Linz, Hoff- mann: v. Hobe Edgar u. Fam., Unkel, Burnau. Holzapfel Gertr., Persenbeug, Grittlhof: Dr. Hartmann Helmut, Heidelberg, Blümau; .Holzapfel Otto, Mödling, Grittlhof; Hüttner Hans, Bad Tölz, Pichler; Hclzknecht Oskar, München, Erna; Dr. Hussa Vikt., Wien, Haridaeher. Dir. Hübner Arch., Gablenz, Reisch: Haasmann Helga, München, Hölzl; Hertfelden Anni, Frankfurt, Resch; Horak Leo, Wien, Hinterholzer; Hult Walter u. Hans, Stuttgart

, Pichler: Dr. Henkel Nik., München, Elisabeth; Hannsch Al., Wien, Klausner; Dr. Haerdtl Thomas, Wien, Petzeld; Tr. Hengstebeck Alfr, Essen, Eckingerhof; Holzapfel Lrni, München, Rendl; Hübel Heinrich, Wien, Licht; Holm Fritz, Angerburg, Angerer; Dr. Hasferl Hilde, Graz, Ganzer; Dok tor Hesselberger Heinz, Berlin, Holzner; Dr. Haas Otto u. Fr., Graz, S. Gams; Henning Rolf u. Fr., Lette, PM- huber; Frh. v. Heyking Igor u. Fr, München, Klausner; Höttner H. u. Fr., München, Holzner.. ' Jslinger Ernst

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 30.07.1929
Umfang: 6
" verhaftet und dem Gerichte ein geliefert, weil er seine Wirtschäfterin mit einem Revolver bedrohte. 30 Fackeln in der Rächt. Roman von EwU Frank. Copyright by Verlag Bechthold, Braunschweig. Törichtes Gerede von aufgehetzten Menschen, die zu feige waren, sich ihm offen in den Weg zu stellen, und nur hinter dem Rücken schimpften. So dachte Otto und ging ruhig weiter. Schon war er dem Hütterrplatz so nahe, daß er das vielstimmige Gesumme 5er versammelten Belegschaft deutlich hörte. Da flogen schwere

Steine hinter ihm drein. Höher reckte sich Otto aus. Die Feiglinge sollten den Trimnph nicht erleben, daß er sich vor ihren Wurf geschossen duckte! War das nicht die Stimme des jungen Hilfsmonteurs, den er heute morgen bei Thormann gesehen hatte? Lachte er die Genossen nicht aus, weil sie so schlecht zielten? Ja, er schrie laut genug: „Schmeißt dem Kerl doch das Kreuz kaput! Meiner Maria hat er ja auch das Kreuz zuschanden gefahren!" Dicht hinter ihm fielen die Steine polternd zu Boden. Sie rollten

noch eine Strecke über das holperige Pflaster. „Feiges Gesindel, ich tue euch nicht die Ehre an, mich nach euch umzuschauen!" knurrte Otto zwischen zu sammengepreßten Zähnen. Vom Hüttenplatz aus war nran auf die Schleuderer aufmerksam geworden. Männer liefen herbei. An scheinend wollten sie die Rohlinge hindern, noch weiter Steine zu schleudern. Aufgeregte Rufe schwirrten durch einander. Otto setzte ruhig seinen Weg fort. Sein Gesicht war zur Maske erstarrt. Auf diesem kurzen Wege büßte

sich alle nach Otto Lohusen um. Er zog die Mütze und grüßte ernst. In diesem Augenblicke traf ihn ein schwerer Pflaster stein ins Kreuz. So groß war die Wucht des Wurfes, daß Otto mit ausgebreiteten Armen zur Erde stürzte. Menschen eilten herbei, beugten sich über den stöhnenden Mann, dessen Gesicht weiß wie gebleichtes Linnen war. Als sie ihn aufheben wollten, ging ein krampfhaftes Zucken durch seinen Körper. Das Gesicht verzerrte sich in wahnsinnigem Schmerz. Dann verlor er das Bewußtsein. Jäh

— denn das war Franz Kaczmarczek, und er hieß in Wirklichkeit Kurt Hagen — legte dem Menschen, der ihm so schön auf den Leim gekrochen war, Handfesseln an und brachte ihn zum Auto. Keiner von den versammelten Arbeitern hatte etwas von dieser Ver haftung gemerkt. Fritz Lohusen aber schritt weiter zum Httttenplatz. Erstaunt blieb er stehen. Was war denn hier geschehen? Da lag sein Bruder Otto bewußtlos am Boden, Arbeiter bemtthten sich um ihn. Fragend schaute Fritz die Zunächststehenden an. Erst

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 04.03.1933
Umfang: 16
wäre, auch an anderen Orten Göc-Kaffee- abende abzuhalten. Kirchberg Kirchberger Faschingssensation: „Kaiser" Otto als Ehrenbürger. Bei der am Faschingssonntag abgehaltenenGe- meinderatssitzung wußte der Bürgermeister nichts Vernünf tigeres zu tun, als das Häbsburgevbürschchen Otto zum Ehrenbürger der Gemeinde Kirchberg ernennen zu lassen. Ausgerechnet am — F a s ch i n g s s o n n t a g! Der Bür germeister ist wohl allseits als Habsburgersreund und ein gefleischter Klerikaler bekannt

. Es ist also zu verstehen, daß er für die volkshassenden Habsburger so viele Sym pathien ausbringt. Wir könnten so manches Beispiel aus zählen, wie der Herr Bürgermeister mit den Armen und Arbeitenden umgeht — aber für „Kaiser" Otto hat er Mit leid! Den Antrag der Ehrenbürgerernennung „begründete" der Habsburgerfreund mit der historischen Unrichtigkeit, daß der „armen Kaiserfamilie" ein großes Unrecht geschehen sei. Dieses Unrecht müsse nun wieder gutgemacht werden — dreihundert Tiroler Gemeinden sind mit „gutem

" Beispiel bereits vorangegangen und haben Otto feierlich zum Ehren bürger gewählt! Die Sozialdemokraten im Gemeinderat er klärten, daß nicht der geringste Rechtsgrund vorhanden sei, Otto Habsburg zum Ehrenbürger zu ernennen. Otto Habs burg hat übrigens nicht das geringste für die Gemeinde Kirchberg geleistet. In so ungemein schwerer Zeit hat die Gemeinde Wichtigeres zu tun und sich mit ernsteren Angele genheiten zu befassen. Wenn auch Faschingssonntag sei, so dürfe man doch nicht einen solchen Unsinn

begehen. Die So zialdemokraten verließen zum Protest die Sitzung. Von den nun zurückgebliebenen vierzehn Bürgerlichen stimmten elf für die Ernennung, drei dagegen. So wurde denn „Kaiser" Otto mit elf Stimmen gegen zehn am Faschings- fonntag zum Kirchberger Ehrenbürger ernannt! Ein „ge waltiger" monarchistischer Erfolg! Merkwürdig und bezeich nend ist: Für einen solchen monarchistischen Unfug hat der „republikanische" Bürgermeister Zeit, für die endliche, höchst notwendige Einführung

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Tiroler Post
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Seite 7 von 20
Datum: 17.05.1912
Umfang: 20
ein Attentat auf den Südbahn- Partieführer Emil Otto, indem er diesen mit einer dreikantigen, scharf zugeschliffenen Feile zu erstechen versuchte. Glücklicherweise gelang es zwei fremden Gästen, im Augenblick des Attentates frem Attentäter in den Arm zu fallen, wodurch die Gewalt des Stoßes abgeschwächt wurde. Emil Otto erlitt eine schwere Rißwunde, die von der Stirne bis zum Nacken reicht. Ohne das Dazwi schentreten der beiden Fremden wäre Emil Otto ganz sicher getötet worden, denn die 15 Zentime ter

lange, scharf geschliffene Feile war ein höchst gefährliches Movdwerkzeng. Libera verübte das Attentat aus Rache. Er war kürzlich aus den Diensten der Südbahn entlassen worden und glaubte, daß der Part iefüh rer die Entlassung be wirkt habe. Ans Rache dafür wollte. nun Libeva den Partiesnhrer ums Löben. bringen. Gestern begab sich Liberia mit einer eigens zum Mordzwecke zugeschliffenen Feile zur Wohnung des Emil Otto. Ms er diesen dort nM fand, ging er in ein Gasthaus, in dem Otto sich befand

. Er setzte sich an einen benachbarten Tisch Plötzlich erhob er sich und stieß mit der Feile einen wuchtigen Stoß gegen den Kopf Ottos. Dieser floh ans dem Gasthanse zur Polizei und der Attentäter lief ihm nach, konnte den Otto aber nicht mehr einholen. Libera wurde von der Polizei verhaftet und dem Kreisgerichte eingelie fert. Brände. Kürzlich nachmittags geriet das Dach der Hambergerschen Zündhölzchenfabrik in Trient in Brand. Das Feuer wurde von der Feuerwehr in kurzer Zeit gelöscht. — Am 7. Mai

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 30.01.1937
Umfang: 12
Helmut, Kitzbühel, 1:34: 4. Zimetter Tillo, Kitzbühel, 1:43: 5. Müller Otto, Kitzbühel, 1:45: 6. Schiechtl Otto. Kitz bühel, 1:46: 7. Gasteigcr Johann, Kitzbühel, 1:49: 8. Werkmeister Rudolf, Kitzbiihel, 1:64; 9. Oberhäuser Konrad, Kitzbühel, 1:55; 10. Filzer Helmut, 1:56: 11. Hild Hugo, Kitzbiihel, 2:06: 12. Salvenmoscr Josef, Kitzbühel, 2:0V: 13. Obermoser Josef, Kitzbiihel, 2:12: 14. Gantschnigg August, Kitzbiihel, 2:16. (27 Teilnehmer.) Jugend I: 1. Stamyfcr Aloi«, Kitzbühel, 1:53; 2. Walt! Max

1:25; 4. Graswander Marianne 1:33: 5. Marchner Herma 1:43.2: 6. Franko Christ! 2:11.1; 7. Viertlcr Irma 2:26.1. Knaben: 1. Wörgetter Johann 26.3; 2. Zimetter Tillo 26.4; 3. Zessinger Helmut 27.1; 4.a Oberhäuser Konrad 27.3; 4.b Rothbacher Toni 27.3; 5. Müller Otto 29.2: 6. Obermoser Josef 29.4: 7. Hild Hugo 32.1; 8. Gantschnigg August 32.1: 9. Salvenmoscr Josef 33.0; 10. Schiechtl Otto 34.1. Jugend I: 1. Stampfer Lois 48.3; 2. Krimbacher Kurt 49.4; 3. Buchinger Heinrich 49.4; 4. Moser Peter 56.0; 5. Wörgetter

; 6. Marchner Herma 133.24. Knaben: 1. Wörgetter Johann 200.00; 2. Rothbacher Toni 178.92; 3. Zessinger Helmut 173.33; 4. Zimetter Tillo 168.19; 5. Müller Otto 158.11: 6. Oberhäuser Konrad 158.11; 7. Schiechtl Otto 145.22; 8. Obermoser Joses 143.04; 9. Gasteiger Johann 140.73; 10. Hild Hugo 138.95. Jugend I: 1. Stampfer Lois 200.00; 2. Krimbacher Kurt 185.87; 3. Buchinger Heinrich 183.11: 4. Walt! Max 178.19; 5. Moser Peter 170.51; 6. Wörgetter Paul 164.89; 7. Moser Konrad 160.32; 8. Markl Josef 149.08

; 9. Schiechtl Hugo 145.09; 10. Hagsteincr Sebastian 142.97. Jugend II: 1. Feix Karl 200.00; 2. Bodenseer Rudi 174.96; 3. Bachler Oswald 160.83: 4. Reiter Walter 133.90; 5. Ehn Hans 131.89; 6. Hörtnagl Wofei 118.97; 7. Gantschnigg Willi 118.01; 8. Koidl Andrst 117.26. Sprunglauf. Knaben: 1. Wörgetter Johann, 9, 9, 10 Meter, Note 100.00: 2. Gantschnigg August, 9.5, 9.6, 10, 99.93; 3. Müller Otto, 9, 9. 9, 96.17; 4. Rothbacher Toni, 8.5, 8, 8.5, 89.10; 5. Zimetter Tillo, 8, 8, 9, 87.14; 6. Bodner Josef, 8, 8.5

; 6. Graswander Joser, 18, 19.5, 21, 88.32; 7. Reiter Walter, 18, 21, 20, 87.86; 8. Eberl Balthasar, 12, 16.5, 18, 56.63. Ergebnis aus Abfahrt, Torlauf und Springen. Knabenklasse: 1. Wörgetter Johann, Jochberg. Endnote 300.00; 2. Roth bacher Toni, Kitzbühel. 268.02; 3. Zimetter Tillo, Kitzbühel. 255.33; 4. Müller Otto, Kitzbühel, 253.28; 5. Gantschnigg August, Kitzbühel, 233.75; 6. Filzer Helmut, Kitzbühel, 205.42; 7. Zessinger Helmut, Kitzbühel, 198.55; 8. Staudingev Konrad, Kitzbühel. 169.07; 9. Bodner

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Tiroler Grenzbote
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Seite 5 von 12
Datum: 02.06.1923
Umfang: 12
der Stolze, Herzog von Bayern und Sachsen, aus dem Geschlechts ver Welfen, Hoffnungen auf die deutsche Königskrone ge macht. Aus diesem und aus anderen Gründen ent wickelte fich im Reiche zwischen den beiden Häusern kin lang andauernder Kampf, der unter dem Nach folger KonradS III., Friedrich I. Barbarossa (1152 dis 1190), mit der Demütigung des Welfenhauses Mete, indem Heinrich der Löwe, der Sohn Heinrichs des Stolzen, Bayern an den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach übergeben mußte, dessen Nachkommen

war. Da nun für den kleinen Friedrich eine vormundschaftliche Regierung hätte eingesetzt werden müssen, so benützte die welfische Partei diesen Anlaß, um eine Neuwahl zu verlangen. Die staufische Partei gab dieser Forderung nach und nun kam eS 1198 zu einer Doppelwahl, der ersten in der deutschen Geschichte, die dem Reiche sehr verhängnisvoll werden sollte. Ein Teil der Fürsten wählte den Staufer Herzog Philipp von Schwaben, den Bruder Heinrichs VI., der andere den Welfen Otto, einen Sohn Heinrichs des Löwen« König

Philipp wird uns von den Zeitgenossen als ei» leutseliger Herr von milder Gesinnung, feiner Sitte und edler Ritterlichkeit geschildert, Otto IV. als ein kühner Rittersmann von trotzigem, hochführendem Wesen. In Deutschland brach nun ein lOjähriger. verheerender Bürgerkrieg aus. der Norden des Reiches stand im allgemeinen mehr auf Seite des Welfen, der Süden dagegen auf der der Staufen. Beide Könige suchten die Anerkennung des Papstes Innozenz III. (1198 bis 1216), eines der bedeutendsten Männer

auf dem Throne Petri, zu erlangen. Der Papst schwankte an fangs, entschied fich aber dann für Otto. Trotzdem blieb Philipp im Kampfe der beiden Parteien Sieger. Beide Herrscher erklärten fich nun bereit, dem Schieds sprüche des Popstes fich zu unterwerfen u j dieser an erkannte nun auch den siegreichen Philipp als deutschen König. So schien die Sache zit Gunsten der Staufer zu enden. Da kam eine unerwartete Wendung. König Philipp wurde am 21. Juni 1208, als er in Bam berg Hoflager hielt, von dem Pfalzgrafen

Otto von Wittelsbach — eS ist dies nicht der früher genannte — aus Privatrache ermordet, weil der König dem rauhen, wilden Grafen feine Tochter als Frau verweigert hatte.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 23.09.1933
Umfang: 12
mit dem Habsburger- Problem befaßte und den Gläubigen in bewegten Worten vor Augen führte, welch bitteres Unrecht man dem Hause Häbsburg durch seine Exilierung nach Errichtung der Re publik angetan habe. In diesem Zusammenhang erwähnte der Bischof auch, Kardinal Jnnitzer hätte vom Ex-Kaiser- sohn Otto ein Glückwunschschreiben zum Katholikentag er halten. Das war sehr interessant, äber noch viel inter- esianter wäre es freilich gewesen, den Inhalt dieses Schrei bens kennen zu lernen. Mit reichlicher Verspätung

ist nun das Versäumte nachgehölt worden. Der Brief Ottos wurde Samstag in einer Wiener Zeitung, die „Der Lesterericher" heißt, publi ziert, erschien also mit Ausschluß der Oeffenttichkeit. Wes halb sich die christlichsoziale Presse beeilte, den Brief des jungen Mannes abzudrucken. Wir wollen unseren Lesern natürlich nicht vorenthalten, was der Jüngling Otto Habs burg den österreichischen Bischöfen zu sageü hat. Der junge Mensch schreibt also: Jetzt in Tagen schwerster Not meiner geliebten Heimat führt Gottes

, eines Ferdinand TI., eines Kaisers Leopold eines Karl von Lothringen Zu sein. Gebe Gott mir bal digste Rückkehr, damit auch ich mein geliebtes Oesterreich aus dem unerschütterlichen Fundament der ewigen Wahrheiten wieder auibane nnd mit fester Hand einer schöneren Zukunft enigegen- sühren könne. Man sieht: der Jüngling Otto Häbsburg hat noch immer nicht die Hoffnung ausgegeben, aus seiner Posien- losigkeit heraus-, und auf einen österreichischen Thron chinau'zukommen! Man ersieht aber aus dem Brief

— für Oesterreich der kaum zwanzigjährige Jüngling Otto Habsburg -besorgen Verspricht er doch nicht mehr und nicht weniger, als „Oesterreich auf den unerschütterlichen Fundamenten der ewigen Wahrheiten ausznbauen und mit fester Hand einer schöneren Zukunft entgegenzusühren". Der junge Mann laste sich vor allem sein Schulgelk zurückgeben. Er hat. wie sich zeigt. Lehrer gehabt, die kei nen Schuß Pulver wert sind. Sonst müßte er wissen, daß. es keine „ewigen Wahrheiten" und „unerschütterlichen Fundamente" gibt

, daß alles im Flusse und das einzig Beständige der Wechsel ist! Mit Schulbücherweisheit aus den Tagen der unseligen Monarchie und mit gedankenlosem Phrasengeklingel ist die Welt — und wäre sie auch nur die zwischen Bregenz und Eisenstadt — nicht zu kurieren Das weiß heute schließlich schon jeder Schulbub, wenn er nicht ganz vernagelt ist. Trotzdem liebäugeln aber die Herren geistlichen Ober- Hirten, mit Einschluß des Herrn Sigismund Waitz. immer noch mit dem Gedanken, den jungen Mann Otto Habsburg

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Alpenländer-Bote
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Seite 11 von 12
Datum: 23.09.1923
Umfang: 12
. Die Firmung in der Kaisersaufilie. Einem Berichte der Kons. Korr, aus Lequeito über die Firmung im Kaiserhause ist zu entnehmen: Am 24. August wurde in der Psarrk.irche in Lequeito Kaiser Otto und seinen Geschwistern, den Erzherzogen Robert, Fett? und Karl Ludwig und der Erzherzogin Adelheid das Sakrament der Firmung gespendet. Der gewesene Hos- Burgpfarrer, Bischof Dr. Ernst S e y d l, war schon einige Wochen vorher aus Wien nach Lequeito gekommen, um Firnmnterricht zu erteilen. Firmpaten

waren: für Kaiser Otto Papst Pius XI., für Erzherzog Robert Don An tonio Ribeiro, Bischof von Funchal (Madeira), für Erzherzog Felix Bischof Dr. Siegmund W a i H von Feld kirch (Vorarlberg), für Erzherzog Karl Ludwig Bischof Szmrccsany von Erlau (Ungarn), für Erzherzogin Adelheid Erzherzogin Maria Theresia. Der Papst hatte den Kardinal Fürsterzbischof von Toledo und Pri mas von Spanien zu seinem Vertreter ernannt. Der Kar dinal traf am 24. August, um halb 10 Uhr in Lequeito ein; er wurde von Kaiser Otto rmd

von Kaiserin Zita empfangen. Nach kurzer Audienz begab sich der Kardinal, vom Lrtsklerus geleitet, in die Pfarrkirche, wohin die kaiserliche Familie in feierlichem Zuge folgte. Kaiser Otto trug die kleine Kolane des Ordens vom goldenen Vließe. Am Eingang der Kirche erwartete der Kardinal den Kaiser. Nach einer kurzen Anbetung beim Sakramcnts- altare begab sich die kaiserliche Faiuilie zum Hauptaltare, wo Bischof Tr. Scydl ein feierliches Pontifikalamt zele brierte, worauf Bischof 2Dt\ Seydl die heilige

Firmung spendete. Nach der kirchlichen Feier nahmen der Kardinal, die stellvertretenden Paten und die Gäste ein Frühstück in der Billa der kaiserlichen Familie. Die ganze Feier war — den Verhältnissen angepaßt — sehr einfach. Die große Kirche war bis auf den letzten Platz mit Andächtigen ge füllt; beim Zuge in und au§ der 5tirche war Kaiser Otto Gegenstand lebhafter Ovationen. Blumen, Früchte und andere Geschenke wurden den Firmlingen von den Be wohnern der Stadt Lequeito übereicht; eine Abordnung

von Ortsbewohnern überbrachte die Glückwünsche der Stadt. — Kaiser Otto, die Kaiserin Zita und die übrigen Kinder der Kaiserin erfreuen sich des besten Wohler gehens. 5kaiser Otto obliegt seinen Studien mit großem Eifer. Am 22. August kam die Königin-Mutter von Spa nien, Donna Maria Christina, von San Sebastian nach Lequeito und brachte den Kindern der Kaiserin zahlreiche Geschenke. Gute BMer. Alle hier empfohlenen Bücher sind zu beziehen durch dir HauptvuchtzLndlung der Tyrolia (Innsbruck, Maria-Thers

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 08.07.1934
Umfang: 8
? Etwa 7V Prozent. . . was man im Altertum die „Säulen des Herakles' nannte? Die beiden Felsen Gibraltar und Abila. . . welches das kleinste europäische Meer ist? Das Marmarameer. Wobbes Ferienreise Heitere Sikzze von G. B u e tz Lieschen Wobbe hegt seit Tagen einen Traum. Sie will eine , richtige Ferienreise machen. Der Gatte, Otto, läßt sich indessen nicht erweichen. »Lieschen', wehrt er mit der Energie des verant wortungsbewußten Familienhauptes ab, „sowas überschreitet unsere Verhältnisse

— das liegt nun einmal im menschli chen Gemüt — je mehr die Sonne wärmt, als gar Müllers auf die Sommerreise gehen, die sonst stets zu Hause blieben... Lieschen flötet nicht mehr »Otiochen' und Kleider, die „nach viel mehr aus sehen als das Grüne', spreizen sich jetzt in jedem Ausverkauf. ,>Es wird sich auch nicht halten', nör gelt Lieschen. Trotzdem. Das Aeußorste, was Otto nach schweren Bedenken zugeben will, ist eine Ex trafahrt über Wochenend. àschen zuckt die höhnend aufgeworfeneil Lip pen

. Selbst Otto muß schließlich zugeben, daß sie „richtig elend aussieht'. «Kunststück, wenn man niemals etwas für die Gesundheit tut! Immer in verdorbener Stadtlustl Aber ich sage nichts mehrl' Otto hat sein niedliches Lieschen aus uneigen nütziger Lieöe gefreit. Er mag es anfangen, wie er will, sobald er sich jetzt in eine Zeitung vertieft, stets findet sein krampfhaft ablehnender Blick die Anpreisung einer billigen Ferienreise. Wenn man recht bedenkt, so etwas ist auch für den kleinen Beu tel erschwinglich

. Als Otto sich das erste Mal bei diesem verwerflichen Gedanken ertappt, sieht er erschrocken zu Lieschen hinüber. Die stichelt mit be leidigtem Gesicht an schadhafter Wäsche. Für Otto folgt eine unrnyige Nacht; es kann auch nicht be hauptet werden, daß er die nächsten Tage im Bü ro mit der notwendigen Sorgfalt arbeitet. Wobbe ist fahrig und zerstreut. Er rechnet heftig, doch „privat'. »Ich geh noch mal aus, Lieschen', wirft Otto kurz hin. Seine mageren Beine bringen ihn wi derwillig zur Tür. Schließlich

, er könnte auch morgen... Nein! Wobbe gibt sich einen Ruck. „Auf Wiedersehen!' ruft er rauh. Lieschen blickt vom Geschirr kaum hoch. Was ist schon groß dabei, wenn Otto auf die Straße geht! „In welchen Saftladen willst Du denn gehen?' fragt sie ironisch. „Ist ja doch kein anständiger Mensch mehr bei der Hitze hier.' Wobbe steht an der Tür. Sein gequälter, aber gewissermaßen hoheitsvoller Blick flattert an Lies chen vorbei. „Man könnte hierauf vieles sagen, lie bes Kind. Dennoch, ich schweige lieber.' „Da tust

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