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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 08.01.1894
Umfang: 4
hat sie sich sehr verändert.' antwortete Jsabella, und ihre süße Stimme kang rauh und hart. Otto vo>' Styrum beugte sich nieder, um ihi besser ins Antlitz sehen zu können. „Du verbirgst mir etwas!' sprach er besorgt. Bor seinem forschenden Blick hatte Jsabella ois Augen gesenkt; jetzt hob sie dieselbe» wieder; Thrä nen schimmerten darin. „Ahnst du wirklich gar nichts. Otto?' fragte sie leise. Er faßte nach ihren kleinen Händen und preßte dieselben zärtlich in den seinen. „Was sollte ich ahnen?' rief er. „Nun denn,' stieß

Jsabella mit vor Schluchzen halberstickter Stimme hervor, „nun denn, meine Tante, die Gräfin von Mirani, wird nie unsere Liebe billigen, weil weil sie dich felbst liebt!' Otto Styrum stieß einen Ruf der Ueberraschung aus. „Die Gräfin Leonore von Mirani?' rief er b» stürzt. Jsabella nickte. „Ja, sie, sie!' sagte das junge Mädchen in schmerzlichem Tone. Graf Otto von Styrnm nahm den breitkrempigen Hut ab und fuhr sich mit der flachen Hand über die Stirn; es war ihm sehr heiß geworden. Iwemndflinssigster

eingefallen, dabei an die Gräfin Mirani zu denken, denn die Gräfin war. obwohl sie die Dreißig schon überschritten hatte, eine vielumworbene, wunderschöne Frau, der reichere und stolzere Kavaliere, als Graf Otto von Styrnm einer war, zu Füßen lagen. DaS sagte er auch jetzt dem geliebten Mädchen«, aber Jsabella schüttelte mit einer entschiedenen Be wegung daS blonde Haupt. „Ja, es ist wahr, die Gräfin Leonore Mirani hat viele Freier, und kann unter den besten und edelsten des Landes wählen, aber sie liebt

dich. Otto, — o. und ich fürchte, sie hat die Kaiserin Ur ihre Pläne günstig zu stimmen gewußt. Wenn die höh? Herrscherin ein Machtwort spricht, dann, Otto, dann ist keine Hoffnung für uns mehr!' lJfabella barg daS Geficht in beide Hände und ichuchzte leise in sich hinein. Graf Otto blickte finster vor sich nieder. Jsabella'S Worte stimmten mit seinen eigenen Befürchtungen Der »a»M d«, ^ » kr z«»» wiedeicholanD » kr. «r»ß,r«» A»ftr»v» ««»sprich»»»»» Sabat«. S»«lo«» l» kr. pr. PXlt» !»tle

aus. „Ich weiß, Geliebte, daß du mir ein schweres Opfer brachtest, als du hierherkamst,' versetzte er traurig. „Ich habe nicht den Muth, ein zweites solches von dir zu verlangen, aber wie, auf welche Art können wir ohn« Zeugen miteinander spreche»? In Wie» ist dieS noch schwieriger als hier und —' Jsabella unterbrach ihn. - »Ich, habe ein Geräusch gehört!' flüsterte sie. „Lebe wohl, Otto, ich muß fort!' Ehe er sich dessen versah, fühlte Otto von Styrnm den flüchtigen Druck zweier weicher, warmer Lippen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 17.01.1894
Umfang: 4
Vergangenheit. Roman v. C. Wild. Nachdruck »erböte». Die stolze Frau glitt von ihrem Sitze, und so am Boden kauernd gleich einer armen Bettlerin, brach sie in ein heftiges Schluchzen aus. Eifersucht, Angst und Furcht zerrissen dieses eitle. Hochmüthige Herz; wimmernd und ächzend lag sie da, die schöne, reiche Gräfin Mirani, welche von so vielen beneidet, bewundert ward. Als Leonore sich ausgeweint hatte, begann sie zu überlegen. Wenn sie doch bereits Otto von Styrum's Gattin gewesen wäre! Giulio wäre

ist. daß sich alles ihren Wünschen füge. Dachte sie doch immer nur a» ihr Glück» ohne sich zu fragen, ob Otto von Styrum auch in ihrer Liebe glücklich sein könnte. Jsabella und Graf Styrum sollten einander nie angehören, das schwor sie sich mit einem feierlichen Eide zu. DaS Mädchen mußte Wien verlaffen und so rasch als möglich verheirathet werden, damit sich eine Klnst zwischen den beiden austhat, die durch nichts überbrückt werden konnte. „Und selbst, wenn Otto für mich verloren bleibt, — Jsabella soll niemals

verlaffen. Auf immer! So stand es in Leonore fest. Jsa« bella sollte nie mehr Otto von Styrum's Weg kreu zen. Einmal von ihm getrennt, sollte sie auf immer von ihm geschieden sein, — auf immer, als zählte sie bereit? zu den Todten! Graf Otto von Styrum war zur Kaiserin zur Audienz besohlen; die vielbeschäftigte Herrscherin hatte nicht vergessen, daß sie dem Kavalier eine Braut zugedacht, und heute wollte sie ihm kundge ben, daß ihre Wahl auf die schöne Gräfin Leonore Mirani gefallen sei. Erst gestern

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