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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 10
Datum: 24.06.1886
Umfang: 10
Zweites Blatt der Meraner Zeitung Nr. 75 vom 24. Juni 1886. König Otto von Bayern. Einem Berichte des Special-Correspondenten der „W. Allg. Ztg.' in München, der sich dieser Tage nach Fürstenried begab, entnehmen wir die folgende Darstellung über Aufenthalt und Lebensweise des wahnsinnigen Prinzen Otto, der nun den Titel eines Königs von Bayern führt: Man verläßt München an der Südseite und hat bald die stylvollen » Bauten , die prächtigen Paläste der Hauptstadt hinter sich, um die Höhe

/welche, von Fürstenried ausgehend, alle Königsschlösser Bayerns mit einander verbindet und alsbald erblickt man beim Abschlüsse das graue Dach des Schlöß- > chens, das dem König Otto zum Aufenthalte dient. Von einer drei Klafter hohen, ockergelben Mauer umgeben, ist das Gebäude ausschließlich vom Eingangs - Gitterthor aus zu sehen. Das Schloß ist erst in jüngster Zeit renovirt worden und besteht aus einem risalitartig vorspringen den Mittelbau, der zwei Fenster breit ist, und zwei gleich großen Seitenflügeln

, die in der Höhe des zweiten Stockwertes ^Terrassen mit Balustraden besitzen. Die großen Bogenfenster des Hochparterres, welche durch weiße Vorhänge geschlossen sind, gehören zur Wohnung des Kö nigs Otto, dessen übrige Appartements jedoch die Aussicht in den ausgedehnten Park haben Hier residirt König Otto seit sieben Jahren, umgeben von seiner intimsten Begleitung: den Assistenzärzten Dr.. Müller und Dr. Niessel, den Eyren-Cavalieren v. Schuwer und Baron Stengel, drei Wärtern und treu gepflegt

, hat den offenen, freien Blick eingebüßt; traumhaft umschleiert blickt es in die Welt, welche für König Otto längst eine andere Gestalt angenommen. Die Ruhe, jdie Abgeschlossenheit und die kräftige würzige Luft ua den nahen Nadelwäldern haben den Physi schen Zustand des Königs in den letztenzJahren sichtlich gebessert, und wenn man sich auch be züglich einer Wiederherstellung seiner Gesund heit keinerlei Hoffnung hingeben darf, so con- statiren die Aerzte doch, daß in dem Verfall der geistigen Kräfte Otto's

ein Stillstand eingetreten sei. Der König verbringt den Tag, ohne sich irgendwie zu beschäftigen, zumeist in einem Lehn- sesielzfitzend und Cigarette um Cigarette rauchend. Mit unglaublicher Raschheit dreht er selbst die Cigaretten, und es scheint, daß ihm dieses harm lose Geschäft viel Vergnügen bereitet, denn mit großem Behagen betrachtet er die fertigen Ciga retten, klebt sie sorgfältig zu und brennt sie an. Es gibt freilich Tage , an welchen Otto, aus seiner Lethargie erwachend, den Wunsch aus' spricht

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 27.07.1886
Umfang: 10
12^3 äußerte., sich erfreut über die Aufmerksamkeit. - Für den Äbenb war/ da gehofft worden , daß der Erzherzog in Lienz Nachtquartier nehmen werde, Serenade und Fackelzug in vereinigter Ausführung durch Sängerbund, Veteranen- Musikcapelle, Schützengesellschaft und freiwillige Feuerwehr beabsichtigt gewesen — leider aber verließ der hohe Gast schon mit dem Nachmit tagszuge Lienz. um noch nach Jnnichen zu ge- angen. (Die Hochzeit des Erzherzogs Otto.) Dresdener Blätter zufolge

wird die Hochzeitsfeier des Erzherzogs Otto mit der Prinzessin Maria Ios epha von Sachsen am 6. October in Dresden stattfinden Aus diesem Anlaß wird am könig lichen Hofe eine Reihe größerer Festlichkeiten veranstaltet, zu denen schon jetzt Vorbereitungen getroffen werden. Nach dem Wunsche des Erz» Herzogs Otto hätte die Hochzeit bereits Anfangs September stattfinden sollen, jedoch wurde von diesem früheren Termine Abstand genommen, da die Sommerresidenz Pillnitz sich zur Abhaltung größerer Hof-F?stlichkeiten

nicht wohl eignet und weil das königliche Hoflager erst später von Pill nitz nach Dresden verlegt wird. Das junge erz herzogliche Paar wird nach der Vermählung eine längere Reise antreten und alsdann dort wohnen, woselbst das Regiment des Erzherzogs Otto in Garnison stehen wird. (Emil Scaria f.) Aus Dresden kommt die Nachricht, daß am 22. ds. der k. k. Hos opern« und Kammersänger Emil Scaria auf seiner Besitzung in Blasewitz einem Schlag anfalle erlegen ist. Emil Scaria, der ein Alter von 51 Jahren

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 10
Datum: 10.06.1882
Umfang: 10
verschaffen. In Gesellschaft seines Freundes, des Kaufmanns Otto Reiner, suchte er die Werkstatt der »Bösen Zungen' aus, um den Eigenthümer derselben zur Rechenschaft zu ziehen. Sie trafen Herrn Spitzer nicht zu Hause, wohl aber dessen Gattin. Frau Ernestine Spitzer, welche zunächst keine AuSkunst geben wollte, bis ihr nicht die Absichten der Besucher kundgegeben worden wären. Die beiden Herren wollten der Dame den Zweck ihreS Besuches nicht angeben und entfernten sich resul- tatloS, nachdem Frau Spitzer

— «S waren die Herren LadiSlauS v. Bodanyi und Otto Rainer— auf unS zukamen und der Erstere mich wegen einer Notiz in den »Bösen Zungen' zur Rede, stellte. Ich verwahre mich gegen diesen Angriff aus der Straße und bedeute ihm, daß ich gegen ein solches Vorgehen meine Schritte machen werde. Fünf Minuten später trat Herr v. Bodauyi unter der Einfahrt deS Hotel Meißl . aus mich zu und versetzte mir mit seinem Stocke zwei Streiche auf meinen Cylinder, daß derselbe vadmch zerrissen wurde und ich den ganzen Tag Schmerzen

Wallhofen, die Ehrenbeleidigungsklage gegen Herrn spitzer vor dem Schwurgerichte angestrengt wurde. Dr. Singer (zu Bodanyi). Waren Sie, wie eS in diesem Arkikel heißt, in Venedig? — Herr v. Bodanyi. Von der ganzen Geschichte ist nichts wahr, «S ist AlleS erlogen. Der Kaufmann Herr Otto Reiner, welcher nunmehr als Zeuge vernommen wird, erzählt den bereits bekannten Sachverhalt und erwähnt, Frau Spitzer hätte ihn und Herrn v. Bodanyi, welche am 2. Mai in der Wohnung deS Spitzer, zu gleich RedaetionSlokal

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 06.07.1882
Umfang: 8
war der oben erwähnte Sohn deS letztgenannten, Otto Treusch von Buttlar, welcher durch spätere Verheirathungen seiner Eltern legitimirt ward, an den kaiserlichen Hof zu Wien gekommen, woselbst er daS Glück hatte, die Comtesse Zichy kennen zu lernen, zu der er als bald in nähere Beziehungen tiat und schließlich um ihre Hand warb. AiS Hofdame der Kaiserin «ad alS Inhaberin eincS hohen OrdenS durfte «ine Gräfin Zichy einem ebenbürtigen Gatten nur sich vermählen und eS wurde dem Bewerber iaher zur Bedingung

gimacht, den Nachweis gleich reiner Ahnen aus verschiedenen Generationen beizubringen. Um diesen Nachweis nun zu führen, ließ sich Treusch von Buttlar und zwar unter dem Beistände deS Eugen von PeterSdorf und durch dessen Vermittelung voa dem Pfarrer Ruckert Hatt eineS regelrechten TaufzeugnisseS einen AuSzug auS dem Kirchenbuche herstellen, worin nur be fcheinigt wurde, daß Otto Treusch von Buttlar der Sohn (also nicht der vor Abschluß der Ehe «rzeugte Sohn) deS Wilhelm Treusch von Buttlar

und dessen Gemahlin geb. Fischer von FischingS- hauseu sei. Dieser AuSzug auS dem Taufregister wurde der gräflich Zichy'schen Familie vorgelegt und zur Zeit auch dem Kaiser von Oesterreich zur Kenutnißaahme unterbreitet, auf Grund dessen dieser keine Veranlassung nahm, die erforderliche Einwilligung zur Verheirathung deS Otto Treusch von Buttlar mit der Gräfin Zichy zu versagen. Sie erfolgte und Treusch voa Buttlar beeilte sich, die Braut heimzuführen. Der ehemalige Lieutenant von PeterSdorf

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