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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 10.08.1930
Umfang: 12
haben dort ihre Aufgaben viel bester erfaßt als bei uns, arbeiten und tun auch mehr, sind viel ge schlossener als bei uns. Man hört oft den Gedanken aussprechen, bei diesen Festlichkeiten werde der Kaisersohn Otto zum König ausgerufen und in seine Rechte eingesetzt. Manche meinen, es werde so einen kleinen Putsch absetzen, der Otto auf den Thron bringen werde, sjch halte letzteres und ersteres für ausgeschlossen. Letzteres nämlich, daß Otto auf dem Wege eines Putsches sich auf den Thron setzen oder gesetzt

werde, hat Kaiserin Zita ausdrücklich als Unding hingestellt,- ersteres wird sicherlich nicht geschehen, weil Otto noch nicht volljährig ist. Er ist am 20. November 1912 geboren, wird also am 20. No vember 18 Jahre alt und somit nach dem Haus gesetze des Hauses Habsburg volljährig und zur Regentschaft ohne Vormund befähigt. Eine Thron besteigung vor vollendetem 18. Jahre halte ich für ausgeschlossen. Es ist möglich, daß es zu Ovationen (Huldigungen) für Otto kommt, sicher ist aber auch das nicht; aber das scheint

unter und durch Bela Kun und seinem Anhang er kalten. Aber gespalten waren die Ungarn in der '^onrgsfrags. Die sogenannten Legitimisten stan ken auf dem Standpunkt. König kann nur sei:: und werden der rechtmäßige Nachfolger des ge fronten Königs Kaiser Karl und das ist Kron prinz Otto. So steht es in der Verfassung, also ist es gesetzmäßig (legitim). Die anderen standen aus dem Standpunkt der freien Königswahl. Die Füh rer dieser Gruppe waren die Calviner Gombös, Szato und wohl auch insgeheim der Reichsverweser

Horthy. Denen war Karl und sein Sohn Otto zu christlich, zu katholisch. Ihr Kandidat war anfäng lich der englische Prinz Conaught. England wollte so eine Art Kuckucksei in die Mitte vom ehemali gen Oesterreich legen und von dort aus wie eine Spinne alles einspinnen. Die Sache ist längst auf gegeben. Hernach war Erzherzog Albrecht, der Sohn des Erzherzogs Josef, ihr Kandidat. Seine ehrgeizige Mutter hätte ihren Sohn gar so gern mit einer Königskrone gesehen. Infolge einer un schönen Affäre

hat Albrecht seine Ansprüche auf gegeben und in die Hände Ottos in Belgien den Treueid abgelegt. Bleibt also nur mehr Otto. Was sagen nun die Mächte dazu? Daß die Kleinen belfern wie die Kettenhunde, das ist klar, aber schließlich sind sie nur Ketten hunde, Wächter der Großmächte. Die Mächte der sogenannten Kleinen Entente fürästen, wenn Otto auf den Thron kommt, könnte folgendes gesche hen: die mißhandelten Minderheiten könnten Sehnsucht nach Befreiung und Anschluß an Ungarn bekommen. Aus der Sehnsucht

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 24.07.1929
Umfang: 6
ein Ende, dann trat sie wieder völlig zurück, wie es sich für die Braut seines Bruders ziemte. In diesem Augenblicke, wo beide vielleicht dasselbe dachten, wurde hastig die Tür geöffnet, Otto Lohusen stürmte ins Zimmer. Erstaunt maß ihn Fritz mit fragenden Blicken. Otto sank erschöpft auf öen nächsten Stuhl. Stöhnend meinte er endlich: „Es ist ein Unglück geschehen, und ich trage die Schuld!" „Erzähle!" bat Fritz. Rita wandte ein: „Soll ich mich lieber zurückziehen? Ich möchte nicht gern stören

." „Bleib nur, Rita," bat Otto: „du wirst es ja ohnedies bald erfahren, was geschehen ist." Und dann erzählte er offen von dem Drängen der Belegschaft, über ihre Be schwerden zu verhandeln: daß er sich nicht getraut hätte, allein zu entscheiden: von Achims Besuch und dem feucht fröhlichen Beisammensein mit ihm. Und zuletzt schilderte er das Uiiglück, das durch feine Schuld Maria Thormann betroffen hatte. Otto schloß seinen Bericht: „Gödering hat mich längst darauf aufmerksam gemacht, daß die Belegschaft

ein bitteres Gefühl aufgestiegen. Ja, jetzt klagte er sich an! Es tat ihm leid, was er angerichtet hatte. Kam nicht die Reue zu spät? Hätte er nicht früher aus die wohlmeinenden Rat schläge hören können? Aber nein, leichtsinnig hatte er sich darüber hinweggesetzt, hatte für nichts anderes als für Lebensgenuß Sinn gehabt und mutzte irun ernten, was er gesät hatte. Doch kaum waren diese Gedanken gekommen, schob Fritz sie auch sogleich entschieden zur Seite. Es kam jetzt nicht darauf an, Otto wegen

seines Leichtsinnes Vorwürfe zu machen. Damit änderte man nichts. Nein, man mußte die schlimmsten Folgen abzuwenden versuchew Ruhig wandte er sich an Otto: „Ich komme morgen früh sofort nach Mariannenhütttz und will versuchen, was sich jetzt noch einrenken läßt. Vielleicht wäre es besser, du bliebest hier. Man kann nicht wissen, wie der Unglücksfall auf die Leute wirkt, und ich möchte es unter allen Um ständen vermeiden, daß dein Ansehen unter der Beleg schaft auch nur öen geringsten Schaden leidet." Otto wehrte

, würde zu der Einsicht kommen, daß er es auf einer ganz falschen Grundlage aufgebaut hatte. Dann mußte der gesunde Kern, der in ihm steckte, doch noch zum Durchbruch kommen. „Verlaß dich drauf, Otto, ich stehe treu zu dir, mag kommen, was will!" Otto aber senkte beschämt das Haupt. So sprach der Bruder zu ihm, den er um seines Lebens Glück betrogen hatte! Aber lag erst diese schwere Prüfung hinter ihm, dann wollte er auch Fritz und Rita gegenüber den Mut der Wahrhaftigkeit aufbringen. Dann sollte jenes dunkle

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Seite 3 von 6
Datum: 21.07.1929
Umfang: 6
seiner Milttärjoppe ein dünnes Notizbüchlein hervor und machte verschiedene Eintragungen. Er schien mit sich und seiner Umwelt sehr zufrieden zu sein. Denn als die Schläfer gähnend erwachten, pfiff er sich ein lustiges Liedlein. * Otto Lohusen fuhr sich erregt durch die Haare, als der Bureaudiener den Vorsitzenden des Betriebsrates mel dete, der in dringenden Angelegenheiten mit Herrn Lo husen verhandeln wollte. Doch freundlich wandte er sich an den Diener: „Mein lieber Greiwe, es gebt jetzt beim besten Willen

sein, dann soll er sich ruhig an den Direktor wenden. Ich selbst habe leider keine Zeit!" Der gutgeschulte Diener verbeugte sich schweigend und ging. Hätte aber Otto Lohusen das Gesicht des Mannes sehen können, er wäre wohl weniger zufrieden gewesen, daß er sich vor einer unangenehmen Pflicht seines Be rufes aus so einfache Weise gedrückt hatte. Als er allein war, steckte er sich zunächst eine gute Zigarre an, verschränkte die Hände hinter dem Kopf und verlor sich in tiefes Sinnen. Seit er aus Oevenhag ver bannt

Schnurren, bis Otto auf die Reise nach Oevenhag vergaß. Denn Achim liebte es nicht, trocken zu sitzen! Und er trank ihm so fleißig zu, daß auch ein ernsterer Mensch, als Otto nun einmal war, darüber alle Grillen vergessen hätte. Sonntags war er selbstverständlich zu Hause. Das konnte doch schließlich kein vernünftiger Mensch von ihm verlangen, daß er sich auf der langweiligen Mariannen hütte einpökeln ließ. Aber Achim schien es nun einmal darauf abgesehen zu haven, ihn nicht zur Besinnung kommen

zu lassen. Kaum war das Mittagsmahl iw Kreise der Lohusenschen Familie verzehrt, schnurrte Achims Auto auf den Kieswegen des Parkes an, und Otto mutzte sich von seinem Freunde in jene Gefilde entführen lassen, wo die Freude winkte, wo man die Löe und Einsamkeit der Mariannenhütte und alle Sorgen dieses Lebens gründlich vergaß. Otto merkte es wohl, was sein Busenfreund im Schilde führte: er wollte ihn von Adele fernhalten. Bet den früheren Liebesaffären, die Otto in ziemlich großem Ausmaße erlebt

hatte, hätte sich dieses Mittel zweifellos bewährt. Diesmal aber versagte es gänzlich. Denn es handelte sich für Otto nicht um einen harmlosen Flirt, sondern es war die große Episode seines Lebens, die mit tragischer Wucht auf ihm lastete. Brächte er doch endlich den Mut auf, vor Rita hin-' zutreten und ihr zu erklären: es geht um unser beider Lebensglück! Du trägst das Bild meines Bruders in deinem Herzen. Ich aber weiß zum erstenmal in meinem Leben, was Liebe bedeutet, wie sie unser ganzes Innere

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Seite 2 von 4
Datum: 08.08.1940
Umfang: 4
man aus das Meer, das blau im Mor gendunst lag und sachte kleine Wellen an das flache Ufer schickte. , Otto saß im Rohrsessel, die Beine von sich gestreckt und oöste zufrieden in den aufkommenden Ferientag. Doch bald wurde die schöne Ruhe unterbrochen. Zwei Damen erschienen aus der Hotelhalle und setzten sich, nahe bei Otto, an einen Tisch. — Die eine war groß, beinahe gewaltig im Körper maß, grauhaarig und streng, die andere zierlich, blond und wunderschön. Otto setzte sich aufrecht und blickte, wie hypnoti

im ersten Stock." Ottos Herz schlug, daß ihm schwindlig wurde. „Sie wohnt unter einem Dach mit mir", murmelte er, „das ist ja nicht auszudenken!" Da klang tief, wie das Grollen eines Donners, die Stimme der Generalin: „Reiche mir das Glas, Brigitte!" Otto erfaßte ein Taumel. Brigitte hieß sie! Brigitte! Gab es einen schöneren, herrlicheren, betörenderen Namen? Wenn man den Namen aussprach, leise — fühlte man da nicht ein Kitzeln in allen Gliedern? Brigitte! Brigitte! Immerfort flüsterte

er den lieblichen Namen. Da standen die Damen auf und gingen wieder in die Halle hinein. Ganz zart spürte Otto einen Duft, der so süß, so fein war, daß es ihn in den Sessel zurückwarf. — Er starrte auf den Stuhl, aus dem sie eben noch gesessen, doch dann schrak er plötzlich auf und sprang, als hätte ihn ein Bienenschwarm ge stochen, in die Höhe, und rannte an den eben verlassenen Tisch. Neben ihrem Stuhl lag ein Taschentuch, klein, hauchdünn, das ergriff er und warf sich wieder in den Sessel. Er hielt es dicht

Funken sprühen, wird ihm die Hand geben, die weich sein wird wie ein Vögelchenbauch, und wird ihm dan ken. Heimlich werden sie sich dann treffen, werden am Strand entlangschlendern, ganz dicht, während der gelbe Mond am Himmel schwimmt, dann... Schritte kamen durch die Luft — die Generalin Wetterloch war da. Wuchtig, wie ein Gardist, ging sie zum Tisch, bückte sich ächzend und brummelte donnernd vor sich hin. Wie gestoßen, ängstlich, mit schlotternden Knien, erhob sich Otto und schlich

auf sie zu. Ehe er recht zur Besinnung kam, stand die Generalin vor ihm. Augen, von der Farbe pulver geschwärzten Eisens, stachen ihm durch die Haut. Wortlos reichte Otto das Taschentuch hin, das er eigentlich in der Faust verstecken wollte. Sie griff nach dem zarten, duftigen Tuch, und tief und gefährlich dröhnte es in seinen Ohren: „Brav, junger Mann!" Otto stand stramm und starrte auf die Schnurrbarthaare der .Generalin. Lin Glasverschluß muß undurchlässig sein! Durch mich kommt nie ein Schimmelpilz hinein

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Lienzer Nachrichten
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Seite 5 von 20
Datum: 22.12.1933
Umfang: 20
.) Der Präsident-Dohen feierte Otto Maurus als den eigentlichen Gründer des neuen „Panwpa". Denn der Bund mit Afrika war in der Frühe dieses Tages geschlossen, unter schrieben und besiegelt worden, und „Pan- ropa", nicht anders sollte der neue Niefenstaat heißen. Mitten in die offizielle Ansprache hinein plapperten die beiden Kinder, und das ver leitete Otto Maurus, den Mann, der alle feierlichen Zeremonien haßte, wenn sie ihn betrafen, einen unverzeihlichen Negiefehler zu begehen. Er hob sein Töchterchen

als in Matrei, und die Straße schon lange mit Autos befahren war. Ob es gerade notwendig war, mit dem Schneepflug am ser hätte auch er nicht sprechen können. Daß das richtig war, ersah Otto Maurus aus dem verklärten Gesicht Frau Hellas, als er mit ihr — der Großvater mit den Enkel kindern stolz voraus — seinem Heim zuführ. Er äußerte Erstaunen, daß das Bündnis so schnell geglückt sei, wo es doch noch am Tage zuvor infolge unüberwindlicher Schwie rigkeiten zu scheitern drohte, und wunderte sich noch mehr

darüber, daß er Mao-Ssai nicht unter den Präsidenten gesehen habe. Frau Hella lächelte. „Entsinnst du dich noch unseres Gespräches an unserem Hoch- zeitSabenö, Otto, auf der ,Panropa'?" „Gewiß. — sehr sogar. Aber ich werde mich schwer hüten, etwas in der Sache zu tun. Ich streike. Die Adelgart . . ., puh! Nein, mein Kind, an diesen feuerspeienden Krater traue ich mich nicht heran." „Du wirst dich wundern!" „Aeber dich. Liebste?" „Nein, über Adelgart und Mao-Ssai." „Was? Du hast es doch nicht etwa

ge wagt?" „Doch!" „And? So rede doch! Ist es geglückt?" „Ich weiß nicht, Otto. Aber ich hoffe . . ., wir werden ja sehen." „Herrgott, wäre das eine Freude! Mao- Gfai würde ihr den Kopf zurechtsetzen." „Nicht das allein. Sie würden sehr glücklich sein — beide. Es sind zwei verwandte, zwei.' Feuerseelen." * Adelgart hatte die Schwester begleiten wol- len, als diese zum Empfang des Gatten nach der Stadt fuhr, und war überrascht, als Hello sie bat, öaheimzubleiben. Sie lasse das Haus nicht gerne

wie sie selbst. „Ich muß um Entschuldigung bitten," be gann er förmlicher, als es in seiner Absicht lag, „ich glaubte Ihre Frau Schwester vor zufinden." „Sie ist mit den Kindern zur Stadt, mei nem Schwager und dem Vater entgegen. Vor einer Stunde wird sie kaum zurück sein, weil vor der Börse ein feierlicher Empfang stattfin- öet. Zehn Jahre ,PA.'!" „Ich weiß. And Sie? Sie sind bei dieser Feier nicht dabei?" „Ich? Was sollte ich wohl . . ." Eine müde Schulterbewegung schloß den Satz. „Man feiert Otto Maurus

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Tiroler Grenzbote
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Seite 6 von 8
Datum: 12.07.1940
Umfang: 8
insofern be sonders kompliziert, als ein ausgezogener Stiefel während der Uebernachtung in Feindesland einen seltenen Genuß darstellt. Jedenfalls ist das Stiefelfutter ausgerissen und das lästige Möbel muß während der Nacht am Fuß bleiben. Am nächsten Morgen ist guter Rat teuer. Mit dem Widerspenstigen und schmerzlich drückenden Stie fel muß etwas geschehen. Die französischen Dörfer sind leer und öde und es gibt weit und breit keinen Schuster. Was tun — spricht Zeus! „Da kann nur der „rasende Otto

" helfen", wird uns geraten. „Er muß in einem der nächsten Dörfer lie gen. Fragt nach dem Handwerkszeug beim Nachschub." Gesagt — getan! Es dauerte auch gar nicht lange, da sahen wir einen großen Omnibus mit der sinnigen In schrift „Rasender Otto" in eine Toreinfahrt einbiegen und Quartier beziehen. Wir steigen ein und werden freundlich empfangen. Drinnen finden wir eine Schnei der- und Schusterwerkstatt in vollem Betrieb vor. Sie hat etwa 1200 Mann der Nachschubeinheiten zu be treuen und darf

auch während des Vormarsches nicht untätig bleiben. Während wir auf den sofort in Arbeit genommenen Stiefel warten, lernen wir auch den „rasenden Otto" in Person kennen. Er hat den wichtigen Posten eines Beifahrers, Schreibers und Feldpostministers inne und ist sich der Bedeutung dieser seiner Aemter voll bewußt. Sein „raumgreifender" Schritt pflichteifriger Eile hat ihm den Spitznamen „rasender Otto" beigebracht. Daß er diesen schönen und passenden Namen mit dem protzigen Omnibus teilen mußte, paßte ihm zunächst ganz

und gar nicht. Am liebsten wäre er bei der Taufe auf und davon gelaufen. Doch was sollte die Truppe ohne ihn anfangen, und wer hätte ihn — den ^rasenden Otto" — mit seinen tausend kleinen Pflichten so schnell ersetzen können? Otto blieb also da, der Zorn entschwand, und seine freundliche Hilfsbereitschaft kennt nach wie vor keine Grenzen. Doch wir lernten dank unseres kaputten Stiefels nicht nur den „rasenden Otto" und die Funktion seiner Schu ster- und Schneiderwerkstatt, sondern auch eine Reihe

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Lienzer Nachrichten
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Seite 7 von 20
Datum: 22.12.1933
Umfang: 20
war dies umgekehrt der Fall. Am letzten Sonntag kam der Schneepflug von Lienz nach Matrei und zwar mit Lastautovorspann. Viel Widerstand dürfte der Schneepflug nicht gesunden haben, obwohl es in Lienz etwas mehr Schnee haben dürfte als in Matrei, und die Straße schon lange mit Autos befahren war. Ob es gerade notwendig war, mit dem Schneepflug am PAIBÖP A ROMAN VON GEORG GÜNTSCHE. Copyright 1930 by Gilde Verlag G. m. b. H., Köln. (Schluß.) (Nachdruck verboten.) Der Präsident-Doyen feierte Otto Maurus

als den eigentlichen Gründer des neuen „panropa". Denn der Bund mit Afrika war in der Frühe dieses Tages geschlossen, unter schrieben und besiegelt worden, und „pan ropa", nicht anders sollte der neue Riesenstaat heißen. Mitten in die offizielle Ansprache hinein plapperten die beiden Kinder, und das ver leitete Otto Maurus, den Mann, der alle feierlichen Zeremonien haßte, wenn sie ihn betrafen, einen unverzeihlichen Regiefehler zu begehen. Er hob sein Töchterchen empor — Hella, die ihn sofort verstand, hatte schon

und meinte, bes ser hätte auch er nicht sprechen können. Daß das richtig war, ersah Otto Maurus aus dem verklärten Gesicht Frau Hellas, als er mit ihr — der Großvater mit den Enkel kindern stolz voraus — seinem Heim Zufuhr. Er äußerte Erstaunen, daß das Bündnis so schnell geglückt sei, wo es doch noch am Tage zuvor infolge unüberwindlicher Schwie rigkeiten zu scheitern drohte, und wunderte sich noch mehr darüber, daß er Mao-Ssai nicht unter den Präsidenten gesehen habe. Frau Hella lächelte. „Entsinnst

du dich noch unseres Gespräches an unserem Hoch- zeitsabenö, Otto, auf der ,panropa'?" „Gewiß — sehr sogar. Aber ich werde mich schwer hüten, etwas in der Sache zu tun. Ich streike. Die Adelgart . . ., puh! Nein, mein Kind, an diesen feuerspeienden Krater traue ich mich nicht heran." „Du wirst dich wundern!" „Aeber dich. Liebste?" „Nein, über Adelgart und Mao-Ssai." „Was? Du hast es doch nicht etwa ge wagt?" „Doch!" „And? So rede doch! Ist es geglückt?" „Ich weiß nicht, Otto. Aber ich hoffe

Ihre Frau Schwester vor- zufinöen." „Sie ist mit den Kindern zur Stadt, mei nem Schwager und dem Vater entgegen. Vor einer Stunde wird sie kaum zurück sein, weil vor der Börse ein feierlicher Empfang stattfin- öet. Zehn Jahre ,PA.'!" „Ich weiß. And Sie? Sie sind bei dieser Feier nicht dabei?" „Ich? Was sollte ich wohl . . ." Eine müde Schulterbewegung schloß den Satz. „Man feiert Otto Maurus und sein Werk: panropa, den neuen Staat," fuhr Mao-Ssai ablenkenö fort.

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Alpenländer-Bote
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Seite 7 von 16
Datum: 30.04.1933
Umfang: 16
..Otto von AMMß - ösv Gheen- büvver von Kivchbevs. Don einem Schweizer. Der Zufall weht mir das Kampfblatt der national- fozialiftrschen Partei für Tirol und Vorarlberg „Der rote Adler" vom 2. April a. c. auf den Tisch und beim Durchblättern stoße ich auf einen längeren Artikel unter obig zitiertem Titel, der meine Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt und je weiter ich lese, desto mehr steigt mir die Helle Schamröte ins Gesicht, denn was man in jenem Artikel über Oesterreichs Kaiserhaus

hat seinem Hause Habsburg die Treue geschworen und wenn, je länger, je mehr Gemeinden sich mutvoll entschließen, diese Treue auch zu halten, so braucht der Staat keineswegs „sich immer und im mer wieder durch Liliputgemeinden in aller Welt lächerlich machen zu lassen"; im Gegenteil. Und daß der „junge Mann Otto Habsburg" den wackeren Käm pen des österreichischen Nationalsozialismus „gleich gültig ist", da er ein „unbeschriebenes Blatt" ist, ist leicht begreiflich, wenn man bedenkt, daß sie stets

. Und Oesterreicher, wenn man euch heute von ge wisser Seite den ältesten Sohn Kaiser Karls, den Erü- kaiser Otto, als „Strohpuppe und Exponent Frank reichs" hinstellt, „der sich für seine Studien nicht eine deutschsprachige, sondern eine belgische Hochschule aus gesucht hat" und dem „das Deutsche beinahe eine Fremdsprache" geworden ist", so laßt euch nicht durch diese haltlosen Hetzereien blenden. Als Schweizer fühle ich mich verpflichtet, der Wahrheit die Ehre zu geben: Bei all meinen wiederholten Besuchen

bei der österreichischen Kaisersamilie in Steenockerzeel bin ich stets von der ersten Silbe an in deutscher Sprache emp fangen worden und es haben sich sowohl Kaiserin Zita als auch der Erbkaiser Otto und alle seine kaiserlichen Geschwister mit mir nur in deutscher Sprache unter halten, wobei ich auch bei keinem einzigen Mitglied des Erzhauses etwa konstatieren konnte, daß das Deutsche „beinahe eine Fremdsprache geworden ist"! Im Gegenteil —! Aufrichtige, herzliche Freude herrschte und ich muß dokumentieren

, daß Schloß Steenocker zeel im fernen Belgien eine rein deutschsprachige aber österreichische Insel inmitten der flämisch-französischen Umwelt ist! Wenn man schon einige Male das hohe Glück hatte, auf dieser Insel zu verweilen, auf der echt österreichisches Leben pulsiert, dann zerschellen all diese schnöden Anwürfe und schmutzigen Verdächtigun gen am ehernen Felsen der Wahrheit. (Es sei noch dazu bemerkt, daß Otto nicht die Wahl hat zu studie ren, wo er will, da die Familie ohne Vermögen ist und daher

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 23.04.1932
Umfang: 6
. Bemerkungen. Innsbruck, 22. April. Die Ernennung Otto Habsburgs zum Ehrenbürger tirolischer tzminden geht weiter. Die Bauern unterliegen dem Ein fluß des Klerus, der überall systematisch vorgeht, und so ist escht verwunderlich, wenn der Widerstand gegen diese Demonstrationen, die doch in dieser Zeit der Not nicht viel nützen, sondern nur schaden können, nicht allzu groß ist. Aus wenigen Orten werden Schlappen der Agitatoren gemeldet, allerdings haben sie dann meist einen grotesken, eigenartigen

machen dürften, haben nun dazu geführt, daß die legitimistische Propaganda in der letzten : Zeit stark versucht, Otto als einen „deutschen Fürsten" und die . Habsburger überhaupt als ein um die deutsche Sache beson ders verdientes Geschlecht hinzustellen. Nun gut, warum , suchte man dann für Otto unter allen Hochschulen der Welt > ausgerechnet jene Universität zum Studium heraus, an der > heute noch eine extreme antideutsche Agitation betrieben wird? ! Die Geschichte der Hetzausschrift am Neubau in Löwen

ist ja allgemein bekannt. Weniger bekannt ist es, daß von reichs- lieMeu Studenten, die in Löwen studieren wollen, auch /etztnoch immer bei der Inskription die Abgabe einer \u$brü cklichen Erklärung gefordert wird, in der das lorgehen der deutschen Truppen in Belgien verdammt md. Und an dieser Schule hat der „deutsche Fürst" Otto seine Erziehung genossen! Man kann sich leicht vorstellen, in welchem Geiste und in welchem Sinne der Lehrbetrieb an dieser Universität geführt wird. Kein Mensch darf verlangen

, daß irgend jemand annehme, ausgerechnet für Otto Habsburg Men diese Tatsachen keine Bedeutung. Diese Bedeu tung ist da, sie ist eindeutig festgestellt und auf sie mußte eben auch einmal im Zusammenhang mit dem Otto-Kult in Tirol u>it allem Nachdrucke verwiesen werden. * ; Also Kreuzer soll sich gar nicht erschossen haben; er hat viel mehr seinem Schwindel in seiner angeblichen Sterbestunde noch 1 die Krone aufgesetzt, indem er ein kunstvolles Komplott von t Aerzten, Dienern und Hotelangestellten

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Neueste Zeitung
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Seite 8 von 16
Datum: 22.04.1938
Umfang: 16
um sie geschlungen hatte. Jetzt begann sie leise zu sprechen: „Es muß wohl ein Abschied sein, Otto", flüsterte sie, aber der lauschende Mann am Vorhang verstand die Worte nur zu wohl. „Das Leben trennt uns — vielleicht vergönnt uns ein gütiger Gott im Jenseits eine Vereinigung, die uns hier auf Erden versagt blieb." Der Jüngling preßte ihre Hände an feine Lippen, stöhnte auf. „Geh, Otto", fuhr sie wie tröstend fort, „trag mein Bild in deinem Herzen, wie ich das deinige in mir trage

. — Wir, wir wollen nicht schuldig werden, nur sehen, sehen mußte ich dich noch einmal, wenn ich das Leben weiter ertragen soll." Herzog Otto sprang auf. „Du hast recht", sagte er zwischen zusammengepreßten Zähnen, „wir wollen nicht erröten müffen voreinander, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß das Schicksal uns einst noch hier auf Erden zusammensühren wird." Er hatte ihre Hände gefaßt und preßte sie zwischen seinen Fingern. „Wie sollte das geschehen?" ftagte sie leise und traurig. „8Mzu fest bin ich gebunden

!" Da flüsterte Otto: „Man raunt hier am Hofe — Markgraf Waldemar sei hinter sinnig, es sei mit ihm kaum noch wie mit einem normalen Manne zu reden." Der Lauscher draußen biß die Zähne aufeinander, und Agnete drückte sich fester an ihn, als wolle sie irgendeinen Zornausbruch verhindern. Drinnen aber sagte die Markgrafin, und es war kaum Mit leid in ihrer Stimme für den Mann, dem der andre soeben etwas wie ein Todesurteil gesprochen hatte: „Ich vermag es nicht zu beurteilen, ob man recht

hat, wenn man behauptet, mein Gemahl sei krank, ich jedenfalls werde bei ihm aushalten müssen, bis — bis —" Sie vollendete den Satz nicht. „Wie das Schicksal es will", fügte sie nur leise hinzu. Ein paar Minuten verzweifelten Abschieds. Immer wieder küßte Otto die Hände der Frau, dann riß er sich plötzlich los, als fürchte er, daß Schmerz oder Liebe ihn übermannen würde, und stürmte hinaus, vorbei an der Nische, darin noch immer der Markgraf, von Agnete gestützt, verharrte und jetzt sah, wie Agnes an das Betpult

, und verlaßt es nicht, bis ich nach Euch senden werde." Er neigte kaum das Haupt, und sie starrte ihm nach, bis er jetzt ihren Blicken entschwand, nicht recht wissend, was sie aus seinen Worten, aus seinem Benehmen schließen sollte. Hatte sie gesiegt über den Mann, die Frau, den ganzen bran- denburgischen Hof? War sie nicht die Klügste von allen hier? Hatte sie nicht bereits am ersten Tage, da Herzog Otto hier geweilt hatte, mit scharfen Augen bemerkt, daß ein heimliches Einvernehmen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 11 von 12
Datum: 27.12.1956
Umfang: 12
Ge meinderat für das Bauwesen: Dipl.-Ing. Ro bert Kummer; Eichler Alois, OSt., Hüttenber ger Rudolf, Hackl Karl (SPOe); Prazeller Alois, Dipl._Ing. Rauch Robert, Mayerl Lam bert (OeVP); Dipl.-Ing. Rosche Kurt, O. (KdF). Finanzausschuß (4:4:2): Dr. Winter Otto, OSt., Dr. Kunst Karl, Flöckinger Hans, Egger Hans (SPOe); Dipl.-Ing. Hradetzky Anton, O., Zschiegner Hermann, Dipl.-Ing. Rauch Ro bert, Maier Hans (OeVP); Dipl.-Ing. Rhom- berg Otmar, Tschoner Gottfried (KdF). Finanzkontrollausschuß (2:2:1): Dipl

.-Ing. Kummer Robert, O.. Gastl Franz (SPOe); Pri mus Peter, OSt., Hardinger Sepp (OeVP); Probst Alois (KdF). Ausschuß für die Angelegenheiten der Kunst, der Wissenschaft und der Kultur (3:3:1): Kaiser Maria, OSt., Dr. Winter Otto, Klingler Hans (SPOe); D'pl.-Ing. Hradetzky Anton, O., Haidl Artur, Dr. Vinatzer Robert (OeVP); Walter Otto (KdF). Landwirtschaftsausschuß (2:2:1): Dipl.- Ing. Kummer Robert, OSt., Eichler Alois (SPOe); Geyr Hans, O., Primus Peter (OVP); Pichler Anton (KdF). Rechtsausschuß

(3:3:1): Dr. Kunst Karl, OSt., Egger Hans, Gastl Franz (SPOe); Dok tor Knoll Hermann, O., Dr. Seykora Theodor, Dr. Vinatzer Robert (OeVP); Gamper Otto (KdF). Sportausschuß (3:3:1): Obenfeldner Ferdi nand, O., Flöckinger Hans, Gastl Franz (SPOe); Prazeller Alois, OSt., Dr. Seykora Theodor, Hardinger Sepp (OeVP); Dipl.-Ing. Rhomberg Otmar (KdF). Verwaltungsausschuß für die Stadtwerke (5:5:2): Dr. Kunst Karl, OSt., Flöckinger Hans, Schöpf Wendelin, Dr. Winter Otto, Obenfeld ner Ferdinand (SPOe); Dr. Greifer Franz

, O., Süß Heinrich, Zschiegner Hermann, Dipl.-Ing. Rauch Robert, Maier Hans (OeVP); Gamper Otto, Dipl.-Ing. Rhomberg Otmar (KdF). Personalausschuß der Stadtwerke (2:2:1): Obenfeldner Ferdinand, OSt., Schöpf Wendelin (SPOe); Süß Heinrich, O., Dr. Knoll Hermann (OeVP); Tschoner Gottfried (KdF). Wohlfahrtsausschuß (3:3:1): Rapoldi Maria, O., Hagleitner Maria, Hüttenberger Rudolf (SPOe); Oberhammer Sonja, OSt., Primus Pe ter, Hardinger Sepp (OeVP); Pichler Anton (KdF). Wohnungsausschuß (2:2:1): Kaiser Maria

, O., Schöpf Wendelin (SPOe); Oberhammer Sonja, OSt., Primus Peter (OeVP); Pichler Anton (KdF). Darlehensausschuß. Hoheitsverwaltung (1: 1:1): Hackl Karl (SPOe); Süß Heinrich, O., (OeVP); Dipl.-Ing. Rosche Kurt (KdF). Darlehensausschuß Stadtwerke (1:1:1): Schöpf Wendelin, O., (SPOe); Süß Heinrich (OVeP); Probst Alois (KdF). Darlehensausschuß Wohnbauförderung (2:2:1): Dr. Winter Otto, OSt., Flöckinger Hans (SPOe); Süß Heinrich, O., Maier Hans (OeVP), Gamper Otto (KdF). Ueberwachungsausschuß der Krankenfür

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 20.12.1924
Umfang: 8
vermehren würde. Frankreich hat infolgedessen Zeit gewonnen, den Anschluß zu verhindern und die anderen Mächte zum Auschlnßverbot in den Staats verträgen von Versailles und Sk. Germain zu be wegen. Me Sozraldelnokratische Partei hat schon während der Berhcmlstdlungen in St. Germain eine entschiedene Schwenkung in ihrer ganzen auswärti gen Pölitit vorgenommen und Dr. Otto Baller fällen gelassen. Allerdings offenbar nickst gegen feinen Willen, sondern mit ferner Zustimung, weil Dr. Otto Bauer

, wie nach seinen »Aeilßerungen zu fchlijeßell ist, selbst der Ueberzeugung war, daß seine Politik nicht mehr »durchführbar war. Sein Plan war »durch tmi Druck des Auslandes, wielckjes die wirtfchaWche Not Oesterrcrch ausnützte, gescheitert. Dr. Otto Bauer versucht in seinen Reden, dann in seinem Buche: „Die österreichische Revolution" das Scheitern »auf Hemmungen im Jnlaude zurückzu- fülhren. Das ist eine parteipolitische Ausmachung, von seineiin Parteistandpll»nkte aus zweckmäßig, tat sächlich aber urrwahr. Die Hemmungen

im Ju'ande habest die Grrtwckliung lischt beeinflußt. Die öster reichische Nätronälrersammlung hat best »Anschluß zweimal feierlich und einstintmig beschlossen. Oester reich hast seine 'Pflicht erfüllt. In seiner schon er wähnten Reide vom 29. Juli 1919 »hat Dr. Otto »Bauer seinen Rücktritt »begrüstdet und u. ä. erklärt: „Es haben Mete Nicht verstanden, warum ich ge gangen bin. Diesem Lande kehlt die Ueberliefe- rung eiillier demokratschen Politik. Man war ge- »wöhnit. daß »der Kaiser einen Bekannten

über «einen „UlnfM" erhoben werden, wenn sie -m einer» verhMtnismäßig^ nicht so be»den«tenden Frage ihre Auffassung nicht durchzu- setzen vermögen. Ganz »abgeischen sei davon, daß die Großdeutsche Partei leider urrr Über sine verhält- nismäßig gerillge Zahl von Mandaten verfügt. Dr. Otto Bauer ist ansch!e»inL»ud von folgenden Er- wä»gn«ngen ausgegangen: Ein Politiker, auch ein Staatslsta-un, der »au sührestder SMle ist, kann vor» »stürmen, um zll sehen, wie groß der ihm gegellübe^- stch«estde Widerstand

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 23.09.1933
Umfang: 12
mit dem Habsburger- Problem befaßte und den Gläubigen in bewegten Worten vor Augen führte, welch bitteres Unrecht man dem Hause Häbsburg durch seine Exilierung nach Errichtung der Re publik angetan habe. In diesem Zusammenhang erwähnte der Bischof auch, Kardinal Jnnitzer hätte vom Ex-Kaiser- sohn Otto ein Glückwunschschreiben zum Katholikentag er halten. Das war sehr interessant, äber noch viel inter- esianter wäre es freilich gewesen, den Inhalt dieses Schrei bens kennen zu lernen. Mit reichlicher Verspätung

ist nun das Versäumte nachgehölt worden. Der Brief Ottos wurde Samstag in einer Wiener Zeitung, die „Der Lesterericher" heißt, publi ziert, erschien also mit Ausschluß der Oeffenttichkeit. Wes halb sich die christlichsoziale Presse beeilte, den Brief des jungen Mannes abzudrucken. Wir wollen unseren Lesern natürlich nicht vorenthalten, was der Jüngling Otto Habs burg den österreichischen Bischöfen zu sageü hat. Der junge Mensch schreibt also: Jetzt in Tagen schwerster Not meiner geliebten Heimat führt Gottes

, eines Ferdinand TI., eines Kaisers Leopold eines Karl von Lothringen Zu sein. Gebe Gott mir bal digste Rückkehr, damit auch ich mein geliebtes Oesterreich aus dem unerschütterlichen Fundament der ewigen Wahrheiten wieder auibane nnd mit fester Hand einer schöneren Zukunft enigegen- sühren könne. Man sieht: der Jüngling Otto Häbsburg hat noch immer nicht die Hoffnung ausgegeben, aus seiner Posien- losigkeit heraus-, und auf einen österreichischen Thron chinau'zukommen! Man ersieht aber aus dem Brief

— für Oesterreich der kaum zwanzigjährige Jüngling Otto Habsburg -besorgen Verspricht er doch nicht mehr und nicht weniger, als „Oesterreich auf den unerschütterlichen Fundamenten der ewigen Wahrheiten ausznbauen und mit fester Hand einer schöneren Zukunft entgegenzusühren". Der junge Mann laste sich vor allem sein Schulgelk zurückgeben. Er hat. wie sich zeigt. Lehrer gehabt, die kei nen Schuß Pulver wert sind. Sonst müßte er wissen, daß. es keine „ewigen Wahrheiten" und „unerschütterlichen Fundamente" gibt

, daß alles im Flusse und das einzig Beständige der Wechsel ist! Mit Schulbücherweisheit aus den Tagen der unseligen Monarchie und mit gedankenlosem Phrasengeklingel ist die Welt — und wäre sie auch nur die zwischen Bregenz und Eisenstadt — nicht zu kurieren Das weiß heute schließlich schon jeder Schulbub, wenn er nicht ganz vernagelt ist. Trotzdem liebäugeln aber die Herren geistlichen Ober- Hirten, mit Einschluß des Herrn Sigismund Waitz. immer noch mit dem Gedanken, den jungen Mann Otto Habsburg

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Zeitungen & Zeitschriften
Sterne und Blumen
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Seite 8 von 16
Datum: 02.05.1915
Umfang: 16
<8 144 S» Kapitänkutnant Otto Weddigen t* (Mit Abbildung.) MAit tiefem Schmerz hat das deutsche Volk die Trauerkunde AM vernommen, daß das Unterseeboot 17 29, das Otto Wed digen führte, mit seiner ganzen Besatzung — wie es hditzt durch Rammen — zum Sinken gebracht worden sei. Die tapfren See helden haben bis zum letzten Augenblick ihre Pflicht erfüllt und sind ruhmvoll untergegangen. Der Führer der kleinen Schar, Kapitänleutnant Weddigen, stand erst am Anfänge seiner Sol datenlausbahn

, aber man hat bereits Taten von ihm berichten können, die seine seemännische Tüchtigkeit und seinen Wagemut in glänzendem Lichte erscheinen lassen. Im Jahre 1882 zu Herford in West falen als Sohn eines Fabrikanten ge- — - - —— baren, trat Otto Weddigen im Jahre 1901 in die Marine ein und war seit einigen Jahren in der Umterseeboot- flottille tätig. Als Kommandant von 17 9 wurde im September vorigen Jah res sein Name aller Welt bekannt, und mit staunender Bewunderung vernahm man damals, daß das kleine 17 9 drei

britische Panzerkreuzer versenkt habe. Bald folgten neue kühne Heldentaten; im Oktober versenkte er einen weiteren britischen Kreuzer. Dann nötigte ihn eine Fußverletzung zu unfreiwilliger Ruhe, aber kaum war er als Komman dant von 17 29 wiederum in seinem Berufe tätig, als man von der Ver senkung von vier britischen Handels dampfern durch dieses Unterseeboot hörte. Das war am 14. März 1915, und seitdem fehlt jede Nachricht über Otto Weddigen und seine Gefährten. Das kleine eiserne Boot ist den tapfren

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Arbeiter
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Seite 4 von 12
Datum: 10.06.1915
Umfang: 12
mit Ihren von dem gleichen Schicksal betroffenen Landsleuten trö sten. Wie es nieinen Bruder noch gehen wird, bleibt abzulnarten. Schon war der rasende Mob bei der Pförtnerin des Hauses und mußte sie schwören, daß keine Deutschen noch Oefterreicher im Hause wohnen. Sie können sich somit auch die Lage meines Bruders und seiner Familie vorstel- len, die wahrlich auch nicht rosig ist. Vorarlberg. Herr Otto Troidl, Sekretär des Vorarlber ger Arbeiterbundes, schickte an unsere Schrift leitung einen interessanten Brief. Trotz

seines angestrengten Dienstes hat er auch einen Artikel über Jnvalidenfürsorge geschrieben, den wir in nächsten Nummer veröffentlichen werden. Er läßt alle Mitglieder und Leser sreundlichst grü ßen. Seine Adresse lautet: Kanonier Otto Troidl, 1. bayerisches Fußartilleric-Regiment, Ersatz-Bataillon 2, Rekr.-Dep., 6. Korps, Straß- burg-Kronenburg. Aus Feldkuraten-Briesen. Feldkurat Dr. Karl Drerel schrieb am 6. April aus Spaßkoje an den Hochwürdigsten Herrn Weihbischos Dr. S. Waitz in Feldkirch: „Euern Bischöflichen

sein. Wir alle 52 Lrarlberger sind gesund. Meine besten Grüße auch an Prälat Walter und Sekretär TschannErgendster Pro fessor Drerel." • Kaufmann Otto Zumtobl von Dornbirn, ein Kousin des Herrn Dr. Ttxel, schrieb am 3. März von Mailand aus eine Krte in italiensicher Sprache an seinen kriegsgefggcnen Vetter; als Antwort langte folgende Kart vom 7. April ein: „Lieber Otto! Ich danke Dirrecht für die Karte aus Mailand, die mich umsowhr streute, als es die erste briefliche Nachricht wr, die ich seit mei ner Gefangenschaft

Entschluß, aber es büßte sein. Seit 14 Tagen haben wir auch Gottsdienst. Ich grüße Dich, Mathilde und Deine bvven Kinder. Grüße Mama und' Bürgermeister Kerl." Stickerbund-Sekretär Agobast Michler er hielt folgende Karte vom 8. April von Herrn Dr. Drexel: „Lieber Argobast! Aus einer Karte des Herrn Otto Zumtobel ersetz; ich, daß Sie eine der Karten, die ich nach Vcrarlberg, besonders auch mehrere an Bürgermeister Luger sandte, nuN doch erhalten haben. Wie geh. es Ihnen und dem Stickerbund und überhaupt

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Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 09.11.1919
Umfang: 6
verkaufen RkW W WmS " AnlchstraSe Nr. 27, Parterre links. Die Perlen der Eggenbrechts. Roman von A. v. Bosse. 19 So prasselte es auf Otto ein. und er wurde noch ein- "lal sehr rot. lachte: endlich konnte er erklär: ^"Neulich stellte mich Frau von Ranken im Prinzen- Beater ihr vor. Danach haben wir m den Bier Jahres raten zusannnen soupiert." -Nein, so was!" sjto! davon erzählt er uns nichts!" j&o erklang es von allen Seiten. Dann sagte Alice mit hellen Stimme: ^ ^ . . .. „ . ,-Der Otto

, das ist ia nrachtvolli Soupiert mit zwei Wgen Witwen auf einmal!" , r . _ ,Jffe lachten, nur Mama Eggenbrecht blieb ernst, sie W den Witz nicht hübsch, und Otto sagte ganz gelassen: ^Tristan und Isolde B ia nicht gerade was für luMge « twen. und eine solche Bezeichnung patzt auch gar nicht Welchen Eindruck macht sie denn ans dich?" zögerte mit der Antwort, und schnell fragte mit mali- Lächeln Alice' SM sie aus wie die Tochter eines Abentei^erS? Ä noch Otto antworten konnte, öffnete sich die Tür, Wua kam herein

und meldete in seinem schwerverstand- Kauöerwelsck' »-Ase Ato komm, Herr Baron, ise Läddt komm, Barronntn «aenürreckt^" Lne einen Befehl abzuwarten, ritz er darauf Me %iit Mder auf. trat zur Seite, und eine schlanke Frau in AMij-r Kleiduna kam an <dm oorb««. berÄn. Uever- W Mitftett alle sie an. keiner hatte recht ve rstanden, was 'S“ aeiayt. und keiner, bts aus Otto, kannte N«. Le machke eintac Schritte ins Ztmmer herein, blieb Mernd stehen, bückte sich mit haw scheuem, halb ver- (Äm Lächeln

um und öffnete schon die Lippen, etwas -m sagen, als Otto aufsprana. »Kusine Silvia!" rief er aus. Siebentes Kapitel. Ä Ä «»Äää ftl bestürzt an. im Bewutztsein, soeben nicht sehr hübsch von der Frau, die da plötzlich vor ihnen stand, gesprochen zu haben. Otto eilte auf sie zu, verneigte sich tief und küßte rhr die Hand. „Wie reizend, gnädige Frau Cousine, daß Sie doch noch gekommen sind!" „ „Hoffentlich störe ich nicht," erwiderte sie befangen. Aber schon kam Mama Eggenbrecht mit ausgestreckten Händen

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